Post on 29-Mar-2016
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MASTERRINDM A G A Z I N F Ü R Z U C H T, B E S A M U N G & V E R M A R K T U N G
DD EE ZZ EE MM BB EE RR 22 00 00 88
π Sächsische Holsteintage
π EuroTier 2008
π Fleischrind-Schauen & Körungen
π Bundesjungzüchtertreffen
HHEE
FFTT
33
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MR-2-Semex.qxd 11.12.2008 15:58 Uhr Seite 1
EDIT
OR
IAL Lieber Leser,
ein für alle Rinderzüchter und Milchviehhalter von mehr oder weniger extremen Tendenzen
geprägtes Jahr neigt sich dem Ende zu. Zu Beginn des Jahres 2008 war die Situation durch
ein nie da gewesenes Preisniveau, auf dem Milchmarkt wie auch auf dem Zuchtviehmarkt,
gekennzeichnet. Trotz der gleichzeitig stark gestiegenen Energie- und Futterkosten waren
viele Betriebe in der Lage, das Wirtschaftsjahr relativ erfolgreich abzuschließen. Beginnend
im Frühsommer stellte sich dann ein zunehmender Preisverfall am Milchmarkt ein, der bis
heute anhält und wahrscheinlich bis weit in das Jahr 2009 vielen Milchviehhaltern Sorge
bereiten wird.
Leider war auch der Milchstreik im Juni nicht in der Lage, diese Entwicklung langfristig zu
stoppen. Aus heutiger Sicht betrachtet, erweisen sich die medienwirksam gemachten Ab-
sichtserklärungen des Handels als wenig nachhaltig.
Das nunmehr zweite komplette Geschäftsjahr der MASTERRIND GmbH ist im Vertriebser-
gebnis ebenfalls durch diese Schwankungen gekennzeichnet. Trotz stark abnehmender
Stückzahlen bei der für uns alle sehr wichtigen Vermarktung von Qualitätsfärsen, egal ob
tragend oder abgekalbt, wurden zu Beginn des Jahres, bei stark abnehmenden Stückzahlen,
Rekordpreise erzielt, sodass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nahezu identisch geblie-
ben ist. Die MASTERRIND GmbH und alle Mitarbeiter sind sehr erfreut, ihren Mitgliedern
für die Produkte langjähriger, züchterischer Bemühungen gute Preise bieten zu können.
Obwohl der Zuchtviehmarkt derzeit ein zufrieden stellendes Preisniveau hat, lassen die ak-
tuellen Entwicklungen mit zwei neuen Erregertypen der Blauzungenkrankheit und die damit
einhergehenden veterinärhygienischen Vorschriften wenig Gutes für das kommende Jahr er-
warten. Alle Mitglieder können versichert sein, dass wir alle möglichen Anstrengungen auf-
wenden werden, um ihre wertvollen Tiere zu guten Preisen auf den internationalen Märkten
abzusetzen und die Handelsrestriktionen in Verbindung mit der Blauzungenkrankheit so
niedrig wie möglich zu halten.
Sowohl in der Spermavermarktung als auch im Bereich der Agrarprodukte ist eine positive
Entwicklung sichtbar. Die Qualität der Bullen unserer Zuchtprogramme hat insgesamt dazu
geführt, dass wir mehr Spermaportionen, vor allem auch im Ausland, zu einem höheren
Durchschnittspreis absetzen konnten. Diese breite Angebotspalette an guten und soliden
Vererbern hat uns letztendlich auch in die Lage versetzt, trotz der gerade für uns enormen
Belastung durch hohe Energiekosten ohne Gebührenerhöhungen auszukommen. Sie als
unsere Mitglieder können versichert sein, dass all unsere Bemühungen auch weiterhin in
diese Richtung gehen werden. Auch im kommenden
Jahr werben wir um Ihr Vertrauen und um Ihre
Unterstützung.
Im Namen des Verwaltungsrates, der
Geschäftsführung und aller Mitarbeiter
der MASTERRIND GmbH an den
Standorten wie auch vor Ort wünsche
ich Ihnen eine besinnliche und auch
frohe Weihnachtszeit sowie ein gesun-
des und erfolgreiches neues Jahr 2009.
Freundliche Grüße
Cord Höltje
Titel:Schöne (V. Champion), Siegerin der Sächsischen Holsteintage
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3 Editorial
Zucht / Besamung6 10. Sächsische Holstein-Tage Cavertitz
14 Internationale Nachzuchtkommentare
16 EuroTier 2008 Hannover
18 DHV-Eliteauktion Hamm
20 14. Blickpunkt Rind in Brandenburg
22 Schauen im Ausland
24 NOG-Bullenmütterprüfung in Karkendamm
26 Tierschau in Altmittweida
27 36. Schau der Besten 2009
28 100.000-l-Kühe
29 Exzellentkühe
30 3. Offene Färsenschau in Tarmstedt
31 MASTERRIND-Partner Dairy Daughters
32 Genomische Selektion
34 Mehr Nachkommen von Spitzentieren
Fleischrinder36 17. Sächsischer Fleischrindtag
38 20. Charolais-Bundesschau
40 30. Fleischrindertage 2009
42 Rassetreffen niedersächsischer Anguszüchter
43 Rassetreffen Blonde d’Aquitaine
46 Fleckvieh-Generalversammlung
47 Bundesschau Highland-Cattle 2009
48 Charolais-Rassetreffen
49 7. Deutscher Büffeltag
Vermarktung50 Holstein
51 Fleischrinder
Jungzüchter52 Jungzüchter in Cavertitz
54 Bundesentscheid in Erfurt
54 Fittingseminar
56 Preisrichtersichtung
57 MASTER-Typcup 2009
57 13. Jungzüchter-Triathlon 2009
57 Bezirkswettkampf in Uelzen
Management59 Melkrobotereinsatz
60 Fruchtbarkeitsprobleme lösen
62 Anwenderseminar Tierärzte
64 Sächsischer Milchrind-Tag
Persönliches66 Jubiläen und Ehrungen
Intern68 Exkursionen und Züchtertreffen
Rubriken72 Kurz notiert
75 Termine
4
INH
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Inhalt Dezember
6 Sächische Holstein-Tage 16 EuroTier 2008 36 Fleischrinderschauen 54 Bundes-Jungzüchtertreffen
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Sächsische Holstein-Tage in Cavertitz
Schöne wird die Schönste
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Während man in der Vergangenheit oft den
Spiegel befragte, wer denn die Schönste im
ganzen Land sei, müssen sich heute die Schö-
nen, wenn sie denn möchten, den kritischen
Augen einer Jury bzw. eines Preisrichters un-
terziehen. Am Ende eines spannenden Richt-
wettbewerbes wird die Champion-Tochter
Schöne die Schönste der Schönen 2008 und
damit die Miss Sachsen sein. Sie ist eine wür-
dige Nachfolgerin von Petale, der Schönsten
von 2007, der letztjährigen Miss Sachsen.
Doch hierzu später mehr.
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in Sachsen 2008
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Sieger und Reservesieger der Sächsischen Holstein-Tage 2008Klasse Kat.-Nr. Ohr-Nr. Name Vater Besitzer
Klasse 1-3: Sieger 8 DE 1402815861 Fux Nele Nelson Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
(Kühe 1. Lakt.) Reservesieger 26 DE 1402851498 Lämmchen Goldwin Klaus Ehmann, Oberschöna/Langhennersdorf
Klasse 4-6: Sieger 49 DE 1402815808 Fux Akazia Alert II Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
(Kühe 2. Lakt.) Reservesieger 57 DE 1402341000 Sandy Macht Gundram Lenk, Lengenfeld/Irfersgrün
Klasse 7-9: Sieger 94 DE 0346967644 Schöne Champion Rainer Engelke, Asendorf/Brebber
(Kühe ab 3. Lakt.)Reservesieger 114 FR 6950073479 Petale Wade Agrargenossenschaft Bockendorf, Hainichen/Bockendorf
Nachzuchten Sieger 29 DE 1402733338 Rondo Durman Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf, Hainichen
Reservesieger 146 DE 1402681546 Salto Jolus Gundram Lenk, Lengenfeld/Irfersgrün
Champion „Miss Sachsen“ 94 DE 0346967644 Schöne Champion Rainer Engelke, Asendorf/Brebber
Bestes Euter 94 DE 0346967644 Schöne Champion Rainer Engelke, Asendorf/Brebber
Preisrichter Armand Braun aus Luxemburg
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In der Vergangenheit fanden die
Sächsischen Holstein-Tage ent-
weder eingebettet in die alle
zwei Jahre stattfindende agra in
Leipzig oder als eigenständige
Veranstaltung in Leipzig oder
Cavertitz im Frühjahr des jeweili-
gen Jahres statt. Durch die Ent-
stehung der MASTERRIND als
Tochter von RPN, SRV und ZEH
stehen jetzt zwei Schautermine
jeweils in Niedersachsen und
Sachsen für einen Schauwettbe-
werb und die Nachzuchtpräsen-
tation zur Verfügung. Bisher la-
gen diese Termine der beiden
Zuchtgebiete relativ eng beiein-
ander. Da dies auf Dauer nicht
sinnvoll erschien, wurde der
Schaukalender der zentralen
Schauen mit Schau der Besten
und Sächsischen Holstein-Tagen
modifiziert, mit dem Ergebnis,
dass die Schau der Besten wei-
terhin jeweils am letzten Don-
nerstag im Februar stattfindet
und die Sächsischen Holstein-
Tage im Herbst ihren Termin er-
halten. So geschah es jetzt erst-
malig im Jahr 2008.
In bewährter Kombination von
Schauwettbewerb, Nachzucht-
präsentation, Auktion und Jung-
züchterwettbewerb fanden die
10. Sächsischen Holstein-Tage
am 29. und 30. Oktober in be-
kannter Umgebung, dem Gestüt
Sachsen, Gutshof Cavertitz statt.
Inzwischen ist auch die Teilnah-
me der niedersächsischen Züch-
ter mit ihren Tieren bereits Tra-
dition.
Jungzüchter läutenVeranstaltung ein
Eingeläutet wurde die Veranstal-
tung mit dem Vorführwettbe-
werb der Jungzüchter. Die Rich-
terin beim Jungzüchterwettbe-
werb kam mit Aline Lehnen aus
Luxemburg. Sie rangierte in drei
Altersgruppen und 10 Klassen
insgesamt 61 Teilnehmer und
Teilnehmerinnen.
Den Sieg in der Klasse bis 15
Jahre holte sich Madlen Krüger
mit der Eremit-Tochter Bel Mon-
te von der Hahn/Radke Hol-
steins GbR, Eppendorf. In der
Klasse der 16- bis 20-Jährigen
gewann Timo Carstens mit New
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Siegerin der alten Kühe und Miss Sachsen 2008: Schöne (V. Champion) von Rainer Engelke, Asendorf
Fux Nele (V. Nelson) vom Betrieb Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf;Siegerin der jungen Kühe
Fux Akazia, ebenfalls von der Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf; Siegerin der mittleren Klassen
Ringman Urs Wichser, Schweiz
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York (V. Argument) vom Zucht-
betrieb Carsten Volker, Visselhö-
vede. Bei den älteren Jungzüch-
tern, den 21-bis 27-Jährigen,
konnte Anne-Mette Evers mit
Virginia (V. Rubens RF), Zucht-
betrieb Imke Meyer-Evers in Sy-
ke, den Sieg erringen. Letztge-
nannte kürte die Richterin auch
zum „Besten Vorführer“. Reser-
vesieger wurde Timo Carstens.
Mit dem Titel des „Besten Typ-
tiers“ wurde die Fortune 3-Toch-
ter Porta von Susanne Bunk,
Bennewitz, ausgezeichnet, die
von Paula Hufe geführt wurde.
Einen vollständigen Bericht zum
Jungzüchterwettbewerb finden
Sie auf der Seite 52 in diesem
Heft.
Spitzenpreis für Kalbaus Baxter x SouthlandO-Man Dellia 95 VG-89
Zum bereits elften Mal wurde
am Abend die Auktion „Saxoni-
an Genetic Advantage Sale“
durchgeführt. Unser neuer MAS-
TERRIND-Auktionator Michael
Hellwinkel bot 30 handverlesene
Katalognummern und 31 Tiere
an, von denen 27 zu einem
Durchschnittspreis von 3.763
Euro einen Käufer fanden. Unter-
stützung erhielt Michael Hell-
winkel dabei von drei Ringmen
aus den Niederlande, den USA
und der Schweiz. Besonders er-
freulich ist, dass viele sächsische
und niedersächsische Züchter
die Gelegenheit genutzt haben
und züchterisch interessante Ge-
netik für ihre Herden und damit
auch für unsere Zuchtprogram-
me erwarben. Viele der ange-
botenen Kälber und Jungrinder
haben Vollbrüder in den Auf-
zuchtställen der MASTERRIND
oder sind bereits im Testeinsatz.
Acht Tiere blieben in Sachsen,
sieben haben die Reise nach
Niedersachsen angetreten und
fünf wurden für das NOG-Zucht-
programm ausgewählt. Weiter-
hin wurden Tiere nach Italien,
Frankreich, Tschechien und in
die Niederlande verkauft.
Teuerstes Tier wurde mit einem
Traumpreis von 9.300 Euro die
erst knapp drei Monate alte Bax-
ter-Tochter Southland Dalila aus
dem Besitz der Radiborer Agrar
GmbH. Ihre Mutter ist die inter-
national gefragte Bullenmutter
Dellia 95, eine O-Man-Tochter,
die auf die berühmte Southland
Dellia 2 zurückgeht und damit
aus der gleichen Kuhfamilie
stammt wie die Vererber Allstar,
Rio, Amok, Roker und Mascot
Valentein. Ein Vollbruder von
Dalila befindet sich in der Auf-
zucht und ein sächsischer Züch-
ter sicherte sich diese Ausnah-
meabstammung für die Weiter-
entwicklung der Herde.
Weiterhin konnte Michael Hell-
winkel für 6.300 Euro Miss Mac
Diandra zuschlagen. Die Mac-
Tochter aus Miss Throne Dixie
EX-90 stellt in Europa eine Rari-
tät dar. In seinem Pedigree führt
das Kalb zwei in Europa nicht
verfügbare Vererber: Regancrest-
HHF Mac und Regancrest Elton
Durham. Diandra stammt aus
der Familie von Miss Mark Maui
EX-94 aus der in den letzten Jah-
ren einige interessante Vererber,
wie Mr. Minister, hervorgegan-
gen sind.
Rondo, Siegerin der Durman-Nachzuchten und beste Nachzuchtkuh, aus dem Besitz der Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf, Hainichen
Ringman Arjan van der Vlies,Niederlande
Ringman John Shouten, USA Auktionator Michael Hellwinkel in Aktion
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Fux Nele wird die beste Jungkuh
Den Auftakt im Schauwettbe-
werb bildeten die jungen Kühe
in der ersten Laktation. In der
ersten Klasse konnte die
schwarz gedeckte Nelson-Toch-
ter Fux Nele von der Hahn/Rad-
ke GbR, Eppendorf, den Sieg er-
ringen. Sie überzeugte den Rich-
ter und das Publikum eindrucks-
voll mit ihrem korrekten Skelett
und dem festen Spitzeneuter.
Gleichzeitig wurde schon der
Maßstab für die weiteren Klas-
sen bei der späteren Vergabe
des Titels „Beste Jungkuh“ fest-
gelegt. In dieser Klasse kam die
FBI-Tochter Molina von der
Agrargenossenschaft Bocken-
dorf auf den zweiten Platz.
Spannend wurde es dann auch
in der zweiten Klasse. Es kam zu
einem Zweikampf zwischen der
Goldwin-Tochter Lämmchen
vom Zuchtbetrieb Klaus Eh-
mann in Langhennersdorf und
der Shottle-Tochter Fux Spot-
light, die aus der zweimaligen
Schau der Besten-Siegerin, DT
Spottie stammt (wiederum von
der Hahn/Radke GbR.) Obwohl
Spotlight, von der wir bereits ei-
nen Mr. Burns-Sohn in der Auf-
zucht haben, beste Euterkuh in
dieser Klasse wurde, entschied
sich der Richter Armand Braun
für Lämmchen als Klassensiege-
rin. Die dritte Klasse der Jungkü-
he gewann mit Laureen von der
Lattwesen GbR aus Hohnhorst
wiederum eine Goldwin-Tochter.
Sie wurde auch beste Euterkuh
und verwies somit eindeutig ei-
ne weitere Goldwin-Tochter,
Maica von Klaus Weseloh aus
Reinsehlen, auf den zweiten
Rang.
Bei der Auswahl der besten
Jungkuh kam es dann zu einem
wirklichen ersten Höhepunkt
der Schau. Die sechs 1a- und 1b-
platzierten Jungkühe zeigten
eindrucksvoll die Qualität und
das Entwicklungspotenzial für
zukünftige Schauwettbewerbe,
sowohl im Gebiet der MASTER-
RIND als auch überregional.
Letztendlich verdient wurde,
aufgrund des hervorragenden
Euters, des sehr korrekten Fun-
daments und der Harmonie im
Typ, die dunkle Nelson-Tochter
Nele von der Hahn/Radke GbR
zur besten Jungkuh gekührt.
Den Reservetitel konnte Lämm-
chen, vor allem wegen des über-
ragenden Typs und des korrek-
ten Körpers, erringen.
Eingebettet in das Richten der
jungen Kuhklassen konnten die
Besucher den Sächsischen
Staatsminister für Umwelt und
Landwirtschaft, Herrn Frank
Kupfer, begrüßen. Er wünschte
der Veranstaltung ein gutes Ge-
lingen und den Landwirten viel
Erfolg bei der Präsentation ihrer
Tiere.
InteressanteNachzuchten
Eingebettet in den Ablauf des
Schauwettbewerbes und im An-
schluss an die Siegerauswahl
bei den jungen Kühen präsen-
tierten sich Gruppen von Töch-
tern verschiedener MASTER-
RIND-Vererber. Aufgrund der ak-
tuellen seuchenhygienischen Si-
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Marita, Reservesiegerin der Jobess-Nachzucht, von Sven Papenhausen,Kirchlinteln
Starla, Siegerin der Strack-Nachzucht, von Agrargen. Bobritzschtal e.G.,Bobritzsch
Sandy, Reservesiegerin der mittleren Kuhklassen, von Grundram Lenk,Langenfeld
Petale, Reservesiegerin der alten Kühe, von der Agrargen. Bockendorf,Hainichen
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tuation und den am Anliefe-
rungstag vorhandenen Unsi-
cherheiten wegen neuer Blau-
zungenfälle des Serotyps 6,
musste leider die Gruppe der
Emja-Töchter zu Hause bleiben.
Andere Töchtergruppen waren
zum Teil sichtbar dezimiert.
Trotzdem konnten den Besu-
chern vier Nachzuchtgruppen
vorgestellt werden.
DURMAN
Den Anfang machte die Gruppe
des neuen Durham-Sohnes Dur-
man aus der bekannten Mark-
well Rudolph Rhoda EX-92. Die
durchgehend mehr schwarz ge-
färbten Tiere überzeugten mit
Einheitlichkeit in der Euterquali-
tät und Ausgeglichenheit im Typ.
JOBESS
Als zweite Nachzucht folgten
Töchter von Jobess (V. Jocko
Besne), eines des besten Verer-
bers aus dem Angebot der MAS-
TERRIND. Jobess wird interna-
tional als Bullenvater genutzt.
Seine Töchter, hier in der zwei-
ten Laktation stehend, konnten
die Leistungsbereitschaft und -
fähigkeit eindrucksvoll bestäti-
gen. Jobess ist vor allem mit sei-
nem hervorragenden Zuchtwert
für Zellzahlen eine interessante
Alternative zu anderen Jocko
Besne-Söhnen.
