Ulbricht Dissertation Zusammenfassung FUBerlin 2015und Westkirche markiert und schließlich zum...

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  • Manolis Ulbricht Coranus Graecus. Die lteste Koranbersetzung & die Islam-Polemik des Niketas von Byzanz

    Zusammenfassung des

    Coranus Graecus Die lteste berlieferte Koranbersetzung

    in der des Niketas von Byzanz

    Einfhrung Text bersetzung Kommentar

    (1.261 Seiten, III Bnde)

    [For English version please click here]

    Inhaltsverzeichnis

    1. Zusammenfassung

    Die vorliegende Arbeit analysiert die griechische Koranbersetzung aus dem 8./ 9. Jahrhundert n. Chr., vergleicht sie mit dem arabischen Original und kommentiert die Unterschiede, um daraus Erkenntnisse ber das frhe christlich-muslimische Verhltnis zu gewinnen. Die bersetzung anonymer Autorschaft enthlt, obgleich im allgemeinen sehr wortgetreu, einige textlich subtile, je-doch theologisch hchst relevante Modifikationen im Vergleich zum heutigen arabischen Korantext. Mit dieser wohl ltesten Koranbersetzung berhaupt scheint uns eine christliche Hermeneutisierung des Koran vorzuliegen.

    Die bersetzung ist in einem polemischen Werk des Niketas von Byzanz (9. Jh. n. Chr.) in einem codex unicus (Vat. gr. 681) fragmentarisch berliefert. Niketas lebte in der Reichshauptstadt Kon-stantinopel zu einer Zeit hchster militrischer und intellektueller Aktivitt sowie in einem Klima interkulturellen Austauschs mit dem islamischen Abbasidenkalifat. In seiner (Widerlegung des Koran) zitiert und paraphrasiert Niketas aus der ihm wahrscheinlich vollstndig und schriftlich vorliegenden, heute jedoch verlorenen griechischen Koranbersetzung, um darauf aufbauend den Islam als Unglauben zu erweisen. In der vorliegenden Arbeit wurden alle Koranfragmente aus der Islam-Polemik des Niketas extrahiert, kritisch ediert, bersetzt und mit dem arabischen Text synoptisch gegenbergestellt, um dann die beiden Textversionen in einem philolo-gisch-theologischen Kommentar zu untersuchen und die Forschungsergebnisse historisch-geistes-geschichtlich einzuordnen. Auf Grundlage dieser Analyse konnten Rckschlsse auf den anonymen bersetzer und sein Verstndnis des Koran sowie auf dessen Textgeschichte gezogen werden.

    1. Zusammenfassung 1 .......................................................................................................................2. Der Forschungskontext 2 ...............................................................................................................3. Niketas Widerlegung des Koran und die darin berlieferten Fragmenta Coranica 3 ................4. Das Forschungsvorhaben: Ziele & Methoden 4 .............................................................................5. Einblick in die Forschungsergebnisse 7 .........................................................................................6. Relevanz und Forschungsperspektiven 8.......................................................................................

    Manolis Ulbricht, M. A. (promoviert) Website Lebenslauf Freie Universitt Berlin, Dissertation (2015) Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung, S. .1

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  • Manolis Ulbricht Coranus Graecus. Die lteste Koranbersetzung & die Islam-Polemik des Niketas von Byzanz

    Darber hinaus wird die selektive und manipulative Verwendung der Koranbersetzung durch Nike-tas von Byzanz in seiner Widerlegung herausgearbeitet, da er einer der wirkungsmchtigsten Polemiker war. Niketas Rezeption reichte nicht nur im byzantinischen Raum bis in das 13. Jahrhun-dert, sondern auch im Lateinischen Europa ist sein Einfluss auf das westliche Bild vom Islam bis in die Neuzeit hinein fassbar.

    Das Projekt ist interdisziplinr angelegt und behandelt sowohl byzantinistische als auch koranwis-senschaftliche Fragestellungen und Perspektiven christlicher sowie islamischer Theologie unter Verwendung griechischer und arabischer Philologie. Erstmals wird hier Niketas von Byzanz (9. Jh.) und die bei ihm berlieferte frhe Koranbersetzung (8./ 9. Jh.) umfassend untersucht, das Material systematisch aufbereitet und im Kontext seiner Zeit betrachtet. Wir haben es hier mit einer Frhform des interreligisen Dialoges zu tun, dessen kritische und wissenschaftliche Aufarbeitung einen Beitrag fr aktuelle Fragestellungen in unserer heutigen Gesellschaft leistet.

