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Lehrkraft: StR Keck Leitfach: Latein

Rahmenthema: Antike Mythologie und ihre Rezeption in der Moderne

Mythen (von altgriechisch μῦθος) sind von ihrer ursprünglichen Bedeutung her nichtsweiter als Erzählungen, mit denen menschliche Kulturen vor dem Beginn vernunftbasierterbzw. verstandesgemäßer Erforschung der Natur und ihrer eigenen Existenz ihr Welt- undSelbstverständnis zum Ausdruck brachten und dabei ihr Dasein mit der Ebene der Götterverknüpften.

Bei ihrer Expansion in den Osten kamen die Römer auch in Berührung mit demhochentwickelten hellenistischen Kulturraum und speziell der bunten und kunstvollengriechischen Sagenwelt, deren Mythen nach und nach Einzug in die römische Gedankenwelthielten und dort schriftstellerisch aufgegriffen und (weiter)verarbeitet wurden. Spätestensseit der Renaissance wurden viele dieser unsterblichen Geschichten – zu denken ist hierbeietwa an Daedalus und Ikarus, Orpheus und Eurydike, Europa, Pygmalion, Narziss oderÖdipus – wiederentdeckt und in mannigfacher Weise und oftmals im Kontext bzw. aus demBlickwinkel der eigenen gesellschaftlichen Umstände neu dargestellt und interpretiert.

In Anknüpfung an den Lehrplan der zehnten Klasse (10.1.2 Mythos – Verwandlung undSpiel) sollen im Seminar zentrale Mythen der griechisch-römischen Geistesgeschichte aufGrundlage der lateinischen Literatur - insbesondere der bereits bekannten MetamorphosenOvids (laut Lehrplan „ein dichterisches Werk der Weltliteratur“) - vertieft hinsichtlich ihrervielfältigen historischen Rezeptionsgeschichte in Kunst, Kultur, Musik und Wissenschaftuntersucht und bewertet werden. Im Rahmen ihrer Beschäftigung mit dem Begriff Mythossoll zudem erkannt werden, dass auch heute in unseren vordergründig aufgeklärten ZeitenMythenbildungen bzw. verklärende Darstellungen der Wirklichkeit keineswegs anBedeutung verloren haben.

Grundvoraussetzung für das Seminar sind die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mitlateinischer Literatur und ein grundsätzliches Interesse sowohl an antiker Kultur als auch anmoderner Kunst- und Musikgeschichte und soziologischen, psychologischen und politischenFragestellungen.