TIME KAI DOXA (Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien...

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Das Material / В. Dubia et falsa Zu Amphipolis s. D. Lazarides, Άμφίπολυς καΐ "Αργιλος, Ancient Greek Cities 13 (1972) passim sowie die Beiträge in: Πόλις κάί Χώρα στην 'Αρχαία Μακεδονία κάί Θράκη, Festschrift D. Lazarides (1990) 241 ff. mit weiterer Literatur. 5. Philippi KNr.: *325 [E] 1. Philipp IL 2. 358/57 V. Chr. 3. Gründerkult? 4. edd.: 1. Pantazides, Φιλίστωρ 3, 1862, 346; Α. Kirchhof, Hermes 2, 1867, 171 f.; Syll. 439; Michel, Recueil 1386; Syll.^ 832; Ch. Picard, RA 1938, 334 f. Text: Kirchhof. 'AyaârjL τύχηι- βτρίατο (θ)εωχάρης NiKea -π- αρά Θεοδώρου του ΤΙολβμωνος την οΙκ[ί]αν, щ γ- βίτων Mevvéaç ' Ασάνδρου και Θεόδωρος αυτ- ός καΐ Νίκάνωρ Έπικράτους, χρυσών τριακ- 5 οσίων, βεβαιωτης Αημόνικος 'Ρίχνου. μά- ρτυρες ΣτησίΧεως Όργέως, ' Αριστομένη- ς Άστίνου. επί ιερέως τοΰ 'Ασκληπιού Έρ- [μΰ;γ]όρα, έττΐ έπιστάτου Αισχύλου. ϋ : Zum guten Glück. Theiochares verkaufte dem Nikeas bei Theodoros, dem Sohn des Polemon, das Haus, welchem Menneas, der Sohn des Asandros, und derselbe Theodoros, und Nikanor, der Sohn des Epikrates, benachbart sind, für dreihundert Goldmünzen. Bürge war Demokritos, der Sohn des Rhichnos. Zeugen waren Stesileos, der Sohn des Orgeus, Aristogenes, der Sohn des Astinos. Priester des Asklepios war Hermagoras, Beauftragte (war) Aischylos. K: Ch. Picard, RA 1938 I, 334 f. sah in Zeile 7 einen eponymen Priester Philipps IL; skeptisch dazu Habicht, Gottmenschentum 16. Ähnlich wurde von Kirchhof a.O. 172 in Zeile 7 ein Priester der Sotere vermutet. Der Gründerkult Philipps in Philippi ist anderweitig belegt: KNr. 119 [Е]. V. Inseln der Ägäis 1. Delos KNr.: *326 [E] 1. Alexandros 2. 3. Jh. V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: L. Bizard/P. Roussel, BCH 31, 1907, 429 Nr. 20; IG XI 4, 1072. Delos Inv. E 286 450 Brought to you by | University of St Andrews Scotland Authenticated Download Date | 12/9/14 12:42 AM

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Das Material / В. Dubia et falsa

Zu Amphipolis s. D. Lazarides, Άμφίπολυς καΐ "Αργιλος, Ancient Greek Cities 13 (1972) passim sowie die Beiträge in: Πόλις κάί Χώρα στην 'Αρχαία Μακεδονία κάί Θράκη, Festschrift D. Lazarides (1990) 241 ff. mit weiterer Literatur.

5. Philippi

KNr.: *325 [E]

1. Philipp IL 2. 358/57 V. Chr. 3. Gründerkult? 4. edd.: 1. Pantazides, Φιλίστωρ 3, 1862, 346; Α. Kirchhof, Hermes 2, 1867, 171 f.; Syll. 439; Michel, Recueil 1386; Syll.^ 832; Ch. Picard, RA 1938, 334 f.

Text: Kirchhof.

'AyaârjL τύχηι- βτρίατο (θ)εωχάρης NiKea -π-αρά Θεοδώρου του ΤΙολβμωνος την οΙκ[ί]αν, щ γ-βίτων Mevvéaç ' Ασάνδρου και Θεόδωρος αυτ-ός καΐ Νίκάνωρ Έπικράτους, χρυσών τριακ-

5 οσίων, βεβαιωτης Αημόνικος 'Ρίχνου. μά-ρτυρες ΣτησίΧεως Όργέως, ' Αριστομένη-ς Άστίνου. επί ιερέως τοΰ 'Ασκληπιού Έρ-[μΰ;γ]όρα, έττΐ έπιστάτου Αισχύλου.

ϋ : Zum guten Glück. Theiochares verkaufte dem Nikeas bei Theodoros, dem Sohn des Polemon, das Haus, welchem Menneas, der Sohn des Asandros, und derselbe Theodoros, und Nikanor, der Sohn des Epikrates, benachbart sind, für dreihundert Goldmünzen. Bürge war Demokritos, der Sohn des Rhichnos. Zeugen waren Stesileos, der Sohn des Orgeus, Aristogenes, der Sohn des Astinos. Priester des Asklepios war Hermagoras, Beauftragte (war) Aischylos.

K: Ch. Picard, RA 1938 I, 334 f. sah in Zeile 7 einen eponymen Priester Philipps IL; skeptisch dazu Habicht, Gottmenschentum 16. Ähnlich wurde von Kirchhof a.O. 172 in Zeile 7 ein Priester der Sotere vermutet. Der Gründerkult Philipps in Philippi ist anderweitig belegt: KNr. 119 [Е].

V. Inseln der Ägäis

1. Delos

KNr.: *326 [E]

1. Alexandros 2. 3. Jh. V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: L. Bizard/P. Roussel, BCH 31, 1907, 429 Nr. 20; IG XI 4, 1072. Delos Inv. E 286

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V. Inseln der Ägäis /1. Delos

Photo: Bizard/Roussel 429 Abb. 1.

Text: IG XI 4, 1072.

Αήλιοί Αλέξανδρος [ àvé]êeaav. Φιλίππου.

Ü: Die Delier ... weihten Alexander, den Sohn des Philipp.

K: Die Weihinschrift, die ursprünglich die Mitte des Blockes einnahm, müßte anzeigen, welcher Gottheit die Weihung galt. Rechts könnte die Statue Alexanders d.Gr. gestanden haben, doch die Auslassung des Titels βασιλεύς wäre, wie die Herausgeber meinen, einmalig. Dagegen spricht ferner der Schriftcharakter der Inschrift, der deutlich später ist. Ein Alexandres, Sohn des Philippos, ist aus einem delischen Dekret (Syll. 254) und ferner durch Livius (35,47,5-6) bekannt: Er gab sich als ein Abkömmling des Königs aus und lebte zu Anfang des 2. Jhs.v.Chr., also viel später, als unsere Inschrift gesetzt wurde.

KNr.: *326 [A]

Lage/Fundort: Die Basis wurde 1904 im östlichen Teil des Apollonheiligtums gefunden; sie befindet sich heute an der Bucht vor der Naxier-Stoa.

Beschreibung: Es handelt sich um ein langes zusammengesetztes Bathron.

Erhaltungszustand: Erhalten ist eine lange flache Plinthe. Das linke Ende ist abgebrochen; oben rechts befinden sich zwei Dübellöcher.

Maße: H: 0,33 m; B: 1,62 m; T: 0,85 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: L. Bizard/P. Roussel, BCH 31, 1907, 423 Nr. 20. - B. Hintzen-BoMen, Herrscherrepräsentation im Hellenismus (1992) 255 Nr. 4.