JOLUS
Mit dem zweiten Jocko Besne-
Sohn Jolus, gab es eine weitere
Möglichkeit, sich Töchter eines
neuen Vererbers anzusehen. Jo-
lus stammt aus der schaube-
währten Rudolph-Tochter HPH
Odyssee EX-95, die noch im Feb-
ruar auf der Schau der Besten
eindrucksvoll Reservesiegerin
der alten Kuhklassen wurde. Jo-
lus konnte sich mit Töchtern in
Ungarn und Deutschland bei
hoher Sicherheit immer weiter
verbessern und ist ein Allround-
vererber ohne Schwächen. Dies
wurde durch die Nachzucht-
gruppe bestätigt.
STRACK
Den Abschluss der Nachzucht-
präsentation bildeten die Töch-
ter von Strack, der in sich das
Beste aus seinem exterieurstar-
ken Vater Stormatic und dem
Leistungswillen seiner mütterli-
chen Linie (Holim Heidi-Fami-
lie) vereinigt. Seine rahmigen,
milchtypischen Töchter zeigten
vor allem eine ausgezeichnete
Vordereuteraufhängung und ei-
ne gute Eutertextur.
Den Titel der „Besten Nach-
zuchtkuh“ holte sich die Dur-
man-Tochter Rondo, die auch im
September bereits Sieger der
jungen Kühe auf der Schau in
Altmittweida wurde und mit ih-
rem tollen Euter überzeugte (Be-
sitzer: Agrargenossenschaft Hai-
nichen-Pappendorf). Reservesie-
ger wurde die Jolus-Tochter Sal-
to von Gundram Lenk aus Irfers-
grün.
Die Euter der Töchter des Allrounders Jolus beeindruckten
Dank an die besten internationalen Verkäufer (Reihe oben v.r.n.l.): John Shou-ten, World Wide Sires, USA, Joel Groskreutz, Accelerated Genetics, USA, AlisonLovell, Dairy Daughters, Großbritannien, Henk Visser, WWS BV, Niederlande,Ralf Strassemeyer, MASTERRIND, in Vertretung für ChinaKlaus Ehmann mit Lämmchen, der Reservesiegerin der jungen Kühe
Herr Bostelmann vom Sponsor Hypred gratulierte im Beisein von HerrnSchlunke Herrn Hahn zu dem Erfolg von Akazia (v. r. n. l.)
Dank an Minister Frank Kupfer (li.)für die Unterstützung
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ALERT II-Töchterbeeindruckten bei denZweitkalbskühen
Die erste Klasse der Zweitkalbs-
kühe war mit 11 Kühen nicht nur
zahlenmäßig stark, sondern
überzeugte insgesamt, nach
Aussage des Preisrichters, durch
hohe Qualität von der ersten bis
zur letzten Kuh. Dies wurde
nicht zuletzt durch drei hervor-
ragende Alert II-Töchter aus
dem Testeinsatz verursacht.
Letztendlich konnte sich in die-
ser starken Klasse die Alert II-
Tochter Fux Akazia von der
Hahn/Radke GbR aufgrund der
Korrektheit im Körper und Fun-
dament sowie des enormen
Hintereuters durchsetzen. Zwei-
te wurde die Macht-Tochter San-
dy von Gundram Lenk aus Ir-
fersgrün vor der Blauer-Tochter
Teddina von der Wiechering-
Sudmann KG in St. Hülfe.
Während die erste Klasse durch
Ausgeglichenheit überzeugte,
stellten sich in der zweiten Klas-
se der Zweitkalbskühe, mit wie-
derum 11 Tieren, Kühe mit teil-
weise extrem unterschiedlichem
Typ vor. Siegerin wurde schließ-
lich die insgesamt korrekteste
Kuh, die Boss Iron-Tochter Fux
Bounty, wiederum von der
Hahn/Radke GbR, vor der im
Typ und Rahmen überragenden
Champion-Tochter Gondel vom
Rinderzuchtbetrieb Derboven
aus Warpe. Gondel stammt aus
der bekannten Kuhfamilie von
Bonatus. Beste Euterkuh in die-
ser Klasse wurde die mittelrah-
mige und extrem korrekte Alves-
Tochter MHD Aurika, die mit
dem vierten Platz zufrieden sein
musste.
In Klasse 10 zeigten sich dann
10 Kühe dem Preisrichter. Ver-
diente Siegerin wurde die Tita-
nic-Tochter Heide von Jürgen
Seebörger aus Oberndorf. An
zweiter Stelle konnte sich die
Champion-Tochter Verone von
der Agrargenossenschaft Haini-
chen-Bockendorf behaupten.
Die beiden Erstplatzierten der
Klasse 4, Fux Akazia und Sandy,
machten in der nachfolgenden
Siegerauswahl dann den Titel
der Siegerkuh der mittleren Kuh-
klassen unter sich aus. Hier ge-
wann schließlich eindeutig und
überzeugend Fux Akazia von
Alert II. Sie hatte auch bereits im
Februar, auf der Schau der Be-
sten in Verden, den Reservesieg
bei den Kühen in der ersten Lak-
tation errungen. Leider verletzte
sie sich auf dem Rücktransport
in den Stall der Hahn/Radke
GbR so, dass sie zwei Wochen
später eingeschläfert werden
musste. Somit wurde ihre
Schaukarriere jäh beendet.
12
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Sieger, Reservesieger und bestes Euter der Klassen, Sächsische Holstein-Tage 2008
Klasse Kat.-Nr. Ohr-Nr. Name Besitzer
1 Sieger 8 DE 1402815861 Nele Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
Reservesieger 4 DE 1403075763 Molina Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf
Euter 8 DE 1402815861 Nele Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
2 Sieger 26 DE 1402851498 Lämmchen Klaus Ehmann, Oberschöna/Langhennersdorf
Reservesieger 25 DE 1402815884 Spotlight Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
Euter 25 DE 1402815884 Spotlight Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
3 Sieger 35 DE 0350394976 Laureen Lattwesen GbR, Hohnhorst
Reservesieger 38 DE 0350266964 Maica Klaus Weseloh, Reinsehlen
Euter 35 DE 0350394976 Laureen Lattwesen GbR, Hohnhorst
4 Sieger 49 DE 1402815808 Akazia Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
Reservesieger 57 DE 1402341000 Sandy Gundram Lenk, Lengenfeld/Irfersgrün
Euter 49 DE 1402815808 Akazia Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
5 Sieger 74 DE 1402595494 Bounty Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf
Reservesieger 75 DE 0348494270 Gondel Rinderzuchtbetr. Derboven, Warpe/Helzendorf
Euter 64 DE 1402849921 Aurika Milchhof Diera KG
6 Sieger 76 DE 0348710830 Heide Juergen Seeboerger, Oberndorf
Reservesieger 87 FR 2929952332 Verone Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf
Euter 76 DE 0348710830 Heide Juergen Seeboerger, Oberndorf
7 Sieger 94 DE 0346967644 Schöne Rainer Engelke, Asendorf/Brebber
Reservesieger 97 DE 0349315716 Santamaria Wolfgang und Gisela Blaschke, Neuhausen
Euter 94 DE 0346967644 Schöne Rainer Engelke, Asendorf/Brebber
8 Sieger 106 DE 1402153061 Vanille Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf
Reservesieger 101 FR 2929952304 Ubony Milchhof Diera KG
Euter 106 DE 1402153061 Vanille Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf
9 Sieger 114 FR 6950073479 Petale Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf
Reservesieger 111 DE 0346529431 Hawaii Rainer Ahrens, Midlum
Euter 111 DE 0346529431 Hawaii Rainer Ahrens, Midlum
Dr. Fischer vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geo-logie, Beste Euterkuh Schöne mit Vorführer Cord Hormann, Dieter Schlunke,Verwaltungsratsmitglied der MASTERRIND GmbH, und Martin Eistrup vomSponsor Semex Deutschland
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Immer etwasBesonderes – die älteren Kuhklassen
In Klasse 7 stellten sich 7 Kühe
in der dritten Laktation dem
Preisrichter. Recht zügig wurde,
wegen des Typs, des korrekten
Skeletts und des überragenden
Euters, die Champion-Tochter
Schöne von Rainer Engelke aus
Brebber vom Richter aufgestellt.
Sie gewann verdient vor der
September-Tochter AMA Santa-
maria aus dem Stall von Wolf-
gang und Gisela Blaschke.
Den nächsten Klassensieg konn-
te sich die schaubewährte und
aus dem Testeinsatz stammen-
de Velvet-Tochter Vanille von der
Agrargenossenschaft Hainichen-
Bockendorf holen. Sie gewann
mit ihrer Ausgeglichenheit si-
cher vor der Lonard-Tochter
Ubony.
Die letzte Klasse beeindruckte
noch einmal ganz besonders. Sie-
ben Kühe in der vierten bis sieb-
ten Laktation betraten den Richt-
ring. Petale, die Miss Sachsen
von 2007, mit jetzt sechs Abkal-
bungen, konnte Armand Braun
sowohl durch ihren Typ und Kör-
per als auch durch ihre nahezu
perfekte Oberlinie überzeugen.
Sie hatte erst im September wie-
der gekalbt und schlug knapp die
Juote-Tochter HSK Hawaii vom
Betrieb Rainer Ahrens aus Mid-
lum, die auch beste Euterkuh in
dieser Klasse wurde. Den dritten
Platz holte die bekannte Kendall-
Tochter Furia.
Spannend wurde es dann bei
der Auswahl zur Siegerin der al-
ten Kuhklassen. Die Titelvertei-
digerin Petale (Agrargenossen-
schaft Bockendorf) stellte sich
den insgesamt fünf Konkurren-
tinnen. Letztendlich fiel dann ei-
ne Vorentscheidung und Petale
musste als Reservesiegerin ih-
ren Titel als Siegerin der alten
Klassen vom letzten Jahr an die
Champion-Tochter Schöne ab-
treten. Sie konnte wegen der
erst wenige Wochen zurücklie-
genden Kalbung im Euter nicht
an die Schöne heranreichen.
Schöne wird beste Euter-kuh und Miss Sachsen
Bei der Auswahl zur besten Eu-
terkuh konnte Schöne dann ihre
Titelsammlung fortsetzen. Sie
verwies als ältere Kuh eindrucks-
voll die Konkurrenz auf die Plät-
ze. Somit war für sie dann auch
bei der Auswahl zur Miss Sach-
sen 2008 der Weg frei. Unter
dem Beifall der Zuschauer,
Züchter und Beschicker wurde
die Champion-Tochter Schöne
dann von Armand Braun aus Lu-
xemburg verdient zur Miss
Sachsen gekürt. Somit wurde
Schöne die Schönste 2008 in
Sachsen. Für den Zuchtbetrieb
Engelke in Brebber sicherlich ein
besonderer Erfolg.
Auf ein Neues zurSchau der Besten imFrühjahr 2009
Trotz zum Teil schwieriger seu-
chenhygienischer Bedingungen
der Schaubeschicker, speziell in
Niedersachsen aufgrund der
sich kurz vor der Schau zuspit-
zenden Blauzungensituation,
waren die Sächsischen Holstein-
Tage wiederum erfolgreich und
eine wichtige Plattform für die
Präsentation attraktiver Zucht-
produkte in allen Alterskatego-
rien. Die noch junge Tradition
der gegenseitigen Teilnahme auf
den Schauen in Sachsen und
Niedersachsen hat einen positi-
ven Einfluss auf das Niveau bei-
der Veranstaltungen. Ein Dank
gilt allen Beschickern, Helfern
und Sponsoren, die zum Gelin-
gen der Sächsischen Holstein-
Tage 2008 beigetragen haben.
Wir freuen uns auch im Jahre
2009 auf Ihren Besuch wieder-
um im Oktober an gewohnter
Stelle auf dem Gestüt Sachsen
in Cavertitz und danken der Fa-
milie Steinle für die Unterstüt-
zung und dafür, dass sie ihre
Halle zur Verfügung gestellt ha-
ben. Dies macht die Sächsi-
schen Holstein-Tage erst mög-
lich. Nach der Schau ist vor der
Schau. Auf einen Neues zur
Schau der Besten am 26. Febru-
ar 2009 in Verden.
Cord Höltje
Steffen Feurich �
Nicht einfach war die Endauswahl bei den Altkühen
Petale (oben) von der Agrargen. Bo-ckendorf schlug HSK Hawaii (unten)von Rainer Ahrens, Midlum, knappbei den älteren Kühen
Schöne, Miss 2008, zeigt ihre Stärken im Ring
MR-6-13-Cavertitz.qxd 12.12.2008 14:17 Uhr Seite 8
Sächsische Holstein-Tage im Oktober 2008
Internationale Kommentare zu den ge z
Ein Hauptgrund ist neben dem
Schaugeschehen natürlich be-
sonders die Präsentation zahl-
reicher Nachzuchtgruppen be-
kannter und neuer Top-Vererber
aus unserem Zuchtprogramm.
Diesmal gehörte eine Nach-
zuchtgruppe von am Ende der 2.
Laktation melkenden Stromer-
Töchtern auf Betrieben dazu und
wir möchten an dieser Stelle
nochmals allen ausstellenden
Landwirten unseren herzlichsten
Dank sagen.
Schwerpunkt waren dann die
Töchtergruppen auf der Schau
inklusive junge Töchter der viel-
versprechenden Ersteinsatzbul-
len Durman und Strack, Erst-
und Zweitkalbskühe vom Top-
Bullen Jolus sowie eine Gruppe
kapazitiver Zweitkalbskühe des
internationalen Spitzenvererbers
Jobess. Hätten wir nicht die pro-
blematische Blauzungensituati-
on besonders in Niedersachsen,
es wären noch weitere geplante
Töchtergruppen aufgetrieben
worden.
Dennoch war die Nachzuchtvor-
stellung wieder erfolgreich und
auch die in der Schau teilneh-
menden Töchter von aktiven
MASTERRIND-Vererbern wie
Alert, Alves oder Zinfandel un-
terstrichen das erreichte hohe
genetische Niveau unserer
Zuchtprodukte.
Viele dieser Bullen werden von
unseren Partnern stark vermark-
tet und das gesehene Tiermate-
rial hilft potenziellen Käufern
aus dem In- und Ausland wichti-
ge Zusatzinformationen zu er-
halten, um den richtigen Bullen
für den entsprechenden Markt
auszuwählen.
Im Anschluss sollen nun stell-
vertretend die Kommentare von
Gary Fassett, Gebietsleiter Mar-
keting bei World Wide Sires Ltd.
USA, dem Leiter Marketing Herr
David Girod von Amelis/Gen-
France sowie von Herrn Urs
Wichser, Geschäftsführer von
Select Star aus der Schweiz, zur
gesehenen Tierqualität vorge-
stellt werden.
Dr. Matthias Riedl �
Kommentar von Garry Fassett,
Gebietsleiter Marketing World
Wide Sires Ltd., USA:
Erst kürzlich habe ich die MAS-
TERRIND-Schau in Cavertitz,
Deutschland, besucht. Nachfol-
gend mein Bericht über die auf
der Schau gesehenen Töchter-
gruppen:
Durman (Durham x Rudolph)
Die Durman-Gruppe setzte sich
aus gerade erst dreijährigen
Töchtern zusammen. Sie ent-
sprachen sehr stark dem, was
diese Anpaarung erwarten lässt.
Sie waren deutlich überdurch-
schnittlich für Größe, mit sehr
jugendlichen Körpermaßen. Ihre
Euter waren sehr gut aufgehängt
mit exzellenter Qualität. Die be-
eindruckenden Merkmale waren
Milchcharakter und die gesamte
Euteranlage. Als Gruppe waren
sie sehr ausgeglichen. Durman
wurde sehr breit getestet.
Jobess (Jocko Besne x Airliner)
Die Tiere dieser Gruppe standen
mehrheitlich in der zweiten Lak-
tation. Es war eine sehr beein-
druckende Gruppe von sich glei-
chenden Kühen. Die Jobess-
Töchter sind Kühe mit viel Kör-
per und sind durchweg breit ge-
baut. Sie sehen aus als ob sie
die Milch leicht produzieren und
den Stress hoher Milchleistun-
gen gut aushalten können. Die
Euter waren sehr gut aufge-
hängt, wenngleich mit etwas
mehr Eutertiefe. Die Beine wa-
ren von starker Knochenqualität
und etwas steiler in der Stellung.
Sie besaßen eine sehr gute Mo-
bilität. Ich glaube, Jobess könnte
eine exzellente Anpaarung auf
Durham Blutlinien und umge-
kehrt sein. Wer nach einem Bul-
len zur Verbesserung von Stärke
und Substanz sucht, ist bei Jo-
bess auf der sicheren Seite.
Jolus (Jocko Besne x Rudolph)
Viele der Jolus-Töchter waren in
der zweiten Laktation. Ich emp-
fand sie als im anderen Typ ste-
hend als die Jobess-Töchter. Sie
14
ZU
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BES
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Einer bewährten Tradition folgend, konnten anläss-
lich der diesjährigen Sächsischen Holstein-Tage in
Cavertitz wiederum Fachleute und Gäste aus zahlrei-
chen Ländern begrüßt werden. Einige haben in den
letzten Jahren keine einzige Sächsische Schau ver-
säumt.
Durman
Jolus
MR-14-15-Kommentare.qxd 15.12.2008 6:53 Uhr Seite 1
e zeigten Nachzuchten
15
brauchen einige Zeit, um sich
im Körper weiter zu entwickeln
und sehen noch sehr jugendlich
aus. Die Fundamente sind sehr
funktional und zeigen eine gute
Bewegung. Die Euter sind gut
aufgehängt und sollten auch in
der Zukunft keine Probleme ma-
chen. Ich glaube, die Jolus-Töch-
ter werden sehr langlebig sein.
Strack (Stormatic x Brett)
Die Strack-Töchter entsprechen
dem, was das Pedigree voraus-
sagt. Sie sind groß und sehr
milchtypisch. Sie sind scharf
über der Schulter und zeigen ei-
ne flache Knochenqualität. Jede
der Töchter war in ihrer ersten
Laktation. Ähnlich den vielen
Stormatic-Töchtern brauchen sie
noch Zeit, sich zu entwickeln.
Ihre Euter waren sehr funktional
mit guter Aufhängung. Strack ist
eine gute Anpaarung auf typi-
sche Jobess-Töchter und andere
Jocko Besne-Enkelinnen.
Vielen Dank dem MASTER-
RIND-Team für die Gastfreund-
schaft und die Anstrengungen,
um mir die Zeit auf der Schau
so angenehm wie möglich zu
machen. Sie sind exzellente
Gastgeber. Ich empfehle jedem
einen Besuch in Sachsen
und/oder Verden, um Nach-
zuchten der MASTERRIND-Bul-
len zu besichtigen.
Kommentar von David Girod,
Leiter Marketing und Markt-
entwicklung, GEN’France:
Stromer(Storm x Rubens)
Wir haben 6 Stromer-Töchter in
der 2. Laktation melkend auf
verschieden großen Betrieben
gesehen. Diese Kühe empfand
ich als sehr einheitlich mit glei-
chen Charakteristiken. Stromer
vererbt sehr gute Fundamente,
Euter und Körper mit guten
Übergängen. Stromer-Töchter
sind sehr dynamische Kühe, sie
bewegen sich aufgrund ihrer
parallel gestellten Beine sehr
gut. Bezüglich der Euter schätz-
te ich besonders die Textur, die
Voreuteraufhängung und die gu-
te Eutertiefe. Die Kühe hatten ei-
nen guten Rahmen, nicht ex-
trem groß, aber mit reichlich
Stärke und breiten Becken. Die
Beckenlage war teilweise eben
aber nicht extrem ansteigend.
