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Prof Dr Sabine Prys
Anorganische & Organische Chemie
Prof. Dr. Sabine Prys
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Historie
2
Der Begriff „Chemie“
„Chemie“ entstand aus dem neueren Griechisch χημεία, wörtlich „[dieKunst der Metall-]Gießerei“ im Sinne von „Umwandlung“. Die heutigeSchreibweise Chemie löste zu Beginn des 19. Jahrhunderts die seitdem 17. Jahrhundert bestehende als Chymie ab. Diese Chymie warwahrscheinlich eine Vereinfachung und Umdeutung der seit dem 13.Jahrhundert als Wort belegten Alchimie („die Kunst des Goldher-stellens“), welches selbst eine mehrdeutige Etymologie aufweist, zuden Konnotationen vergleiche die Etymologie des Wortes Alchemie[1]:den Konnotationen vergleiche die Etymologie des Wortes Alchemie[1]:Das Wort wurzelt wohl in arabisch al-kīmiyá, welches u. a. „Stein derWeisen“ bedeuten kann, eventuell aus altgriechisch χυμεία, chymeía,„die Gießung“, oder aus koptisch/altägyptisch kemi, „schwarz[eErden]“. Vergleiche hierzu auch Kemet.
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Anfänge
Die Chemie [çe'mi: (bairisch, badisch, österreichisch: ke'mi:), Pl. çe'mi:ən(bairisch, österreichisch: ke'mi:ən)] ist die Lehre vom Aufbau, Verhaltenund der Umwandlung von Stoffen sowie den dabei geltenden Gesetz-mäßigkeiten.
Die Chemie entstand in ihrer heutigen Form als exakte Naturwissenschaftim 17 und 18 Jahrhundert allmählich aus der Anwendung rationalenim 17. und 18. Jahrhundert allmählich aus der Anwendung rationalenSchlussfolgerns basierend auf Beobachtungen und Experimenten derAlchemie. Einige der ersten großen Chemiker waren Robert Boyle,Humphry Davy, Jöns Jacob Berzelius, Joseph Louis Gay-Lussac,Joseph-Louis Proust, Marie und Antoine Lavoisier und Justus von Liebig.
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1 Einige Stichworte
...Chemische ElementeAnorganische ChemieVerbindungenAnalysenReaktionenSäurenSäurenBasenOxidationReduktionOrganische Chemie...
1.1 Anorganische Chemie
Chemie aller Elemente und Verbindungen, die nicht Kohlenwasserstoffverbindungen enthalten
StoffbegriffSäurenBasen
OxidationOxidationReduktion
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1.1.1 Teilgebiete und Anwendungen
Teilgebiete:g• Chemie der Metalle, Nichtmetalle, Halbleiter • Festkörperchemie, Komplexchemie, Kolloidchemie • Atmosphärenchemie, Wasserchemie, Bodenchemie• Säurebasenchemie
Anwendungen:• Metallurgie • Herstellung von Eisen und Stählen • Herstellung von Zement, Abbinden von Mörtel und Beton • Herstellung von Keramiken
1.2 Organische Chemie
Chemie der Kohlenwasserstoffverbindungen, die folgende Elemente enthalten: C, H, N, O, F, ....
AlkoholeZucker
ProteineKohlenhydrateKohlenhydrateAminosäuren
Nitroverbindungen.....
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1.2.1 Teilgebiete und Anwendungen
Teilgebiete:• Pharmazie, Biochemie, Petrochemie
Anwendungen:• Arzneimittel, Pharmazeutika• Naturstoffe• Kunststoffe• Kunstfasern• Farben und Lacke • Klebstoffe
1.3 Chemische Elemente
6
1.3.1 Elemente und Verbindungen
Chemisches ElementUnter einem chemischen Element versteht man einen Stoff, der sich chemisch nicht mehr weiter in andere Stoffe zerlegen lässt.
Ch i h V bi dChemische VerbindungUnter einer chemischen Verbindung versteht man einen Stoff, der aus Atomen mehrerer verschiedener Elemente besteht und einheitliche physikalisch-chemische Eigenschaften wie z.B. Schmelz- und Siedepunkt aufweist.
1.3.2 Analyse und Synthese
• Die Zerlegung einer Verbindung heißt Analyse:z.B.
Di Bild i V bi d h ißt S th
221 OFeFeO +→
• Die Bildung einer Verbindung heißt Synthesez.B.
OHOH 2221
2 →+
7
1.3.2.1 Flammenfärbung
Geräte: Bunsenbrenner, Gasanzünder, Magnesiastäbchen, UhrglasChemikalien: Salzsäure (HCl) Natriumchlorid (NaCl), Kaliumchlorid (KCl), Kupferchlorid (CuCl2),
Bariumchlorid (BaCl2), Calciumchlorid (CaCl2), Magnesiumchlorid (MgCl2)Durchführung: HCl auf das Uhrglas geben, Magnesiastäbchen ausglühen heißes Magnesiastäbchen
in Salzsäure tauchen,anschließend feuchtes, heißes Magnesiastäbchen in eines der Salze tauchen, Stächen mit dem Salz in die nichtleuchtende Flamme des Bunsenbrenners halten.
Beobachtung: spezifische Flammenfärbung: Calcium rot, Barium grünKupfer blaugrün, Kalium fliederfarbenNatrium gelb, Magnesium grau
Erklärung: Diese Elemente senden bei Temperatur des Bunsenbrenners Licht von bestimmter Farbe aus.
Entsorgung: Magnesiastäbchen: Abfall, Säure: Behälter I
1.3.2.2 Elementanalyse
Flammenfärbung verschiedener Metalle:
Kupferacetat Kaliumiodid Magnesium
Eisen Strontiumnitrat Natriumchloridhttp://www.experimentalchemie.de/
8
1.3.2.3 Sicherheitshinweise
Chemikalien beim Flammenfärbungsexperimentg p
• Strontiumnitrat (Sr(NO3)2): O R8Kaliumchlorat (KClO3): O,Xn R9-20/22 S13-16-27
• Achtung: Die Stoffe dürfen niemals zusammen in einer Reibschale gemischt oder zerkleinert werden. Explosionsgefahr!
O Xn EBrandfördernd Gesundheitsschädlich Explosionsgefährlich
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1.3.2.4 H2 – Synthese & Knallgasreaktion
Geräte: KIPP’scher Apparat, 2 gebohrte Stopfen , Reagenzgläser , Glasrohr winkelig, FeuerzeugChemikalien: Zink, Zn, Granulat, Verdünnte (1:10) Schwefelsäure, H2SO4
Kupfer(II)-sulfat-5-Hydrat, CuSO4·5H2ODurchführung: einige Gramm des Zinks werden in den KIPP’schen Apparat gegeben, etwas
Kupfersulfat zugeben, Tropftrichter und Winkelrohr in die Stopfen einsetzen, Schwefelsäure in den Tropftrichter geben, Schwefelsäure langsam zutropfen lassen, p g , g p ,Reagenzglas auf Winkelrohr, Hahn nach einigen Minuten öffnen, nach einer Weile Flamme mit Feuerzeug an Reagenzglas halten
Beobachtungen: Zink und Schwefelsäure reagieren zischend miteinander, beim Annähern der Flamme an das Reagenzglas entsteht ein zischender Laut und das Reagenzglas beschlägt von innen
Erklärung: Zink wird durch die Schwefelsäure zersetzt und bildet ZnSO4, dabei entsteht Wasserstoffgas H2, welches durch Verbrennung in H2O überführt wird
Entsorgung: Behälter 1
9
1.3.2.5 Erläuterung & Gefahren
Erläuterung:g
• Oxidation von Zn zu ZnSO4
• Oxidation von H2 zu H2O
OHOHHZnSOSOHZn 2442
1 →++→+
Gefahren:
OHOH 22221 →+
1.3.1.7 Schwefel erhitzen
Geräte: Reagenzglas, Reagenzglas-Klammer, Spatel, Brenner, 150 ml BecherglasChemikalien: Schwefelpulver (Schwefelblüte)Durchführung:· Becherglas ca. 5 cm hoch mit Wasser füllen
Reagenzglas zu ¼ mit Schwefel füllenReagenzglas in die nicht leuchtende Brennerflamme bringen und unter permanentem Schütteln erhitzen.Beobachtungen notieren:Sobald der Temperaturbereich der 2. flüssigen Modifikation erreicht ist, den flüssigen Schwefel durch umgießen in das Wasser abschreckenden flüssigen Schwefel durch umgießen in das Wasser abschrecken,Schwefel herausnehmen und durch auseinanderziehen und die plastischen Eigenschaften demonstrieren.