K: Der Block stammt von einem längeren, zusammengesetzten Bathron, das mindestens zwei Statuen trug; zu den langen Bathren s. Jacob-Felsch, Statuenbasen 91 ff.

KNr.: *327 [A]

1. Antigonos I. Monophthalmos? 2. 307-301 V. Chr. 3. Reiterdenkmal 4. Basis с (Zuschreibung)

Lage/Fundort: Die Basis wurde im Dodekatheon zwischen den Altären С und D gefunden.

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Das Material / В. Dubia et falsa

Beschreibung: Es handelt sich um die Krepis einer profilierten Reiterbasis auf Granitfiindament. Die Bodenplatte besteht aus insgesamt sechs Blöcken (vier große Eckblöcke und zwei kleinere Zwischen-blöcke). Die darauffolgende Bodenplatte bestand aus zwei schmalen Querblöcken an der Stirn- und an der Rückseite und zwei senkrecht dazu stehenden Längsblöcken; nach der Aufschnürrung der unteren Platte sprang der darauf liegende Block um 8 cm zurück. Die Basis war mit der Front nach Westen gerichtet.

Erhaltungszustand: Erhalten haben sich nur das Granitfundament und die untere Bodenplatte; von letzterer fehlt einer der zwei kleineren Zwischenblöcke.

Maße: untere BP: B: 1,16 m; T: 2,16 m; obere BP: B: 1,08 m; T: 2,08 m.

Material: Das Fundament besteht aus Granit, die untere Bodenplatte aus Marmor.

Lit.: E. Wm, Délos XXII (1955) 161 f. (Basis c) Taf. XII 2 und 4. - R. Vallois, BCH 53, 1926, 224. 228. - Habicht, Gottmen-schentum 60 f. - Siedentopf, Reiterdenkmal 124 Nr. 110. - Schmidt. Statuenbasen 103. 110 Anm. 147; 433 f. Kat.Nr.VII.l.

K: Die Zuschreibung geht auf eine These von Vallois zurück, der die kultische Verehrung der beiden ersten Antigoniden im Dodekatheon vermutete und den Altar D als βωμός των βασιλέων identifizierte; die auf beiden Seiten des Altars gelegenen Basen с und d sollen die Reiterdenkmäler der Soteren getragen haben. Keine von diesen Annahmen ist jedoch mit Sicherheit vertretbar, s. vor allem Will a.O. 170 ff.; Bruneau, Recherches 567 f.; Schenkungen KNr. 408 [A] und hier KNr. 120 [E 1].

KNr.: *328 [A]

1. Demetrios I. Poliorketes? 2. 307-283 V. Chr. 3. Reiterdenkmal 4. Basis d (Zuschreibung)

Lage/Fundort: Gefunden im Dodekatheon südlich des Altars D.

Beschreibung: Es handelt sich um die Fundamentstufe einer Reiterbasis, die aus zwei schmalen Quer-und zwei Längsblöcken besteht. Die Basis war mit der Front nach Westen gerichtet.

Erhaltungszustand: Erhalten ist nur die Fundamentstufe.

Maße: B: 1,33 m; T: 2,40 m.

Material: Granit.

Lit.: E. WiU, Délos XXII (1955) 162 (Basis d) Taf. XII 1,2. - R. Vallois, BCH 53, 1929, 228. - Habicht, Gottmenschentum 60 f. -Siedentopf, Reiterdenkmal 124 Nr. III . - Schmidt, Statuenbasen 103. 110 Anm. 147; 434 Kat.Nr. VII.2.

K: Siehe den Kommentar zu KNr. *327 [А].

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V. Inseln der Ägäis /1. Delos

KNr.: *329 [A]

1. Antigonide? 2. spätes 2. Jh. v. Chr. 3. Standbild 4. Marmorkopf aus Delos

Lage/Fundort: Der Kopf ist in der Nähe des Dodekatheon auf Delos gefunden worden; heute im Museum von Delos, Inv. A 4184.

Beschreibung: Es handelt sich um einen kolossalen, männlichen Kopf mit Diadem; der Kopf ist nach rechts geneigt, der Blick aufwärts gerichtet.

Erhaltungszustand: Der Kopf ist am Hals schräg abgebrochen und ziemlich verstümmelt. Der größte Teil der Nase, der Lippe und des Kinns sind weggebrochen; Bestoßungen sind an den Augenbrauen zu verzeichnen. Die linke Kopfhälfte ist stark verwittert, einzelne Haarlocken sind abgebrochen. Über der Stirnmitte oberhalb des Diadems befinden sich zwei kleine Stiftlöcher.

Maße: H: 0,55 m; Kinn - Scheitel: 0,44 m.

Material: Marmor.

Lit.: R. VaUois, BCH 53, 1929, 238 ff. Abb. 29. - H. TMersch, Pro Samothrake, SBWien 212, 1931, 63 ff. - Ch. Picard, RA 6. 5. 22, 1944, 31 ff. Abb. 7. - ders., MonPiot 41, 1946, 73 ff. Abb. 3 Taf. 8. - E. WUl, Délos XXII (1955) 141 ff. Abb. 55-56; 172. 177 Taf. 10.15. - Α. Rumpf, AM 78, 1963, 195 Beil. 94,2. - R.A. Hadley, Deified Kingship and Propaganda Coinage in the Early HeUenistic Age: 323-380 B.C. (1964) 111. - Siedentopf, Reiterdenkmal 14. - Marcadé, Délos 137. 263 ff. Taf. 73 A 4184. -Bruneau, Recherches 439. - A. Hermann, AntK 16, 1973, 170 Anm. 3. - Tuchelt, Frühe Denkmäler 81 mit Anm. 79. - Ph. Bra-neau/J. Ducat, Guide de Délos (1983) 165. - Α. Stewart, Attika. Studies in Athenian Sculpture of the Hellenistic Age (1979) 89 Anm. 11. - H.P. Laubscher, AM 100, 1985, 339. - Smith, HRP 42. 100. 173 Nr. 92 Taf. 55, 5-7. - C.F. Leon, AncWorld 20, 1989, 24. - B.S. Ridgway, HeUenistic Sculpture I. The Styles of ca. 331-200 B.C. (1990) 127 f. Taf. 68 a-b. - F. Queyrel, RA 1990, 136 Nr. 282. - D. Kreikenbom, Griechische und Römische Kolossalporträts bis zum späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 34. 135 I 38 Taf. 5. - В. Schmidt-Dounas, Egnatia 4, 1993-1994, 100 ff. Taf. 2. - D. Svenson, DarsteUungen hellenistischer Könige mit Götterattributen (1995) 130. 308 Nr. 350 Taf. 61.

