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Jahresbericht 2017 www.gi-de.com Creating Confidence

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Jahresbericht 2017

www.gi-de.com

CreatingConfidence

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Auf einen Blick

Giesecke+Devrient-Konzernin Mio. EUR

2017 2016 Δ in %

Umsatz 2.136,4 2.089,0 2,3 %

Investitionen 94,9 101,7 – 6,7 %

Forschung und Entwicklung 125,7 111,5 12,7 %

EBITDA (angepasst) 234,4 232,2 0,9 %

EBIT (angepasst) 129,8 125,2 3,7 %

Jahresüberschuss 67,0 52,5 27,6 %

Mitarbeiter zum 31.12. 11.600 11.300 2,7 %

Umsatz nach Teilkonzernenin Mio. EUR

Currency Technology

2017

2016

Mobile Security

2017

2016

Veridos

2017

2016

secunet

2017

2016

1.017

928

812

863

167

183

158

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Creating Confidence

Giesecke+Devrient

Sicherheit, Vertrauen, Lebensqualität: Mit diesem Anspruch erleichtert Giesecke+Devrient den Alltag von Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt. Was als ambitioniertes Startup im 19. Jahrhundert begann, ist heute die kombinierte Kompetenz und Leidenschaft von über 11.600 Beschäftigten in 32 Ländern. Jeder einzelne Mitarbeiter fühlt sich einem gemeinsamen Ziel verpflichtet – einem Fortschritt, der nicht um seiner selbst willen geschieht, sondern zuallererst dem Menschen nutzt. Dabei bleiben wir als Urheber dieses Fortschritts oft im Hintergrund – entscheidend ist schließlich nicht, wer’s war, sondern was im Sinne unserer Kunden dabei herauskommt. Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, die Weichen für weiteres Wachstum sind gestellt. Über unsere Zukunftsstrategie berichtet CEO Ralf Wintergerst ab Seite 4.

Der Erfolg bestätigt uns in dieser Geschäftsphilosophie: Einmal mehr konnten wir Kunden aus Staatsverwaltung und Privatwirtschaft von unseren Technologien und Dienstleistungen überzeugen. Und einmal mehr konnten wir unseren Beitrag dazu leisten, das immer größer werdende Sicherheitsbedürfnis in unserer Gesellschaft zu befriedigen. – Wir sichern Bezahlvorgänge ab und stärken dadurch das Vertrauen

der Menschen untereinander. – Wir schützen Identitäten und machen Pässe, Ausweise, Führerscheine

und viele weitere Wege der Authentifizierung sicher. – Wir gewährleisten die Konnektivität von mobilen Anwendungen

als unerlässliche Grundlage der modernen Kommunikation – sei es im Privaten oder im Beruflichen. – Und wir gehen neue, innovative Wege bei IT- und Datensicherheit

und bieten für Daten und Infrastrukturen unserer Kunden ein rundum geschütztes digitales Umfeld.

Die Menschen, die hinter der Erfolgsgeschichte von Giesecke+Devrient stecken, bekommen dabei in diesem Jahresbericht ein Gesicht. Auf den Doppelseiten ab Seite 10 stellen wir Ihnen Kunden vor, die wir von unseren Produkten überzeugen konnten, und Mitarbeiter, deren innerster Antrieb eben diese Überzeugungskraft unserer Produkte ist. Die Beispiele machen sichtbar, was kein Bericht und keine Zahl jemals zeigen könnte: die hohe Bedeutung unseres Tuns für den realen Alltag, für die reale Lebensqualität der Menschen.

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4 – 5 6 – 7 8 – 9Interview mit dem Management der Bericht des Vorsitzenden der G&D GmbH und der Aufsichtsrats Geschäftsführung G&D-Unternehmensbereiche

10 – 21 22 – 29 30 – 51Unsere Märkte Unsere Konzern- und Lösungen Verantwortung Lagebericht

52 – 117 118 119Konzernabschluss Organe der Impressum Gesellschaft

Inhalt

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G+D Currency Technology

G+D Mobile Security

Veridos 60 %Hauptsitz KernkompetenzBerlin Lösungen für Identitäts - management und -kontrolle

secunet 79,43 %Hauptsitz KernkompetenzEssen Lösungen für vertrauenswürdige und hochwertige IT-Sicherheit

Giesecke+Devrient Group

Konzernstruktur

Hauptsitz Anzahl MitarbeiterMünchen 11.600

Umsatz2.136 Mio. EUR

Hauptsitz Kernkompetenz München Lösungen für den gesamten Lebenszyklus von Banknoten

Hauptsitz Kernkompetenz München Lösungen für Sicherheit und Komfort im mobilen digitalen Leben

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Ralf WintergerstVorsitzender derGeschäftsführung, CEO

Ralf Wintergerst ist als Vorsitzender der Geschäftsführung für die weltweiten Aktivitäten von Giesecke+Devrient (G+D) mit mehr als 11.000 Beschäftigten und über zwei Milliarden Euro Umsatz verantwortlich. Im Interview spricht er über die Auswirkungen der Digitalisierung, welchen Stellenwert Großaufträge für das Geschäft haben und was Agilität und Wandlungsfähigkeit für G+D bedeuten.

Herr Wintergerst, G+D war in den ver - gangenen Monaten stark in Bewegung. Sie haben unter anderem eine neue Unternehmensstruktur, ein frisches Markenkonzept sowie eine veränderte Strategie vorgelegt. Woher kommt die Eile?Die Welt um uns herum ist stark in Bewegung. Daher ist es vollkommen normal, dass auch wir uns bewegen und verändern müssen, denn wir wollen selbst das Heft des Handelns in der Hand halten. Agilität und Wandel-barkeit sind dafür unerlässlich – etwas, das wir im ganzen Konzern üben und praktizieren. Damit stärken wir letztendlich auch unsere Widerstandsfähigkeit in dynamischen Märkten.

Ist Ihnen das im Geschäftsjahr 2017 gelungen?Wenn wir auf unsere Zahlen schauen, dann können wir die Bedürfnisse unserer Märkte und Kunden offenbar gut bedienen: Nach dem Rekordjahr 2016 konnten wir 2017 unseren Umsatz sowie das Ergebnis weiter steigern. Alle vier Unternehmensbereiche haben einen positiven Beitrag zum Ergebnis geleistet. Besonders stark wachsen wir konzernübergreifend im Lösungsgeschäft, also der kombinierten Anwendung von Produkten, Dienstleistungen und Software- Lösungen. Hier haben wir innerhalb eines Jahres um mehr als 10 Prozent zugelegt. In Summe ist das eine sehr gute Ausgangs- position für das, was wir uns vorgenommen haben.

Interview

4 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Interview

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Und was ist das?Unser Ziel ist es, kritische Anwendungen für moderne Gesellschaften sicherer zu machen. Wir wollen das Bezahlen, die Identitäten von Menschen, die Konnektivität von mobilen Anwendungen und im Internet der Dinge, sowie IT und Daten absichern. Themen, die im Zeitalter der Digitalisierung von Tag zu Tag wichtiger werden. Genau entlang dieser Geschäftsfelder hat unser Portfolio im ver- gangenen Jahr deutlich an Kraft gewonnen, auch durch einige kleinere Zukäufe. Worauf wir uns in der Weiterentwicklung unseres Unternehmens nun besonders fokussieren, sind drei Schwerpunkte: intelligente Auto- matisierung, digitale Transformation und Cybersicherheit. Hier sehen wir über alle Geschäftsfelder hinweg die größten Wachs- tumschancen für G+D.

die Digitalisierung sicher voranzutreiben. Wie kommt die digitale Transformation im eigenen Haus voran? Wir stecken einen erheblichen Betrag in die Weiterentwicklung unserer IT-Infrastruktur. Die drei wesentlichen Fokusthemen sind die digitale Schnittstelle zu unseren Kunden, die Durchgängigkeit von Prozessen und auch das Etablieren neuer digitaler Geschäftsmodelle. Letzteres treiben wir mit mehreren Initiativen im eigenen Haus und teilweise mit Partnern voran: So haben wir G+D advance52, unsere neue Digitaleinheit, gegründet oder gehen technologisch wichtige Themenfelder in unternehmensübergreifenden Think Tanks an. Konkrete Ergebnisse gibt es beispiels-weise bereits zu Blockchain-Anwendungen, Biometrie oder digitalen Währungen. Wir wollen Neues schnell und mit agilen Metho- den testen – und ebenso schnell über nächste Schritte und Investitionen entscheiden.

Mit der Zentralbank Ägyptens hat G+D einen Vertrag über 260 Millionen Euro abgeschlossen. Welchen Stellenwert haben Großaufträge wie dieser für G+D?Für G+D waren Großaufträge schon immer ein zentraler Bestandteil unseres Geschäfts. Wir sind für unsere Kunden dabei ein Partner mit umfassender Integrations- und Lösungs-kompetenz – und zwar quer über unsere stra- tegischen Geschäftsfelder hinweg. Unser Großauftrag in Ägypten ist ein schönes Bei- spiel. Denn hier geht es um eine integrierte Lösung zur Herstellung, Lagerung und Zirkulation von Bargeld mit modernster IT und Logistik. Damit denken und realisieren wir die Kundenanforderungen von A bis Z.

Lassen Sie uns zum Schluss den Blick nach vorne richten: Wie geht es 2018 für G+D weiter? Wir sind für 2018 vorsichtig optimistisch. Vorsichtig aufgrund des derzeit schnellen Wandels in Industrie und Wirtschaft sowie der weltweit vielfältigen politischen Unsicher- heiten. Der Optimismus kommt durch die zahlreichen Ideen, aus denen wir schöpfen. Wir besitzen über alle Bereiche hinweg einen starken Willen und die Kraft, uns weiterzu-entwickeln. Zudem haben wir ein Portfolio, das die großen Themen unserer Zeit abdeckt: Bezahlen, Identitäten, Konnektivität und IT-und Datensicherheit in der physischen und digitalen Welt. Bis zum Ende des Jahres 2018 geht es nun nicht nur darum, unsere Leistung zu steigern, ausgedrückt in den finanziellen Kennzahlen. Es geht uns vor allem auch darum, die Stärke und Robustheit unserer Lösungen und unseres Angebotsportfolios weiter zu verbessern. Ich freue mich, dies mit all unseren Kolleginnen und Kollegen welt- weit anzugehen.

» Agilität und Wandelbarkeit sind für uns als Unternehmen unerlässlich. Damit stärken wir auch unsere Widerstands- fähigkeit in dynamischen Märkten.«

Der Bedarf an sicheren Lösungen für die digitale Welt steigt stetig. Wie geht G+D beim Ausbau solcher Anwendungen voran? Um die Absicherung der Digitalisierung küm- mern wir uns bei G+D ja schon seit einiger Zeit. Über den gesamten Konzern hinweg ist unser Geschäft mit Anwendungen und Lösungen für IT- und Datensicherheit im ver- gangenen Jahr um mehr als 40 Prozent gewachsen. Dabei sehen wir auch weiterhin einen steigenden Bedarf im behördlichen und – immer stärker – auch im industriellen Umfeld. Insbesondere bei den Bezahltechno-logien, bei Konnektivität etwa im Automobil- sektor und natürlich beim Schutz von digi- talen Identitäten wird Cybersicherheit immer wichtiger.

G+D unterstützt Regierungen, Behörden, Banken, Automobilkonzerne und Industrieunternehmen dabei,

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Ralf Wintergerst Vorsitzender der Geschäftsführung, CEOGiesecke & Devrient GmbH Ralf Wintergerst ist seit November 2016 Vorsitzen- der der Geschäftsführung von Giesecke+Devrient. Neben seinen Aufgaben als CEO ist er zuständig für die Zentralbereiche Informationssysteme, Konzernsicherheit, Com- pliance Management und Revision, Mergers & Acqui- sitions, Unternehmens- kommunikation, Unter- nehmensstrategie und -entwicklung, Recht und Corporate Governance.

Hans Wolfgang Kunz CEO der Veridos GmbH Hans Wolfgang Kunzverantwortet den UnternehmensbereichVeridos GmbH, ein Joint Venture zwischen G+D und der Bundes- druckerei, das aus der G+D Divison Govern- ment Solutions hervor- gegangen ist. Veridos liefert Regierungen maßgeschneiderte Gesamtlösungen fürinternationale ID-, Pass und Grenzkontroll- systeme.

Carsten Ahrens CEO der G+D Mobile Security GmbH Carsten Ahrens leitet seit April 2017 den Unternehmensbereich Giesecke+Devrient Mobile Security. Dieser ist welt- weit führend bei Lösungen für das elektronische und mobile Bezahlen sowie für Konnektivität von mobilen Anwendungen und im Internet der Dinge. Mit seinen Produkten, Lösungen und Services unterstützt G+D Mobile Security Kunden bei der sicheren und zuverlässigen Umsetzung ihrer digitalen Transformation.

ManagementGiesecke & Devrient GmbH und G&D-Unternehmensbereiche

6 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Management

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Dr. Peter Zattler Geschäftsführer Finanzen, Controlling, Arbeitsdirektor, CFOGiesecke & Devrient GmbH Dr. Peter Zattler ist seit 2001 Mitglied der Geschäftsführung bei Giesecke+Devrient. Als Chief Financial Officer leitet er die Bereiche Controlling, Treasury, Rechnungs-wesen und Steuern. Zusätzlich hat er die Verantwortung für die Bereiche Infrastruktur-management und Personalwesen.

Dr. Rainer Baumgart Vorstandsvorsitzender der secunet Security Networks AG Dr. Rainer Baumgart ist seit 1999 im Vorstand der secunet Security Networks AG und übernahm 2001 dessen Vorsitz. secunet ist mit seinen leistungs- fähigen Produkten und fortschrittlichen IT-Sicher- heitslösungen einer der führenden deutschen Anbieter für anspruchs- volle IT-Sicherheit.

Dr. Wolfram Seidemann CEO der G+D Currency Technology GmbH Dr. Wolfram Seidemann verantwortet seit November 2016 den Unternehmensbereich Giesecke+Devrient Currency Technology, Marktführer für Lösungen und Dienstleistungen rund um Banknoten und Banknotenbearbeitungs-systeme. Als Partner von Zentralbanken und der Währungsindustrie bietet G+D Currency Technology ganzheitliche Expertise und innovative Technologien, um die Effizienz im Bar- geldkreislauf zu steigern.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

der Aufsichtsrat der Giesecke & Devrient GmbH hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 alle ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung überwacht sowie wesentliche Fragen mit ihr diskutiert.

Die Geschäftsführung informierte den Auf- sichtsrat regelmäßig und umfassend in den Sitzungen über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Zusätzlich wurde der Auf-sichtsrat anhand von Quartalsberichten über die Geschäfts- und Finanzlage des Unter-nehmens unterrichtet. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand der Aufsichts-ratsvorsitzende in regelmäßigem Kontakt mit der Geschäftsführung und wurde dabei zeitnah über aktuelle Themen informiert.

Der Aufsichtsrat befasste sich auf Basis detaillierter Berichterstattung der Geschäfts-führung in drei ordentlichen Sitzungen mit der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens einschließlich wesentlicher Investitions- themen und Technologieprojekte. Außerdem beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem Risikobericht und dem Risiko-Management- System des Konzerns.

Strategisches Thema in allen Aufsichtsrats- sitzungen war wie im Vorjahr die weltweite Umbildung des G+D-Konzerns in eine Holdingkonstruktion mit vier selbstständigen Teilkonzernen, die mit Wirkung zum 30. Juni 2017 rechtlich abgeschlossen wurde. In diesem Zusammenhang wurden auch Eigen- kapitalerhöhungen in einzelnen Konzern-

gesellschaften durch den Aufsichtsrat genehmigt. Ebenfalls veranlasst durch die neue Holdingstruktur berichtete die Geschäftsführung in der Juli-Sitzung über die Vorgehensweise bei der erforderlichen Anpassung der Corporate Governance, namentlich des Compliance-Managements, des Risikomanagementprozesses und des internen Kontrollsystems.

In einer Sitzung befasste sich der Aufsichtsrat mit der Gründung der Giesecke+Devrient advance52 GmbH zur Bündelung der Digita - lisierungsinitiativen des Konzerns und genehmigte den Abschluss eines Ergebnis- abführungsvertrags zwischen dieser Neu- gründung und der Giesecke & Devrient GmbH.

In einer weiteren Sitzung behandelte der Aufsichtsrat die geplante Verlagerung einer Fertigung für die Teilkonzerne Mobile Security und Veridos von der Slowakei nach Spanien und Griechenland sowie die Über- führung von perspektivisch vom Unterneh-men nicht mehr benötigten Teilen des Grundstücks Prinzregentenstraße, München, in das Eigentum der Gesellschafterfamilie.

Im Rahmen der Personalthemen im Berichts-jahr hat der Aufsichtsrat unter anderem

Bericht desAufsichtsrats

8 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Bericht desAufsichtsrats

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Prof. Klaus Josef LutzVorsitzender des Aufsichtsrats

in seiner Juli-Sitzung die Zielgrößen für den Frauenanteil zum 31. März 2022 in Aufsichts-rat und Geschäftsführung festgelegt, die nach dem „Gesetz über die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft“ im Lagebericht veröffentlicht werden.

Dem Aufsichtsrat wurden der Jahresabschluss und der Lagebericht der Giesecke & Devrient GmbH zum 31. Dezember 2017 nach deut-schem HGB der Konzernabschluss und Kon- zernlagebericht zum 31. Dezember 2017 nach IFRS und der Bericht des Abschlussprüfers fristgerecht vorgelegt.

Der Konzernabschluss und der Jahresabschluss wurden vom Abschlussprüfer der Wirtschafts- prüfungsgesellschaft KPMG AG geprüft und mit uneingeschränktem Bestätigungs-vermerk versehen.

An der Sitzung des Aufsichtsrats am 11. April 2018, in dem die Vorlagen des Konzern- und Jahresabschlusses erörtert wurden, nahm der Abschlussprüfer teil. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung, insbesondere zum Compliance-Management- System des Konzernbereichs Currency Technology, des internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess und beantwortete die Fragen des Aufsichts-rats. Das Ergebnis der Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses durch die KPMG AG als Abschlussprüfer nahm der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis.

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat keine Ein- wände und billigte in der Sitzung am 11. April 2018 jeweils den Jahres- und den Konzern- abschluss, einschließlich der zugehörigen Lageberichte.

Mit Wirkung zum 06. April 2017 schied Herr Stefan Auerbach aus der Geschäftsführung aus. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Auerbach für seine erfolgreiche Tätigkeit für das Unternehmen und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute.

Im Rahmen der bereits erwähnten Umstruk-turierung des Konzerns in eine Holding- struktur mit Teilkonzernen zum 30. Juni 2017 erfolgte auch eine Neuordnung der Ge- schäftsführungsstruktur. Auf Konzernebene bilden seitdem Herr Ralf Wintergerst als Vorsitzender und CEO sowie Herr Dr. Peter Zattler als CFO die Geschäftsführung der Giesecke & Devrient GmbH. Als Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO des neu ausgegründeten Teilkonzerns Currency Technology wurde Herr Dr. Wolfram Seide- mann ernannt. Die entsprechende Posi- tion des neuen Teilkonzerns Mobile Security übernahm Herr Carsten Ahrens. Herr Hans Wolfgang Kunz, Vorsitzender der Geschäfts-führung und CEO des bereits zuvor beste-henden Teilkonzerns Veridos, und Herr Dr. Rainer Baumgart, Vorsitzender des Vor- stands des ebenfalls bereits bestehenden Teil- konzerns secunet, bekleiden diese Positionen unverändert.

Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Betriebsräten des Konzerns für die geleistete Arbeit und ihren hohen persönlichen Einsatz im Geschäftsjahr 2017.

München, im April 2018

Prof. Klaus Josef LutzVorsitzender des Aufsichtsrats

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Von links nach rechts:Christian Mitterhuber,Christian Huber

Banknotenbearbeitung

Bargeld ist Zahlungsmittel Nummer eins – vor Karten, Smartphones und Computern. Die globale Bargeldmenge nimmt jährlich um rund fünf Prozent zu. Diese Volumina müssen effi- zient gemanagt werden – von der Herstellung über den Umlauf bis zur Qualitätsprüfung und Vernichtung. G+D Currency Technology bietet Komplettlösungen für den gesamten Cash Cycle an.

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Unsere Märkteund Lösungen

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Südfrüchte, Smartphones, T-Shirts – wie all das von Produzenten rund um den Globus ins Ladenregal oder den Onlineshop kommt, ist bekannt. Meist per Schiff und LKW in großen Frachtcontainern. Aber wie ist das bei unserer Versorgung mit Bargeld? Christian Huber aus dem Business Development und Produktmanager Christian Mitterhuber von G+D haben darauf eine effiziente Antwort.

Jahr für Jahr steigt die Zahl der Geldscheine im Umlauf. Eine gewaltige Herausforderung für die Logistik im Hintergrund – und für die Arbeit in Cash Centern. »Unsere neue Gene ration von Bearbeitungssystemen kann Banknoten so schnell prüfen, sortieren und weiterverarbeiten, dass die Menschen, die die Systeme bedienen, kaum noch hinterher-kommen«, sagt Huber.

Erleichterung schafft eine kleine Box. »Unsere grüne Kunststoffkiste namens NotaTracc® Tray ist der Frachtcontainer des Bargeldkreis-laufs«, berichtet Mitterhuber begeistert. Das Prinzip: Zentralbank- und kommerzielle Cash Center können die normierten Kisten mit Scheinen beladen und einander liefern. »Damit lässt sich die Bank notenbearbeitung automati sieren.«

Im Cash Center bedeutet das: Anstatt das Geld in Bündeln zu erhalten, es mühsam manuell auszupacken und am Ende wieder zu Bündeln zu verarbeiten, kommen die Banknoten lose in der Box – und wandern automatisiert in die Maschine. »Wo bisher jeder Mitarbeiter eine Maschine kontinu-ierlich mit Geld füttern musste, kann er nun zwei Maschinen gleichzeitig bedienen. Für die Mitarbeiter ist die Arbeit nicht nur ergonomischer, sie ist auch wesentlich effizienter«, sagt Huber. Außerdem sinken die Risiken der Manipulation.

Eingesetzt werden könne NotaTracc® Tray, so Mitterhuber, für fast alle Anwendungsfälle rund ums Bargeld:

»Es motiviert uns jeden Tag aufs Neue, zusammen mit unseren Kunden die Automatisierung des Bargeldkreislaufs voranzutreiben.« Das überzeugte schon mehr als ein Dutzend Kunden, darunter etwa die GSA Geldservice Austria Logistik, führendes Unternehmen im Bargeldhandling mit dem größten Markt- anteil in Österreich. Die NotaTracc® Trays und Loading Module sind dort bereits seit längerem im Einsatz.

Der Containerfürs Bargeld

Banknoten- bearbeitungs-system BPS® M7

Box fürs Bargeld NotaTracc® Tray

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Frank Amado Montaño PeñaStellvertretender Geschäftsführer der CBDR

Premiere im Porte- monnaie

Banknotenpapier und -druck

G+D Currency Technology ist Marktführer rund um das Thema Bargeld und hat welt- weit bereits etwa 135 Milliarden Banknoten gedruckt. Eine der neuesten Innovationen auf diesem Gebiet ist der ins Banknotenpapier integrierte Hochsicher heitsfaden Galaxy®. Kleinste Nano-Spiegel sorgen dafür, dass die Motive auf dem Faden im 3D-Effekt erscheinen und sich bei jedem Kippwinkel der Banknote deutlich farblich verändern.

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Unsere Märkteund Lösungen

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Herr Montaño, die Dominikanische Republik hat eine Banknote, die einzigartig auf der Welt ist. Was ist so besonders an ihr?Anlässlich der Feier des 70-jährigen Bestehens unserer Zentralbank im Jahr 2017 haben wir eine Gedenkbanknote mit einem Wert von 500 RD$ herausgebracht, die zum ersten Mal in der langen Geschichte unserer Währung das Logo des Finanzinstituts trägt, wie man es auch von anderen Zentralbanken auf der Welt kennt. Gleichzeitig hat diese Banknote eines der aufwendigsten Sicherheitsfeatures der Welt.

Um welches Feature handelt es sich? Wir haben uns für den Sicherheitsfaden Galaxy® von G+D entschieden; damit ist bei uns die weltweit erste Banknote mit dieser Spitzentechnologie im Umlauf.

Welche weiteren Banknoten der Dominikanischen Republik sind jetzt „made by G+D“? Nach Abschluss des Ausschreibungsverfah-rens gemäß der geltenden Gesetze bekam G+D den Zuschlag für die Lieferung von sechs Banknotenwerten der 2016er Reihe: 50, 100, 200, 500, 1000 und 2000 Dominikanische Pesos, alle ausgegeben im Jahr 2017. Diese Serie war eine große Herausforderung für das Unternehmen, da es dieses neue Design zum ersten Mal druckte.

Mehrere Millionen Banknoten, fünf modernste Bargeld-Bearbeitungssysteme und eine Weltpremiere – all das lieferte G+D Currency Technology 2017 innerhalb eines sehr engen Zeitrahmens erfolgreich an die Zentralbank der Dominikanischen Republik (CBDR). Frank Amado Montaño Peña, stellvertreten- der Geschäftsführer der CBDR, ist stolz auf die Ergebnisse für sein Land.

Die CBDR hat sich auch für die modernste Ausrüstung in der Bank- notenbearbeitung entschieden?Ja, wir haben jetzt ein Niveau an Arbeitssicher- heit und Qualität für unsere Mitarbeiter erreicht, das wohl zu den besten der ganzen Region gehört. Dafür haben wir drei BPS® M7 Banknotenbearbeitungssysteme von G+D im Cash Center in unserer Zentrale in der Haupt- stadt Santo Domingo und zwei weitere in unserer Filiale in Santiago de los Caballeros aufgestellt.

»Wir haben jetzt ein Niveau an Arbeits- sicherheit und Qualität für unsere Mitarbeiter erreicht, das wohl zu den besten der ganzen Region gehört.« Inwiefern profitiert die Dominikanische Republik von diesen Neuerungen?Gemäß unserer Verfassung ist die CBDR der einzige Ausgeber von Banknoten und Münzen. Es gehört also zu unseren Kernauf-gaben, den Bedarf an Bargeld zu decken – und das zeitnah sowie in optimaler Qualität. So können Handel und Wandel in unserem Land geordnet vonstattengehen.

Der Sicherheitsfaden Galaxy® Echtheit durch Mikrospiegel

Zentralbank der Dominikanischen Republik Santo Domingo

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Hochmodernund sicher

Herr Brandau, ein nationales Grenz-system bereitzustellen ist eine Mammutaufgabe. Was war die größte Herausforderung?Die hohe Komplexität. Marokko ist bei Reisenden sehr beliebt, es gibt eine Vielzahl an Grenzposten für den Luftverkehr, für den Straßenverkehr und für den Schiffsverkehr. Außerdem müssen mehrere Datenbanken vereinheitlicht werden. All das hat Veridos mit dem Kunden zusammen souverän gemanagt.

Wie ist das in der kurzen Zeit zu schaffen?Wir sind mit Kollegen aus Deutschland direkt vor Ort. So können wir Probleme gemeinsam anpacken und oft schon lösen, bevor sie zu Verzögerungen führen. Obwohl die Zusam- menarbeit für beide Seiten eine Premiere ist, sind wir gut eingespielt.

Sicherheit und Technologie spielen im Königreich Marokko eine wichtige Rolle – auch wenn es um den Grenzschutz geht. Die G+D-Tochtergesellschaft Veridos installierte in Marokko innerhalb eines Jahres ein hochmodernes Grenzkontrollsystem. Michael Brandau, Senior Product Manager, hat von Anfang an in dem Projekt mitgearbeitet.

Wie geht es jetzt weiter?Gerade wird die Hardware installiert: mehr als eintausend Arbeitsstationen für Grenz-kontrollbeamte, dazu eGates für die auto- matisierte Grenzkontrolle und mobile Lese- geräte für ID-Dokumente, um zum Beispiel Reisende auch auf Kreuzfahrtschiffen zu überprüfen.

CasablancaMarokko

Flughafen MenaraMarokko

»Marokko ist ein sehr technologie- orientierter Staat. Dies gilt nun auch für die Grenzkontrollen, die Veridos auf den neuesten Stand gebracht hat. Nun können Grenzkontrollbeamte in nur 45 Sekunden einen vollständigen Kontrollprozess durchführen und Personen sicher überprüfen.«

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Michael P. BrandauSenior Product Manager Verification Systems, Veridos GmbH

Nationaler Grenzschutz

Weltweit nimmt der private und dienstliche Reiseverkehr stetig zu. Das stellt auch Grenz- kontrollsysteme vor immer größere Heraus- forderungen. In Marokko stellt Veridos – ein Joint Venture von G+D und der Bundesdrucke- rei – Grenzschutzlösungen für mehrere Flug- häfen, Häfen und Grenzkontrollpunkte zu Lande bereit. Zusätzlich werden alle Arbeits- stationen an zentrale IT-Systeme und Daten- banken angebunden.

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Mobiles Bezahlen

Weltweit nutzen 3,5 Milliarden Menschen Smartphones – mehr als doppelt so viele, wie noch vor fünf Jahren. Immer häufiger werden diese internetfähigen Endgeräte auch zum Bezahlen an der Kasse verwendet. G+D Mobile Security hat für seine Kunden bereits mehr als 100 solcher Bezahllösungen auf die Beine gestellt. Basis dafür ist die Nah- feldkommunikation (NFC), ein Kurzstrecken-funk zum Bezahlen im Vorbeigehen an einem Kassenterminal. Ganz aktuell erobert mobiles Bezahlen auch die sogenannten Wearables. Immer mehr der rund 200 Millionen weltweit benutzten Smartwatches und Fitnesstracker fungieren bereits als Geldbörse am Hand- gelenk.

Von links nach rechts:

Franz-J. KöllnerMitglied des Vorstandes des DG VERLAGES

Dr. Peter SöhneLeiter des Geschäfts- bereichs Cards & Security,DG VERLAG

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Unsere Märkteund Lösungen

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Bezahlen im Vorbeigehen

„Seit ich vor einigen Jahren Testkunde für mobiles Bezahlen bei der Dortmunder Volksbank in einem gemeinsamen Projekt von DG VERLAG und G+D Mobile Security war, bin ich von der bundesweiten Einfüh-rung dieses komfortablen Angebots überzeugt. Jetzt ist es soweit“, freut sich Dr. Peter Söhne, Leiter des Geschäftsbereichs Cards & Security des Deutschen Genossen-schafts-Verlages eG. Seit Dezember 2017 läuft die Family&Friends-Testphase, an der rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Mittelhessen sowie der VR-Bank HessenLand teilnehmen. Ihr Vorteil: Über die VR-Banking-App können sie eine digitale Version ihrer girocard oder Kredit-karte auf ihr Smartphone laden und an Kassenterminals im Einzelhandel bargeldlos bezahlen.

Früher: Langes Warten in der Schlange an der Supermarktkasse. Heute: Einfach das Smartphone an ein Lesegerät halten und quasi im Vorbeigehen die Einkäufe begleichen. Möglich machen dies Volksbanken und Raiffeisenbanken: Sie bieten ihren Kunden eine digitale girocard oder Kreditkarte auf dem Handy an. Die hochsichere Technologie dafür stammt von G+D.

„Voraussichtlich ab Sommer 2018 können dann rund 85 Prozent der Volksbanken und Raiffeisenbanken ihren Kunden die neue Bezahlmöglichkeit anbieten“, kündigt Franz-J. Köllner, Vorstandsmitglied des DG VERLAGES, an. „Damit kombinieren die genossenschaftlichen Finanzinstitute das Beste aus zwei Welten: regionale Ver- wurzelung und Präsenz beim Kunden vor Ort sowie komfortable und sichere digitale Angebote – quasi die Bankfiliale im Smart-phone“, so Köllner.

Die Sicherheitstechnologie der digitalen Karten stellt der DG VERLAG in enger Zu- sammenarbeit mit G+D Mobile Security bereit. Ihr Name: HCE (Host Card Emulation). Dabei bleibt ein Teil der Kartendaten auf dem abgesicherten digitalen Kartenproduk-tionssystem, während ein anderer Teil in das Smartphone des Kunden geliefert wird. Spezielle Server, die von G+D gemanagt werden, schicken im Hintergrund für jede Zahlung verschlüsselte Einmal-Token. Diese topaktuelle Lösung ist kompatibel mit den hohen Sicherheitsanforderungen der großen Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa sowie mit den Systemen der Volks- banken und Raiffeisenbanken.

„Die Digitalisierung des Bezahlvorgangs läuft auf vollen Touren und ist eher ein Marathon als ein Sprint“, betont Söhne. Und Vorstand Köllner ergänzt sportlich motiviert: „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken laufen da ganz vorne mit – auch dank der langjährigen Zusammenarbeit mit G+D.“

» Die Digitalisierung des Bezahlens ist ein Marathon – und wir laufen da ganz vorne mit.«

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Tablet to Go

So läuft es meistens: Endlich hält man das heiß ersehnte neue Tablet oder Smartphone in den Händen. Man will gleich loslegen, surfen, telefonieren, Fotos teilen. Doch es fehlt noch etwas: die SIM-Karte, die das Gerät mit einem Mobilfunknetz verbindet. Wenn die vom Mobilfunkanwender noch nicht geschickt wurde oder man wegen Größenunterschieden bei den SIM-Karten erst einen Adapter besorgen muss, kann die Geduld schon einmal auf eine harte Probe gestellt werden. Anders in Japan: „Mit der eSIM-Lösung von G+D bieten wir unseren Kunden nun vermutlich den weltweit schnellsten und zuverlässigsten Service, um sich ohne eine physische SIM- Karte ins Mobilnetz einzuwählen. Die Lösung unterstützt die Netze aller Mobilfunkanbieter und entspricht den von der Industriever-einigung GMSA definierten Standards. Für unsere Kunden heißt das, dass sie ihr Gerät mit eSIM-Technologie einfach und verlässlich mit den Mobilnetzen verbinden können“, berichtet Kenichi Mori, Senior Vice President und General Manager von NTT DOCOMO.

Ermöglicht wird dies durch das eSIM-Manage- ment von G+D: Der erste Schritt ist eine be- reits vom Hersteller während der Produktion fest in das Tablet eingebaute SIM-Karte, die bei NTT DOCOMO registriert ist. Dadurch entfällt das mitunter umständliche Einlegen der bisherigen traditionellen SIM-Karte. Schritt zwei: Der Kunde kauft das Tablet – im NTT DOCOMO Geschäft oder online. Der dritte Schritt ist dann der wirklich spannende: Im Hintergrund lädt G+D die eSIM – das Mobil- funkanbieterprofil mit dem gewählten Daten- tarif – auf die eingebaute SIM-Karte. Fertig!

Ein Tablet kaufen, es gleich im Laden oder nach der Zustellung zu Hause mit dem Mobilfunknetz verbinden und sofort online sein? Dieser Traum vieler Anwender ist für die Kunden von NTT DOCOMO jetzt Realität. Japans größter Mobilfunkanbieter hat seit 2017 ein Tablet mit einer fest eingebetteten SIM-Karte (eSIM) auf dem Markt und ist mit dieser Technologie der Pionier im Massenmarkt für mobile Endgeräte. Möglich macht dies G+D Mobile Security.

»Mit NTT DOCOMO verbindet uns eine langjährige Zusammenarbeit im industriellen eSIM-Management.«

„Mit NTT DOCOMO verbindet uns eine lang- jährige Zusammenarbeit im industriellen eSIM-Management“, so Yoshinori Matsumoto, Executive Vice President von G+D Mobile Security in Japan. „Wir haben eine eSIM- Lösung entwickelt, die maximale Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit bietet.“ Die eSIM- Technologie ist auf dem Vormarsch – immer mehr Hersteller werden sie in ihre attraktiv-sten Mobilgeräte integrieren. Diese Geräte können dann über ihren gesamten Lebens- zyklus aus der Ferne, also ohne erneuten Besuch des Kunden im Geschäft, verwaltet werden – von der Inbetriebnahme über Tarif- änderungen bis hin zur Außerbetriebnahme. Die eSIM-Lösung von G+D erlaubt es den Kunden des Unternehmens, ihren Digitalisie-rungsprozess voranzutreiben und das Leben ihrer Endkunden einfacher und flexibler zu machen.

NTT DOCOMO Shop in Tokio

Tokio Towerbei Nacht

18 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Unsere Märkteund Lösungen

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eSim Management

Einer der dynamischsten Bereiche der digi- talen Wirtschaft, denn schon heute inter- agieren Milliarden von intelligenten Geräten miteinander. Der Consumer-Markt zieht nun nach: 2020 werden voraussichtlich 850 Millionen eSIMs in Endkundengeräten wie Tablets oder Smartphones fest verbaut sein. Mit dem größten Anteil bei kommer- ziellen Implementierungen und Partnerschaf-ten ist G+D Mobile Security führend auf dem globalen Markt für das eSIM-Management.

Von links nach rechts: Satoshi Miyamoto, Yoshinori Matsumoto, Yasuhiro Sato, Qian He, Takashi Mochizuki, Hideki Hashimoto

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» Das lästige Warten vor der klassischen Grenzkontrolle entfällt – Reisenden schenken wir damit wertvolle Zeit, wenn sie unsere Gates passieren.«Marco BreitensteinDivisionsleiter Innere Sicherheit bei secunet Security Networks AG

Automatisierte Grenzkontrolle

Mit den eGates von secunet läuft vieles im Hintergrund – blitzschnell und für Passagiere weder wahrnehm bar noch störend. Über eine spezielle Software sind die Grenzkontrollpunkte mit Über- wachungs-, Auswertungs- und Adminis- trationsarbeitsplätzen verbunden, an denen Grenzschutz mitarbeiter ihren Dienst tun. Rückgrat aller Aktivitäten ist ein zentrales hochsicheres Server- system. Bislang hat secunet weltweit 250 solche Lösungen installiert.

Giesecke+ DevrientJahresbericht 201720 Unsere Märkte

und Lösungen

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Sicheres Tor zur Welt

„Man muss das selbst nutzen, um zu sehen, wie einfach es ist. Sie schauen in überraschte Gesichter, wenn Sie Reisende sehen, die zum ersten Mal unser eGate benutzt haben“, berichtet Marco Breitenstein, Divisionsleiter bei secunet Security Networks AG, von seinem jüngsten Trip. „Am Flughafen Wien dauert es vom Auflegen des Passes über die Sicherheitsüberprüfung bis zum Austritt aus dem eGate nur etwas mehr als zehn Sekunden. Das lästige Warten vor der klas- sischen Grenzkontrolle entfällt – kein Wun- der, dass Menschen mit glücklichen Gesich-tern durch unsere eGates gehen.“ Am Wiener Flughafen Schwechat hat secunet gerade 25 davon installiert, in nur drei Monaten ab der Beauftragung. Weitere 25 sollen dem- nächst folgen, um das Drehkreuz nach Ost- europa gemäß den neuesten Bestimmungen des Schengener Abkommens auszustatten.

Ein anderer Hub setzt schon etwas länger auf solche Lösungen made by secunet: Am isländischen Hauptstadtflughafen Keflavik sind seit 2017 zwölf eGates des Techno- logieführers in Betrieb. Tschechien vertraut am Prager Flughafen sogar schon seit 2011 darauf. Und auch die Bundespolizei arbeitet auf den sechs passagierstärksten deutschen Flughäfen mit unseren eGates.

„Fast 50 Millionen Passagiere haben unsere Systeme bereits benutzt. Hier macht sich bezahlt, dass wir unseren Schwerpunkt auf Komfort, Schnelligkeit und intuitive Bedie- nung gesetzt haben – bei gleichzeitig hoher Sicherheit“, betont Breitenstein. Zunächst legt der Passagier seinen elektronischen Pass auf ein Lesegerät. Dann betritt er das eGate, in dem ein Bild seines Gesichts aufgenommen wird. Dieses Foto wird mit dem Passbild biometrisch verglichen und später gelöscht.

Reisen ist für viele Menschen Ausdruck von Freiheit und Flexibilität. Manchmal kann es sich aber ziemlich zäh anfühlen – vor allem, wenn man lange in der Grenzkontrolle steckt. Wir geben Reisenden einen Teil ihrer Zeit zurück: Die vollautomatischen Schleusen unserer Konzerntochter secunet AG verkürzen Ein- und Ausreise- sowie Umsteigezeiten deutlich. Und sicher sind sie auch.

„Nur wenn keine Übereinstimmung vorliegt oder eine andere Sicherheitsprüfung fehl- schlägt, übernimmt ein Grenzpolizist“, so Breitenstein. Außer zufriedenen Passagieren bedeutet dies auch noch Entlastung für das Personal, denn ein Kontrolleur kann vier eGates auf einmal betreuen. „Das heißt: Auf gleicher Fläche und mit gleichem Personal können viel mehr Passagiere abgefertigt werden. Für Flughäfen ist dies ein wichtiger Vorteil im immer härteren Wettbewerb.“

Keine Warteschlangen mehr, alles immer schneller – kann das sicher sein? „Gerade weil eGates vollautomatisch mit ausgefeilten Technologien funktionieren, sind sie sehr sicher und erlauben der Grenzpolizei, sich auf Risikogruppen zu konzentrieren“, betont Breitenstein. Hinzu kommt: Die Schleusen sind mit Fahndungssystemen der Polizei ver- bunden und leisten so einen wichtigen Bei- trag im Schutz gegen Terrorgefahr und Krimi- nalität. Ab 2020 werden auch bestimmte Reisende, die nicht Schengen-Bürger sind, eGates nutzen können. Der Markt wächst also zügig weiter.

eGates in IslandAutomatisierte Grenzkontrollsysteme am internationalen Flughafen Keflavik

Reykjavík Blick auf Islands Hauptstadt

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Gesellschaftliche Verantwortung

Die 2010 gegründete Giesecke+Devrient Stiftung unterstützt vielfältige Projekte in den Bereichen Bildung, Kultur und interkultureller Austausch. Zentraler Förderschwerpunkt ist ein internationales Programm, das junge Menschen aus aller Welt in Kooperation mit dem Goethe-Institut nach Deutschland ein- lädt. 2016 ist es um das Alumni-Programm erweitert worden, an dem die vier Absolven-tinnen aus Indien teilnahmen.

Von links nach rechts:Aditee Sehgal, Garima Behal, Namrata Kanal, Arshiya Trikha

Ein frischer Wind

22 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

UnsereVerantwortung

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Die Giesecke+Devrient Stiftung ermöglicht jungen Menschen aus der ganzen Welt, Erfahrungen in Deutschland zu sammeln. Vier Teilnehmerinnen aus Indien berichten von ihrer Zeit in München.

Wer eine frische Perspektive auf den Alltag sucht, der muss oft nicht viel mehr tun, als nur ein wenig neue Luft zu schnuppern. Für die vier College-Absolventinnen Aditee, Arshiya, Garima und Namrata aus Indien weht diese neue Luft vom anderen Ende der Welt – genauer gesagt aus München. Zehn Wochen lang hatten die vier Stipendiatinnen der Giesecke+Devrient Stiftung Gelegenheit, in der Münchner G+D-Zentrale den Arbeits- alltag und das Leben weit weg von zuhause kennenzulernen. Das Resultat: ein Gewinn für beide Seiten. „Ich konnte selbst mit anpacken und eigene Projekte umsetzen – erst war ich sehr nervös, doch daran bin ich gewachsen“, berichtet Garima stolz.