Stromer vererbt einen Typus
Kuh für kommerzielle Milchvieh-
betriebe, welche langlebige Kühe
wünschen.
Jobess (Jocko Besne x Airliner)
Die Jobess-Töchtergruppe war
sehr stark. Aufgrund der hohen
Milchleistungen waren die Euter
teilweise durchschnittlich für Eu-
tertiefe, aber mit einem starken
Zentralband versehen und ho-
her, breiter Hintereuteraufhän-
gung. Jobess-Töchter zeigen
reichlich Körpertiefe und eine
optimale Beckenlage. Sie stan-
den in sehr guter Kondition und
nicht extrem im Milchtyp. Da sie
auch eine sehr gute Mobilität
zeigen, offeriert Jobess für mich
ein sehr interessantes Paket, um
Töchter zu bekommen, welche
leicht sehr hohe Milchmengen
produzieren können.
Durman (Durham x Rudolph)
Mit der Durman-Gruppe wurden
dunkle Töchter mit einem sehr
ansprechenden Schautyp vorge-
stellt. Sie zeigten viel Milchtyp,
gepaart mit Größe und einem
sehr flachen Knochenbau. Die
Euter waren super aufgehängt
und sehr flach in der Eutertiefe.
Für mich stellte diese Gruppe lo-
gischerweise die Gesamtsiege-
rin aller Nachzuchtkühe.
Kommentar von Urs Wichser,
Geschäftsführer Select Star,
Schweiz:
Durman-Töchter sind milchtypi-
sche, feinzellige Kühe im mittle-
ren Rahmen, mit absolut korrek-
ter Beckenneigung bei durch-
schnittlicher Breite. Die ausge-
sprochen klaren Fundamente
überzeugen durch hohe Trach-
ten. Die hervorragend aufge-
hängten Euter seiner Töchter be-
stechen durch korrekten Sitz,
feine Textur und starkes Zentral-
band. Seine Töchter überzeugen
durch ein extrem einheitliches
Bild jugendlicher Färsen, die
hervorragende Euter aufweisen.
Die gut mittelgroßen Jobess-
Töchter besitzen einen durch-
schnittlichen Milchcharakter
und dabei viel Stärke mit korrek-
ten, abfallenden Becken. Die
steilen, gut gestellten Hinterbei-
ne besitzen hohe Trachten und
erlauben einen sehr guten Bewe-
gungsablauf. Die Euter sind
funktionell, mit guter Strichplat-
zierung. Der Bulle Jobess sollte
auf milchtypische, feinzellige
Tiere zur Verbesserung von Leis-
tung und Substanz angepaart
werden.
Die einheitlichen Jolus-Töchter
sind rahmige, entwicklungsfähi-
ge Kühe, die über eine feste
Oberlinie, viel Breite und über-
durchschnittlich viel Körpertiefe
mit schräger, offener Rippe ver-
fügen. Die Becken sind überwie-
gend leicht ansteigend, mit sehr
guter Beckenbreite. Die normal
gestellten Hinterbeine sind et-
was stärker gewinkelt, und be-
wegen sich sehr mobil auf Fun-
damenten von durchschnittlich
guter Knochenqualität mit ge-
schlossenen Klauen. Die hohen
Hintereuter zeigen auffallend
viel Breite und eine durch-
schnittliche Zentralbandausprä-
gung.
Die großen und edlen Strack-
Töchter zeigen viel Entwick-
lungspotenzial. Das Fundament
ist stabil, leicht variierend im
Hinterbeinwinkel mit guter Klau-
enausprägung. Die Euter sind
fest aufgehängt und hinten hoch
und breit. Die Zentralbänder
sind durchschnittlich ausge-
prägt und die Strichplatzierung
ist gut.
Jobess
MR-14-15-Kommentare.qxd 15.12.2008 6:54 Uhr Seite 2
Rekordbesuch auch bei MAS T
Besucher aus aller Welt
Noch internationaler waren die
Besucher: Aus 80 Nationen fan-
den 22 000 Interessierte den
Weg nach Hannover. Mengen-
mäßig vorn dabei die Niederlan-
de, Österreich, die Schweiz, Bel-
gien und Dänemark. Ob aus-
oder inländische Kunden, größ-
tes Interesse wurde laut einer
von der Deutschen Landwirt-
schaftsgesellschaft (DLG)
durchgeführten Gästebefragung
der Rinderhaltung und -zucht
entgegengebracht. Sie wurde
von 59 % der Befragten ge-
nannt. Es folgten die Schweine-
haltung mit 43 und Geflügel mit
21 % (Mehrfachnennungen
möglich). Ähnlich die Antworten
auf die nur Landwirten gestellte
Frage nach von ihnen gehalte-
nen Tieren: 47 % dieses Perso-
nenkreises halten Kühe, 37 %
Mastschweine und 29 % Mast-
rinder.
Enstprechend die Resonanz auf
der MASTERRIND-Präsenz. Der
geräumige Stand direkt am
DLG-TopTierTreff in Halle 27 war
stets von Interessierten belagert.
Die Präsentation interessanter
Nachzuchten, das direkte Ge-
spräch sowie Sonderaktionen in
den Bereichen Sperma und
Agrarprodukte sorgten ganztä-
gig für dichten Publikumsver-
kehr.
Nachzuchten einzig-artiger Qualität
Glänzend präsentierten sich die
Nachzuchten der MASTER-
RIND-Vererber. Gezeigt wurden
Töchter der Bullen Lichtblick,
Janos, Optimal, Chador, Off-
spring, Alert II und Stromer.
Lichtblick wurde gleich durch
drei seiner Töchter vertreten und
auch im Rahmen des Top-Tier-
Treffs auf der dortigen Dreh-
bühne täglich einer breiten
Öffentlichkeit präsentiert.
Für Farbe am Stand sorgten drei
Bullen der Fleischrassen
Limousin, Charolais und Fleck-
vieh.
16
ZU
CH
T &
BES
AM
UN
G
Alle zwei Jahre findet mit der EuroTier in Hannover
die bedeutendste internationale Fachmesse für die
Tierhaltung statt. Vom 11. bis 14. November 2008
fanden mit 130 000 Fachbesuchern mehr Menschen
als je zuvor in das Herz des niedersächsischen Zucht-
gebietes der MASTERRIND. Rund 1 800 Aussteller
stellten ihr Leistungsspektrum vor, 42 % davon aus
dem Ausland, insgesamt waren 46 Aussteller-Natio-
nen vertreten.
Die Gewinner der Eurotier-Verlosung
Platz Name PLZ Wohnort Gewinn
1 Siems KG 27449 Aspe Aufsitz-Mäher
2 Steffen/Tiedemann GbR 21769 Lamstedt Hochdruckreiniger
3 Reinhard Müller 38539 Ettenbüttel Stallventilator
4 Werner Ristenpart 31535 Neustadt Stallventilator
5 Agrarprodukte GmbHBudissa Niederhaina 02625 Bautzen Stallventilator
EuroTier 2008
Rekordbesuch auch bei MAS T
MR-16-17-EuroTier.qxd 12.12.2008 10:32 Uhr Seite 1
S TERRIND
17
Verlosungsaktion
Im Rahmen einer Sonderaktion,
die den Erwerb von vergünstig-
tem Sperma ermöglichte, führte
die MASTERRIND eine Verlo-
sung durch. Wer auf dem Mes-
sestand bestellte, hatte die
Chance, einen der wertvollen
Sachpreise oder eine Ungarn-
Reise für zwei Personen zu ge-
winnen. Das Los traf unter ande-
ren die Siems KG aus Aspe und
die Steffen/Tiedemann GbR aus
Lamstedt (beide Landkr. Stade).
Die Siems KG ist glücklicher Ge-
winner des ersten Preises, eines
Aufsitzmähers; die Betreiber der
Steffen/Tiedemann GbR dürfen
sich über einen hochwertigen
Hochdruckreiniger freuen.
Messebeteiligungerfolgreich
Die EuroTier stellte einmal mehr
ihren Anspruch unter Beweis, die
europäische Leitmesse für die
Tierhaltung zu sein. Die Konzep-
tion der Ausstellung mit ihren
klar gegliederten Themenberei-
chen ermöglichte den Besu-
chern, die zumeist nur für einen
Tag anreisten, eine zielgerichtete
Information. Für Freunde der
Rinderzucht war der TopTierTreff
und mit ihm der Stand der MAS-
TERRIND Pflichtprogramm. Zwar
ließ der enorme Besucheran-
drang zeitweise kaum umfangrei-
chere Gespräche zu, dennoch
konnten alte Kontakte gepflegt
und viele neue geknüpft werden.
Der besondere Dank der MAS-
TERRIND-Mitarbeiter gilt den
Züchtern, die ihre Tiere für die
Nachzuchtpräsentation zur Ver-
fügung stellten. Ohne sie hätte
dem internationalen Publikum
keine derartig glänzende Darstel-
lung sächsischer und niedersäch-
sischer Spitzengenetik präsen-
tiert werden können. Die MAS-
TERRIND wird auch für die Euro-
Tier 2010 an diesem Konzept
festhalten, hofft weiterhin auf die
Unterstützung durch Züchter
und Besucher und freut sich bis
dahin auf eine weiterhin erfolg-
reiche Zusammenarbeit.
Hermann Bischoff �
Eine Reise für 2 Personen nach Ungarn gewannen:
Jens und Christa Lücken GbR, 27619 Schiffdorf
Weidauer GbR, 09366 Stollberg
Jürgen Tienken, 27711 Osterholz-Scharmbeck
Henning Block, 28876 Oyten
Über den ersten Preis freute sich Familie Siems aus Aspe
Ein leistungsstarker Hochdruckreiniger ging an die Tiedemann GbR in Lamstedt
S TERRIND
Strohmehl • Stroh-Häcksel• Stroh-Feinmehl
Die neue Einstreu-Generation für Tiefboxen, Hochboxen undKomfortmatten.Bequem und sauber in der Anwendung – Trocken, für optimale EuterhygieneBallenware palettiert, für Außenlagerung – Preisgünstig durch DirektbezugRufen Sie uns an, wir beraten Sie gern,Hersteller: Cordes-Grasberg, Tel. 0 42 08 / 9186-0, www.cordes-grasberg.de
MR-16-17-EuroTier.qxd 12.12.2008 10:33 Uhr Seite 2
DHV-Eliteauktion
Spottie und Isabella beeindruckten bei All German Hol s
Da Hamm in der 150-km-Res-
triktionszone dieses Virustyps
liegt, kamen wichtige internatio-
nale Kunden nicht als Abnehmer
in Frage. Die Tiere konnten so-
mit nur innerhalb Deutschlands,
in die Niederlande, nach Luxem-
burg und Österreich verkauft
werden. Der Durchschnittspreis
der 73 verkauften Tiere lag bei
3.452 Euro. Damit wurde das Re-
kordergebnis des Vorjahres um
nur 166 Euro unterschritten.
Dass der Winter pünktlich zur
Elite-Auktion mit Schnee und
Blitzeis Einzug gehalten hatte,
machte sich zwar bei der Besu-
cherzahl, nicht jedoch beim
Kaufinteresse bemerkbar, denn
die Verkaufsquote lag mit 88 %
deutlich über dem Schnitt der
letzten Jahre.
Richtwettbewerb am Nachmittag
Am Nachmittag begann die Ver-
anstaltung traditionell mit dem
Richten der tragenden und abge-
kalbten Verkaufstiere. Der Preis-
richter, Dirk Hassbargen aus
Ostfriesland, hatte mit klaren
Entscheidungen und gut nach-
vollziehbaren Kommentaren ei-
nen gelungen Auftritt auf natio-
nalem Parkett. Dabei betraten
sieben der zwölf Tiere aus dem
MASTERRIND-Gebiet den Ring.
Als erstes Tier des Richtwettbe-
werbs ging Shottle-Tochter Sugar
von Ulrich Henke in den Ring.
Diese leistungsstarke Kuh, die
sich auf sehr guten Fundamen-
ten bewegt, erreichte 1c. Sugar
ist im Osnabrücker Bullenmüt-
ter-Stall geprüft worden und
zeichnet sich durch sehr hohe
Leistungen aus. Ebenfalls eine
1c-Platzierung ging an die Win-
chester-Tochter Toska von der
Henning Beinsen GbR in Lehrte.
In Klasse 9 platzierten sich drei
MASTERRIND-Tiere unter den
ersten Vier. HDH Farina, eine
Delight-Tochter von Ludwig De-
cker jun. aus Hohenhameln, si-
cherte sich 1a. Ihr folgte OHB
Mareike (Gibson) aus dem
Zuchtbetrieb von Dr. Henning
Wendt in Obernholz. Auch die
1d-Platzierung in dieser Klasse
ging ins MASTERRIND-Gebiet.
GHH Metaxa, eine Stern-Tochter
von Günter Kastens aus Stuhr,
errang 1d.
Gesamtsiegerin bei den Abge-
kalbten wurde Gitania, eine Mo-
dest-Tochter aus der Zuchtstätte
von Thomas Müller (WEU). Sie
bestach durch sehr viel Länge,
Ausdruck und ein hervorragen-
des Euter. Reservesiegerin wurde
die sehr jugendlich wirkende Du-
plex-Tochter Essi von Ihna Deters
aus Krummhörn (VOSt). Sie
zeichnete sich aus durch viel
Herztiefe, eine offene Rippe so-
wie ein sehr festes und langes
Vordereuter. Auch die beiden Sie-
gertitel bei den tragenden Rin-
dern gingen nach Ostfriesland.
Siegerin wurde die rotbunte Sep-
tember-Tochter RT Heidrun von
Robert Troff aus Großefehn. Sie
setzte sich aufgrund ihrer Vorzü-
ge im Fundament und in der Be-
wegung gegenüber der Reserve-
siegerin durch. Diesen Titel si-
cherte sich Minister-Tochter Erni
von Freestyle Holsteins aus Au-
rich.
All German Holstein-Wettbewerb
Anschließend an den Richtwett-
bewerb wurden die Sieger des
All German Holstein-Wettbe-
werbs 2008 durch DHV-Präsi-
dent Helmet Knell ausgezeich-
net. In den einzelnen Kategorien
konnten sich zwei MASTER-
RIND-Tiere behaupten. Bei den
Holstein-Kühen mit drei Abkal-
bungen sicherte sich DT Spottie
(Derry x Lee) aus dem Zuchtbe-
trieb Hahn/Radke Holsteins in
Kleinhartmannsdorf den Sieger-
titel. Spottie war in diesem Jahr
in Verden bereits zum zweiten
Mal mit dem Titel Miss Schau
der Besten ausgezeichnet wor-
den. Weitere Siegerin aus dem
MASTERRIND-Zuchtgebiet wur-
18
ZU
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AM
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G
Traditionell im November wird in den Zentralhallen
in Hamm die Eliteauktion des DHV durchgeführt. So
auch in diesem Jahr. Wie bereits vor zwei Jahren, sei-
nerzeit musste die Veranstaltung in Verden durchge-
führt werden, unter ungünstigen Vorzeichen. Durch
den Blauzungen-Virustyp 6 wurden die Vorbereitun-
gen und Organisation durch wechselnde Rahmenbe-
dingungen deutlich erschwert.
Die Sieger von HammName Titel Abstammung Besitzer Verband
Gitania Siegerfärse abgekalbt Modest x Champion T. Müller, Edewecht WEU
Essi Res.-Siegerfärse abgekalbt Duplex x Lukas I. Deterts, Krummhörn VOSt
RT Heidrun Siegerfärse tragend September x Lee R. Troff, Großefehn VOSt
Erni Res.-Siegerfärse tragend Minister x Blacker Freestyle Holsteins, Aurich VOSt
DT Spottie Supreme Champion All German Holstein Derry x Lee Hahn/Radke Holsteins, Kleinhartmannsdorf MASTERRIND
Siegerin der Drittkalbskühe und Supreme Champion: DT Spottie (V. Derry) derHahn/Radke GbR
MR-18-19-DHV Hamm.qxd 11.12.2008 16:10 Uhr Seite 1
l stein-Wettbewerb
19
de bei den Holstein-Kühen mit
vier und mehr Abkalbungen Isa-
bella, eine Manat-Tochter von
der Wentrot GbR in Gleichen.
Bei der Schau der Besten war sie
Anfang des Jahres Siegerin der
Kühe mit fünf und mehr Abkal-
bungen geworden. Erstmals hat-
te das Richterteam auch einen
Supreme Champion zu benen-
nen, der mit einem Sonderpreis
ausgezeichnet wurde. Dieser Ti-
tel ging ebenfalls an DT Spottie,
die nicht erst dadurch eine der
wohl erfolgreichsten Kühe im
MASTERRIND-Gebiet wurde.
10.000 Euro für Mr. Sam-Tochter
Insgesamt 73 Tiere wechselten
bei der Elite-Auktion am Abend
den Besitzer. Das teuerste Tier
der Veranstaltung wurde mit ei-
nem Zuschlagspreis von 10.000
Euro die abgekalbte Mr. Sam-
Tochter mit dem Namen Dar-
ling. Darling wurde von Fried-
rich Niemeyer aus dem Gebiet
der RUW angeboten und ging
mit zwei Anpaarungsverträgen
nach einem spannenden Bieter-
duell an einen Käufer aus den
Niederlanden. Das Tier hat sei-
ne Wurzeln in den USA und
geht auf die weltweit bekannte
Snow-N Denises Dellia zurück.
Mit einem Zuschlagspreis von
9.800 Euro konnten Walter und
Ralf Hellmuth (ZBH) das zweit-
teuerste Tier verkaufen. Es ging
an den gleichen Käufer. Die an-
gebotene HLM Laurin Pia, eine
zehnmonatige Laurin-Tochter,
geht über eine VG-87 Mr. Sam-
und eine EX-95 Outside auf die
berühmte Rudolph-Tochter
Windy-Knoll View Promis EX-95
zurück und verfügt damit über
ein international gefragtes Pedi-
gree. Das teuerste Tier der MAS-
TERRIND-Züchter war Gracia,
die für 3.400 Euro von Harm
Vollmers in Estorf nach Hessen
verkauft wurde. Sie wurde mit
einem Sonderehrenpreis für die
höchste Lebensleistung ausge-
zeichnet. Ihre Mutter und Ur-
großmutter zeichneten sich
durch jeweils über 100.000 Liter
Lebensleistung aus. Jürgen
Hintze aus Trebel erlöste für ei-
ne vier Monate alte Stylist-Toch-
ter 3.200 Euro. Ein weiteres Tier
aus der Zuchtstätte Hintze, eine
Billion 3-Tochter, wechselte für
3.000 Euro den Besitzer nach
Luxemburg.
Außer bei den Jungrindern
konnte in allen Kategorien ein
Preisrückgang beobachtet wer-
den. Sie legten mit 641 Euro am
stärksten zu, sodass in dieser
Kategorie im Durchschnitt 4.058
Euro erzielt wurden. Teuerstes
Tier der Kategorie wurde HLM
Laurin Pia. Im Durchschnitt 368
Euro günstiger konnten die ab-
gekalbten Rinder ersteigert wer-
den. Teuerstes Tier in dieser Ka-
tegorie war Darling. Höchste
Preisrückgänge mussten die tra-
genden Rinder auf sich nehmen.
Zu einem Durchschnittspreis
von 3.167 Euro wechselten sie
den Stall. Zwölf der 73 verkauf-
ten Tiere gingen ins Ausland.