    2. Der Forschungskontext

    Als wichtigster christlicher Vorposten des mittelalterlichen Europas war Byzanz durch die Araber an seinen sdlichen Grenzen besonders gefordert. Das Byzantinische Reich durchlief zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert n. Chr. nicht nur eine Reihe interner Vernderungen konomischer, politischer und sozialer Art, sondern auch extern wurde es in seiner Souvernitt und Existenz durch die mus-limischen Truppen, welche sich zunehmend in vormalig rmischen Lndern ausbreiteten, bedroht. Das pltzliche Aufkommen des Islam und die offensichtliche Verbindung zwischen den arabischen Kmpfern und deren neuer Religion (im Koran: dn) forderte die Byzantiner auch theologisch her-aus: Im Angesicht schwindender militrischer und politischer Macht, sahen sie sich gentigt, die berlegenheit des eigenen, christlichen Glaubens zu beweisen, betrachteten sie sich doch selbst, der jdischen Tradition des Alten Testaments folgend und diese weiterentwickelnd, als das auserwhlte Volk Gottes.

    Als Teil der Reaktion auf die muslimischen Eroberungen ist die vermehrte schriftstellerische Au-seinandersetzung mit dem Islam in apologetisch-polemischen Werken bei byzantinischen Autoren ab dem 7./ 8. Jahrhundert zu beobachten. Einer der ersten von ihnen war Johannes von Damaskus (ca. 650750), welcher in sein Gesamtwerk De haeresibus eine kurze Abhandlung ber Den Glauben der Ismailiten als die 100. der christlichen Hresien aufnahm. Theodor Ab Qurrah (ca. 740820), 1

    dieser Tradition folgend, verfasste griechische und arabische Opuscula islamica, welche kurze Ab-handlungen, meist in Dialogform, ber verschiedene Aspekte des christlichen und muslimischen Glaubens darstellten. Theophanes Confessors (ca. 760818) teilweise recht scharfzngige Berichte ber die Araber in seiner Chronographia fanden eine breite Rezeption, sogar bis in die lateinischen Schriften des Anastasius Bibliothecarius (gest. 879).

    Jedoch war Niketas von Byzanz (9. Jh.) der erste, welcher sich fundiert mit dem heiligen Buch der Muslime, dem Koran, auseinandersetzte, das er in Form einer griechischen bersetzung vorliegen hatte. Er verfasste zwei Briefe an einen muslimischen Emir, sowie sein opus magnum, die Wider-

    Neben einigen anderen Werken, deren Authentizitt nicht vollstndig gesichert ist.1

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  • Manolis Ulbricht Coranus Graecus. Die lteste Koranbersetzung & die Islam-Polemik des Niketas von Byzanz

    legung des Koran, welche er um 860 n. Chr. schrieb. Niketas ist dabei im Licht des wieder erstark-enden Byzantinischen Reiches des 9. Jahrhunderts zu betrachten, war wahrscheinlich Mnch und 2

    Teil der klerikalen Elite der Reichshauptstadt, da er dem Kaiserhof sowie dem Patriarchen von 3

    Konstantinopel Photios (858867 & 878886) nahestand. Zu jener Zeit geriet Photios in Konflikt 4

    mit dem Primus der lateinischen Kirche in Rom, was den Beginn des Auseinanderdriftens von Ost- und Westkirche markiert und schlielich zum Groen Abendlndischen Schisma 1054 fhren sollte; denn der Patriarch war bemht, den Einfluss der byzantinischen Reichskirche ber die politischen Grenzen hinaus zu erweitern, etwa durch die Aussendung der Mnchsbrder Kyrill und Methodios im Rahmen der Slawenmission. Deren Lehrer wiederum, Leon der Mathematiker (ca. 790869), verbrachte einige Zeit am Hofe des Kalifen al-Mamn (reg. 813833) in Bagdad.

    3. Niketas Widerlegung des Koran und die darin berlieferten Fragmenta Coranica

    In diesem Klima (kirchen-)politischer Agitation und intellektueller Blte so etwa grndete 863 der Caesar Bardas die sog. Universitt im Magnaura Palast, mit besagtem Leon als Direktor lebte und wirkte also Niketas fr den rechten Glauben (orthodoxa) bzw. in koranischer Termi-nologie a-ir al-mustaqm. Er schrieb gegen innerchristliche Hresien, wie die rmischen Lateiner und die armenischen Miaphysiten, und seine Abhandlungen zeigen eine enge Affinitt zu Photios Briefen. Er verteidigte den christlichen Glauben jedoch ebenso gegen den Unglauben des 5

    Pseudo-Propheten Muammad, den Islam, indem er dessen heiliges Buch, den Koran, zu wider-legen suchte. Hierfr lag ihm eine griechische Koranbersetzung unbekannter Provenienz vor, auf deren Grundlage er in textimmanter Weise und in logisch-dialektischer Art die Lehren der neuen 6

    religise