An Arbeitstage voller neuer Begegnungen schließen sich Erkundungszüge durch die Stadt und abends Deutschunterricht an, mit dem die vier ihrem Studium einen gehörigen Schub verleihen wollen. „Es geht nicht nur darum, die Sprache zu lernen – auch im Alltag gibt es vieles, was man erleben muss, um es zu verstehen.“

Doch was bleibt hängen vom Abenteuer München? „Wie fröhlich und friedlich Men- schen aus so vielen Kulturen das Oktoberfest feiern“, erinnert sich Namrata. „Und wie sicher es auf den Straßen ist.“ Und Aditee fügt hinzu: „Vieles, was wir hier gelernt haben, werden wir zuhause einsetzen – und ich hoffe, dass wir auch in München einen Hauch von Indien zurückgelassen haben.“

» Vieles, was wir hier gelernt haben, werden wir zuhause einsetzen.«

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Digitalisierung ist einer der strategi-schen Schwerpunkte von G+D. Welche Herausforderungen bedeutet das für die Personalarbeit und wie meistern Sie diese?In zweifacher Hinsicht ist das Thema für uns bedeutend: Die schnellen technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen fordern von unseren Mitarbeitern stete Flexibilität und neues Wissen. Lebenslanges Lernen wird unerlässlich. Daher müssen wir genau analy- sieren, welche Kompetenzen für G+D heute wichtig sind und welche künftig. Dies berück- sichtigen wir nicht nur bei der Einstellung neuer Mitarbeiter, sondern wir wollen auch Kolleginnen und Kollegen entsprechend beraten und ihnen dabei helfen, die erforder- lichen Fähigkeiten auf- und auszubauen. Das heißt auch, eine Organisationskultur zu fördern, die Themen der digitalen Transfor-mation unterstützt. Zudem spielt Digitalisie-rung natürlich in der operativen Personal-arbeit eine Rolle. Unsere HR-Prozesse und -Tools überprüfen wir stetig und richten sie konsequent auf die Zukunft aus, um intern leistungsfähig und nach außen für Bewerber attraktiv zu bleiben.

Hochqualifizierte Bewerber nehmen heutzutage ihren potentiellen Arbeit- geber genau unter die Lupe und setzen nicht nur auf Karrieremöglichkeiten. Was bietet ihnen G+D? Besonders wichtig ist uns, dass unsere Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter ihre berufliche Ambition in jeder Lebensphase einbringen können. Wir bieten ein flexibles Arbeitszeit-modell ohne Kernarbeitszeiten. Aber nicht nur zeitlich sind wir flexibel, sondern auch räumlich. Ob Homeoffice oder mobiles Arbei- ten, wir machen einen passenden Rahmen möglich. Wenn sich die persönliche Lebens- situation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ändert – sei es durch eine Schwan- gerschaft, Krankheit oder die Pflege von Angehörigen – dann unterstützen wir. Nicht zuletzt bietet G+D eine einzigartige Produkt- palette und einen spannenden Kundenkreis mit Global Playern wie BMW und Samsung oder Zentralbanken aus der ganzen Welt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können an der Entwicklung außergewöhn-licher Technologien aktiv mitwirken.

Im Rahmen von Hackathons und Think Tanks können Kollegen aus allen Fachbereichen kreativ und innovativ an Problemlösungen arbeiten. Für uns zählen jede Art von Know- how, jede Meinung und jeder einzelne Mitarbeiter.

Und was tun Sie für die Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?Hierzu bieten wir ein breites Portfolio an Maß- nahmen und Instrumenten. Dies bauen wir kontinuierlich aus und passen es an aktuelle Themen und Herausforderungen an. Unser Ziel ist es zunächst, für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter die individuellen Bedarfe sowie die spezifischen Anforderungen an heutige, aber auch künftige Aufgaben und Rollen zu identifizieren. Auf dieser Basis setzen wir gemeinsam mit der Führungskraft passgenaue Entwicklungsmaßnahmen um, bei denen sowohl die Interessen des Unter- nehmens als auch die persönlichen Ziele be- rücksichtigt werden. Ein wichtiges Instrument ist unser Weiterbildungskatalog, der einen schnellen Zugriff auf qualitativ hochwertige Trainings bietet. Darüber hinaus setzen wir auf vielfältige weitere Entwicklungsinstrumente wie individuelle Entwicklungsberatungen, unsere Talentprogramme oder Coachings.

Sie sind selbst Führungskraft und Mutter. Wie gelingt der Spagat zwischen Karriere und Familie?Nun, ein Spagat ist und bleibt ein Spagat. Damit dieser nicht weh tut – um im Bild zu bleiben – müssen mehrere Faktoren zusam- menspielen: Ich selbst profitiere von der familienfreundlichen Unternehmenskultur bei G+D. Das Management ist offen und flexibel für individuelle Lösungen. Mobiles Arbeiten ist für die Organisation meines All- tags unerlässlich. Ich selbst habe bereits in unterschiedlichen Teilzeitmodellen gearbeitet. Eines habe ich jedoch gelernt: Unternehmen können Frauen exzellente Voraussetzungen für deren Karrieren schaffen, ein entscheiden-der Schlüssel zur Karriere der Frauen sind aber immer auch die Familienväter und Part- ner. Es ist mir daher ein Anliegen, bei Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Umfeld zu schaffen, das die Beteiligung der Partner an der Familien- und Erziehungs-arbeit selbstverständlich werden lässt.

Ein starkes und entschlossenes Team ist die beste Grundlage für die Zukunft von G+D. In Zeiten technologischer Umbrüche und gesellschaft- licher Veränderungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern sowie neue Kräfte für das Unternehmen zu gewinnen, ist eine echte Herausforderung. Wie gute Personalarbeit trotzdem gelingen kann, darüber spricht die Personalchefin der G&D GmbH, Dr. Jutta Häusler.

»Für uns zählt jede Art von Know-how, jede Meinung und jeder einzelne Mitarbeiter.«

24 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

UnsereVerantwortung

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Lebens-langesLernen

Dr. Jutta HäuslerGroup Vice President, Leiterin Corporate Human Resources

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26 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Corporate Responsibility bei G+D

Schwerpunkt / Maßnahme Fortschritt /Ausblick Status / Ziel

CR-Strategie

Wesentlichkeitsanalyse

Überprüfung der bisherigen CR-Handlungsfelder durch interne Befragung sowie Abgleich mit Kundenanforderungen in Q3–Q4/2017. Fazit: Fokussierung auf CR-Schwerpunkte Mitarbeiter, Klimaschutz und Umwelt sowie Lieferanten-management. Daraus Entwicklung einer künftigen CR-Strategie als Rahmen vorgabe für Gesamtkonzern

Prozess für Ausgestaltung des strategischen CR-Rahmens angelaufen, Konkretisierung mit Zielvorgaben 2018

Mitarbeitersensibilisierung

G+D-Preis mit Kategorie „Beste Nachhaltigkeits- maßnahme“

Konzernweiter Preis zu Innovations-, Technologie- sowie Nach-haltigkeitsmaßnahmen, 2017 Auszeichnung „Beste Nachhaltig-keitsmaßnahme“: Reduktion von Verpackungsmaterial im Bank- notenbearbeitungs prozess zwischen Zentralbank, Cash Center und Geschäftsbank

12/2017; jährlich

Berichtswesen

UN Global Compact Fortschrittsbericht

Siebter Bericht gemäß Anforderungen des UN Global Compact zu Fortschritten 2017

Fortlaufend

G+D Mobile Security: Teilnahme an CSR-Beurteilungsplattform EcoVadis

Jährliche Bewertung der Maßnahmen/Nachweise von G+D Mobile Security in den Bereichen Umwelt, Arbeitsbedin-gungen und Menschenrechte, faire Geschäftspraktiken sowie nachhaltige Lieferkette

MS1 unter Top 20 % der bewerteten Lieferanten, jährliches Rating

Handlungsfeld Mitarbeiter

Dreigliedriges Diversity Management

Ausgewählte Maßnahmen zu den Themen Alter, Geschlecht und kulturelle Vielfalt

Thema Demografischer Wandel

Maßnahmen zur Sicherung und Gewinnung von Nachwuchs-, Fach- und Führungskräften von G+D wie Talentprogramme/ -reviews

Fortlaufend

Initiativen zur Sicherung und Gewinnung von Nachwuchs- kräften wie Girls’ Day 2017, Deutschlandstipendium

Fortlaufend

Duales Masterstudium Fortlaufend

Thema Geschlecht /mehr Chancen- gleichheit für Frauen

Frauenquote G&D GmbH: 10 % weibliche Führungskräfte in erster Ebene unterhalb Geschäftsführung, 20 % in zweiter Führungsebene

Zielerreichung 2017 in erster Führungsebene mit 13 %, 18 % in zweiter Führungsebene

Fortführung einer gender-sensitiven Potenzial diagnostik im Talent Management und beim Recruiting

Fortlaufend

Thema kulturelle Vielfalt

Unterzeichner der „Charta der Vielfalt” (deutsche Wirtschafts-initiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen), Integration der Inhalte in Trainings

Fortlaufend

Interne Digitalinitative „Hackathon“ mit internationalen gemischten Teams

2017 aufgesetzt, zweimal jährlich, Fortführung 2018

1 MS = Giesecke+Devrient Mobile Security GmbH

UnsereVerantwortung

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Schwerpunkt / Maßnahme Fortschritt /Ausblick Status / Ziel

Globales sowie unter- nehmensbereichsspezifisches Talent Management

Mit geänderter Konzernstruktur Neuausrichtung des internen Entwicklungsprogramms zur systematischen Identifizierung und Entwicklung von Potenzialträgern. Neben übergeordnetem Programm gezielte Berücksichtigung der Anfor derungen an Personalentwicklung aus den einzelnen Unternehmens-bereichen

Konzernweites Programm sowie Konzeptionierung spezifischer Programme bei MS, CT 1 und Veridos. 12/2017: Nomi nierungs prozess angelaufen. 05/2018: Potenzialanalyse

Group Graduate Program International Graduate Group Program für fünf Trainees bis 05/2018

Trainingsprogramm für Führungskräfte

Vermittlung der Führungsprinzipien in Anlehnung an neue G+D-Werte, Trainings zu Führung in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt

Konzeption erfolgt, Start Mitte 2018

Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege

Zertifikat berufundfamilie nach dem Sicherungsverfahren (höchste Audit-Stufe) mit Integration der Wertpapierdruckerei Leipzig im Audit 10/2016; Bestätigung, dass ein geführte bzw. weiterent wickelte, operative Maßnahmen in Personalpolitik verankert sind bzw. in Leipzig entwickelt werden

Fortlaufende Maßnahmen bis 10/2019, z. B. Überprüfung und Anpassung des Schicht-modells in Wert papier druckerei in Leipzig, 2018 Ausbau Angebot „Arbeiten vom flexiblen Arbeitsort”

Gesundheitsmanagement und -förderung

Zertifizierung aller großen Standorte nach OHSAS 18001; Angebot medizinischer Untersuchungen in diversen Tochter-gesellschaften, bspw. Spanien und Indien G&D GmbH: Ausbau betrieblicher Leistungen und des arbeits-medizinisches Konzepts; Pilotprojekt zur Gefährdungs beurteilung psychischer Belastungen. Ergonomie berater, Weiterbildungs-programm wie Stressbewältigung, Resilienztraining, Ergonomie, Rückenschule; Integration Gesundheits management in Ziel-vereinbarung des Audits berufundfamilie

Eigenständig zertifizierte Manage mentsysteme in Unternehmensbereichen und Corporate Center ab 2018; Zertifikat berufundfamilie fort- laufend bis 10/2019; Maßnah- men aus Pilotprojekt Gefähr-dungs beurteilung psychischer Belastung umge setzt, darunter Anpassung Arbeits umgebung

Betriebliches Eingliederungs-management

G&D GmbH: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) gemäß gesetzlicher Regelung. Prozess aufgesetzt, Ableitung prä - ventiver Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge. Enge Ver zahnung zwischen BEM und betrieblichen Analyse- und Beurteilungs-gremium (Arbeitsschutz); Weiterqualifizierung des BEM-Teams zum Certified Disability Management Professional (CDMP)

Fortlaufend

Arbeitswelt 2020

G&D GmbH: Modernisierung der „Bürowelt“/Arbeits umgebung; weitere Flexibilisierung des Arbeitsortes, Ausbau von Team-strukturen und stärkere Verankerung in Unternehmenskultur angestrebt. Berücksichtigung psychischer Belastungen bei Planung der Bürokonzepte. Überprüfung weiterer Angebote zur Steigerung der Arbeitgeber attraktivität

seit 2016, neue Arbeitswelt für F&E MS in 2017, fortlaufend

Handlungsfeld Umwelt

Managementsystem zur Planung und Steuerung der Nachhaltig- keits maßnahmen

Kombination zentraler Standards mit dezentraler Verantwor- tung: Praktische Umsetzung von Aktivitäten, Zielen und Maßnahmen seit 2018 in Verantwortung der Unternehmens-bereiche. Grundstock an zentral definierten Nachhaltigkeits-kennzahlen, angelehnt an GRI-Standard (Energie, CO2-Emissionen, Wasser, Abwasser, Abfall, Arbeitsunfälle, Ausfalltage, usw.), konzernweite Abfrage über Softwaretool SoFi

Zentrale Sicherung von Standards, Verantwortung für operative Maßnahmen seit 2018 in Unternehmens-bereichen

Zertifizierungen nach ISO 14001 und OHSAS 18001

Zertifiziertes Umwelt-, Arbeits- und Gesundheits- schutz-Managementsystem an allen relevanten Produktionsstandorten pro Unternehmensbereich

Dezentralisierung der Mana- ge ment systeme in neuer Unternehmensstruktur; Zer- tifizierung nach überarbeiteter Norm ISO 14001:2015 bei MS, CT und Corporate Center in Q1/Q2 2018

1 CT = Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH

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28 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Schwerpunkt / Maßnahme Fortschritt /Ausblick Status / Ziel

ISO-50001-Zertifizierung bei CT

Zertifiziertes Energie-Managementsystem der Papierfabriken in Louisenthal, Königstein sowie am Druckstandort Leipzig

Strategisches Energieziel Louisenthal 2017–2021: Reduktion des Energiebedarfs und CO2-Verbrauchs um 17 % gegenüber Basis 2010; 2017: 11 % erzielt

Corporate Carbon Footprint (CCF)

Erstellung CCF 2017 für relevante Produktions standorte (Gesamt- konzern, mit Möglichkeit der Trennung nach Unternehmens- bereich). Bericht der Treibhausgasemissionen nach Greenhouse-Gas-Protocol-Standard. Product Carbon Footprint (MS): produkt- bezogene CO2-Bilanz für Kartenprodukte an drei verschiedenen europäischen Produktionsstandorten

Jährlich, 2018 Erarbeitung Klimaschutz- strategie/Umweltziele als Rahmen für Unternehmens-bereiche

Ressourcenschonung in der Produktion und im Standortbetrieb (ausgewählte Beispiele)

Papierfabrik Louisenthal: Galvanik: Substitution des Gefahr stoffs Kaliumdichromat durch Natronlauge in der Prägewerkzeug-fertigung im Folien werk, FSC-Zertifizierung für Sicherheitspapier-pro duktion, schritt weiser Aufbau eines Wärmeverbundes zur Nutzung von Abwärme aus Produktion für Gebäude-Klimatisie-rung, betriebseigene Wasserstufe G+D MS Australia (Einsparungen in Kartenproduktion): Reduk- tion Druckfarbe um 10 %, bis zu 40 % mehr Recycling von Verbund-abfall, Recycling von 800 kg spezieller Karten-Schutzfolie G+D India (CT): Umstellung auf digitale Dokumentation bspw. bei Verträgen oder Serviceberichten für Kunden Standort München: Berücksichtigung von Nachhaltig keits aspekten bei Modernisierungsmaßnahmen (z. B. Umrüstung auf LED-Leuchten)

Fortlaufend

EU Energie-Effizienz Richtlinie (Energy Efficiency Directive)

Umsetzung an allen europäischen Standorten und Durchführung von Energieaudits an Standorten, die nicht nach ISO 50001 zertifiziert sind

Veridos 12 /2017 abgeschlossen, Standort München Q1/2018 abgeschlossen

Umweltfreundliche Produkte

Entwicklung und Angebot umweltfreundlicher Produkte, z. B. im Zahlungsverkehr Kartenkörper aus dem nach wachsenden Rohstoff PLA (Polylactid Acid); SIM-Karten in unterschiedlichen Form-faktoren mit weniger Material verbrauch; auf Kundenwunsch Bank - notenpapier aus biologisch angebauten Baumwollkämmlingen

Fortlaufend

Austausch mit Stakeholdern zu Umwelt- und Klimaschutz-Initiativen

Teilnahme an verschiedenen Klimaschutzplattformen wie CDP und an Initiativen z. B. Mitglied der Peer Learning Group des Deutschen Global Compact Netzwerkes in Zusammenarbeit mit WWF/CDP; Klimareportingpartner der Deutschen Telekom; Klimapakt Mün- chen seit 2016, darunter Beratungs maßnahme zum betrieblichen Mobilitätsmanage ment; Initiative Energieeffizienz-Netzwerke; Ausbil dung von zwei Azubis zu „Energie-Scouts” bei der IHK

Fortlaufend

Information/Sensibilisierung der Mitarbeiter

eLearning Arbeitssicherheit /Brandschutz am Standort München 2018: Teilnahme Aktionstage Nachhaltigkeit geplant

Sonstige Aktivitäten

Standort München: Ansiedlung von Bienenstöcken zur Unter- stützung der Biodiversität; Standort Mexiko: Wiederauf-forstungsprojekt der Mitarbeiter in der Nähe von Mexiko Stadt

Fortlaufend

Handlungsfeld Compliance / Korruptionsprävention

Konzernweit gültiger Verhaltenskodex

Verhaltenskodex für alle Mitarbeiter und Geschäfts partner; integriert u. a. UN Global Compact, Kernarbeitsnormen ILO, UN-Menschenrechts erklärung, OHSAS 18001; Überprüfung der Einhaltung durch Konzernrevision (Corporate Audit)

Fortlaufend

Schwerpunkt Konzernumstrukturierung

Anpassung des Compliance-Management-Systems (CMS) und der Compliance-Organisation ent sprechend der Konzern- umstrukturierung einschließ lich Anpassung aller Compliance-relevanter Management-Dokumente

Weitestgehend abgeschlossen

UnsereVerantwortung

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Schwerpunkt / Maßnahme Fortschritt /Ausblick Status / Ziel

Konzernanweisung Compliance

Beschreibung des neuen CMS einschließlich aller Richtlinien und Regelungen sowie der Compliance-Organsiation in der neuen Konzernstruktur

2017, fortlaufend

Mitarbeitersensibilisierung / Prävention

Internationaler Roll-out von Compliance-Schulungen als Wiederholung für alle Mitarbeiter, Schwerpunkt: „Geschenke und Einladungen, Interessenkonflikt“ sowie „Kartellrecht“ für alle Führungskräfte und ausgewählte Mitarbeiter. Prävention: Regelmäßige Koordination und Abstimmung innerhalb der neuen Compliance-Organisation nach Konzernspaltung und Intensivie rung des Compliance-Monitorings vor Ort

Fortlaufend

Statement zu „Modern Slavery Act“

Erklärung zum Umgang gegen Menschenhandel und Zwangs- arbeit in der Lieferkette gemäß Anforderungen des britischen „Modern Slavery Acts“

07/2017 veröffentlicht

Whistleblowing Neueinführung eines web-basierten, konzernweiten Melde- systems zu Compliance-Verstößen

Implementiert seit 10/2017

Banknote Ethics Initiative (BnEI)

G+D Gründungsmitglied; 2017 in neuer Unter nehmensstruktur Audit des Teilkonzerns G+D Currency Technology GmbH durch unabhängige Prüfungs gesellschaft und Akkreditierung für weitere drei Jahre

Abgeschlossen 10/2017

Auditierung des CMS Auditierung des Managementsystems nach deutschem Prüf- standard IDW PS 980

CT 2017, MS 2018, Veridos 2018

Business Partner Evaluation

Überprüfung und Anpassung der Prozesse zur Geschäftspartner-Evaluierung entsprechend einer risikoorientierten Best Practice in Zusammenarbeit mit einer Rechtsanwaltskanzlei

Weitestgehend abgeschlossen

Nachhaltige Lieferkette

Konzern-Einkaufshandbuch Aufnahme von ökologischen Kriterien beim Auswahlprozess von Lieferanten

Q1/2018

Lieferanten-Selbstauskunft (CT und MS)

Erweiterung der Selbstauskunft von Lieferanten (Supplier Questionnaire) um ökologische und soziale Aspekte

Q1/2018

Lieferanten-Audits (CT und MS)

MS: Auditierung von 20 %–30 % der aktiven A- und B-Lieferanten. CT: Auditierung von ca. 5 %–10 % der aktiven A- und B-Lieferanten. Erweiterung des Auditplans sowie der entsprechenden Checkliste um Nach haltigkeitsthemen

ab 2018, jährlich

Konzernweite Lieferantenbewertung auch mittels Business Partner Evaluation

Ergebnisse der Auditierung des Compliance-Mana gement- Systems nach deutschem Prüfstandard IDW PS980 zeigen, dass Großteil der Lieferanten im Rahmen der Business Partner Evaluation konzernweit bewertet wurde.

Fortlaufend

MS: Bill Of Material (BOM)-Check für Lieferanten

Ausbau des Product Environmental Management systems BOMcheck (Online-Datenbank) zur Erfassung und Überprüfung der Inhaltsstoffe zugelieferter Materialien, darunter auch Konfliktmineralien gemäß Dodd-Frank-Act

Fortlaufend

Bürgerschaftliches Engagement

Giesecke+Devrient Stiftung

Förderschwerpunkte u. a. Museum für Druckkunst in Leipzig, internationales Nachwuchsförderpro gramm mit Jugendlichen aus Asien in Kooperation mit Goethe-Institut, seit 2016 Alumniprogramm (siehe S. 22–23), diverse weitere Förderprojekte

Fortlaufend

Corporate-Volunteering-Programm

Freiwilligenprogramm (seit 2012) mit sozialen Projekten wie Bauaktion, Begegnungstage sowie Beteiligung am Projekt „My Finance Coach“ an Schulen zum verantwortungsbewussten Umgang mit Geld

Fortlaufend

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Konzern- Lageberichtzum 31. Dezember 2017

31 Grundlagen des Konzerns33 Wirtschaftliche Entwicklung42 Chancen- und Risikobericht sowie Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten50 Prognose

Giesecke+ DevrientJahresbericht 201730

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1. Grundlagen des Konzerns

Milliarden von Menschen vertrauen in ihrem privaten, digitalen und geschäftlichen Alltag auf die Tech- nologien von Giesecke+Devrient (G+D). Überall auf der Welt steigt der Bedarf an einfach zu nutzenden physischen und digitalen Lösungen, die das moderne Zusammenleben sicherer machen. G+D hat sein Portfolio so ausgerichtet, dass es dazu beiträgt, die Gesellschaft bei diesen wichtigen Aufgaben zu schützen und zu unterstützen.

So sichert das Unternehmen bare, elektronische und mobile Bezahlvorgänge mit seinen Technologien und Services ab und stützt so das Vertrauen der Menschen in die Verlässlichkeit von Transaktionen. In einer modernen Gesellschaft benötigen zudem die Identitäten von Bürgern besonderen Schutz. G+D sichert und verwaltet diese beispielsweise als Passdokument, Führerschein oder Ausweis, aber auch als digitale Identität im Internet. Eine jederzeit verbundene Welt stellt auch die Konnektivität von mobilen Anwendungen vor große Herausforderungen. Verbindungen sind durch die Produkte, Lösungen und Services von G+D schnell, jederzeit verfügbar und sicher. Nicht zuletzt erfordert die zunehmende Komplexität der digitalen Welt innovative Wege bei IT- und Datensicherheit, die G+D für seine Kunden im behördlichen sowie industriellen Umfeld anbietet.

Diese vier Tätigkeitsfelder bilden, über die organisatorischen Grenzen der Unternehmensbereiche hinweg, das gesamte Portfolio von Giesecke+Devrient ab. Besondere Wachstumschancen hat G+D innerhalb die- ser Felder in drei strategischen Schwerpunktbereichen identifiziert, auf die sich der Konzern im Speziellen fokussiert. Diese Bereiche treibt G+D in seinen Märkten offensiv voran.

Intelligente AutomatisierungG+D schafft neue Werte, indem es Kunden aus den unterschiedlichsten Industrien dabei unterstützt, Pro- zesse und Systeme zu automatisieren. Mit seinen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen trägt G+D zur intelligenten Automatisierung im Herstellungsprozess, bei Identitäten und im Internet der Dinge bei.

Digitale TransformationMilliarden von Geräten und Systemen kommunizieren über das Internet miteinander. G+D treibt die Digi- talisierung intern und für seine Kunden im behördlichen und industriellen Umfeld voran. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der Weiterentwicklung digitaler Schnittstellen zu Kunden, der Durchgängigkeit von Prozessen sowie neuen digitalen Geschäftsmodellen.

CybersicherheitIn einer zunehmend digitalen Welt ist Cybersicherheit wichtiger denn je. G+D unterstützt seine Kunden dabei, ihre IT-Infrastruktur, Daten oder digitalen Identitäten vor unbefugtem Zugriff oder Missbrauch zu schützen. Eine Vielzahl an Unternehmen und Behörden vertraut dabei auf die Produkte sowie Beratung von G+D.

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G+D beschäftigt rund 11.600 Mitarbeiter in 32 Ländern. Seit Januar 2017 operiert das Unternehmen in einer Holdingstruktur, in der die Unternehmensbereiche als rechtlich selbständige Teilkonzerne mit mehr unternehmerischer Handlungsfreiheit und Verantwortung agieren. Mit G+D Currency Technology, G+D Mobile Security, Veridos und secunet hat G+D leistungsfähige Einheiten geschaffen, die deutlich näher an ihre Märkte und Kunden rücken: G+D Currency Technology bietet Zentral- und Geschäfts-banken, Banknotendruckereien, Sicherheitspapierherstellern, Werttransportunternehmen und Kasinos weltweit Produkte und Lösungen für sicheres Bezahlen an. Dazu gehören Banknotenpapier, Bank- noten, Sicherheitsfeatures, Banknotenbearbeitungsmaschinen und komplette Cash-Center-Lösungen. G+D gehört somit zu den international führenden Unternehmen im Bereich Currency Technology.

Banken, Mobilfunkunternehmen, Automobilhersteller und zunehmend weitere Unternehmen vertrauen in die Branchenlösungen der G+D Mobile Security. Sie sichert Daten, Identitäten sowie eine Vielzahl von digitalen Transaktionen ab. Das Angebot umfasst dabei unter anderem Lösungen wie eSIM-Management, Secure HCE/Cloud Payment oder Cybersicherheit. Auch Daten- und Projektmanagement gehören zum Portfolio, ebenso wie SIM-, Bank-, ID- und Gesundheitskarten sowie Token.

Veridos ist ein Joint Venture von G+D und der Bundesdruckerei. Seinen Kunden bietet Veridos sichere und zukunftsweisende Lösungen rund um Identifikation und Identität. Das Produktspektrum umfasst traditionell gedruckte Dokumente ebenso wie elektronische Ausweise, z. B. den ePass oder die eID-Karte. Hochsichere Reisedokumente, Ausweissysteme und Gesundheitskarten ermöglichen neben der her-kömmlichen Identifizierung auch die Authentisierung und Absicherung digitaler Geschäftsprozesse.

Die secunet Security Networks AG ist der führende deutsche Anbieter für hochwertige Cybersicherheits - lösungen und IT-Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland. secunet bietet ein umfang reiches Produkt- und Beratungsportfolio zum Schutz von Daten, Infrastrukturen sowie für die Informationsüber-tragung, -speicherung und -verarbeitung. Dazu gehören auch Verschlüsselungstechnologien bis zur höchsten Sicherheitsstufe (Top Secret). Behörden, Organisationen und Unternehmen sind so verlässlich gegen Cyberangriffe, Spionage und Sabotage geschützt.

Das Corporate Center steuert die Gesamtrichtung der G+D-Gruppe und unterstützt die Teilbereiche aktiv in ihrer strategischen Weiterentwicklung. Themen von strategischer Bedeutung, wie beispielsweise die im April 2017 als rechtlich selbständige Tochter gegründete G+D advance52, die im Konzern als Impulsgeber für neue digitale Technologien und Geschäftsmodelle fungiert, werden hier gebündelt. Darüber hinaus erbringt das Corporate Center verschiedene Dienstleistungen für den gesamten Konzern.

Management-Struktur

Management Structure

Currency Technology

Currency Technology

Mobile Security

Mobile Security

Veridos

Veridos

– Banknote Solutions– Currency

ManagementSolutions

– Banknote Solutions– Currency

ManagementSolutions

Corporate Center

Corporate Center

– Financial Solutions– Connectivity &

Devices– Cyber Security

– Financial Solutions– Connectivity &

Devices– Cyber Security

Operatives Geschäft

Operating Activities

Unternehmens-bereich

Business Unit

Division

Division

secunet

secunet

– Public– Business

– Public– Business

Erläuterungen zu den wesentlichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten finden sich im Kapitel 2.1.2.

32 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtGrundlagen des KonzernsWirtschaftliche Entwicklung

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2. Wirtschaftliche Entwicklung

Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2017 auf breiter Basis weiter stabilisiert. Die Region mit dem größten relativen Wachstum war nach wie vor Asien. Besonders in der ersten Jahreshälfte entwickelten sich die Märkte in Japan, Russland und ausgewählten asiatischen sowie europäischen Ländern besser als erwartet. Auch die Schwellenländer in den Regionen Lateinamerika, Arabien und Afrika (Sub-Sahara) zeigten leichte Erholung. Die Unabhängigkeitsbestrebung Kataloniens sowie der britische EU-Austritt (Brexit) führten zu Unsicherheiten, die die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum hemmten. Zusätzliche Risiken für die weltweite Konjunktur ergaben sich aus der Handelspolitik, in der aktuell zunehmend protektionistische Überlegungen diskutiert werden.

Als weltweit präsentes Unternehmen für Sicherheitstechnologien in den Bereichen Bezahlen, Identitäten, Konnektivität sowie IT und Daten erzielte G+D auch 2017 ein moderates Umsatzwachstum.

2.1. Wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns

Die zur Konzernsteuerung herangezogenen wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren sind im Geschäftsjahr 2017 unverändert geblieben. Im Konzern basiert die Steuerung auf Umsatzerlösen, dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), den Investitionen, der durchschnittlichen Intensität des Working Capitals1, dem Free Cashflow sowie dem Return on Capital Employed (ROCE) 2.

Durch strategische Investitionen in Beteiligungen erschließt sich G+D den Zugang zu attraktiven Märk- ten bzw. Technologien. Im Berichtsjahr hat G+D folgende nennenswerte Beteiligungen erworben: G+D Currency Technology vervollständigt mit dem Erwerb von 100 % der Anteile an der Procoin GmbH in Deutschland sein Portfolio um den Bereich Münzbearbeitung und unterstreicht seine Rolle als Komplett-anbieter für Lösungen im Bargeldkreislauf. Mit dem Erwerb von 16,29 % der Anteile an Hansol Secure Co., Ltd. in Südkorea verschafft sich G+D Mobile Security eine hervorragende Plattform für die Zusammen-arbeit in innovativen Geschäftsfeldern wie Internet of Things und Connected Cars. Zudem bündeln die Partner ihre Kompetenzen in der Entwicklung attraktiver Mobilfunk-, Sicherheits- und Konnektivitäts-lösungen für den asiatischen Markt. Des weiteren verstärkt G+D Mobile Security sein strategisches Engage- ment auf dem Markt für Bezahlkarten in Frankreich durch die vollständige Übernahme des Kartenper-sonalisierungsunternehmens C.P.S. Technologies S.A.S. Veridos hat mit dem Erwerb eines Anteils von 40 % an der NetSeT Global Solutions d.o.o., Serbien seine Kernkompetenzen im Bereich der Softwareentwick-lung für elektronische ID-Systeme strategisch erweitert.

1 Verhältnis aus 12-Monats-Durchschnitt des Working Capitals im Berichtsjahr und Jahresumsatz; Working Capital = Kundenforderungen + Vorräte – Verbindlichkeiten – erhaltene Anzahlungen

2 Verhältnis aus EBIT zu durchschnittlichem Capital Employed (jeweils Stichtagswerte zum Jahresende). Capital Employed = Immaterielle Vermögenswerte + Sachanlagen + nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen + Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

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2.1.1. Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2017 hat G+D das hohe Umsatzniveau aus dem Vorjahr erneut ausgebaut und die Planung übertroffen. Der strategischen Ausrichtung des Konzerns folgend, zeigt sich für das Berichtsjahr ein stärkeres Wachstum im Lösungsgeschäft und Servicegeschäft von rund 10 %, während das klassische Produktgeschäft moderat wächst. Der Umsatz in den Teilkonzernen hat sich unterschiedlich entwickelt.

Umsatz nach Teilkonzernen

in Mio. EUR 2017 2016 Δ in % Δ absolut

Currency Technology 1.016,5 927,6 9,6 % 88,9

Mobile Security 812,3 863,3 – 5,9 % – 51,0

Veridos 167,3 183,2 – 8,7% – 15,9

secunet 158,3 114,9 37,8 % 43,4

Konsolidierung1 – 18,0 0,0 > 100 % – 18,0

Gesamt 2.136,4 2.089,0 2,3 % 47,4

1 2017: Umsatz nach Teilkonzernen; 2016: gruppenexterner Umsatz der Unternehmensbereiche

Bereinigt um Wechselkurseffekte lag das Umsatzwachstum bei 56,8 Mio. EUR.

Ein deutliches Umsatzplus weist der Bereich Currency Technology aus. Erstmals seit Bestehen von G+D konnte der Bereich mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erzielen. Das Wachstum wurde vor allem in der Division Currency Management Solutions erzielt. Hierbei trugen alle Produktbereiche zur Steigerung gegenüber dem Vorjahr bei. Der Umsatz der Division Banknote Solutions konnte sich trotz schwierigeren Marktumfelds auf dem hohen Niveau des Vorjahres behaupten.

Der Bereich Mobile Security konnte in schwierigem Marktumfeld nicht an den Erfolg der Vorjahre anknüp-fen. Trotz 8 %-iger Steigerung der Absatzmenge an Karten und Modulen war die Umsatzentwicklung aufgrund des nochmals verstärkten Preisverfalls rückläufig. Zudem schwächte sich der wichtige US-ame-rikanische Markt für Bezahlkarten mit EMV-Standard ab. Positive Impulse konnte Mobile Security in den Bereichen eSIM-Management und Mobile Payment setzen.

Der Unternehmensbereich Veridos profitierte im Vorjahr außerordentlich vom Abschluss eines Groß-projekts. 2017 konnte der Bereich an den Erfolg des Vorjahres nicht anschließen und bleibt unter dem Vorjahresumsatz. Erfreulicherweise gelang es, durch die verbreiterte Kundenstruktur die Abhängigkeit von einzelnen Kunden zu verringern.

Die hochwertigen und vertrauenswürdigen Cyber-Security-Lösungen von secunet trafen auch 2017 die Kundenbedürfnisse. Neben dem starken Umsatzwachstum der SINA-Produktfamilie konnten auch mehr Beratungsleistungen verkauft werden, wodurch der Bereich ebenfalls einen Rekordumsatz sowie ein Rekordergebnis in seiner Unternehmensgeschichte erzielte.

Zur besseren Vergleichbarkeit der Aufwands- und Ergebnispositionen ist die Gewinn- und Verlustrechnung um Sondereffekte angepasst. Folgende Normierungen wurden in der Darstellung vorgenommen: 2016 wurden Schließungskosten EPC sowie 2017 Schließungskosten Giesecke + Devrient Mobile Security Slovakia (GDSK) und gegenläufig der Gewinn aus einer Grundstücksveräußerung eliminiert. Die Anpas-sungen wirken sich in unterschiedlichen Aufwandspositionen der Gewinn- und Verlustrechnung bis zum EBIT aus.

34 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtWirtschaftliche Entwicklung

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Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS)

in Mio. EUR 2017 2016 Δ in % Δ absolut

Umsatzerlöse 2.136,4 2.089,0 2,3 % 47,4

Bruttoergebnis vom Umsatz1 618,8 589,2 5,0 % 29,6

Brutto-Marge1 (in % vom Umsatz) 29,0 % 28,2 % 2,8 % + 0,8 pp

Vertriebs-, Forschungs- und allg. Verwaltungskosten 1 (495,6) (467,0) 6,1 % (28,6)

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen 1 14,7 6,3 > 100 % 8,4

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit1 137,9 128,5 7,3 % 9,4

Finanzergebnis (8,1) (3,3) > 100 % (4,8)

EBIT (angepasst) 129,8 125,2 3,7 % 4,6

EBIT-Marge (angepasst) (in % vom Umsatz) 6,1 % 6,0 % 1,7 % + 0,1 pp

Anpassungen 0,4 (6,0)

EBIT 130,2 119,2 9,2 % 11,0

Zinserträge 2,2 2,3 – 4,3 % (0,1)

Zinsaufwendungen (19,6) (23,1) – 15,2 % 3,5

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 112,8 98,4 14,6 % 14,4

Ertragsteuern (45,8) (45,9) – 0,2% 0,1

Jahresüberschuss 67,0 52,5 27,6 % 14,5

Überleitung zum EBITDA

EBIT (angepasst) 129,8 125,2 3,6 % 4,6

zzgl. Abschreibungen (angepasst) 2 104,6 107,0 – 2,3 % (2,4)

EBITDA (angepasst) 234,4 232,2 0,9 % 2,2

1 zur besseren Vergleichbarkeit sind Schließungskosten GDSK und Veräußerungsgewinn abzüglich Beratungskosten Immobilie 2017 eliminiert Schließungskosten EPC 2016 eliminiert

2 Abschreibungen = plm. /aplm. Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte + Abschreibungen auf Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Die Bruttomarge stieg trotz des anhaltend hohen Preisdrucks auf 29,0 %. Neben den Effizienzsteigerungen wirkte sich auch die bessere Auftragsqualität besonders bei Currency Technology und bei Veridos positiv aus.

Die Strukturkosten − also die Kosten für Vertrieb, Forschung und allgemeine Verwaltung − steigen um rd. 6,1 % überproportional zum Umsatz an. Der Zuwachs bei den Vertriebskosten auf 219,9 Mio. EUR (+ 6,4 % zu VJ) steht im Wesentlichen in Zusammenhang mit den kostenintensiveren Angebotsphasen bei attraktiven Kundenprojekten, die erst in den Folgejahren zu Umsatzerlösen führen werden. Dies gilt vor allem für die Bereiche Currency Technology und Veridos. Durch gezielte Forschungsaktivitäten in den Berei- chen Digitalisierung, Intelligente Automatisierung, Banknoten-Sicherheitsfeatures und Cybersicherheit festigt G+D seine herausragende Marktposition. In der Folge steigen allerdings auch die Forschungs- und Entwicklungskosten um 12,7 % auf 125,7 Mio. EUR. Die allgemeinen Verwaltungskosten von 150,0 Mio. EUR haben sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert (+ 0,7 % zu VJ).

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen verbessern sich um + 8,4 Mio. EUR, was größtenteils aus höheren Lizenzerträgen sowie einer kartellrechtlichen Entschädigungszahlung resultiert.

Das Finanzergebnis wurde 2017 von der stetigen Aufwertung des Euro gegenüber den für G+D wesent-lichen Fremdwährungen wie US-Dollar und Chinesischer Renminbi stark belastet. Die Ergebnisbelastungen aus Fremdwährungstransaktionen und Kurssicherungskosten beliefen sich auf insgesamt – 18,5 Mio. EUR. Im Vorjahr hatte die Ergebnisbelastung bei – 4,1 Mio. EUR gelegen. Erfreulich entwickelten sich die Erträge aus Wertpapieren, die mit + 5,5 Mio. EUR positiv zum Erfolg beitrugen (im Vorjahr – 0,4 Mio. EUR). Das Beteiligungsergebnis der at-equity konsolidierten Unternehmen steuerte weitere + 3,5 Mio. EUR zum Finanzergebnis bei.

Das EBIT (angepasst) konnte von 125,2 Mio. EUR 2016 auf 129,8 Mio. EUR im Berichtsjahr gesteigert wer- den. Alle operativen Unternehmensbereiche trugen positiv zum EBIT (angepasst) des Konzerns bei. Ins- besondere Currency Technology und secunet haben das Vorjahr und die Planung übertroffen.

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Infolge des Preisdrucks und der Überkapazitäten im Smart-Card-Geschäft hat sich G+D entschlossen, schrittweise und in enger Abstimmung mit den Kunden eine Optimierung der globalen Produktions-landschaft vorzunehmen. In diesem Zusammenhang wird der Standort in der Slowakei bis Ende 2018 geschlossen. Mit diesem Entschluss waren 2017 Kosten in Höhe von – 15,0 Mio. EUR verbunden, die das EBIT belasteten. Auch das Ergebnis 2018 wird durch diese Maßnahmen belastet sein, soweit diese Kosten nicht rückstellungsfähig waren. Positiv hingegen wirkte sich der Verkauf eines Teils des Grund- stücks am Stammsitz in München im Berichtsjahr aus. Der Ergebnisbeitrag aus dieser Transaktion lag nach Abzug der Beratungskosten bei 15,4 Mio. EUR. Im Vorjahr hat G+D im Konzernabschluss für die mit der Schließung der Tochtergesellschaft EPC verbundenen Aufwendungen eine Rückstellung von 6,0 Mio. EUR gebildet.

Das EBIT hat sich ohne diese Anpassungen von 119,2 Mio. EUR um 11,0 Mio. EUR auf 130,2 Mio. EUR erhöht. Das Ziel eines konstanten EBIT wurde klar übertroffen. Insbesondere die Erfolge bei CT, secunet und Veridos haben die Planung übertroffen.

G+D hat das günstige Zinsniveau für Umschuldungen genutzt und das Zinsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Mio. EUR auf – 17,4 Mio. EUR verbessert. Darin sind 11,4 Mio. EUR Zinsen auf Pensions-verpflichtungen enthalten (im Vorjahr 12,9 Mio. EUR). Der Zinsaufwand für Finanzverbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten lag bei 8,0 Mio. EUR (Vorjahr 10,2 Mio. EUR).

Der Aufwand aus Ertragsteuern belief sich im Berichtsjahr auf 45,8 Mio. EUR und bleibt damit auf dem Niveau des Vorjahres. Die Steuerquote ist von 46,6 % auf 40,6 % gesunken. 2016 wurde der Steueraufwand durch Ausbuchung aktiver latenter Steuern belastet.

Insgesamt hat G+D im Berichtsjahr wieder einen deutlich positiven Jahresüberschuss erwirtschaftet, der um 27,6 % über dem Vorjahr liegt.