Erklärung:
Entsorgung: Restmüll
22
445
,
300
,8
150
,8
120
8 SOSSSSS gas
C
flüssign
C
fest
C
flüssig
C+→→→→
°°°°
10
1.4 Stoffe
Ein chemischer Stoff ist Materie regelmäßiger Beschaffenheit, die sich durch die Elementareinheiten, aus denen sie zusammengesetzt ist, definiert. Diese Elementareinheiten können Atome, Moleküle oder Formeleinheiten (etwa bei , (Salzen) sein. Chemische Stoffe werden durch ihre physikalischen Eigenschaften, wie Dichte, Schmelzpunkt, elektrische Leitfähigkeit etc., charakterisiert.[1]
[1] Übersetzt nach: IUPAC Compendium of Chemical Terminology, Electronic version: http://goldbook.iupac.org/C01039.html, abgerufen am 18. Aug. 2007.
1.4.1 Luft
Reine, trockene Luft Zusammensetzung in bodennahen Schichten
Gas Volumen-%
Stickstoff 78,08Sauerstoff 20,95Sauerstoff 20,95Argon 0,93Kohlendioxid 0,034Wasserstoff 0,00005Andere Edelgase 0,00245
www.wetter.com
11
1.4.2 Wasser
Charakteristische EigenschaftenCharakteristische Eigenschaften
• Einzige chemische Verbindung auf der Erde, die natürlich in allen drei Aggregatzuständen vorkommt
• Bedeckt 71 % der Erdoberfläche• Chemische Verbindung aus zwei
Nichtmetallen Molekül• Dipolcharakter (polare
Flüssigkeit)• Wasserstoffbrückenbindung• Grosse Oberflächenspannung• Dichteanomalie (bei 4 °C
höchste Dichte)
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1.4.1 Stoffbegriff – Eigenschaften
Stoffe mit ähnlichen Eigenschaften:
• Metalle ... leiten elektrischen Strom und Wärme gut, sind leicht verformbar, haben im reinen Zustand Oberflächenglanz (erscheinen aber im feinverteilten Zustand schwarz) ...
• Nichtmetalle ... leiten den elektrischen Strom schlecht ...• Salzartige Stoffe ... haben hohe Schmelz- und Siedetemperaturen,
leiten als Schmelzen oder Lösungen den elektrischen Strom, sind öd b ltbspröde aber spaltbar ...
• Leichtflüchtige Stoffe ... haben niedrige Schmelz- und Siedetemperaturen, ...
• Makromolekulare Stoffe ... haben oft hohe Schmelz- und Siedepunkte, zersetzen sich aber meist schon bei niedrigeren Temperaturen (Beispiele: Kunststoffe, Proteine, Polysaccharide, DNA)
12
1.4.1.1 Metalle und Nichtmetalle im PS
I II III IIII V VI VII VIII 1 1H 2He 2 3Li 4Be 5B 6C 7N 8O 9 F 10Ne 3 11Na 12Mg 13Al 14Si 15P 16S 17Cl 18Ar 4 19K 20Ca 31Ga 32Ge 33As 34Se 35Br 36Kr 5 37Rb 38Sr 49In 50Sn 51Sb 52Te 53I 54Xe
Metalle Halbmetalle Nichtmetalle
5 37Rb 38Sr 49In 50Sn 51Sb 52Te 53I 54Xe6 55Cs 56Ba 81Tl 82Pb 83Bi 84Po 85At 86Rn 7 87Fr 88Ra 113 114 115 116 117 118
1.4.2 Stoffbegriff - GefStoffV
ff1 Reinstoffe sind einheitlich zusammengesetzt und mit physikalischen Methoden nicht in Bestandteile auftrennbar (Verbindungen oder Elemente).
2 Zubereitungen sind aus mindestens zwei oder mehreren Stoffen bestehende Gemenge, Gemische oder Lösungen
3 Mischungen von Stoffen entstehen wenn Flüssigkeiten mit anderen Flüssigkeiten oder Feststoffen vermischt werden, ohne dass dabei chemische Reaktionen oder Wärmetönungen auftreten
4 Gemenge sind ungeordnete Gemische von beliebigen Reinstoffen in ihrer festen Formfesten Form
5 Legierungen sind Gemenge aus zwei oder mehr Metallen6 Lösungen zeigen bei Ihrer Herstellung häufig Wärmetönungen7 Dispersionen sind Gemenge aus mindestens zwei Stoffen, die sich nicht oder
kaum ineinander lösen oder chemisch miteinander verbinden8 Emulsionen bestehen aus mindestens zwei miteinander nicht mischbare
Flüssigkeiten
13
1.4.3 Stoffbegriff - Verbindungen
Chemisches ElementUnter einem chemischen Element versteht man einen Stoff, • der sich chemisch nicht mehr weiter in andere Stoffe zerlegen
lässt und • der aus Atomen mit gleichen chemischen Eigenschaften
aufgebaut ist.
Chemische VerbindungUnter einer chemischen Verbindung versteht man einen Stoff, • der aus Atomen mehrerer verschiedener Elemente besteht
und • einheitliche physikalisch-chemische Eigenschaften wie z.B.
Schmelz- und Siedepunkt aufweist.
1.5 Stoffeigenschaften
Ch i h Ei h fPhysikalische Eigenschaften
• Farbe, Spektrum • Dichte • Plastizität, Elastizität, Sprödigkeit • Duktilität, Zähigkeit, Kompressibilität• Viskosität, Oberflächenspannung • Wärmeleitfähigkeit
Chemische Eigenschaften
• Brennbarkeit• Korrosionsbeständigkeit • Löslichkeit• Wertigkeit
Physikochemische Eigenschaften
• Elektrische Leitfähigkeit • Magnetismus, Magnetisierbarkeit • optische Aktivität
• Aggregatzustand• Schmelztemperatur,
Siedetemperatur oder Erweichungsbereich
• Wärmekapazität
14
1.6 Aggregatzustände
Bose-Einstein-Kontinuum
fest
fest
flüssig
gasförmig
schmelzen
verfestigen
sublimieren
resublimieren
Bose Einstein Kontinuum
flüssig
gasförmig
gasförmig
plasmatisch
verdampfen
kondensieren
ionisieren
1.7 Gase
• Charakterisiert durch Druck p, Temperatur T, Volumen V• Komprimierbar• Ideale Gase: keine Anziehungskräfte, kein Eigenvolumen• Ideales Gasgesetz: p.V = n.R.T• Molvolumen eines idealen Gases: 22,4 Liter (0°C, 1,01 bar)• Gasbehälter: zylinderförmig, kugelförmig, hohe Drücke
Siehe Skript Thermodynamik
15
1.7.1 Gasarmaturen
Farbige Kennzeichnung der Stellteile von Laborarmaturen nach dem Durchflussstoff (DIN 12920)
• Unbrennbare Gase einschl. verbrennungsfördernder Gase
• Brennbare gasförmige Kohlenwasserstoffe
• Sonstige Brenngase; Gasgemische
• Sonstiges
http://www.experimentalchemie.de/
Übungsfragen 1
1. Was versteht man unter Zubereitungen im Sinne der GefStoffV? 2. Was versteht man unter Mischungen von Stoffen ?3. Was versteht man unter Gemengen ? 4. Was versteht man unter Legierungen ?5. Was versteht man unter Lösungen ?6. Was versteht man unter Dispersionen ?7 Was versteht man unter Emulsionen ?7. Was versteht man unter Emulsionen ?8. Wo befinden sich im PS die Metalle ?9. Was versteht man unter Resublimation ?10. Was ist ein ideales Gas ?
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2 Anorganische Chemie
• Säuren und Basen• Metalle, Nichtmetalle, Halbmetalle• Chemische Reaktionen
2.1 Säuren und Basen
• Säuren• Basen• Chemisches Gleichgewicht• pH• Indikatoren• Titration• Puffer
17
HCl H+ + ClArrhenius :
2.1.1 Säure Begriff
HCl
Farbumschlag
HClaq H+aq + Cl-aq
Arrhenius :Eine Säure ist ein Stoff, der in wässriger Umgebung Protonenabgibt.
Brönsted :Alle Ionen-Dissoziation, in denen Protonen beteiligt sind, können als
neutral: violett sauer: rot
g
Lackmus
Säurereaktionen betrachtet werden.