Dabei fanden jeweils sechs Tiere
ihre neue Heimat in Luxemburg
und Österreich, die zwei teuers-
ten wanderten in die Niederlan-
de. Stärkste innerdeutsche
Nachfrage kam aus dem Hei-
matbundesland der Elite-Aukti-
on, Nordrhein-Westfalen. Somit
hatten 18 Verkaufstiere einen re-
lativ kurzen Weg nach Hause.
Wie in jedem Jahr konnten leider
nicht alle Tiere einen neuen Be-
sitzer finden, neun Tiere muss-
ten leider ohne Zuschlag wieder
die Heimreise antreten.
Kathlen Glück �
Durchschnittspreise Elite-Auktion 2008Elite-Auktion 2008 Elite-Auktion 2007 Differenz
abgekalbte Rinder
Anzahl Tiere 40 28 12
Durchschnittspreis 3.258 k 3.625 j -368
Höchstpreis 10.000 k 7.500 j 2.500
tragende Rinder
Anzahl Tiere 9 15 -6
Durchschnittspreis 3.167 k 3.993 j -827
Höchstpreis 5.500 k 6.800 j -1.300
Jungrinder
Anzahl Tiere 19 23 -4
Durchschnittspreis 4.058 k 3.417 j 641
Höchstpreis 9.800 k 10.700 j -900
Zuchtkälber
Anzahl Tiere 5 6 -1
Durchschnittspreis 3.220 k 3.417 j -197
Höchstpreis 3.900 k 4.500 j -600
Insgesamt
Anzahl Tiere 73 72 1
Durchschnittspreis 3.452 k 3.618 j -166
Exportverkäufe 12 12 0
Siegerin der Kühe mit mindestens vier Kalbungen: Isabella (V. Manat) derWentrot GbR
Ia für HDH Farina (V. Delight) vonLudwig Decker
Ib für OHB Mareike (V. Gibson) vonDr. Henning Wendt
MR-18-19-DHV Hamm.qxd 11.12.2008 16:11 Uhr Seite 2
Blickpunkt Rind 2008 – Verbandsschau in
Nachzuchten
Insgesamt bezeugten 39 Töchter
eindrucksvoll die Vererbungs-
qualitäten ihrer Väter.
LEROY 810 679
(Wiedereinsatz),
Lee x VG 89 Lincoln
Leroy, ein in Brandenburg seit
langem intensiv eingesetzter
Färsenbulle, stellte eine eher un-
auffällige Gruppe von acht ein-
ander recht ähnlichen Töchtern:
feine, entwicklungsfähige Kühe,
mittelgroß mit schöner, schrä-
ger Rippe und leicht abfallenden
Becken, die in der Breite variier-
ten. Die flachen Knochen sorg-
ten für sehr trockene Sprungge-
lenke mit tendenziell mehr Win-
kel, welcher die etwas engere
Hackenstellung verursachte. Bei
gutem Bodenabstand waren die
fein beaderten Euter hinten mit-
telhoch mit deutlichem Euter-
spalt, vorn jedoch etwas kürzer.
Sie verfügten über eine nahezu
ideale Strichplatzierung.
SUDAN 810 678
(Wiedereinsatz),
Storm x VG 88 Prelude
Die Töchtergruppe setzte sich
aus jeweils fünf Kühen in der
ersten bzw. zweiten Laktation
zusammen. Sie zeigten sich sehr
einheitlich, mit guter Tiefe und
Stärke, mit viel Typ und Aus-
strahlung. Die feste Oberlinie
ging in lange, tendenziell ebene
und schmalere Becken über.
Generell positiv war die Beschaf-
fenheit der Fundamente zu be-
werten: etwas stärkere Knochen,
bei parallel gestellten Hinterbei-
nen mit weniger Winkel, sehr
trockene Sprunggelenke, hohe
Trachten und gute Bewegungs-
abläufe. Die fest ansitzenden,
gut balancierten Euter waren
hinten generell sehr hoch und
breit und machten gerade bei
den Kühen in der zweiten Lakta-
tion einen hervorragenden Ein-
druck.
JANOSCH 810 815
(Wiedereinsatz),
Jocko Besne x VG 89 Mandel
Janosch wurde mit der Strasbur-
ger Landbetriebsgesellschaft
von einem MASTERRIND-Mit-
glied gezogen. Seine acht jun-
gen Töchter hatten bisher je fast
34 Liter Milch am Tag gegeben
und dem Ruf ihres Vaters Ja-
nosch als Leistungsvererber alle
Ehre gemacht. In der körperli-
chen Entwicklung nicht ganz
einheitlich, verfügten die gro-
ßen, langen Tiere über mittlere
Stärke und Tiefe, leicht abfallen-
de, sehr breite Becken und
ordentliche Beine. Die Euter
zeichneten sich durch optimale
Strichplatzierung und einen
hohen Euterboden aus, waren
vorn jedoch etwas schwerer.
JEFFERSON 810 833
(Wiedereinsatz),
Jocko Besne x VG 86 Dombinator
Seine Nachzuchtgruppe wurde
von den Besuchern zur besten
Sammlung des Tages gewählt.
Die Tiere zeigten sich jugend-
lich, trotzdem groß und lang mit
sehr edlem Milchtyp, guten
Übergängen und leicht bis deut-
lich abfallenden, sehr breiten
Becken. Die Hinterbeine waren
recht steil und sehr klar im
Sprunggelenk. Diese wün-
schenswerten Eigenschaften
wurden noch überstrahlt vom
Anblick, den die drüsigen, hoch
und fest aufgehängten Euter bo-
ten.
SASCHA 811 019
(Testeinsatz),
Step x VG 87 Esar
Die ersten Töchter des Newco-
mers Sascha, der auf die be-
kannte US-Holstein-Kuh
Thumb-Pride Mars Perfector
EX 95 zurückgeht, machten in
den letzten Wochen durch be-
sonders hohe Einsatzleistungen
und sehr einheitliches Exterieur
auf sich aufmerksam. Die fünf
gezeigten, sehr jungen Töchter
bestätigten die ersten Eindrücke
aus dem Feld: leistungsbereit
und sehr einheitlich in Typ und
Körper. Den relativ großen, fein-
knochigen Tieren fehlte es noch
ein wenig an Tiefe und Länge in
der Mittelhand. Fest in der
Oberlinie verfügten sie über gu-
te Übergänge und eine schöne
Rippenausprägung. Die etwas
schmaleren Becken waren opti-
mal geneigt. Die Fundamente
zeichneten sich durch sehr klare
Sprunggelenke und leicht gewin-
20
ZU
CH
T &
BES
AM
UN
G
In diesem Jahr diente das gestraffte Programm der 14. RBB-Verbandsschau einzig
der Präsentation von 119 der zurzeit besten Holsteinkühe des dortigen Zuchtge-
bietes. So konnte der aus Hessen angereiste Preisrichter Martin Biederbick sofort
mit dem Richten der fünf Nachzuchtgruppen beginnen.
SL Marga 3 (V. Laudan), Miss Blickpunkt Rind
MR-20-21-Blickpunkt.qxd 11.12.2008 16:16 Uhr Seite 1
Brandenburg
21
kelte, jedoch stets gerade ge-
stellte Hinterbeine aus. Als
Glanzpunkt der Nachzucht blei-
ben die gut balancierten, fest
aufgehängten Euter mit ihrer fei-
nen Textur in Erinnerung. Be-
sonders die hohen Hintereuter
mit den deutlichen Zentralbän-
dern belegen, dass die enormen
Leistungen bisher gut verkraftet
wurden.
SchauwettbewerbJungkühe
Begonnen wurde die Konkur-
renz der insgesamt 80 Schaukü-
he traditionsgemäß mit einer
Klasse von sieben Nachzuchtkü-
hen aus Anpaarungen mit sechs
verschiedenen RBB-Testbullen.
Die spätere Reservesiegerin der
Jungkühe, SL Garda 16 aus der
Seydaland Rinderzucht GmbH &
Co KG, konnte wegen ihres bes-
seren Fundaments Renatus-Lo-
relei aus der Mesecke GbR in
Blindow auf 1b verweisen. Die
Gruppe der nächsten sieben Kü-
he wurde schließlich von der mit
dem besten Euter ausgestatte-
ten schneeweißen Ticket-Tochter
Tilt aus der AEG Berkholz-Mey-
enburg dominiert.
In der dritten und qualitativ sehr
gut besetzten Jungkuhklasse
war die Spitzenkuh schnell er-
mittelt. Herrn Biederbick war
seine Begeisterung deutlich an-
zumerken, als er den 1. Platz der
Laudan-Tochter SL Marga 3 mit
deren offensichtlicher Fehlerlo-
sigkeit begründete. Als die letz-
ten Jungkühe gegeneinander an-
traten, hatte die in Typ und Kör-
per sehr ausgeglichene Ramos-
Tochter EHH Ajula von der GbR
Bodien, Bergsdorf, die Nase vorn.
Auch bei der Endauswahl unter
den besten Erstlaktierenden
blieb die schon so positiv be-
sprochene Laudan-Tochter SL
Marga 3 unschlagbar.
Kühe in der 2. Laktation
Auch in der ersten Klasse der
Kühe mit dem 2. Kalb konnte
sich eine Laudan-Tochter durch-
setzen: die sehr milchtypische
Lotte, wiederum aus der Mese-
cke GbR in Blindow, die im An-
schluss auch Reservesiegerin in
dieser Kategorie wurde.
Die beeindruckende Jordan-Red-
Tochter SL Melba galt für viele
Besucher wegen ihrer großen
Ausstrahlung, der Verbindung
von edlem Typ und Kraft als eine
der Favoritinnen. Nach der 1a-
Platzierung war ihr später der
Siegertitel der mittleren Kühe
nicht zu nehmen.
Auch die nächste Gruppe wurde
von einer Seydaraner Kuh ange-
führt, der Lee-Tochter SL Hella,
einer langen und tiefen Kuh mit
besonders schönem Euter.
Kühe ab 3. Laktation
Die 24 aufgetriebenen älteren
Kühe stellten sich diesmal in
vier Klassen dem Richtgesche-
hen. Erstmals gab es darunter
eine separate Gruppe aus sechs
„Dauerleistungskühen“, d.h. aus
wirklich vorzeigbaren Kühen, die
bis zum Schautag wenigstens
viermal gekalbt und nachweis-
lich mindestens 50.000 kg
Milch ermolken hatten. Begon-
nen wurde mit sechs Tieren in
der 3. Laktation. Hier wurde es
für manchen der Zuschauer nun
insofern interessant, als man
Kühen wiederbegegnete, die
noch von anderen Veranstaltun-
gen her in guter Erinnerung wa-
ren. Auch die Radium-Tochter
Regina aus der Fehrower Agrar-
betrieb GmbH, eine edle Kuh
mit sehr festem, gut balancier-
tem Euter, ist uns bekannt. Dies-
mal mit 1a belohnt, gewann sie
z.B. 2007 souverän die südbran-
denburgische Kreistierschau auf
dem Höllberghof.
Als der Preisrichter dann Ticket-
Ballade von der AG Oderbruch
Zechin in der zweiten Altkuh-
klasse wegen ihres schönen
Typs und des sehr hohen, festen
Hintereuters nach vorn stellte,
jubelten besonders die Ostbran-
denburger, war diese Kuh doch
2007 in Golzow bereits sehr er-
folgreich gewesen.
Die nächste Gruppe mit sechs
Kühen wurde eindeutig von ei-
ner für unsere Verhältnisse recht
„speziellen“ Kuh dominiert. Die
Dörries GbR in Flatow hatte die
Lheros-Tochter Lheraja mit nach
Paaren gebracht, eine extrem
typvolle und tiefe Kuh mit gu-
tem Voreuter, deren wunder-
schöne offene, lange Rippe
durch das seidige pechschwarze
Fell so richtig zur Geltung kam.
In der Klasse der Dauerleis-
tungskühe konnte sich die jüng-
ste der sechs Konkurrentinnen,
die Juote-Tochter SL Heidin aus
Seyda an die Spitze setzen. Sie
brillierte durch ihre enorme
Brustbreite und Kraft. Ihrem fes-
ten Euter war es kaum anzu-
merken, dass sie mit erst vier
Abkalbungen auch die höchste
Lebensleistung aller aufgetriebe-
nen Kühe vorweisen konnte:
58.378 kg mit 3,67 % Eiweiß.
Wahl zur „Miss Blick-punkt Rind“
Nach dieser beeindruckenden
Parade der schönsten Altkühe
des Zuchtgebietes wurde nun
mit großer Spannung der Miss-
wahl entgegengefiebert. Beim
Anblick der vier Gruppensiege-
rinnen gab es unter den Zu-
schauern diesmal die verschie-
densten Spekulationen.
Schließlich entschied sich Bie-
derbick für die Siegerin der
Jungkühe, SL Marga 3 aus der
Seydaland RZ GmbH & Co KG.
Im Rückblick kann man den
Überlegungen des Preisrichters
gut folgen: Er entschied sich
konsequent für die Kuh, an der
er von Anbeginn die absolute
Fehlerlosigkeit bewunderte. SL
Marga 3 „strahlt“ vielleicht nicht
ganz so wie einst SL Jeanette,
aber sie hätte, wie der Juror be-
gründete, auch auf einer Natio-
nalschau vorn laufen können.
Marina Jahrow, RBB �
Jamila (V. Jefferson), Siegerin der Nachzuchten
MR-20-21-Blickpunkt.qxd 11.12.2008 16:16 Uhr Seite 2
Thrulane James Rose gewinntMadison & Toronto
Die World Dairy Expo in Madi-
son war in diesem Jahr durch
die seit Jahren erstmalige Teil-
nahme der kanadischen Kühe
gekennzeichnet. Nach der BSE-
Krise wurden die Grenzen in die-
sem Jahr wieder in beide Rich-
tungen durchlässig, so dass die
jeweiligen Spitzenkühe in dem
anderen Land auftreten konn-
ten. James Rose wurde überle-
gen Siegerin der älteren Kühe
wie auch Grand Champion der
Holsteins und Supreme Cham-
pion über alle Milchrassen nach-
dem im letzten Jahr eine Ayrshi-
re-Kuh gewinnen konnte. Bei
den Brown Swiss-Kühen wurde
die inzwischen 10-jährige Old
Mill E Snickerdoodle OCS, die
vor einigen Jahren bereits Supre-
me Champion war, inzwischen
zum 5. Male Grand Champion.
Eine weitere Überraschung bei
den Holsteins in diesem Jahr
war, dass Goldwin mit seinen
Töchtern erstmalig seit vielen
Jahren Durham als Supreme-
Sire (erfolgreichster Bulle) ablö-
sen konnte. Damit ist Goldwin
der jüngste Bulle in der Ge-
schichte dieser Holsteinschau,
der diesen Titel erringen konnte.
Reserve Grand Champion wurde
die vor kurzem für über
US$ 300.000 verkaufte Storma-
tic Hazel, die ebenfalls durch ih-
ren Typ, ihre Ausgeglichenheit
und ein hervorragendes Euter
glänzen konnte.
Mit einer Reisegruppe konnten
wir außerdem einige interessan-
te Zuchtbetriebe im mittleren
Westen besuchen. In den Her-
den fielen besonders, wie über-
all, viele sehr gute junge Shottle-
und Goldwin-Töchter auf. Für
die Zuchtprogramme der MAS-
TERRIND GmbH wurden mit ei-
nigen ausgewählten Kühen Em-
bryonenverträge abgeschlossen.
Diese Embryonen bieten wir Ih-
nen zu den bekannten Konditio-
nen zur weiteren Verbesserung
Ihrer Herde an. Bei Interesse
können Sie sich an Herrn Andre-
as Oltrogge, Tel.: 04231/679 615
oder Herrn Torsten Lenk,
Tel.: 0 35 21 /455 636 wenden.
Cord Höltje �
22
ZU
CH
T &
BES
AM
UN
G
Eine 2002 geborene Eminenz-
Tochter aus der Zucht von MAS-
TERRIND-Mitglied Wilfried
Schulze in Diesdorf wurde Ge-
samtsiegerin auf der nationalen
Holsteinschau in Portugal. Das
aus einer Patterson-Tochter ge-
zogene Tier hatte für seinen
Züchter 2005 an der Schau der
Besten in Verden und der DHV-
Schau in Oldenburg teilgenom-
men. Anschließend wurde es
über einen niederländischen
Vertriebspartner der MASTER-
RIND an seinen heutigen Besit-
zer in Portugal verkauft, der sich
nun über diesen einzigartigen
Erfolg freuen konnte. �
Die James-Tochter Rose gewinnt im Oktober und
November 2008 die beiden großen Schauen auf
dem nordamerikanischen Kontinent bei der World
Dairy Expo in Madison und der Royal Agricultural
Winter Fair in Toronto. Dies ist zuletzt im Jahre 1998
Acme Star Lily gelungen. Bisher konnten in der Ge-
schichte dieser beiden großen Schauen erst fünf
Kühe den Titel innerhalb eines Jahres gewinnen.
Thrulane James Rose EX-97, Champion der beiden großen Schauen in Nord-amerika 2008
Gesamtsieg auf portugiesischerHolsteinschau
Gesamtsieger der Landesschau in Portugal wurde eine Eminenz-Tochter von W. Schulze in Diesdorf
MR-22-Madison.qxd 12.12.2008 12:14 Uhr Seite 1
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MR-23-SwissGenetics.qxd 11.12.2008 8:14 Uhr Seite 1
Aktuelles aus der NOG-Bullenmütter p
Zahlen, Daten, Fakten
Seit Prüfbeginn im April 2001 ha-
ben 854 Färsen die NOG-Bullen-
mütterprüfung auf dem Ver-
suchsbetrieb Karkendamm des
Instituts für Tierzucht und Tier-
haltung der Christian-Albrecht-
Universität zu Kiel (CAU) absol-
viert. Von diesen konnten sich
mittlerweile 205 Färsen mit
phantastischen Leistungen als
NOG-Bullenmutter qualifizieren.
Sie sind im Durchschnitt mit VG-
85 eingestuft und produzierten in
der ersten Laktation 10.211 M-kg,
3,81 F-%, 389 F-kg, 3,36 E-%, 343
E-kg. Ihre Überlegenheit in dem
Merkmal „Eutergesundheit“ und
in dem Merkmal „Gesundheit
der Klauen und Gliedmaßen“
lassen ebenfalls keine Zweifel an
der Qualifikation zur NOG-
Bullenmutter aufkommen.
Im Bereich der Abstammungen
lässt sich ein Wandel erkennen.
Wurden die ersten Prüfjahrgän-
ge auf der Vaterseite nur von we-
nigen Bullen bestimmt, so war
in den letzten zwei, drei Jahren
eine recht große Varianz in die-
sem Bereich zu beobachten. Vor
allem deutsche Bullen sind aus
solchen Listen nicht mehr weg-
zudenken. Zu den einfluss-
reichsten deutschen Bullen auf
der Vaterseite der NOG-Bullen-
mütter muss man sicherlich
Laudan, Riverland und Manager
zählen, während auf Seite der
ausländischen Bullen Jocko Bes-
ne, Shottle, Titanic, Okendo und
Best zu nennen sind.
Aktuell sorgen erste Töchter von
Jefferson, Janos und Jackpot für
Furore und demnächst wird
man sicherlich über Vachim,
Jango, Stylist, Jurus oder Juwel
schreiben – die Bullenväter der
letzten Monate.
Interessante Pedigrees
In 2008 führt Shottle ganz klar
die Liste der qualifizierten NOG-
Bullenmütter an, gefolgt von
Manager und Laudan. Die bisher
in 2008 qualifizierten Kühe sind
durchschnittlich mit VG-85,3
Punkten eingestuft und es sieht
so aus, als müsse diese Zahl am
Ende des Jahres noch nach oben
korrigiert werden. Denn es sind
noch einige vielversprechende
junge Färsen in der Prüfung, de-
ren Pedigrees von internationa-
lem Format sind.