Das EBITDA (angepasst) liegt mit 234,4 Mio. EUR ebenfalls über dem Vorjahr und übertrifft die Planung (konstant geplant). Das EBITDA ohne Anpassungen beträgt 240,8 Mio. EUR und ergibt sich aus dem EBIT von 130,2 Mio. EUR und Abschreibungen von 110,6 Mio. EUR. Darin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen i. H. v. 6,0 Mio. EUR, die im Zusammenhang mit der Schließung von GDSK stehen.

2.1.2. Forschung und Entwicklung

Als innovatives und kundenorientiertes Technologieunternehmen spielen Forschung und Entwicklung eine maßgebliche Rolle für den Erfolg von G+D. Die Gesamtausgaben im Bereich Forschung und Entwick-lung lagen mit 159,0 Mio. EUR über Vorjahr. Abzüglich kundenspezifischer Entwicklungskosten sowie Aktivierungen ergaben sich 125,7 Mio. EUR als reine F&E-Aufwendungen – die Erhöhung der Ausgaben ist ein deutliches Zeichen für die Innovationskraft von G+D.

Forschung und Entwicklung

2017 2016 Δ in % Δ absolut

Anzahl F&E-Mitarbeiter FTE 1.155 1.181 – 2,2 % – 26

Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % 10,0 % 10,5 % – 4,8 % – 0,5 pp

Ausgaben für F&E in Mio. EUR 159,0 143,5 10,8 % 15,5

davon reine F&E-Aufwendungen in Mio. EUR 125,7 111,5 12,7 % 14,2

F&E-Quote in % von Umsatz 5,9 % 5,3 % 11,3 % + 0,6 pp

davon Umsatzkosten in Mio. EUR 22,4 22,3 0,4 % 0,1

davon aktivierungsfähige Kosten in Mio. EUR 10,9 9,7 12,4 % 1,2

Aktivierungsquote in % in % 8,7 % 8,7 % 0,0 % 0 pp

Abschreibung auf aktivierte Entwicklungskosten in Mio. EUR 6,8 4,9 38,8 % 1,9

Anzahl aktive Patente 7.558 7.456 1,4 % 102

Patent-Neuanmeldungen 147 171 – 14,0 % – 24

36 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtWirtschaftliche Entwicklung

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Als Marktführer für ganzheitliches Bargeldmanagement will der Unternehmensbereich Currency Technology seine Marktpräsenz weiter ausbauen. Durch Innovationen bieten wir unseren Kunden attrak- tive Lösungen zur Verbesserung ihrer Wertschöpfungsketten. Unser Angebot geht dabei deutlich über die Bereitstellung von Substraten, Banknoten, Sicherheitsfeatures und Banknoten-Bearbeitungsmaschinen hinaus und wird permanent durch Forschungs- und Entwicklungsarbeit an die aktuellen Markttrends angepasst. Im Rahmen der digitalen Agenda von G+D schaffen wir für unsere Kunden durch übergreifende Software- und Automatisierungslösungen einen Mehrwert, indem die Produktivität der Cash Center bei nach wie vor höchsten Sicherheitsansprüchen deutlich gesteigert wird. Einen weiteren Bereich für Innova- tionen stellt die Nutzung von Big-Data-Technologien dar. Die Lösungen von G+D sammeln Daten entlang des Bargeldkreislaufs und erlauben damit präzise Prognosen für Zentralbanken und weitere Dienstleister im Bargeldkreislauf. Die Vernetzung der eingesetzten Produkte (Industrie 4.0), aber auch die Entwicklung von neuen modularen Produkten, die den Veränderungen im Markt der Banknotenverifikation und -sortierung gerecht werden, stellen einen weiteren Kern der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten dar. Darüber hinaus entwickeln wir unsere Banknoten-Sicherheitsfeatures in den Bereichen Fäden, Folien und Pigmente ständig weiter. Dass G+D Top-Funktionalität, modernes Industriedesign und attraktive Produktkosten in einem Projekt realisieren kann, zeigen unter anderem die Designawards, mit denen unsere Produkte in den letzten Jahren ausgezeichnet wurden.

Die globalen F&E-Aktivitäten im Unternehmensbereich Mobile Security konzentrieren sich auf drei wesentliche Schwerpunkte. Wir stellen Produkte und Lösungen für die drei Divisionen Financial Solutions, Connectivity & Devices und Cyber Security bereit. Im Bereich eSIM-Management konnten wir verschiedene kundenspezifische Lösungen für eine große weltweite MNO (Mobile Network Operators)- /OEM-Kunden- basis erfolgreich umsetzen und so unsere Technologieführerschaft unter Beweis stellen. In einem zweiten Schwerpunkt bieten wir standardisierte übergreifende Entwicklungsplattformen als Basis zukünftiger Produkte sowohl im embedded-Bereich als auch für Client/Server-Anwendungen. Der dritte Schwerpunkt zielt auf die Verbesserung der internationalen Kooperation und auf die Etablierung einheitlicher Prozesse und Methoden (Governance) aller internationalen Entwicklungsstandorte. Hier verfolgen wir einen Ansatz, der auf dem international anerkannten CMMI-Modell (Capability Maturity Model Integration) basiert. Die ersten erfolgreich nach CMMI zertifizierten Standorte sind Pune (Indien) und Beijing (China). Für das Jahr 2018 ist die Zertifizierungen der Entwicklungsstandorte in Barcelona, Stockholm und München geplant.

Veridos treibt Entwicklungen von ID-Dokumenten und komplexen Systemlösungen weiter voran. Im Bereich Software/Betriebssysteme erhöhen wir die Konnektivität der Javaplattform durch Integration der Applet Suite mit entsprechenden Zertifizierungen. Neben den Plattformen hat Veridos auch die Entwicklung hochsicherer ID-Dokumente (z. B. mobiler Führerschein) vorangetrieben. Mit den Lösungen für hochsichere digitale Identitäten, der ID-Plattform IMAGO und der Bordercontrolplattform VeriGO® bietet Veridos nun ein breites Lösungsspektrum von der Beantragung einer ID bis hin zu ihrer Überprüfung im Rahmen einer Grenzkontrolle.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der secunet zielen auf Verbesserungen und Innovationen bei Verfahren, Produkten und Lösungen. secunet trägt damit dem wachsenden Bedürfnis seiner Kunden nach erhöhter Sicherheit in den bestehenden Infrastrukturen sowie nach Lösungen für Bedrohungen in neuen technischen Umgebungen Rechnung. Die operativen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der secunet erfolgten in der Vergangenheit nahezu ausschließlich im Auftrag von Kunden, die entspre-chenden Aufwendungen konnten daher überwiegend den Auftraggebern in Rechnung gestellt werden. Zudem stützt secunet seine Innovationsanstrengungen strategisch auf die folgenden drei Säulen: Förderung der Innovationskultur, Kooperation und Partnerschaften mit Kunden, Universitäten und Ver- bänden sowie Bündelung von Kompetenzen bei Produktmanagern, welche die Entwicklungen vom Innovationsmanagement bis zur Erstellung marktreifer Produkte begleiten.

Die im April 2017 als rechtlich selbständige Tochter gegründete G+D advance52 – unser Impulsgeber für digitale Technologien und Geschäftsmodelle – hat bereits im ersten Jahr ein komplettes ID-Manage-mentsystem für UHF-Chips entwickelt (i-SiD). Die Lösung ermöglicht eine Verschlüsselung nach dem Stan- dard ISO29167-19 sowie eine cloud-basierte Verwaltung. Damit lässt sich die Technologie effizient z. B. in Anwendungen im Automotive-Bereich oder in Zugangssystemen einsetzen. Ferner entwickelte die Gesellschaft einen digitalen Vertriebskanal für G+D-eigene Hardware (E-shop).

Die Veränderung der aktiven Patente sowie der Anzahl der Patentneuanmeldungen liegt innerhalb der branchenüblichen Schwankungsbreite.

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2.1.3. Investitionen

Das Investitionsvolumen1 lag 2017 bei 94,9 Mio. EUR. Durch bewusst verhaltene Investitionstätigkeit vor allem in der zweiten Jahreshälfte wurde der budgetierte Investitionsrahmen – der eine leichte Steigerung unterstellte – nicht vollständig ausgeschöpft. Die auf das Anlagevermögen bezogene Investitionsquote lag im Konzern mit 15,1 % unter dem Vorjahreswert von 15,6 %.

Bei Sachanlagen haben die beiden Bereiche Currency Technology und Mobile Security vornehmlich in die Optimierung und Erneuerung von Produktionsanlagen sowie den Ausbau des weltweiten Netzwerks an Personalisierungszentren investiert. Bei der Tochtergesellschaft der Veridos in Griechenland wurden Anlagen zur Produktion und Personalisierung von ID-Karten und Polycarbonat-Datenseiten für Pässe auf- bzw. ausgebaut. Damit wird die Wertschöpfungskette flexibler und effizienter. Bereichsübergreifend wurde am Standort in München mit der Modernisierung der Büroräume begonnen. Insgesamt beliefen sich die Investitionen in das Sachanlagevermögen (inklusive Anzahlungen) auf 69,8 Mio. EUR. Die Investi- tionen in immaterielle Vermögenswerte (+ 25,2 Mio. EUR) ergeben sich insbesondere aus den aktivierten F&E-Leistungen sowie aktivierten Softwarelösungen (z. B. ID-Service-Plattform).

Investitionen und Planmäßige Abschreibungen

in Mio. EUR 2017 2016 Δ in % Δ absolut

Konzernumsatz 2.136,4 2.089,0 2,3 % 47,4

Investitionen 94,9 101,7 – 6,7 % – 6,8

Planmäßige Abschreibungen 102,6 105,5 – 2,7% – 2,9

Investitionsquote (in % vom Anlagevermögen2) 15,1 % 15,6 % – 0,5 pp

2 Anlagevermögen = Sachanlagen + immaterielle Vermögenswerte

Wesentliche Investitionsverpflichtungen bestehen für 2018 nicht.

2.1.4. Vermögenslage

Die kurzfristigen Vermögenswerte sind um 42,8 Mio. EUR gestiegen. Der Aufbau von Vorräten (+ 31,8 Mio. EUR) steht vor allem in Zusammenhang mit dem Aufbau von Vorräten in China sowie dem höheren Geschäftsvolumen. Infolge des besonders umsatzstarken vierten Quartals sind die kurz- fristigen Forderungen (+ 27,5 Mio. EUR) zum Bilanzstichtag gestiegen. Eine detaillierte Betrachtung zur Veränderung der Flüssigen Mittel erfolgt in Kapitel 2.1.5.

Die langfristigen Vermögenswerte sanken zum 31. Dezember 2017 um 10,7 Mio. EUR. Der Rückgang bei den Sachanlagen erklärt sich einerseits aus dem Investitionsvolumen, das per Saldo unter den plan-mäßigen Abschreibungen geblieben ist, sowie den außerplanmäßigen Abschreibungen von 6,0 Mio. EUR, die im Zusammenhang mit der Schließung des Produktionsstandorts in der Slowakei vorgenommen wurden. Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte stiegen insbesondere durch die 2017 neu erwor-bene Beteiligung an Hansol Secure Co., Ltd. und der NetSeT Global Solutions d.o.o. Ferner erhöhte sich in Zusammenhang mit Projektgeschäft der Veridos der langfristige Teil der Kundenforderungen.

Ein wesentlicher Teil der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wurde durch ein langfristiges zinsgünstiges Darlehen abgelöst.

Der Verbrauch der Rückstellung für die Schließungskosten bei EPC sowie das insgesamt niedrigere Niveau der Gewährleistungsrückstellungen führten zu einem Abbau der Rückstellungen gegenüber dem Vorjahr. Durch das höhere Geschäftsvolumen insbesondere im letzten Quartal und längere Zahlungsziele sind die Lieferantenverbindlichkeiten zum Jahresende gestiegen.

Durch im Wesentlichen planmäßige Tilgungen hat G+D die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlich- keiten (inklusive Leasing) um 6,6 Mio. EUR zurückgeführt. Darin ist die Neuaufnahme eines langfristigen Darlehens der Europäischen Investitionsbank (EIB) für Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Höhe von 80,0 Mio. EUR enthalten.

1 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und geleistete Anzahlungen hierfür

38 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtWirtschaftliche Entwicklung

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Die Rückstellungen für Pensionen haben sich um 7,2 Mio. EUR erhöht, was im Wesentlichen aus der erstmaligen Vollkonsolidierung der EPC (Pensionsrückstellung in Höhe von 5,2 Mio. EUR zum 31.12.2017) resultiert.

Die Eigenkapital-Quote erhöhte sich auf 20,6 % und lag damit 1,2 %-Punkte über dem Vorjahr.

Die durchschnittliche Working-Capital-Intensität erreichte 22,3 % und führte nicht zu dem geplanten leichten Rückgang. Im Vorjahr hatte G+D durchschnittlich einen geringeren Vorratsbestand sowie höhere Kundenanzahlungen, sodass die Kennzahl etwas niedriger bei 21,5 % war.

Der ROCE, berechnet mit EBIT (angepasst), bleibt mit 12,1 % auf dem Vorjahres- und Planniveau.

Aus außerbilanziellen Verpflichtungen werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet. Wir verweisen an dieser Stelle auf Angabe 31 des Konzernanhangs.

Zusammengefasste Bilanz (IFRS)

in Mio. EUR

2017 2016

2017 % von

Bilanzsumme Δ absolut

Aktiva 2.142,1 2.109,9 32,2

Kurzfristige Vermögenswerte 1.283,0 1.240,2 59,9 % 42,8

davon Vorräte 426,2 394,4 19,9 % 31,8

davon kurzfristige Forderungen 488,1 460,6 22,8 % 27,5

davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 210,7 243,6 9,8 % – 32,9

Langfristige Vermögenswerte 859,1 869,7 40,1 % – 10,6

davon Sachanlagen 471,2 495,9 22,0 % – 24,7

davon immaterielle Vermögenswerte 155,7 158,0 7,3% – 2,3

davon sonstige langfristige Vermögensgegenstände 232,1 215,8 10,8 % 16,3

Passiva 2.142,1 2.109,9 32,2

Kurzfristige Verbindlichkeiten 803,4 831,8 37,5 % – 28,4

davon kurzfristige finanzielle Schulden 75,5 127,0 3,5 % – 51,5

davon kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 3,2 2,6 0,1 % 0,6

davon Rückstellungen 97,0 121,0 4,5 % – 24,0

davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 456,8 419,8 21,3 % 37,0

Langfristige Verbindlichkeiten 896,8 869,8 41,9 % 27,0

davon langfristige finanzielle Schulden 250,6 203,1 11,7 % 47,5

davon langfristige Leasingverbindlichkeiten 0,1 3,3 0,0 % – 3,2

davon Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 594,0 586,8 27,7 % 7,2

Eigenkapital 441,9 408,3 20,6 % 33,6

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2.1.5. Finanzlage

2017 erzielte G+D einen Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 77,7 Mio. EUR. Belastend wirkte hierbei der Anstieg des Working Capitals zum Bilanzstichtag. Mit den zusätzlichen Erlösen aus der Immobilien-transaktion abzüglich Beratungskosten wurden die Investitionen vollständig aus eigener Kraft finanziert. Der Free Cashflow war damit im Berichtsjahr ausgeglichen. Gegenüber der Planung wirkte insbesondere das höhere Working Capital zum Bilanzstichtag negativ auf den Free Cashflow, sodass trotz der vergleichs-weise verhaltenen Investitionstätigkeit die Planung eines deutlich positiven Free Cashflows nicht erreicht wurde.

Von der EIB wurde im Juli 2017 ein zinsgünstiges langfristiges Darlehen in Höhe von 80,0 Mio. EUR für Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Anspruch genommen. Neben planmäßigen Tilgungen von lang- fristigen Darlehen i. H. v. 51,3 Mio. EUR hat G+D auch kurzfristige Bankdarlehen und Kontokorrentkredite i. H. v. 39,0 Mio. EUR zurückgeführt. Wir verweisen an dieser Stelle auch auf die Angabe 13 des Konzern-anhangs, in der zugesagte aber nicht ausgenutzte Kreditlinien sowie die Kapitalstruktur dargestellt sind. Die Dividendenzahlung an die Gesellschafter betrug im Berichtsjahr 14,2 Mio. EUR.

Der Bestand an Zahlungsmitteln hat sich 2017 um 32,9 Mio. EUR auf 210,7 Mio. EUR reduziert.

Veränderung der Zahlungsmittel

in Mio. EUR

Zahlungs-mittel zum 31.12.2016

EBIT Afa Working Capital

Steuern, Zinsen, Sonstiges

Cashfl ow aus Investitions -tätigkeit

Cashfl ow aus Finanzierungs -tätigkeit

Wechselkurs-effekte

Zahlungs-mittel zum 31.12.2017

Change in Cash and Cash Equivalents

EUR million

Cash and cashequivalents Dec. 31, 2016

EBIT Depreciation/amortization

Working capital

Tax, interest,other

Cash fl owfrom investingactivities

Cash fl owfrom fi nancingactivities

Exchange rateeffects

Cash and cashequivalents Dec. 31, 2017

243,6

243.6

+ 130,2

+ 130.2

+ 110,6

+ 110.6

– 63,1

– 63.1

– 100,0

– 100.0

– 77,3

– 77.3

– 22,9

– 22.9

– 10,4

– 10.4

210,7

210.7

Free Cashfl ow + 0,4 Mio. EUR

Free cash fl ow EUR 0.4 million

2.1.6. Mitarbeiter

Nach dem Rückgang in den vergangenen beiden Jahren hat G+D 2017 wie geplant die Anzahl der Beschäf- tigten insgesamt moderat aufgebaut. Insbesondere durch Akquisitionen sowie zur Unterstützung des Umsatzwachstums waren mehr Mitarbeiter in der Produktion und im Vertrieb beschäftigt. Der Anstieg in der Verwaltung hängt maßgeblich mit der weltweiten Umsetzung der Holdingstruktur zusammen. Im Berichtsjahr stiegen die Personalaufwendungen auf 658,0 Mio. EUR (+ 2,2 %).

Anzahl Mitarbeiter

FTE zum Stichtag 2017 2016 Δ in % Δ absolut

Produktion 7.523 7.360 2,2 % 163

Vertrieb 1.430 1.355 5,5 % 75

Forschung und Entwicklung 1.155 1.181 – 2,2 % – 26

Verwaltung 1.492 1.404 6,3 % 88

Gesamt 11.600 11.300 2,7 % 300

40 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtWirtschaftliche Entwicklung

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2.1.7. Erklärung zur Unternehmensführung

Im Hinblick auf das deutsche Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG) hat sich der Aufsichtsrat 2015 zum Ziel gesetzt, dass mindestens 30 % der Mitglieder des Aufsichtsrats Frauen sein sollen. Schon heute übertreffen wir dieses Ziel: Mit Astrid Meier, Verena von Mitschke-Collande, Prof. Dr. Gabi Dreo Rodosek, Claudia Scheck und Monika Wächter beträgt der Frauenanteil im Aufsichtsrat 41,7 %. In der Geschäftsführung war wie erwartet zum 30. Juni 2017 keine Frau bestellt. Die Zielsetzung, 10 % der Posi- tionen der ersten Führungsebene zum 30. Juni 2017 weiblich zu besetzen, hat G+D leicht übertroffen. Mit einem Anteil von 18 % in der zweiten Führungsebene wurde die Zielsetzung von 20 % nur knapp ver- fehlt. Als neue Ziele hat die Geschäftsführung beschlossen, den Zielanteil von Frauen in der ersten Führungsebene auf 17 % und in der zweiten Führungsebene auf 30 % anzuheben. Die bestehenden Ziel- quoten für den Frauenanteil im Aufsichtrat sowie in der Geschäftsführung hat der Aufsichtsrat bestätigt. Diese Quoten sollen in der Giesecke & Devrient GmbH bis zum 31.03.2022 erfüllt werden.

2.2. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Erneut hat G+D den Umsatz gesteigert und das Ergebnis verbessert. Vor Einmalbelastungen aus Restruk-turierung tragen alle operativen Unternehmensbereiche zum positiven EBIT bei, das wie geplant leicht über dem Vorjahresniveau lag.

Der Bereich Currency Technology erzielte einen Rekordumsatz und hat damit die Erwartungen klar über- troffen. Die Division Banknote Solutions profitierte trotz schwierigen Marktumfelds wie im Vorjahr von hohen Absatzvolumina. Die Division Currency Management Solutions erzielte im Geschäftsjahr erhebliche Zuwächse. Hierzu trugen sowohl das Produktgeschäft als auch das Lösungsgeschäft bei. Ebenso konnte das Servicegeschäft gesteigert werden.

Das Ausmaß des Einbruchs im Geschäft mit EMV-Karten in den USA überraschte alle Anbieter – so auch G+D Mobile Security. Mit Hilfe des Wachstums bei eSIM-Management, Automotive und Mobile Pay- ment konnte G+D Mobile Security einen Teil der Umsatzlücke gegenüber der Planung und dem Vorjahr ausgleichen.

In dem schwierigen Marktumfeld mit hohen geopolitischen Herausforderungen gelang es Veridos wie erwartet, an den Erfolg des Vorjahres anzuknüpfen. Der leichte Umsatzrückgang ist für das Projekt-geschäft marktüblich. Langfristig befindet sich Veridos auf Wachstumskurs.

Außerordentlich erfolgreich war secunet. Mehrmals konnte der Bereich im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Umsatz- und Ergebnisprognose anheben. Die überzeugenden Cyber-Security-Lösungen erfüllen die hohen Anforderungen der deutschen Behörden und bilden das Fundament für nachhaltiges Wachstum.

Aufgrund der Verbesserung des EBIT (angepasst) hat auch das EBITDA (angepasst) das Vorjahr sowie die konstant gehaltene Planung übertroffen.

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3. Chancen- und Risikoberichtsowie Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Als global agierendes Unternehmen befindet sich G+D im Rahmen seiner breit gefächerten Geschäfts-tätigkeit in einem Spannungsfeld zwischen Risiken und Chancen. Unerkannte beziehungsweise unzu-reichend gesteuerte Risiken stellen ein hohes Gefährdungspotenzial für jeden Unternehmensbereich sowie den Konzern dar. Effizientes Risikomanagement dient der verantwortungsbewussten, nachhaltigen Führung des Konzerns. Ziel des Risikomanagements bei G+D ist, Risiken so früh wie möglich zu erkennen, sie angemessen zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen gegenzusteuern. Damit sollen poten - zielle Schäden für die Vermögens-, Finanz- und Ertragskraft des Unternehmens minimiert, der Fortbestand als unabhängiges Unternehmen gesichert, die Position am Markt gestärkt und der Unternehmenswert nachhaltig gesteigert werden.

3.1. Risikomanagement-System

Das Risikomanagement-System ist die Gesamtheit aller prozessualen und organisatorischen Regeln, um die Gesamtrisikolage des Konzerns zu erfassen, zu analysieren, zu bewerten und zu steuern. Das Risiko- management-System ist eingebettet in den Strategie-, Planungs- und Controllingprozess des gesamten Konzerns. Während die operativen Risiken sowie finanzwirtschaftliche Risiken anlassbezogen laufend im Management des Tagesgeschäfts adressiert und in den vierteljährlichen Performance-Reviews über- prüft werden, unterliegen die strategischen Risiken im Rahmen des Strategieprozesses einer jährlichen Überprüfung und damit auch einer gesonderten Berichterstattung. Ebenso werden Compliance-Risiken über die eigene Compliance-Organisation gesteuert und unterliegen einer gesonderten Berichterstattung, die bei finanziellen Auswirkungen eine Meldung an das Konzern-Controlling vorsieht.

Das Konzern-Controlling erstellt quartalsweise einen Konzern-Risikobericht, der Aufschluss über den aktuellen Stand der Risiken gibt. Der Risikobericht wird als Bestandteil der Quartalsberichterstattung an die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Beirats versandt. Das Konzern-Rechnungswesen kodifiziert sämtliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in der konzernweiten Bilanzierungsrichtlinie und aktualisiert diese bei Veröffentlichung neuer oder geänderter IFRS-Standards. Mitarbeiter in den Finanzbereichen werden regelmäßig über aktuelle Themen zur Rechnungslegung sowie die Termine im Abschluss- und Planungsprozess informiert. Für die Bewertung aller bilanzrelevanten Risiken (zum Bei- spiel Vorratsbewertung, Forderungsausfallrisiko, Rückstellungsbewertung) hat das Konzern-Rechnungs-wesen konzerneinheitliche Vorgaben festgelegt. Für spezielle Bewertungsthemen wie die Bewertung der Pensionsverpflichtungen werden externe Sachverständige hinzugezogen. Im monatlichen Reporting an die Geschäftsführung werden Soll-Ist-Vergleiche angestellt. Wesentliche Veränderungen und die inhaltliche Zusammensetzung einzelner Positionen werden auf den Ebenen Konzern, Teilkonzern und Tochtergesellschaft analysiert.

3.2. Compliance-Management

Aufgabe des Compliance-Management-Systems (CMS) ist die Sicherstellung des Vertrauens der Kunden in G+D. Gleichzeitig dient es der Sicherung des Fortbestandes des Unternehmens. Das Compliance- Management-System wird ständig weiterentwickelt, um einerseits neuen gesetzlichen Anforderungen zu genügen und andererseits dem aktuellen Risikoprofil des Unternehmens zu entsprechen. Um dieser Zielsetzung auch nach dem Aufbau einer Holdingstruktur noch zu entsprechen, wurde das Compliance- Management-System entsprechend angepasst. Angemessenheit, Implementierung und Wirksamkeit des CMS bezogen auf Antikorruption und Kartellrecht wurde im Teilkonzern G+D Currency Technology 2017 bereits nach IDW PS 980 durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. In den Teilkonzernen G+D Mobile Security und Veridos erfolgt dies 2018.

42 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtChancen- und Risikobericht

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Die Compliance Offices berichten regelmäßig über Aktivitäten in den Compliance-Kernbereichen Vorbeugung, Entdeckung und Reaktion.

Compliance-Management

Aufsichtsrat

GF Holding

GF Teilkonzern

Compliance Offi ce Holding

Compliance Offi ce Teilkonzern

1 x pro Jahr

1 x pro Quartal

1 x pro Quartal

1 x pro Quartal

Einzelne Vorfälle werden davon unabhängig und unmittelbar an den Vorsitzenden der jeweiligen Geschäftsführung berichtet, der zusammen mit der jeweiligen Geschäftsführung geeignete Maßnahmen einleitet. Zur Prüfung und Beratung bei Compliance-Vorgängen wird im Bedarfsfall auf externe Berater zurückgegriffen.

G+D Currency Technology, ein Gründungsmitglied der Banknote Ethics Initiative (BnEI), wurde 2017 turnus- gemäß auditiert und für weitere drei Jahre als Mitglied der Organisation akkreditiert. Die Banknote Ethics Initiative wurde im Mai 2013 gegründet, um ethisches Geschäftsverhalten zu fördern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Verhinderung von Korruption und Kartellrechtsverstößen in der Banknotenindustrie.

Die Konzernrevision (Corporate Audit) prüft und bewertet im Auftrag der Geschäftsführung regelmäßig Existenz und Wirksamkeit der Steuerungs- und Überwachungsprozesse im Konzern. Schwerpunkt- mäßig werden die Themen Risikomanagement, internes Kontrollsystem, gesetzliche Regularien und unternehmensinterne Richtlinien geprüft. Die Konzernrevision wurde 2011 nach den Anforderungen des Deutschen Instituts für Interne Revision e.V./The Institute of Internal Auditors durch KPMG zertifiziert. Eine Neuzertifizierung ist im März 2018 durch Ernst and Young erfolgt. Die Konzernrevision führte im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 19 Prüfungen durch. Die Prüfungsergebnisse berichtet die Konzernrevision an die Geschäftsführung und an das Management der geprüften Einheit. Die Umsetzung der aus den Prüfungen hervorgegangenen Maßnahmen wird durch die Konzernrevision nachgehalten.

3.3. Strategische Risiken

Die Aufrechterhaltung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit erfordert die Entwicklung von neuen Produkten, Dienstleistungen und Lösungen. Dazu müssen unter anderem vollständige Eco-Systeme aufgebaut und dazugehörige Geschäftsmodelle implementiert werden. Gegebenenfalls kommt es auch zu einer veränder- ten Haftungssituation. Dabei ist entscheidend, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Technologien zu entwickeln und die notwendige Organisation bereit zu stellen. Durch gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung versuchen wir, Märkte aktiv mitzugestalten. Durch zu früh gestartete Aktivitäten können Leerkosten entstehen. Zu spät gestartete Aktivitäten können zu einem Verlust von Marktanteilen führen. Änderungen der Strategie können wesentliche Restrukturierungsaufwendungen verursachen. Wir begegnen diesem Risiko durch eine jährliche Überprüfung der Strategie in den Teilkonzernen sowie übergreifend auf Konzernebene.

Zur Unterstützung der Strategie sowie zum Ausbau des Produkt- und Dienstleistungsportfolios sind teil- weise kapitalbindende, zielgerichtete Akquisitionen notwendig. Mit der Umsetzung des jeweiligen Geschäftsplans und der notwendigen Integration des akquirierten Unternehmens in den Konzernverbund gehen erhebliche Risiken einher. Die Verfehlung der Ziele kann eine erfolgswirksame Abwertung von Vermögenswerten nach sich ziehen.

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3.4. Operative Risiken und Chancen

Alle identifizierten operativen Risiken werden regelmäßig von den Risikoverantwortlichen in den Toch- tergesellschaften überprüft. Dabei erfolgt eine Analyse der Eintrittswahrscheinlichkeit, des potenziellen Schadens sowie der Wirksamkeit der risikomindernden Maßnahmen.

3.4.1. Risikoanalyse

G+D führt eine ganzheitliche Risikoanalyse durch, die von der Vertragsanbahnung bis zum Ablauf von Gewährleistungsfristen reicht. Soweit das Geschäft im Rahmen der operativen Zuständigkeit einer Kon- zerngesellschaft vertrieblich zugewiesen ist, diese Gesellschaft jedoch technisch, logistisch oder in sonstiger Weise von einer anderen Konzerngesellschaft beliefert oder fachlich unterstützt wird, ist eine gemeinsame Risikoanalyse der beteiligten Konzerngesellschaften zu erstellen.

Grundsätzlich unterteilt G+D operative Risiken in die Risikokategorien Produktionsrisiken, Lieferanten-risiken, IP-Risiken, IT-Risiken, Risiken im politischen Umfeld, Finanzrisiken und Steuerrisiken. Mit einem Vorhaben können mehrere einzelne Risiken verbunden sein, die sich zum Teil additiv ergeben, aber auch gegenseitig ausschließen können.

3.4.2. Operative Risiken und deren Bewertung

Operative Risiken sind Risiken, die sich entlang der Wertschöpfungsstufen ergeben und die das Erreichen der kurzfristigen Unternehmensziele gefährden können. Es sind sowohl die einzelnen Risiken jeweils separat zu bewerten als auch ein mit dem Vorhaben verbundenes Gesamtrisiko zu ermitteln, das die ein- zelnen Risiken sinnvoll kumuliert. Die identifizierten Risiken (Einzelrisiken wie auch Gesamtrisiko) sind nach der Brutto- und Nettomethode zu bewerten. Als Bruttorisiko wird der potenzielle Schaden ohne Berücksichtigung der Risikobewältigungsmaßnahmen zur Verringerung der Schadenshöhe definiert. Ein Nettorisiko ergibt sich, wenn die Maßnahmen zur Risikominimierung berücksichtigt werden. Wird zudem die Eintrittswahrscheinlichkeit mit dem Nettorisikowert multipliziert, resultiert daraus der Risikowert.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos gibt dabei eine Erwartungseinschätzung für den Eintritt des identifizierten Risikos an, die wie folgt klassifiziert wird:

Beschreibung Eintrittswahrscheinlichkeit

Mit dem Eintritt ist zu rechnen 80 % < x

Eher wahrscheinlich 50 % < x ≤ 80 %

Eher unwahrscheinlich 10 % < x ≤ 50 %

Denkbar, aber eher theoretisch x ≤ 10 %

Zum 31. Dezember 2017 wurden 43 operative Gesamtrisiken im Rahmen des Risikoberichts an Geschäfts-führung und Aufsichtsrat gemeldet. Für Risiken mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit größer 50 % werden Rückstellung beziehungsweise Wertberichtigung zu 100 % des Nettorisikowerts1 gebildet.

1 Nettorisikowert = Bruttorisikowert unter Einbezug von Gegenmaßnahmen, vor Rückstellung

44 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtChancen- und Risikobericht

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In der nachfolgenden Grafik sind die einzelnen Risiken entsprechend der Auswirkung (Nettorisiko) und Eintrittswahrscheinlichkeit dargestellt.

Risiko-Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit

1. Sehr hoch(y > 30m EUR)

2. Hoch(10 < y ≤ 30m EUR)

3. Mittel(5 < y ≤ 10m EUR)

4. Gering(y ≤ 5m EUR)

Auswirkung bzw.Nettorisiko

Top-Risiken Wesentliche Risiken Unwesentliche Risiken

Gemeldete Risiken

1. Denkbar, aber eher theoretisch(x ≤ 10 %)

2. Eher unwahrscheinlich(10 % < x ≤ 50 %)

3. Eher wahrscheinlich(50 % < x ≤ 80 %)

4. Mit dem Eintritt ist zu rechnen(80 % < x)

1

1

2

3

5 510 15

1

Eintritts-wahrscheinlichkeit

Die Risiken wurden im Einklang mit den Konzern-Bilanzierungsrichtlinien im vorliegenden Konzernabschluss beziehungsweise in der Prognose berücksichtigt. Wenn die Risiken, für die aufgrund ihrer Eintrittswahr-scheinlichkeit keine Rückstellungen gebildet wurden, dennoch eintreten, würde dies die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen. Sollten alle Risiken in Summe eintreten, würde daraus ein erheblicher Schaden entstehen. Bei Eintritt der bilanzierten Risiken ist zudem mit einem Zahlungsmittel-abfluss zu rechnen.

Für die weitere Betrachtung werden die einzelnen Risiken anhand der oben genannten Risikokategorien zusammengefasst.

Risikokategorien

Nettorisiko pro Risikokategorie

Eintritts-wahrscheinlichkeit1

Finanzielle Auswirkung erheblich moderat gering

I Finanzrisiken II IP-Risiken III IT-Risiken IV Lieferantenrisiken V Produktionsrisiken VI Risiken im politischen Umfeld VII Steuerrisiken

1. Denkbar, aber eher theoretisch(x ≤ 10 %)

2. Eher unwahrscheinlich(10 % < x ≤ 50 %)

3. Eher wahrscheinlich(50 % < x ≤ 80 %)

4. Mit dem Eintritt ist zu rechnen(80 % < x)

III V

VI

VII

I

II

IV

1 Eintrittswahrscheinlichkeit = Risikowert pro Risikokategorie/ Nettorisiko pro Risikokategorie

1. Sehr hoch(y > 60m EUR)

2. Hoch(20 < y ≤ 60m EUR)

3. Mittel(10 < y ≤ 20m EUR)

4. Gering(y ≤ 10m EUR)

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GesamtrisikolageNach sorgfältiger Analyse weist das konzernweite Risikoprofil weder einzeln noch in der Gesamtbetrach-tung bestandsgefährdenden Charakter auf. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass G+D aufgrund der guten Marktpositionierung, der technologischen Innovationskraft, der weltweiten Standardisierung von Prozessen sowie mit seinen engagierten Mitarbeitern auch 2018 die Herausforderungen der Risiken meistern und sich bietende Chancen ergreifen wird.

FinanzrisikenG+D ist dem klassischen Liquiditätsrisiko, dem Kontrahentenausfallrisiko und Marktrisiken durch die Ver- änderung von Wechselkursen, Zinssätzen sowie Aktienkursen ausgesetzt. Der Konzern steuert diese Risiken vorwiegend im Rahmen seiner laufenden Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten. Andererseits werden finanzwirtschaftliche Risiken für die G+D-Gruppe sowie ihre operativen Tochtergesellschaften auf der Grundlage schriftlicher Richtlinien zentral durch die G&D GmbH erfasst und gesteuert. Finanzwirt-schaftliche Risiken sind ein Bestandteil des monatlichen Risikoreportings an die Geschäftsführung sowie Bestandteil der regelmäßigen Berichterstattung an Aufsichtsrat und Beirat.

Der vergleichsweise hohe Nettorisikowert von 35,7 Mio. EUR ergibt unter Berücksichtigung der Eintritts-wahrscheinlichkeiten einen Risikowert von 10,9 Mio. EUR. Hierfür wurden zum Stichtag 31.12.2017 Rück- stellungen bzw. Wertberichtigungen i. H. v. 0,8 Mio. EUR gebildet.

Bei Bedarf werden im Fremdwährungs- und Zinsbereich derivative Finanzinstrumente für die Absicherung von Grundgeschäften eingesetzt. In Übereinstimmung mit den für internationale Banken geltenden Standards zum Risikomanagement unterliegen alle Handelsaktivitäten einer vom Zentralbereich Treasury unabhängigen Finanzkontrolle.

Gemäß IAS 19 ist G+D verpflichtet, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste der Pensions-verpflichtungen sofort und vollständig im Eigenkapital zu erfassen. Daraus resultiert eine hohe Volatilität des Eigenkapitals bei schwankenden Kapitalmarktzinsen.

Für weitere Ausführungen zu finanziellen Risiken verweisen wir auf den Anhang Nr. 22.

IP-RisikenIm Rahmen unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist es entscheidend, Rechte an geistigem Eigentum (Intellectual Property – IP) zu schützen, zu lizenzieren oder zu erwerben. Wir könnten von Dritten beschuldigt werden, die Rechte an deren geistigem Eigentum zu verletzen. Dies könnte Schaden-ersatzzahlungen und das Verbot der Nutzung bestimmter Technologien zur Folge haben. Unsere Patentabteilung sorgt in Zusammenarbeit mit externen Anwaltskanzleien für die Neuanmeldung und Überwachung von Patenten.

Der Risikowert der IP-Risiken beträgt 3,5 Mio. EUR. Hierfür wurden zum Stichtag 31.12.2017 Rückstellungen i. H. v. 3,3 Mio. EUR gebildet.

IT-RisikenG+D kann sich Risiken der Cybersicherheit in Form von Wirtschafts- und Industriespionage oder Cyber-angriffen sowohl durch einzelne Staaten als auch durch Wettbewerber nicht vollständig entziehen. Daraus könnten die unerwünschte Weitergabe von vertraulichen Informationen oder geistigem Eigentum, Produktschäden, Lieferengpässe oder sogar Produktionsausfälle sowie die Gefährdung (personen-bezogener) Daten resultieren. Darüber hinaus könnten wir von Personen, die sich unerlaubten Zugang zu Gebäuden oder Systemen verschaffen, mit Bedrohungen aus dem Missbrauch oder Diebstahl von Informationen und Sachanlagen beziehungsweise Beschädigung derselben konfrontiert werden. Zur Vor- beugung haben wir technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen, mit deren Hilfe wir dieses Risiko minimieren. Dazu gehören IT-Sicherheitsmaßnahmen, Identitätsverwaltung, Zutrittskontrollsystem, mehrstufige Zugangskontrollen, Kameraüberwachung, Einsatz eines Konzernsicherheitsdienstes sowie die Sensibilisierung aller Mitarbeiter durch regelmäßige Schulungen zu Compliance- und Sicherheits- Themen. Wir haben ein Sicherheits- und Steuerungskonzept implementiert, das es uns ermöglicht, Risiken schnell zu erkennen und auf sie zu reagieren.

In Summe werden 25,3 Mio. EUR als Nettorisiko in den IT-Risiken ausgewiesen. Aufgrund der geringen kumulierten Eintrittswahrscheinlichkeit ist den IT-Risiken kein Risikowert beizumessen.

46 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtChancen- und Risikobericht

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LieferantenrisikenDas Supply-Chain-Management ist bei G+D in den jeweiligen Unternehmensbereichen organisiert, folgt aber gemäß Einkaufshandbuch einheitlichen Richtlinien. Etwaige Störungen, wie zum Beispiel Liefer-verzögerungen auf Lieferantenseite, Erhöhung von Rohstoffpreisen (insbesondere Halbleiter und Baum- wolle) können sich negativ auf Verfügbarkeit, Qualität und Kosten der G+D-Produkte und damit auf die Umsatz- beziehungsweise Ergebnissituation auswirken.

Bei der Auswahl externer Partner ist darauf zu achten, dass diese sich an interne Regularien, geltende Gesetze und Vorschriften halten sowie unseren Kunden qualitativ hochwertige Produkte liefern. Nach Beendigung des Auftragsverhältnisses könnte es zu Rechtsstreitigkeiten kommen, in denen Ansprüche gegenüber G+D geltend gemacht werden könnten.

Der Risikowert der Lieferantenrisiken beträgt 0,5 Mio. EUR. Hierfür wurden zum Stichtag 31.12.2017 Rück- stellungen i. H. v. 0,2 Mio. EUR gebildet.

ProduktionsrisikenG+D bietet seinen Kunden hochwertige Produkte und Dienstleistungen. Zum Unternehmenserfolg tragen maßgeblich die Mitarbeiter bei. Es besteht das Risiko, dass infolge der demografischen Entwicklung offene Stellen nicht mit dem geeigneten Mitarbeiterprofil besetzt werden können. Durch Initiativen wie z. B. weltweite Hackathons und Think Tanks unterstreicht G+D seine Attraktivität als Arbeitgeber ins- besondere bei Young Professionals. Begleitet werden diese Aktivitäten durch das ganzheitliche Talent-management, das Mitarbeiter langfristig an G+D bindet. Neben dem Personal ist auch die Auslastung der Produktionskapazitäten ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Um stets produzieren zu können, müssen zusätz- liche Produktionskapazitäten vorgehalten werden. Durch unsere Produktionsplanung und -steuerung ver- suchen wir, die optimale Auslastung der Maschinen sowie Back-up-Kapazitäten zu gewährleisten. Eine ineffektive Personalsteuerung oder ein Stillstand des Maschinenparks hätte schwerwiegende Folgen für unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Nicht mehr dem technischen Standard entsprechende oder veraltete Maschinen können zu einem Kapa- zitätsverlust in der Produktion führen, sodass die eingeplanten Mengen nicht oder nur teilweise pro-duziert werden können. Projektverzögerungen oder eine verspätete Auslieferung der Produkte an End- kunden können die Folge sein. Sollte G+D Produkte zu spät liefern, können damit bspw. Vertragsstrafen aufgrund der Nichteinhaltung der Lieferfristen entstehen. Rechtzeitige Ersatzinvestitionen sollen dies verhindern. Investitionen werden bei G+D zentral in den Unternehmensbereichen gesteuert und vom Projektcontrolling eng begleitet.

Auch gesetzliche Anforderungen können Einfluss auf die Produktion haben, wenn zum Beispiel Emissions-grenzwerte stärker reglementiert werden. Umweltaspekte nehmen in Unternehmen eine immer größere Rolle ein. Wir versuchen derartigen Risiken durch unser Umweltmanagement und unser Konzept der Corporate Responsibility (CR) entgegenzuwirken. Getroffene Maßnahmen sind im Kapitel „Unsere Verant- wortung“ auf den Seiten 26 bis 29 zu finden.