К: Zur Datierung des Kopfes in die späthellenistische Zeit s. Marcadé a.O. 173. 263 ff.; Laubscher a.O. 399 Anm. 32; Smith a.O. 100; Kreikenbom a.O. 135 I 38. Trotz der zeitlichen Nähe zum delischen Kopf Athen, Nationalmuseum Inv.Nr. 522 (Smith a.O. 30. 100. 172 Nr. 91 Taf. 55,4) mit vergleichbarer Kopfwendung und Asymmetrien im Gesicht wurde immer wieder eine frühe Datierung für diesen Kopf vorgeschlagen (u.a. Picard, Leon, Ridgway), was mit guten Gründen abgelehnt wurde; s. dazu Will, Rumpf, Marcadé, Bruneau, Laubscher, Smith und Kreikenbom. Außer den stilistischen Rückgriffen auf das 4. Jh. scheint die Kontroverse durch den Fundort des Kopfes angeregt worden zu sein: Obwohl die Zugehörigkeit zum Dodekatheon keineswegs gesichert ist, wurde im Bildnis aufgrund der Überlebens-größe und der vermutlichen Hörner über der Stirn eine der beiden angenommenen Kultstatuen der ersten Antigoniden (KNr. 120 [E 1] und 121 [E]) vermutet; s. dazu ferner Schenkungen KNr. **408 [А]. Dementsprechend wurde von Thiersch und Picard in diesem Kopf Demetrios L Poliorketes erkannt, während Leon Antigonos IL Gonatas und jüngst Ridgway Alexander d.Gr. vorgeschlagen haben. Die Existenz von angestifteten Hörnern wurde von Laubscher a.O. 339 Anm. 33 angezweifelt: "Dagegen spricht schon die Kleinheit der Stiftlöcher. Außerdem wären bei Anstückungen tiefer liegende, glatte Schnittlöcher zu erwarten. Vermutlich handelt es sich um Bruchstellen; was hier weggebrochen sein

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Das Material / В. Dubia et falsa

könnte, bleibt allerdings unklar"; s. ferner dazu Kreikenbom. Bohrungen am Vorderhaar finden sich beim Amytos von Damophon und beim Zeus des Eukleides (s. dazu P. Themelis, О Ααμοφών και η δραστηρώτητά τον στην Αρκαδία, in: Sculpture from Arcadia and Laconia. Proceedings of an Inter-national Conference at Athens, April 10.-14., 1992 [1993] 105 Abb. 5; R.R.R. Smith, Hellenistic Sculpture (1991) Abb. 299; R. Trümmer, AntPl 22 [1993] Taf. 64-68), so daß man auch hier an angestückte Einzellocken denken könnte. Wegen der Fundlage wurde der Kopf auch von Tucheh a.O. 81 einem Kultbild zugewiesen. Demselben Kontext soll übrigens der unpublizierte Kopf A 5943 angehören; so Marcadé a.O. Von Smith a.O. 100 wird der Kopf den idealisierten späthellenistischen Bildnissen zugeordnet und seine Benennung als Bildnis des Mithradates (vertreten u.a. durch Stewart, Hermann und Kreikenbom) ange-zweifelt.

KNr.: *330 [E]

1. Ptolemäer? 2. frühes 3. Jh.v.Chr. 3. Standbild? 4. ed.: IG XI 4, 1117

ciV(LÛr\Kev [—Πτο]λ€μαίου (8α[σιλ—] [ êv]eKev καΐ

Ü: ... weihte ... des Königs Ptolemaios ... wegen ... und ...

K: Gefunden beim "Trésor 5"; erhalten ist der rechte Teil einer großen Statuenbasis mit einfachem Profil an der oberen Kante. H: 0,35 m; B: 0,66 m; T: 0,73 m. Aufgrund des verstümmelten Zustandes lassen sich keine Aussagen zum Denkmal machen.

KNr.: *331 [E]

1. unbekannter König 2. frühes 3. Jh.v.Chr. 3. Standbild? 4. ed.: IG XI 4, 1119. Delos Inv. A 1065

[Βα]σιλ[έα ] [/3θ!σι]λέω[ς τον αύτού?]

[σωτ]ηρα κα[1 еЬерует^!] ITO

Ü: König ..., Sohn des Königs ..., den [ihm selbst erwiesenen] Retter und Wohltäter.

K: Kleineres Fragment einer Statuenbasis aus weißem Marmor im Museum von Delos (Abb. 76), gefunden im östlichen Teil des Apollonheiligtums. Trotz des stark fragmentierten Zustandes des Blockes bleibt eine öffentliche Ehrenstatue wegen des Akkusativs [σωτ]ηρα in Zeile 3 nicht ausgeschlossen.

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V. Inseln der Ägäis /1. Delos

KNr.: *332 [E]

1. Seleukos? 2. 3.-2. Jh. V. Chr. 3. Phialen 4. IDelos 1409 Ba I 42-43: [..., άνάΰημα Αηλιάδων хореЦор βτηδόντος ΑαοΙμ^δοντος ύττερ βα-

σιλέως Σελεύκον ]

IDelos 1410 b 8: [αλληνΊ —ώ]ς τοδιαίαν έ[μ τλινϋά]ωί, άνάΰημα υτίρ βασιλβως Σελ6υ[κ]οϋ,...

IDelos 1413 b 17-18: ...βπίδόντος Ααμβδοντος тер βα[σύ<ίως Σελεύ-] [κου· ]

IDelos 1439 Abc I 38-39: [ ] χορά,ον ϊπώ'οντος Ααμβδοντος υπίρ

[βασιλέως Σελεύκου- ]

IDelos 1441 Α I 61: [χορβίον ετιδόντος Καμβδοντος ΰττέρ] βασιλέως Σβλβύκον

IDelos 1450 Α 45: xopeîov έττιδόντος Ααμβδοντος υπβρ βασιλέως Σβλβύκον· Κ: Zu den delischen Tempelinventaren s. M.F. Baslez/C. Vial, ВСН 111, 1987, 281 ff.; s. ferner die aufgelisteten Weihungen auswärtiger Herrscher in den Tempelinventaren: Schenkungen KNr. 117 [E] -127 [E], 130 [E] -132 [E], 134 [E], 139 [E] -151 [E], 155 [E] - 168 [E], 171 [E], 175 [E] - 179 [E], 181 [E] -188 [E], 192 [E] -193 [Е]. Private Weihungen dieser Phialen im Namen des erwähnten Königs können nicht ausgeschlossen bleiben.

KNr.: *333 [E]

1. Antiochos? 2. ? 3. Phialen 4. IDelos 1432 Aa II 22-23: φι(ά)λην βμ 7Γλαισίω(ι) την διά-

μβτρον βχουσαν ώς δακτύλων είκοσι, άνάύβμα ϋπβρ βασιλέως Άντιόχου...

IDelos 1450 Α 134-135: φιάλη βν τλασιωι,] [ώς δακτύλων ΔΑ, άνάΰεμα Ь[жЬр βασιλέως Άντιόχου

Κ: Siehe den Kommentar in KNr. *331 [Е].

KNr.: *334 [E]

1. "Antiochos" und Ehefrau 2. nach 166 V. Chr.? 3. Architravblock mit Ehreninschrift (Naiskos?) 4. edd.: L. Bizard/P. Roussel, ВСН 31, 1907, 430 Nr. 21; IDelos 1542. Delos Inv. E 287

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Das Material / В. Dubia et falsa

Text: IDelos 1542.

[--ÙTrèjO ? βασιλβως 'Α]ντώχον και βασιλίσσ[ης—] [ Αητο[ΐ ]

ϋ : ... für? König Antiochos und Königin ... der Leto ...