So zum Beispiel NOG Renate,
eine mit VG-86 eingestufte Lau-
dan-Tochter, die über Hershel,
Aeroline und Exranco Thor auf
die bekannte Markwell Blackstar
Raven EX-95 zurück geht. Ihre
Großmutter Freurehaven Rosali-
ne VG-89 hat in Kanada den Ex-
terieurvererber Freurehaven
Marconi (RZE 129) hervorge-
bracht. NOG Renate selbst
stammt aus Kanada und wurde
als Embryo von der MASTER-
RIND nach Deutschland impor-
tiert und unterstreicht ein-
drucksvoll das Exterieurpoten-
zial dieser Kuhfamilie. Sie hat
Söhne von NOG Munsa und
Wildman bei der NOG und wur-
de bereits erfolgreich gespült.
Auch die Bell-Tammy’s findet
man immer wieder. Mit NOG
Hila VG-86 steht eine kalibrige
und fundamentstarke Manager-
Tochter aus der Zucht von Hein-
rich Blunck, Westerau, in Karken-
damm, die sich im Besitz von
Klaus Heldt, Groß Schlamin be-
findet. Sie stammt aus NOG
Boston, einer VG-86 eingestuf-
ten Basar-Tochter, die keine ge-
ringere als die Cleitus-Tochter
New York EX-91 zur Mutter hat.
Damit tritt auch diese legendäre
Kuh wieder ins Rampenlicht, die
die Mutter des RSH-Spitzenver-
erbers Patrick ist.
SL NOG Telda ist eine entwick-
lungsfähige, eiweißstarke Eaton-
Tochter, die mit VG-85 eingestuft
ist und Söhne von NOG Jeremy
in der Aufzucht hat. Ihre Mutter
ist die in Karkendamm qualifi-
zierte Forbidden-Tochter NOG
Tessa VG-86, die wiederum aus
der Lucky Leo-Tochter Southland
Dellia 2 stammt. Diese Kuh zählt
mittlerweile zu den wichtigsten
Zuchtkühen in den Niederlan-
den und hat auch schon erste
Söhne im Wiedereinsatz. Züch-
ter und Besitzer von SL NOG
Telda ist die Rinderzucht GmbH
& Co. KG Seydaland in Seyda.
Für das Rotbunt-Zuchtprogramm
der RSH wurde die schwarzbunte
Ludox-Tochter TH NOG Heidi RF
aus der Zucht von Martin und
Wilhelm Thormählen, Holtsee
selektiert. Diese VG-86 eingestuf-
te Färse geht über Mtoto und
Mingo auf die Caveman-Tochter
TH Tanja zurück, die auch die
Mutter des Tulip-Sohnes Taecks
ist. Hohe Inhaltsstoffe zeichnen
diese Kuhfamilie aus und auch
TH NOG Heidi hat diese Gene
geerbt – trotz Mtoto im Pedi-
gree! Mittlerweile über 200 Tage
in Milch produziert sie noch
knapp 37 kg Milch mit mehr als
3,70 % Eiweiß, dieses macht sie
nicht nur für Rotbuntprogramme
interessant.
Ausländische Beschicker
Seit rund drei Jahren werden in
Zusammenarbeit mit Diamond
Genetics (Niederlande) und mit
dem Luxemburger Herdbuch
CONVIS Jungrinder in den Nie-
derlanden und in Luxemburg für
das Zuchtprogramm der NOG
unter Vertrag genommen. Da in
diesen beiden Ländern sehr viel
in Genetik investiert wird, kann
man hier nahezu aus fast allen
wichtigen Holstein-Kuhfamilien
der Welt selektieren.
So fand auch die leistungsstarke
Okendo-Tochter DT NOG Chel-
star VG-85 den Weg nach Kar-
kendamm. Sie ist im Besitz von
Diamond Genetic, stammt aus
der Kuhfamilie des ehemaligen
24
ZU
CH
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BES
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UN
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Das Jahr 2008 neigt sich dem Ende, was wieder ein-
mal als Anlass genommen wird, über den aktuellen
Stand der Bullenmütterprüfung der NORD-OST Ge-
netic GmbH & Co. KG zu berichten. In dem vergan-
genen Jahr haben viele junge, interessante Färsen ab-
gekalbt, die aus den verschiedensten Kuhfamilien
mit nationalem und internationalem Ruf stammen.
Insgesamt ein Jahrgang, der voll überzeugen konnte
und Färsen der Spitzenklasse hervorgebracht hat.
WH NOG Rita 436, eine hochinteressante Shottle aus der Rita-Familie; Bes.: Willem’s Hoeve, NL
MR-24-25-Bullenmutter.qxd 11.12.2008 15:31 Uhr Seite 1
r prüfung
25
italienischen Listenführers Che-
mello Mtoto Zarik und zeichnet
sich vor allem durch ihre gute
Persistenz aus. Von dieser jun-
gen Kuh testet die NOG einen
Bolton-Sohn.
Ein weiteres Highlight ist die
Shottle-Tochter WH NOG Rita
436 VG-87. Sie stammt aus der
sehr bekannten Rita-Kuhfamilie,
die auf dem Betrieb „Willem’s
Hoeve“ aus den Niederlanden,
bei der Familie de Jong aus Bu-
ren/NL zu Hause ist. Vor ihr
steht die wohl weltweit beste Ri-
cecrest Marshal-Tochter WH Ri-
ta282 VG-88, die aus der Lord
Lily-Tochter WH Rita EX-92
stammt. Die zuletzt genannte
ist außerdem die Mutter des
Milchmengenvererbers Willem’s
Hoeve Restha. WH NOG Rita
vereint Leistungspotenzial mit
Spitzenexterieur auf eindrucks-
volle Weise.
Von dem Betrieb SOPRAWA aus
Luxemburg wurde die Goldwin-
Tochter NOG Iowa VG-86 ge-
schickt, die eine nicht alltägliche
Blutführung vorzuweisen hat:
Goldwin x Ford x Elwillo x Aero-
star x Ugela Bell (Gourmette EX-
92!). Genau das ist es, was die-
se Kuh so interessant macht, die
zudem die Stärken ihrer Kuhfa-
milie umzusetzen weiß – Kapa-
zität und Inhaltsstoffe.
Von dem gleichen Betrieb und
aus gleicher Kuhfamilie absol-
viert zurzeit die noch leistungs-
und typstärkere Shottle-Tochter
HF NOG Gillian VG-86 die
NOG-Bullenmütterprüfung. Sie
geht über HF NOG Gina VG-89
(v. Temptor), die ebenfalls die
Prüfung in Karkendamm bestan-
den hat, auf die aus Frankreich
importierte Gründungskuh
Gourmette EX-92 zurück.
Fazit
In der NOG-Bullenmütterprü-
fung werden neben den Leis-
tungs- und Exterieurzahlen
ebenfalls viele Daten über Fut-
teraufnahme, Stoffwechselstabi-
lität und dem Bereich Funktio-
nalität erhoben. Für die Funktio-
nalität stehen vor allem die Eut-
ergesundheit und die Gesund-
heit der Klauen und Gliedma-
ßen, welche unter heutigen Pro-
duktionsbedingungen immer
mehr Beachtung finden.
Durch die Tier-Daten GmbH,
Brux, und das Institut für Tier-
zucht und Tierhaltung der CAU
werden die angefallenen Daten-
mengen entsprechend aufberei-
tet, verarbeitet und der NOG zur
Verfügung gestellt. Der NOG er-
möglicht sich dadurch eine opti-
male Selektion der Prüftiere und
nur so kann diese gewissenhaft
und erfolgreich durchgeführt
werden.
Nicht nur die besten Färsen aus
dem NOG-Gebiet werden in Kar-
kendamm auf den Prüfstand ge-
stellt, nein, auch ausländische
Beschicker sind bereit, ihre bes-
ten Färsen hier testen zu lassen.
Für die Züchter erhöht sich
durch eine qualifizierte Bullen-
mutter das Vermarktungspoten-
zial einer Kuhfamilie und gleich-
zeitig kann durch das intensive
ET-Programm die weibliche Seite
stark vermehrt werden. Neben
den geborenen Bullenkälbern,
die als Testbullen angekauft wer-
den, bietet die weibliche Seite
natürlich wieder Selektionspo-
tenzial für die NOG – „und das
Rad beginnt sich zu drehen“.
Ein Dank für das große Engage-
ment und für die gute Zusam-
menarbeit gilt dem Team um die
Herren Prof. Thaller, Dr. Junge
und Dr. Stamer sowie dem Team
auf dem Versuchsbetrieb Karken-
damm. Besonders bedanken
möchten wir uns aber bei allen
Beschickern für das bisher ent-
gegengebrachte Vertrauen und
wünschen ihnen und ihren Fami-
lien auch im kommenden Jahr
viel Erfolg und viel Gesundheit.
Ingo Schnoor, NOG �
NOG Renate, Laudan-Tochter aus exterieurstarker Kuhfamilie; Bes.: MASTERRIND
MR-24-25-Bullenmutter.qxd 12.12.2008 6:30 Uhr Seite 2
Kreistierschau in Altmittweida
Wiederum gelungen
Anliegen dieser Veranstaltung
war es immer, neben der Kürung
der Miss Altmittweida, den Leis-
tungsstand der Rinderzucht in
der Region Mittweida dem Be-
sucher des Erntedankfestes zu
demonstrieren. Dieses Anliegen
war schon im Vorfeld mit den
ausstellenden Betrieben disku-
tiert worden. Insbesondere zwi-
schen den Betrieben, die sich
neben der Milchproduktion in-
tensiver mit der Zucht und dem
Schaugeschehen beschäftigen
und denen, die sich auf die „rei-
ne“ Milchproduktion konzentrie-
ren. Mit diesen Voraussetzun-
gen und dem Wettbewerbsge-
danken stellten sich insgesamt
40 Färsen und Kühe aus 8 Be-
trieben dem Urteil des selbst
schauerfahrenen Preisrichters
Marko Radke von der Hahn/
Radke Holstein GbR. Insgesamt
wurden 3 Färsenklassen, 2 Klas-
sen Jungkühe, 2 Klassen mit Kü-
hen ab der 2. Laktation und eine
Klasse mit Kühen ab der 3. Lak-
tation in den Ring gezogen. Die
Gruppen waren nicht immer
einfach zu richten, da es hier
und da größere Unterschiede
zwischen den einzelnen Kühen
innerhalb der Klasse gab. Aber
Herr Radke meisterte seine Ar-
beit hervorragend, und dass er
die Klassen komplett durchran-
gierte und seine Entscheidun-
gen nachvollziehbar kommen-
tierte, kam gut an.
Nach ca. 90 Minuten spannen-
dem Richten stand die Entschei-
dung zur Auswahl der Miss Alt-
mittweida an. Der Titel konnte
nur unter den schon prämierten
Kühen Rondo (Durman x Gel-
pro), der besten Jungkuh der
Schau aus der Agrargenossen-
schaft Hainichen-Pappendorf
und der besten Altkuh, Vanille
(Velvet x Starleader) aus der
Agrargenossenschaft Bocken-
dorf, vergeben werden. Herr
Radke entschied sich für die in
allen Merkmalen herausragende
Kuh Vanille.
Insgesamt 4 Ausstellungsbetrie-
be traten in den sich anschlie-
ßenden Wettbewerb um die bes-
te Betriebskollektion. Jeweils 3
Kühe pro Betrieb sollten den
Preisrichter in Qualität, Ausge-
wogenheit und Harmonie beim
Vorführen überzeugen. Dieses
gelang in bester Weise der „Troi-
ka“ von der Agrargenossen-
schaft Hainichen-Pappendorf,
bestehend aus den Kühen Ricar-
da (Rudolph x Batman), Utile
(Stormatic x Icarios) und Lys
Adia (Goldwin x Morty).
Die am Nachmittag stattfinden-
de Auszeichnung der prämierten
Siegertiere wurde durch die An-
wesenheit der Sächsischen
Milchkönigin Julia Foß entspre-
chend geadelt. Bei dieser Gele-
genheit erhielten zwei Ausnah-
mekühe für erbrachte hohe Le-
bensleistungen jeweils einen
Sonderpreis. Ricarda aus Haini-
chen mit 100.000 kg Milch und
Exellent (Clown x Sioux) von der
Agraset Naundorf mit 78.000 kg
Milch erfreuten somit ihre Besit-
zer.
Die 5. Kreistierschau war wieder
eine gelungene Veranstaltung
im Vereinsleben des Kreisrinder-
zucht- und Kontrollvereines
Mittweida. Dieses wäre nicht
möglich ohne das große Enga-
gement der ausstellenden Be-
triebe sowie die vielen weiteren
Helfer. Ein Dankeschön auch an
die Aussteller der „Bunten“ Rin-
derrassen, die durch ihre Prä-
senz das Bild der Mittweidaer
Rinderzucht vervollständigten.
ErgebnisseBeste Färse: Rassel (FBI x
Manat), Agrargenossenschaft
Hainichen-Pappendorf
Beste Jungkuh: Rondo (Durman
x Gelpro) Agrargenossenschaft
Hainichen-Pappendorf
Beste Altkuh: Vanille (Velvet x
Starleader), Agrargenossen-
schaft Bockendorf
Bestes Euter: Rondo (Durman x
Gelpro) Agrargenossenschaft
Hainichen-Pappendorf
Beste Betriebssammlung: Agrar-
genossenschaft Hainichen-Pap-
pendorf
Miss Altmittweida: Vanille (Vel-
vet x Starleader), Agrargenos-
senschaft Bockendorf
Torsten Ott �
26
ZU
CH
T &
BES
AM
UN
G
Traditionell zum Altmittweidaer Ernte-
dankfest organisierte der Kreisrinderzucht-
und Kontrollverein Mittweida am 13. Septem-
ber 2008 seine 5. Kreistierschau.
Aufstellung der 1. FärsenklasseBeste Betriebskollektion, Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf
Glückwunsch an Vanille, Miss Altmittweida
MR-26-27-Altmittweida-SdB.qxd 12.12.2008 6:32 Uhr Seite 1
27
Schau der Besten am 26. Februar 2009
Die Spitzenveranstaltung fürHolstein-Züchter
Erneut erwarten die Organisato-
ren der Veranstaltung Rinder-
züchter aus aller Welt, die sich
von Informationen um die Rin-
derzucht, der Spannung wäh-
rend des Schauwettbewerbes
sowie der abschließenden Top-
Genetik-Auktion in den Bann
ziehen lassen. Die Züchter der
MASTERRIND bilden mit ihren
hochklassigen Tieren wie immer
die Grundlage für den interes-
santen Wettstreit und sind Ga-
rant für ein alljährlich begeister-
tes Publikum.
MASTERRIND-Spitzenvererber mitTöchtergruppen
Eine umfangreiche Nachzucht-
präsentation interessanter MAS-
TERRIND-Vererber wird die be-
sonderen Stärken der einzelnen
Besamungsbullen demonstrie-
ren. Zu sehen sein werden Töch-
ter bereits bekannter Vererber
sowie hoffnungsvoller Newco-
mer.
Schauwettbewerbder Besten
Im Schauwettbewerb präsentie-
ren die Züchter aus den MAS-
TERRIND-Zuchtgebieten Nie-
dersachsen und Sachsen ihre
absoluten Spitzentiere. In den
verschiedenen Altersgruppen
(Färsen, Zweit- und Drittkalbskü-
he sowie Kühe mit 4 Kälbern
und mehr) konkurrieren sie um
den Siegerpreis der einzelnen
Altersklassen. Als Höhepunkt
beendet die Wahl der Miss
Schau der Besten den Vormit-
tag. Dank des Engagements der
Hauptsponsoren Bayer Health-
care, Nordmilch, Uelzener Allge-
meine Versicherung, Saaten-
Union und Semex-Deutschland
sowie vieler weiterer Unterstüt-
zer gibt es für die Züchter lukra-
tive Preisgelder zu gewinnen.
Gesamtsiegerin der letzten bei-
den Veranstaltung und somit
amtierende Miss Schau der Be-
sten 2008 ist Spottie (V. Derry)
von der Hahn/Radke GbR, Ep-
pendorf (Ldkr. Mittweida). Dar-
auf, wer am Ende der 36. Schau
der Besten ganz oben auf dem
Treppchen stehen wird, kann
noch spekuliert werden. Die Ent-
scheidung über die Platzierun-
gen wird bei dieser Schau von
den erfahrenen Schaurichtern
Markus Mock, Markdorf, und
Manfred Uhrig, Sulzbach, ge-
troffen.
Top-Genetik-Auktionals Abschluss
Die Veranstaltung wird auch im
nächsten Jahr durch die abschlie-
ßende Top-Genetik-Auktion ab-
gerundet. Traditionell sorgt sie
zum Abschluss der Schau noch
einmal für knisternde Spannung
im Ring der Niedersachsenhalle.
Das Verkaufsangebot besteht
aus abgekalbten Kühen, abge-
kalbten sowie tragenden Färsen,
Jungrindern und wenigen her-
vorragenden Spitzenkälbern.
Das ausgewogene Sortiment
wird Tiere präsentieren, die je-
des Züchterherz höher schlagen
lassen. Die Auktionskollektion
bietet internationales Spitzenni-
veau aus hervorragenden Kuhfa-
milien, sowohl für Käufer von
Schau-Tieren als auch für Züch-
ter, die ein Maximum an Zucht-
fortschritt wünschen.
Ausstellung alsInformationsbörse
Neben einer interessanten Ver-
losungsaktion wird die Fachaus-
stellung „Alles rund ums Rind“
Besuchern eine zusätzliche
Möglichkeit bieten, sich auf dem
gesamten Gebiet der Rinderpro-
duktion ausgiebig zu informie-
ren. Wie in den vergangenen
Jahren stellen zahlreiche Aus-
steller ihre Produkte sowie ihr
Serviceprogramm vor.
Busreise aus Sachsen
Für sächsische Gäste wird eine
Busreise arrangiert. Anfragen
und Buchungen über die Zentrale
in Meißen (Tel. 03521/470-410).
Programm der36. Schau der Besten
Donnerstag, 26. Februar 2009
9.00 Uhr
Beginn der Veranstaltung mit
dem Schauwettbewerb der
Spitzenkühe der Zuchtgebiete
Niedersachsen und Sachsen
Präsentation der Töchtergrup-
pen aktueller MASTERRIND-
Vererber
11.30 Uhr
Show-Einlage: Anne Krüger mit
Pferd, Hunden und Ziegen
13.00 Uhr
Auswahl der Gesamtsiegerin
14.30 Uhr
Top-Genetik-Auktion
15.30 Uhr
Ende der Veranstaltung �
Bereits zum 36. Mal öffnet die Niedersachsenhalle
in Verden am 26. Februar 2009 ihre Tore für die
Schau der Besten. Die abwechslungsreiche
Mischung aus Schauwettbewerb,
Informationen für Rinder-
züchter und Show verspricht
auch im kommenden Jahr
einen erlebnisreichen,
mit Spannung geladenen
Tag in der Rinderzucht-
metropole Verden.
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ZU
CH
T &
BES
AM
UN
G
100.000-Liter-KüheName Vater Kalbg. Besitzer
Alexa Rudolph 7 RZB Wentrot GbR, Gleichen
Alice Storm 5 Agrargen. Hainichen-Pappendorf e.G.