Nicht erkannte Mängel und Qualitätsprobleme bzw. Verzögerungen bei der Einführung von neuen Pro- dukten könnten für G+D zu höheren Kosten führen und sowohl die Nachfrage nach unseren Produkten sowie unseren Ruf beeinträchtigen. Um dem entgegenzuwirken, ist eine kontinuierliche, effiziente Weiter- entwicklung und kundenorientierte Ausrichtung unseres Qualitätsmanagementsystems unerlässlich. Insbesondere im Rahmen der Produktentstehung sind frühzeitig implementierte Präventivmaßnahmen entscheidend, um die zugesicherte Produktqualität zu erreichen und damit erhebliche Folgekosten in der späteren Vermarktungsphase zu vermeiden. Die Grundeinstellung „Qualität geht uns alle an“ wird Realität, wenn Abläufe, abgestimmte Schnittstellen und eine eindeutige Zuordnung von Aufgaben und Verantwortung klar beschrieben und kommuniziert werden. Dafür müssen alle beteiligten Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter genau darüber Bescheid wissen, welchen Beitrag sie an ihrem Arbeitsplatz dazu leisten können.

Durch Ablösung bestehender Produkte in einer Region könnten gelagerte Ersatzteile nicht mehr verwendet werden. Wir begegnen diesem Risiko durch periodische Überarbeitung unserer Auslauf- und Absatz-planung. Darüber hinaus werden die Lagermaterialien regelmäßig im Rahmen der Abschlusserstellung einem Werthaltigkeitstest unterzogen.

Der Risikowert der Produktionsrisiken beträgt 10,0 Mio. EUR. Hierfür wurden zum Stichtag 31.12.2017 Rück- stellungen bzw. Wertberichtigungen i. H. v. 6,8 Mio. EUR gebildet.

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Risiken im politischen UmfeldPolitische Unsicherheiten in einigen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens bestimmen das aktuelle Geschehen. Verträge mit Kunden aus diesen Regionen könnten einer extremen Entwicklung unterliegen, sodass der Erfüllung beiderseits vertraglich vereinbarter Pflichten aufgrund von höherer Gewalt oder Engpässen nicht nachgekommen wird.

Wir begegnen diesen Risiken durch eine fortlaufende Beobachtung der konjunkturellen und politischen Entwicklung unserer wesentlichen Absatzmärkte. Hier kommt G+D die stark regional ausgerichtete Vertriebsorganisation zugute. Produktion und Investitionen werden zentral gesteuert, sodass auf eine etwaige Konjunkturabschwächung schnell reagiert werden kann.

Der Risikowert der Risiken im politischen Umfeld beträgt 4,8 Mio. EUR. Hierfür wurden zum Stichtag 31.12.2017 Rückstellungen i. H. v. 3,0 Mio. EUR gebildet.

SteuerrisikenDie Geschäftstätigkeit von G+D ist den für internationale Geschäfte üblichen Risiken unterworfen. Dazu zählen zum Beispiel das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Steuersysteme, mögliche steuerliche Hindernisse, die den Geschäftsverkehr erschweren, sowie Im- und Exportregelungen. Konzerninterne Verrechnungen könnten von Finanzbehörden in Frage gestellt werden, was langwierige Verhandlungen und umfangreiche Dokumentationspflichten nach sich zieht.

Wir wirken diesen Risiken entgegen, indem wir unsere internen Prozesse kontinuierlich an die aktuellen Anforderungen anpassen sowie die Beratung von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Anwalts- und Steuerkanzleien in den jeweiligen Ländern in Anspruch nehmen.

Aus der Abspaltung und Gründung von rechtlich selbständigen Landesgesellschaften im Zuge der Ein- führung der Holdingstruktur haben sich zusätzliche potenzielle Risiken ergeben. Wo möglich, wurde die Risikoposition durch das Einholen verbindlicher Auskünfte bei den zuständigen lokalen Steuerbehörden weitestgehend gemindert.

3.4.3. Operative Chancen

Aufgrund des dynamischen Marktumfelds eröffnen sich ständig neue Chancen. Das breite vertikale und horizontale Produkt- und Lösungsportfolio des Gesamtkonzerns wirkt risikodiversifizierend und erlaubt es, diese Marktchancen wahrzunehmen.

In unserem dynamischen Marktumfeld kann es gelegentlich vorkommen, dass Kunden ihren Zahlungs ver- pflichtungen nicht mehr nachkommen können. Sofern der Kunde Insolvenz angemeldet hat, müssen diese Forderungen in der Buchhaltung wertberichtigt werden. Im Jahresabschluss 2017 sind 14,3 Mio. EUR an wertberichtigten Kundenforderungen enthalten. Sollte es dem Kunden wider Erwarten möglich sein, die ausstehenden Forderungen dennoch zu begleichen, so könnten die Wertberichtigungen aufgelöst werden. Dies hätte einen positiven Effekt auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in entsprechender Höhe.

In folgenden Feldern sehen wir Chancen, die schwer zu quantifizieren sind:

G+D ist technologisch führend in den Bereichen Digitalisierung, Cyber Security und intelligente Auto-matisierung, die alle ein großes Marktpotenzial besitzen. Falls diese Trends in der Industrie, im öffent- lichen Sektor oder im Privatbereich kurzfristig an Bedeutung gewinnen und Veränderungsprozesse schneller einsetzen, könnten Chancen für Lösungsangebote von G+D entstehen und die Umsatz- und Ergebnisprognose erhöhen.

G+D hält in einem dynamischen Marktumfeld die Balance zwischen der effizienten Bedienung der heu- tigen Kundenbedürfnisse und den Investitionen in zukunftsträchtige Produkte und Lösungen. Sollte uns die vertikale und horizontale Ausdehnung unserer Wertschöpfung schneller und in höherem Maße gelingen als bisher angenommen sowie das Bewusstsein für mehr Sicherheit in der digitalen Welt zu einer stärkeren Nachfrage nach Sicherheitstechnologie führen als bisher angenommen, könnte dies dazu füh- ren, dass neue und verbesserte Produkte schneller nachgefragt werden. Daraus könnte sich ein positiver Einfluss auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben, der die Anhebung der bisherigen Prognose ermöglicht.

48 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtChancen- und Risikobericht

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Letztlich könnten auch gesetzliche Anforderungen für eine Umsatz- und Ergebniserhöhung sorgen. Sofern Gesetze erlassen werden, die zum Beispiel eine bestimmte Technologie vorschreiben, an deren Entwicklung wir partizipieren beziehungsweise die in unseren Produkten enthalten ist, könnte dies zu einer Anhebung unserer Prognosen führen.

Für die in Kapitel 3.4.1. dargestellten operativen Risiken wurden Rückstellungen in Höhe von 16,5 Mio. EUR gebildet. Sollte die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken sinken beziehungsweise das Risiko ganz wegfallen oder der potenzielle Schaden durch qualifizierte Gegenmaßnahmen weiter gesenkt werden können, so hätte dies durch entsprechende Rückstellungsauflösungen einen positiven Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage.

Insgesamt stehen sich Chancen und Risiken in einem ausgewogenen Verhältnis gegenüber.

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4. Prognose

Mit einem soliden Auftragsbestand von rund 1,2 Mrd. EUR startete G+D in das laufende Geschäftsjahr. Die rechnerische Auftragsreichweite entspricht 6,8 Monaten. Besonderen Anlass zu einem positiven Ausblick gibt einer der größten Aufträge in der Firmengeschichte: Wir erwarten, dass die Ägyptische Zentralbank G+D im ersten Halbjahr 2018 mit der Planung und Ausstattung einer Banknotendruckerei sowie eines automatisierten Cash Centers beauftragen wird. Das Projekt mit einem Volumen von rund 260 Mio. EUR und einer Laufzeit von zwei Jahren basiert auf modernster IT- und Sicherheitsinfrastruktur und beinhaltet auch die Ausstattung weiterer Regionalzentren.

G+D plant, 2018 den Umsatz im Vergleich zum Berichtsjahr leicht zu erhöhen. Dies gilt unter der Voraus-setzung, dass die Wechselkurse weitgehend unverändert bleiben.

Der Bereich G+D Currency Technology soll das außerordentlich hohe Umsatzniveau des Jahres 2017 halten. Nach zwei äußerst erfolgreichen Jahren im Absatz von Banknoten und Sicherheitslösungen erwarten wir, dass 2018 insbesondere das Projektgeschäft, der Anlagenbau sowie der Verkauf von Banknotenbear-beitungsmaschinen weiter zulegen. Zusätzlich kommt Rückenwind von der immer stärkeren Digitalisie-rung im Bargeldkreislauf. Der Markt von G+D Currency Technology ist von einem hohen Wettbewerbsdruck geprägt, so dass der Bereich einen leichten Rückgang des EBIT erwartet.

Der Unternehmensbereich G+D Mobile Security geht von einer Markterholung aus und wird im Umsatz voraussichtlich leicht zulegen. Damit soll auch das Ergebnis 2018 besser ausfallen. Hierzu optimieren wir fortlaufend unsere Produktionsprozesse und fokussieren uns auf das Lösungsgeschäft. Mittelfristig wird sich auch die Schließung des Produktionsstandortes in der Slowakei positiv auf die Ertragskraft des Unternehmensbereichs auswirken.

Veridos nimmt sich ein deutliches Umsatzwachstum vor, das vor allem durch Lösungsprojekte und Service- leistungen gestützt werden soll. Die Projekte erstrecken sich dabei meist von der Planung bis hin zum Betrieb der Anlagen und bieten ein hohes Umsatzpotenzial bei langen Laufzeiten. Das Ergebnis wird auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.

Die Konzerntochter secunet geht nach dem Rekordjahr 2017 von einer Normalisierung bei der Nachfrage nach Cyber-Security-Lösungen aus. Damit wird das Umsatz- und Ergebnisniveau leicht unter dem außer-ordentlich erfolgreichen Vorjahr erwartet.

Die Ergebnisgrößen EBIT und EBITDA werden für G+D in Summe leicht unter dem hohen Niveau von 2017 erwartet.

Die Working-Capital-Intensität soll 2018 leicht unter dem Niveau des Berichtsjahres liegen.

Nach der verhaltenen Investitionstätigkeit in den vergangenen Jahren gehen alle Unternehmensbereiche von leicht steigenden Investitionsvolumina aus, die 2018 die Abschreibungen übersteigen sollen. Der Bereich Currency Technology konzentriert sich dabei auf Innovationen für Security Solutions. Der Bereich Mobile Security setzt auf die Digitalisierung seines Leistungsangebots sowie Managed Services. Daneben investieren alle Bereiche in die Verbesserung der Effizienz bestehender Anlagen. Veridos wird zudem die Passproduktion in Athen ausbauen.

50 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

Konzern-LageberichtPrognose

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Der Free Cashflow soll 2018 positiv sein und deutlich über 2017 liegen. Ein maßgeblicher Einfluss geht hierbei vom Working Capital aus. Durch den geringeren Aufbau von Working Capital im Jahresvergleich soll deutlich weniger Liquidität gebunden werden.

G+D wird 2018 gezielt in Wachstumsmärkten Mitarbeiter aufbauen, sodass ein leichter Anstieg auf Konzernebene erwartet wird.

Der ROCE wird auf dem Niveau von 2017 erwartet.

Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den Erwartungen über die voraussicht-liche Entwicklung abweichen können.

51

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Konzern- abschlussnach IFRS 31. Dezember 2017 und 2016

53 Bestätigungsvermerk54 Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung55 Konzern-Gesamtergebnisrechnung56 Konzern-Bilanz57 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung58 Konzern-Kapitalflussrechnung60 Konzern-Anhang

Giesecke+ DevrientJahresbericht 201752

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Wir haben den von der Giesecke & Devrient Gesellschaft mit beschränkter Haftung, München, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Bilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern -Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt- schaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenom-men. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungs- legungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzern-abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsfüh-rung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzern- abschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 e Abs. 1 HGB anzu- wendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschrif- ten, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 28. März 2018

KPMG AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft

Huber ChristophWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

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Konzern-Gewinn- und -Verlust- rechnungfür die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2017 und 2016

in Mio. EUR Anmerkung 2017 2016

Umsatzerlöse 15 2.136,4 2.089,0

Umsatzkosten (1.531,1) (1.499,8)

Bruttoergebnis vom Umsatz 605,3 589,2

Vertriebskosten (220,0) (206,6)

Forschungs- und Entwicklungskosten (125,7) (111,5)

Allgemeine Verwaltungskosten (151,4) (148,9)

Sonstige betriebliche Erträge/(Aufwendungen), netto 30,1 0,3

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 138,3 122,5

Gewinn- und Verlustanteile aus Anwendung der Equity-Methode 6 3,5 1,3

Sonstiges Finanzergebnis, netto 17 (11,6) (4,6)

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern 130,2 119,2

Zinsertrag 18 2,2 2,3

Zinsaufwand 18 (19,6) (23,1)

Ergebnis vor Ertragsteuern 112,8 98,4

Ertragsteuern 19 (45,8) (45,9)

Jahresüberschuss 67,0 52,5

Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6,6 5,3

Auf die Gesellschafter der Giesecke & Devrient GmbH entfallendes Ergebnis 60,4 47,2

67,0 52,5

Auf die Anmerkungen im Anhang wird verwiesen.

54 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

KonzernabschlussKonzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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Konzern-Gesamtergebnis- rechnungfür die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2017 und 2016

in Mio. EUR 2017 2016

Jahresüberschuss 67,0 52,5

Sonstiges Ergebnis

Posten, die nie in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 5,8 (57,5)

Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste (1,2) 17,7

4,6 (39,8)

Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden können

Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbereiche (21,1) 4,1

Effektiver Teil der Marktwertänderungen von Cash Flow Hedges 0,2 0,2

Anteile an ergebnisneutralen Eigenkapitalveränderungen, die aus der Anwendung der Equity-Methode entstehen (0,8) (0,9)

(21,7) 3,4

Sonstiges Ergebnis nach Steuern (17,1) (36,4)

Gesamtergebnis 49,9 16,1

Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis 6,0 5,1

Auf die Gesellschafter der Giesecke & Devrient GmbH entfallendes Ergebnis 43,9 11,0

49,9 16,1

Auf die Anmerkungen im Anhang wird verwiesen.

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in Mio. EUR Anmerkung 31.12.2017 31.12.2016

AKTIVA

Kurzfristige Vermögenswerte

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 210,7 243,6

Finanzielle Vermögenswerte 2 87,4 74,3

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto 3 488,1 460,6

Vorräte, netto 4 426,2 394,4

Ertragsteuerforderungen 30,4 32,9

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 0,2 –

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 5 40,0 34,4

Summe kurzfristige Vermögenswerte 1.283,0 1.240,2

Langfristige Vermögenswerte

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 6 18,8 13,2

Finanzielle Vermögenswerte 2 24,1 21,2

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto 3 16,5 8,3

Immaterielle Vermögenswerte 7 155,7 158,0

Sachanlagen 8 471,2 495,9

Latente Steuern 19 163,6 165,2

Ertragsteuerforderungen 3,0 2,9

Sonstige langfristige Vermögenswerte 6,2 5,0

Summe langfristige Vermögenswerte 859,1 869,7

Summe Aktiva 2.142,1 2.109,9

PASSIVA

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten 10 456,8 419,8

Rückstellungen 11 97,0 121,0

Finanzielle Schulden 13 75,5 127,0

Leasingverbindlichkeiten 9 3,2 2,6

Ertragsteuerverbindlichkeiten 38,0 38,7

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 12 132,9 122,7

Summe kurzfristige Verbindlichkeiten 803,4 831,8

Langfristige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten 10 25,5 48,2

Rückstellungen 11 10,3 10,9

Finanzielle Schulden 13 250,6 203,1

Leasingverbindlichkeiten 9 0,1 3,3

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 14 594,0 586,8

Latente Steuern 19 9,3 6,3

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 7,0 11,2

Summe langfristige Verbindlichkeiten 896,8 869,8

Eigenkapital

Stammkapital 20 25,8 25,8

Kapitalrücklage 20 29,5 29,5

Gewinnrücklagen 20 399,9 349,6

Kumulierte Rücklagen aus ergebnisneutralen Eigenkapitalveränderungen 11,0 32,1

Eigene Anteile 20 (60,1) (60,1)

Nicht beherrschende Anteile 35,8 31,4

Summe Eigenkapital 441,9 408,3

Summe Passiva 2.142,1 2.109,9

Auf die Anmerkungen im Anhang wird verwiesen.

Konzern-Bilanzzum 31. Dezember 2017 und 2016

56 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

KonzernabschlussKonzern-Bilanz Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

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in Mio. EUR

Stamm- kapital

Kapital- rücklage

Gewinn-rücklagen

Kumulierte Rücklagen aus

Währungs-umrechnungs-

differenzen

Kumulierte Rücklagen

aus Cash Flow Hedges

Eigene Anteile

Zwischen­summe

Nicht beherrschende

Anteile Gesamt

Saldo am 1. Januar 2016 25,8 29,5 344,6 29,3 (0,5) (60,1) 368,6 31,1 399,7

Jahresüberschuss – – 47,2 – – – 47,2 5,3 52,5

Sonstiges Ergebnis – – (39,5) 3,1 0,2 – (36,2) (0,2) (36,4)

Gesamtergebnis – – 7,7 3,1 0,2 – 11,0 5,1 16,1

Veräußerung von nicht berherrschenden Anteilen (vgl. Anmerkung 25) – – 3,8 – – – 3,8 (3,1) 0,7

Dividendenausschüttungen – – (6,5) – – – (6,5) (1,7) (8,2)

Saldo am 31. Dezember 2016 25,8 29,5 349,6 32,4 (0,3) (60,1) 376,9 31,4 408,3

Jahresüberschuss – – 60,4 – – – 60,4 6,6 67,0

Sonstiges Ergebnis – – 4,6 (21,3) 0,2 – (16,5) (0,6) (17,1)

Gesamtergebnis – – 65,0 (21,3) 0,2 – 43,9 6,0 49,9

Nicht beherrschenden Anteilseignern zuzuordnende Einzahlungen – – (0,5) – – – (0,5) 0,6 0,1

Dividendenausschüttungen – – (14,2) – – – (14,2) (2,2) (16,4)

Saldo am 31. Dezember 2017 25,8 29,5 399,9 11,1 (0,1) (60,1) 406,1 35,8 441,9

Auf die Anmerkungen im Anhang wird verwiesen.

Konzern-Eigenkapital-veränderungsrechnungfür die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2017 und 2016

57

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in Mio. EUR 2017 2016

Cashflow der betrieblichen Tätigkeit

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern 130,2 119,2

Anpassungen zur Überleitung des Ergebnisses vor Zinsen und Ertragsteuern auf den Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit

Abschreibungen/Wertminderungen/Wertaufholungen 110,6 107,0

(Gewinn)/Verlust aus dem Verkauf von Beteiligungen, netto – (0,7)

(Gewinn)/Verlust aus dem Verkauf und Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (15,8) 0,2

Ergebnis von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen ohne Dividendenzahlungen (3,5) (0,5)

Dividendenzahlungen von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 2,2 1,3

Veränderung Nettoumlaufvermögen und Verbindlichkeiten

(Erhöhung)/Verminderung Handelspapiere (10,0) 5,4

(Erhöhung)/Verminderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto (30,8) (43,8)

(Erhöhung)/Verminderung Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige Vermögenswerte (11,0) 0,4

(Erhöhung)/Verminderung Vorräte, netto (41,8) 32,3

Erhöhung/(Verminderung) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten 18,6 (47,8)

Erhöhung/(Verminderung) Rückstellungen (29,6) (30,9)

Erhöhung/(Verminderung) Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (4,1) (2,7)

Erhöhung/(Verminderung) sonstige Verbindlichkeiten 10,2 (3,3)

Gezahlte Ertragsteuern, netto (42,2) (40,3)

Erhaltene Zinsen 2,2 2,3

Gezahlte Zinsen (7,5) (9,5)

Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit 77,7 88,6

Cashflow aus Investitionstätigkeit

(Erhöhung)/Verminderung von kurzfristigen Geldanlagen 0,3 (1,9)

Zugänge und Anzahlungen immaterielle Vermögenswerte (25,3) (17,1)

Zugänge und Anzahlungen Sachanlagen (71,7) (84,2)

Erhaltene Investitionszulagen, netto – 1,0

Kapitalerhöhung bzw. Gründung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (7,3) (3,3)

Akquisitionen verbundener Unternehmen, abzüglich erworbener flüssiger Mittel 4,4 0,5

Erlöse aus dem Verkauf/Erwerb von veräußerungsfähigen Wertpapieren – (1,6)

Ausleihungen an assoziierte Unternehmen (0,7) (1,0)

Erhaltene Tilgungen von Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 0,4 –

Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen 22,6 1,8

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit (77,3) (105,8)

Free Cashflow 1 0,4 (17,2)

1 Free Cashflow besteht aus Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit abzüglich Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit.

Konzern-Kapitalflussrechnungfür die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2017 und 2016

58 Giesecke+ DevrientJahresbericht 2017

KonzernabschlussKonzern-Kapitalflussrechnung

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in Mio. EUR 2017 2016

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Erlöse aus der Aufnahme langfristiger Schulden 82,4 6,8

Erlöse aus der Aufnahme langfristiger Darlehen von der Giesecke+Devrient Stiftung 0,8 -

Erlöse aus der Aufnahme kurzfristiger Darlehen von der MC Familiengesellschaft mbH 15,4 7,6

Tilgung langfristiger Schulden (50,5) (57,0)

Tilgung langfristiger Darlehen von der Giesecke+Devrient Stiftung (0,8) –

Tilgung kurzfristiger Darlehen von der MC Familiengesellschaft mbH (17,7) –

Zahlungen für Finanzierungsleasing-Verbindlichkeiten (2,6) (2,4)

Netto-(Verminderung)/Erhöhung kurzfristiger Darlehen und Kontokorrentkredite (33,8) 21,5

Ausschüttungen an die Gesellschafter (14,2) (6,5)

Einzahlungen von nicht beherrschenden Anteilseignern 0,3 –

Ausschüttungen an nicht beherrschendene Anteilseigner (2,2) (1,7)

Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit (22,9) (31,7)

Effekt von Wechselkursänderungen auf die flüssigen Mittel (10,4) (0,7)

Netto-Erhöhung/(Verminderung) der flüssigen Mittel (32,9) (49,6)

Flüssige Mittel am Jahresanfang 243,6 293,2

Flüssige Mittel am Jahresende 210,7 243,6

Auf die Anmerkungen im Anhang wird verwiesen.

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1 Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

A Unternehmensbeschreibung

Giesecke & Devrient Gesellschaft mit beschränkter Haftung und verbundene Unternehmen („G+D“ bzw. „Giesecke+Devrient“) ist auf dem Gebiet des Banknoten- und Wertpapierdrucks sowie der Entwick- lung und Herstellung von Sicherheitspapier und Banknotenbearbeitungssystemen tätig. Darüber hinaus entwickelt und fertigt Giesecke+Devrient Magnetstreifen- und Chipkarten überwiegend für die Tele-kommunikationsbranche, für Banken und für den Bereich Gesundheitsvorsorge. Ein weiteres Tätigkeits-feld beinhaltet sicherheitsrelevante Lösungen für Regierungen und Behörden, wie bspw. Ausweis- und Reisedokumente, sowie E-Government-Lösungen. Die neuen Technologiebereiche umfassen Netzwerk-lösungen und sichere mobile Transaktionslösungen sowie ein Software-System für mobile Endgeräte.

Giesecke+Devrient mit Hauptsitz in der Prinzregentenstraße 159, 81677 München, Deutschland, ist beim Amtsgericht München im Handelsregister Abt. B mit der Nummer 4619 eingetragen. G+D ist stark inter- national ausgerichtet, wobei einer der wichtigsten Märkte des Unternehmens Deutschland ist. Weitere bedeutende Märkte sind die USA, Kanada und China. Zum 31. Dezember 2017 hatte G+D Tochterunter-nehmen in 32 Ländern und beschäftigte weltweit 11.600 Mitarbeiter, davon 7.613 außerhalb Deutschlands.

Der Konzernabschluss wurde von der Geschäftsführung am 28. März 2018 freigegeben.

B Grundlagen der Darstellung

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der EU anzuwenden sind.

2012 wurde die MC Familiengesellschaft mbH gegründet. Die MC Familiengesellschaft mbH erstellt als Konzernobergesellschaft den gesetzlich vorgeschriebenen IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017.

Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen nicht genau zur angegebenen Summe addieren.

C Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze

KonsolidierungskreisIm Konzernabschluss von Giesecke+Devrient sind alle wesentlichen Tochterunternehmen, Gemeinschafts-unternehmen und assoziierte Unternehmen einbezogen.

Tochterunternehmen sind vom Konzern beherrschte Unternehmen. Der Konzern beherrscht ein Unter-nehmen, wenn er schwankenden Renditen aus seinem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Unternehmen zu beeinflussen. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt vollkonsolidiert enthalten, an dem die Beherrschung beginnt, und bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung endet. Nicht beherrschende Anteile werden zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet. Änderungen des Anteils des Konzerns an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.

Konzern-Anhangfür die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2017 und 2016

KonzernabschlussKonzern-Anhang60 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Die Anteile des Konzerns an nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen umfassen Anteile an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen. Assoziierte Unternehmen sind Unter-nehmen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemein-schaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine Vereinbarung, über die der Konzern die gemeinschaftliche Führung ausübt, wobei er Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzt, anstatt Rechte an deren Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden zu haben.

Der Konsolidierungskreis der voll konsolidierten Unternehmen umfasst 17 inländische und 55 ausländische Gesellschaften. Giesecke+Devrient hat seit Januar 2017 eine Holdingstruktur, in der die Geschäftsbereiche als rechtlich selbstständige Teilkonzerne voll konsolidiert werden. Die Änderung der Konzernstruktur, die in Abschnitt eins des Konzernlageberichts erläutert wird, hat keine Auswirkungen auf den Konzern-abschluss. Obwohl Giesecke+Devrient weniger als die Hälfte der Stimmrechte an der Veridos Matsoukis S.A. Security Printing, Athen (36 %) besitzt, beherrscht G+D diese nach Einschätzung der Geschäftsführung. Diese Einschätzung basiert auf der Grundlage, dass G+D die Mehrheit der Stimmrechte an der Veridos GmbH, Berlin, und diese wiederum die Mehrheit der Stimmrechte an der Veridos Matsoukis S.A. Security Printing, Athen, hält. Zusätzlich werden sieben Gemeinschaftsunternehmen bzw. assoziierte Unter-nehmen nach den Grundsätzen der Equity-Methode einbezogen. Giesecke+Devrient besitzt 16,29 % der Eigenkapitalanteile bzw. der Stimmrechte an der Hansol Secure Co., Ltd., Seoul und 14,3 % der Eigen- kapital anteile bzw. der Stimmrechte an der finally safe GmbH, Essen. Bei der Hansol Secure Co., Ltd., Seoul und der finally Safe GmbH, Essen hat der Konzern seinen Einfluss als maßgeblichen eingestuft, da Giesecke+Devrient bei wesent lichen Beschlussfassungen ein über die Beteiligungshöhe hinausgehendes Mitbestimmungsrecht hat. In den Konzernabschluss sind alle wesentlichen in der Aufstellung des Anteils-besitzes aufgeführten Gesellschaften einbezogen (siehe Anmerkung 37 „Anteilsbesitzliste“).

KonsolidierungsgrundsätzeDie Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Ansatz- und Bewertungsmethoden gemäß IFRS aufgestellt.

Aufwendungen und Erträge, Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen sowie Zwischenergeb-nisse zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert.

Ein Tochterunternehmen wird zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, zu dem G+D die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert.

Nach der Equity-Methode einbezogene Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden zunächst zu Anschaffungskosten bilanziert und in Folgeperioden entsprechend fortgeschrieben. Zwischenergebnisse aus Geschäftsvorfällen werden anteilig eliminiert.

Nach IFRS sind sämtliche Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode abzubilden. Der Kaufpreis des erworbenen Tochterunternehmens wird auf die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde (Erwerbszeitpunkt), verteilt. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden – unabhängig von der Beteiligungshöhe – in voller Höhe mit ihren beizulegenden Zeitwerten ange- setzt. Ein verbleibender Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden, abzüglich nicht beherrschender Anteile, wird als Goodwill angesetzt. Sofern dieser Unterschiedsbetrag negativ ist, erfolgt eine ergebniswirksame Erfassung.

Die Bewertung der nicht beherrschenden Anteile erfolgt zum beizulegenden Zeitwert des anteiligen identifizierbaren Nettovermögens. Bei sukzessiven Unternehmenserwerben ist eine erfolgswirksame Neu- bewertung der zum Zeitwert des Beherrschungsübergangs gehaltenen Anteile vorgesehen. Eine Anpas- sung bedingter Kaufpreisbestandteile, die zum Zeitpunkt des Erwerbs als Verbindlichkeit ausgewiesen werden, wird für Unternehmenserwerbe erfolgswirksam erfasst. Anschaffungsnebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand erfasst.

Sofern nach Erlangung der Beherrschung über ein Tochterunternehmen weitere Anteile hinzuerworben werden, wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Eigenkapital mit den Konzerngewinnrücklagen verrechnet. Transaktionen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen, werden erfolgsneutral als Eigenkapitaltransaktion erfasst.

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Verbleibende Anteile werden zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei nicht beherrschenden Anteilen erfolgt ein Ausweis von Negativsalden, d. h. Verluste werden unbegrenzt beteiligungsproportional zugerechnet.

D Verwendung von Schätzungen

Bei der Erstellung der Abschlüsse sind Schätzungen und Annahmen der Geschäftsführung erforderlich, welche die Höhe der Aktiva und Passiva, den Umfang von Haftungsverhältnissen am Bilanzstichtag und die Höhe der Erträge und Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen.

In den folgenden Anhangsangaben sind Informationen über Bereiche, denen Schätzungsunsicherheiten zugrunde liegen, und über Bewertungswahlrechte, die bei der Anwendung von Rechnungslegungs-richtlinien ausgeübt werden und die erhebliche Auswirkungen auf die ausgewiesenen Werte des Kon- zern abschlusses haben bzw. durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung erforderlich sein wird, enthalten:

– Anmerkung 1 (j) „Goodwill und andere immaterielle Vermögenswerte“ – Anmerkung 1 (n) „Rückstellungen” – Anmerkung 19 „Ertragsteuern“ – Anmerkung 24 „Unternehmenszusammenschlüsse“

E Währungsumrechnung

Transaktionen in Fremdwährung werden mit dem Kurs zum Transaktionszeitpunkt in Euro umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden werden am Bilanzstichtag erfolgswirksam zum Stichtagskurs bewertet. Nichtmonetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden grundsätzlich zu historischen Kosten unter Anwendung der historischen Transaktionskurse bewertet.

Die jeweilige funktionale Währung der Konzernunternehmen ist die Währung des jeweiligen primären Wirtschaftsumfeldes, in dem das Unternehmen tätig ist. Die Vermögenswerte und Schulden ausländischer Gesellschaften mit anderen funktionalen Währungen als dem Euro werden mit den Stichtagskursen zum Jahresende umgerechnet, während die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Jahresdurch- schnittskursen umgerechnet werden. Differenzen aus der Umrechnung von Vermögenswerten und Schul- den gegenüber der Umrechnung in der vorausgehenden Periode sind in den Rücklagen aus ergebnisneu-tralen Eigenkapitalveränderungen enthalten und werden in einer gesonderten Position des Eigenkapitals ausgewiesen.

Die verwendeten Durchschnitts- und Stichtagskurse für die wesentlichen relevanten Währungen der am 31. Dezember endenden Geschäftsjahre sind wie folgt:

1 EUR = x Einheiten in Fremdwährung Kurse 31. Dezember 2017 Kurse 31. Dezember 2016Durchschnitt Stichtag Durchschnitt Stichtag

US-Dollar – USD 1,1293 1,1993 1,1066 1,0541

Australischer Dollar – AUD 1,4729 1,5346 1,4886 1,4596

Britisches Pfund – GBP 0,8761 0,8872 0,8189 0,8562

Chinesischer Renminbi – RMB 7,6264 7,8044 7,3496 7,3202

Kanadischer Dollar – CAD 1,4644 1,5039 1,4664 1,4188

Schwedische Krone – SEK 9,6369 9,8438 9,4673 9,5525

F Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstrumentes führt.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen sowie Wertpapiere und derivative Finanzinstrumente.

KonzernabschlussKonzern-Anhang62 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Maßgeblich für den erstmaligen Ansatz in der Bilanz und für die Ausbuchung der finanziellen Vermögens-werte ist für alle Kategorien der finanziellen Vermögenswerte mit Ausnahme der derivativen Finanz-instrumente einheitlich der Erfüllungstag, d. h. der Tag, an dem ein Vermögenswert an oder durch das Unternehmen geliefert wird. Für derivative Finanzinstrumente ist der Handelstag maßgeblich.

Finanzielle Schulden umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen und derivative Finanzverbindlichkeiten.

Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes oder einer Schuld erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Bei finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, werden die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktions-kosten berücksichtigt. Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments wird als reiner „Exit-Price“ verstanden. Dies ist der Preis, der im Rahmen einer auf einem definierten Markt vorgenommenen Trans- aktion für einen Vermögenswert erzielbar wäre beziehungsweise für eine Schuld bezahlt werden müsste.

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Cashflows aus dem jeweiligen finanziellen Vermögenswert ausgelaufen sind, d. h. wenn der Vermögenswert realisiert wurde, verfallen ist oder er nicht mehr in der Verfügungsmacht des Unternehmens steht. G+D hat von der Mög- lichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte zu bestimmen, bislang keinen Gebrauch gemacht. Die Bewertungskategorie „bis zur Endfälligkeit gehaltene Investitionen“ wird ebenfalls nicht genutzt. Es wurden auch keine Zinserträge aus wertberichtigten finanziellen Vermögenswerten vereinnahmt.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente/kurzfristige GeldanlagenGiesecke+Devrient bilanziert hochliquide Finanzanlagen mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Hochliquide „Commercial Paper“ mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten werden ebenfalls als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Kurzfristige Geldanlagen mit einer Laufzeit zwischen drei Monaten und einem Jahr werden unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, nettoForderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto, werden der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Sie werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeit- wert, der zum Anschaffungszeitpunkt den Anschaffungskosten entspricht, angesetzt. Die Bewertung zu den folgenden Bilanzstichtagen erfolgt mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Dabei werden bei Ausfallrisiken Wertminderungen in Form von Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderungen. Darüber hinaus werden pauschalierte Einzel-wertberichtigungen gebildet. Die Ermittlung eines etwaigen Wertberichtigungsbedarfs beginnt bei Über- schreitung der festgelegten Kundenzahlungsziele, ferner bei Kenntnis über Eröffnung von Insolvenz-verfahren oder Ähnlichem. Wertberichtigungen werden bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen auf einem separaten Wertberichtigungskonto erfasst.

Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit der Bildung und Auflösung von Einzelwertberich-tigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen sowie im Zusammenhang mit der Ausbuchung von Forderungen werden innerhalb der Vertriebskosten erfasst. Unverzinsliche oder gering verzinsliche langfristige Forderungen werden mit dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows angesetzt, wenn der Zinseffekt wesentlich ist. Die Fortschreibung erfolgt in diesen Fällen unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Als langfristig werden Vermögenswerte eingeordnet, die am Bilanzstichtag eine verbleibende Laufzeit von mehr als zwölf Monaten haben.

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Wertpapiere und BeteiligungenDie Wertpapiere von G+D werden entweder als zum Handel bestimmte Wertpapiere oder als zur Ver-äußerung verfügbare Wertpapiere bilanziert. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert unter Bezugnahme auf öffentlich notierte Marktpreise auf einem aktiven Markt zum Bilanzstichtag. Die Handelspapiere beinhalten Anteile an einem geschlossenen und voll konsolidierten Spezialfonds, der in öffentlich gehandelte Eigen- und Fremdkapitaltitel investiert, und Stammaktien von der Nxt-ID, Inc. Die zur Veräußerung verfügbaren Wert papiere beinhalten Anteile an Investmentfonds, die zur Insol- venzsicherung der Altersteilzeitverpflichtungen dienen, und Vorzugsaktien von der Nxt-ID, Inc. Hoch-liquide „Commercial Paper“ mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten werden als Zahlungs mittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen und zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus den zum Handel bestimmten Wertpapieren werden erfolgs-wirksam im Jahresergebnis ausgewiesen.

Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren werden in den kumulierten Rücklagen aus ergebnisneutralen Eigenkapitalveränderungen im Eigenkapital ausgewiesen. Bei nicht nur vorübergehenden Wertminderungen wird ein Wertminderungsaufwand erfolgswirksam erfasst. Bei Eigenkapitalinstrumenten erfolgt eine Wertminderung bei dauerhafter oder signifikanter Minderung des beizulegenden Zeitwertes unterhalb der ursprünglichen Anschaffungskosten. Bei Fremd- kapitalinstrumenten erfolgt eine Wertminderung bei deutlichen Bonitätsverschlechterungen der Schuldner. Ergibt sich zu späteren Bewertungszeitpunkten, dass der beizulegende Zeitwert infolge von Ereignissen, die nach dem Zeitpunkt der Erfassung der Wertminderung eingetreten sind, objektiv ge- stiegen ist, werden die Wertminderungen für Gläubigerpapiere in entsprechender Höhe erfolgswirksam (für Eigenkapitalpapiere erfolgsneutral) zurückgenommen.

Beteiligungen an anderen nahestehenden Unternehmen werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen, da kein auf dem aktiven Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann.

Sonstige finanzielle VermögenswerteDie unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Vermögenswerte werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Die Bewertung erfolgt entsprechend den Ausführungen bei den Forderungen aus Lieferungen und Leis- tungen und sonstigen Forderungen, netto. Liegen bei finanziellen Vermögenswerten, die zu Anschaffungs- kosten bewertet wurden, Anzeichen für eine Wertminderung vor, wird eine Wertberichtigung auf den niedrigeren voraussichtlich realisierbaren Betrag vorgenommen. Uneinbringliche finanzielle Vermögens-werte werden ausgebucht. Bei Wegfall der Gründe für die erfassten Wertberichtigungen werden ent- sprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Finanzielle SchuldenDie unter den finanziellen Schulden ausgewiesenen Verpflichtungen werden, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, der Kategorie „Finanzielle Schulden bilanziert zu fortgeführten Anschaffungskosten“ zugeordnet. Die Bewertung dieser finanziellen Schulden erfolgt beim erstmaligen Ansatz zum beizulegen- den Zeitwert und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effek- tivzinsmethode. Transaktionskosten werden von den Anschaffungskosten abgezogen, soweit sie direkt zurechenbar sind. Als langfristig werden Verbindlichkeiten eingeordnet, die am Bilanzstichtag eine verbleibende Laufzeit von mehr als zwölf Monaten ausweisen.

Die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entspricht der oben dargestellten Vorgehensweise zu den finanziellen Schulden.

Eine finanzielle Schuld wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Giesecke+Devrient hat bisher nicht von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, finanzielle Schulden bei ihrer erstmaligen bilanziellen Erfassung als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Schulden zu bestimmen.

KonzernabschlussKonzern-Anhang64 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Derivative FinanzinstrumenteDerivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos aus dem gewöhnlichen Geschäftsverlauf in Form von Devisentermingeschäften eingesetzt.

Währungsrisiken aus Verträgen mit einem Nominalvolumen von mehr als 10,0 Mio. USD werden grund-sätzlich im Rahmen eines Mikrohedges als „Fair Value Hedge“ bilanziell abgebildet und über Devisen-termingeschäfte abgesichert. Wenn die Vorgaben des IAS 39 zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen („Hedge Accounting“) erfüllt sind, designiert und dokumentiert Giesecke+Devrient die Sicherungsbezie-hung ab diesem Zeitpunkt als „Fair Value Hedge“. Bei einem „Fair Value Hedge“ wird der beizulegende Zeitwert eines bilanzierten Vermögenswertes, einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einer nicht bilanzier- ten festen Verpflichtung gesichert. Die Dokumentation der Sicherungsbeziehungen beinhaltet die Ziele und die Strategie des Risikomanagements, die Art der Sicherungsbeziehung, das gesicherte Risiko, die Bezeichnung des Sicherungsinstruments und des Grundgeschäfts sowie eine Beschreibung der Methode zur Effektivitätsmessung. Die Sicherungsbeziehungen werden hinsichtlich der Erreichung einer Kompen-sation der Risiken aus Änderungen des beizulegenden Zeitwertes in Bezug auf das abgesicherte Risiko als in hohem Maße wirksam eingeschätzt und regelmäßig dahingehend untersucht, ob sie während der gesamten Berichtsperiode, für die sie designiert waren, hocheffektiv waren. Zeitwertänderungen dieser Derivate werden im sonstigen Finanzergebnis, netto, erfasst, ebenso die Veränderung der Marktbewer-tung der dazugehörigen Grundgeschäfte. Die Zeitwerte der Grundgeschäfte werden in der Bilanz unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und unter den kurzfristigen finanziellen Verbindlich-keiten ausgewiesen. Werden derivative Finanzinstrumente nicht mehr in ein „Hedge Accounting“ ein- bezogen, da die Voraussetzungen für ein „Hedge Accounting“ nicht mehr erfüllt sind, werden sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft.

USD-Zahlungsströme werden monatlich rollierend auf der Grundlage von Ist- und Plandaten über einen Zwölf-Monatszeitraum ermittelt. Sofern sich ein Saldo von mehr als 15,0 Mio. zwischen USD-Ein- und Auszahlungen länger als drei Monate ergibt, erfolgt eine fristenkongruente Sicherung über Devisen-termingeschäfte. Diese werden bilanziell als „Cash Flow Hedges“ abgebildet. Bei einem „Cash Flow Hedge“ werden zukünftig erwartete Zahlungsströme gesichert. Die Dokumentation der Sicherungsbezie-hungen beinhaltet die Ziele und die Strategie des Risikomanagements, die Art der Sicherungsbezie- hung, das gesicherte Risiko, die Bezeichnung des Sicherungsinstruments und der Grundgeschäfte sowie eine Beschreibung der Methode zur Effektivitätsmessung. Die Sicherungsbeziehungen werden hinsicht-lich der Erreichung einer Kompensation der Risiken aus Änderungen des beizulegenden Zeitwertes in Bezug auf das abgesicherte Risiko als in hohem Maße wirksam eingeschätzt und regelmäßig dahingehend untersucht, ob sie während der gesamten Berichtsperiode, für die sie designiert waren, hocheffektiv waren. Zeitwertänderungen des Teils dieser Derivate, der als wirksame Absicherung zu qualifizieren ist, werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Der unwirksame Teil wird erfolgswirksam im Finanz- ergebnis, netto, erfasst. Die Zeitwerte der Grundgeschäfte werden in der Bilanz unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und unter den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Beträge, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, werden in der Periode vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert, in der die abgesicherten erwarteten Zahlungsströme die Gewinn- oder Verlustrechnung beeinflussen. Werden derivative Finanzinstrumente nicht mehr in ein „Hedge Accounting“ einbezogen, da die Voraussetzungen für ein „Hedge Accounting“ nicht mehr erfüllt sind, werden sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft.