К: Erhalten ist ein Architravblock aus weißem Marmor mit den Maßen: H: 0,43 m; B: 1,10 m; T: 0,35 m. Der Block wurde im östlichen Teil des Apollonheiligtums gefunden. Zur Datierung s. L. Bi-zard/P. Roussel, в е н 31, 1907, 430 Nr. 21. Von E. Ziebarth, Griechisches Vereinswesen (1969) 204 wurde der Vorschlag gemacht, daß diese Inschrift und eine Ehrung für Mithradates VI. Eupator (KNr. *334 [E]) - ebenfalls Architravblock mit Ehreninschrift eines Kultvereins - in denselben Kontext gehören. Doch dieser Block ist im östlichen Teil des Temenos ans Licht gekommen, während der Architravblock für Mithradates bei den Ausgrabungen im Sarapieion gefunden wurde.

KNr.: *335 [E]

1. Mithradates VI. Eupator 2. 120-88 V. Chr. 3. Architravblock mit Ehreninschrift (Naiskos?) 4. edd.: Th. Homolle, BCH 8, 1884, 103 f.; Th. Reinach, Mithridate Eupator. Roi de Pont (1890) 459 Nr. 7

Text: Homolle.

['Υπέρ βασιΧβως Μι??ριδάτου] Εΰπάτορος Αίονύσο[υ....] θβραπβυταί

ϋ : [Für König Mithridates] Eupator Dionysios (weihen) die Diener ...

K: Es handelt sich um das Fragment eines dorischen Architravs (H: 0,34 m; L: 0,71 m), das bei den Ausgrabungen im Sarapieion gefiinden wurde und die Ehrung des Mithradates VI. Eupator Dionysos durch die ûepawevrai belegt. Nach dem Fundort des Blockes ist ein öffentlicher Zusammenhang nicht zwingend. Zur Datierung s. Th. Homolle, BCH 8, 1884, 104; vgl. Bruneau, Recherches 576 f.; anders Th. Reinach, Mithridate Eupator. Roi de Pont (1890) 459 Nr. 7: Nach dem Beinamen Dionysos ist die Inschrift nach der Eroberung der Krim zu datieren. Von E. Ziebarth, Griechisches Vereinswesen (1969) 204 wurde dieser Architravblock als mit dem Block KNr. *333 [E] zusammengehörig bezeichnet.

KNr.: *336 [E]

1. Mithradates VI. Eupator und sein Bruder Chrestos 2. um 115 v.Chr. 3. unspezifiziert

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V. Inseln der Ägäis /1. Delos

4. edd.: A. Hauvette, BCH 6, 1882, 343 Nr. 57; Syll. 254; Th. Reinach, Mithridate Eupator. Roi de Pont (1890) 457 Nr. 5; Michel, Recueil 1160; OGIS 368; W. Janeil, Ausgewählte Inschriften griechisch und deutsch (1906) 67 Nr. 66; P. Roussel, Les cultes égyptiens à Délos du IIP au Γ siècle av. J.-C. (1915-1916) 156 Nr. 134; Durrbach, Choix 197 Nr. 114; IDelos 1561. Delos Inv. A 1468

Text: IDelos 1561.

Δά Ούρίωι νπββ (3ασ[ιλ6ως] Μιι^ραδάτου Ενττάτορος καΙ TOÎ) άόβλφοί) αντοΰ Μίϋραδάτου Χρήστου

5 καΙ των πρα-γμάτων αυτών.

ϋ : Dem Zeus Ourios für König Mithradates Eupator und seinen Bruder Mithradates Chrestos und ihre Unternehmungen.

K: Nach Th. Reinach, Mithridate Eupator. Roi de Pont (1890) 458 zu Nr. 5 muß die Inschrift wegen der fehlenden Nennung der Regentin Laodike um 115 v.Chr. datiert werden. Aus derselben Zeit ist eine Gymnasialstiftung des Mithridates VI. und seines Bruders Chrestos in Delos überliefert; s. dazu Schen-kungen KNr. 191 [Е].

KNr.: *336 [A]

Lage/Fundort: Gefunden im Sarapieion С (Abb. 77-78).

Beschreibung: Es handelt sich um eine ideine Marmorstele.

Erhaltungszustand: Erhalten ist der obere Teil der Stele, der in zwei aneinander passenden Bruchstücke vorliegt. Die Rückseite ist geglättet und an den Rändern profiliert.

Maße: H: 0,16 m; B: 0,26 m; T: 0,034 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: Α. Hauvette, BCH 6, 1882, 343 Nr. 57. - IDelos 1561.

K: Der Zusammenhang solcher Stelen ist unbekannt; sie konnten sowohl neben Statuenbasen, als auch neben Altären aufgestellt werden. Der Bearbeitung der Rückseite läßt sich entnehmen, daß die Stele, deren ursprüngliche Höhe nicht mehr rekonstruierbar ist, auf allseitige Ansicht konzipiert war.

KNr.: *337 [E]

1. Mithradates VI. Eupator 2. 120-63 v.Chr. 3. Standbild

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Das Material / В. Dubia et falsa

4. edd.: P. Roussel, Les cultes égyptiens à Délos du IIP au I" siècle av. J.C. (1915-1916) Nr. 163; IDelos 1564. Delos Inv. E 682

Text: IDelos 1564.

Μΐΐ?ραδάτου Εύττάτοροίς

К: Roussel: ύττέρ ιδασιλέως] Μιιίραδάτου; vgl. Bruneau, Recherches 567 f.

ΚΝΓ.: *337 [А]

Es handelt sich um den oberen Teil einer profilierten Statuenbasis, die im Sarapieion С gefunden wurde. Gesamthöhe: 0,17 m; B: 0,46 m; T: 0,58 m.

KNr.: *338 [E]

1. Mithradates VI. Eupator 2. 110-88 v.Chr. 3. Standbild 4. edd.: Th. Homolle, BCH 8, 1884, 104; Th. Reinach, Mithridate Eupator. Roi de Pont (1890) 459 Nr. 8; IDelos 1565

Text: IDelos 1565.

Βασιλέως Mt-ύρ{α)δάτου Ενπάτοβος

Ü: Des Königs Mithradates Eupator.

K: Es handelt sich nach Homolle um eine Statuenbasis; vgl. Bruneau, Recherches 567 f. Da ein Stifter nicht erwähnt wird, ist ein öffentlicher Zusammenhang nicht zwingend.

KNr.: *339 [E]

1. Mithradates VI. Eupator 2. 120-63 v.Chr.? 3. unspezifiziert 4. edd.: A. Plassart, Délos XI. Les sanctuaires (1923) 114 f.; IDelos 1566. Delos Inv. E 816

Text: IDelos 1566.

..NA...

..EYE.

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V. Inseln der Ägäis /1. Delos

..E vvep [βασιλ^Ιως

5 Μΐΐ?ρο;[δάτου] .Λ ΤΟΝ.OY ΦΙΛΟΝ.Σ ΘΗΙ

10 ΝΛΙ

ΑΙ έττΐ '€πιμ[€λητοΐ) I της]

15 νήσου Μ

καΙ των è[7rì τα I tepà]

Κ: Nach dem Fundort des Steines auf dem Kynthos kommt eine öffentliche Ehrung nicht in Frage; vielleicht liegt hier die Ehrung durch einen Kultverein vor.

KNr.: *339 [A]

Lage/Fundort: Gefunden 1916 auf dem Kynthos.

Beschreibung: Es handelt sich um einen kleinen Pfeiler.