Alma Aerostar 7 Arndt Grotepass, Trebel
Alma Cleiber ET 9 Karl-Friedr. Lühry, Bad Lauterberg
Ami Rudolph 8 K. Schnakenberg, Bremervörde
Angina Belt 11 H. F. Stuehrmann, Langwedel
Annika Eindruck 8 Löhden GbR, Ahlerstedt
Anora Bonatus 7 Löhden GbR, Ahlerstedt
Astobil Stabilo 8 Jürgen Schulze, Oberweser
Astrologin Prelude 8 Löhden GbR, Ahlerstedt
Auster Jerkino 7 Cordes GbR, Wittingen
Bambina Nudo ET 10 Joachim Fahrenholz, Oyten
Berti Loriot 8 Reiner Kampen, Ringstedt
Betti Blaeser 10 Christian Tiede, Altenmedingen
Biene Calay ET 10 Uwe Schriefer, Ihlienworth
Blase Tober ET 12 Johann Meyer jun., Vierden
Blume Design 6 Radiborer Agrar GmbH
Bolina Jolli 9 Indorf GbR, Stemmen
Bonna Bildon ET 8 Wilhelm Rohde, Cuxhaven
Claire Clown 9 Agrargen. Sprotta e.G. „Heideglück“
Coco Abino 10 Lüllmann-Kleine KG, Bassum
Cupertus Sunnyboy 8 IMPA Agrarw. GmbH Härtensdorf
Date Aerostar 8 Heino Schumacher, Bremen
Denise Casals ET 11 Reeker Milch KG, Bremen
Donna City 9 Hans-Peter Grube, Gyhum
Ecke Clousou N 9 Milchhof Bremer GbR, Kirchlinteln
Elfriede F 16 10 R. Kempe, Amtsberg
Felicia Status 10 Willi Wichmann, Wittingen
Flora Pit 10 T. Döhler, Wildenau
Fury Bakkara ET 8 Winkelmann/Roettjer GbR, Walsrode
Gisa Bastino 9 Detlef Boesch, Himmelpforten
Goldammer Aeroline 6 Hans-Peter Detjen, Wohnste
Grante Hillstar 10 Christian Sengstaken, Flögeln
Gunda Cruso 9 Manfred Lehmkuhl, Ehrenburg
Gündi SK Flex 8 Treba - Agrar GmbH Reumtengrün
Hassia Stoer 11 Karlheinz Hüneke, Groß Ippener
Heera Bildon ET 9 D. Wilharm-Lohmann, Bückeburg
Heidi Starleader 9 Wiechering-Sudmann KG, Diepholz
Hella Clemat 8 Ernst August Jeep, Adelebsen
Ida Bonatus 8 Strasbg. Landb. GmbH, Bremervörde
Idee Skylight 8 MeBu GbR, Husum
Ines Oric 11 Karsten Nordmeyer, Garbsen
Jette Status 9 Ralf Windhorn, Kirchdorf
Katja Leadman 10 Oelkers GbR, Wohnste
Lanze Academy 5 Dietmar Kaluza, Cuxhaven
Lauscha Bazi 9 Claus Behrens, Scheeßel
Lorelei Robert 7 Werner Ristenpart, Neustadt
Loreley Lorient 6 Agrargen. Nieder Seifersdorf e.G.
Lynsi Clown 9 Landw. Genossenschaft Herold e.G.
Madame Blackred RF 8 Joachim Eckhof, Elsdorf
Maiko Pongo ET 9 Claus Behrens, Scheeßel
Maja Status 11 Heinr. Schumeier jun., Lachendorf
Marry Arifus ET 9 Henning Goedecke, Neustadt
Name Vater Kalbg. Besitzer
Melani Bonatus 8 Stefan Heldberg, Visselhövede
Minna Blackred RF 9 Heinfried Maedje, Landwehr
Mona Blackred RF 9 Hinrich Stelling, Hollnseth
Nadja Ingo 7 Scheppelmann GbR, Dörverden
Nadja Bookie 8 Jens-Adolf Luthin, Gleichen
Nane Bilner 9 Karola Stegemann, Lübbow
Neira Hassler 8 Boesch GbR, Sauensiek
Nocke Tober ET 10 Wilhelm Koch, Hess. Oldendorf
Nora Balance ET 8 Milchhof Achterdeich KG, Stelle
OM DE 14.001 18936 Aerostar 10 A. Winkler, Schönberg
OM DE 14.001 85867 Cholly 9 GbR Stark, Kemnitz
OM DE 14.002 14355 Clown 8 Agrargen. Jänkendorf / Ödernitz e.G.
OM DE 14.002 17736 Clown 9 Saxonya farms GmbH, BT Borda
OM DE 14.003 53074 Jolli 9 Rein & Hänsel GbR, Otterwisch
OM DE 14.003 76172 Clown 10 Multi-Agrar Clausnitz GmbH
OM DE 14.003 82248 Bussard 9 Agragen. Bockendorf e.G.
OM DE 14.006 09568 Clown 7 Agrar GmbH Zscopautal, Großolbersdorf
OM DE 22.635 23367 Pit 9 GbR Hof Nieghorn, Langenbach
OM DE 22.635 24622 Clown 9 Milchwirtschaft Dehles e.G.
OM DE 22.635 24633 Blackeric 10 Milchwirtschaft Dehles e.G.
Piroschka Starleader 7 Bollhorst GbR, Wetschen
Ramona Tanoso 11 Klaus Waller, Kranenburg
Regina Nick 10 Seeba GbR, Estorf
Rosalinde Hassler 8 Jens Reyels, Bülkau
Rosi Sarmat 8 Natalia Shkurko-Schindler, Lindau
Simone Status 12 Thies Klussmann, Neu Wulmstorf
Sofia Bruno 10 Fitter KG, Langen
Sonja Stix 9 Johs. Hagenah, Burweg
Sophi Prandial 9 Karen Niemeyer, Hermannsburg
Stallnr. 135 Mendel ET 10 Uwe Blome, Grasberg
Stallnr. 16 Vossel 11 Peter Erdmann, Ihlienworth
Stallnr. 168 Pepe 11 Hinrich Lange, Tülau
Stallnr. 206 9 Christian Sancken, Langen
Stallnr. 268 Patrick 7 Rainer Audehm, Neuenkirchen
Stallnr. 3 Rudolph 8 Helmut Ramdohr, Winsen
Stallnr. 30 Appell 9 Detlef Kastens, Kirchwistedt
Stallnr. 31 Stoer 9 Wilfried Brockmann, Scheeßel
Stallnr. 31 10 Detlef Pape, Elsdorf
Stallnr. 34 Calay ET 11 Holger Schröder, Anderlingen
Stallnr. 362 Astre 8 Dirk Böschen, Grasberg
Stallnr. 50 Bleep 9 Helmut Ramdohr, Winsen
Stallnr. 64 Sacher 9 Thomas Feil, Balje
Stallnr. 678 Aerostar 8 Reiner Garms, Gnarrenburg
Stallnr. 749 8 Reiner Garms, Gnarrenburg
Stiena Lapis 10 Joachim Schroeder, Ostereistedt
Suga Berger 8 Peter Grefe, Neuenkirchen
Tamara Bleep 7 Schweers GbR, Varrel
Tamara Pit 9 Simmig GbR, Weicha
Tilli Prelude 11 Joachim Helmke, Lilienthal
Ulle Clown 9 T. Döhler, Wildenau
Viola Pirrot 10 U. Müller, Falkenhain
Winni Hau 11 Jörg Offermann, Stinstedt
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29
ExzellentküheEinstufung
Name Ohrmarke Vater x Muttersvater LA MTyp Körper Fund. Euter Ges. Besitzer
Alexis 03.45946456 Rudolph x Patrick 06 88 91 91 90 90 Tödter, Christoph, InselCindy 03.46873007 Ramos x Lento 03 89 89 90 91 90 Renzelmann GbR, StröhenCosima 03.46737498 Jocko Besne x Blackstar 03 88 91 90 89 90 Dittmer, Alex, OldershausenDT Spottie 03.60455919 Derry x Lee 03 95 94 90 93 93 Hahn/Radke GbR, KleinhartmannsdorfFee 14.01798944 Delight x Manuel 03 91 90 90 90 90 Mirko Friedel, DeutzenFrisia 01.39544606 Magpie x 08 92 88 92 88 90 Gut Trossin, TrossinFuria 49.02122231 Kendall x Mtoto 04 91 90 89 92 91 Wolfgang u. Gisela Blaschke, NeuhausenIleisa 14.01845337 Esquire x Storm 03 92 90 90 89 90 Klaus Ehmann, LanghennersdorfItalia 14.01197848 Patron x Ugela Bell 04 91 92 89 90 90 Klaus Ehmann, LanghennersdorfJolinde 03.46684374 Lee x Jubilant 03 90 89 90 90 90 Bollhorst GbR, WetschenKleontine 03.46324889 Bonatus x Bakkara 05 88 89 90 90 90 Weseloh, Klaus-Dieter, ReinsehlenLena 14.01419087 Lee x Chip 05 93 90 91 89 90 Agrargen. Bockendorf e.G.Lilo 14.02057351 Bormio x Dombinator 03 90 92 89 90 90 Klaus Ehmann, LanghennersdorfLorreen 14.02057374 Sandro x Fatal 03 92 93 91 88 90 Klaus Ehmann, LanghennersdorfMabel 10.15285291 Prelude x Astrojet 08 93 93 92 91 92 Gunter Reichenbach, BräunsdorfMareen 14.01941153 Medley x Servus 04 89 89 90 90 90 Gut Trossin, TrossinMaybe 14.01941454 L.Maylo x Mendelas 04 91 93 89 89 90 Gut Trossin, TrossinMonaco 03.46338601 Storm x Starleader 04 90 89 89 91 90 Brunkhorst, Wilfried, WesterwannaNevada 53.97072793 Gibbon x Sammy 03 99 92 92 89 90 Gut Trossin, TrossinNone 45.97001304 Dombinator x Brux 05 93 93 92 90 92 Agrargen. Hainichen-Papp. e.G.Onna-lee 03.46301568 Lee x Lukas 03 87 89 89 92 90 Dittmer, Alex, OldershausenOsmira 03.48375321 Champion x Aeroline 03 91 89 90 90 90 Schröder, DannenbergPiroschka 03.46840801 Rubens x Juror 03 90 90 90 89 90 Hadrossek GbR, NienwedelRaja 12.73173682 Manat x Patrick 03 93 93 92 89 91 Agrargen. Hainichen-Papp. e.G.Romanza 14.01740674 Lucifer x Baron 03 90 89 91 89 90 Friedhard Glück, WeischlitzRuby 03.46949506 Starleader x Pik 03 88 90 90 90 90 Remmert, Hermann, RehdenRulette 14.01607557 Rubin x Clown 04 92 92 90 90 91 Bernd Schlesiger, EbersbrunnSchöne 03.46967644 Champion x Dante 03 91 91 90 91 91 Engelke, Rainer, BrebberSibille 03.46319752 Ford x Esquimau 04 90 92 89 90 90 Meyer, Hermann, Oberende
Sibille (V. Ford) von Hermann Meyer, Oberende Raja (V. Manat) von der Agrargen. Hainichen-Pappendorf
Mabel (V. Prelude) von Gunter Reichenbach, Bräunsdorf Furia (V. Kendall) von W. und G. Blaschke, Neuhausen
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30
ZU
CH
T &
BES
AM
UN
G
Ab 16.2. nur tragendeFärsen melden
Die Tarmstedter Färsenschau istals offener Wettbewerb konzi-piert. Färsen aus dem gesamtenZuchtgebiet der MASTERRIND,ob Niedersachsen oder Sach-sen, sind zugelassen. Das Mel-degeld beträgt 15,00 Euro undwird für jedes gemeldete Tierfällig. Um einen gerechten Wett-bewerb zu gewährleisten, kön-nen nur bis Mitte Februar auchabgekalbte Färsen gemeldet wer-den. Ab dem 16.2. sind dann le-diglich noch Tiere vor der erstenKalbung meldefähig. Selbstver-ständlich muss deren Abkalbe-termin vor der eigentlichenSchau am 13. Juli 2009 liegen.Meldeschluss ist Freitag, der29. Mai.Die Besitzer werden Anfang Juni2009 angeschrieben und be-
fragt, ob die Färse im Juli startensoll. Falls dies gewünscht ist,wird das so genannte Startgeld
fällig. Es beträgt 50,00 Euro. Ausschließlich Färsen, für dieauch das Startgeld entrichtet
wurde, nehmen am Wettbewerbteil. Sowohl Nenn- als auchStartgelder werden komplett andie vorderen Platzierungen aus-gezahlt. Dem Siegertier winktein Preisgeld in Höhe von 1.000Euro. Anmeldungen nehmen Sie bittedirekt mit dem folgenden For-mular vor. Die Veranstalter freu-en sich auf die Teilnahme IhrerTiere. Bitte beachten Sie, dassanfallende Kosten, wie Versiche-rung und Blutuntersuchung, zuLasten des Halters gehen. �
3. Offene Tarmstedter Färsenschau 2009
Bereits jetzt melden!Nach der Schau ist vor der Schau. Dies gilt beson-ders bei der offenen Färsenschau in Tarmstedt. Die bereits dritte Veranstaltung dieser Art wird imJuli 2009 in Tarmstedt durchgeführt. Bereits heutewerden Anmeldungen entgegengenommen.
Nenn-/Startgelder:Anmeldung bis
15.02.2009 15,00 Euro
29.05.2009 15,00 Euro*Startgeld
10.06.2009 50,00 Euro
* nur Tiere vor der 1. Kalbung
Anmeldeformular – die Anmeldung ist erst nach Zahlungseingang rechtskräftig
Name des Tieres Ohrmarkennummer Kalbedatum /Belegdatum
�
Ich zahle per Einzugsermächtigung. Hiermit ermächtige ich
den Veranstalter, einmalig den Gesamtbetrag von ___________ Euro
von: Name der Bank: ________________________
Bankleitzahl: ________________________
Kontonummer: ________________________
abzubuchen.
Vollständige Anschrift _________________________________(Bitte in Druckbuchstaben)
_________________________________
Telefon _________________________________
Fax _________________________________
E-Mail _________________________________
Datum, Unterschrift _________________________________
MR-30-31-Faersen-Dairy.qxd 11.12.2008 15:44 Uhr Seite 1
MASTERRIND-Partner weltweit
Dairy Daughters in Großbritannien
Über die letzten 20 Jahre hat die
Zahl der Milchviehbetriebe in
Großbritannien kontinuierlich
abgenommen. Momentan gibt
es ungefähr 1,5 Millionen Kühe
in England, Schottland und Wa-
les, welches das Verkaufsgebiet
von Dairy Daughters darstellt.
Es gibt 15.000 Betriebe mit einer
durchschnittlichen Herdengröße
von etwas über 100 Kühen. Un-
gefähr 60 % der Herden stehen
unter Milchleistungsprüfung mit
einer durchschnittlichen Produk-
tion von 8.000 kg Milch mit 4 %
Fett und 3,4 % Eiweiß. Ungefähr
ein Drittel der Betriebe sind im
Herdbuch.
Die Milchproduktionssysteme in
Großbritannien sind sehr unter-
schiedlich. Sie hängen vom Kli-
ma, dem Bodentyp und dem
Vertrag mit der Molkerei ab. Die
Gebiete in Großbritannien mit
guten Bedingungen für die Gras-
produktion arbeiten mit sehr
viel Grundfutter in der Ration,
wogegen in den trockeneren Tei-
len des Landes mehr Kraftfutter
eingesetzt wird und höhere Leis-
tungen erreicht werden. Milch-
viehbetriebe in der Nähe von
größeren Städten verkaufen ge-
wöhnlich Milch für den Trink-
milchbedarf, was deren Fütte-
rung und Zuchtarbeit von sol-
chen Betrieben unterscheidet,
die Milch vorrangig für die Käse-
herstellung produzieren.
Momentan versorgt Dairy
Daughters ungefähr 2.000 Kun-
den. Wir sind ein Direktvermark-
ter, das heißt, wir haben keine
Verkäufer oder Techniker. Unse-
re Betriebsstrategie ist es, den
Kunden bei seinen spezifischen
Zuchtprioritäten beratend zu
helfen und ihn dann mit einer
Auswahl von Bullen zu versor-
gen, welche genau diese Anfor-
derungen erfüllen, und das zum
bestmöglichen Preis. Wir stellen
ein Maximum an Informationen
über jeden Bullen bereit, ein-
schließlich Nachzuchtberichten
von Sire-Analysten mit dem Ziel,
dass der Kunde die für seinen
Betrieb bestmögliche Bullenaus-
wahl trifft. Wir arbeiten mit ei-
nem Team von neun Zuchtbera-
tern, alles Frauen, welche über
200 Betriebe pro Tag telefonisch
kontaktieren. Sechs dieser Frau-
en arbeiten schon sieben Jahre
bei uns. Die Lieferung des Sa-
mens zum Kunden erfolgt per
Kurierservice, auch innerhalb
von 24 Stunden, wenn es sehr
dringend sein sollte.
Wir hatten bisher sehr viel Erfolg
mit den ausgewählten Bullen
der MASTERRIND. Wir beauftra-
gen einen unabhängigen Zucht-
analysten, welcher unsere Kun-
den besucht und uns über die
Resultate der von Dairy
Daughters verkauften Bullen be-
richtet. Hier sind einige seiner
Kommentare von Betrieben, wel-
che diese Töchter melken: Ma-
nat hat gute Arbeit geleistet. Er
musste sehr selektiv und präzise
eingesetzt werden, um seine
Schwächen zu berücksichtigen,
es gibt aber viele gute Beispiele
von nun Drittkalbskühen mit
sehr hohen Leistungen. Leopard
hat einen sehr korrekten Kuhtyp
mit viel Milchcharakter und gu-
ten Eutern vererbt. Sandro-Töch-
ter besitzen eine hohe Nut-
zungsdauer. Cruyff-Töchter sind
leicht zu handhaben und besit-
zen überdurchschnittlich gute
Inhaltsstoffe. Hanno-Töchter er-
regen erstes Aufsehen, aber es
ist noch zu früh, um abzuschät-
zen, wie gut er werden kann.
Wir haben auch große Mengen
Sperma von Bullen wie Velvet,
Braveheart, Jobert, Jango, Jobess
und Zinfandel verkauft. Die
Landwirte in Großbritannien le-
gen sehr viel Wert auf gutes Ex-
terieur. Als Konsequenz davon
beklagen jetzt einige, dass ihre
Kühe zu groß geworden seien.
Der momentane Trend geht nun
dazu, mehr Gewicht auf Ma-
nagement-Merkmale wie Zell-
zahl und Fruchtbarkeit zu legen,
um Kühe mit höherer Nutzungs-
dauer zu bekommen. Hohe In-
haltsstoffe sind mittlerweile
wichtiger als hohe Milchmen-
gen.
Zwischen Dairy Daughters und
MASTERRIND hat sich eine sehr
gute Zusammenarbeit entwi-
ckelt, welche wir noch viele Jahre
in der Zukunft fortsetzen möch-
ten.
Evans Drayton,Geschäftsführer
Dairy Daughters Ltd. �
31
Dairy Daughters verkauft bereits seit 8 Jahren Sa-
men – zunächst von SRV-, heute von MASTERRIND-
Bullen – an britische Milchproduzenten. Wir sind
Teil des internationalen Netzwerkes von Verteilern
für World Wide Sires, die uns am Anfang mit Dr.
Matthias Riedl bekannt gemacht haben, der unsere
Hauptkontaktperson ist und uns bei der Bullenselek-
tion unterstützt.
