Fettautoxidation II – Bildung von Folgeprodukten aus den...
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Fettautoxidation II – Bildung von Folgeprodukten aus den Hydroperoxiden
Cyclisierung und Bildung von Epidioxiden
β-Spaltung und Bildung von AldehydenBeispiel: Hexanal= Indikatorsubstanz für Aromafehler durch Fettoxidation; Geruchsschwellenwert: 0,1 mg/kg
Ungesättigte Aldehyde: 2-Nonenal und 3-Hexenal
Addition von zwei Peroxyradikalen
Metallkatalysierte Bildung von Alkoholen
Eliminierung von Allylalkoholen und Bildung von Trienen
Bildung von Epoxiden und Hydrolyse der Epoxide zu Diolen
Bildung von Ketonen
Bildung von MalondialdehydAnalytik des Malondialdehyds: Thiobarbitursäureassay (TBAR-Test); Biochemisches Nachweisverfahren von Lipidperoxidation
Fettautoxidation III – hocherhitzte FetteFrittieren: Temperaturen über 180 °C über längere ZeiträumeZunächst entsteht das typische (erwünschte) Frittieraroma;bei längerem Gebrauch entsteht ein verdorbenes Aroma,das Fett wird viskoser und fängt an zu schäumen;Rauchpunkt sinkt von > 240 °C auf 170 °C;braune Feststoffe fallen aus
Oxidation gesättigter FettsäurenBei höheren Temperaturen sind Peroxide nicht stabil, sondern zerfallen durch Homolyse → Alkoxy- und Hydroxyradikale; diese sind sehr reaktiv und greifen auch gesättigte Moleküle anBildung von Hydroxy-substituierten Fettsäuren
Bildung kurzkettiger Verbindungen z.B. Aldehyde, Methylketone, Säuren, Lactone, Alkohole oder Alkane
Trotz wasserarmer Matrix können auch ionische Mechanismen ablaufen
Polymerisierung
Diels-Alder analoge Reaktionen
radikalische Polymerisierung
Bildung von Oxypolymeren
Analytik
Schnellnachweis: Alkalische Hydrolyse und Lösen in organischem Lösungsmittel(z.B. Petrolether)
Nachweis von SubstanzklassenKieselgelchromatographie gekoppelt mit GravimetrieAlternativ: Normalphasen HPLC mit ELSD; Gelchromatographie, Chromatographie an Harnstoffsäulen, GC/MS nach Methanolyse
Enzymatischer Fettabbau
Bildung von Peroxiden durch LipoxygenasenVorkommen in Getreiden, Leguminosen und Früchten; besonders große Mengen in SojaLipoxygenase I: relativ substanzspezifisch (freie Fettsäuren), z.T. sehr regiospezifisch und stereospezifisch;
Mechanismus
Lipoxygenase II: wenig spezifisch; oxidiert auch TriglycerideCooxidation von Carotinoiden und Chlorophyll; Verwendung für Mehlbleichung
Enzymatischer Abbau der PeroxideTierische Gewebe: glutathionabhängige Peroxidase
Pflanzen: LyasenBildung von ungesättigten Aldehyden (grün-grasiges Aroma von Früchten) und Allylalkoholen (Pilzaroma)
Mikrobieller Fettabbau
Mikroorganismen brauchen neben dem Substrat auch Wasser, Stickstoffverbindungen, etc. → vor allem Verderb emulgierter Fette
1. Schritt: Hydrolyse der Triglyceride zu freien Fettsäuren
2. Schritt: β-Oxidation
Nebenweg der mikrobiellen Fettoxidation: Bildung von Methylketonen (Parfümranzigkeit)
Antioxidantien
Inhibition der Autoxidation durch Ausschluss von Licht, Sauerstoff, Metallionen und Sensibilsatoren oder Abbruch der Radikalkette durch Antioxidantien
Wirkmechanismus: Antioxidantien bilden in der Regel stabile, energiearme Radikale, die selbst keine Radikale erzeugen können und durch Abbruchreaktionen weiterreagieren
Beispiel Phenole:Redoxpotential der Phenole ist pH-abhängig
Synthetische Antioxidantien:Eigenschaften: hoch wirksam, nicht toxisch und stabil (carry-through-effect)
Beispiele: Ester der Gallussäure
Kresole und Anisole; z.B. 2,6-Di-tert.butyl-p-kresol (BHT) und tert.Butyl-4-hydroxyanisol (BHA)
Ethoxyquin
Nordihydroguaretsäure (NDGA)
Reduktone und Aminoreduktone;Maillard-Produkte, Vitamin C, Ascorbylpalmitat
Außerdem mit anderen Lebensmittelinhaltsstoffen, z.B. Komplexbildnern
Prooxidativer Effekt von AntioxidantienFenton-Reaktion
Synergistische Effekte zwischen verschiedenen Antioxidantien, vor allem zwischen wasserlöslichen und fettlöslichen Antioxidantien; Beispiel Curcumin und Catechin
= Tetraterpene aus 8 Isopreneinheiten; Carotinoide
Eigenschaften: Natürliche Antioxidantien;
Provitamin Amehrere hundert Carotinoide bekannt, von denen < 50 als Provitamin wirken
gelb-rote Farbstoffe
Synthese nur durch Pflanzen; gelangen über das Futter in tierische LM
Vorläufer von Aromastoffen
Fettbegleitstoffe
Cyclische Carotinoidez.B. β-Carotin
Offenkettige Carotinoidez.B. Lycopin; Hauptfarbstoff von Tomate und Paprika
Xanthophylle = sauerstoffhaltige Carotinoide; keine Vitaminwirksamkeitz.B. Zeaxanthin aus Mais
Epoxide: z.B. Violaxanthin
Fettbegleitstoffe
Tierische Fette: vor allem Cholesterin (Cholesterol); in freier Form oder mit Fettsäuren verestert
CarotinoideKohlenwasserstoffez.B. Squalen, ein lineares Triterpenin Reis- und Olivenöl
Fettlösliche Vitamine
SterineAufgebaut aus einem Sterangrundgerüst
Biologische Funktion: Bestandteil von Zellmembranen, Synthese von Steroidhormonen und Gallensäuren
Vorkommen: Hirn (2mg/100g), Dotter (1 mg/100g), Innereien, Fleisch und Fisch; in geringen Mengen auch in Pflanzen→ Berechnung des Eigehaltes und Grobscreening für Hirn über Cholesterin
kein essentieller Nahrungsbestandteil;
Pflanzliche Fette: z.B. β-Sitosterin oder Campesterin
Bis zu 1 % in Pflanzenölen
β-Sitosterin wird als Lipidsenker eingesetzt (funktionelle Lebensmittel)
Nachweis von Fettverfälschungen über das Sterinmuster
Analytik:•Liebermann-Burchard Reaktion: colorimetrische Gruppenreaktion auf Sterine•GC nach Silylierung•Enzymatisch mit Hilfe der Cholesterinoxidase