Lewis :Säuren sind Elektronenpaarakzeptoren.
2.1.1.1 HCl Elektronenstruktur
H+ Cl-Kation Anion
H: s1
Cl: s2 p5
Kation Anion
18
2.1.2 Säureeigenschaften 1
Säuren reagieren mit unedlen MetallenZn + 2 HCl aq Zn2+ + H2 + 2 Cl-aq
Starke Säurehoher Dissoziationsgrad HCl, H2SO4,
HClaq H+aq + Cl-aq
Säuren neutralisieren Basen in einer Neutralisationsreaktion, dabei entsteht Salz and Wasser
H+ + Cl- + Na+ + OH-ca. 80 % Cl-aq
Schwächere Säurengeringer Dissoziationsgrad H2S aq , CH3COOH aq
ca < 1 % CH3COO-aq
H+aq + Cl-aq+ Na+
aq + OH-aq
H2O + NaCl aq
H+ + H- H2
2.1.3 Säureeigenschaften 2
Säuren schmecken sauer Nichtsauerstoffhaltige SäurenGleichgewichtsreaktionHClaq H+
aq + Cl-aq
Sauere Lösungen sind ElektrolyteH+
aq + H2O H3O+aq
Eigenschaften:
gNichtmetallhydrid + H2O SäureChlorwasserstoff HClaq
Schwefelwasserstoff H2Saq
Sauerstoffhaltige SäurenNichtmetalloxide + H2O SäureSchwefelsäure H2SO4g
ätzendhautreizend
2 4
Salpetersäure HNO3
Metalloxid + H2O SäureMn2O7 + H2O 2 HMnO4
19
Arrhenius :
2.1.4 Base Begriff
O OArrhenius :Eine Base ist ein Stoff, der in wässriger Umgebung Hydroxyd-Ionen abgibt.
Brönsted :Alle Ionen-Dissoziation, in denen Hydroxyd-Ionen beteiligt sind, können als Basereaktionen
NaOH
Farbwechsel
NaOHaq Na+aq + OH-
aq
können als Basereaktionen betrachtet werden.
Lewis :Basen sind Elektronenpaardonatoren
neutral: violett basisch: blau
Lackmus
Test 1
Zeichnen und Erläutern Sie KOH in derZeichnen und Erläutern Sie KOH in der Elektronenpaarstrichschreibweise !
??
K+ O-H-K: s1
H: s1
O: s2 p4 Kation Anion
20
2.1.5 Baseeigenschaften
Basen denaturieren Proteine Basen schmecken bitter
Starke BasenHoher Dissoziationsgrad BaO, NaOH Ba(OH)2,aq Ba2+
aq + 2 OH-aq
Base = MetallhydroxidUnedeles Metall + H20 Metallhydroxid
+ H2
Na + H2O NaOH + ½ H2
Metalloxid + H20 Metallhydroxid
q q q
NaOHaq Na+aq + OH-
aq
Schwache Basenschwacher DissoziationsgradNH3,aq NH3 + H2O NH4+ + OH-
BaO + H2O Ba2+ + 2 OH-
Andere Eigenschaften: basische Lösungen sind Elektrolyte, haben ätzende und hautreizende Eigenschaften
Test 2
Ist NH3 eine Säure oder eine Base ?Ist NH3 eine Säure oder eine Base ?
N N: s2 p3
H: s1
??
NH3 + H2O NH4+ + OH-
HHH
H: s1
21
2.2 Gleichgewichtskonstante
(reversible) chemische Reaktion( )
ba
dc
aqaqaqaq
BADC
kkK
dDcCkkbBaA
][][][][
⋅⋅
==
++
←
→
←
→
A,B: Edukte C,D: Produkte a,b = mol Edukte c,d = mol Produkte[A] = molare Konzentration von A [B] = molare Konzentration von B[C] = molare Konzentration von C [D] = molare Konzentration von Dk = Geschwindigkeit der Hinreaktion k = Geschwindigkeit der RückreaktionK = Gleichgewichtskonstante
2.2.1 Reaktionsgeschwindigkeit
aqaqaqaq dDcCkkbBaA ++
←
→
][][ AdBdReaktionsgeschwindigkeit
][][][ AkdtAd
dtBd
⋅=−=− →
Reaktionskinetik 1. Ordnung
22
2.2.2 Massenwirkungsgesetz
ba
dc
aqaqaqaq
BADC
kkK
dDcCkkbBaA
][][][][
⋅⋅
==
++
←
→
←
→
Chemisches Gleichgewicht: K gibt an wie viele Eduktmoleküle auf wie viele Produktmoleküle kommen.
Gleichgewichtskonstante K, TemperaturabhängigFolge des chemischen Gleichgewichts: auftretende Konzentrationen sind
nicht unabhängig voneinander
2.3 Säurekonstante
AOHOHHA ++ −+
[ ] [ ][ ] [ ]
aqaqaq
OHHAAOHK
AOHOHHA
2
3
32
⋅⋅
=
++
−+
Starke SäureKS gross pKS klein
Säure pK
[ ] [ ] [ ][ ]
SS
S
KpKHA
AOHOHKK
log
32
−=
⋅=⋅=
−+Säure pKS
CH3COOH 4,76H3PO4 2,16H2PO4
- 7,21HPO4
2- 12,32
23
OHHBOHB ++ −+
2.4 Basekonstante
[ ] [ ][ ] [ ]
aqaqaq
OHBOHHBK
OHHBOHB
2
2
⋅⋅
=
++
−+
Starke Base:KB grosspKB klein
Base pK
[ ] [ ] [ ][ ]
BB
B
KpKB
OHHBOHKK
log
2
−=
⋅=⋅=
−+Base pKB
CH3COO- 9,24H2PO4
- 11,84HPO4
2- 6,79PO4
2- 1,68
2.5 Säurestärke
Sehr starke Säuren: HClO4, HCl, H2SO4,..Starke Säuren: H2SO3, H2PO4,HNO3,...Mittelstarke Säuren: CH3COOH, HClO,...Schwache Säuren: HCN, H2SiO4,H2O2,...Sehr schwache Säuren: H2O,...
Protolyse in 1 m Lösungen bei 18°C
HNO3 82 %HCl 78 %CH3COOH 0,4 %KOH 77 %NaOH 73 %
24
2.6 pH-Werte
Ampholyt: pH-Wert:p yH2O H+ + OH-
2 H2O H3O+ + OH-
Neutrales Wasser:T = 25 °C:[H3O+] = [OH-] = 10-7 mol / l
pH = - log [H3O+] pOH = - log [OH-]
pH + pOH = 14
Neutrales Wasser: [H3O+] = 10-7 mol / l pH = 7
Ionenprodukt des Wassers:[H3O+] x [OH-] = 10-14 mol2 / l2
Saures Wasser: [H3O+] = 10-2 mol / l pH = 2
Basisches Wasser: [H3O+] = 10-10 mol / l pH = 10
Test 3
Was ist der pH-Wert der folgenden Lösungen ?p g g
10-3 m HCl10-1 m HCl
pH = 3pH = 1
??0,3 m HCl1 m HCl
pH = 0,52pH = 0
25
Test 4
Was ist der pH-Wert der folgenden Lösungen ?Was ist der pH-Wert der folgenden Lösungen ?