Die aus einem britische Zweig der Dellia-Famile stammende Overside Convin-cer Delight wurde auch im Zuchtprogramm der MASTERRIND genutzt
Da geht man gern zur Dienstberatung – Verkaufsteam von Dairy Daughters
MR-30-31-Faersen-Dairy.qxd 11.12.2008 15:45 Uhr Seite 2
Genomische Selektion verändert die
Entwicklungen derRinderzucht bis heute
Praktische Zuchtarbeit am Rind
hat mit dem Tag begonnen, an
dem sich der Mensch das Rind
als Haustier zunutze gemacht
hat. Es wurden die Tiere zur
Zucht genutzt, die augenschein-
lich den Wünschen der Men-
schen am nächsten kamen.
Mit dem Beginn systematischer
Leistungsprüfungen auf Milch
und Inhaltsstoffe Ende des 19.
Jahrhunderts wurden objektive
Bewertungskriterien als Hilfs-
mittel zur Selektion geschaffen.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts
war man in der Lage, aufgrund
von Erkenntnissen der Populati-
onsgenetik in der Schätzung von
Erblichkeiten und Wechselbezie-
hungen von Merkmalen, die erb-
liche Veranlagung von Rindern
für bestimmte Merkmale zu be-
stimmen und als Grundlage der
Selektion zu nutzen. Diese Me-
thoden der Zuchtwertschätzung
haben seinerzeit die Rinder-
zucht grundlegend geändert
und sind bei ständiger Verbesse-
rung bis heute die Basis moder-
ner Zuchtprogramme.
Molekulargenetik – eineneue Komponente
In den 90er Jahren haben die
Entwicklungen in der Molekular-
genetik dazu geführt, dass man
direkt im Erbgut eines Tieres,
das sich in Form der DNA im
Kern jeder Körperzelle befindet,
einzelne Gene mit besonders
großer Wirkung entdecken
konnte. Hierbei handelte es sich
in erster Linie um genetisch be-
dingte Defekte, die man meist
anhand von geborenen Kälbern
feststellte (z. B. BLAD, DUMPS).
Mit der Verfeinerung von mole-
kulargenetischen Methoden und
der Verbesserung von Compu-
tertechnik und Rechenkapazität
wurde es möglich, einerseits die
DNA mit höherer Präzision zu
betrachten und andererseits die-
se Erkenntnisse mit Leistungen
und Zuchtwerten von Bullen
und Kühen in Verbindung zu
bringen.
Auf dieser Basis wurde Ende der
90er Jahre das erste deutsche
Genomanalyse-Projekt begon-
nen. Ziel war es, zusätzlich zu
den herkömmlichen Zuchtwer-
ten bestimmte Erbanlagen zu
identifizieren, die eine große Be-
deutung für bestimmte Merk-
malsausprägungen haben. Die-
se genetischen Marker sollten
dann zusätzlich in der Zucht-
wertschätzung und in der mar-
kergestützten Selektion (MAS)
Anwendung finden.
Ein Beispiel für einen solchen
Marker ist das DGAT-Gen, des-
sen Wirkung in der Tabelle 1 ge-
zeigt wird.
Es zeigt sich sehr deutlich, dass
die Bullen mit dem Genotyp LL
wenig Milch und hohe Inhalts-
stoffe vererben, während die
Bullen mit dem Genotyp AA die
32
ZU
CH
T &
BES
AM
UN
G
Milchmengenvererber sind und
die AL-Bullen in ihrer Vererbung
zwischen beiden reinerbigen Ge-
notypen liegen.
Leider wurden in den For-
schungsprojekten nur wenige
genetische Marker mit einer gro-
ßen Wirkung gefunden, so dass
lediglich die DGAT-Bestimmung
Eingang in die praktische Zucht-
arbeit und Selektion gefunden
hat.
Der grundsätzliche Vorteil der
Bestimmung genetischer Mar-
ker ist aber, dass sie bereits am
geborenen Kalb festgestellt wer-
den und damit einen Hinweis
auf die Leistungsveranlagung
geben können. Damit sind sie
geeignet, zusätzliche Informa-
tionen für die Selektion von
Testbullen und Jungrindern im
Zuchtprogramm zu liefern und
die Genauigkeit der Vorselektion
zu verbessern.
SNP-Technologie undgenomische Selektion
Die Entwicklungen in der Array-
Technologie haben zu großen
Fortschritten bei der Entdeckung
und Charakterisierung einzelner
Gene geführt. Somit ist es heute
möglich, die genaue Abfolge von
einzelnen Aminosäuren in je-
dem Gen festzustellen. Diese
Abfolge ist bei 98 % der Erban-
lagen identisch.
In den restlichen 2 % liegen
punktuell unterschiedliche Fol-
gen von Aminosäuren vor. Diese
Punkte werden als SNP (Single
Nucleotid Polymorphison) be-
zeichnet. Sie sind interessant,
weil sie für die Differenzierung
von Rindern und deren Leistun-
gen verantwortlich sind.
Bei Rindern können über Hoch-
durchsatztypisierungen z. Zt. ca.
50 000 solcher SNP's pro Tier
festgestellt und auf Chips gespei-
chert werden. Die unterschiedli-
chen SNP-Informationen werden
mit Leistungen und Zuchtwerten
von Kühen und Bullen in Verbin-
dung gebracht, um Zusammen-
hänge zwischen SNP-Konstella-
tionen und Leistungsmerkmalen
herzustellen.
Derzeit laufen in allen Ländern
(s.Tabelle 2), die eine wichtige in-
ternationale Rolle in der Rinder-
zucht spielen, Forschungsprojek-
In den letzten Monaten hat eine intensive Diskussi-on über die „Genomische Selektion in der prakti-schen Rinderzucht“ Einzug gehalten. Es wird vielüber ihre Möglichkeiten und Grenzen, insbesondereaber über ihren zukünftigen Einfluss auf moderneRinderzuchtprogramme diskutiert.
Tabelle 1
Das DGAT-Gen, ein Gen für MilchleistungsmerkmaleDurchschnittliche Zuchtwerte von deutschen Holsteinbullen mit unterschiedlichenGenotypen am DGAT-Gen (nach Fries und Thaller, 2002)
GenotypMerkmale Lysin / Lysin (LL) Lysin / Alanin (LA) Alanin / Alanin (AA)
N=148 N=237 N=116
Fett-% 0,28 -0,03 -0,27
Eiweiß-% 0,55 -0,02 -0,08
Milch-kg 23,00 285,00 534,00
Fett-kg 20,10 8,90 0,90
Eiweiß-kg 3,20 8,10 11,40
Eine Vielzahl positiver Söhne brachte Windsor (V. Mandel) der StrasburgerLandbetriebsgesellschaft hervor
MR-32-33-Genomische.qxd 11.12.2008 8:04 Uhr Seite 1
Pedigree-Zuchtwert Genomischer Zuchtwert
Leistungsmerkmale 35 - 40 % 60 - 70 %
Funktionale Merkmale 25 - 35 % 40 - 50 %
Tabelle 3
Genauigkeit unterschiedlicher Zuchtwerte
Rinderzucht
33
te zur genomischen Selektion.
Teilweise sind sie schon zu ei-
nem vorläufigen Ende und zu ei-
ner ersten Umsetzung in die
Praxis gekommen, werden aber
auch in diesen Ländern weiter
fortgeführt werden, da die Kor-
rektheit der Wirkungen be-
stimmter SNP-Konstellationen
in regelmäßigen Abständen
überprüft werden muss.
Welchen Nutzen habengenomische Zuchtwerte?
Die bisherigen Zuchtwerte für
Bullen und Kühe basieren zum
größten Teil auf den Ergebnis-
sen phänotypischer Leistungen,
aus denen nach entsprechenden
Korrekturen und Schätzverfah-
ren Zuchtwerte entstehen.
Zukünftig stehen neben diesen
Informationen auch für jedes
Tier die Informationen aus dem
eigenen Genom zur Verfügung,
soweit seine DNA untersucht
wurde.
Somit besteht die Möglichkeit,
weitere Informationen direkt aus
dem Erbgut des Tieres zu be-
kommen und daraus genomi-
sche Zuchtwerte zu schätzen.
Sie haben den Vorteil, dass sie
nicht durch Umwelteinflüsse
verzerrt sind und erhöhen damit
die Genauigkeit der Zuchtwert-
schätzung deutlich (s. Tabelle 3).
Wie geht es weiter?Genomische Zuchtwerte werden
ein fester Bestandteil der Zucht-
wertschätzung beim Rind wer-
den und im Verhältnis zu Zucht-
werten aus phänotypischen Leis-
tungen an Bedeutung gewinnen.
Da die genomische Zuchtwert-
schätzung noch in den Kinder-
schuhen steckt, kann heute nie-
mand genau vorhersagen, in
welchem Tempo sie sich weiter
entwickeln wird.
Unstrittig ist aber, dass sie ein
Meilenstein und die Öffnung ei-
ner neuen Dimension in der Rin-
derzucht sein wird.
Insbesondere für die Merkmale
mit niedriger Erblichkeit (z. B.
Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer)
sind mit der neuen Methode hö-
here Zuchtfortschritte möglich
als mit den bisherigen Verfahren.
In den Zuchtprogrammen der
Organisationen werden genomi-
sche Zuchtwerte für Bullenmüt-
ter und für potenzielle Testbullen
zukünftig zur Routine werden,
um die Selektion mit höherer Si-
cherheit durchführen zu können.
Auf einen Testeinsatz und eine
Nachkommenprüfung von Jung-
bullen wird man vorläufig nicht
verzichten können, da genomi-
sche Zuchtwerte von Bullen
(noch) nicht die Sicherheit von
100 Töchtern in der Zuchtwert-
schätzung bringen können. Sie
sind heute vergleichbar mit 10-15
Töchtern in der Zuchtwertschät-
zung. Wer würde solche Bullen
heute einsetzen? Wohl niemand!
Trotz Optimismus und Euphorie
über die genomische Selektion
gilt es, kühlen Kopf zu bewahren
und die neue Methode in die
Zuchtarbeit einzubauen.
Wie man über das Ziel hinaus
schießen kann, haben gerade
die neuseeländischen Milcher-
zeuger erleben müssen. Dort
wurden die besten Jungbullen
mit den höchsten genomischen
Zuchtwerten unbeschränkt in
den Besamungseinsatz gebracht
und auch bereits als Bullenväter
benutzt. Jetzt mussten sie wie-
der vom Markt genommen wer-
den, da die erwarteten genomi-
schen Zuchtwerte sich anhand
von Töchterleistungen nicht be-
stätigt haben.
Daraus sollten wir lernen, dass
die bisherigen Zuchtmethoden
richtig waren und nicht über
Nacht durch genomische Zucht-
werte überflüssig werden.
Dr. Dettmar Frese �
Tabelle 2
Internationale Entwicklungen und AktivitätenLand Chip Lernstichprobe Einführung
NZL Illumina 50k 2.400 HOL August 20081.500 JER650 HOL x JER
DNK Illumina 50k 2.800 HOL August 20081.500 JER
NLD (CRV) Eigener CRV 1.500 HOL September 2008- Chip (60k)
F Illumina 50k 1.855 HOL September 20081379 Montb. /Norm.
USA / CND Illumina 50k 5.300 HOL Januar 2009
D Illumina 50k 2.800 HOL Sommer 20091.200 FV500 BM (HOL, Station)
MR-32-33-Genomische.qxd 11.12.2008 12:53 Uhr Seite 2
Embryotransfer beim Rind
Zwei mögliche Wege zu mehr Nachko m
Zwei Verfahren
Heute gibt es zwei Techniken,
um von solchen Spitzentieren
mehr Nachkommen zu erzeu-
gen. Die konventionelle Metho-
de basiert darauf, dass sich die
wertvollen Embryonen in den
Gebärmutterhörnern des Spit-
zentieres entwickeln und erst ei-
ne Woche nach der Besamung
ausgespült werden. Bei der
neueren Technik werden Eizellen
ein- bis zweimal wöchentlich di-
rekt aus den Eierstöcken des
wertvollen Tieres gewonnen und
anschließend im Brutschrank ge-
reift, befruchtet und über eine
Woche in einer Nährlösung bis
zum Embryo gezüchtet.
Beide Techniken haben Vor- und
Nachteile. Nachfolgend werden
Empfehlungen gegeben, wann
welche Methode eingesetzt wer-
den sollte.
KonventionellerEmbryotransfer
Der konventionelle Embryo-
transfer (ET) wird heute weltweit
in der Rinderzucht genutzt und
auch auf den ET-Stationen der
MASTERRIND in Nückel und
Hohenfichte seit mehr als drei-
ßig Jahren als Service angebo-
ten. Der Ablauf gestaltet sich so,
dass der Besitzer des Tieres,
von dem Embryonen gewonnen
werden sollen – das kann so-
wohl eine Kuh als auch ein ge-
schlechtsreifes Jungrind sein –,
dem ET-Team zunächst eine
Brunst meldet. Acht bis vierzehn
Tage nach dieser Brunst wird
das Tier von einem ET-Spezialis-
ten begutachtet. Jetzt ist es be-
sonders wichtig, dass das Tier
rundum gesund ist und einen
guten Gelbkörper auf einem Ei-
erstock gebildet hat. An den
nachfolgenden vier Tagen wird
das potenzielle Spendertier (Do-
nor) dann so mit Hormonen sti-
muliert, dass in der kommenden
Brunst statt einer möglichst vie-
le Eizellen aus den Eierstöcken
freigesetzt werden (ovulieren),
die sich nach der Besamung im
Tier zu Embryonen entwickeln.
Diese werden dann im Alter von
sieben Tagen aus den Gebär-
mutterhörnern ausgespült, un-
ter einem Mikroskop aufge-
sucht, auf ihre Qualität beurteilt
und anschließend – sofort oder
nach Zwischenlagerung in flüssi-
gem Stickstoff – in Empfänger-
tiere transplantiert.
Embryotransfer durchOPU/IVPBei der zweiten Technik (be-
kannt auch als „Reagenzglasbe-
fruchtung“), die nur von weni-
gen Teams in der Welt be-
herrscht wird, werden die Eier-
stöcke des Tieres mit Hilfe eines
Ultraschallgerätes sichtbar ge-
macht, um dann aus den zu je-
dem Zeitpunkt vorhandenen
spontan wachsenden Eiblasen
(Follikeln) unreife Eizellen abzu-
saugen (OPU = ovum pick up).
Diese werden anschließend im
Labor aufgesucht, in speziellen
Nährlösungen gereift, mit dem
Samen des gewünschten Bullen
befruchtet und über eine Woche
im Brutschrank kultiviert, bis sie
sich zu fertigen Embryonen ent-
wickelt haben (IVP = In vitro
production). Die Embryonen
können dann ebenfalls in Emp-
fängertiere übertragen oder ge-
gebenenfalls zunächst eingefro-
ren werden.
Wofür entscheiden?
Beim ersten Hinschauen scheint
die klassische Technik die über-
legene zu sein: Bei einer Spü-
lung nach hormoneller Stimula-
tion des Spenders werden bei
Holstein-Friesian durchschnitt-
lich 5 Embryonen gefunden, bei
einer OPU/IVP-Sitzung können
dagegen im Mittel nur 2 Em-
bryonen erzeugt werden. Bei
beiden Techniken sind die indivi-
duellen Ergebnisse allerdings
sehr unterschiedlich und die tat-
sächliche Zahl an Embryonen
lässt sich nicht vorhersagen –
bei Spülungen ist jedes Ergebnis
zwischen 0 und 60 Embryonen
möglich, auch bei OPU/IVP
reicht die Schwankungsbreite
von 0 bis 25 Embryonen. Gene-
rell sind die Embryonen, die sich
im Tier entwickelt haben, vitaler
als solche, die im Brutschrank
gezüchtet wurden. Das spiegelt
sich besonders in den Trächtig-
keitsraten wider, die nach Trans-
fer von gespülten Embryonen
bei 65 % liegen, während nach
Übertragung von In-vitro-Em-
bryonen 50-55 % der Empfänger-
tiere tragend sind. Werden die
Embryonen vor der Übertragung
eingefroren, sinken die Raten je-
weils um 10 % ab.
Dass beim OPU/IVP dem Spen-
dertier keine Hormone gespritzt
werden müssen, sehen manche
Landwirte als Vorteil an. Tat-
sächlich ist die Superovulations-
behandlung aber für das Spen-
dertier kein Problem. Wichtig
ist, dass das Tier nach der Spü-
lung konsequent weiter behan-
delt wird, damit sich insbeson-
dere keine Zysten bilden und die
Eierstöcke schnell in den Nor-
malzustand zurückkehren. Sind
durch die Spülung keine oder
nicht ausreichend viele Embryo-
nen gewonnen worden, ist unter
Umständen eine Wiederholung
der Prozedur nötig. Dies ist aber
im Regelfall erst nach sechs bis
acht Wochen möglich – bei Kü-
hen führt das zu einer ungewoll-
ten Verlängerung der Zwischen-
kalbezeit, Rinder sind dann oft
schon fünfzehn oder sechzehn
Monate alt und die Hormonbe-
handlung kann in diesem kriti-
schen Alter zu einer Euteranbil-
dung führen.
Eiabsaugung auch beimtragenden Tier
An dieser Stelle kommen nun ei-
nige der Vorteile von OPU/IVP
zur Geltung: Kein Hormonein-
satz am Spender, und das Tier,
von dem die Eizellen abgesaugt
werden, kann sogar ohne Pro-
bleme bis zum 4. Monat tra-
gend sein. Eizellen können ein-
oder zweimal wöchentlich ge-
wonnen werden und bei der Be-
fruchtung im Labor kann jedes
Mal Samen eines anderen Bul-
len eingesetzt werden. In der
Konsequenz werden über einen
längeren Zeitraum gesehen (im
Vergleich zur klassischen Me-
thode) mit diesem Verfahren
mehr Embryonen erzeugt, die
auch noch die unterschiedlichs-
ten Väter haben können. Dies
auch bei Problemtieren, die
trotz regelmäßiger Zyklen durch
Besamungen nicht mehr tra-
34
ZU
CH
T &
BES
AM
UN
G
Die Situation ist allen Rinderzüchtern geläufig: Im Stall steht eine hervorragende
Kuh, von der es wünschenswert ist, mehrere weibliche Nachkommen in die eige-
ne Herde eingliedern zu können. Eventuell ließen sich auch Töchter auf Auktio-
nen zu guten Preisen vermarkten. Oft haben solche Kühe zum Ende ihres Lebens
neben einigen Söhnen aber nur ein oder zwei Töchter – zu wenig, um etwas da-
von zu verkaufen, und auch der Einfluss auf die Herdenleistung ist letztlich bei
der geringen Zahl kaum spürbar.
MR-34-35-Embryotransfer.qxd 11.12.2008 12:48 Uhr Seite 1
o mmen von weiblichen Spitzentieren
35
gend werden bzw. bei denen
nach Spülungen keine Eizellen
oder Embryonen gefunden wer-
den – hier liegt der Verdacht na-
he, dass die Eileiter verklebt
oder verwachsen sind. OPU/IVP
ist meist die einzige Chance, in
solchen Fällen noch Eizellen di-
rekt aus den Eierstöcken zu iso-
lieren und Embryonen im Labor
zu erzeugen.
Kombination beiderTechniken optimal
Alles in allem werden optimale
Ergebnisse erzielt, wenn beide
Techniken kombiniert werden.
Bei einem jungen Rind emp-
fiehlt es sich, die Spülung im Al-
ter von elf bis zwölf Monaten
vorzunehmen, wenn das Tier
vorher schon eine deutliche
Brunst gezeigt hatte. Kommen
aus dieser Spülung keine oder
zu wenig Embryonen, ist es
empfehlenswert, das Tier zu-
nächst (bei entsprechender Ent-
wicklung) im Alter von fünfzehn
bis siebzehn Monaten tragend
zu machen. Nach der Besa-
mung stehen noch vier Monate
zur Verfügung, um durch OPU
Eizellen abzusaugen und im La-
bor Embryonen zu erzeugen.