Maße: H: 0,74 m; B: 0,21 m; T: 0,17 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: Α. Plassart, Délos XI. Les sanctuaires (1928) 114 f. - IDelos 1566.

KNr.: *340 [E]

1. Mithradates VI. Eupator 2. 120-63 v.Chr.? 3. Bronzegefäß 4. edd.: СЮ 2278 et Add. II 1039; IG XIV S. 236; Th. Reinach, Mithridate Eupator. Roi de Pont (1890) 460 Nr. 10; OGIS 367; IDelos 1567. Rom, Kapitolinisches Museum.

Photo: G. Bottari, II Museo Capitolino 1 (1741) Taf. 91; Zeichnung in IG XIV S. 236.

Text: IDelos 1567.

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Das Material / В. Dubia et falsa

Βασιλεύς Μιύραδάτης Ευπάτωρ τοίς άπό τον Ύυμνασίου Εϋπατοριστάίς.

ϋ : König Mithradates Eupator von den Eupatoristai aus dem Gymnasion.

K: Das Gefäß befindet sich im Kapitolinischen Museum in Rom und wurde in Antium gefunden; vgl. dazu J. Hatzfeld, BCH 36, 1912, 158 Nr. 7. Die delische Herkunft des Gefäßes ist keineswegs gesichert, s. dazu Bruneau, Recherches 576 f.

2. Rhodos

KNr.: *341 [E]

1. Ptolemaios III. Euergetes und Berenike II. 2. 227/26 V. Chr. 3. Kult 4. edd.: IG XII 1, 37; M.L. Strack, Die Dynastie der Ptolemaier (1897) 238 f. Nr. 64; SDGI 3775; OGIS 76

Text: IG XII 1, 37.

[Βασιλέα ΏτόΚ€]μα1ον êeôv ΦίΚο·κάτο\ρα] [/ίασιλέως Πτo]λб iQ!toL· καΐ /3ασιλίσσα[ς]

[Bepei'i/caç] ύεων Evepyerav.

ϋ : Den König Ptolemaios Theos Philopator, den Sohn des Königs Ptolemaios und der Königin Berenike, der Theoi Euergetai.

K: Die kultischen Ehrungen für das Ptolemäerpaar mit der Bezeichnung ûeâv EbepyeTÛv entspringen dem dynastischen Herrscherkult. Vgl. Habicht, Gottmenschentum 110 Anm. 8: "... diese Kultnamen, die sich im städtischen Kult, in den Datierungsformeln der abhängigen Gemeinden und in den ägyptischen Papyrusurkunden finden, fehlen im Kult der freien Städte durchaus." Zu der Hilfeleistung Ptolemaios' III. Euergetes anläßlich der Zerstörung der Stadt durch ein Erdbeben s. Schenkungen KNr. 205 [L].

KNr.: *342 [E]

1. Ptolemaios IX. Philopator 2. 121-117 V. Chr. 3. Standbild 4. siehe KNr. *337 [E]

Text und Übersetzung = KNr. 337 [Е].

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V. Inseln der Ägäis / 3. Lesbos

К: Die Schrift deutet, wie Collitz/Bechtel, SGDI 3775 meinen, auf das ausgehende 2. Jh. hin. Nach M.L. Strack, Die Dynastie der Ptolemäer (1897) 238 f. Nr. 64 ist unter dem erwähnten König wahr-scheinlich Ptolemaios IV. Philopator zu verstehen. Für eine private Weihung im Rahmen des offiziellen dynastischen Ptolemäer-Kultes sprechen der Wortlaut der Inschrift sowie das aus Ägypten importierte Material der Basis.

KNr.: *342 [A]

Lage/Fundort: Die Basis wurde im Dorf Neomarassi gefunden, wo sie in einem Haus verbaut war.

Beschreibung: Statuenbasis.

Erhaltungszustand: Der rechte und linke Teil des Blockes sind abgebrochen.

Maße: H: 0,25 m; B: 0,63 m; T: 0,63 m.

Material: Syenit.

Lit.: IG XII 1, 37. - SGDI 3775.

K: Nach den Maßangaben handelt es sich um die flache Plinthe einer (zusammengesetzten?) Statuenbasis.

3. Lesbos

KNr.: *343 [E]

1. Philipp II. 2. 343 V. Chr. oder 336 v. Chr. 3. Altäre 4. edd.: IG XII 2, 526 + IG XII Suppl., S. 65 ff. + IG II 161 ff. Nr. XXVII; E. Hicks, A Manual of Greek Historical Inscriptions (1901) 294 ff. 157; OGIS 8 a; F. Schroeter, De regum Hellenisticorum epistulis in lapidibus servatis quaestiones stilisticae (1931) Nr. 2; Welles, RC 12 ff. Nr. 2; M.N. Tod, A Selection of Greek Historical Inscriptions II (1948) 253 ff. Nr. 191; P. J. Rhodes, Greek Historical Inscriptions 359-323 B.C. (1971) 29 ff. Nr. 17

Textausschnitt Ζ. 1-30: Tod.

[ ca. 21 πολ]ίορκηύβρ[τας], τάν те ά]κρόπολίν άνοικοδόμ[η]σβ καΙ το[ίς тго]-[λίτα]ις δισμυρίοίς στάτηρας εΙσέπραξβ [καΐ] Toi]ç "Ελλαί'ας έλαί^6τ[ο] και τοις βώμοις à[vé]-

5 [о]ка\ре τω Δίος τώ Φιλιππίω, και ττόλεμον έξείΐΊ]-[κ]άμ€νος τΐρος Άλβξανδρον κάί τοΙς "ΕΚΚανας τοις μίν πολίταις παρβλόμζνος τα δττλα è^e-κλάϊσβ 'ек τας πόλιος ['πα]νδάμι, τάίς δέ yvva[i]-κας και ταΐς άνγατερας συλλάβων και 6ρ^α[ις]

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Das Material / В. Dubia et falsa

10 tv та ακροτοΚι τρισχιΚίοις καί διακοσίοίις] στάτηρας eiaènpa^e, τάν δβ ITÒXLV καΐ τα îp[a] όιαρπάσαις μετά των [λα]Ϊσταί' βνβττρησε kû;[î] συγκατέκαυσε σώματα [των] πολίταν, καί το т[е\-λβνταιον αφικόμενος προς ' Αλβξανδρον кат[е]-

15 \J/evÔeTo καΐ διεβαΧΚβ τοις πολίταις· κρΐνα[ι] [/x]é¡f αντον κρύπται \//ά(ριγγι ομόσσαντας ΐΓ6ρ[1] [ύ]ανάτω· ai δέ ке καταφαφίσϋη ύάνατος, à m r [ i ] -μασαμ[6]νω ΆγωητΓττω τάν δίυτίραν διαφόραν τΓοήσασϋαι, τίνα τρό[πο]ν δβύβί αυτόν άττοϋά-

20 νην ai δέ ке καλλάφάβ[ν]τος Άγωνίππω τα δίκα κατάγη τις ηνα των Άγωνίππω η βΐτη η ιτρόύη τερί καΰόδω η των κτημάτων άκοδόσως, κατά-ρατον Ιμμίναι καΐ αυτόν καΐ Ύ^νος το κήνω, [κ]αί ταΧΚα είιΊοχος Ιστω τω νόμω ως τάν στάΧΚαν

25 àvt\ovT[a] τάν πβρί των τυράννων καΐ των έκγ[ό]-[ν]ων. ΙΙοησασύαί δβ καΐ 'βτάραν h τα ίκλησία a[D]-[τ]ικα. τω μεν δικάζοντι και βαϋόβνη τα ττόλείι] καΐ τα δικαία el· βμμβναι, τοις δέ irapà το δικΰ![ι]-[ο\ν \Ράφον φβρόντβσσι τα evávTia τούτων.