10-3 m NaOH10-1 m NaOH
pH = 11pH = 13
??0,3 m NaOH 1 m NaOH
[H3O+] x [OH-] = 10-14 mol2 / l2
pH + pOH = 14
ppH = 13,47pH = 14
2.6.1 pH-Beispiele
26
[ ]
2.7 Starke und schwache Säuren
[ ]
spKpH
HAAOH
=⇒
== −+03 ][][
+
Starke Säuren
Schwache Säuren
[ ]( )021
03
log
][][][
HApKpH
HAAOH
s −=⇒
≠= −+
2.7.1 Beispiele
1 m CH3COOH
pH = 0,5 * (4,76 – 0) = 2,38
10-3 m CH3COOH
pH = 0,5 * (4,76 +3) = 3,88
pKs CH3COOH 4,76
1 m HCl
pH = 0
10 -3 m HCl
pH = 3
27
2.8 Starke und schwache Basen
BpKpOH
BOHHB
=⇒
== −+0][][][
][][][ BOHHB+
Starke Base
Schwache Base
[ ]( )021
0
log
][][][
BpKpOH
BOHHB
B −=⇒
≠= −+
2.8.1 Beispiele
1 m H2PO4-
pH = 0,5 * (11,84 - 0) = 5,92
10-3 m H2PO4-
pH = 0,5 * (11,84 + 3) = 7,42
pKB H2PO4- 11,84
1 m NaOH
pH = 14
10 -3 m NaOH
pH = 11
28
2.9 Korrespondierende Säuren und Basen
Säure Base konjugierte Base konjugierte Säure
+− ++ OHNOOHHNO 3323
Säure Base konjugierte Base konjugierte Säure
Schwache Base
2.9.1 Beispiele
Starke Säure Schwache Base
Chloridion Cl-
Hydrogensulfation HSO4-
Wasser H2OSulfation SO4
2-
Fluoridion F-
Starke Säure
HCl SalzsäureH2SO4 SchwefelsäureH3O+ OxoniumionHSO4
- HydrogensulfationHF Flusssäure
Amoniak NH3
Hydroxylion OH-
Zunehmende Stärke
NH4+ Amoniumion
H2O Wasser
Abnehmende Stärke
29
2.9.2 Gleichgewichtsbetrachtungen
[ ] [ ][ ]
[ ] [ ][ ]
3
2
32
⋅=
⋅=
++
++
−
−+
−−
−+
S
aqaqaq
aqaqaq
OHHAK
HAAOHK
OHHAOHA
AOHOHHA
[ ][ ] [ ]
14
10 2
214
3
=+
=⋅=⋅
=
−−+
−
BS
BS
B
pKpKl
molOHOHKK
AK
2.10 Nachweis
Indikator = Rote-Beete-Konzentrat
30
2.10.1 Farbindikatoren
Indikator Säure Neutral BaseIndikator Säure Neutral BaseLackmus rot violett blauThymolblau rot gelb blauMethylorange rot/orange gelbMethylrot rot gelbThymolphtalein farblos blauPhenolphtalein farblos pink
C
C
O
O
OH
HO + 2 NaOHC O- Na+
CO
O
Na+O-
+ 2 H2OPhenolphtalein
2.10.2 pH Indikatortabelle
31
2.10.3 Methyl Orange
NN
SOHOO
Rote Form
NN
SO
O
O
Gelbe Form
N
NCH3 CH3
N
NCH3 CH3
2.11 Organische Säuren
Ameisensäure HCOOHEssigsäure CH3COOHB tt ä C H COOH
R OH
O
R O
OH
++
Buttersäure C3H7COOHBenzoesäure C6H5COOH
Phenol C6H5OH
32
Test 5
Wie stellt man eine 2m NaOH Lösung her ???g ??
1 m NaOH = 1 mol / l1 mol NaOH = 22,9898 + 15,9994 + 1,00797 = 39,997 g2 m NaOH = 79,994 g / 1 l
79,994 g in einen Kolben und auf 1 Liter auffüllen
2.11 Puffer
Ein Puffersystem: Stoffgemisch, dessen pH-Wert sich bei Zugabe y g , p geiner Säure oder Base wesentlich weniger stark ändert, als dies in einem ungepufferten System der Fall wäre, z.B. Humus in Verbindung mit Grundwasser, oder Blut.
][][][
][][][ 0
30
3−
+−+
⋅=⇒⋅
=A
HAKOHHA
AOHK SS
][][log 0
−−=A
HApKpH s
z.B. schwache Säure und dazugehöriges Salz wie CH3COOH / CH3COONa
33
O Lunge CO
2.11.1 Das Puffersystem Blut
Vene Arterie
O2 Lunge CO2
HbH+ HbO2
H+
ErythrocyteH2O
HbH+ HbO
HCO3-
HCO3-
pH = 7,4 + 0,5
Puffer:
HCO3- 24 mmol.l-1
Protein 22 mmol.l-1PO 3 2 mmol l 1
O2 Körperzellen CO2
HbH+ HbO2H+
ErythrocyteH2O
PO43- 2 mmol.l-1
2.12 Chemische Reaktionen
Ph t kti
Stoffumwandlungen
PhotoreaktionenGrenzflächenreaktionen (z.B. an Katalysatoren)PolymerisationsreaktionenAdditionsreaktionenKondensationsreaktionen
RedoxreaktionenA t ff E d t ffAusgangsstoffe EndstoffeEdukte Produkte
1 O2 + 1 C 1 CO2
Mengenangaben in Mol
34
2.12.1 RedoxreaktionenElektronenverschiebungen
H2 + 1/2 O2 H2O
Ca + 1/2 O2 CaO
S + O2 SO2
Na + 1/2 H2 NaH
B + 3/2 H2 BH3
Sr + H2 SrH2
Elektronenabgabe= Oxidation
Elektronenaufnahme= Reduktion
2.12.1.1 Redox Beispiele
Oxidation von Fe und COxidationsmittel
2 Fe + 3/2 O2 Fe2O3
C + O2 CO2
Reduktion von SilikatReduktionsmittel
SiO2 + C Si + CO2
35
2.12.2 Oxidationsstufen
Ladungszahl elektrische Ladung des Ions
K+, Ca2+ , Ca++, Fe3 +, Fe+++ , Cl-, SO42-, SO4
--, PO43-, PO4
---
Oxidationszahl Oxidationsstufe:
Stoffe aus einem Element Oxidationszahl = 0Stoffe aus einem Element Oxidationszahl = 0einatomige Ionen Oxidationszahl = Ladungszahl
Sauerstoff in Peroxiden Oxidationszahl = -1z.B. H-O-O-H
2.12.3 Bestimmung derOxidationszahlen
Ermitteln von Element 1 mit ENmax
Ausnahmenvorhanden? ja
max
Oxidationzahl (Element 1) = - Wertigkeit
Ermitteln von Element 2 mit ENmin
Oxidationzahl (Element 2) = + Wertigkeit
Mehr als 3
Summe aller Oxidationszahlen = Molekül-Ladung
Oxidationzahl (Element 3) = Differenz
Mehr als 3Atomsorten" ja
36
2.12.3.1 Oxidationszahlen Beispiele 1
+1 -1 +3 -1 +1 -2 +1 +5 -2
HCl FeCl3 H2O H3PO4
+1 -1 +1 -1 +3 -1 +1 +3 -1
NaCl NaH BH3 NaBH4NaCl NaH BH3 NaBH4
0 +1 -1 +1 +2 -3 +8/3 -2
C60 H2O2 HCN Fe3O4
2.12.3.1 Oxidationszahlen Beispiele 2
Unterschiedliche Oxidationsstufen eines Atoms
+1 +7 -2 +4 -2 +2 +4 -2
KMnO4 MnO2 MnCO3K-Permanganat Braunstein Manganspat
+1 +6 -2 +1 +4 -2 +1 -2
H2SO4 H2SO3 H2SSchwefelsäure schweflige Säure Schwefelwasser-
stoff
37
2.13 Nomenklatur in der anorganischen Chemie
Anzahl Vorsilbe (Präfix) Elementname
1 mono- oder hen-2 di 3 tri 4 tetra 5 penta 6 hexa 7 hepta
Verbindungsname
NomenklaturnameIUPAC (International Union of Pure and
Applied Chemistry
Beispiele:P4S7 Tetraphosphorheptasulfid7 hepta
8 octa 9 nona 10 deca 11 undeca 12 dodeca
P4S7 Tetraphosphorheptasulfid CrO3 Chromtrioxid CH2Cl2 Dichlormethan
Trivialname
2.13.1 Anionen der Wasserstoffsäuren
HCl H+ + Cl - Chlorid Endung –id
7. Hauptgruppe (Halogenide) Fluorid (F-), Chlorid (Cl-), Bromid (Br-), Iodid (I-)Beispiel: SF6 Schwefelhexafluorid
6. Hauptgruppe Oxid (O2-), Sulfid (S2-), Selenid (Se2-)Beispiel: Na S NatriumsulfidBeispiel: Na2S Natriumsulfid