Ansonsten wendet G+D keine Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen im Rahmen der Sicherung von Fremdwährungsrisiken an („No-Hedge Accounting“). Daher werden diese derivativen Finanzinstru-mente als „zu Handelszwecken gehalten“ qualifiziert und zum Bilanzstichtag entweder als Vermögens-wert oder als Schuld zu ihren beizulegenden Zeitwerten bilanziert. Änderungen im beizulegenden Zeitwert werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Der Marktwert der Devisentermingeschäfte errechnet sich auf der Basis der am Bilanzstichtag geltenden Devisenkassakurse sowie der Terminauf- und -abschläge im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs.

Giesecke+Devrient ermittelt Finanzderivate, die in Trägerkontrakte eingebettet sind, und bilanziert sie entsprechend den Bestimmungen von IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ getrennt. Bei diesen Derivaten handelt es sich ausschließlich um Fremdwährungsderivate, die in bestimmte, auf eine Währung lautende Einkaufs- und Verkaufskontrakte eingebettet sind, die funktionale Währung weder von G+D noch des Vertragskontrahenten ist und die auch keine Währung ist, die üblicherweise in Verträ- gen verwendet wird, um nichtfinanzielle Objekte in dem wirtschaftlichen Umfeld, in dem das Geschäft stattfindet, zu kaufen oder zu verkaufen.

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Die Zeitwerte der externen und eingebetteten Fremdwährungsderivate werden in der Bilanz unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und unter den kurzfristigen finanziellen Schulden ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2011 erfolgte erstmals der Einsatz derivativer Finanzinstrumente zur Absicherung von Zinsrisiken. Für die derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung der Zinsrisiken wendet G+D seit dem 1. Januar 2012 die Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen an. Seit dem 1. Januar 2012 bilanziert Giesecke+Devrient Sicherungszusammenhänge in Form eines „Cash Flow Hedge“ für einen Zinssatzswap und einen Cross-Currency-Swap, mit dem Zins- und Währungskursrisiken abgesichert werden. Bei einem „Cash Flow Hedge“ werden zukünftig erwartete Zahlungsströme gesichert. Die Dokumentation der Sicherungsbeziehungen beinhaltet die Ziele und die Strategie des Risikomanagements, die Art der Siche- rungsbeziehung, das gesicherte Risiko, die Bezeichnung des Sicherungsinstruments und des Grund-geschäfts sowie eine Beschreibung der Methode zur Effektivitätsmessung. Die Sicherungsbeziehungen werden hinsichtlich der Erreichung einer Kompensation der Risiken aus Änderungen des beizulegenden Zeitwertes in Bezug auf das abgesicherte Risiko als in hohem Maße wirksam eingeschätzt und regelmäßig dahingehend untersucht, ob sie während der gesamten Berichtsperiode, für die sie designiert waren, hocheffektiv waren. Zeitwertänderungen des Teils dieser Derivate, der als wirksame Absicherung zu qualifizieren ist, werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Der unwirksame Teil wird erfolgs-wirksam im Finanz- bzw. Zinsergebnis, netto, erfasst. Die Zeitwerte der Grundgeschäfte werden in der Bilanz unter den kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerten und unter den kurz- und lang- fristigen sonstigen Verbindlichkeiten sowie finanziellen Schulden ausgewiesen. Die Beträge, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, werden in der Periode vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlust-rechnung umgegliedert, in der die abgesicherten erwarteten Zahlungsströme die Gewinn- oder Verlust-rechnung beeinflussen. Werden derivative Finanzinstrumente nicht mehr in ein „Hedge Accounting“ einbezogen, da die Voraussetzungen für ein „Hedge Accounting“ nicht mehr erfüllt sind, werden sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft. Der Marktwert der Zinssicherungsgeschäfte errechnet sich auf Basis von PAR FX-Forward Rates (quotiert) zum Stichtag im Rahmen eines gültigen Zinsstrukturmodells.

Die für G+D relevanten Klassen für Finanzinstrumente stellen die genutzten Kategorien nach IAS 39, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, kurzfristige Geldanlagen, künftige Forderungen und Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen sowie finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing, Finanzgarantien und derivative Finanzinstrumente, die in ein „Hedge Accounting“ einbezogen sind, dar.

G Risikomanagementpolitik und Sicherungsmaßnahmen

Das Risikomanagement für den gesamten Konzern wird zentral gesteuert. Bestimmungen zur Risiko-managementpolitik, zu den Sicherungsmaßnahmen und den Dokumentationsanforderungen werden in einer Richtlinie von der zentralen Finanzabteilung festgelegt und in entsprechenden Prozessabläufen umgesetzt. Eine Überprüfung und Aktualisierung dieser Richtlinie erfolgt in regelmäßigen Abständen. Die Genehmigung der Richtlinie erfolgt durch die Geschäftsführung.

Derivative Finanzinstrumente werden von G+D ausschließlich zur Verminderung der dem globalen Geschäft innewohnenden Risiken eingesetzt. Giesecke+Devrient besitzt daher weder derivative Finanz-instrumente zu spekulativen Zwecken noch begibt sie solche.

Es wird weiterhin auf die entsprechenden Ausführungen in Anmerkung 22 „Finanzwirtschaftliche Risiken“ verwiesen.

H Vorräte

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Kosten werden nach dem Durchschnittsverfahren, der FIFO-Methode („first in first out“) oder dem Standardkostenverfahren ermit- telt. Die Bewertung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfasst direkt zurechenbare Materialeinzel-kosten, Lohnkosten und Fertigungsgemeinkosten auf Basis der normalen Kapazität der Produktionsanlagen. Vermögenswerte des Vorratsvermögens werden zum Abschlussstichtag abgewertet, soweit ihr Nettover-äußerungswert niedriger ist als ihr Buchwert.

KonzernabschlussKonzern-Anhang66 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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I Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte werden als zur Veräußerung qualifiziert, wenn diese im gegenwärtigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte gängig und üblich sind, sofort veräußerbar sind und eine solche Veräußerung höchstwahrscheinlich ist. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.

J Goodwill und andere immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Vermögenswerte wie Standardsoftware, Lizenzen, Patente, Wasserrechte, Know-how, Goodwill sowie selbst geschaffene immaterielle Ver- mögenswerte.

Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet und planmäßig über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Kosten für Entwicklung werden aktiviert, sofern die Voraussetzungen des IAS 38 „Immaterielle Vermögens- werte“ erfüllt sind. Aktivierte Entwicklungskosten werden zu Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bilanziert. Die Herstellungskosten umfassen Material- und Perso- naleinzelkosten sowie in angemessenem Umfang zurechenbare Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Fremdkapitalkosten werden aktiviert, sofern ein qualifizierter Vermögenswert vorliegt. Die Abschreibung bilanzierter Entwicklungskosten erfolgt linear über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Forschungskosten werden nicht aktiviert, sondern in der Periode des Anfalls erfolgswirksam erfasst.

Die Nutzungsdauern der zeitlich beschränkt nutzungsfähigen immateriellen Vermögenswerte betragen grundsätzlich:

Jahre

Aktivierte Entwicklungskosten/Technologie 3–10

Software, Rechte, Kundenstamm etc. 2–15

Goodwill wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern auf die Werthaltigkeit hin zumindest jährlich überprüft. Wertminderungen des Goodwills dürfen nicht rückgängig gemacht werden.

Giesecke+Devrient überprüft die Werthaltigkeit eines Goodwills auf Ebene der zahlungsmittelgenerie- renden Einheit („Cash-Generating Unit“, kurz CGU) oder auf Ebene von Gruppen von CGUs in einem ein- stufigen Wertminderungstest, der mindestens jährlich durchzuführen ist. Übersteigt der Buchwert der CGU bzw. Gruppe von CGUs, der der Goodwill zugewiesen wurde, deren erzielbaren Betrag (Nutzungs-wert ermittelt als Barwert der zukünftigen Cashflows), ist der betroffene Goodwill in Höhe des Differenz-betrages wertzumindern. Übersteigt die Wertminderung der CGU bzw. Gruppe von CGUs den Buchwert des ihr zugeordneten Goodwills, ist die darüber hinausgehende Wertminderung durch anteilige Minde- rung von Buchwerten der CGU bzw. Gruppe von CGUs zugeordneten Vermögenswerten (grundsätzlich Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) zu erfassen.

Die wichtigsten Annahmen, auf denen die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Ver- äußerungskosten und des Nutzungswerts basiert, sind geschätzte Wachstumsraten, gewichtete durch- schnittliche Kapitalkosten und Steuersätze. Diese Prämissen sowie die zugrunde liegende Methodik können einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Werte und letztlich auf die Höhe einer möglichen Wertminderung des Goodwills haben. Werden zur Ermittlung des Goodwills Sachanlagen und immate-rielle Vermögenswerte auf Wertminderungen getestet, ist die Bestimmung des erzielbaren Betrags der Vermögenswerte gleichermaßen mit Schätzungen des Managements verbunden.

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K Sachanlagen

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibun-gen bilanziert. Die Sachanlagen werden linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die Abschreibung beginnt, sobald der Vermögenswert in Betrieb genommen wird.

Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezo-gene Verwaltungskosten. Fremdkapitalkosten werden aktiviert, sofern ein qualifizierter Vermögenswert vorliegt.

Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstandes und die Wiederherstellung des Standortes, an dem er sich befindet.

Vereinnahmte Investitionszuschüsse und -zulagen mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten derjenigen Vermögenswerte, für die der Zuschuss gewährt wurde.

Bestehen Sachanlagen aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen Bestandteile separat über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben. Laufende War- tungs- und Reparaturkosten werden im Entstehungszeitpunkt verursachungsgemäß als Aufwand erfasst.

Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern der Sachanlagen bei G+D betragen:

Jahre

Gebäude bis 50

Technische Anlagen und Maschinen 2–23

Sonstige Anlagen und Büroausstattung 2–23

L Wertminderungen der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen

Wertminderungen anderer immaterieller Vermögenswerte und von Sachanlagen werden durch den Vergleich ihres Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag als höherem Wert aus beizulegendem Zeitwert und Nutzungswert des Vermögenswerts ermittelt. Können den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten unabhängig generierten künftigen Finanzmittelzuflüsse zugeordnet wer- den, ist die Werthaltigkeit auf Basis der nächsthöheren aggregierten zahlungsmittelgenerierenden Ein- heit von Vermögenswerten zu testen. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen, wird für diese Vermögenswerte eine Wertaufholung vorgenommen. Ausgenommen hiervon sind die Goodwills.

M Leasing

Bei Abschluss einer Vereinbarung stellt der Konzern fest, ob eine solche Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder enthält.

Das wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen wird demjenigen Vertragspartner in einem Leasing- verhältnis zugerechnet, der alle wesentlichen Chancen und Risiken trägt, die mit dem Leasinggegenstand verbunden sind.

Trägt der Leasinggeber die wesentlichen Chancen und Risiken („Operating Lease“), wird der Leasing-gegenstand vom Leasinggeber bilanziert. Die Bewertung des Leasinggegenstandes richtet sich nach den für den Leasinggegenstand einschlägigen Bilanzierungsvorschriften. Während des Zeitraums des Ope- rating-Leasing-Verhältnisses werden die gezahlten Leasingraten von Leasinggeber und Leasingnehmer erfolgswirksam erfasst.

KonzernabschlussKonzern-Anhang68 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Trägt der Leasingnehmer die wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am Leasinggegen-stand verbunden sind („Finance Lease“), so hat der Leasingnehmer den Leasinggegenstand anzusetzen. Der Leasinggegenstand wird im Zugangszeitpunkt mit seinem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrige- ren Barwert der künftigen Leasingzahlungen bewertet und über die geschätzte Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Der Leasingnehmer setzt im Zugangszeitpunkt zugleich eine Leasingverbindlichkeit an. Die Leasingverbindlichkeit wird in den Folgeperioden nach der Effektivzins-methode getilgt und fortgeschrieben.

N Rückstellungen

Pensionsrückstellungen und ähnliche VerpflichtungenDie Verpflichtungen für Pensionen und sonstige Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und damit zusammenhängende Aufwendungen und Erträge werden in Übereinstimmung mit versiche-rungsmathematischen Bewertungen ermittelt. Diese Bewertungen beruhen auf Schlüsselprämissen, darunter Abzinsungssätze, Gehaltstrends, Rentendynamiksätze, biometrische Wahrscheinlichkeiten und Trendannahmen zur Entwicklung der Krankenversicherungsleistungen. Die angesetzten Abzinsungs-faktoren spiegeln die Zinssätze wider, die am Bilanzstichtag für erstrangige, festverzinsliche Anleihen mit entsprechender Laufzeit erzielt werden. Aufgrund schwankender Markt- und Wirtschaftslage können die zugrunde gelegten Prämissen von der tatsächlichen Entwicklung abweichen, was wesentliche Auswir- kungen auf Verpflichtungen für Pensionen und sonstige Leistungen nach Beendigung des Arbeitsver-hältnisses haben kann.

Die Pensionsrückstellungen aus leistungsorientierten Plänen werden nach der Methode der laufenden Einmalprämien („Projected Unit Credit Method“) bewertet. Dabei werden sowohl die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften als auch die künftig zu erwartenden Steigerungen der Entgelte und Renten berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste und die übrigen Neubewertungen der Nettoschuld werden am Abschlussstichtag ermittelt und über das sonstige Ergebnis („Ergebnisneutrale Eigenkapitalveränderungen“) erfasst.

Zur Festlegung des Rechnungszinssatzes bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen verwendet Giesecke+Devrient die Methodik „Mercer Pension Discount Yield Curve“. Hierbei handelt es sich um eine IAS-19-konforme Zinsermittlungsmethode. Die Methodik basiert auf einer Auswahl von AA-gerateten Unternehmensanleihen gemäß Bloomberg-Auswertungen. Der Nettozins-aufwand, d. h. der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung ab- züglich des mit den Abzinsungssätzen ermittelten erwarteten Ertrags aus dem Planvermögen, wird im Zinsaufwand gezeigt. Die im Rahmen von beitragsorientierten Plänen zu leistenden Beiträge werden als Aufwand erfasst.

Werden die Leistungen eines Plans verändert oder wird ein Plan gekürzt, werden die entstehende Verände- rung der die nachzuverrechnende Dienstzeit betreffenden Leistung oder der Gewinn oder Verlust bei der Kürzung unmittelbar im Gewinn oder Verlust erfasst. Der Konzern erfasst Gewinne und Verluste aus der Abgeltung eines leistungsorientierten Plans zum Zeitpunkt der Abgeltung.

AltersteilzeitvereinbarungenEine Verpflichtung aus Altersteilzeit wird zu dem Zeitpunkt angesetzt, zu dem der Arbeitnehmer einen einzelvertraglichen Anspruch auf vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses hat. Für Altersteilzeit-vereinbarungen im Rahmen des Blockzeitmodells werden der kontinuierlich anwachsende Erfüllungs-rückstand und die Verpflichtung zur Zahlung von Aufstockungsleistungen getrennt bewertet. Beide Ver- pflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen vom Beginn der Aktivphase bis zum Ende der Beschäftigungsphase ratierlich erfasst. In der Passivphase wird der Barwert der zukünftigen Zahlungen zurückgestellt. Der in den Altersteilzeitaufwendungen enthaltene Nettozinsanteil wird im Zinsaufwand gezeigt.

GewährleistungsverpflichtungenBeim Verkauf eines Produkts wird eine Rückstellung für erwartete Gewährleistungsverpflichtungen gebildet. Schätzungen für Aufwendungen aus Gewährleistungsverpflichtungen basieren vorwiegend auf Erfahrungen aus der Vergangenheit.

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RestrukturierungsrückstellungenEine Restrukturierungsrückstellung wird angesetzt, sofern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung besteht. Eine faktische Verpflichtung zur Restrukturierung entsteht nur dann, wenn es einen detaillierten formellen Restrukturierungsplan gibt und bei den Betroffenen die Erwartung ausgelöst wurde, dass die Restrukturierung durchgeführt wird. Dies kann erfolgen durch den Beginn der Umsetzung des Plans oder durch die Bekanntgabe der wesentlichen Punkte an die Betroffenen. Eine Restrukturierungsrückstellung enthält nur die direkt im Zusammenhang mit der Restrukturierung entstehenden Ausgaben, die sowohl zwangsweise im Zuge der Restrukturierung entstehen als auch nicht mit den laufenden Aktivitäten von G+D zusammenhängen.

Rückstellungen für belastende VerträgeDie Bestimmung der Rückstellungen für belastende Verträge ist in erheblichem Maß mit Einschätzungen verbunden. Diese betreffen im Wesentlichen Einschätzungen bezüglich des Projektfortschritts, der Erfül- lung bestimmter Leistungsanforderungen, Änderungen der Projektvolumina, der Aktualisierung der kalkulierten Gesamtkosten sowie angewandter kundenspezifischer und laufzeitadäquater Diskontierungs- zinssätze.

Giesecke+Devrient erfasst Rückstellungen für belastende Verträge, sofern bei einem Vertrag die unver-meidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen höher als der erwartete wirtschaftliche Nutzen sind. Die unvermeidbaren Kosten aus einem Vertrag spiegeln den Mindestbetrag der bei Aus- stieg aus dem Vertrag anfallenden Nettokosten wider; diese stellen den niedrigeren Betrag von Erfüllungs-kosten und etwaigen aus der Nichterfüllung resultierenden Entschädigungszahlungen oder Strafgeldern dar. Bevor eine separate Rückstellung für einen belastenden Vertrag erfasst wird, erfolgt die Bilanzierung einer Wertminderung bei den durch den Vertrag betroffenen Vermögenswerten.

Sonstige RückstellungenSonstige Rückstellungen werden angesetzt, soweit rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrschein-lich zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und nicht mit möglichen Erstat- tungen, wie z. B. Versicherungsansprüchen, verrechnet. Der Erfüllungsbetrag ergibt sich auf der Basis der bestmöglichen Schätzung. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, sofern der Abzinsungsbetrag wesentlich ist.

Änderungen des Zinssatzes, der Höhe oder des zeitlichen Anfalls von Auszahlungen zur Bewertung von Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnlichen Verpflichtungen sind in gleicher Höhe beim korrespondierenden Vermögenswert zu berücksichtigen, sofern die Rückstellungsminderung den Buchwert des Vermögenswertes nicht überschreitet. In diesem Fall ist der überschießende Betrag sofort erfolgswirksam zu erfassen.

O Erfassung der Umsatzerlöse, Zinsen und Dividenden

Der Ausweis von Erlösen erfolgt grundsätzlich nach Versand der Produkte und Übergang des wirtschaft-lichen Eigentums auf den Käufer oder nach Erbringung der Leistung. Soweit ein Vertrag eine Abnahme durch den Kunden vorsieht, werden die Erlöse grundsätzlich nach der erfolgreichen Abnahme erfasst. Wenn die Vereinbarungen die Installation der Produkte am Standort des Kunden vorsehen und die Instal- lation für die Funktion des Produkts entscheidend ist, werden die Erlöse nach Lieferung des Produkts und erfolgter Installation am Standort des Kunden ausgewiesen.

In bestimmten Fällen tritt G+D als Generalunternehmer bei der Errichtung von Papierfabriken, Sonderein-richtungen (z. B. zur Fertigung von Sicherheitsprodukten) und Personalisierungszentren auf. Die Erfüllung solcher Verträge erfolgt im Allgemeinen über einen längeren Zeitraum. Bis zur endgültigen Fertigstellung können mehrere Jahre vergehen. Für Fertigungsaufträge wird die „Percentage-of-Completion“-Methode verwendet, sofern sich Erträge und Aufwendungen verlässlich schätzen lassen. Der Fertigstellungsgrad wird mit Hilfe von Output-Methoden (z. B. vereinbarte Meilensteine) oder dem Kostenvergleichsverfahren („Cost-to-Cost“-Methode) ermittelt. Das Periodenergebnis wird ermittelt, indem die vertraglich festge- legten Gesamtauftragserlöse und -kosten mit dem Fertigstellungsgrad multipliziert und um die Vorjahres-ergebnisse korrigiert werden.

KonzernabschlussKonzern-Anhang70 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Werden langfristige Kundenaufträge abgewickelt, deren wesentliche Bestandteile die Erstellung, die Modifikation oder das Customizing von Software ausmachen, erfolgt die Umsatzrealisierung auch insoweit nach der zuletzt genannten Methode.

Insbesondere im Karten-, Pass- und Ausweisgeschäft gibt es Vertragsverhältnisse mit mehreren Liefe-rungs- und Leistungskomponenten („Mehrkomponentenverträge“). Bei Mehrkomponentenverträgen (z. B. Lieferung von Kartenkörpern und Erbringung von Personalisierungsleistungen) ist die sofortige Umsatzerfassung nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Die Umsatzerlöse für die einzelnen Komponenten bemessen sich dann grundsätzlich nach dem anteiligen beizulegenden Zeitwert der Komponente am gesamten Lieferungs- und Leistungsumfang. Die auf die erbrachten Teilleistungen ent- fallenden Beträge sind zu begrenzen auf die Werte, die unabhängig von weiteren noch zu erbringenden Teilleistungen sind.

Zinsen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Dividenden werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

P Zuwendungen

Sofern Investitionszuschüsse/-zulagen für Vermögenswerte bestimmt sind, werden diese mit den Anschaffungs- /Herstellungskosten des bezuschussten Vermögenswertes verrechnet und stellen somit eine Anschaffungskostenminderung dar. Der Zuschuss/die Zulage wird ratierlich in Form von geringeren Abschreibungen erfolgswirksam vereinnahmt.

Die übrigen Zuwendungen werden in der Periode als Ertrag erfasst, in der der Anspruch entsteht.

Q Latente Steuern

Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Konzernbilanz und der Steuerbilanz sowie für steuerliche Verlustvorträge angesetzt, sofern aus deren Nutzung Steuerminderungen in Folgeperioden wahrscheinlich sind.

R Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird gemäß IAS 7 aufgestellt und zeigt die Mittelzu- und -abflüsse im Laufe des Geschäftsjahres gegliedert nach den Zahlungsströmen aus betrieblicher Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Die Darstellung der Zahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit erfolgt mittels der indirekten Methode, indem das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um nicht zahlungswirksame Vor- gänge korrigiert wird. Darüber hinaus werden Sachverhalte eliminiert, die dem Cashflow aus Investitions-tätigkeit oder Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind. Zahlungsströme aus erhaltenen und gezahlten Zinsen sowie aus erhaltenen Dividenden werden den Zahlungsströmen aus der betrieblichen Tätigkeit zugeordnet. Auszahlungen für den Erwerb zusätzlicher Anteile an verbundenen Unternehmen unter gemeinsamer Beherrschung werden dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zugeordnet.

Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel. Die flüssigen Mittel setzen sich aus den Kassenbeständen und Guthaben bei Kreditinstituten, den liquiden Mitteln aus den Fonds sowie kurzfristigen Geldanlagen mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten zusammen.

S Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Mit der Änderung zu IAS 7 „Disclosure Initiative“ werden die Informationen über die Veränderung der Verschuldung des Unternehmens verbessert. Das Unternehmen macht Angaben über die Änderungen solcher Finanzverbindlichkeiten, deren Einzahlungen und Auszahlungen in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt werden. Dazugehörige finanzielle Vermögenswerte werden ebenfalls in die Angaben einbezogen (z. B. Vermögenswerte aus Absicherungsgeschäften).

Es werden zahlungswirksame Veränderungen, Änderungen aus dem Erwerb oder der Veräußerung von Unternehmen, währungskursbedingte Änderungen, Änderungen der beizulegenden Zeitwerte und übrige Änderungen angegeben.

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Die Angaben werden in Form einer Überleitungsrechnung vom Anfangsbestand in der Bilanz bis zum Endbestand in der Bilanz dargestellt. Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss von G+D.

Die Änderungen zu IAS 12 „Recognition of Deferred Tax Assets for Unrealised Losses“ verdeutlichen die Bilanzierung der latenten Steueransprüche für nicht realisierte Verluste bei zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Schuldinstrumenten. Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss von G+D.

Im Rahmen des „Annual Improvement“ Projekts (2014–2016) wurden drei IFRS Standards geändert, von denen nur der folgende im Jahr 2017 anzuwenden war:

In IFRS 12 wird klargestellt, dass die Angaben nach IFRS 12 grundsätzlich auch für solche Anteile an Toch- terunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierten Unternehmen gelten, die als zur Ver- äußerung gehalten im Sinne des IFRS 5 klassifiziert werden; eine Ausnahme hiervon bilden die Angaben nach IFRS 12.B10–B16 (Finanzinformationen). Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss von G+D.

Das IASB hat eine Reihe weiterer Verlautbarungen veröffentlicht. Diese kürzlich umgesetzten Rechnungs-legungsverlautbarungen sowie die Verlautbarungen, die noch nicht umgesetzt wurden, hatten keinen wesentlichen Einfluss auf den Abschluss des G+D-Konzerns.

T Neue und geänderte Bilanzierungsgrundsätze

Außer den im Folgenden aufgeführten neuen Standards und Interpretationen, die einen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben können, wurden eine Reihe weiterer Standards und Interpreta-tionen verabschiedet, die jedoch erwartungsgemäß keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben werden:

EU Endorsement ist bereits erfolgtDer im Juli 2014 herausgegebene IFRS 9 ersetzt die bestehenden Leitlinien in IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“. IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und Bewertung von Finanz- instrumenten, darunter ein neues Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung der Wertmin-derung von finanziellen Vermögenswerten sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Sicherungsgeschäfte. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfassung und Ausbuchung von Finanzinstru-menten aus IAS 39. Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Der Standard wurde bereits von der EU in europäisches Recht übernommen. G+D prüft die Auswirkungen der Anwendung auf den Konzernabschluss.

Im Mai 2014 hat das IASB den neuen Standard IFRS 15 „Revenue from Contracts with Customers“ veröffent-licht. Zielsetzung des neuen Standards zur Umsatzrealisierung ist es, die Vielzahl der bisher in diversen Standards und Interpretationen enthaltenen Regelungen zusammenzuführen.

Gleichzeitig werden einheitliche Grundprinzipien festgelegt, die für alle Branchen und für alle Arten von Umsatztransaktionen anwendbar sind. Im April 2016 wurden einige Klarstellungen zum IFRS 15 veröffent-licht, die vornehmlich die Identifizierung von separaten Leistungsverpflichtungen sowie die Abgrenzung Prinzipal und Agent betreffen.

IFRS 15 ist erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Der Konzern wird IFRS 15 erstmals für das am 1. Januar 2018 beginnende Geschäftsjahr 2018 (Umstellungsjahr auf IFRS 15) anwenden. Der Konzern beabsichtigt, beim Übergang auf IFRS 15 die modifiziert retrospek- tive Methode, nach der die kumulierten Anpassungsbeträge zum 1. Januar 2018 erfasst werden, in seinem Konzernabschluss anzuwenden. Infolgedessen wird der Konzern die Anforderungen des IFRS 15 nicht auf jede dargestellte Vergleichsperiode anwenden. Hierbei macht der Konzern von den in IFRS 15 gewähr- ten praktischen Erleichterungen Gebrauch. In diesem Zusammenhang ist insbesondere vorgesehen, zum 1. Januar 2018 keine Neubewertung solcher Verträge vorzunehmen, die innerhalb desselben Geschäftsjahres begonnen und erfüllt wurden oder am 1. Januar 2018 vollständig erfüllt sind.

Beim Verkauf von Produkten in den Geschäftsbereichen Currency Technology und Mobile Security erfolgt die Erfassung der Umsatzerlöse derzeit mit Lieferung der Güter zum Kunden. Dies ist als derjenige Zeitpunkt definiert, zu dem der Kunde die Güter sowie die zugehörigen Risiken und Chancen, die mit der Eigentumsübertragung verbunden sind, akzeptiert.

KonzernabschlussKonzern-Anhang72 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Nach IFRS 15 werden Umsatzerlöse erfasst, sobald ein Kunde die Verfügungsgewalt über die Güter erlangt. Bei einigen Verträgen über den Verkauf von kundenspezifischen Produkten wie Banknoten oder Bank-karten überträgt der Konzern die Verfügungsgewalt bereits während der Fertigung. Die Umsatzerlöse aus diesen Verträgen werden während der Produktherstellung erfasst.

Nach Einschätzung des Konzerns führt dies dazu, dass Umsatzerlöse – sowie einige zugehörige Kosten – für diese Verträge über einen Zeitraum erfasst werden, d. h. vor Lieferung der Güter zum Kunden.

Geschäftsfeld übergreifend beeinflusst der erhöhte Spielraum für Schätzungen im Zusammenhang mit variablen Gegenleistungen die Höhe und den Zeitpunkt der Umsatzrealisierung.

Darüber hinaus erhöhen sich mit IFRS 15 die Angaben im Anhang zu Art, Höhe, Zeitpunkt und Unsicher-heit von Erlösen und Zahlungsströmen aus Verträgen mit Kunden erheblich. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Konzern mangels Kapitalmarktorientierung keine Segmentberichterstattung veröffentlicht.

Das Projekt zur Implementierung des neuen Standards ist noch nicht abgeschlossen. Durch den oben beschriebenen Übergang von einer zeitpunktbezogenen auf eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung wird in der Periode der Erstanwendung eine Erhöhung des Eigenkapital erwartet.

IFRS 16 führt ein einheitliches Rechnungslegungsmodell ein, wonach Leasingverhältnisse in der Bilanz des Leasingnehmers zu erfassen sind. Ein Leasingnehmer erfasst ein Nutzungsrecht (right-of-use asset), das sein Recht auf die Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswertes darstellt, sowie eine Schuld aus dem Leasingverhältnis, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Es gibt Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse hinsichtlich geringwertiger Wirtschaftsgüter. Die Rechnungslegung beim Leasinggeber ist vergleichbar mit dem derzeitigen Standard – d. h., dass Leasinggeber Leasingverhältnisse weiterhin als Finanzierungs- oder Operating-Leasingverhältnisse einstufen.

IFRS 16 ersetzt die bestehenden Leitlinien zu Leasingverhältnissen, darunter IAS 17 Leasingverhältnisse, IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, SIC-15 Operating-Leasingverhält-nisse – Anreize und SIC-27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen.

Der Standard ist erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen-den Geschäftsjahres anzuwenden. Eine frühzeitige Anwendung ist zulässig für Unternehmen, die IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 oder davor anwenden. G+D prüft die Auswirkungen der Anwendung auf den Konzernabschluss.

Die erstmalige Anwendung des jeweiligen Standards ist mit der verpflichtenden Anwendung beabsichtigt.

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2 Finanzielle Vermögenswerte

Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich zum 31. Dezember 2017 und 2016 wie folgt zusammen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Kurzfristig

Kurzfristige Geldanlagen (> 3 Monate und < 1 Jahr) 0,9 1,2

Handelspapiere 72,6 61,8

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 9,3 9,3

Derivative Finanzinstrumente 4,6 1,6

Ausleihungen an Gemeinschaftsunternehmen – 0,4

87,4 74,3

Langfristig

Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen 21,1 20,6

Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 1,3 0,6

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 1,7 –

24,1 21,2

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere wurden zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von 11,0 Mio. EUR am 31. Dezember 2017 und in Höhe von 9,3 Mio. EUR am 31. Dezember 2016 bilanziert. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Marktwert.

3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, netto, setzen sich zum 31. Dezember 2017 und 2016 wie folgt zusammen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Kurzfristig

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 445,3 397,8

Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen 7,3 6,1

Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen 0,1 0,5

Forderungen gegen MC Familiengesellschaft mbH – 0,1

Sonstige 15,5 18,4

Anzahlungen 34,2 49,3

502,4 472,2

Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen (14,3) (11,6)

488,1 460,6

Langfristig

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13,2 5,8

Anzahlungen auf Sachanlagen 3,3 2,5

16,5 8,3

Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen (ohne Anzahlungen) zum 31. Dezember 2017:

in Mio. EUR nicht überfällig

1 bis 30 Tage überfällig

31 bis 90 Tage überfällig

91 bis 180 Tage überfällig

181 bis 360 Tage überfällig

über 360 Tage überfällig Gesamt

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 346,3 51,7 21,5 20,9 23,9 17,1 481,4

abzüglich Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen – – (0,3) – (1,7) (12,3) (14,3)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 346,3 51,7 21,2 20,9 22,2 4,8 467,1

KonzernabschlussKonzern-Anhang74 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen (ohne Anzahlungen) zum 31. Dezember 2016:

in Mio. EUR nicht überfällig

1 bis 30 Tage überfällig

31 bis 90 Tage überfällig

91 bis 180 Tage überfällig

181 bis 360 Tage überfällig

über 360 Tage überfällig Gesamt

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 302,2 51,4 35,8 20,7 10,1 8,5 428,7

abzüglich Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen (0,1) – – (2,1) (3,4) (6,0) (11,6)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 302,1 51,4 35,8 18,6 6,7 2,5 417,1

Die Einzelwertberichtigungen (EWB) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen haben sich wie folgt entwickelt:

in Mio. EUR 2017 2016

1. Januar 11,6 9,0

Zugänge zum Konsolidierungskreis 0,2 0,1

Zuführungen (erfolgswirksam) 6,2 5,7

Auflösungen (erfolgswirksam) (2,7) (1,7)

Ausbuchungen von Forderungen (1,3) (1,3)

Umbuchungen 0,7 –

Währungsumrechnungseffekte (0,4) (0,2)

31. Dezember 14,3 11,6

Die Einzelwertberichtigungen betreffen mehrere Kunden, die mitgeteilt haben, dass sie aufgrund ihrer wirtschaftlichen Umstände nicht erwarten, die ausstehenden Beträge begleichen zu können.

Der weder wertgeminderte noch in Zahlungsverzug befindliche Bestand an Forderungen aus Lieferun- gen und Leistungen und sonstigen Forderungen beträgt 346,3 Mio. EUR zum 31. Dezember 2017 bzw. 302,1 Mio. EUR zum 31. Dezember 2016. G+D geht davon aus, dass die weder überfälligen noch wertgemin-derten Forderungen in voller Höhe einbringlich sind. Es deuten zum Stichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Diese Einschätzung basiert auf dem Zahlungsverhalten der Vergangenheit sowie umfangreichen Analysen in Bezug auf das Ausfall-risiko der Kunden.

Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen, assoziierte Unternehmen sowie auf nahestehende Unternehmen und Personen waren nicht erforderlich.

Im Geschäftsjahr 2015 hat der Konzern eine Dienstleistungskonzessionsvereinbarung mit einer ausländi-schen Behörde über das Errichten und Betreiben einer gemeinsamen Fabrik zur Herstellung von ID-Karten und Pässen (BOT-Modell = Build-Operate-Transfer) abgeschlossen. Die Vereinbarung sieht neben einer einjährigen Errichtungsphase eine zehnjährige Betreiberphase vor.

Zur Errichtung der Fabrik ist ein gemeinsames Investitionsbudget festgelegt, welches zu 60 % durch den Konzern und zu 40 % durch den Vertragspartner getragen wird. Wesentliche Aufgaben des Konzerns sind zunächst die Planung der Fabrik, die Beschaffung der notwendigen Maschinen und die Errichtung der Produktion sowie die Bereitstellung von Barmitteln (Errichtungsphase). Der operative Betrieb obliegt für eine Laufzeit von 10 Jahren (mit einer Verlängerungsoption um 5 Jahre) dem Konzern, wobei das EBITDA der Fabrik den Vertragspartnern zu jeweils ihren Investitionsanteilen (60/40) zusteht und jährlich aus- geschüttet werden soll. Der Vertragspartner hat für jedes Jahr der Betreiberphase eine Mindestabnahme-menge an ID-Karten und Pässen garantiert.

Während der operativen Phase des Projekts ist der Konzern für die Aufrechterhaltung der Betriebsbereit-schaft der Fabrik verantwortlich. Nach Beendigung der operativen Laufzeit geht die Fabrik in das Eigentum des Vertragspartners über.

Die Dienstleistungskonzessionsvereinbarung wurde als financial asset model eingestuft.

Im Geschäftsjahr 2015 wurden im Rahmen der Errichtungsphase Barmittel in Höhe von 2,7 Mio. EUR geleis- tet, die als Abgrenzungsposten in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen For- derungen gezeigt werden. Da diese Barmittel bisher nicht verwendet wurden, sind sie zum 31. Dezember 2017 unverändert in diesem Abgrenzungsposten enthalten.

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Aufgrund eines längeren Auswahlprozesses zu einem geeigneten Grundstück, welcher erst zum Jahresende entschieden werden konnte, war zum 31. Dezember 2017 die Errichtungsphase noch nicht abgeschlossen. Daher wurde im Geschäftsjahr 2017 mit dem Vertragspartner eine Verlängerung der ursprünglich 12-mona-tigen Errichtungsphase vertraglich vereinbart. Im Geschäftsjahr 2017 hat Veridos fortlaufend Errichtungs-leistungen für den Aufbau der Kartenfabrik erbracht. Hierfür wurden Forderungen und Umsatzerlöse in Höhe von 7,1 Mio. EUR erfasst. Die Forderungen sind als langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bilanziert, da Einnahmen erst im Rahmen der Betreiberphase erzielt werden können. Für das Geschäftsjahr 2017 hat Veridos keinen Gewinn oder Verlust erfasst, da den Umsatzerlösen gleichlautende Aufwendungen gegenüberstehen.

4 Vorräte, netto

Die Vorräte setzen sich zum 31. Dezember 2017 und 2016 wie folgt zusammen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 139,4 118,7

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 163,5 152,0

Fertigerzeugnisse 52,6 62,6

Handelswaren 21,0 14,1

Ersatzteile, Module, Sensoren – Currency Management Solutions 49,7 47,0

426,2 394,4

Der Betrag von Wertminderungen von Vorräten, der in den Geschäftsjahren 2017 und 2016 als Aufwand erfasst worden ist, beläuft sich auf jeweils 26,8 Mio. EUR und 19,2 Mio. EUR.

Die Buchwerte der Vorräte, welche zur Besicherung von finanziellen Schulden dienen (siehe Anmerkung 13 „Finanzielle Schulden“), belaufen sich zum 31. Dezember 2017 und 2016 auf 0,0 Mio. EUR bzw. 6,1 Mio. EUR.

5 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Steuerforderungen (außer Ertragsteuerforderungen) 25,1 20,0

Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkung 6,9 6,8

Forderungen aus Fertigungsaufträgen (siehe Anmerkung 23 „Fertigungsaufträge") 0,6 –

Sonstige 7,4 7,6

40,0 34,4

6 Beteiligungen

Die Beteiligungen betreffen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 18,8 13,2

18,8 13,2

Im Geschäftsjahr 2015 enthielten die Beteiligungen einen 50 %-Anteil an der CI Tech Components AG. Ein Geschäftsbereich dieser Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2016 auf die CI Tech Sensors AG übertragen, an der G+D zunächst ebenfalls mit 50 % beteiligt war. Im Rahmen eines Anteilstausches erwarb G+D wei- tere 25 % an der CI Tech Components AG durch Hingabe von 25 % an der CI Tech Sensors AG (siehe Anmer- kung 24 „Unternehmenszusammenschlüsse“). Die CI Tech Components AG wurde dadurch zu einem beherrschten Unternehmen. In den nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen verbleibt der 25 %-Anteil an der CI Tech Sensors AG.

KonzernabschlussKonzern-Anhang76 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Im Geschäftsjahr 2016 enthielten die Beteiligungen einen 49 %-Anteil an der EPC Electronic Payment Cards Gesellschaft für Kartenmanagement mbH (EPC). Mit Vertrag vom 20. Februar 2017 wurden die restlichen Anteile an der EPC hinzugekauft, womit EPC im Konzernabschluss von G+D zu einem vollkonsolidierten Unternehmen wurde (siehe Anmerkung 24 „Unternehmenszusammenschlüsse“).

Die folgenden Beteiligungen (siehe Anmerkung 1 c „Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze“) werden unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert:

Höhe der Beteiligung

Name des Gemeinschaftsunternehmens

Shenzhen Giesecke & Devrient Currency Automation Systems Co. Ltd., China 50,00 %

E-Kart Elektronik Kart Sistemleri Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Türkei 50,00 %

CI Tech Sensors AG, Schweiz 25,00 %

Name des assoziierten Unternehmens

Emirates German Security Printing L.L.C., Vereinigte Arabische Emirate 29,40 %

Netset Global Solutions d.o.o., Serbien 24,00 %

Hansol Secure Co., Ltd., Korea 16,29 %

finally safe GmbH, Deutschland 14,30 %

Shenzhen Giesecke & Devrient Currency Automation Systems Co. Ltd. vertreibt und installiert Banknoten- bearbeitungssysteme.

E-Kart Elektronik Kart Sistemleri Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi befasst sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Karten, Kartensystemen und kartenbasierten Lösungen.

CI Tech Sensors AG entwickelt, produziert und vermarktet weltweit Kompaktsensoren für die zuverlässige Echtheits- und Werterkennung von Banknoten.

Emirates German Security Printing L.L.C. vermarktet und vertreibt Sicherheitserzeugnisse in den Vereinig-ten Arabischen Emiraten und weiteren Staaten der arabischen Halbinsel.

Netset Global Solutions d.o.o. entwickelt spezialisierte Informationssysteme mit integrierten Informa-tionsschutzmechanismen, für die elektronische Identifizierung, für große nationale Register, für Smart- card-Anwendungen und kryptographische Lösungen.

Hansol Secure Co., Ltd. ist ein Hersteller von Chipkarten im Bereich NFC/LTE USIM sowie von Sicherheits- plattform-Lösungen.

Finally safe GmbH ist zuständig für die Entwicklung von Technologie, Produkten und Services im Bereich von Internet-, Frühwarn- und Lagebildsystemen mit nachgelagerten Systemen sowie deren erfolgreiche Platzierung am Markt.

Mit Wirkung zum 23. Mai 2017 hat G+D im Rahmen eines Anteilstausches für 19,93 % der Anteile an Fit Pay, Inc. zum Marktwert von 2,8 Mio. EUR (Buchwert 2,2 Mio. EUR) Aktien an Nxt-ID, Inc. in gleicher Höhe zum Marktwert erhalten. Hieraus entstand ein Nettoveräußerungsgewinn in Höhe von 0,6 Mio. EUR und wurde innerhalb der Gewinn- und Verlustanteile aus Anwendung der Equity-Methode ausgewiesen. Der Ausweis der Aktien an Nxt-ID, Inc. erfolgt als zum Handel bestimmte Wertpapiere für die an der Börse gehandelten Aktien und als zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere für die Vorzugsaktien. Die Bewer- tung erfolgt entsprechend zum beizulegenden Zeitwert.

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Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen

Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für wesentliche Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen, basierend auf ihren nach IFRS erstellten Abschlüssen, und verändert um Anpassungen des beizulegenden Zeitwertes zum Erwerbszeitpunkt und Unterschiede bei den Rechnungs-legungsmethoden des Konzerns:

in Mio. EURGemeinschaftsunternehmen Assoziiertes Unternehmen

Shenzhen Giesecke & Devrient Currency Automation Systems

Co. Ltd. CI Tech Sensors AG Hansol Secure Co., Ltd.