ϋ : ... als sie belagert wurden. Er baute die Akropolis wieder auf und trieb von den Bürgern 2000 Statere ein. Er trieb die Griechen weg, stürtzte die Altäre (5) des Zeus Philippics, gewann den Krieg gegen Alexander und die Griechen, nahm den Bürgern die Waffen und trieb sie in Massen aus der Stadt, die Frauen und Töchter nahm er gefangen und nahm durch ihren Verkauf (10) auf der Akropolis 3200 Statere ein. Die Stadt plünderte er zusammen mit den Räubern aus, zündete sie an und verbannte viele der Bürger. Zuletzt kam er zu Alexandres, erzählte Lügen (15) und verleumdete die Bürger. Er soll durch heimlichen Beschluß einstimmig zum Tode verurteilt werden. Und wenn das Todesurteil gefällt ist, soll für Agonippos eine (geringere) Strafe in einer zweiten Verhandlung beantragt werden, auf welche Weise er sterben soll. (20) Wenn das Gericht (beschließt), daß Agonippos am Leben bleiben soll, soll derjenige, der den Antrag stellt, daß er zurückkommt, oder sich um seine Rückkehr bemüht oder darum, daß sein Besitz zurückgegeben wird, er selbst sowie seine Familie für immer verflucht sein und sonst nach dem Gesetz schuldig sein, wie die Stele (25) über die Tyrannen und ihre Nachfahren anordnet. Und es soll auch eine Verwünschung in der Versammlung sogleich stattfinden. Denjenigen, die verurteilen und der Stadt und dem Recht helfen, soll es dauernd wohl ergehen, denjenigen, die gegen das Recht einen Beschluß fassen, soll das Gegenteil widerfahren.

K: Dekret von Eresos aus dem Jahr 332 v.Chr. oder später, mit der Aufzählung der Willkürakte der Tyrannen Agonippos und Eurysilaos; zu den historischen Ereignissen s. M.N. Tod, A Selection of Greek Historical Inscriptions II (1948) 257 ff.; Habicht, Gottmenschentum 15 Anm. 5 mit weiteren Literatur-angaben; M.N. Kaiser-Reiss, SchwNumRu 63, 1984, 39 mit Anm. 57. Z. 5-6: Die Aufstellung der Altäre zu Ehren Philipps sollte laut Habicht den Dank der Stadt für die Mitwirkung des Königs bei der Beseitigung der Tyrannis i.J. 343 v.Chr. oder später zum Ausdruck bringen; vgl. dazu E. Badian, Ancient Macedonian Studies in Honor of Ch. F. Edson (1981) 40 f.; E. Schwarzenberg, The Portraiture of Alexander, in: Alexandre le Grand: Image et réalité. Fondation Hardt, Entretiens 23 (Hrsg. E. Badian 1976) 261; A.J. Heisserer, Alexander the Great and the Greeks: The Epigraphic Evidence (1980) 27 ff. mit abweichender Datierung; F.W. Walbank, САН VII,1' (1984)

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V. Inseln der Ägäis / 5. Kalymnos

90: "... this may be merely a cult to Zeus the protector of Philip." Problematisch ist jedoch die Formulierung "Altäre des Zeus Philippios" (Z. 45), welche nach Habicht daraufhindeuten soll, daß Philipp "als eine Hypostase des Zeus gegolten haben muß" (Gottmenschentum 14). Diese Annahme wird von Badian angezweifelt; ders. a.O. 41: "But it still remains to be shown that Hypostase of the god is the most obvious (indeed, is in the first instance a possible) interpretation of those cults; and were this fully achieved, it would remain inadvisable to use them as evidence for the middle of the fourth century B.C." Laut Badian wird Zeus in der Inschrift als Beschützer von Philipp erwähnt. Demnach zeugen die in der Inschrift angeführten Altäre nicht zwingend von einem Kult Philipps in Eresos; s. ferner ders., Alexander the Great between two thrones and the Heaven, in: Subject and Ruler. The Cult of the Ruling Power in Classical Antiquity, Festschrift D. Fishwick (Hrsg. A. Small 1996) 13 mit Anm. 12. Habicht zog seinen Vorschlag im Gottmenschentum (2. Auflage 1970) 245 zurück.

4. Astypalaia

KNr.: *344 [E]

1. Ptolemaios III. Euergetes 2. 246-222 V. Chr. 3. Kult?, Standbild? 4. edd.: F. Osann, Sylloge inscriptionum antiquarum graecarum et latinarum (1834) 387 XXI; CIG 2492; SDGI 3461; M.L. Strack, Die Dynastie der Ptolemäer (1897) 234 f. Nr. 44; IG XII 3, 204

Text: IG XII 3, 204.

Βασιλέως ΙΙτολεμαίου

ύεοϋ Evepyéra.

Ü: Des Königs Ptolemaios Theos Euergetes.

К: Bagnali, Administration 149: "The small island of Astypalaia has yielded one trace of ftiendly relations with the Ptolemies, a statue base of Ptolemy Euergetes. No conclusions about control and sovereignity can be drawn from such a document." Bis auf den Fundort der Basis - sie wurde von L. Ross, Reisen auf den griechischen Inseln (1840) 57 in der Kirche des Hl. Nikolaus verbaut gesehen und als Statuenbasis bezeichnet - sind alle Angaben unbekannt.

5. Kalymnos

KNr.: *345 [E]

1. Ptolemaios II. Philadelphos? 2. um 280 V. Chr.? 3. Kult oder einmaliges Opfer?, Kranz? 4. edd.: GIBM 261 b; M. Segre, Tituli Calymni (ASAtene 22/23 N.S. 6/7, 1944-45) 17

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Das Material / В. Dubia et falsa

Text: Segre.

[àvaypà\paL òe ròbe то ^άφισμα. βίς στάλα] ί' λίύίναν [καΐ άναϋβμβν άς το iepòv του 'Απόλλωνος, τάς [δε άνα-γραφάς καΐ τάς άναύεσιος τάς στάλας 'βιημ6λ[ηύημ€ν τους α'φηύησομβν-ους τομ μηνα το[υτον προστάτας

5 eiç ôè τάν στάλ[αν καΐ τάν άνα^ραφαν καΐ τάν ύυσίαν καΐ [τον στβφανον το Ύβνόμβνον άνάλωμα ό ταμίας [δότω· μβτίχεσύαι Ы αύ-τους καΐ ^υλάς εν [Καλύ/^ί'Ο! καχ δάμου κτλ.

ϋ : ... dieser Beschluß soll auf eine steinerne Stele geschrieben und im Heiligtum des Apollon aufgestellt werden. Um die Eintragung sollen sich die Vorsteher kümmern, die für diesen Monat gewählt wurden. (5) Der Schatzmeister soll den für die Stele, die Eintragung und das Opfer nötigen Betrag geben. Daran sollen auch die Phylen in Kalymnos und das Volk Anteil haben ...