5. Hauptgruppe Nitrid (N3-), Phosphid (P3-)Beispiel: Na3N Natriumnitrid
4. Hauptgruppe ... Beispiel: SiC Siliciumcarbid
38
2.13.2 Sauerstoffsäuren (Oxosäuren) und Anionen 1
Elementsäuren (-at)( )
7. Hauptgruppe:Halogensäure HXO3 z. B. Chlorsäure HClO3 Anion Chlorat (ClO3
-)6. Hauptgruppe:Elementsäure H2XO4 z. B. Schwefelsäure H2SO4 Anion Sulfat (SO4
2-)5. Hauptgruppe:Elementsäure H3XO4 z. B. Phosphorsäure H3PO4 Anion Phosphat (PO4
3-); 3 4 p 3 4 p ( 4 );Ausnahme: Salpetersäure
4. Hauptgruppe:Elementsäure H2XO3 z. B. Kohlensäure H2CO3 Anion Carbonat (CO3
2-)3. Hauptgruppe:Elementsäure H3XO3 z. B. Borsäure H3BO3 Anion Borat (BO3
3-)
2.13.3 Sauerstoffsäuren (Oxosäuren) und Anionen 2
Per-säuren (per…-at) zusätzliches Sauerstoffatom(p )
7. Hauptgruppe:Perhalogensäure HXO4 z. B. Perchlorsäure HClO4 Anion Perchlorat (ClO4)-
„Elementige“ Säuren (-it) ein Sauerstoffatom weniger Salpetrige Säure HNO2 Anion Nitrit (NO2)-
Chlorige Säure HClO2 Anion Chlorit (ClO2 )-g 2 ( 2 )Schweflige Säure H2SO3 Anion Hydrogensulfit (HSO3) -
„Hypoelementige“ Säuren (hypo…-it) zwei Sauerstoffatome weniger Hypochlorige Säure HClO Anion Hypochlorit (ClO) -
39
2.13.4 Trivialnamen 1
Es haben sich Trivialnamen für Chemikalien eingebürgert
Trivialname Chemische Formel Salzsäure HClSalpetersäure HNO3
Kö i HNO HCl (1 3)Königswasser HNO3 + HCl (1:3)Flusssäure HF
Systematische Namen werden von IUPAC vergeben
2.13.4 Trivialnamen 2
Trivialname IUPAC-Name Chemische Formel (Ortho) Kieselsäure H2SiO4Ätzkali Kaliumhydroxid KOH Ätzkalk Calciumoxid CaO Backpulver Natriumhydrogencarbonat NaHCO3Bittersalz Magnesiumsulfat MgSO4Bullrichsalz Natriumbicarbonat NaHCO3Chilesalpeter Natriumnitrat NaNO3Estrichgips Calciumsulfat/Estrichgips Calciumsulfat/
Calciumoxid-Gemisch CaSO4 + CaO Fixiersalz Natriumthiosulfat Na2S2O3gebrannter Kalk Calciumoxid CaO gelöschter Kalk Calciumhydroxid Ca(OH)2Gips Calciumsulfat CaSO4Glaubersalz Natriumsulfat Na2SO4
40
2.13.5 Trivialnamen 3
Trivialname IUPAC-Name chemische Formel Hirschhornsalz Ammoniumcarbonat (NH4)2CO3Höllenstein Silbernitrat AgNO3Kochsalz Natriumchlorid NaCl Kreide Calciumcarbonat CaCO3Kupfervitriol Kupfersulfat CuSO4 Marmor Calciumcarbonat CaCO3Mennige Blei(II,IV)-oxid Pb3O4Natriummetabisulfit Natriumdisulfit Na S ONatriummetabisulfit Natriumdisulfit Na2S2O5Natronsalpeter Natriumnitrat NaNO3Soda Natriumcarbonat Na2CO3Speisesalz Natriumchlorid NaCl Waschsoda Natriumcarbonat Na2CO3Zinkvitriol Zinksulfat ZnSO4Zyankali Kaliumcyanid KCN
Übungsfragen 2
1 Was ist eine LEWIS Base ?1. Was ist eine LEWIS Base ?2. Was ist eine LEWIS Säure ?3. Ist Wasser eine Säure oder eine Base ?4. Was ist der pH Wert einer o.ooo1 m HCl (NaOH)?5. Welches ist die korrespondierende Base zu H3PO4 ?6. Welcher Indikator ist für NaOH geeignet ?7. Wie funktionieren chemische Puffer ?8. Was ist eine Reduktion9 O d Si di O id ti hl d At i f l d9. Ordnen Sie die Oxidationszahlen den Atomen in folgenden
Verbindungen zu: Na + H2O NaOH + ½ H210. Welche Atome werden bei der Reaktion unter 9, reduziert
und welche werden oxidiert ?11. Was ist Königswasser12. Welches Strukturelement haben Chlorate ?13. Was ist die IUPAC
41
Weblinks
http://de.wikipedia.org/wiki/Knallgasreaktionhttp://www.old.uni-
bayreuth.de/departments/didaktikchemie/experimente.htmhttp://www.experimentalchemie.de/07-b-03.htm#rezension
http://www.iupac.org/index_to.html
3 Organische Chemie
Chemie der Kohlenstoffverbindungen
C: 1s22s22p2
•• C • Einfachbindungen CH4 Methan
•
C Doppelbindungen 2HC=CH2 Ethylen (Ethen)••
•
•
42
Test 6
Welches sind die Elektronenkonfigurationen ?g
H
N ??O
F
3.0 Elektronenpaare
Unter einem Elektronenpaar versteht man zwei Elektronen mit entgegengesetztem Spin, die dasselbe Atom- oder Molekülorbital besetzen.
Aufgrund des Pauli-Prinzips können Elektronen im Atoms (genauer: innerhalb einesAufgrund des Pauli-Prinzips können Elektronen im Atoms (genauer: innerhalb eines elektronisch abgeschlossenen Systems) nicht in allen Quantenzahlen übereinstim-men. Pro Orbital, definiert durch Hauptquantenzahl, Nebenquantenzahl und magnetische Quantenzahl sind daher höchstens zwei Elektronen mit unterschiedlicher Spinquantenzahl möglich.
Man unterscheidet zwischen bindenden und nichtbindenden Elektronenpaaren
43
3.0.1 Elektronenpaarschreibweise
Elektronenpaare werden als Striche angegebenElektronenpaare werden als Striche angegebenbindende Elektronenpaarenichtbindende ElektronenpaareEinzelne Elektronen werden als Punkte angegeben
|||| NNNN
HHHH
≡→+
−→⋅+⋅
MM
2
N
H
||||
::
||||
FFFF
OOOO
NNNN
−→⋅+⋅
=→+
≡→+ MM
2
2
2
F
O
N
3.0.2 Modell der Elektronenpaarabstoßung
• Elektronenpaare = Raumladungswolken– symbolisiert in der
Elektronenpaarschreibweise
• Elektronenpaarabstoßung– COULOMB-Abstoßung
zwischen Elektronenpaaren
C HH
H
– maximales Ausweichen– maximale Raumausfüllung
Siehe Skript Bindungslehre
H
44
3.0.2.1 2 Bindungspartner
AB2, z.B. CO2
2-wertig linear ∠180°
Bei Einfach- und Doppelbindungen !
3.0.2.2 3 + 4 Bindungspartner
AB3, z.B. BF3
3-wertigtrigonal ∠ 120°
AB4, z.B. CH4 , SiH4
4-wertigtetragonal ∠ 109,5 °
45
3.0.2.3 5 + 6 Bindungspartner
AB5, z.B. PF5
5-wertigtrigonal bipyramidal
AB6, z.B. SF6
6-wertigoktaedrisch
3.1 Systematik organischer Verbindungen
C H N O S KohlenwasserstoffverbindungenC,H,N,O,S Kohlenwasserstoffverbindungen
acyclisch alicyclisch
gesättigt ungesättigt gesättigt ungesättigt
z.B. z.B.Doppelbindung, z.B.