2017 2016 2017 2016 1 2017 2016

Umsatzerlöse 24,3 30,2 30,1 36,6 10,1 –

Gewinn aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 5,0 3,7 1,5 1,2 4,7 –

davon planmäßige Abschreibungen und Amortisationen (0,3) (0,4) (1,5) (0,9) (0,2) –

davon Zinsergebnis – (0,1) – (0,1) – –

davon Ertragssteuern (1,5) (1,3) (0,2) (0,3) (0,1) –

Sonstiges Ergebnis (0,7) (0,4) – – (0,7) –

Gesamtergebnis 4,3 3,3 1,5 1,2 4,0 –

Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis 2,2 1,7 0,4 0,3 0,7 –

Fortschreibung aus der Kaufpreisallokation (inkl. CTA) – – (0,9) (1,0) (0,2) –

Zwischengewinneliminierung (0,4) (0,5) – – – –

Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis 1,8 1,2 (0,5) (0,7) 0,5 –

Während des Jahres erhaltene Dividenden (1,8) (1,3) (0,5) – – –

Kurzfristige Vermögenswerte 18,2 19,1 15,3 18,4 20,6 –

davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 10,5 7,7 1,2 1,2 2,0 –

Langfristige Vermögenswerte 4,3 4,2 1,3 2,0 2,9 –

Kurzfristige Schulden (10,5) (12,0) (4,5) (6,8) (2,1) –

davon kurzfristige finanzielle Schulden – – – (0,4) – –

Langfristige Schulden – – (3,8) (5,0) (0,1) –

davon langfristige finanzielle Schulden – – – – – –

Nettovermögen 12,0 11,3 8,3 8,6 21,3 –

Anteil des Konzerns am Nettovermögen 6,0 5,7 2,1 2,2 3,5 –

Zwischengewinneliminierung (0,1) (0,5) – – – –

Vermögenswerte aus der Kaufpreisallokation (inkl. CTA) – – 2,1 2,9 3,2 –

Buchwert des Anteils am Beteiligungsunternehmen zum Jahresende 5,9 5,2 4,2 5,1 6,7 –

1 Das Gesamtergebnis 2016 beinhaltet 3 Monate (bis zum 31. März 2016) der CI Tech Components AG inklusive des Geschäftsbereichs Sensors sowie 9 Monate (ab 1. April 2016) der CI Tech Sensors AG

Nicht wesentliche Gemeinschaftsunternehmen

Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für den Anteil des Konzerns an nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen, basierend auf den im Konzernabschluss berichteten Beträgen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Buchwert der Anteile an nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen 0,4 –

Jeweils Anteil am

Gewinn/(Verlust) aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 0,4 (0,7)

Gesamtergebnis 0,4 (0,7)

KonzernabschlussKonzern-Anhang78 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Nicht wesentliche assoziierte Unternehmen

Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für den Anteil des Konzerns an nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen, basierend auf den im Konzernabschluss berichteten Beträgen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Buchwert der Anteile an nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen 1,6 2,9

Jeweils Anteil am

Gewinn/(Verlust) aus fortzuführenden Geschäftsbereichen – (0,7)

Gesamtergebnis – (0,7)

7 Immaterielle Vermögenswerte

Die Entwicklung des Goodwills und der anderen immateriellen Vermögenswerte ist wie folgt:

in Mio. EUR

Kundenstamm /

Rechte

Entwicklungs-kosten /

Technologie Software Goodwill Gesamt

Anschaffungs- und Herstellungskosten

1. Januar 2016 40,0 62,7 153,2 43,7 299,6

Zugänge 0,8 9,7 6,4 0,1 17,0

Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse 0,9 17,1 – 14,0 32,0

Abgänge – – (9,4) – (9,4)

Währungsanpassungen 0,3 (0,6) 0,4 (1,2) (1,1)

31. Dezember 2016 42,0 88,9 150,6 56,6 338,1

1. Januar 2017 42,0 88,9 150,6 56,6 338,1

Zugänge 1,4 10,9 12,4 – 24,7

Umbuchungen 0,1 (1,2) 1,1 – 0,0

Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse 1,0 – 0,1 1,1 2,2

Abgänge – – (2,6) – (2,6)

Währungsanpassungen (1,7) (2,3) (1,0) (1,0) (6,0)

31. Dezember 2017 42,8 96,3 160,6 56,7 356,4

Die Zugänge 2017 und 2016 beinhalten selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 16,7 Mio. EUR und 10,3 Mio. EUR.

in Mio. EUR

Kundenstamm /

Rechte

Entwicklungs-kosten /

Technologie Software Goodwill Gesamt

Kumulierte Abschreibungen

1. Januar 2016 36,1 38,9 86,4 – 161,4

Zugänge 0,9 4,9 21,1 – 26,9

Wertminderungsaufwendungen – 1,1 – – 1,1

Abgänge – – (9,4) – (9,4)

Währungsanpassungen 0,2 (0,4) 0,3 – 0,1

31. Dezember 2016 37,2 44,5 98,4 – 180,1

1. Januar 2017 37,2 44,5 98,4 – 180,1

Zugänge 1,6 6,8 15,5 – 23,9

Wertminderungsaufwendungen – – 0,2 2,0 2,2

Abgänge – – (2,6) – (2,6)

Währungsanpassungen (1,5) (0,7) (0,7) – (2,9)

31. Dezember 2017 37,3 50,6 110,8 2,0 200,7

Buchwert

1. Januar 2016 3,9 23,8 66,8 43,7 138,2

31. Dezember 2016 4,8 44,4 52,2 56,6 158,0

31. Dezember 2017 5,5 45,7 49,8 54,7 155,7

79

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2016 führte G+D eine Änderung der Bilanzierungsrichtlinie bei aktivierten Entwicklungskosten durch, da sich das technische Umfeld sowie die Projektinhalte verändert haben. Dies führte zu einer Erhöhung der erfassten Zugänge innerhalb der aktivierten Entwicklungskosten in Höhe von 3,7 Mio. EUR.

Die Abschreibungen auf die immateriellen Vermögenswerte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Posten der Funktionsbereiche wie folgt ausgewiesen:

in Mio. EUR 2017 2016

Umsatzkosten 8,7 6,4

Vertriebskosten 0,8 0,3

Forschungs- und Entwicklungskosten 0,4 0,4

Allgemeine Verwaltungskosten 14,0 19,8

23,9 26,9

Für die Geschäftsjahre 2017 und 2016 wurden Wertminderungen in Höhe von 0,2 Mio. EUR bzw. 1,1 Mio. EUR auf Software bzw. aktivierte Entwicklungskosten erfasst. Die Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 0,2 Mio. EUR bzw. 1,1 Mio. EUR wurden in den allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 0,2 Mio. EUR bzw. Umsatzkosten in Höhe 1,1 Mio. EUR erfasst. Die Wertminderung 2017 auf Software basiert auf der Einschätzung, dass durch den Ersatz der Software kein Nutzungswert mehr besteht.

Der Goodwill einer kanadischen Tochtergesellschaft in Höhe von 2,0 Mio. EUR (im Vorjahr 2,1 Mio. EUR) wurde in der CGU „Banknote Solutions“ zusammengefasst. Aufgrund der geplanten Standortschließung wurde der Goodwill in voller Höhe wertgemindert.

Der Goodwill der CI Tech Components AG in Höhe von 14,0 Mio. EUR (im Vorjahr 14,0 Mio. EUR) ist der CGU „Currency Management Solutions“ zugeordnet. Da das Geschäft in der CGU „Currency Management Solutions“ überwiegend in Euro abgewickelt wird, wird dieser Goodwill in Euro bilanziert. Der Goodwill der secunet AG in Höhe von 4,0 Mio. EUR (im Vorjahr 3,4 Mio. EUR) ist der CGU „secunet“ zugeordnet. Der Anstieg des Goodwills um 0,6 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis in Höhe von 0,8 Mio. EUR und der im Rahmen eines Asset Deals übertragenen Vermögens-werte von der bintec elmeg security GmbH an die secunet AG. Die Werthaltigkeit dieser Goodwills ist nicht kritisch, sodass Sensitivitätsanalysen diesbezüglich nicht erforderlich sind.

Der Goodwill der Veridos Matsoukis S.A. Security Printing in Höhe von 2,1 Mio. EUR (im Vorjahr 2,1 Mio. EUR) sowie der Goodwill der Veridos GmbH in Höhe von 4,4 Mio. EUR (im Vorjahr 4,4 Mio. EUR) werden der CGU „Veridos“ zugerechnet. Aufgrund des immer stärkeren Zusammenwachsens der früher stärker getrenn- ten Hardware- und Solutions-Bereiche zu hoch integrierten Kundenangeboten und einheitlichen Leis- tungserstellungen wurden die jeweiligen 3S-Geschäfte in die MS Divisionen reallokiert. Der Goodwill der Giesecke+Devrient Mobile Security Sweden AB in Höhe von 29,7 Mio. EUR (im Vorjahr 30,6 Mio. EUR) wird im Geschäftsbereich „Mobile Security“ auf die Divisionen und damit auf die CGU‘s „Financial Solutions“, „Connectivity & Devices“ und „Cyber Security“ verteilt. Auf Ebene der neuen CGU’s steuert das Manage-ment den Goodwill. Bisher erfolgte die Steuerung auf der Ebene unterhalb der jeweiligen Divisionen. Die Verteilung des Goodwills in Höhe von 7,2 Mio. EUR (im Vorjahr 7,4 Mio. EUR) auf die CGU „Financial Solutions“, in Höhe von 20,5 Mio. EUR (im Vorjahr 21,2 Mio. EUR) auf die CGU „Con nectivity & Devices“ und in Höhe von 2,0 Mio. EUR (im Vorjahr 2,0 Mio. EUR) auf die CGU „Cyber Security“ erfolgt anhand der Barwerte der geplanten Umsatzerlöse. Der im Rahmen des Erwerbs der C.P.S. Technologies S.A.S. bilan- zierte Goodwill in Höhe von 0,5 Mio. EUR wird der CGU „Financial Solutions“ zugeordnet.

Bei der Durchführung des Werthaltigkeitstests für den Goodwill wird der erzielbare Betrag der CGU auf Basis der Nutzungswerte ermittelt. Der Nutzungswert ist der Barwert der künftigen Cashflows, die aus der CGU abgeleitet werden können. Die Ermittlung der Cashflows basiert seit 2014 einheitlich auf der Fünf-Jahres-Planung von G+D. Die Cashflows der CGU „Veridos“ wurden unter den Planungsprämissen ermittelt, dass die durchschnittliche EBITDA-Marge im Detailplanungszeitraum 5,7 % und die Wachstums-rate in der ewigen Rente 1,0 % beträgt. Die Cashflows der CGU‘s „Financial Solutions“, „Connectivity & Devices“ und „Cyber Security“ wurden unter den Planungsprämissen ermittelt, dass die durchschnittliche EBITDA-Marge im Detailplanungszeitraum 6,9 %, 8,3 % und 10,1 % und die Wachstumsrate in der ewigen Rente 1,0 % beträgt. Die Cashflows der CGU „Currency Management Solutions“ wurden unter den Pla- nungsprämissen ermittelt, dass die durchschnittliche EBITDA-Marge im Detailplanungszeitraum 10,1 % und die Wachstumsrate in der ewigen Rente 0,0 % beträgt.

KonzernabschlussKonzern-Anhang80 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Zur Abzinsung der Cashflows wurde für die CGU „secunet“ ein Vorsteuerzinssatz in Höhe von 10,5 % für 2017 und 11,5 % für 2016 verwendet. Für die CGU „Banknote Solutions“ und „Currency Management Solutions“ erfolgte die Abzinsung unter Verwendung eines Vorsteuerzinssatzes von 10,7 % für 2017 und 9,6 % für 2016. Zur Abzinsung der Cashflows wurde für die CGU „Veridos“ ein Vorsteuerzinssatz von 10,3 % für 2017 und 10,2 % für 2016 verwendet. Für die CGU‘s „Financial Solutions“ und „Connectivity & Devices“ kam ein Vorsteuerzinssatz in Höhe von 11,4 % für 2017 sowie 11,8 % für 2016 zur Abzinsung der Cashflows zur Anwendung. Für die CGU „Cyber Security“ kam ein Vorsteuerzinssatz in Höhe von 11,4 % für 2017 sowie 12,1 % für 2016 zur Abzinsung der Cashflows zur Anwendung. In den Geschäftsjahren 2017 und 2016 ergaben sich keine Wertminderungen für die Goodwills.

Für den Goodwill der CGU „Veridos“ wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Bei einer Erhöhung des Zinssatzes zum 31. Dezember 2017 ceteris paribus von 10,3 % auf 12,4 % würde dies erstmalig zu einem Wertminderungsaufwand führen. Bei einer Reduzierung des Cashflows für den „Terminal Value“ zum 31. Dezember 2017 ceteris paribus von 12,3 Mio. EUR auf 8,9 Mio. EUR kommt es zu einem Wertminderungs- aufwand.

Für den Goodwill der CGU‘s „Financial Solutions“, „Connectivity & Devices“ und „Cyber Security“ wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Bei einer Erhöhung des Zinssatzes zum 31. Dezember 2017 ceteris paribus von 11,4 % auf 12,9 % für „Financial Solutions“, von 11,4 % auf 14,2 % für „Connectivity & Devices“ und von 11,4 % auf 15,4 % für „Cyber Security“ würde dies erstmalig zu einem Wertminderungsaufwand führen. Bei einer Reduzierung des Cashflows für den „Terminal Value“ zum 31. Dezember 2017 ceteris paribus von 31,8 Mio. EUR auf 25,6 Mio. EUR für „Financial Solutions“, von 27,1 Mio. EUR auf 18,4 Mio. EUR für „Connectivity & Devices“ und von 12,5 Mio. EUR auf 7,5 Mio. EUR für „Cyber Security“ kommt es zu einem Wertminderungsaufwand.

Es bestehen zum 31. Dezember 2017 und 2016 keine immateriellen Vermögenswerte, welche zur Besicherung von finanziellen Schulden dienen (siehe Anmerkung 13 „Finanzielle Schulden“).

81

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8 Sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen1 stellt sich wie folgt dar:

in Mio. EUR

Grundstücke und Bauten 1

Technische Anlagen und

Maschinen 1

Andere Anlagen,

Betriebs- und Geschäfts-

ausstattung 1Anlagen

im Bau Gesamt

Anschaffungs- und Herstellungskosten

1. Januar 2016 439,7 703,5 216,4 19,1 1.378,7

Zugänge 6,3 37,5 24,4 13,7 81,9

Umbuchungen 7,3 8,6 4,3 (20,1) 0,1

Zugänge zum Konsolidierungskreis – 0,4 3,6 – 4,0

Abgänge (2,0) (32,7) (15,4) – (50,1)

Währungsanpassungen 0,4 8,6 (0,3) 0,1 8,8

31. Dezember 2016 451,7 725,9 233,0 12,8 1.423,4

1. Januar 2017 451,7 725,9 233,0 12,8 1.423,4

Zugänge 8,4 28,2 22,1 7,8 66,5

Umbuchungen 2,8 39,7 (27,9) (11,2) 3,4

Zugänge zum Konsolidierungskreis 3,6 3,6 0,8 – 8,0

Abgänge (7,3) (14,3) (11,7) – (33,3)

Währungsanpassungen (4,5) (15,3) (5,8) (0,1) (25,7)

31. Dezember 2017 454,7 767,8 210,5 9,3 1.442,3

1 Einschließlich Finanzierungsleasing; siehe Anmerkung 9 „Leasing“.

in Mio. EUR

Grundstücke und Bauten 1

Technische Anlagen und

Maschinen 1

Andere Anlagen,

Betriebs- und Geschäfts-

ausstattung 1Anlagen

im Bau Gesamt

Kumulierte Abschreibungen

1. Januar 2016 215,9 510,7 165,9 – 892,5

Zugänge 11,1 46,3 21,2 – 78,6

Umbuchungen 0,6 (0,6) – – –

Wertminderungsaufwendungen – 0,4 – – 0,4

Abgänge (1,8) (31,8) (15,2) – (48,8)

Währungsanpassungen (0,1) 5,1 (0,2) – 4,8

31. Dezember 2016 225,7 530,1 171,7 – 927,5

1. Januar 2017 225,7 530,1 171,7 – 927,5

Zugänge 11,7 48,4 18,8 – 78,9

Umbuchungen 0,6 22,8 (23,4) – –

Zugänge zum Konsolidierungskreis 1,5 1,6 0,6 – 3,7

Wertminderungsaufwendungen 4,2 1,2 0,5 – 5,9

Abgänge (2,5) (13,8) (11,4) – (27,7)

Währungsanpassungen (2,4) (10,6) (4,2) – (17,2)

31. Dezember 2017 238,8 579,7 152,6 – 971,1

Buchwert

1. Januar 2016 223,8 192,8 50,5 19,1 486,2

31. Dezember 2016 226,0 195,8 61,3 12,8 495,9

31. Dezember 2017 215,9 188,1 57,9 9,3 471,2

1 Einschließlich Finanzierungsleasing; siehe Anmerkung 9 „Leasing“.

KonzernabschlussKonzern-Anhang82 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Im Geschäftsjahr 2016 führte G+D eine externe Überprüfung der Restnutzungsdauern bei den Gebäuden der Konzernzentrale in München durch. Dies führte zu einer Erhöhung der erwarteten Nutzungsdauer. Die Auswirkung dieser Änderungen auf den tatsächlichen und erwarteten Abschreibungsaufwand im laufenden Jahr bzw. in künftigen Jahren ist wie folgt:

in Mio. EUR 2016 2017 2018 2019 2020 2021

Folgende Jahre

(Reduzierung) Anstieg des Abschreibungs-aufwands (2,3) (2,1) (1,9) (1,9) (1,5) (1,5) 11,2

Im Jahr 2017 kam es zu einem Grundstücks- und Gebäudeverkauf an ein nahestehendes Unternehmen, was zu Abweichungen im Abschreibungsaufwand in der oben dargestellten Tabelle führte.

In den Berichtsjahren 2017 und 2016 erfasste Giesecke+Devrient Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von 1,9 Mio. EUR bzw. 0,3 Mio. EUR in den Umsatzkosten sowie 0,0 Mio. EUR bzw. 0,1 Mio. EUR im Bereich Forschung und Entwicklung. In dem Bereich Verwaltung ergaben sich im Jahr 2017 Wert- minderungen in Höhe von 4,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,0 Mio. EUR). Die erfassten Wertminderungen von Giesecke+Devrient im Jahr 2017 beziehen sich im Wesentlichen auf eine bevorstehende Standort schlie- ßung, aufgrund derer außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen werden mussten. Die Wert- minderungen bei den Grundstücken, Gebäuden und Maschinen beruhen auf dem beizulegendem Zeit- wert. Der beizulegende Zeitwert der Immobilien wurde von externen, unabhängigen Immobiliengut-achtern bestimmt. In dem gewählten Szenario fließen G+D über die Immobilie derzeit keine Einnahmen zu und diese muss zukünftig auf dem Markt vermietet werden. Dabei wurde die Methode zur Bar-wertermittlung angewendet und die verwendete Bewertungstechnik als ein beizulegender Zeitwert der Ebene drei eingeordnet. Der Abzinsungssatz beträgt 7,00 %.

Die Buchwerte der Sachanlagen, welche zur Besicherung von finanziellen Schulden dienen (siehe Anmer- kung 13 „Finanzielle Schulden“), belaufen sich zum 31. Dezember 2017 und 2016 auf 8,4 Mio. EUR bzw. 31,3 Mio. EUR.

Zum 31. Dezember 2017 und 2016 belaufen sich vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Sach-anlagen auf 7,6 Mio. EUR und 8,3 Mio. EUR.

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9 Leasing

Giesecke+Devrient hat Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing („Finance Lease“) für Gebäude und bestimmte Maschinen und Einrichtungen übernommen, die innerhalb der nächsten fünf Jahre zu verschiedenen Zeitpunkten auslaufen.

Zum 31. Dezember 2017 und 2016 beliefen sich die Nettobuchwerte für Gebäude, Maschinen und Einrich-tungen im Rahmen des Finanzierungsleasings auf folgende Werte:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Gebäude 6,5 10,9

Maschinen und Einrichtungen 0,1 0,1

6,6 11,0

Die Abschreibungen auf Sachanlagen im Rahmen des Finanzierungsleasings sind im Abschreibungsauf-wand enthalten.

Giesecke+Devrient unterhält außerdem verschiedene unkündbare Operating-Leasing-Verhältnisse für Gebäude, Produktionsanlagen, elektronische Datenverarbeitung, Kraftfahrzeuge und sonstige Büro-ausstattung, die in den nächsten 15 Jahren auslaufen. Die Mietaufwendungen für Operating-Leasing- Verhältnisse in den Jahren 2017 und 2016 beliefen sich auf 29,6 Mio. EUR bzw. 29,6 Mio. EUR.

Die künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasing-Verhältnissen und die künftigen Mindestleasingzahlungen aus dem Finanzierungsleasing betragen:

in Mio. EUR Finanzierungs-leasing

Operating- Leasing

Bis zu einem Jahr 3,3 34,0

Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 0,1 90,3

Länger als fünf Jahre – 29,2

Gesamte Mindestleasingzahlungen 3,4 153,5

Abzüglich des darin enthaltenen Zinsanteils (mit Sätzen bis 7,8 %) (0,1)

Barwert der Netto-Mindestleasingzahlungen für Finanzierungsleasing 3,3

Die Barwerte der Netto-Mindestleasingzahlungen lauten wie folgt:

in Mio. EUR Finanzierungs-leasing

Bis zu einem Jahr 3,2

Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren 0,1

Barwert der Netto-Mindestleasingzahlungen für Finanzierungsleasing 3,3

Die künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasing-Verhältnissen beinhalten Leasing-Verhältnisse mit nahestehenden Unternehmen und Personen in Höhe von 0,1 Mio. EUR.

Im Rahmen einer Sale-and-leaseback-Transaktion im Jahr 2017 hat G+D einen Teil seiner Grundstücke und Gebäude zu einem Verkaufspreis in Höhe von 20,7 Mio. EUR an ein nahestehendes Unternehmen ver- äußert. Diese Veräußerung wurde zum beizulegenden Zeitwert getätigt. Das Grundstück und das Gebäude werden im Rahmen von Operating-Leasing-Verhältnissen zu unterschiedlichen, teils kürzeren Leasing-dauern bis zum 31. Dezember 2019 von G+D angemietet. Im Gegenzug wurde die Erstattung eines Teils der Umzugskosten von G+D als variable Leasingzahlung vereinbart. Bezüglich des Gebäudeverkaufs wird auf Anmerkung 8 „Sachanlagen“ und auf Anmerkung 26 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“ verwiesen.

Bezüglich der Entwicklung der Leasingverbindlichkeiten wird auf Anmerkung 13 „Finanzielle Schulden“ verwiesen.

KonzernabschlussKonzern-Anhang84 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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10 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Kurzfristig

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber fremden Dritten 291,2 251,1

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 0,9 8,5

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 0,2 –

Übrige Verbindlichkeiten 1,4 1,8

Erhaltene Anzahlungen/Ertragsabgrenzung 163,1 158,4

456,8 419,8

Langfristig

Erhaltene Anzahlungen/Ertragsabgrenzung 25,5 48,2

25,5 48,2

11 Rückstellungen

in Mio. EUR

Gewähr-

leistungen

Personal-bezogene

Kosten

Lizenz- und Patent-

verletzungenBelastende

VerträgeRestruktu-

rierung Sonstige Gesamt

1. Januar 2017 58,0 14,8 7,7 6,8 7,6 37,0 131,9

Zuführungen 19,7 5,1 – 5,4 9,7 12,2 60,3

Zugänge zum Konsolidierungskreis 0,1 – – – – 5,8 5,9

Zinskomponente – 0,1 – – – – 0,1

Inanspruchnahme (6,7) (4,7) (0,1) (1,9) (5,4) (16,2) (43,2)

Auflösungen (23,3) (0,2) (3,4) (4,7) (2,1) (12,5) (46,2)

Währungsanpassungen (0,3) (0,2) (0,5) – – (0,5) (1,5)

31. Dezember 2017 47,5 14,9 3,7 5,6 9,8 25,8 107,3

davon kurzfristig 47,5 9,7 3,7 5,6 9,8 20,7 97,0

davon langfristig – 5,2 – – – 5,1 10,3

Die personalbezogenen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläums-zahlungen. Der Zinsanteil für Altersteilzeitrückstellungen und für Jubiläumszahlungen ist im Zinsaufwand enthalten.

Die Restrukturierungsrückstellungen beinhalten überwiegend Rückstellungen in Bezug auf Standort-schließungen im Ausland.

In den sonstigen Rückstellungen sind insbesondere Rückstellungen für Vertragsstrafen, Quellensteuer-verpflichtungen, Rückbauverpflichtungen und Prozesskosten enthalten.

12 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Personalverpflichtungen und Sozialabgaben 97,2 93,5

Umsatzsteuer und sonstige Steuern 21,5 21,4

Künftige Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen (siehe Anmerkung 23 „Fertigungsaufträge“) 3,2 –

Sonstige Verbindlichkeiten 11,0 7,8

132,9 122,7

85

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13 Finanzielle Schulden

Die finanziellen Schulden zum 31. Dezember 2017 und 2016 setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Kurzfristig

Kurzfristige Verbindlichkeiten und Kontokorrentkreditlinien gegenüber Kreditinstituten1 18,2 59,0

Kurzfristiges Darlehen gegenüber MC Familiengesellschaft mbH 5,4 7,6

Kurzfristiges Darlehen von sonstigen Dritten 11,2 6,0

Kurzfristiger Anteil aus Darlehen von Kreditinstituten 28,5 49,4

Kurzfristiger Anteil aus Darlehen der Giesecke & Devrient Stiftung 3,5 0,8

Zinsverbindlichkeiten aus Darlehen von Kreditinstituten 1,4 0,8

Sonstige Finanzielle Schulden 2,5 –

Derivative Finanzinstrumente 4,8 3,4

Kurzfristige finanzielle Schulden, gesamt 75,5 127,0

Langfristig

Unbesicherte Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Zinssätze 1,05 % bis 3,50 %, fällig bis 28. Juli 2027 248,5 198,2

Unbesicherte Verbindlichkeiten gegenüber der Giesecke & Devrient Stiftung, Zinssatz 2,66 %, fällig am 1. Dezember 2022 20,7 20,7

Unbesicherte Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Dritten, Zinssatz 2,65 %, unbegrenzte Laufzeit 2,6 2,3

Unbesicherte Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Dritten, Zinssätze 0,18 % bis 1,25 %, fällig bis 15. Dezember 2022 2,4 0,8

Durch Grundschuld besicherte Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Zinssatz 3,15 %, fällig am 31. Dezember 2018 8,4 28,3

Derivative Finanzinstrumente – 3,0

Gesamt 282,6 253,3

Abzüglich des kurzfristigen Anteils langfristiger finanzieller Schulden (32,0) (50,2)

Langfristige finanzielle Schulden, gesamt 250,6 203,1

Gesamte finanzielle Schulden 326,1 330,1

1 Dieser Betrag beinhaltet zum 31. Dezember 2017 und 31. Dezember 2016 durch Grundschuld besicherte Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 0,0 Mio. EUR und 2,1 Mio. EUR sowie durch Vorräte besicherte Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von jeweils 0,4 Mio. EUR.

Die Fälligkeiten der Finanzverbindlichkeiten für die folgenden Jahre betragen:

in Mio. EUR

2018 75,5

2019 25,5

2020 35,4

2021 11,3

2022 133,4

Folgende Jahre 45,0

326,1

KonzernabschlussKonzern-Anhang86 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Die Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

in Mio. EUR

Langfristige Kreditverbind-

lichkeiten (inkl. kurz-

fristiger Anteil)

Kurzfristige Kreditverbind-

lichkeiten

Derivative Finanz-

instrumente

Sonstige finanzielle

Schulden

Summe finanzielle

Schulden

Leasing- verbind-

lichkeiten1 Gesamt

Buchwert 1. Januar 2017 250,3 73,4 6,4 – 330,1 5,9 336,0

Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungsätigkeit

Tilgungen der Periode (51,3) (97,2) – – (148,5) (2,6) (151,1)

Neuaufnahme 83,2 61,1 – – 144,3 – 144,3

Summe 31,9 (36,1) – – (4,2) (2,6) (6,8)

Unternehmenserwerbe 0,6 – – – 0,6 – 0,6

Sonstige Änderungen – 0,6 – 2,5 3,1 – 3,1

Zeitwertänderungen – – (1,3) – (1,3) – (1,3)

Währungsanpassungen (0,2) (1,7) (0,3) – (2,2) – (2,2)

Buchwert 31. Dezember 2017 282,6 36,2 4,8 2,5 326,1 3,3 329,4

Zeitwert 31. Dezember 2017 281,5 36,2 4,8 2,5 325,0 3,3 328,3

1 Für weitere Informationen zur Leasingverbindlichkeit wird auf Anmerkung 9 „Leasing“ verwiesen.

Kreditlinien

Giesecke+Devrient stehen weltweit Kreditlinien in Höhe von 773,3 Mio. EUR (im Vorjahr 828,4 Mio. EUR) zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2017 hatte G+D 278,4 Mio. EUR (im Vorjahr 287,3 Mio. EUR) dieser Kredit-linien für Bankgarantien, 22,2 Mio. EUR (im Vorjahr 59,0 Mio. EUR) für Kreditaufträge und 11,2 Mio. EUR (im Vorjahr 6,0 Mio. EUR) gegenüber sonstigen Dritten verwendet. Folglich waren 461,5 Mio. EUR (im Vor- jahr 476,1 Mio. EUR) der verfügbaren Kreditlinien zum Bilanzstichtag nicht verwendet.

14 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Planbeschreibungen

Giesecke+Devrient unterhält für eine beträchtliche Anzahl ihrer Mitarbeiter in Deutschland sowie bei wenigen Tochtergesellschaften im Ausland leistungsorientierte Pensionspläne. Diese leistungsorientierten Pläne belasten den Konzern mit versicherungsmathematischen Risiken, wie beispielsweise dem Langlebig-keitsrisiko, Währungsrisiko und Zinsrisiko.

Die leistungsorientierten Pensionspläne beruhen neben der Anzahl von Dienstjahren auf dem aktuell empfangenen Gehalt oder sind endgehaltsabhängig. Für den wesentlichen Teil der Mitarbeiter, die ab dem 1. Januar 2002 in einem Arbeitsverhältnis zu einem deutschen Konzernunternehmen stehen, beruht der Pensionsplan auf Versorgungsbausteinen, deren Leistungen jährlich um 1 % angepasst werden. Mitarbeitern in deutschen Konzernunternehmen wird daneben das Recht eingeräumt, bestimmte Gehalts- bestandteile für künftige Pensionszahlungen zu verwenden.

Der Bewertungsstichtag für die Berechnung des Anwartschaftsbarwertes der wesentlichen Pensionspläne sowie der wesentlichen sonstigen Versorgungsverpflichtungen ist der 31. Dezember.

Weiterhin bestehen Zahlungsverpflichtungen für beitragsorientierte staatliche Versorgungspläne in Deutschland sowie im Ausland.

Für neu eintretende Mitarbeiter ab 1. Januar 2014 wurde die alte Versorgungsordnung gekündigt. Für ab dem 1. Januar 2014 eintretende Mitarbeiter ist eine extern finanzierte Durchführung der betrieblichen Altersversorgung vorgesehen.

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Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen gesamt

Die Versorgungsverpflichtungen aus den Pensionsplänen und den ähnlichen Verpflichtungen von Giesecke+Devrient setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Pensionsverpflichtungen 592,3 584,8

Sonstige Versorgungsverpflichtungen 1,2 1,5

Sonstige 0,5 0,5

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 594,0 586,8

Pensionsverpflichtungen und sonstige Versorgungsverpflichtungen

Die Einzelheiten zu den Veränderungen des Anwartschaftsbarwertes („Defined Benefit Obligation“), dem Zeitwert des Planvermögens und den sonstigen Versorgungsverpflichtungen sind den folgenden Tabellen zu entnehmen:

in Mio. EUR

PensionsverpflichtungenSonstige

Versorgungsverpflichtungen

31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016

Veränderung des erwarteten Anwartschaftsbarwertes

„Defined Benefit Obligation“ am Jahresanfang 607,7 526,2 1,5 1,2

Wechselkursdifferenzen (1,8) 0,8 (0,2) –

Dienstzeitaufwand 9,6 8,8 0,2 0,2

Zinsaufwand 11,9 13,4 0,1 0,1

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (1,1) – (0,5) –

Aus Plankürzungen (1,1) – (0,2) –

Aus Planänderungen – – (0,3) –

Teilnehmerbeiträge 0,5 0,1 – –

Zugänge/(Abgänge) aus Konsolidierungskreisänderungen 6,1 12,7 – –

Versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste (5,3) 57,5 0,1 –

Aus demografischen Parameteränderungen – 0,2 0,2 –

Aus finanziellen Parameteränderungen (3,2) 58,2 (0,1) –

Aus erfahrungsbedingten Anpassungen (2,1) (0,9) (0,1) –

Gezahlte Versorgungsleistungen (12,4) (11,8) – –

„Defined Benefit Obligation“ am Jahresende 615,2 607,7 1,2 1,5

Veränderung des Planvermögens

Zeitwert des Planvermögens am Jahresanfang 22,9 13,8 – –

Wechselkursdifferenzen (1,1) 0,4 – –

Tatsächliche Erträge aus dem Planvermögen (ohne erwartete Zinserträge) 0,1 0,1 – –

Erwartete Zinserträge 0,5 0,5 – –

Zugänge/(Abgänge) aus Konsolidierungskreisänderungen (0,1) 7,6 – –

Arbeitgeberbeiträge 1,4 1,0 – –

Teilnehmerbeiträge 0,2 0,1 – –

Gezahlte Versorgungsleistungen (1,0) (0,6) – –

Zeitwert des Planvermögens am Jahresende 22,9 22,9 – –

Bilanzierte Nettoschuld am Jahresende 592,3 584,8 1,2 1,5

KonzernabschlussKonzern-Anhang88 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Bilanzierte Nettoschuld

Die bilanzierte Nettoschuld hat sich in den Geschäftsjahren zum 31. Dezember 2017 und 2016 wie folgt entwickelt:

in Mio. EUR

PensionsverpflichtungenSonstige

Versorgungsverpflichtungen

31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016

Nettoschuld zum Jahresbeginn 584,8 512,4 1,5 1,2

Dienstzeitaufwand 9,6 8,8 0,2 0,2

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (1,1) – (0,5) –

Aus Plankürzungen (1,1) – (0,2) –

Aus Planänderungen – – (0,3) –

Zinsaufwand/(-ertrag) 11,4 12,9 0,1 0,1

Zugänge/(Abgänge) aus Konsolidierungskreisänderungen 6,2 5,1 – –

Versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste (5,3) 57,5 0,1 –

Aus demografischen Parameteränderungen – 0,2 0,2 –

Aus finanziellen Parameteränderungen (3,2) 58,2 (0,1) –

Aus erfahrungsbedingten Anpassungen (2,1) (0,9) (0,1) –

Tatsächliche Erträge aus Planvermögen (ohne erwartete Zinserträge) (0,1) (0,1) – –

Gezahlte Versorgungsleistungen (ohne Planabgeltungen) (11,4) (11,2) – –

Arbeitgeberbeiträge (1,4) (1,0) – –

Teilnehmerbeiträge 0,3 – – –

Wechselkursdifferenzen (0,7) 0,4 (0,2) –

Nettoschuld zum Jahresende 592,3 584,8 1,2 1,5

Planvermögen

Das Planvermögen wurde in folgende Anlageklassen investiert:

in % des Planvermögens 31.12.2017 31.12.2016

Rückdeckungsversicherungen 30,4 31,1

Aktien 9,4 27,4

Schuldinstrumente 15,3 24,0

Immobilienfonds 7,7 7,3

Geldmarktfonds 33,5 6,3

Sonstige 3,7 3,9

100,0 100,0

Der Großteil des Planvermögens ist in Geldmarkfonds und Schuldinstrumente sowie für deutsche Gesell- schaften in Form von Rückdeckungsversicherungen und Fondsanteilen angelegt. Des Weiteren wird Planvermögen in Aktien und Immobilienfonds angelegt. Die Verwaltung wie auch die Neuanlage wird durch eine festgelegte Anlagepolitik gesteuert, welche die Anlage in hochwertige und diversifizierte Anlageklassen vorsieht.

Für das Geschäftsjahr 2018 sind Zuführungen zum Planvermögen in Höhe von 0,6 Mio. EUR (im Vorjahr 0,2 Mio. EUR) geplant. Es bestehen keine Mindestdotierungsverpflichtungen.

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Versicherungsmathematische Annahmen

Die bei der Ermittlung der zukünftigen Versorgungsverpflichtungen unterstellten Abzinsungssätze und Prozentsätze der Gehalts- und Pensionsanspruchserhöhungen schwanken entsprechend der Wirtschafts-lage der Länder, in denen die Versorgungspläne bestehen. Die gewichteten durchschnittlichen Annahmen für die Berechnung der versicherungsmathematischen Werte lauten:

in %

PensionsverpflichtungenSonstige

Versorgungsverpflichtungen

31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016

Abzinsungssatz /erwartete Rendite aus Planvermögen 2,0 2,0 2,5 7,2

Gehaltssteigerungsrate 2,5 2,5 2,3 6,4

Rentenanpassungsfaktor 1,4 1,5 – –

Sterbetafeln

Deutschland RT Heubeck 2005 G

RT Heubeck 2005 G

Kanada

2014 CPM table with mortality improvement scale CPM-B

2014 CPM table with mortality improvement scale CPM-B

Schweiz BVG2015.GT BVG2015.GT

Die Rate für die langfristige erwartete Verzinsung des Planvermögens entspricht dem Diskontierungs-zinssatz. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit beträgt bei den Pensionsverpflichtungen 18,9 Jahre (im Vorjahr 19,7) und bei den sonstigen Versorgungsverpflichtungen 6,3 Jahre (im Vorjahr 10,6).

Sensitivitätsanalyse

Sensitivitätsbetrachtungen der erheblichen versicherungsmathematischen Annahmen zum 31. Dezember 2017 und zum 31. Dezember 2016 führten bei den Pensionsverpflichtungen zu den folgenden Ergebnissen:

Änderung der Defined Benefit Obligation

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Abzinsungssatz + 50 Basispunkte (51,3) (53,9)

Abzinsungssatz – 50 Basispunkte 60,4 61,3

Rentenanpassungsfaktor + 25 Basispunkte 14,1 14,2

Rentenanpassungsfaktor – 25 Basispunkte (13,8) (14,3)

Erhöhung der Lebenserwartung um 2 Jahre 41,8 43,6

Alle Sensitivitätsberechnungen erfolgten nicht als Szenarien für alle Annahmen gemeinsam, sondern für jede untersuchte Rechnungsannahme isoliert.

Aufwand aus beitragsorientierten Versorgungsplänen

In den Geschäftsjahren 2017 und 2016 wurden für staatliche Versorgungspläne 27,0 Mio. EUR und 25,6 Mio. EUR erfasst. 2017 und 2016 wurden Zahlungen in die neu eingeführten beitragsorientierten betrieblichen Versorgungspläne in Höhe von 0,7 Mio. EUR und 0,4 Mio. EUR geleistet.

KonzernabschlussKonzern-Anhang90 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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15 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden in den folgenden Kategorien erbracht:

in Mio. EUR 2017 2016

Verkauf von Gütern und Waren 1.825,8 1.793,4

Erbringung von Dienstleistungen 285,6 278,4

Lizenzen 25,0 17,2

2.136,4 2.089,0

16 Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

in Mio. EUR 2017 2016

Periodenfremde Erträge 60,7 35,9

Periodenfremde Aufwendungen (1,9) (6,1)

58,8 29,8

Die periodenfremden Erträge umfassen insbesondere Auflösungen von Gewährleistungsrückstellungen, die in den Umsatzkosten ausgewiesen wurden, sowie Gewinne aus dem Verkauf von Sachanlagen (u. a. aus der Immobilientransaktion siehe Anmerkung 26), die in den sonstigen Erträgen erfasst wurden. In den periodenfremden Aufwendungen sind größtenteils periodenfremde Steueraufwendungen enthalten.

17 Sonstiges Finanzergebnis, netto

in Mio. EUR 2017 2016

Gewinne/(Verluste) aus Handelspapieren, netto 5,6 (0,4)

Gewinne/(Verluste) aus Währungskurseffekten, netto (14,8) (2,8)

Gewinne/(Verluste) aus derivativen Finanzinstrumenten, netto (2,4) (1,4)

(11,6) (4,6)

Die im Ergebnis enthaltene Nettoveränderung in den nicht realisierten Gewinnen und Verlusten aus dem Besitz von Handelspapieren betrug für die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2017 und 2016 jeweils 2,4 Mio. EUR und – 0,3 Mio. EUR.

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18 Zinsertrag und Zinsaufwand

in Mio. EUR 2017 2016

Zinsertrag

Kredite und Forderungen 0,1 0,1

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente/kurzfristige Geldanlagen 0,9 0,7

Handelspapiere 0,7 0,7

Steuerforderungen – 0,3

Zinsderivate 0,1 0,1

Forderungen an assoziierte und Gemeinschaftsunternehmen 0,1 0,1

Sonstige 0,3 0,3

2,2 2,3

Zinsaufwand

Kredite und Forderungen 0,7 0,7

Finanzielle Schulden und Leasingverbindlichkeiten 5,0 6,3

Sonstige Rückstellungen 0,1 0,2

Pensionsrückstellungen 11,5 12,9

Steuerverbindlichkeiten 0,1 0,1

Sonstige 2,2 2,9

19,6 23,1

Die folgende Tabelle stellt eine Zusammenfassung der Zinserträge und -aufwendungen für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden dar, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind:

in Mio. EUR 2017 2016

Zinsertrag

Kredite und Forderungen 0,2 0,2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente/kurzfristige Geldanlagen 0,9 0,7

1,1 0,9

Zinsaufwand

Kredite und Forderungen 0,7 0,7

Finanzielle Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten 5,0 6,3

5,7 7,0

KonzernabschlussKonzern-Anhang92 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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19 Ertragsteuern

Ertragsteueraufwand

Der Ertragsteueraufwand für die Geschäftsjahre 2017 und 2016 betrug:

in Mio. EUR 2017 2016

Laufende Steuern

Ertragsteueraufwand der Periode (43,1) (34,4)

Periodenfremder Ertragsteueraufwand (0,6) (5,1)

(43,7) (39,5)

Latente Steuern

Bruttoertrag aus der Berücksichtigung von temporären Unterschieden und steuerlichen Verlusten (4,4) 3,4

Steueraufwand durch Änderung von Steuersätzen und Einführung neuer Steuern (0,1) (0,9)

Änderung Nutzbarkeit Verlustvorträge 2,4 (8,9)

(2,1) (6,4)

Ertragsteueraufwand, netto (45,8) (45,9)

Im Geschäftsjahr 2017 betrug der Körperschaftsteuersatz des Mutterunternehmens 15 % zuzüglich des Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5 % der Körperschaftsteuerbelastung. Daraus resultierte ein effektiver Körperschaftsteuersatz von 15,83 %. Die Gewerbesteuer belief sich auf 15,88 %, sodass sich ein Gesamt-steuersatz von 31,71 % ergibt.