K: Zur Datierung s. M. Segre, Tituli Calymni 17; akzeptiert von G. Klaffenbach, Gnomon 25, 1953, 455 ff. Zu Kalymnos und seiner Beziehung zu den Ptolemäern s. Bagnali, Administration 104 f.; S.M. Sherwin-White, Ancient Cos, Hypomnemata 51 (1978) 124 ff. Zu den kultischen Ehrungen für den zweiten Ptolemäer s. Habicht, Gottmenschentum 113 f.

6. Kos

KNr.: *346 [A]

1. Eumenes IL? 2. Anfang des 2. Jhs. v. Chr. 3. Panzer Statue 4. Fragmentierte Panzerstatue aus Kos

Lage/Fundort: Die Fragmente wurden auf dem Areal des Dionysosaltars östlich des hellenistischen Tempels gefunden; sie befinden sich in Sturzlage vor der untersten Steinreihe der Krepis vor dem Pronaos des Tempels. Kos, Inv. AE 268.

Beschreibung: Es handelt sich um das Bruchstück einer kolossalen Panzerstatue mit Himation und Statuenstütze.

Erhaltungszustand: Erhalten ist nur der untere Teil der Panzerstatue mit der Stütze; es fehlen die Beine von der Mitte der Hüften abwärts, der Oberkörper, beide Arme sowie der Kopf. Kleinere Teile der Bauchpartie und der obersten Laschenreihe sowie der Hüftgegend sind abgebrochen; es fehlen ferner größere Partien vom Gewand sowie vom oberen rechten Teil der Hüfte. Kleinere Verletzungen sind am vorderen Teil des Gewandes zu verzeichnen. Runde Einlassungen mit Dübeln auf der Unterseite des Rumpfs dienten zur Befestigung der Beine, während die Oberseite Anathyrose sowie Einlassungslöcher mit Gußkanälen für die Befestigung des Oberkörpers zeigt. Eine größere Bruchstelle an der linken Hüfte

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V. Inseln der Àgâis / 6. Kos

weist Zapflöcher auf. Der ganze untere Teil der Statue samt Stütze besteht aus einem Marmorblock, die Beine und der Oberkörper waren dagegen gesondert angesetzt. An der Stütze sind die Reste von reliefier-ten Schilden zu erkennen; am vordersten Schild befindet sich in der Mitte ein umbo. Auf der Rückseite der Stütze befindet sich eine Klammer. Spuren von Mörtel sind vor allem auf der rechten Seite der Statue und zwischen den Gewandfalten zu erkennen. Die Vorderseite zeigt zum größten Teil und vor allem in den Falten von Himation und Panzer ein dunkle Patina. Die Rückseite der Statue ist summarisch bearbeitet.

Maße: H: 1,99 m; geschätzte Höhe des Oberteils der Statue: 1,20-1,60 m.

Material: weißer Marmor.

Lit.: M. Segre, Hellenica 5, 1948, 103. - К. Stenimer, Untersuchungen zur Typologie, Chronologie und Ikonographie der Panzerstatuen, AF 4 (1978) 172 Nr. 230. - N.Chr. Stamboüdes, AEphem 131, 1992, 130 ff. Abb. 1-9.

K: Die Reste sind von Stamboüdes ausführlich beschrieben worden. Die Statue wird von ihm zwischen dem sog. Ares von Magnesia (C. Humann/J. Kohte/C. Watzinger, Magnesia am Mäander [1904] 178 f. Nr. 13 Abb. 18) und der Panzerstatue aus Pergamon (A. Hekler, ÖJh 19/20, 1919, 196 fi. Abb. 124-127; W. Radt, AvP XV 1 [1986] 119 Anm. 397 Taf. 28,2-6), also etwa Anfang des 2. Jhs.v.Chr., angesetzt. Stilistisch und typologisch zeigt das große Bruchstück eine auffallende Nähe zu pergamenischen Werken aus der Zeit des Großen Altars; s. dazu Stamboüdes a.O. 141 ff. 144 Anm. 52 für den Vergleich mit den Reliefs des Athenaheiligtums sowie ebenda 144 f. Anm. 56-58 für Vergleiche mit der pergameni-schen Plastik. Aufgrund der Einlassungsspuren auf der Unterseite des Rumpfes sowie der Bewegung der Pteryges und des um die Hüfte gewungenen Himations läßt sich das linke Spielbein als vorgesetzt denken; die Last des Körpers trug das rechte Bein. Um den linken Arm ist laut Stamboüdes das geschlungene Himation zu denken und damit die oben erwähnte Bruchstelle der linken Hüfte in Zusammenhang zu bringen. An dieser Stele wird zusätzlich ein Schild als Attribut der Statue angenommen. Die gesondert angesetzten Beine deuten auf die Verwendung einer besseren Marmorquaütät für die nackten Körperpartien, entsprechend könnte auch der verlorene Kopf der Statue angesetzt gewesen sein. Die Herkunft des Marmors ist ungewiß; s. dazu Stamboüdes a.O. 131 Anm. 3. Zum Typus des Ledeφanzers mit zwei Lederreihen s. ebenda 138 ff. Aufgrund des kolossalen Formats und der erhaltenen Klammerspur auf der Rückseite der Stütze wird von Stamboüdes a.O. 137 f. angenommen, daß das Bildwerk vor einer Wand - und mit dieser horizontal verdübelt - aufgestellt war, am ehesten käme seiner Meinung nach der Pronaos des hellenistischen Tempels in Frage. Die reüefierten Schilde an der Stütze werden aufgrund ihrer langovalen Form mit umbo in der Mitte als galatisch inteφretiert; s. dazu die Literaturangaben mit ikonographischen Vergleichen aus Pergamon ebenda 139 Anm. 22 und 24 sowie ferner H.-P. Laubscher, AntK 30, 1987, 135 Anm. 29 mit Quellen-und Literaturangaben. Zudem wird in Anlehung an ein pompeijanisches Wandgemälde (Stamboüdes a.O. 141 Anm. 38 Abb. 24) an der linken Seite der Statue ein rundplastischer Schild angenommen. Aufgrund der Darstellung von galatischen Schilden erfolgt dann die engere Datierung der Statue nach 183 v.Chr. und ihre Benennung als Eumenes IL Die Beziehungen zwischen Eumenes und Kos sind durch den königlichen Antwortbrief auf die Anerkennung der Nikephorien von 182 v.Chr. (Welles, RC 202 ff. Nr. 50; L. Robert, Hellenica 5, 1948, 102 ff.) sowie durch den überlieferten Priester des Eumenes II. auf Kos (hier KNr. 164 [E 1-2]) belegt. Die angesprochene These soll ferner durch den weiteren Umstand unterstützt werden, daß in der Nähe des Fundortes der epigonale Altar des Dionysos gestanden hat, welcher nach einem Vorschlag von

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Das Material / В. Dubia et falsa

Stambolides mit pergamenischer Förderung um die Mitte des 2. Jhs.v.Chr errichtet worden war und ebenfalls galatische Schilde im Relief trug; s. dazu N.Chr. Stambolides, Ό βωμός τον Αωνυσον στην Κώ (1981) 249 ff.; zum Altar s. ferner Α. Linfert, Prunkaltäre, in: Stadtbild und Bürgerbild 140. Da kultische Auszeichnungen des Attaliden auf Kos für diesen Zeitraum belegt sind (s. hier KNr. 164 [E 1-2]) und ferner die Marmorstatue vermutlich im hellenistischen Tempel gestanden hat, liegt eine Inter-pretation der Panzerstatue als Kultstatue nahe. Damit ist von Stambolides a.O. 149 f. eine öffentlich beschlossene Kultstatue gemeint, für deren Kosten das koische Volk oder Eumenes II. selbst aufgekom-men sein sollen; für letztere Annahme spricht die pergamenische Ausführung der Statue. Wir hätten hiermit das früheste erhaltene Beispiel pergamenischer Panzerstatuen, dessen Vorläufer in Pergamon -"am wahrscheinlichsten im Oberen Gymnasion" von Pergamon gestanden haben; s. Stambolides a. O. 151.