Dreifachbindung, z.B.mit Doppel- oderDreifachbindung
CH2
CH2
CH2
CH2
CH3
CH3CH2
CH2
CHCH
CH2
CH2
CH2
CH2
CH2
CH2
CH2
CH
CH
CH2
CH2
CH2
46
3.1.1 Gesättigte KohlenwasserstoffeAlkane CnH2n+2
P ffi
M th Eth P
Paraffine
Methan Ethan PropanBP: -164°C BP: -88,6°C BP: -42,1°C(RT: g) (RT: g) (RT: g)ErdgasFaulgas
Gesättigte Kohlenwasserstoffe haben keine Doppelbindungen
3.1.1.1 n-Alkane
G M th CHG Methan CH4
G Ethan CH3CH3
G Propan CH3CH2CH3
G n-Butan CH3[CH2]2CH3
L n-Pentan CH3[CH2]3CH3
L n-Hexan CH3[CH2]4CH3
L n-Heptan CH3[CH2]5CH3
Siedepunkt um so höher, je länger die Kette d.h. je stärker die v.d.Waals Wechselwirkungen
L n-Heptan CH3[CH2]5CH3
L n-Octan CH3[CH2]6CH3
L n-Nonan CH3[CH2]7CH3
L n-Decan CH3[CH2]8CH3
...S n-Hexadecan CH3[CH2]14CH3
47
3.1.1.2 Eigenschaften der n-Alkane
C Name Summenformel Flammpkt. Schmelzpkt. Siedepkt. Dichte p p p1 Methan CH4 - 90,65 K 111,4 K 0,667 kg/m³ 2 Ethan C2H6 - 90 K 185 K 1,212 kg/m³ 3 Propan C3H8 - 85 K 231 K 1,83 kg/m³ 4 n-Butan C4H10 - 135 K 272,5 K 2,703 kg/m³ 5 n-Pentan C5H12 224 K 144 K 309 K 0,626 g/cm³ 6 n-Hexan C6H14 250 K 178 K 342 K 0,659 g/cm³ 7 n-Heptan C7H16 269 K 182 K 371 K 0,684 g/cm³ 8 n-Octan C8H18 289 K 216 K 399 K 0,718 g/cm³ 9 n-Nonan C9H20 304 K 222 K 424 K 0,733 g/cm³ 10 n-Decan C10H22 319 K 243 K 447 K –- -
http://de.wikipedia.org/wiki/Alkane
3.1.1.3 „Organische Reste“
• Bezeichnung für einen Molekülrest (Radikal), der z.B. durch g ( ),Abspaltung eines H-Atoms entsteht:CH4 H • + • CH3 Methyl restC2H6 H • + • C2H5 Ethyl restC3H8 H • + • C3H7
C4H10 H • + • C4H9
C6H12 H • + • C6H11??
Cyclohexan
MethylcyclohexanCH3
48
3.1.1.4 Iso- und Neo-Alkane
Name IsomerenzahlStrukturisomere
gleiche C-Zahl gleiche H-Zahl
verzweigte Alkane mit einer Methylgruppe an Position 2
Methan 1 Ethan 1 Propan 1 Butan 2 Pentan 3
Methylgruppe an Position 2 vom Kettenende her werden als iso-Alkane, solche mit zweiMethylgruppen an dieser Stellewerden als als neo-Alkanebezeichnet
Hexan 5 Heptan 9 Octan 18 Nonan 35 Decan 75
3.1.1.5 n-Butan und Isobutan
Isomer Schmelzpunkt Siedepunkt Dichte
n-Butan −138,3 °C −0,5 °C 2,71 kg/m³Iso-Butan −159,42 °C −11,7 °C 2,70 kg/m³
49
3.1.1.6 Verzweigte Alkane 1
Zeichnen Sie die 9 Isomere des Heptans und benennen Sie sie !
n-Butan 2-Methylpropan„Isobutan“
n-Hexan Cyclohexan4,6 - Dimethyldecan
3.1.1.7 Verzweigte Alkane 2
„organische Reste“ -ylmethyl... R = CH3
ethyl... R = C2H5
propyl... R = C3H7
phen l R C H
n-Octan
2-Methylheptan 3-Methylheptan
phenyl R = C6H5
... 2,2-Dimethylhexan
2,2,4-Trimethylpentan
2,5-Dimethylhexan
2,2,3,3-Tetramethylbutan"Isooctan"
50
Test 7
Benennen Sie die folgenden Verbindungen:Benennen Sie die folgenden Verbindungen:
Test 8
Benennen Sie die folgenden Verbindungen:Benennen Sie die folgenden Verbindungen:
••
•
51
3.1.2 Ungesättigte Kohlenwasserstoffe
Alkane Ol fi
AlkineAlkeneCH4Methan
C2H6Ethan
C3H4Propin
C2H4Ethen
C2H2Ethin
C3H6Propen
C3H8Propan "Crack-Prozeß"
Olefine
p
C4H10Butan
C5H12Pentan
pp
C4H8Buten
C4H6Butin
C5H10Penten
C5H8Pentin
Crack-Prozeß
Reaktionsfreudige Verbindungen mit Doppelbindungen
3.1.2.1 Ethen = Ethylen
H
• Ethen, (Ethylen, veraltet: Äthen bzw. Äthylen)f bl üßli h i h d G
H
HH
H
• farbloses, süßlich riechendes Gas• Ausgangsstoff für PE (Polyethylen),
Schädlingsbekämpfungsmittel und Senfgas • Pflanzenhormon (Phytohormon), regt zur Fruchtreifung an• narkotische Wirkung
52
3.1.2.2 Alkene
1-Hepten 1,3 – Heptadien
1 5 – Heptadien 1 6 – Heptadien1,5 – Heptadien 1,6 – Heptadien
1,3,5 - Heptatrien
3.1.2.3 Ethin = Acetylen
• Ethin (Trivialname Acetylen oder Azetylen)• farbloses Gas
S h iß I d t i h ik li
H
H
• Schweißgas, Industriechemikalie• ungiftig• Hochentzündlich, Zündtemperatur: bei ND 305 °C• bildet mit Luft explosive Gemische• Bildet mit Cu hochexplosives Cu-Acetylid
53
3.1.2.4 Alkine
1-Heptin 1,3 – Heptadiin
1,5 – Heptadiin 1,6 – Heptadiin, p , p
1,3,5 - Heptatriin
3.1.3 Nomenklaturregeln
Hauptkettenbestimmung bei verzweigten acyclischen Kohlenwasserstoffen Die Hauptkette (Stammsystem) ist jene Kette, welche
• die größte Zahl an Mehrfachbindungen enthält • bei Mehrdeutigkeit von (1): die größere Zahl von C-Atomen enthält • bei Mehrdeutigkeit von (2): die größere Zahl von Doppelbindungen enthält • bei Mehrdeutigkeit von (3): den niedrigsten Lokantensatz für die Mehrfachbindungen hat. • bei Mehrdeutigkeit von (4): den niedrigsten Lokantensatz für die Doppelbindungen hat.
b i M h d i k i (5) di öß Z hl S b i h• bei Mehrdeutigkeit von (5): die größere Zahl von Substituenten hat. • bei Mehrdeutigkeit von (6): den niedrigsten Lokantensatz für die Substituenten hat. • bei Mehrdeutigkeit von (7): den alphabetisch geordnet ersten Substituenten hat. • bei Mehrdeutigkeit von (8): den niedrigsten Lokanten für den alphabetisch ersten
Substituenten hat.
Bei cyclischen Systemen ohne Heteroatomen ist meist der Cyclus das Stammsystem.
54
3.1.4 Kohlenwasserstoffe mit einer funktionellen Gruppe
R = organischer RestR = HR = CH3R = C2H5R = C3H7
X = funktionelle GruppeX = OH AlkoholeX = COOH CarbonsäurenR = CHO AldehydeR = CO Ketone
R-X
3 7R > C16 R = NH3 Amine
3.1.4.1 Alkohole
Alkan Alkohol R-OHMethan CH4 Methanol CH3OHEthan CH3CH3 Ethanol C2H5OHPropan CH3CH2CH3 Propanol C3H7OHn-Butan CH3[CH2]2CH3 Butanol C4H9OHn-Pentan CH3[CH2]3CH3 Pentanol C5H11OHn-Hexan CH3[CH2]4CH3 Hexanol C6H13OHn-Heptan CH3[CH2]5CH3 Heptanol C7H15OHn-Octan CH3[CH2]6CH3 Octanol C8H17OH
55
3.1.4.1.1 Beispiele
• Ethanol
• Isopropanol
OH
OHp p
• Andere Bezeichnung: 2-Propanol• Verwendung: Lösungsmitttel, Desinfektionsmittel,
Reinigungsmittel, Frostschutzmittel
3.1.4.2 Carbonsäuren 1
R = organischer RestR = H Methansäure Ameisensäure Entkalker
R-COOH
R = H Methansäure Ameisensäure EntkalkerR = CH3 Ethansäure Essigsäure HaushaltsreinigerR = C2H5 Propansäure PropionsäureR = C3H7 Butansäure Buttersäure ranziges FettR > C16 langkettige Alkansäuren = Fettsäuren
56
3.1.4.2.1 Carbonsäuren 2
R COOH• Dicarbonsäuren
Oxalsäurein Rhabarber, Stachelbeeren, etc.