Überleitungsrechnung zwischen erwartetem und tatsächlichem Ertragsteueraufwand

Nachfolgend wird die Überleitung vom erwarteten auf den ausgewiesenen Ertragsteueraufwand gezeigt. Die Berechnung des erwarteten Steueraufwands erfolgt durch Multiplikation des Ergebnisses vor Ertragsteuern mit dem Gesamtsteuersatz von 31,71 % bzw. 31,51 % für die Geschäftsjahre 2017 und 2016.

in Mio. EUR 2017 2016

Erwarteter Ertragsteueraufwand (35,8) (31,0)

Besteuerungsunterschied zum Ausland 1,4 4,1

Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben (2,3) (4,8)

Änderung Steuersatz (0,1) (0,9)

Steuerfreie Erträge (0,8) 1,3

Zuführung Berücksichtigung steuerlicher Risiken und Steuerzahlungen/(Steuererstattungen) für Vorjahre (0,7) –

Änderung Nutzbarkeit Verlustvorträge 2,4 (8,9)

Quellensteuer (8,0) (4,8)

Sonstige (1,9) (0,9)

Tatsächlicher Ertragsteueraufwand (45,8) (45,9)

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Aktive und passive latente Steuern

Die aktiven und passiven latenten Steuern, brutto, entfallen zum 31. Dezember 2017 und 2016 auf folgende Bilanzposten:

in Mio. EUR

Aktiva Passiva Netto

31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016

Finanzielle Vermögenswerte 0,5 0,2 (7,1) (3,3) (6,6) (3,1)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto 5,5 0,8 (0,1) (0,9) 5,4 (0,1)

Vorräte, netto 21,9 13,2 (0,1) – 21,8 13,2

Sonstige Vermögenswerte 0,5 0,9 (0,5) (0,3) – 0,6

Immaterielle Vermögenswerte 8,7 9,3 (15,1) (10,2) (6,4) (0,9)

Sachanlagen 1,8 2,5 (11,9) (14,8) (10,1) (12,3)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten 0,9 0,9 (12,6) (0,8) (11,7) 0,1

Rückstellungen 20,5 23,3 (3,4) (2,5) 17,1 20,8

Finanzielle Schulden 2,3 1,1 – – 2,3 1,1

Leasingverbindlichkeiten 0,1 0,2 – – 0,1 0,2

Erhaltene Anzahlungen/Ertragsabgrenzung 0,2 0,5 – – 0,2 0,5

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 102,5 102,4 – – 102,5 102,4

Sonstige Verbindlichkeiten 4,0 3,2 (1,4) (1,8) 2,6 1,4

Steuerliche Verlustvorträge 37,1 35,0 – – 37,1 35,0

Aktive/(Passive) latente Steuern, brutto 206,5 193,5 (52,2) (34,6) 154,3 158,9

Saldierung (42,9) (28,3) 42,9 28,3 – –

Aktive/(Passive) latente Steuern, netto 163,6 165,2 (9,3) (6,3) 154,3 158,9

Die im Gewinn/Verlust bzw. sonstigen Ergebnis erfassten Veränderungen der aktiven latenten Steuern, netto, für die Geschäftsjahre 2017 und 2016 sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

in Mio. EUR 2017 2016

Aktive latente Steuern, netto, zum 1. Januar 158,9 146,8

Im Gewinn bzw. Verlust erfasste Veränderungen (2,1) (6,4)

Nicht im Gewinn bzw. Verlust erfasste Veränderungen

Zugang zum Konsolidierungskreis (0,2) 0,6

Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung der aktiven latenten Steuern, netto, aufgrund aktiver latenter Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste (1,2) 17,7

Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderungen der latenten Steuern, aufgrund Fremdwährungsumrechnungen (1,1) 0,2

Aktive latente Steuern, netto, zum 31. Dezember 154,3 158,9

Nicht in der Bilanz angesetzte aktive latente Steuern

Die Beträge der abzugsfähigen temporären Differenzen und der noch nicht genutzten steuerlichen Verluste, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde, sind wie folgt:

in Mio. EUR

2017 2016

Bruttobetrag Steuereffekt Bruttobetrag Steuereffekt

Abzugsfähige temporäre Differenzen 16,5 4,0 5,8 1,8

Nicht genutzte steuerliche Verluste 197,9 52,8 198,7 54,0

214,4 56,8 204,5 55,8

Die nicht genutzten steuerlichen Verluste sind in Höhe von 3,1 Mio. EUR nur zeitlich begrenzt vortragsfähig, weitere 194,8 Mio. EUR sind unbegrenzt nutzbar.

KonzernabschlussKonzern-Anhang94 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Daneben wurden aktive latente Steuern in Höhe von 37,1 Mio. EUR und 35,0 Mio. EUR auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 121,4 Mio. EUR und 116,7 Mio. EUR in den Geschäftsjahren 2017 und 2016 bilanziert.

Ausschlaggebend für die Beurteilung der Ansatzfähigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Umkehrung von Bewertungsunterschieden und der Nutzbarkeit der Verlust-vorträge, die zu aktiven latenten Steuern geführt haben. Dies ist abhängig von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während der Perioden, in denen sich steuerliche Bewertungsunterschiede umkehren und steuerliche Verlustvorträge geltend gemacht werden können. Zum 31. Dezember 2017 wurden bei den folgenden Gesellschaften wesentliche aktive latente Steuern auf steuerliche Verlust-vorträge bilanziert: Giesecke & Devrient GmbH, München, 34,0 Mio. EUR und Giesecke+Devrient Mobile Security Sweden AB, Stockholm (vormals Giesecke & Devrient Nordic AB, Stockholm), 2,8 Mio. EUR. Die schwedische Tochtergesellschaft hat im abgelaufenen Jahr einen Verlust erwirtschaftet, jedoch erwartet diese in den künftigen Jahren wesentliche steuerliche Gewinne aus der Dezentralisierung des Geschäfts. 2017 erfolgten keine derartigen Geschäfte. Die erwarteten zu versteuernden Gewinne werden auf Basis der Fünf-Jahres-Planung von den jeweiligen Gesellschaften angesetzt. Aufgrund der Erfahrung aus der Vergangenheit und der zu erwartenden steuerlichen Einkommenssituation wird in den Geschäftsjahren 2017 und 2016 davon ausgegangen, dass für die Beträge in Höhe von 214,4 Mio. EUR bzw. 204,5 Mio. EUR entsprechende Vorteile aus den aktiven latenten Steuern wahrscheinlich nicht realisiert werden können. Entsprechend sind keine aktiven latenten Steuern dafür angesetzt worden.

Ertragsteuern auf Ausschüttungen

Für die Geschäftsjahre zum 31. Dezember 2017 und 2016 bildet G+D nur für solche thesaurierten Gewinne von Tochtergesellschaften passive latente Steuern, die tatsächlich zur Ausschüttung vorgesehen sind. Zudem wurden latente Steuern für alle zu versteuernden temporären Differenzen in Verbindung mit An- teilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen bilanziert. Zum 31. Dezember 2017 bzw. 2016 beliefen sich diese Verpflichtungen auf insgesamt 0,0 Mio. EUR bzw. 0,1 Mio. EUR.

Die temporären Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, für die keine latenten Steuerschulden bilanziert wurden, belaufen sich zum 31. Dezember 2017 bzw. 2016 auf Beträge in Höhe von 0,0 Mio. EUR bzw. 1,2 Mio. EUR.

20 Eigenkapital

Der Nominalwert der eigenen Anteile betrug zum 31. Dezember 2017 und 2016 jeweils 4,3 Mio. EUR.

Die freien Rücklagen betrugen zum 31. Dezember 2017 und 2016 jeweils 363,1 Mio. EUR und 282,1 Mio. EUR.

Giesecke+Devrient verfolgt in Bezug auf ihr Kapitalmanagement insbesondere das Ziel, die Unternehmens- fortführung sicherzustellen sowie für die Gesellschafter Nutzen, z. B. in Form von Ausschüttungen, zu erwirtschaften. Zum 31. Dezember 2017 bzw. 2016 betrug die Eigenkapitalquote 20,6 % bzw. 19,4 %. G+D unterliegt keinen externen Mindestkapitalanforderungen.

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21 Finanzinstrumente

Die folgende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente von G+D dar. Dabei wird der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments als reiner „Exit-Price“ verstanden. Dies ist der Preis, der im Rahmen einer auf einem definierten Markt vorgenommenen Transaktion für einen Vermögenswert erzielbar wäre beziehungsweise für eine Schuld bezahlt werden müsste.

Die Tabelle enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

in Mio. EUR

31.12.2017 31.12.2016

Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente1 210,7 – 243,6 –

Kurzfristige Geldanlagen 0,8 – 1,2 –

Finanzielle Vermögenswerte 2

Handelspapiere 72,6 72,6 61,8 61,8

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 11,0 11,0 9,3 9,3

Derivative finanzielle Vermögenswerte 4,6 4,6 1,6 1,6

Ausleihungen 1,3 – 1,0 –

Summe 89,5 88,2 73,7 72,7

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto 3 467,1 – 417,1 –

Sonstige Vermögenswerte 4 0,6 – – –

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 0,2 0,2 – –

Summe finanzielle Vermögenswerte 768,9 88,4 735,6 72,7

1 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten zum 31. Dezember 2017 und zum 31. Dezember 2016 Kassenbestand in Höhe von 0,1 Mio. EUR bzw. 0,1 Mio. EUR, Bankguthaben in Höhe von 197,4 Mio. EUR bzw. 228,3 Mio. EUR sowie kurzfristige Geldanlagen in Höhe von 13,2 Mio. EUR bzw. 15,2 Mio. EUR.

2 Dieser Betrag beinhaltet zum 31. Dezember 2017 und zum 31. Dezember 2016 nicht die bestehenden Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen in Höhe von 21,1 Mio. EUR bzw. 20,6 Mio. EUR, da diese nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 7 fallen.

3 In diesem Betrag sind geleistete Anzahlungen in Höhe von 37,5 Mio. EUR bzw. 51,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2017 sowie zum 31. Dezember 2016 nicht enthalten, da diese nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 7 fallen.

4 Hier sind nur die künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen enthalten. Die übrigen sonstigen kurzfristigen und lang- fristigen Vermögenswerte in Höhe von 45,6 Mio. EUR bzw. 39,4 Mio. EUR zum 31. Dezember 2017 und zum 31. Dezember 2016 fallen nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 7.

in Mio. EUR

31.12.2017 31.12.2016

Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten 1 293,7 – 261,4 –

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2 3,1 – – –

Finanzielle Schulden

Finanzielle Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten 318,8 320,2 323,7 327,4

Derivative finanzielle Schulden 4,8 4,8 6,4 6,4

Sonstige finanzielle Schulden 2,5 2,5 – –

Summe 326,1 327,5 330,1 333,8

Leasingverbindlichkeiten 3,4 3,4 5,9 3,7

Summe finanzielle Schulden 626,3 330,9 597,4 337,5

1 Dieser Betrag beinhaltet nicht erhaltene Anzahlungen zum 31. Dezember 2017 und zum 31. Dezember 2016 in Höhe von 188,6 Mio. EUR bzw. 206,6 Mio. EUR, da diese nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 7 fallen.

2 Dieser Betrag beinhaltet die künftigen Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen.

KonzernabschlussKonzern-Anhang96 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Die Buchwerte sind zu Anschaffungskosten bzw. fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Buch- werte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden, gegliedert nach den einzelnen Klassen, stellen sich wie folgt dar:

in Mio. EUR

31.12.2017 31.12.2016

Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert

Kredite und Forderungen 468,4 – 418,1 –

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte

Derivative finanzielle Vermögenswerte 4,6 4,6 1,6 1,6

Handelspapiere 72,6 72,6 61,8 61,8

Summe 77,2 77,2 63,4 63,4

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 11,0 11,0 9,3 9,3

Sonderklassen

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 210,7 – 243,6 –

Kurzfristige Geldanlagen 0,8 – 1,2 –

Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen 0,6 – – –

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 0,2 0,2 – –

Finanzielle Vermögenswerte 768,9 88,4 735,6 72,7

Finanzielle Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten

Finanzielle Schulden 318,8 320,2 323,7 327,4

Künftige Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen 3,1 – – –

Verbindlichkeiten 293,7 – 261,4 –

Summe 615,6 320,2 585,1 327,4

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Schulden 1,8 1,8 4,8 4,8

Sonstige finanzielle Schulden 2,5 2,5 – –

Derivative Finanzinstrumente, die in ein „Hedge Accounting“ einbezogen sind 3,0 3,0 1,6 1,6

Sonderklasse

Leasingverbindlichkeiten 3,4 3,4 5,9 3,7

Finanzielle Schulden 626,3 330,9 597,4 337,5

Der Zeitwert von Devisenterminkontrakten (inklusive Cross-Currency-Swap) und Zinsswaps basiert auf Marktvergleichsverfahren, da ähnliche Verträge auf einem aktiven Markt gehandelt werden. 2017 kam es zu einer Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwertes in Höhe von – 1,2 Mio. EUR. Der beizulegende Zeitwert von – 1,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2017 ist unter den kurzfristigen finanziellen Schulden aus- gewiesen. Zum 31. Dezember 2017 und 2016 sind diese derivativen Finanzinstrumente zu Marktwerten in der Bilanz unter den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten mit 4,6 Mio. EUR bzw. 1,6 Mio. EUR und unter den kurzfristigen finanziellen Schulden mit 4,8 Mio. EUR bzw. 3,4 Mio. EUR ausgewiesen. Die Call- bzw. Put-Option für den 25 %-Anteil an der CI Tech Sensors AG wurde mittels abgezinster Cashflows, die aus der Beteiligung erwartet werden, bewertet. Die vorhergesagte jährliche Wachstumsrate bzw. EBITDA- Marge sowie der risikoadjustierte Abzinsungssatz zählen dabei zu den wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren.

2017 kam es zu einer Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwertes in Höhe von – 1,2 Mio. EUR. Der beizulegende Zeitwert von 1,8 Mio. EUR zum 31. Dezember 2017 ist unter den kurzfristigen finanziellen Schulden ausgewiesen.

Die Nominalvolumina der von Giesecke+Devrient in fremder Währung abgeschlossenen Devisentermin-geschäfte zum 31. Dezember 2017 betragen:

in Mio. Fremdwährungseinheiten Einkaufs-kontrakte

Verkaufs-kontrakte

US-Dollar 30,0 49,1

Britisches Pfund 4,6 –

Japanischer Yen – 192,3

Kanadischer Dollar 23,7 –

Schwedische Krone – 36,6

97

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Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Flüssige Mittel, kurzfristige Geldanlagen sowie jeweils der kurzfristige Anteil aus Forde-rungen, sonstigen Vermögenswerten, Ausleihungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Verbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten Die Buchwerte werden wegen des relativ kurzen Zeitraums zwischen Entstehung und erwarteter Realisierung als Zeitwert betrachtet.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Die Zeitwerte nicht derivativer Finanzinstrumente werden für die einzelnen Klassen wie folgt festgelegt:

Wertpapiere Anleihen und Aktienwerte werden zum Zeitwert geführt, der auf den Kursnotierungen am Bilanzstich-tag beruht.

Beteiligungen Sofern sich ein Zeitwert nicht ohne weiteres ermitteln lässt, werden Beteiligungen zu Anschaffungs-kosten ausgewiesen („andere nahestehende Unternehmen“). Beteiligungen an anderen nahestehenden Unternehmen werden in der Regel zu Anschaffungskosten oder zu ihrem niedrigeren erzielbaren Betrag bilanziert.

Langfristige finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden sowie Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing Der Zeitwert wird auf Basis der fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektiv-zinsmethode ermittelt, indem die erwarteten künftigen Zahlungsströme mit den am Bilanzstichtag für ähnliche Fälligkeiten und Kontrakte vorherrschenden Anleihesätzen abgezinst werden.

Am 31. Dezember 2017 und 2016 ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Zeitwerten und den Buchwerten der langfristigen finanziellen Vermögenswerte.

Wertminderungsaufwendungen und Wertaufholungen ergaben sich in den Geschäftsjahren 2017 und 2016 nur für finanzielle Vermögenswerte der Klasse „Kredite und Forderungen“.

in Mio. EUR 2017 2016

Wertminderungsaufwendungen (6,5) (6,8)

Wertaufholungen 2,3 3,0

(4,2) (3,8)

Die Nettogewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Schulden je Bewertungskategorie betragen:

in Mio. EUR 2017 2016

Kredite und Forderungen (10,4) (6,2)

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden 1,9 (6,5)

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden 3,9 0,6

(4,6) (12,1)

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Krediten und Forderungen beinhalten Ergebnisse aus Wertminde-rungen, Zuschreibungen und Währungsumrechnungseffekten.

Die Nettogewinne bzw. -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finan-ziellen Vermögenswerte und Schulden beinhalten Ergebnisse aus Marktwertänderungen und Ausgleichs-zahlungen dieser Finanzinstrumente.

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Schulden beinhalten Ergebnisse aus Währungsumrechnungseffekten.

KonzernabschlussKonzern-Anhang98 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Derivative Finanzinstrumente im Rahmen von „Hedge Accounting“Für bestimmte wesentliche, auf Fremdwährung lautende schwebende Geschäfte der operativen Bereiche des Unternehmens wird „Hedge Accounting“ angewandt. Das Unternehmen verwendet insbesondere Devisentermingeschäfte, um das Risiko von Schwankungen künftiger Zahlungsströme aus diesen schwe- benden Geschäften zu begrenzen. Dieser Ansatz bezieht sich auf Großaufträge in Fremdwährung im Gegenwert von mehr als jeweils 10 Mio. USD.

„Fair Value Hedges“Seit dem Geschäftsjahr 2009 werden schwebende Geschäfte mit Hilfe von Devisentermingeschäften abgesichert, die als „Foreign Currency Fair Value Hedges“ künftiger Verkäufe klassifiziert werden. Die Veränderungen der Marktwerte dieser Geschäfte werden im Finanzergebnis erfasst. Ebenso werden auch die Veränderungen der Derivate im Finanzergebnis erfasst. Dabei ergeben sich Bewertungs- effekte auf die Sicherungsinstrumente von 4,7 Mio. EUR und – 0,4 Mio. EUR und auf die Grundgeschäfte („Firm Commitment“) von – 4,7 Mio. EUR und 0,4 Mio. EUR für die Geschäftsjahre 2017 bzw. 2016. Der Marktwert der Sicherungsinstrumente beträgt zum 31. Dezember 2017 – 2,2 Mio. EUR.

„Cashflow Hedges“Im April 2012 wurden alle Vermögenswerte und Schulden der MC Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG in die Giesecke & Devrient GmbH eingebracht. Im Rahmen dieser Einbringung wurde ein variabel verzins- liches Darlehen in Höhe von 46,4 Mio. EUR sowie der dazugehörige Zinsswap übernommen. Das Darlehen wird vierteljährlich linear getilgt. Die letzte Tilgungsrate erfolgt am 31. Dezember 2018. Mittels eines Zinsswaps wird der variable Zins in einen fixen Zinssatz von 3,15 % geswapt. Im Einbringungszeitpunkt wurde zwischen dem Darlehen und dem Zinsswap ein Sicherungszusammenhang designiert und seitdem in Form eines „Cash Flow Hedges“ bilanziert. Der „Cash Flow Hedge“ ist effektiv. Der Marktwert des Zinsswaps beträgt zum 31. Dezember 2017 und 31. Dezember 2016 – 0,1 Mio. EUR und – 0,4 Mio. EUR. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes erfolgte nach der Marktvergleichsmethode.

Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes von FinanzinstrumentenIn der unten stehenden Tabelle werden die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten den Ebenen laut IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ zugeordnet. Dabei wird die „Fair Value“-Bewertungsmethode eines Finanzinstrumentes als Ganzes jener Ebene zugeordnet, deren Faktoren wesentlich für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes ist. In Ebene 1 wird der beizulegende Zeitwert der Finanzinstrumente im Wesentlichen durch Heranziehen notierter Preise an aktiven Märkten für gleiche finanzielle Vermögens-werte oder Schulden ermittelt. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der Ebene 2 erfolgt durch Marktvergleichsverfahren, die auf beobachtbaren Marktdaten für ähnliche finanzielle Vermögenswerte bzw. Schulden basieren. Die Ermittlung beizulegender Zeitwerte der Ebene 3 basiert im Wesentlichen auf nicht beobachtbaren Marktdaten. 2016 ermittelte Giesecke+Devrient die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten auf Basis von Ebene 1, Ebene 2 und Ebene 3. Die „Fair Value“-Bewertungsmethode der Ebene 3 kam 2017 nur für die Bewertung der Call- bzw. Put-Option an den Anteilen der CI Tech Sensors AG zum Einsatz. 2017 und 2016 fanden keine wesentlichen Umgliederungen zwischen den Ebenen statt.

Einteilung der „Fair Value“-Bewertungen der Klassen finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden zum 31. Dezember 2017 auf die Ebenen nach IFRS 13:

Klassen finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden

in Mio. EUR

31.12.2017

Davon „Fair Value“-Bewertung zum Berichtszeitpunkt auf

Ebene 1 Ebene 2 Ebene 3

Finanzielle Vermögenswerte

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte

Derivative Finanzinstrumente 4,6 – 4,6 –

Handelspapiere 72,6 72,6 – –

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 11,0 11,0 – –

Finanzielle Schulden

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Schulden

Derivative Finanzinstrumente 4,8 – 3,0 1,8

Sonstige finanzelle Schulden 2,5 – 2,5 –

Finanzielle Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten

Finanzielle Schulden 320,2 – 320,2 –

Sonderklasse

Leasingverbindlichkeiten 3,4 – 3,4 –

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Einteilung der „Fair Value“-Bewertungen der Klassen finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden zum 31. Dezember 2016 auf die Ebenen nach IFRS 13:

Klassen finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden

in Mio. EUR

31.12.2016

Davon „Fair Value“-Bewertung zum Berichtszeitpunkt auf

Ebene 1 Ebene 2 Ebene 3

Finanzielle Vermögenswerte

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte

Derivative Finanzinstrumente 1,6 – 1,6 –

Handelspapiere 61,8 61,8 – –

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 9,3 9,3 – –

Finanzielle Schulden

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Schulden

Derivative Finanzinstrumente 6,4 – 3,4 3,0

Finanzielle Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten

Finanzielle Schulden 327,4 – 327,4 –

Sonderklasse

Leasingverbindlichkeiten 3,7 – 3,7 –

22 Finanzwirtschaftliche Risiken

Giesecke+Devrient ist dem klassischen Liquiditätsrisiko, dem Kontrahentenausfallrisiko sowie Markt- risiken durch die Veränderung von Wechselkursen, Zinssätzen sowie Aktienkursen ausgesetzt. Auf der Beschaffungsseite ergeben sich Risiken durch die Erhöhung von Rohstoffpreisen (insbesondere Halb- leiter und Baumwolle). Diese Risiken können sich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens auswirken. Der Konzern steuert diese Risiken einerseits vorwiegend im Rahmen seiner laufenden Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten. Andererseits werden finanzwirtschaftliche Risiken für die operativen Tochtergesellschaften der G+D-Gruppe auf der Grundlage schriftlicher Richtlinien zentral durch die Giesecke & Devrient GmbH erfasst und weitgehend auch gesteuert. Finanzwirtschaftliche Risiken sind ein Bestandteil des monatlichen Risikoreportings an die Geschäftsführung sowie Bestandteil der regelmäßigen Berichterstattung an Aufsichtsrat und Beirat.

Bei Bedarf werden im Fremdwährungs- und Zinsbereich derivative Finanzinstrumente für die Absicherung von Grundgeschäften eingesetzt. In Übereinstimmung mit den für internationale Banken geltenden Standards zum Risikomanagement unterliegen alle Handelsaktivitäten einer vom Zentralbereich Treasury unabhängigen Finanzkontrolle.

Risikomessverfahren

Eine Überwachung mittels Sensitivitätsanalysen für Risikopositionen (Währungs-, Zins-, Geldanlage- und Beschaffungsrisiken) wird regelmäßig durchgeführt. Die Risikokennzahl Modified Duration wird für den Bereich Zinsrisiken bei Rentenanlagen verwendet. Diese Kennzahl gibt an, um wie viel Prozent der Kurs des Rentenpapiers schwankt, wenn sich das Marktzinsniveau um einen Prozentpunkt ändert. Die Risiko- kennzahl Value-at-Risk wird für Anlagen in Aktien angewandt. Das Gesamtrisiko setzt sich aus Aktien- und spezifischem Risiko zusammen. Die Aussage dieser Kennzahl ist, welchen Wert der Verlust einer bestimm-ten Aktienposition mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit von 95 % sowie einer Haltedauer von zehn Tagen nicht überschreiten wird.

KonzernabschlussKonzern-Anhang100 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Liquiditätsrisiko

Die Sicherstellung der Liquidität hat oberste Priorität und wird durch Vorhalten einer der Unternehmens-größe angemessenen verfügbaren Liquiditätsreserve umgesetzt. Darunter werden ausreichende Barmittel sowie nicht ausgenutzte Kreditlinien bei Banken verstanden. Ergänzend dazu werden entsprechende Finanzinstrumente wie eine Jahresplanung für alle Konzerngesellschaften sowie eine kurzfristige Liquidi- tätsplanung für alle wesentlichen Konzerngesellschaften eingesetzt. Ergänzt werden diese Planungs-instrumente noch um ein vertraglich geregeltes zentrales Cash-Management, in das die wesentlichen in- und ausländischen Konzerngesellschaften eingebunden sind.

Neben ausreichenden Barmitteln stehen dem Konzern zum 31. Dezember 2017 Barkreditlinien zur Sicher- stellung einer angemessenen Liquiditätsausstattung für Schwankungen im operativen Geschäft in Höhe von 225,7 Mio. EUR zur Verfügung. Kreditgeber sind erstklassige Geschäftsbanken. Zum 31. Dezember 2017 wurden von der verfügbaren Kreditlinie 18,3 Mio. EUR in Anspruch genommen. Im Mittelpunkt steht dabei eine durch ein Bankenkonsortium der Giesecke & Devrient GmbH zur Verfügung gestellte lang - fristige Konsortial-Kreditlinie in Höhe von 180,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis Mai 2022. Zum 31. Dezember 2017 wurde diese nicht in Anspruch genommen. Des Weiteren bestehen zum 31. Dezember 2017 Kredit-linien gegenüber sonstigen Dritten in Höhe von 11,2 Mio. EUR, die zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 in voller Höhe in Anspruch genommen worden sind (im Vorjahr 6,0 Mio. EUR).

Im G+D-Konzern werden darüber hinaus Wertpapiere mit einem Buch- und Marktwert von 83,6 Mio. EUR (im Vorjahr 71,1 Mio. EUR) gehalten. Davon entfallen 9,3 Mio. EUR auf die Rückdeckung von Altersteilzeit- Ansprüchen. Abgesehen von diesem Anteil ist der größte Teil der Wertpapiere innerhalb von drei Monaten liquidierbar. Des Weiteren bestanden Geldanlagen mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten in Höhe von 0,8 Mio. EUR (im Vorjahr 1,2 Mio. EUR). Die nachfolgenden Tabellen zeigen die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegenden Zeitwert der G+D-Gruppe:

Angaben zum Liquiditätsrisiko zum 31. Dezember 2017

in Mio. EUR

Buch-wert

Brutto-abflüsse

bis zu 1 Jahr 1 bis 2 Jahre 2 bis 3 Jahre 3 bis 4 Jahre 4 bis 5 Jahre über 5 Jahre

Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Finanzielle Schulden und Leasingverbindlichkeiten 615,8 641,6 363,8 14,0 25,6 3,7 35,3 3,1 11,3 2,4 133,4 2,3 45,0 1,8

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivative Finanzinstrumente 4,8 4,8 4,8 – – – – – – – – – – –

Gesamt 620,6 646,4 368,6 14,0 25,6 3,7 35,3 3,1 11,3 2,4 133,4 2,3 45,0 1,8

Angaben zum Liquiditätsrisiko zum 31. Dezember 2016

in Mio. EUR

Buch-wert

Brutto-abflüsse

bis zu 1 Jahr 1 bis 2 Jahre 2 bis 3 Jahre 3 bis 4 Jahre 4 bis 5 Jahre über 5 Jahre

Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Finanzielle Schulden und Leasingverbindlichkeiten 591,1 601,6 386,8 5,7 161,6 4,2 10,2 1,0 26,5 0,4 2,1 0,1 3,0 –

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivative Finanzinstrumente 6,4 6,4 3,4 – 3,0 – – – – – – – – –

Gesamt 597,5 608,0 390,2 5,7 164,6 4,2 10,2 1,0 26,5 0,4 2,1 0,1 3,0 0,0

Einbezogen wurden alle Finanzinstrumente, die am 31. Dezember 2017 bzw. 2016 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Es wurden keine Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerech-net. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember 2017 bzw. 2016 gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

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Ausfallrisiko

Dem Risiko von Forderungsausfällen begegnet Giesecke+Devrient durch ein internes Bewertungsverfahren der Kunden hinsichtlich ihrer Zahlungsfähigkeit. Auf Basis des ermittelten Ratings erfolgt eine Einteilung in die Bonitätsklassen A bis C. Risikobehaftete Positionen sind streng limitiert und mit den Kunden verein- barte Zahlungsbedingungen werden zeitnah überwacht. Bei nicht ausreichender Kundenbonität werden, soweit durchsetzbar, zahlungssichernde Maßnahmen wie bestätigte und unbestätigte Akkreditive zur Minimierung des Ausfallrisikos gefordert. In Erfüllung der Berichtspflichten nach IFRS 7 führen wir aus, dass bei ausgereichten Krediten und Forderungen an Kunden das maximale Ausfallrisiko dem Buchwert die- ser finanziellen Vermögenswerte entspricht. Bei Finanzgarantien entspricht der Höchstbetrag, den das Unternehmen zahlen müsste, dem maximalen Ausfallrisiko.

Marktrisiken

A WährungsrisikoDurch seine internationale Ausrichtung hat Giesecke+Devrient sowohl im Import als auch im Export Lieferungs- und Zahlungsströme in unterschiedlichen Währungen. Dem Fremdwährungsrisiko wird einer- seits durch weltweite Produktionsstandorte und andererseits durch das auf Konzernebene vorgenommene Netting von Importen und Exporten in der entsprechenden Fremdwährung begegnet. Beim Netting werden die jeweiligen Währungsrisiken bzw. -verpflichtungen (fest kontrahierte Aufträge, Bestellungen) für das Gesamtunternehmen zentral erfasst, gegenübergestellt und so weit als möglich aufgerechnet. Der verbleibende stichtagsbedingte Saldo aus dem operativen Bereich sowie aus Finanzierungsaktivitäten in der Unternehmensgruppe wurde fortlaufend in vollem Umfang mit geeigneten Finanzinstrumenten, d. h. ausschließlich Devisentermin- und Swapgeschäften, abgesichert. Bei der Hauptfremdwährung US- Dollar gleichen sich Exporte und Importe auf Jahressicht betrachtet nahezu aus. Deshalb wird seit dem Geschäftsjahr 2011 das US-Dollar-Risiko basierend auf der Grundlage einer rollierenden fristenberücksichti-genden zwölfmonatigen Cashflow-Planung ermittelt. Eine Absicherung würde nur dann erfolgen, wenn bestimmte Nettoschwellenwerte überschritten werden. Unterjährige Abweichungen zwischen der Import- und der Exportseite werden durch Devisenswaps ausgeglichen. Darüber hinaus werden Verträge mit einem Volumen > 10 Mio. USD nach wie vor einzeln über Devisentermingeschäfte abgesichert und als „Fair-Value-Hedge“ bilanziert.

Das bei den ausländischen Konzerngesellschaften außerhalb der Eurozone gebundene Nettovermögen sowie die Umrechnungsrisiken, bezogen auf die Umsätze und Ergebnisse dieser Unternehmen, werden grundsätzlich nicht gegen Wechselkursschwankungen abgesichert (Translationsrisiko).

Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2017 (2016) bestehen folgende wesentliche Nettorisiken in Fremd-währung (Nettoexposure bzw. Wert der Finanzderivate > 5,0 Mio. EUR):

Nettowährungsexposure 31. Dezember 2017 (31. Dezember 2016)

Fremdwährungsrisiko in Mio. EUR

BRL CAD GBP INR RMB USD

2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016

Netto-Exposure 3,0 19,5 (19,1) (13,5) (4,3) (7,9) 3,3 11,0 18,4 35,3 (0,6) 29,3

Firm Commitment – – – – – – – – – – (19,0) (23,9)

Finanzderivate – – (15,8) (10,3) (5,2) (21,8) – – – – 15,9 30,2

BRL = Brasilianischer Real, CAD = Kanadischer Dollar, GBP = Britisches Pfund, INR = Indische Rupie, RMB = Chinesischer Renminbi, USD = US-Dollar

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind in den Netto-Risiken enthalten. Die Bewertungseffekte aus der Stichtagsbewertung fließen in die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung ein und werden nicht eliminiert.

Mittels Sensitivitätsanalysen wird ermittelt, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen der jeweiligen Risikovariablen auf die Gewinne/Verluste sowie auf das Eigenkapital des Unternehmens zum Bilanzstichtag hätten. Dabei werden nur die wesentlichen Währungen betrachtet.

Es ergeben sich folgende Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die Gewinn- und Verlustrechnung (ohne Berücksichtigung von Steuereffekten), unter der Annahme, dass der Euro gegenüber den ge- nannten Währungen zum 31. Dezember 2017 bzw. 2016 um 10 % aufwerten bzw. abwerten würde. Wechselkurs bedingte Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben dabei unberücksichtigt.

KonzernabschlussKonzern-Anhang102 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Bei den originären Finanzinstrumenten gibt es nur bei zwei Währungen Auswirkungen von über 2,0 Mio. EUR auf das Eigenkapital sowie die Gewinn- und Verlustrechnung.

Originäre Finanzinstrumente (Auswirkungen > 2 Mio. EUR)

Auswirkungen in Mio. EUR

Eigenkapital Gewinn / Verlust

2017 2016 2017 2016

– 10 % + 10 % – 10 % + 10 % – 10 % + 10 % – 10 % + 10 %

USD 0,1 (0,1) (2,9) 2,9 0,1 (0,1) (2,9) 2,9

RMB (1,8) 1,8 (3,5) 3,5 (1,8) 1,8 (3,5) 3,5

Bei den derivativen Finanzinstrumenten gibt es bei folgenden Währungen entsprechende Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die Gewinn- und Verlustrechnung von über 2,0 Mio. EUR.

Derivative Finanzinstrumente (Auswirkungen > 2 Mio. EUR)

Auswirkungen in Mio. EUR

Eigenkapital Gewinn / Verlust

2017 2016 2017 2016

– 10 % + 10 % – 10 % + 10 % – 10 % + 10 % – 10 % + 10 %

USD 1,4 (1,8) 2,7 (3,4) 1,4 (1,8) 2,7 (3,4)

GBP (0,5) 0,6 (2,0) 2,4 (0,5) 0,6 (2,0) 2,4

B ZinsrisikoDie Finanzierung des Unternehmens erfolgt im Wesentlichen über Bankkredite mit festen und variablen Zinssätzen bis zum jeweiligen Laufzeitende. Im Gegensatz dazu unterliegt der größte Teil der zinssensitiven finanziellen Vermögenswerte einer variablen Zinsbindung. Die Position Zahlungsmittel und Zahlungs-mitteläquivalente wird hierbei nicht betrachtet. Marktzinsänderungen führen deshalb zu Auswirkungen auf das Ergebnis und das Eigenkapital des Unternehmens.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 (2016) liegen folgende Werte vor:

Zinsrisiko Finanzinstrumente

in Mio. EUR

Effektivzins Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr 1 bis 2 Jahre 2 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre

2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016

Festverzinsliche Finanzinstrumente

Finanzielle Schulden (kurz- und lang- fristig) und Leasingverbindlichkeiten 1,6 2,0 302,4 269,8 51,8 66,4 25,6 161,6 180,0 38,8 45,0 3,0

Variabel verzinsliche Finanzinstrumente

Finanzielle Schulden 5,3 3,0 18,3 59,0 18,3 59,0 – – – – – –

In regelmäßigen Abständen wird das Zinsänderungsrisiko erfasst und im Rahmen des Risikoreportings gemeldet. Es werden derivative Finanzinstrumente in der Form eines Zinsswaps zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos für ein variabel verzinsliches langfristiges Darlehen (Aufnahme in 2012) eingesetzt.

2012 wurde ein variabel verzinsliches Darlehen sowie der zugehörige Zinsswap in die Giesecke & Devrient Gesellschaft mit beschränkter Haftung eingebracht und zum 31. Dezember 2015 auf die neu gegründete Giesecke & Devrient Grundstücksgesellschaft GmbH & Co. KG übertragen. Zum Einbringungszeitpunkt wurde zwischen dem Darlehen und dem Zinsswap ein Sicherungszusammenhang designiert und seitdem in Form eines „Cashflow-Hedges“ bilanziert.

Eine Sensitivitätsanalyse des Zinsrisikos zeigt den Effekt einer Änderung der Marktzinssätze um 100 Basis-punkte (ein Prozentpunkt) auf die Gewinn- und Verlustrechnung (ohne Berücksichtigung von Steuer-effekten) sowie auf das Eigenkapital. Dabei wird Konstanz aller übrigen Variablen unterstellt. Im Rahmen der nach IFRS 7 vorgeschriebenen Sensitivitätsanalyse wird jedoch nur die Auswirkung auf den Jahres-überschuss und das Eigenkapital betrachtet und nicht die Auswirkung auf zukünftige Cashflows. Daher werden abgegrenzte, passivierte Zinszahlungen mit dem am Abschlussstichtag geltenden hypothetischen Marktzinssatz neu berechnet.

Aus der Bewertung des im „Cashflow Hedge-Accounting“ designierten Zinsswaps würde sich zum 31. Dezember 2017 eine Erhöhung bzw. Verringerung des Eigenkapitals von 0,0 Mio. EUR (2016: 0,2 Mio. EUR) bzw. – 0,0 Mio. EUR (2016: – 0,2 Mio. EUR) ergeben.

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Die Auswirkungen auf den Jahresüberschuss und das Eigenkapital zum 31. Dezember 2017 (2016) bei einer Änderung der Marktzinssätze von 100 Basispunkten liegen bei den finanziellen Vermögenswerten und den übrigen finanziellen Schulden, mit Ausnahme der Rentenpapiere, unterhalb von 1,0 Mio. EUR und sind daher nicht wesentlich. Für die Rentenpapiere ergibt sich folgende Sensitivitätsanalyse:

Modified Duration Renten

2017 2016

Rentenbestand in Mio. EUR 32,3 24,3

Rendite in % 1,3 1,6

Duration in Jahren 4,6 5,6

Modified Duration in % 4,6 5,5

Verlust- / Gewinnpotential in Mio. EUR (1,5) (1,3)

Die Tabelle zur Modified Duration gibt an, wie stark sich der Gesamtertrag der Rentenpapiere ändert, wenn der Marktzinssatz um einen Prozentpunkt sinkt bzw. steigt.

Die Auswirkung auf den Jahresüberschuss (ohne Berücksichtigung von Steuereffekten) und das Eigen-kapital zum 31. Dezember 2017 bei einer Erhöhung des Marktzinssatzes um einen Prozentpunkt beträgt – 1,5 Mio. EUR (im Vorjahr – 1,3 Mio. EUR). Ein entsprechender Rückgang des Marktzinssatzes um einen Prozentpunkt hätte im gleichen Umfang die gegensätzliche Auswirkung auf das Vorsteuerergebnis und auf das Eigenkapital, vorausgesetzt alle übrigen Variablen bleiben konstant.

C GeldanlagerisikoDie vorhandene Barliquidität der Giesecke & Devrient GmbH in Euro wird mangels fehlender Anlagezinsen ausschließlich auf den laufenden Konten vorgehalten. Sporadisch werden Termingeldanlagen bei Über- schüssen in Fremdwährung mit erstklassigen Banken getätigt. Bei allen Anlagen stehen die Sicherheit des Kontrahenten sowie ein möglichst geringes Preisrisiko im Vordergrund.

Neben direkt bei Banken angelegten Geldern wird aus Renditegründen ein größerer Geldbetrag durch eine namhafte deutsche Kapitalanlagegesellschaft in einem Spezialfonds verwaltet. Bei der Anlage handelt es sich um ein Portfolio aus erstklassigen Rentenpapieren (Staatsanleihen und Anleihen von Unternehmen) und Aktienpapieren (erstklassige Unternehmen). Durch diese Mischung wird eine Risiko- minimierung erreicht. Der Aktienanteil wurde auf maximal 40 % des Gesamtportfolios festgelegt. Das Risiko dieser Geldanlage wird für den Aktienanteil monatlich mittels der Kennzahl Value-at-Risk (VAR), mitgeteilt durch die verwaltende Kapitalanlagegesellschaft, dargestellt. Zum 31. Dezember 2017 (2016) ergeben sich folgende Werte:

Value-at-Risk Aktien

2017 2016

Aktienbestand in Mio. EUR 33,1 31,2

VAR in % 2,2 6,1

Verlustrisiko in Mio. EUR (0,7) (1,9)

Die VAR-Analysen basieren auf folgenden Annahmen: Haltedauer zehn Tage, Konfidenzintervall von 95 % und zurückliegender Beobachtungszeitraum von 52 Wochen. Für die Berechnung der Volatilitäten und Korrelationen wurden implizierte Zahlen verwendet, die aus der jeweiligen Aktien-/Rentenstruktur (Zinsstruktur) dynamisch berechnet werden.

Ergänzend zum Spezialfonds hält G+D Wertpapiere, die als zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere bilanziert werden. Der Buchwert beläuft sich zum 31. Dezember 2017 auf 11,0 Mio. EUR (im Vorjahr 9,3 Mio. EUR). Der überwiegende Anteil bezieht sich auf Anlagen in Investmentfonds, die zur Insolvenz-sicherung von Pensions- und Altersteilzeitverpflichtungen dienen. Wegen sehr geringfügiger Wert-schwankungen dieser Anteile wird auf eine Sensitivitätsanalyse verzichtet. G+D sieht keine Risikokonzen-tration im Sinne von IFRS 7.34.

Die in diesem Kapitel gemachten Angaben sind auch Angaben gemäß IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“.

KonzernabschlussKonzern-Anhang104 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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23 Fertigungsaufträge

Die Einzelheiten zu noch nicht abgeschlossenen Aufträgen stellen sich wie folgt dar:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Angefallene Auftragskosten 49,9 –

Ausgewiesene Gewinne/(Verluste), netto 0,8 –

50,7 –

Teilabrechnungen (53,3) –

(2,6) –

Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden 0,6 –

Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo gegenüber Kunden (3,2) –

(2,6) –

Die künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen gegenüber Kunden sind unter den sonstigen kurz- fristigen Vermögenswerten, die künftigen Verbindlichkeiten unter den sonstigen kurzfristigen Verbindlich- keiten ausgewiesen.