7. S amos

KNr.: *347 [E]

1. Ptolemaios I. Soter und Berenike 2. nach 279 v. Chr. 3. Kult und Temenos? 4. edd.: G. Dunst, Sttidia Hellenistica 18, 1970, 83 ff.; W. Martini, AA 1971, 229 f. Inv. Röm. Ruine I 1

Text: Martini.

[Καλίλικράτηί' Βοίσκου [i?€o]îç σωτηροίν [èv τ]ωΙ тщЬеь.

Ü: Kallikles, der Sohn des Boiskos, (weiht) den Theoi Soteres im Heiligtum.

K: Ehreninschrift für den Samier Kallikrates, Sohn des Boiskos, der im zweiten Viertel des 3. Jhs.v.Chr. Nauarch des Ptolemaios II. Philadelphos war. Kallikrates war der Stifter des Ptolemaierweihgeschenks vor der Echohalle in Olympia; s. dazu W. Hoepfner, Zwei Ptolemaierbauten, 1. Beih. AM (1971). Zu Kallikrates s. R. Pfeiffer, Kallimachosstudien (1922) 34 Anm. 2; E. Preuner, AM 1924, 37 f.; RE Suppl. IV (1924) 857 f. s.v. Kallimachos (Schoch). Zur Datierung der Inschrift s. W. Martini, AA 1071, 230 und ferner W. Transier, Samiaka. Epigraphi-sche Untersuchungen zur Geschichte der Stadt Samos in hellenistischer und römischer Zeit (1985) 122 f. Einen terminus post quem gibt der 279 v.Chr. eingerichtete posthume Kult der Theoi Soteres in Ale-xandrien. Z. Ъ\Ъ τ]ωΐ тщЬеь deutet auf ein Heiligtum hin, in dem die ßeol σωτηραι verehrt wurden. Es bleibt dabei unklar, ob damit auf ein eigenes Temenos für die Ptolemäer zu schließen sei - die Lokalisierung eines solchen im Stadtgebiet von Samos ist nicht möglich -, oder ob die âeol σωτηραι mit weiteren Göttern zusammen in einem Temenos verehrt wurden. Solche Nachrichten belegen wie im Falle von Methana (KNr. *311[E]) nicht eindeutig die staatliche Einrichtung einer kultischen Verehrung, da sie nicht mit Sicherheit von dem offiziellen dynastischen Kult zu trennen sind, vor allem, wenn sie aus einer Zeit ptolemäischer Vorherrschaft über den jeweiligen Ort stammen.

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V. Inseln der Ägäis / 8. Thasos

KNr.: *348 [E]

1. Ptolemaios IV. Philopator und Berenike 2. 221-204 V. Chr. 3. Kult

4. edd.: V. Guérin, Déscription de l'île de Patmos et de l'île de Samos (1856) 226; Michel, Recueil 1293

Text: Guérin. Βασιλέα Πτολεμαίοι/ ΰβόν Φιλοττάτορα βασιλέως Πτολεμαίου καΐ βασιλίσσης

Ββρβνίκης ϋβών еЬеруетш.

ϋ : König Ptolemaios Theos Philopator, den Sohn des Königs Ptolemaios und der Königin Berenike, der Theoi Euergetai.

K: Weihung an Ptolemaios IV. Philopator aus dem Ende des 3. Jhs.v.Chr. Diese Inschrift belegt den Götternamen für Philopator und Berenike zu ihren Lebzeiten; somit steht das Königspaar im Gegensatz zu den ύεοί еЬеруетас, deren Göttlichkeit erst posthum zum Ausdruck kommt (s. z.B. KNr. *341 [E]). Der Zusammenhang dieses Zeugnisses mit der kultischen Verehrung des Ptolemaios IV. Philopator im Gymnasion von Samos ist weder auszuschließen, noch mit Sicherheit festzulegen.

8. Thasos

KNr.: *349 [E]

1. Philipp V. 2. 202-196 V. Chr. 3. unspezifiziert

4. ed.: Ch. Dunant/J. Pouilloux, Études Thasiennes V (1957) 230 Nr. 405. Thasos Inv. 1375

Photo: Dunant/Pouilloux Taf. LUI, 2

Βασιλεΐ ΦιλίΐΓ7Γω[ι] Σωτηβ[ί].

(rechte Seite) II MASI HAI

Ü: Dem König Philipp Soter.

K: Es handelt sich um ein kleines Marmorfragment; da kein Dedikantenname erwähnt wird, kommt eine private Weihung am ehesten in Frage.

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Das Material / В. Dubia et falsa

Zur Abhängigkeit der Insel von Makedonien im Zeitraum von 202-196 v.Chr. s. Walbank, Philip V 108 ff.

9. Eleutherna/Kreta

KNr.: *350 [E]

1. Ptolemaios III. Euergetes od. Ptolemaios IV. Philopator 2. 3. Jh. V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: T. Spratt, Travels and Researches in Crete II (1865) 425 Taf. 2, 6; F. Halbherr, AJA 11, 1896, 580 ff. Nr. 66; Inscr. Cret. II 25

Text: Inscr. Cret. II 25.

Βασιλέα Πτολ6μαΐο[ΐ'~ Ebtpyé[rqv.

Ü: König Ptolemaios ... Euergetes.

K: Es handelt sich um eine Statuenbasis aus Kalkstein (H: 0,175 m; B: 0,84 m; T: 0,20 m), die in einem modernen Haus verbaut war. Bagnali, Administration 117 Anm. 4: "... a statue base for which several restorations are possible, belonging evidently to the reign of Euergetes or Philopator"; vgl. M.L. Strack, ArchPF 1, 1901, 209; G. Cardinali, RStorAnt 9, 1904, 93 ff. Zur Rolle der Ptolemäer auf Kreta s. Bagnali a.O. 117 ff.

10. Lappa/Kreta

KNr.: *351 [E]

1. Ptolemaios III. Euergetes od. Ptolemaios IV. Philopator 2. 3. Jh. V. Chr. 3. Standbild? 4. ed.: Inscr. Cret. II 1

~/3ασιλ6[ως Πτολεμαίου τον—

Ü: ..., Sohn des Königs Ptolemaios ...

K: Es handelt sich um einen 28 cm hohen und 50 cm langen Block, der in der Kirche der Hagia Paraskevi verbaut war. Zur Rolle der Ptolemäer auf Kreta s. die Angaben in KNr. *350 [Е].

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