• Hydroxycarbonsäuren
R-COOH
Milchsäure Citronensäure Weinsäure
3.1.4.3 Carbonsäureester
OR´R COOR‘ ORO
RCarbonsäureester R-CO-OR´
Zusammensetzung : Säureproton wird durch weiteren organischen Rest ersetzt
• Anwendungen : Fruchtaromastoffe• Reaktionen
R-COOR‘
Reaktionen Veresterung :Carbonsäure + Alkohol / Säure Carbonsäureester + WasserVerseifung :Carbonsäureester + Base Carbonsäure + Alkohol
57
3.1.4.4 Aldehyde & Ketone
R (CO) H R (CO) R‘
R´ O
Aldehyde : R-(CO)-H• Zusammensetzung : OH-Gruppe einer Carbonsäure
wird durch ein H-Atom ersetzt• Anwendungen : Kunststoffindustrie• Beispiel: Formaldehyd R = H
R O
H
R-(CO)-H, R-(CO)-R‘
R O
RKetone : R-(CO)-R´• Zusammensetzung : OH-Gruppe einer Carbonsäure
wird durch einen Rest R´ ersetzt• Anwendungen : Duftstoffe, " Blume " beim Wein• Beispiel: Aceton H3C-CO-CH3
3.1.4.5 Säurehalogenide & Säureamide
RCl
Carbonsäurehalogenide : R-(CO)-Cl• Zusammensetzung: : OH-Gruppe wird durch Cl-Atom ersetzt• Anwendungen: : Reaktionsmittel in der chem.Industrie• Beispiel: : Acetylchlorid R = CH
O
NH2
OR
R-(CO)-Cl, R-(CO)-NH2
• Beispiel: : Acetylchlorid R = CH3
Carbonsäureamide : R-(CO)-NH2
• Zusammensetzung : OH-Gruppe wird durch NH2 -Gruppe ersetzt• Anwendungen : Reaktionsmittel in der chem.Industrie• Beispiel : Harnstoff R = NH2
58
3.1.4.6 Ether
R O R‘Ether R-O-R‘• R = R‘ = Methyln CH3 Dimethylether CH3OCH3• R = R‘ = Ethyl CH3CH2 Diethylether CH3CH2OCH2CH3• R = C2H5 R‘ = CH3 Methylethylether C2H5OCH3
R-O-R‘
• Andere Ether DiethylenglykolHOH2C-CH2-O-CH2-CH2OH Frostschutzmittel
• Anwendungen Narkosemittel, Lösungsmittel
3.1.4.7 Amine + Nitrile
RR
Amine NRR‘R‘‘• primäres Amin : R´´ = R´ = H• sekundäres Amin : R´´ = H• tertiäres Amin : R R´ R´´ = organische Reste
NRR
R
HHN
NR3 , R-CN
• tertiäres Amin : R, R , R = organische Reste
• Beispiel : Anilin zur Herstellung von Farbstoffen und KunstatoffenHochgiftig, Nervengift
Nitrile R- CN
59
3.1.4.8 Amide & Isocyanate
Amide: R-CO-NRR´• Zusammensetzung : OH-Gruppe einer Carbonsäure wird durch
eine Aminogruppe ersetzt• Anwendungen : Kunststoffindustrie, z. B. Polyamide
R´ O
NRR´´
R‘-(CO)-NRR‘ , R-NCO
Isocyanate: R-N=CO• Anwendungen : Kunststoffindustrie, Insektizidherstellung• Beispiel : Methylisocyanat, hochgiftig
H3C-N=C=O
3.1.4.9 Aminosäuren
HN H2
Aminosäuren : H2N-CHR-COOH• Vorkommen : Naturstoffe, Nahrungsbestandteile
essentielle Aminosäuren müssen über Nahrung aufgenommen werden
• Verwendung : Aminosäurederivate als Antibiotika, z.B. Penicillin K
HR
COOHH2N-R-COOH
Penicillin K
NO
H
OSCH3
CH3 H
OO
NHCH3
60
Isomere:
3.1.5 Stereoisomere
Isomere:gleiche Summenformel, unterschiedliche Strukturformel
Stereoisomere: gleiche Summenformel, gleiche Strukturformel mit unterschiedlicher räumlicher Anordnung
Enantiomere:Enantiomere:gleiche Summenformel, gleiche StrukturformelBild und Spiegelbild
Diastereoisomere:sind Stereoisomere, die keine Enantiomere sind
3.1.6 Cyclische Kohlenwasserstoffe
• Cycloalkane• Zucker (Kohlenhydrate)
61
3.1.6.1 Kohlenhydrate: Zucker
C H O "Hydrate des Kohlenstoffs"Cx, H2y, Oy Hydrate des Kohlenstoffs
• Monosaccharide: 5 oder 6 C Glucose (Traubenzucker) Fructose (Fruchtzucker)Weintrauben Äpfel, Honig, Pflaumen
α-Glucose β-Glucose
3.1.6.2 Galactose
• Monosaccharide: 5 oder 6 C Galactose (Milchzucker)( )
α-Galactose β-Galactose
62
3.1.6.3 Saccharose
• Disaccharide: 2x(5 oder 6 C), Saccharose (Rohrzucker) "Zucker"
3.1.6.4 Maltose
• Disaccharide: 2x(5 oder 6 C), α - Maltose (Malzzucker)
63
3.1.6.5 Lactose
• Disaccharide: 2x(5 oder 6 C), β - Lactose (Milchzucker)
3.1.6.6 Polysaccharide (Biopolymere C6H10O5)n
Cellulose
Stä kStärke
64
3.1.6.7 In D zugelassene Zuckeraustauschstoffe
Verkehrs- EWG- Summen- chemischebezeichnung Nummer formel (Gebrauchs)
bezeichnungMannit E 421 C6H14O6 D-Mannit
Xylit E 967 C5H12O5 Xylitol
Sorbit E 420 C6H14O6 D-Sorbit, D-Glucid
Isomalt E 953 C12H24O11x H2O
Palatinit
Maltit-Sirup E 965 C12H24O11 Oligomereder D-Glucose
insulinunabhängige Metabolisierung
3.2 Aromatische Kohlenwasserstoffe
Zyklische Kohlenwasserstoffe
aromatisch heterocyclischGrundgerüst
N
polycyclisch aromatisch
y
Benzol
N
Pyridin Diphenyl; Phenylbenzol, E 230
Aromaten sind planare, cyclische Moleküle mit konjugierten Doppelbindungenmit besonders günstigen Energieniveaus. Sie unterscheiden sich inchemischen und physikalischen Eigenschaften von den übrigen organischenVerbindungen, den Aliphaten.
65
3.2.1 Benzol
Andere Namen: Benzen Summenformel C6H6Andere Namen: Benzen Summenformel C6H6
CAS-Nummer 71-43-2 Molare Masse 78,11 g·mol−1
farblose Flüssigkeit mit charakteristischem GeruchLöslichkeit: sehr gut in Benzin und Alkohol, sehr schwer in Wasser: 1,77 g·l−1
Dichte 0,8842 g·cm−3 Schmelzpunkt 5,5 °C Siedepunkt 80,1 °C Dampfdruck 100 hPa (20 °C)
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I Gefahrensymbole F (Leichtentzündlich), T (Giftig ) R- und S-Sätze R: 45-46-E48/23/24/25-11-36/38-65 S: 53-45 MAK nicht festgelegt, da krebserregend, LD50oral ,Ratte 930 mg·kg–1
WGK 3 – stark wassergefährdend
3.2.1.1 Benzolring
Das Erstellen der korrekten Strukturformel des Benzols stellte langegZeit ein Problem dar: Summenformel C6H6 217 Strukturformeln .
Da in der systematischen chemischen Nomenklatur die Endung -ol fürAlkohole verwendet wird, ist die in Deutschland meist verwendete,historisch bedingte Bezeichnung Benzol irreführend; der Name Benzenwurde von der IUPAC als offizielle Nomenklatur für diesenKohlenwasserstoff bestimmt.