Die in den Geschäftsjahren 2017 und 2016 erfassten Auftragserlöse belaufen sich auf 50,7 Mio. EUR und 0,0 Mio. EUR.

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24 Unternehmenszusammenschlüsse

Bei Unternehmenszusammenschlüssen werden die Ergebnisse des erworbenen Unternehmens ab dem Erwerbszeitpunkt bei G+D ausgewiesen. Das Nettovermögen der erworbenen Gesellschaft wird mit dem Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Der Überschuss des Kaufpreises über den Zeitwert der erwor- benen materiellen Nettovermögenswerte und identifizierbaren immateriellen Vermögenswerte ist in der beigefügten Konzernbilanz als Goodwill ausgewiesen.

Bis zum Geschäftsjahr 2016 hielt der G+D-Konzern 50 % der Anteile an der CI Tech Components AG. 2016 wurde das Sensor-Geschäft mittels Sacheinlage auf die CI Tech Sensors AG übertragen. An dieser Gesell-schaft waren G+D und der Joint Venture-Partner zunächst ebenfalls hälftig beteiligt.

Im Rahmen eines Anteilstausches erhielt G+D dann weitere 25 % der Anteile an der CI Tech Components AG für 25 % der Anteile an der CI Tech Sensors AG. Dadurch stieg der Eigenkapital-Anteil des G+D-Konzerns von 50 % auf 75 %. Am 1. April 2016 (Erwerbszeitpunkt) erlangte dadurch der G+D-Konzern die Beherr-schung über die CI Tech Components AG.

Die CI Tech Components AG entwickelt und vertreibt Maschinen für das Banknotenhandling. Die Maschinen für das Banknotenhandling kommen insbesondere in automatisierten Kassen, Fahrscheinautomaten und Bankautomaten zur Anwendung. Die CI Tech Components AG ist damit im Wesentlichen ein Komponenten- lieferant für Kassen-, Fahrschein- und Bankautomatenhersteller. Durch die Transaktion erlangte G+D die unternehmerische Führung des Modul-Geschäfts und erwartet daraus einen höheren Marktanteil sowie Kostensenkungen aufgrund von Skaleneffekten.

Im Rahmen des Anteilstausches vereinbarten die Joint Venture-Partner jeweils eine Call- und eine Put- Option bzgl. des jeweils verbleibenden 25 %-Anteils. Die Optionen sind jeweils ausübbar ab dem 1. Januar 2018. G+D hat ein Ankaufsrecht (Call-Option) und der Joint Venture-Partner ein Andienungsrecht (Put-Option) für die restlichen 25 % der Anteile an der CI Tech Components AG (spiegelbildlich für 25 % der Anteile an der CI Tech Sensors AG). Die Put-Option des Joint Venture-Partners stellt für G+D eine Verpflichtung dar, Eigenkapital-Instrumente des Tochterunternehmens gegen flüssige Mittel zu erwerben. Gemäß der anticipated-acquisition-Methode wurde der Barwert des Ausübungspreises als finanzielle Verbindlichkeit angesetzt und stellt damit einen Teil der Gegenleistung dar. Nicht beherrschende Anteile an der CI Tech Components AG werden daher nicht gezeigt.

Die übertragene Gegenleistung beträgt zum Erwerbszeitpunkt 22,1 Mio. EUR und setzt sich zusammen aus dem beizulegenden Zeitwert der bestehenden 50 % der Anteile an der CI Tech Components AG (11,0 Mio. EUR), dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte von 5,5 Mio. EUR (25 % der Anteile an der CI Tech Sensors AG), der finanziellen Verbindlichkeit in Höhe des Barwert des Ausübungspreises der Put-Option des Minderheitsgesellschafters (2,5 Mio. EUR) und dem beizulegen- den Zeitwert der im Rahmen der Transaktion eingegangene Stillhalterposition an der Call-Option des Joint Venture-Partners auf die restlichen 25 % an der CI Tech Sensors AG (3,0 Mio. EUR). Aus der Neu-bewertung des bisherigen Anteils entstand kein wesentlicher Gewinn bzw. Verlust.

Die identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden bestehen aus:

in Mio. EUR

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1,2

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2,7

Immaterielle Vermögenswerte 18,0

Sachanlagen 4,0

Aktive latente Steuern 0,6

Verbindlichkeiten 12,9

Rückstellungen 5,5

In den kurzfristigen Vermögenswerten sind flüssige Mittel in Höhe von 0,5 Mio. EUR enthalten.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Zeitwert der Gegenleistung in Höhe von 22,1 Mio. EUR und dem Zeitwert der identifizierbaren Nettovermögenswerte der CI Tech Components AG zum 1. April 2016 in Höhe von 8,1 Mio. EUR betrug 14,0 Mio. EUR und wurde als Goodwill erfasst. Der Goodwill resultiert haupt-sächlich aus den Fähigkeiten des Personals der CI Tech Components AG und den erwarteten Synergien. Von dem erfassten Goodwill ist voraussichtlich nichts für Steuerzwecke abzugsfähig.

KonzernabschlussKonzern-Anhang106 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Im Zeitraum zwischen Erwerb am 1. April 2016 und 31. Dezember 2016 trug die CI Tech Components AG mit Umsatzerlösen von 5,0 Mio. EUR und einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 3,0 Mio. EUR zum Konzern-ergebnis bei. Sofern der Erwerb bereits zum 1. Januar 2016 stattgefunden hätte, würde der Konzern-jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2016 52,0 Mio. EUR betragen und die Konzernumsätze hätten sich auf 2.090,6 Mio. EUR belaufen.

Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2016 war G+D mit 49 % an der EPC Electronic Payment Cards GmbH & Co. KG (vormals: EPC Electronic Payment Cards Gesellschaft für Kartenmanagement mbH), Gmund am Tegern- see, beteiligt. Die unternehmerische Führung des Joint Ventures hatte mit 51 % die Deutsche Sparkassen Verlag GmbH (DSV). Der DSV als fast einziger Kunde hatte sich im Januar 2017 für eine Multi-Lieferanten-strategie entschieden und die bestehenden Aufträge bei EPC gekündigt. Damit entfiel für EPC die Ge- schäftsgrundlage. Um einer Insolvenz der EPC vorzubeugen, hatte G+D die Anteile des DSV übernommen und die Einstellung des operativen Geschäftsbetriebs beschlossen. Für die mit der Schließung verbunde-nen Aufwendungen hatte G+D zum 31. Dezember 2016 eine Rückstellung von 6,0 Mio. EUR gebildet, von der im ersten Quartal 2017 0,6 Mio. EUR aufgrund neuer Erkenntnisse aufgelöst wurden.

Mit Vertrag vom 20. Februar 2017 wurde mit dem Joint Venture-Partner vereinbart, die restlichen Anteile (51 %) an der EPC an G+D zu verkaufen, wodurch der G+D-Konzern zu 100 % an dieser Gesellschaft beteiligt ist. Der G+D-Konzern erlangte damit zum 1. April 2017 Beherrschung an der EPC und konsolidiert die Gesellschaft voll. Es wurde ein negativer Kaufpreis von 3,3 Mio. EUR vereinbart, den G+D in liquiden Mitteln erhielt. Rückstellung und negativer Kaufpreis zum Erwerbsstichtag entsprechen dem erworbenen Nettovermögen, so dass kein Unterschiedsbetrag verbleibt.

Die identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden bestehen aus:

in Mio. EUR

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte, netto 0,6

Vorräte, netto 0,2

Sachanlagen 0,8

Sonstige langfristige Vermögensgegenstände, netto 0,2

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten 0,2

Rückstellungen 10,6

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5,7

Im Zeitraum zwischen Erwerb am 1. April 2017 und 31. Dezember 2017 trug die EPC mit Umsatzerlösen von 0,8 Mio. EUR und einem Jahresüberschuss in Höhe von 0,6 Mio. EUR zum Konzernergebnis bei. Sofern der Erwerb bereits zum 1. Januar 2017 stattgefunden hätte, würde der Konzernjahresüberschuss 67,7 Mio. EUR betragen und die Konzernumsätze hätten sich auf 2.138,8 Mio. EUR belaufen.

Mit Wirkung zum 26. Juni 2017 (Erwerbsstichtag) übernahm Giesecke+Devrient 100 % der Anteile an der Procoin GmbH, einem deutschen Anbieter für Zähl-, Sortier-, und Verpackungsmaschinen im Münzbereich sowie Banknotenzählgeräte. Mit der Übernahme erweitert die Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH ihr Angebot im Münzgeschäft und stärkt ihre Position als weltweite Marktführerin für die Automa-tisierung des Bargeldkreislaufs. Dabei profitiert das Unternehmen von der breiten Produktpalette von Procoin sowie dem starken Vertriebsnetzwerk in Europa. Die übertragene Gegenleistung für die Anteile an der Procoin GmbH betrug 2,1 Mio. EUR und bestand aus liquiden Mitteln. Neben dem Unternehmens- zusammen schluss wurde mit dem verkaufenden Anteilseigner eine bedingte Vergütung von 0,3 Mio. EUR vereinbart für die Fortsetzung seines Geschäftsführerdienstvertrags über drei Jahre. Diese Vergütung wird pro rata aufwandswirksam erfasst und unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Die Ge- genleistung für die Anteile entspricht dem Zeitwert der erworbenen identifizierbaren Nettover mögens- werte der Procoin GmbH zum Erwerbszeitpunkt in Höhe von 2,1 Mio. EUR.

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Die identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden bestehen aus:

in Mio. EUR

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto 1,7

Vorräte, netto 1,1

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0,3

Immaterielle Vermögenswerte 0,4

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten 0,6

Rückstellungen 0,2

Finanzielle Schulden 0,6

Im Zeitraum zwischen Erwerb am 26. Juni 2017 und 31. Dezember 2017 trug die Procoin GmbH mit Umsatz- erlösen von 2,3 Mio. EUR und einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 0,4 Mio. EUR zum Konzernergebnis bei. Sofern der Erwerb bereits zum 1. Januar 2017 stattgefunden hätte, würde der Konzernjahresüberschuss 67,1 Mio. EUR betragen und die Konzernumsätze hätten sich auf 2.139,4 Mio. EUR belaufen.

Am Erwerbszeitpunkt 31. Juli 2017 übernahm Giesecke+Devrient sämtliche Anteile an dem Kartenperso-nalisierungsunternehmen C.P.S. Technologies S.A.S. und erlangte dadurch Beherrschung. Die übertragene Gegenleistung von 3,8 Mio. EUR besteht vollständig aus hingegebenen liquiden Mitteln. Damit vervoll-ständigt G+D sein umfangreiches Dienstleistungsangebot für den französischen Markt. Besondere Syner- gien für den französischen Markt verspricht sich Giesecke+Devrient von dem technisch hoch entwickelten Bankkarten-, Personalisierungs- und Servicemanagement-Center von C.P.S. Technologies. Das Unternehmen bietet dort Dienstleistungen in den Bereichen Kartenpersonalisierung, Kundenmailing und hochwertige Verpackungsdienstleistungen, Identitätsmanagement, Transport sowie Loyalty-Services.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Zeitwert der Gegenleistung in Höhe von 3,8 Mio. EUR und dem Zeit- wert des identifizierbaren Nettovermögens von C.P.S. Technologies zum Erwerbszeitpunkt in Höhe von 3,3 Mio. EUR betrug 0,5 Mio. EUR und wurde als Goodwill erfasst. Der Goodwill resultiert hauptsächlich aus den Fähigkeiten des Personals der C.P.S. und den erwarteten Synergien. Von dem erfassten Goodwill ist voraussichtlich nichts für Steuerzwecke abzugsfähig.

Die identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden bestehen aus:

in Mio. EUR

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, netto 6,1

Vorräte, netto 1,6

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 0,6

Immaterielle Vermögenswerte 0,8

Sachanlagen 3,3

Aktive latente Steuern 0,2

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Verbindlichkeiten 6,7

Rückstellungen 0,1

Finanzielle Schulden 0,6

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2,3

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 0,3

Passive latente Steuern 0,4

Im Zeitraum zwischen dem 1. August 2017 und 31. Dezember 2017 trug C.P.S. Technologies mit Umsatz-erlösen von 11,6 Mio. EUR und einem Jahresüberschuss in Höhe von 1,1 Mio. EUR zum Konzernergebnis bei. Sofern der Erwerb bereits zum 1. Januar 2017 stattgefunden hätte, würde der Konzernjahresüberschuss 66,9 Mio. EUR betragen und die Konzernumsätze hätten sich auf 2.148,9 Mio. EUR belaufen.

Bei dem Konzern sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von 0,5 Mio. EUR für Rechtsberatungsgebühren und Due Diligence-Kosten angefallen. Diese Kosten sind in den Verwaltungs-aufwendungen erfasst.

KonzernabschlussKonzern-Anhang108 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Im März 2018 hat Veridos Anteile an der Firma E-SEEK Inc., San Diego/USA, erworben. Der Erwerbsstich-tag ist der 27. März 2018. Veridos erwirbt zunächst 75 % der Anteile für einen Kaufpreis von 7,9 Mio. USD. Darüber hinaus ist eine bedingte Gegenleistung von max. 1,5 Mio. USD vereinbart über zwei Jahre. Die bedingte Gegenleistung ist abhängig vom Erreichen bestimmter Kennzahlen (Umsatz, Bruttoergebnis). Bezüglich der restlichen 25 % der Anteile erhält Veridos eine Call-Option und die nicht beherrschenden Anteilseigner eine Put-Option. G+D wird damit 2018 Beherrschung an der E-SEEK Inc. erlangen und die Gesellschaft voll konsolidieren.

Die Firma E-SEEK Inc. entwickelt und vertreibt hochauflösende Verifikationsgeräte für ID-Karten und Führerscheine. Für den Unternehmensbereich Veridos stellt das Produktportfolio der E-SEEK Inc. eine ausgezeichnete Bereicherung im Bereich der Verifikationslösungen dar. Dabei bietet Veridos den Kunden Komplettlösungen an, welche die effiziente Identifizierung von Bürgern ermöglichen. Diese werden für Grenzkontrollsysteme und zum Beispiel an Flughäfen eingesetzt. Lesegerate, wie von E-SEEK Inc. ent- wickelt und vertrieben, sind dabei ein wichtiger Lösungsbestandteil im Zusammenspiel mit den von Veridos entwickelten Dokumenten und Hintergrundsystemen. Darüber hinaus verstärkt der Unternehmens- zusammenschluss unmittelbar die Präsenz von Veridos im nordamerikanischen Markt, der aufgrund des hohen Marktvolumens als strategisch wichtig gilt.

Weitere Angaben zu diesem Unternehmenszusammenschluss werden aufgrund des Erwerbsstichtags kurz vor der Freigabe des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2017 im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 erfolgen.

25 Angaben zu wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen

Die Angaben zu wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen (NCI) stellen sich wie folgt dar:

in Mio. EUR

Veridos Matsoukis S.A. Security Printing

Athen

Giesecke & Devrient Kabushiki Kaisha

TokioVeridos GmbH 2

Berlin

31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016

Kapitalanteil NCI 64,0 % 64,0 % 49,0 % 49,0 % 40,0 % 40,0 %

Stimmrechte NCI 64,0 % 64,0 % 49,0 % 49,0 % 40,0 % 40,0 %

Gewinn/(Verlust) auf NCI entfallend 0,2 0,1 2,0 0,7 0,4 1,6

gezahlte Dividende an NCI – – (0,7) (0,4) – –

Anteil NCI am Eigenkapital 3,5 3,3 5,3 4,3 9,3 8,3

Vermögenswerte 1 17,6 16,6 13,9 9,0 137,2 103,8

davon Flüssige Mittel 1 1,0 1,0 9,0 5,3 0,5 3,2

Verbindlichkeiten 1 12,1 11,4 5,1 2,2 106,0 75,1

Umsatzerlöse 1 17,6 18,6 27,1 16,7 128,3 111,3

Sonstiges Ergebnis1 – – (0,7) 0,3 – (0,8)

Gesamtergebnis 1 0,3 0,2 3,5 1,7 0,8 4,1

1 vor Eliminierung konzerninterner Geschäfte aggregiert (nicht anteilig)2 Die nicht beherrschenden Anteilseigner halten über die Veridos GmbH auch Anteile an Veridos Canada Ltd.,

Veridos Brasil Comércio de Smart Cards e Soluções para Identificação Segura e Autenticação Ltda., Veridos México S.A. de C.V., Veridos Matsoukis S.A. Security Printing, Veridos America Inc., Veridos FZE und Firdaus Al Aman for general Trading

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in Mio. EUR

secunet Security Networks AG

Essen inklusive Tochtergesellschaften

Giesecke & Devrient Malaysia SDN BHD

Kuala Lumpur

31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016

Kapitalanteil NCI 20,6 % 20,6 % 20,0 % 20,0 %

Stimmrechte NCI 20,6 % 20,6 % 20,0 % 20,0 %

Gewinn/(Verlust) auf NCI entfallend 3,3 1,9 0,4 0,6

gezahlte Dividende an NCI (0,8) (0,5) (0,4) (0,4)

Anteil NCI am Eigenkapital 12,1 9,6 9,3 9,3

Vermögenswerte 1 133,3 99,1 57,9 58,7

davon Flüssige Mittel 1 62,9 50,2 1,2 0,8

Verbindlichkeiten 1 74,3 52,1 9,3 10,0

Umsatzerlöse 1 158,3 115,7 34,8 33,6

Sonstiges Ergebnis1 – (0,3) – –

Gesamtergebnis1 15,9 9,2 1,9 2,9

1 vor Eliminierung konzerninterner Geschäfte aggregiert (nicht anteilig)

Am 1. Oktober 2016 wurde die Veridos FZE in den Veridos Teilkonzern eingebracht. Aufgrund des negativen Nettovermögens der Veridos FZE ergab sich daraus eine Verminderung der nicht beherrschenden Anteile um 3,1 Mio. EUR sowie eine Erhöhung der Gewinnrücklagen um 3,8 Mio. EUR.

26 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Transaktionen mit der MC Familiengesellschaft mbH

Die MC Familiengesellschaft mbH ist seit dem Jahr 2012 die Muttergesellschaft der Giesecke & Devrient Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

G+D hat im Jahr 2017 ein Darlehen in Höhe von 15,4 Mio. EUR von der MC Familiengesellschaft mbH erhalten. Das Darlehen hatte eine Laufzeit bis Januar 2018 und war endfällig. Der Zinssatz betrug 1,2 %. Im Dezember wurde ein Teilbetrag von 10,0 Mio. EUR vorzeitig durch G+D zurückbezahlt. Der aktuelle Darlehensstand beläuft sich demzufolge auf 5,4 Mio. EUR. Die Zinsaufwendungen 2017 und 2016 betrugen jeweils 0,1 Mio. EUR. Zum 31. Dezember 2017 bzw. zum 31. Dezember 2016 hat die MC Familiengesellschaft mbH einen Betrag von 0,2 Mio. EUR bzw. 0,1 Mio. EUR über das konzerninterne „Cash-Pooling“ bei G+D angelegt. Zum 31. Dezember 2017 und zum 31. Dezember 2016 bestehen keine anderweitigen, wesentlichen Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Aufwendungen und Erträge aus Transaktionen mit der MC Familiengesellschaft mbH.

Die Giesecke & Devrient Gesellschaft mit beschränkter Haftung hat mit der MC Familiengesellschaft mbH einen Dienstleistungsvertrag abgeschlossen. G+D erbringt Leistungen in den Bereichen Rechnungswesen/Steuern, Finanzen und IT-Systeme. Das verrechnete Entgelt ist unwesentlich.

Transaktionen mit der MC Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG

Im Jahr 2017 hat G+D einen Teil seiner Grundstücke und Gebäude an ein vom Mutterunternehmen beherrschtes Unternehmen zum Preis von 20,7 Mio. EUR verkauft und damit einen Veräußerungsgewinn in Höhe von 16,1 Mio. EUR erzielt. Bezüglich des Gebäudeverkaufs wird auf Anmerkung 8 „Sachanlagen“ verwiesen.

Transaktionen mit der Giesecke+Devrient Stiftung

Im Geschäftsjahr 2010 hat G+D die Giesecke+Devrient Stiftung gegründet. Die Zuwendungen im Geschäfts-jahr 2017 und 2016 betrugen jeweils 0,3 Mio. EUR. Zusätzlich hält die Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 bzw. 31. Dezember 2016 ein Darlehen von der Giesecke+Devrient Stiftung in Höhe von je 20,7 Mio. EUR. Die Zinsaufwendungen 2017 und 2016 betrugen jeweils 0,6 Mio. EUR (siehe Anmerkung 13 „Finanzielle Schulden“).

KonzernabschlussKonzern-Anhang110 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Transaktionen der verbundenen Unternehmen mit den Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen

Zwischen den verbundenen Unternehmen und den Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten Unter- nehmen stattgefundene Transaktionen werden nachstehend aus Sicht der verbundenen Unternehmen aufgeführt:

in Mio. EUR

Volumen der erbrachten Leistungen

Volumen der in Anspruch genommenen Leistungen

2017 2016 2017 2016

Gemeinschaftsunternehmen

Lieferungen und Leistungsbeziehungen 9,6 19,4 8,9 12,6

Dividende – 1,3 – –

Sonstige Finanzbeziehungen 2,2 0,2 0,1 0,3

11,8 20,9 9,0 12,9

Assoziierte Unternehmen

Lieferungen und Leistungsbeziehungen 2,8 0,2 0,5 –

Sonstige Finanzbeziehungen 0,1 – – –

2,9 0,2 0,5 –

14,7 21,1 9,5 12,9

Die Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegen Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. EUR 31.12.2017 31.12.2016

Gemeinschaftsunternehmen

Ausleihungen an Gemeinschaftsunternehmen – 0,4

Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen 4,6 5,9

Verbindlichkeiten gegen Gemeinschaftsunternehmen 0,9 8,5

Assoziierte Unternehmen

Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 1,3 0,6

Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 2,7 0,2

Keine der Salden gegen die Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen sind gesichert.

Bezüglich der Haftungsverhältnisse gegen die Gemeinschaftsunternehmen wird auf Anmerkung 31 „Haftungsverhältnisse“ verwiesen.

Transaktionen mit Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen

Die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen umfassen die Mitglieder der Geschäftsführung der Giesecke & Devrient GmbH und des Mutterunternehmens MC Familiengesellschaft mbH, die Vorsitzen- den der Geschäftsführung der Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH, Giesecke+Devrient Mobile Security GmbH und Veridos GmbH, den Vorstandsvorsitzenden der secunet Security Networks AG (ent- spricht dem Group Executive Committee – GEC) sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Beirats der Giesecke & Devrient GmbH, da diese Gremien für die Planung, Leitung und Überwachung der Konzern-aktivitäten verantwortlich sind.

Vergütung der Mitglieder des Managements in SchlüsselpositionenDer Gesamtbetrag der Vergütung der aktiven Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen im Geschäftsjahr 2017 und 2016 beträgt insgesamt 7,7 Mio. EUR bzw. 7,8 Mio. EUR.

Die kurzfristig fälligen Leistungen betragen im Geschäftsjahr 2017 und 2016 insgesamt 5,5 Mio. EUR bzw. 5,6 Mio. EUR. Davon entfallen auf das GEC 4,5 Mio. EUR (im Vorjahr 4,7 Mio. EUR), auf die Mitglieder des Aufsichtsrates 0,4 Mio. EUR (im Vorjahr 0,4 Mio. EUR) und auf die Mitglieder des Beirates 0,6 Mio. EUR (im Vorjahr 0,5 Mio. EUR).

Die Dienstzeitaufwendungen für Pensionen der Mitglieder des GEC (Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses) belaufen sich 2017 auf 0,4 Mio. EUR und 2016 auf 0,5 Mio. EUR.

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Ferner sind für aktive Mitglieder des GEC andere langfristig fällige Leistungen in Höhe von 1,1 Mio. EUR (im Vorjahr 1,7 Mio. EUR) angefallen.

Die Vergütung des GEC beinhaltet daneben Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnis-ses in Höhe von 0,7 Mio. EUR (im Vorjahr 0,0 Mio. EUR).

Die Mitglieder des GEC mit Ausnahme des Vorstandsvorsitzenden der secunet Security Networks AG haben im Berichtsjahr und, soweit sie ihre Position bereits inne hatten, im Vorjahr die Zusage erhalten, einen Anteil von 40 % ihrer variablen Vergütung nach Ablauf von jeweils weiteren zwei Jahren ausbezahlt zu bekommen („Deferral“). Die Auszahlung basiert auf der Zielerreichung für den durchschnittlichen ROCE (Return on Capital Employed) des Geschäftsjahres 2017 bzw. 2016 und der jeweils beiden darauffolgenden Jahre. Der Anspruch auf das Deferral besteht grundsätzlich nur, wenn das Anstellungsverhältnis fort - besteht bzw. aus bestimmten festgelegten Gründen beendet wird. Der entsprechende Aufwand ist in den anderen langfristig fälligen Leistungen enthalten.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 und 2016 enthält Pensionsrückstellungen gegenüber Mit- gliedern des GEC in Höhe von 4,0 Mio. EUR bzw. 2,6 Mio. EUR sowie weitere Rückstellungen bzw. Verbind-lichkeiten betreffend die Vergütung der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen in Höhe von insgesamt 4,9 Mio. EUR bzw. 4,1 Mio. EUR.

Die handelsrechtlichen Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats und Beirats entsprechen den genannten kurzfristig fälligen Leistungen. Die handelsrechtlichen Gesamtbezüge der aktiven Mitglieder des Geschäftsführungsorgans des Mutterunternehmens werden gemäß § 315 e Abs. 1 i. V. m. §§ 314 Abs. 3 S.2, 286 Abs. 4 Satz 2 HGB nicht angegeben.

Geschäftsvorfälle mit Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bzw. sonstigen nahestehenden PersonenGiesecke+Devrient bezieht im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auch Dienst- und Beratungs-leistungen von Unternehmen und Personen, die eine Verbindung zu Mitgliedern des Aufsichts- und Bei- rates bzw. zur Gesellschafterin haben sowie zu Mitgliedern des Aufsichts- und Beirates selbst. An diesen Personenkreis wurden jeweils für Beratungsleistungen in den Jahren 2017 und 2016 Vergütungen in Höhe von 0,3 Mio. EUR bzw. 0,2 Mio. EUR gewährt. Die ausstehenden Salden zum 31. Dezember 2017 bzw. zum 31. Dezember 2016 lagen unter 0,1 Mio. EUR.

In den Jahren 2017 und 2016 wurden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen gewährt.

Frühere Organmitglieder der Giesecke & Devrient GmbHDie an ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung des Mutterunternehmens und ihre Hinterbliebenen gewährten Gesamtbezüge belaufen sich 2017 auf 4,0 Mio. EUR und 2016 auf 1,8 Mio. EUR. 2017 sind darin 1,2 Mio. EUR für langfristige variable Vergütung aus einer Zusage aus 2015 enthalten.

Die Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung des Mutter-unternehmens und ihren Hinterbliebenen betragen zum 31. Dezember 2017 und 2016 20,6 Mio. EUR bzw. 20,3 Mio. EUR.

KonzernabschlussKonzern-Anhang112 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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27 Anzahl Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der „Full Time Equivalent“-Mitarbeiter (ohne Elternzeit und Auszubildende) betrug:

2017 2016

Produktion 7.381 7.417

Vertrieb 1.381 1.333

Forschung & Entwicklung 1.145 1.173

Verwaltung 1.466 1.384

11.373 11.307

28 Personalaufwand

in Mio. EUR 2017 2016

Löhne/Gehälter 556,5 545,5

Soziale Abgaben 90,5 88,1

Sonstige Personalaufwendungen 11,0 10,0

658,0 643,6

29 Angaben gemäß § 161 AktG

Für das in den Konzernabschluss einbezogene börsennotierte Unternehmen secunet AG ist die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft (http://www.secunet.com) der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht worden.

30 Befreiung von den Vorschriften für Kapitalgesellschaften und bestimmten Personenhandelsgesellschaften gemäß § 264/§ 264 b HGB

Die folgenden Gesellschaften machen von der Möglichkeit der Befreiung als Kapitalgesellschaft (§ 264 Abs. 3 HGB) bzw. als Kapitalgesellschaft und Co. (§ 264 b HGB) von der Verpflichtung, einen Jahresabschluss und einen Lagebericht nach den Vorschriften für Kapitalgesellschaften und bestimmten Personenhandels-gesellschaften aufzustellen, prüfen zu lassen und offen zu legen Gebrauch: – Giesecke+Devrient Mobile Security GmbH, München – Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH, München – Papierfabrik Louisenthal GmbH, Gmund am Tegernsee – Giesecke & Devrient 3S GmbH, München – Giesecke & Devrient Secure Data Management GmbH, Neustadt b. Coburg – MC Holding GmbH & Co. KG, Tutzing – Giesecke & Devrient Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald – Giesecke+Devrient advance52 GmbH, München – EPC Electronic Payment Cards GmbH & Co. KG, Gmund am Tegernsee

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31 Haftungsverhältnisse

Anhängige Verfahren/EventualverbindlichkeitenGiesecke+Devrient ist in anhängige Verfahren und Prozesse involviert, wie sie sich aus dem gewöhnlichen Geschäftsverlauf ergeben. Für die geschätzten Verbindlichkeiten aus bestimmten Vorgängen wurden Rück- stellungen gebildet. Nach Meinung von G+D wird das Abschlussergebnis dieser Angelegenheiten keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage von G+D haben.

Für Steuerrisiken im Ausland bestehen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 4,4 Mio. EUR zum 31. Dezem-ber 2017 (zum 31. Dezember 2016: 6,5 Mio. EUR). Zusätzlich bestehen zum 31. Dezember 2017 weitere Even- tualverbindlichkeiten in Höhe von 2,4 Mio. EUR (zum 31. Dezember 2016: 3,5 Mio. EUR) für Rechtsstreitig-keiten. G+D ist der Meinung, dass eine Inanspruchnahme aus diesen Steuerrisiken und Rechtstreitigkeiten unwahrscheinlich ist.

SicherheitenGiesecke+Devrient hält keine wesentlichen finanziellen Vermögenswerte, die als Sicherheit für Verbind-lichkeiten oder Eventualverbindlichkeiten gestellt werden. Zudem hält G+D keine Sicherheiten, die es ihr gestatten würden, diese auch bei nicht gegebenem Ausfall des Schuldners zu veräußern bzw. erneut zu besichern.

G+D hat für erhaltene Anzahlungen Garantien in Höhe von 105,2 Mio. EUR zum 31. Dezember 2017 bzw. 80,5 Mio. EUR zum 31. Dezember 2016 ausgegeben.

Giesecke+Devrient hat Bürgschaften für ein Gemeinschaftsunternehmen hinsichtlich der Leistungserfüllung seitens dieses Unternehmens gegenüber Dritten übernommen. Die Bürgschaften besichern in Anspruch genommene Kreditlinien des Gemeinschaftsunternehmens über insgesamt jeweils 10,0 Mio. EUR in den Jahren 2017 und 2016. Alle zugehörigen Zinsen unterliegen ebenfalls diesen Garantien. G+D ist durch diese Garantien im Falle des Verzugs des Gemeinschaftsunternehmens zur Leistung verpflichtet. Die maxi- male Inanspruchnahme aus diesen Sicherheiten zum 31. Dezember 2017 bzw. 31. Dezember 2016 beträgt jeweils 10,0 Mio. EUR.

VerpflichtungenGiesecke+Devrient hatte zum 31. Dezember 2017 wesentliche Einkaufsverpflichtungen, die hauptsächlich aus kurzfristigen Verträgen über den Kauf von Betriebsstoffen, Vorräten, Sachanlagevermögen, Grund- stücken und Dienstleistungen bestehen, die während des Geschäftsjahres 2017 abgeschlossen wurden.

Der Gesamtbetrag der erforderlichen Zahlungen für die zuvor genannten Verpflichtungen zum 31. Dezem-ber 2017 verteilt sich wie folgt auf die jeweiligen Jahre:

in Mio. EUR

2018 204,6

2019 14,1

2020 2,0

2021 0,7

2022 0,5

Folgende Jahre 0,2

222,1

32 Zuwendungen

Zulagen von der Finanzverwaltung sowie Zuschüsse von der Sächsischen Aufbaubank erhielt G+D im Wesentlichen für langfristige Vermögenswerte. Die Zulagen/Zuschüsse erfolgten unter der Bedingung, dass entsprechende langfristige Vermögenswerte mindestens fünf Jahre im Unternehmen verbleiben. 2017 und 2016 erfasste Giesecke+Devrient Zulagen/Zuschüsse in Höhe von 0,0 Mio. EUR bzw. 2,6 Mio. EUR, die aktivisch von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt wurden.

Weiterhin erhielt G+D 2017 und 2016 verschiedene sonstige Zuwendungen für betriebliche Investitionen, die in Höhe von 0,8 Mio. EUR bzw. 1,3 Mio. EUR als Erträge erfasst wurden. Es ist derzeit davon auszugehen, dass daran geknüpfte Bedingungen erfüllt werden.

KonzernabschlussKonzern-Anhang114 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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33 Risiken

Es wird auf die entsprechenden Ausführungen im Konzernlagebericht unter Abschnitt 3 „Chancen- und Risikobericht sowie Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten“ verwiesen.

34 Abschlussprüferhonorar nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Das Honorar für den Abschlussprüfer KPMG AG für das Geschäftsjahr 2017 beträgt 2,7 Mio. EUR. Die Aufschlüsselung in die Kategorien ist wie folgt: a) die Abschlussprüfungsleistungen 1,3 Mio. EUR, b) andere Bestätigungsleistungen 0,1 Mio. EUR, c) Steuerberatungsleistungen 0,6 Mio. EUR und d) sonstige Leistungen 0,7 Mio. EUR.

35 Konzernzugehörigkeit

Die MC Familiengesellschaft mbH ist das Mutterunternehmen der Giesecke+Devrient-Gruppe (siehe Anmerkung 26 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“). Zum 31. Dezember 2017 wird ein Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Der Konzernabschluss der MC Familiengesellschaft mbH wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

36 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bezüglich des Erwerbs der Firma E-SEEK Inc. im März 2018 wird auf die Angaben in Anmerkung 24 „Unternehmenszusammenschlüsse“ verwiesen. Nach dem Bilanzstichtag sind keine weiteren Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns zu erwarten ist.

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37 Anteilsbesitzliste

Von der Giesecke & Devrient GmbH direkt und indirekt gehaltene Anteile an verbundenen Unternehmen

Anteilsbesitz in %

Giesecke+Devrient Mobile Security GmbH, München 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology GmbH, München 100,00

MC Holding GmbH & Co. KG, Tutzing 100,00

Giesecke & Devrient Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald 1 100,00

Giesecke & Devrient Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald 100,00

Papierfabrik Louisenthal GmbH, Gmund am Tegernsee 100,00

Giesecke & Devrient 3S GmbH, München 100,00

Giesecke+Devrient Secure Data Management GmbH, Neustadt b. Coburg 100,00

Giesecke+Devrient advance52 GmbH, München 100,00

EPC Electronic Payment Cards GmbH & Co. KG, Gmund am Tegernsee 100,00

Procoin GmbH, Langen 100,00

Giesecke & Devrient International Finance S.A., Luxemburg 100,00

Giesecke + Devrient Mobile Security Iberia S.A., Barcelona 100,00

Giesecke + Devrient Currency Technology Iberia S.L., Madrid 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security GB Ltd, Wembley/Middlesex 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology GB Ltd, Milton Keynes 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology Switzerland AG, Burgdorf 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security Slovakia, s.r.o., Nitra 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security Italia S.R.L., Mailand 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology Italia S.R.L., Rom 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security France S.A.S., Craponne 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security Sweden AB, Stockholm 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security Finland Oy, Helsinki 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology Istanbul Ticaret ve Servis Limited Sirketi, Istanbul 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security Russia, OOO, Moskau 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology FZE, Dubai 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security FZCO, Dubai 100,00

Giesecke+Devrient Holding FZE, Dubai 100,00

Giesecke & Devrient Egypt Ltd. i.L., Kairo 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology Saudi Arabia, Riad 100,00

Giesecke and Devrient Currency Technology South Africa (Pty) Ltd, Johannesburg 100,00

Giesecke and Devrient Mobile Security Southern Africa (Pty) Ltd, Johannesburg 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology Africa Limited, Lagos 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology America, Inc., Dulles /Virginia 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security America, Inc., Dulles /Virginia 100,00

BA International, Inc., Ottawa/Ontario 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security Canada, Inc., Toronto/Ontario 100,00

Giesecke y Devrient de México S.A. de C.V., Mexiko-Stadt 100,00

Giesecke y Devrient Currency Technology de México, S.A. de C.V., Mexiko-Stadt 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security Brasil Indústria e Comércio de Smart Cards S/A, São Paulo 100,00

Giesecke+Devrient Currency Technology Brasil Serviços e Comércio de Soluções Tecnológicas Ltda., São Paulo 100,00

GyD Latinoamericana S.A., Buenos Aires 100,00

Giesecke and Devrient Mobile Security Australia Pty Ltd, Knoxfield/Victoria 100,00

Giesecke+Devrient Mobile Security Asia Pte. Ltd., Singapur 100,00

Giesecke & Devrient Asia Pacific Banking Systems (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai 100,00

Giesecke & Devrient (China) Information Technologies Co., Ltd., Nanchang/Jiangxi 100,00

Giesecke & Devrient Asia Pacific Ltd., Hongkong 100,00

Giesecke & Devrient India Private Limited, Neu Delhi 100,00

Giesecke & Devrient MS India Private Limited, Neu Delhi 100,00

Giesecke and Devrient Currency Technology Korea Co., Ltd., Seoul 100,00

PT Giesecke & Devrient Indonesia, Jakarta 100,00

PT Giesecke und Devrient Mobile Security Indonesia, Jakarta 100,00

Giesecke & Devrient Egypt Services LLC i.L., Kairo 99,00

Giesecke & Devrient LOMO, ZAO, St. Petersburg 84,69

Giesecke & Devrient Malaysia SDN BHD, Kuala Lumpur 80,00

secunet Security Networks AG, Essen 79,43

secunet SwissIT AG, Solothurn 79,43

secunet s.r.o., Prag 79,43

KonzernabschlussKonzern-Anhang116 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Von der Giesecke & Devrient GmbH direkt und indirekt gehaltene Anteile an verbundenen Unternehmen

Anteilsbesitz in %

Secunet Inc., Austin (Mantelgesellschaft) 2 79,43

secunet Service GmbH, Essen 79,43

secunet International GmbH & Co. KG, Essen 79,43

secunet International Management GmbH, Essen 79,43

CI Tech Components AG, Burgdorf 75,00

Veridos GmbH, Berlin 60,00

Veridos Canada Ltd., Toronto/Ontario 60,00

Veridos America Inc., Wilmington/Delaware 60,00

Veridos FZE, Dubai 60,00

Firdaus Al Aman for general Trading, Bagdad 60,00

Veridos Brasil Comércio de Smart Cards e Soluções para Identificação Segura e Autenticação Ltda., São Paulo 60,00

Veridos México S.A. de C.V., Mexiko-Stadt 60,00

Giesecke & Devrient Kabushiki Kaisha, Tokio 51,00

Veridos Matsoukis S.A. Security Printing, Athen 36,00

1 Unbeschränkt haftender Gesellschafter ist die Giesecke & Devrient Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald.2 Wird aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert.

Beteiligungen von der Giesecke & Devrient GmbH an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Anteilsbesitz in %

E-Kart Elektronik Kart Sistemleri Sanayi ve Ticaret Anonim Sirketi, Gebze 50,00

Shenzhen Giesecke & Devrient Currency Automation Systems Co. Ltd., Shenzhen 50,00

Emirates German Security Printing L.L.C., Abu Dhabi 29,40

CI Tech Sensors AG, Burgdorf 25,00

Netset Global Solutions d.o.o., Belgrad 24,00

Hansol Secure Co., Ltd., Seoul 16,29

finally safe GmbH, Essen 14,30

Das verbundene Unternehmen Giesecke+Devrient Mobile Security France S.A.S., Paris (vormals Giesecke & Devrient France S.A.S., Paris) wurde auf die Giesecke+Devrient Mobile Security France S.A.S., Craponne (vormals C.P.S. Technologies S.A.S., Craponne) verschmolzen.

München, den 28. März 2018

Giesecke & Devrient GmbHDie Geschäftsführung

Ralf Wintergerst Dr. Peter ZattlerVorsitzender

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Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Prof. Klaus Josef Lutz(Vorsitzender) München

Walter Bogner 1

(Stellv. Vorsitzender) Dachau

Achim BergHennef-Rott

Prof. Dr. Gabi Dreo RodosekHaar

Georg FahrenschonNeuried

Ralf Gerlach 1

Gilching

Peter Hanke 1

Pirna

Astrid Meier 1

München

Claudia Scheck 1

Königsmoos

Verena von Mitschke-CollandeTutzing

Monika Wächter 1

Gmund

Stefan WinnersMünchen

1 Arbeitnehmervertreter

Beirat

Prof. Klaus Josef Lutz(Vorsitzender) München

Verena von Mitschke-Collande(Stellv. Vorsitzende) Tutzing

Achim BergHennef-Rott

Georg FahrenschonNeuried

Prof. Dr. Gabi Dreo RodosekHaar

Dr. Walter Schlebusch(ab 01.01.2017) München

Stefan WinnersMünchen

Geschäftsführung

Ralf Wintergerst(Vorsitzender und

CEO der Giesecke & Devrient GmbH)

Dr. Peter Zattler(CFO der Giesecke & Devrient GmbH)

Stefan Auerbach(bis 06.04.2017)

Hans Wolfgang Kunz(bis 30.06.2017)

Organe der GesellschaftImpressum118 Giesecke+ Devrient

Jahresbericht 2017

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Impressum

Herausgeber

Giesecke & Devrient GmbHPrinzregentenstraße 15981677 MünchenDeutschlandT +49 89 41 19-0F +49 89 41 19-15 35www.gi-de.com

Konzeption, Redaktion, Projektleitung

Corporate CommunicationsT +49 89 41 19-11 66F +49 89 41 19-12 08

Dr. Nicole Strauss, Karlsruhe

Gestaltung, Layout

KMS TEAM GmbH, München

Fotos

Thomas Dashuber, MünchenMatthias Haslauer, HamburgAlberto Venzago, Zürich Wataru Yoneda, Tokio Getty Images

Druck

Estermann Druck GmbH, Aurolzmünster

Der Geschäftsbericht der Giesecke & Devrient GmbH wurde auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt. Durch die Verwendung des FSC®-Papiers leisten wir einen wertvollen Beitrag zu der Förderung einer umweltfreundlichen, sozialförderlichen und verantwortungsvollen Bewirtschaftung von Wäldern.

Dieser Geschäftsbericht erscheint auch in englischer Sprache. Beide Sprachfassungen sind im Internet abrufbar unter www.gi-de.com.

© Giesecke & Devrient GmbH, 2018. Printed in Austria. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.

Print kompensiertId-Nr. 1870884

www.druckmedien.at

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Giesecke & Devrient GmbHPrinzregentenstraße 15981677 MünchenDeutschlandT +49 89 41 19-0F +49 89 41 19-15 35www.gi-de.com

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