66
3.2.2 Mesomerie
Mesomerie (Resonanz): in einem Molekül oder mehratomigen Ionkönnen manchmal die vorliegenden Bindungsverhältnisse nicht durcheine einzige Strukturformel dargestellt werden, sondern nur durchmehrere Grenzformeln. Keine dieser Grenzformeln beschreibt dieBindungsverhältnisse und damit die Verteilung der Elektronen inausreichender Weise. Die tatsächliche Elektronenverteilung des Molekülsbzw. Ions liegt zwischen den von den Grenzformeln angegebenenElektronenverteilungen Dies wird durch den MesomeriepfeilElektronenverteilungen. Dies wird durch den Mesomeriepfeil(Resonanzpfeil) ↔ symbolisiert, der nicht mit dem ein chemischesGleichgewicht symbolisierenden Doppelpfeil verwechselt werden darf.Der Begriff der Mesomerie wurde 1933 von Christopher Kelk Ingoldeingeführt. Ein Beispiel für eine solche mesomere Verbindung ist dasBenzol. Auch alle anderen Aromaten sind mesomere Verbindungen.
3.2.2.1 Benzol - Bindung
http://de.wikipedia.org
67
3.2.3 Naphthalin= Benzolderivat
• farbloser Feststoff , Summenformel C10H8, 10 8
• sublimiert schon bei Raumtemperatur• bicyclischer aromatischer Kohlenwasserstoff• charakteristischer Geruch nach Teer• gesundheitsschädlich und umweltgefährlich.• (kein) polyzyklischer aromatischer
Kohlenwasserstoffen (PAK) • Früher Bestandteil von Mottenkugeln
1819 vom britischen Chemiker Alexander Garden aus dem Steinkohleteer isoliert. 1866 wurde die Naphthalinformel zum ersten Mal von Emil Erlenmeyer aufgestellt.
3.2.4 Anthracen= Benzolderivat
• farbloser kristalliner Feststoff• Summenformel C14H10
• sublimiert leicht • Flammpunkt liegt bei 121 °C• Zündtemperatur bei 538 °C• Luftvolumenanteil > 0,6% : explosive Gemische• wassergefährdend (WGK 2)• Verwendung als Basisstoff für die Herstellung von
Gerbstoffen und Schädlingsbekämpfungsmitteln
wurde 1832 zum ersten Mal von Auguste Laurent und Jean Dumas aus dem Teer isoliert.
68
3.2.5 Toluol= Benzolderivat
• IUPAC Namen: Methylbenzen, ToluenCH IUPAC Namen: Methylbenzen, Toluen• Summenformel: C7H8
• Trivialnamen: Toluol, Methylbenzol, Phenylmethan, • farblose, charakteristisch riechende, flüchtige Flüssigkeit • benzolähnliche Eigenschaften• aromatischer Kohlenwasserstoff• Häufig als Benzolersatz verwendet
CH3
• Bestandteil im Benzin• Vorkommen im Erdöl• verursacht Nerven-, Nieren- und möglicherweise auch
Leberschäden• fortpflanzungsgefährdend sowie fruchtschädigend• wassergefährdend (WGK 2)
3.2.6 Trinitrotoluol TNT= Benzolderivat
CH3
NO2
NO2O2N• IUPAC Nomenklatur: 1-Methyl-2,4,6-
Trinitrobenzen• Summenformel C7H5N3O6
• hellgelbe, nadelförmige Kristalle • Sprengstoff• Mit seinem niedrigen Schmelzpunkt von 80,8 °C
lässt sich TNT in Wasserdampf schmelzen und pkann in Formen gegossen werden
• Giftig, bei Hautkontakt allergische Reaktionen • färbt die Haut leuchtend gelborange• R-Sätze: R 2-23/24/25-33-51/53• S-Sätze: S(1/2-)35-45-61 [1]
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3.2.6.1 TNT Äquivalent
• Das TNT-Äquivalent ist eine nicht SI-konforme, aber weiterhin q ,gebräuchliche Maßeinheit für die gesamte bei einer Explosion freiwerdende Energie:
• 1 kT (Kilotonne TNT) = 4,184 · 1012 J
Sprengstoff Umrechnungsfaktor S h l 0 25 bi 0 4Schwarzpulver 0,25 bis 0,4 Ammoniumnitrat 0,5 Dynamit/Ballistit/Cordit 0,8 TNT 1,1 Chloratsprengstoffe 2,2
3.2.7 PCBs
Polychlorierte Biphenyle (PCB) giftig, krebsauslösend
bis in die 1980er in:•Transformatoren, •elektrischen Kondensatoren, PCB sind eine von zwölf als •Hydraulikanlagen, •Weichmachern in Lacken, •Dichtungsmassen, •Isoliermitteln und Kunststoffen
„dreckiges Dutzend“ bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden.
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3.2.7.1 Biphenyl
Konservierungsmittel E 230, Schimmelpilzwachstumshemmstoff, (E 230 wird oft in Kombination mit E 231, E 232, E 233 und Imazalil auf Schalen von Zitrusfrüchten aufgebracht)Schädlingsbekämpfungsmittel, Herstellung von Pharmazeutika & von PCB,Gewinnung aus destillierten Steinkohleteerölen,
Andere Bezeichnungen: Diphenyl, Phenylbenzol, Dibenzol
3.2.7.2 PCB Bezeichnungen
Allgemeines Schema:
4,4‘-Dichlordiphenyl
Cl
3,4,4‘,5‘ - Tetrachlordiphenyl
Cl
Cl
Cl
ClCl
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Test 9
Suchen Sie Informationen zu DDT heraus:
NameAnwendungBiologische Wirkungen
3.2.9 Dioxine
Gebräuchliche Bezeichnung für:g
Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine PCDD
Dibenzofurane PCDF
chemisch ähnlich aufgebaute chlorierte organische Verbindungen;Nebenprodukte bei Herstellung chlororganischer Chemikalien;Früher: Schadstoffemmissionen bei MüllverbrennungLanglebige Schadstoffe, toxisch, karzinogen
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3.2.9.1 Seveso Gift
• 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-dioxin• 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-1,4-dioxin • abgekürzt als 2,3,7,8-TCDD, TCDD, „Dioxin“, oder „Seveso-Dioxin“• 1967 – 1975 Vietnamkrieg: Einsatz des Entlaubungsmittel Agent
Orange, dessen Verunreinigung mit TCDD zu schweren, bis heute andauernden Schädigungen bei Bevölkerung und US-Soldaten führte1976 S lü k A t itt öß M TCDD i U lt• 1976 Sevesounglück: Austritt größerer Mengen von TCDD in Umwelt
• Früher: Emission aus Müllverbrennungsanlagen (heute durch Nacherhitzung Reduzierung auf unbedenkliche Spuren)
• Zellgift, teratogen, erbgutschädigend, krebserzeugend• Kontakt führt zu Chlorakne, schweren Organschäden, z.B. der Leber• LD50,Ratte, oral: 25–60 µg/kg LD50, Kaninchen, oral: 115 µg/kg
Stoffe der E-Liste
• Liste der Lebensmittelzusatzstoffe mit E-Nummern • E 100 – Kurkumin (Farbstoff) • E 101 – Riboflavin (Farbstoff; Vitaminwirksam) • E 101a – Riboflavin-5´-Phosphat (Farbstoff; Vitaminwirksam) • E 102 – Tartrazin (Farbstoff) • E 104 – Chinolingelb (Farbstoff) • E 110 – Gelborange S (Farbstoff) • ....• E 1518 – Glycerintriacetat (Trägerstoff, Füllstoff, Trennmittel) • E 1519 – Benzylalkohol (Aromastoff) • E 1520 – 1,2-Propandiol, Propylenglycol (Trägerstoff, Füllstoff, Trennmittel;
Feuchthaltemittel)
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_in_der_Europ%C3%A4ischen_Union_zugelassenen_Lebensmittelzusatzstoffe#Liste_der_Lebensmittelzusatzstoffe_mit_E-Nummern
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Übungsfragen 3
1. Welche Struktur hat das Molekül CO2(Elektronenpaarstrichschreibweise) ?
2. Lösen Sie die Aufgaben unter Test 7 und Test 8 !3. Wie sieht Butadien aus ? 4. Was sind Carbonsäuren ? Beispiele ?5. Was sind Ketone ? Beispiel ?6. Was ist Benzol ? Gesundheitsgefahren ?g7. Was versteht man unter PCBs ? Gesundheitsgefahren ?8. Was sind Dioxine ?9. Welche Gefahren gehen von DDT aus ?10. Was versteht man unter Mesomerie ?11. Was sind Enantiomere ?
Web Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Polychlorierte_Dibenzodioxine_und_Dibenzofurane
http://www.hls-onlinehttp://www.hls-online.org/alkoholgehalt.htmlhttp://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_in_der_Europ%C3%A4ischen
_Union_zugelassenen_Lebensmittelzusatzstoffe
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