Hat das Tier später gekalbt, soll-
te zunächst eine weitere Spü-
lung vorgesehen werden. Die
optimale Brunst für den Start
der hormonellen Vorbereitung
ist die, auf die das Tier norma-
lerweise besamt worden wäre –
also eine Brunst um den 80. bis
90. Tag nach dem Kalben. Um
die Zwischenkalbezeit nicht
übermäßig lang werden zu las-
sen, wird das Tier dann ein bis
zwei Brunsten nach der Spülung
besamt. Weitere Embryonen
können dann wiederum über
OPU/IVP bis in den vierten
Trächtigkeitsmonat hinein pro-
duziert werden.
Auswahl der Donorenextrem wichtig
Grundlage für den Erfolg ist die
Auswahl der richtigen Spender-
tiere. Immer sollte der erwartete
Gewinn in Form von Kälbern
oder Embryonen (für den Ver-
kauf) die finanziellen Aufwen-
dungen für den Embryotransfer
deutlich übersteigen. Aus die-
sem Grund muss das Spender-
tier als wichtigste Vorausset-
zung einen überlegenen züchte-
rischen Wert für den Besitzer
oder für potenzielle Käufer von
Nachkommen haben. Gesund-
heit und ein regelmäßiger Zy-
klus beim Spender sind weitere
wichtige Bedingungen für einen
erfolgreichen ET. Immer ist si-
cherzustellen, dass das Spen-
dertier über eine DNA-Karte ver-
fügt, weil bei allen Nachkom-
men aus ET zwingend ein Ab-
stammungsnachweis vorge-
schrieben ist. In der Tendenz ha-
ben junge Kühe mehr brauchba-
re Embryonen als Jungrinder
oder ältere Kühe.
Management des Dono-ren beeinflusst den Erfolg
Soll das Spendertier gespült wer-
den, ist im Vorfeld eine akkurate
Brunstbeobachtung zwingend
notwendig. Die Eierstöcke soll-
ten frei von Zysten sein, eventu-
ell vorhandene dominante Folli-
kel sind zu beseitigen. Nach der
Superovulationsbehandlung
müssen die Tiere mindestens
zweimal im Abstand von zwölf
Stunden besamt werden. Dabei
ist es durchaus möglich, zwei
Bullen in der Besamung einzu-
setzen – einen, der aus züchteri-
scher Sicht optimal ist und einen
zweiten, der als sicherer Be-
fruchter bekannt ist, natürlich
aber auch aus züchterischen
Aspekten passt. In jedem Fall
sollte dann im Vorfeld bei dem
zuständigen DNA-Labor (Göttin-
gen, Schönow) erfragt werden,
ob es später bei den Kälbern kei-
ne Probleme mit dem Abstam-
mungsnachweis gibt.
Wenn Kühe einen regelmäßigen
Zyklus haben und kein Gewicht
verlieren, ist ihre Fähigkeit zur
Superovulationsbehandlung
meist optimal. Kranke oder zu
fette Tiere liefern dagegen in der
Regel kaum brauchbare Embryo-
nen. Es gibt immer einen Anteil
von Tieren, die nicht oder nur
schwach auf die Hormonbe-
handlung reagieren. Bei solchen
Tieren und auch bei bereits tra-
genden Rindern oder Kühen bie-
tet es sich an, Eizellen direkt aus
den Eierstöcken abzusaugen
und Embryonen im Labor zu er-
zeugen. Voraussetzung ist, dass
die Eierstöcke gut erreichbar
und frei beweglich sind. Im Zu-
ge des Absaugens von Eizellen
werden auch alle zystenähnli-
chen Gebilde beseitigt, sodass
oft eine auf die nächste Brunst
anschließende Superovulations-
behandlung und Spülung doch
noch zum Erfolg führt.
Optimale Brunst-beobachtung sorgt fürmehr Trächtigkeiten
Ziel des Embryotransfers ist es,
so viele Trächtigkeiten von ei-
nem ausgewählten Spendertier
wie möglich zu erzeugen.
Grundlegende Voraussetzung
dafür ist die Auswahl der pas-
senden Empfängertiere. Als
Empfänger für wertvolle Em-
bryonen kommen sowohl Rinder
als auch Kühe (keine Tiere, die
mehrmals erfolglos besamt wur-
den) in Frage.
Hohe Trächtigkeitsraten werden
nur dann erreicht, wenn im Vor-
feld der Embryoübertragung eine
exakte Brunstbeobachtung bei
den potenziellen Empfängern or-
ganisiert wird. Gespülte Embryo-
nen können mit gleichem Erfolg
6,7 oder 8 Tage nach der Brunst
des Empfängertieres (Tag der
Brunst = Tag 0) transplantiert
werden. Im Labor erzeugte Em-
bryonen (IVP) wachsen optimal
an, wenn das Empfängertier 8
Tage vorher eine Brunst hatte.
Dabei ist es völlig belanglos, ob
es eine natürliche (spontane)
Brunst war oder durch Hormone
induziert wurde – wichtig ist,
dass tatsächlich eine deutliche
Brunst gesehen wurde! Vor der
Embryoübertragung untersucht
der ET-Spezialist zwar noch die
Eierstöcke des vorgestellten
Empfängertieres auf das Vorhan-
densein eines guten Gelbkör-
pers, kann aber anhand dieser
Analyse nicht mehr feststellen,
wann die Brunst stattgefunden
hat. Fazit: der Landwirt kann
durch ein optimales Manage-
ment entscheidend zum Erfolg
des Embryotransfers beitragen.
Dr. Knut Roschlau �
MR-34-35-Embryotransfer.qxd 11.12.2008 12:48 Uhr Seite 2
17. Sächsischer Fleischrindtag in Markn e
Fleischmarkt inBewegung
Nachdem Dr. Uwe Bergfeld, Lei-
ter der Landesanstalt, die zahl-
reichen Gäste aus Sachsen und
anderen Bundesländern begrüßt
hatte, berichtete Matthias Kohl-
müller von der ZMP vom Stand
und der Entwicklung des Rind-
fleischmarktes. Weltweit seien
die USA, Brasilien und die EU
die größten Rindfleischprodu-
zenten. Bisher konnte sich die
EU durch Einfuhrzölle gegen Bil-
ligimporte schützen. Aus tradi-
tionellen Lieferländern der Edel-
fleischteile, wie Argentinien und
Brasilien, wird derzeit kaum
oder sehr wenig importiert. So
muss Argentinien aufgrund sei-
ner hohen Inflation die Eigenver-
sorgung sichern. Für Brasilien
wurde von der EU ein Einfuhr-
stopp erlassen, da bei dieser
Ware die Herkunftsführung
nicht mehr sichergestellt werden
konnte. Für die USA stellt sich
immer noch die Frage des Hor-
mon-Einsatzes. Aber gerade die
Vereinigten Staaten drängen auf
eine Öffnung des europäischen
Marktes. Infolgedessen kam es
in letzter Zeit zu einer Angebots-
verknappung und zu steigenden
Preisen für Schlachtrinder. In-
nerhalb von Deutschland seien
starke regionale Unterschiede in
Sachen Verbraucherverhalten
und Kaufkraft zu verzeichnen,
so Kohlmüller. So ist es bemer-
kenswert, dass nur noch 8 % der
Rinderschlachtungen in den
neuen Bundesländern durchge-
führt werden.
Schweizer Baby Beef
Ivo Wegmann von der Schweizer
Vereinigung der Ammen- und
Mutterkuhhalter (SVAMH) stell-
te das Vermarktungskonzept der
Firma VIANCO vor. Im Rückblick
auf die Entwicklung der Mutter-
kuhhaltung in der Schweiz be-
richtete Wegmann, dass die
Schweiz keine Mutterkuhtraditi-
on hatte, dafür aber eine starke
Überproduktion an Milch und
Käse. Diese Situation machte bei
den Rinderhaltern ein Um-
denken notwendig. An-
fangs zwar belächelt aber
nie behindert, konnte sich
eine Produktion von Baby
Beef (Schlachtabsetzern)
entwickeln, die auf große
Nachfrage beim Schweizer
Verbraucher stieß. Bevor ab
1995 größere Importe an Fleisch-
rindern erfolgten (vor allem An-
gus und Limousin) wurden Kühe
der Zweinutzungsrassen wie
Fleckvieh oder Grauvieh mit
Fleischrindsperma besamt und
diese Kreuzungsprodukte unter
dem Label „Swiss Natura Beef“
vermarktet. Die Schweizer Ver-
braucher sind bereit, für dieses
regionale und tierartgerechte
„unter der Mutterkuh“ produ-
zierte Produkt einen höheren
Preis zu zahlen. Heute exportiert
die VIANCO Fleischrinder be-
reits in viele Staaten Osteuro-
pas.
Absetzer ausNiedersachsen
Über die Vermarktung von Qua-
litätsabsetzern zur Weitermast
berichtete in seinem Vortrag Jo-
hannes Röttger von der MAS-
TERRIND. Die im Verhältnis
eher kleinen Herden in Nieder-
sachsen machten eine Bünde-
lung des Angebotes notwendig.
So wurde ein Auktionsplatz in
der Niedersachsenhalle in Ver-
den geschaffen, der heute zu
den größten und bekanntesten
seiner Art in Deutschland zählt
und auch ein Maß-
stab
zur
Preisbil-
dung der
Absetzer ist.
Ein wichtiges
Merkmal war immer,
dass nur hochwertigste
Absetzer (Bemuskelung,
Genetik, Gesundheit) unter
den Auktionshammer kommen.
Auch im Ausblick in die Zukunft
machte Röttger deutlich, dass
sich nur Spitzengenetik zu gu-
ten Preisen am Markt etablieren
lässt und diese sich nur mit ent-
sprechenden und vor allem leis-
tungsgeprüften Elterntieren er-
zeugen lässt.
Hygiene in derDirektvermarktung
Dr. Evelyn Ulrich berichtete über
Hygienekonzepte und Verord-
nungen in der Direktvermark-
tung. Mit Sicherheit bereitet die
Vielzahl der Regelungen und An-
forderungen den Direktvermark-
tern einige Umstände. Es sollte
jedoch bedacht werden, dass
diese Punkte von Rindfleisch-
produzenten aus Übersee nicht
nachweislich realisiert werden
konnten und somit der europäi-
sche Markt von diesem konkur-
renzlos billigen Fleisch ver-
schont blieb. Dr. Manfred Golze
berichtete über die Forschungs-
ergebnisse der Landesanstalt
hinsichtlich Fleisch- und
Schlachtkörperqualität. Hierbei
36
FLEI
SCH
RIN
DER
Die Sächsische Landesanstalt führte am 06.09.2008 bereits zum 17. Mal einen
Fleischrindtag durch. In guter Tradition wird diese Veranstaltung territorial
wechselnd organisiert und führte in diesem Jahr ins schöne Vogtland. Unter dem
Thema „Vermarktung und Produktqualität“ wurde mit dem Gastgeberbetrieb
„Agrodienst Marktfrucht GmbH“ ein Unternehmen ausgewählt, das bereits
mehrfach vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
für seine gläserne Produktion ausgezeichnet wurde.
MR-36-37-FR Sachsen.qxd 11.12.2008 11:05 Uhr Seite 1
n eukirchen
37
sind die mittelrahmigen Rassen
(vor allem Angus) den großrah-
migen Intensivrassen überlegen.
Spitzenqualität bei jedoch mäßi-
ger Ausbeute liefert die erst seit
kurzem in Deutschland bekann-
te Rasse Wagyu. Der Genuss-
wert des Rindfleisches wird au-
ßer von dem Alter der Tiere, der
Fütterung und Haltung im we-
sentlichen von der Fleischrei-
fung und dem intramuskulären
Fettgehalt bestimmt. Diese Qua-
lität am Markt bezahlt zu be-
kommen, ist allerdings nicht
einfach.
Ausflug in dieVergangenheit
Dr. Stefler von der Universität
Kaposvar/Ungarn berichtete von
der Erhaltungszucht des Ungari-
schen Steppenrindes. Die Rasse,
die im 15. Jahrhundert in
riesigen Herden
zu den gro-
ßen Ver-
marktungszentren wie Wien
oder München in monatelangen
Fußmärschen getrieben wurde,
entsprach damals den höchsten
Anforderungen in Qualität und
Ausbeute. Städte wie Augsburg
oder Nürnberg verboten damals
den Handel mit einheimischem
Schlachtvieh sobald eine Herde
der Steppenrinder eintraf. Damit
wurde eine Vermischung des
hochwertigen Fleisches mit min-
derwertiger Ware verhindert. Ei-
ne frühe Form der Qualitätssi-
cherung. Mit Verbesserung der
landwirtschaftlichen Produktion
sowie dem weniger werdenden
Bedarf an Zugochsen geriet die
Rasse stark unter Druck. Eine
extreme Dürre, die die ungari-
sche Steppe heimsuchte, been-
dete die Zucht im großen Stil.
Der niedrigste Stand um 1900
betrug 187 Kühe und 6 Bullen!
Heute wird die kulturell bedeut-
same Rasse als Genreserve or-
ganisiert gezüchtet und hat
auch eine touristische Bedeu-
tung erlangt.
Details zu den Exkursionsbetrie-
ben:
AgrodienstMarkneukirchen
Das Unternehmen bewirtschaf-
tet 1.200 ha Ackerfläche mit
einer durchschnittlichen
Ackerzahl von 20-25 BP.
Angebaut werden
Raps, (Brau-)Ger-
ste, Weizen
und Hafer.
Mit der Herdbuchzucht mit 20
Kühen der Rasse Vogtländisches
Rotvieh hat sich die Agrodienst
Markneukirchen der Erhaltung
dieser vom Aussterben bedroh-
ten lokalen Rasse gewidmet.
Dass sich eine seltene Haustier-
rasse nicht allein von Enthusias-
mus oder „Nationalstolz“ lang-
fristig erhalten und vor allem
kostendeckend bewirtschaften
lässt, haben die Markneukirche-
ner Bauern erkannt. Neben „Ori-
ginal Vogtländischen Sauerbra-
ten vom Vogtländischen Rotvieh“
werden viele andere Wurst- und
Fleischspezialitäten in der eige-
nen Schlachterei und Hofladen
erzeugt und vermarktet. Dass
der florierende Fleisch- und
Wurstabsatz nie abreißt, sichern
auch 100 auf Stroh gemästete
Schweine sowie die Nachzucht
der 30 Angus und 50 Kreuzungs-
kühe, wobei die Mastbullen im
Sommer Weidegang erhalten.
Außerdem betreibt das Unter-
nehmen noch eine Schafzucht
mit 750 Muttertieren, ein Dam-
wild-Gehege und eine Fisch-
zucht. Das Angebot „der Bauern-
hof als Lernort“ wird von vielen
Schulklassen genutzt. In einem
500 Meter großen Bauernmarkt
werden Bedarfsartikel rund um
die Landwirtschaft angeboten.
Regelmäßig werden Veranstal-
tungen wie zum Beispiel ein Fi-
scherfest durchgeführt. Kurzum
ist das Unternehmen ein wichti-
ger wirtschaftlicher und kulturel-
ler Teil der Region.
AgrargenossenschaftAdorf
Die bereits erwähnten rauen kli-
matischen und geografischen
Bedingungen in diesem Teil
Sachsens bewogen die Adorfer
Bauern, bereits 1994 den Schritt
in Richtung extensiver Biopro-
duktion (Gäa e.V.) zu gehen.
Heute bewirtschaftet die aus 45
Mitgliedern bestehende Genos-
senschaft mit 13 Arbeitskräften
und derzeit 4 Auszubildenden
insgesamt 1.145 ha Nutzfläche.
Auf 580 ha Ackerland werden
Hafer, Roggen, Erbsen, Dinkel
und Kleegras angebaut. Auf 565
ha Grünland, die zum Teil auf-
grund ihrer Hanglage mit Ma-
schinen nicht zu bewirtschaften
sind, werden 300 Mutterkühe
mit Nachzucht gehalten. Die
Herde besteht aus den Rassen
Gelbvieh (Herdbuchzucht),
Fleckvieh, Limousin, Angus, He-
reford und deren Kreuzungen.
Alle Kreuzungstiere werden zur
Mast verkauft.
Außerdem werden Maschinen-
leistungen angeboten. Eine Fut-
termittelhandlung sowie ein Ge-
tränkemarkt und eine Auto-
waschanlage runden das Be-
triebsprofil ab.
Carsten Oeser �
Gut entwickelte Gelbviehfärse in Adorf
MR-36-37-FR Sachsen.qxd 11.12.2008 11:06 Uhr Seite 2
20. Charolais-Bundesschau
Spitzengenetik in gemütlicher Atmosp
Spitzengenetik bei den Jungbullen
Die Bullenkälber des letzten
Zuchtjahrgangs gingen in sechs
Richtgruppen in den Wettbe-
werb. Die erste Gruppe domi-
nierte ein Hernani-Sohn aus
dem Luxemburger Betrieb Ex-
ploitation Agricole, Bertrange.
Der Bulle überzeugte durch sehr
viel Qualität der Rasse und hatte
mit dem Zweitbesten der Grup-
pe einem Ronaldo-Sohn von der
Gries GbR aus Hessen einen
ganz starken Verfolger im Na-
cken. In der zweiten Gruppe
ging ein exzellenter Bulle aus
Bayern an der Spitze. Der sehr
korrekte und rahmige Verdi, ein
Vilnius-Sohn, wurde von Georg
Rietzler aus Kempten vorge-
stellt. Ein wiederum sehr typvol-
ler Bulle der Exploitation Agrico-
le aus Luxemburg rangierte auf
dem Ib-Platz. In der dritten Al-
tersklasse führte ein „Überflie-
ger“ das Feld an. Spitzengenetik
aus Embryotransfer präsentierte
Marko Beu aus Niedersachsen.
Sicherlich an der Obergrenze
des Zuchtzieles, aber enorm
entwickelt wurde dem Ausnah-
mebullen dann auch der Sieger-
titel über alle Jungbullen zuge-
sprochen. Zwei junge Bullen mit
sehr viel Qualität der Rasse aus
dem Zuchtbetrieb Ernest Hoef-
fel, Elsass, rangierten in der Al-
tersklasse des Siegerbullen an
zweiter und dritter Stelle. In der
vierten Altersklasse setzte sich
die Gries GbR aus Hessen mit
einem überragenden Laurin-
Sohn an die Spitze. Dieser Ia-
Preisträger zeigte sich sehr kom-
plett im Exterieur. Auch er hatte
einen ganz starken Konkurren-
ten mit dem Bi Jou-Sohn Dia-
mant aus dem Zuchtbetrieb
Francis Boehmler aus dem El-
sass. In der fünften Altersklasse
dominierte ein sehr korrekter
Typ-Bulle aus dem Zuchtbetrieb
Beu das Feld. Er war ein hervor-
ragendes Aushängeschild für
seinen Vater Epson, der in Sach-
sen-Anhalt gezogen wurde.
Nicht ganz so korrekt in den
Fundamenten, aber überaus
stark entwickelt und mit einem
sonst hervorragenden Exterieur
warb der Ib-Bulle dieser Gruppe
für seinen Züchter Robert All-
mansberger aus Bayern. Den
Ananas-Sohn zeichnen insbe-
sondere Länge und ein hervorra-
gendes Becken aus. Die letzte
Altersklasse der Jungbullen führ-
te der äußerst komplette und
typvolle Bulle Hans, ein Honk-
Sohn, von Horst Bierwirth aus
Hessen an. Der sehr korrekte
Körperbau dieses Bullen und die
ausgeglichene Bemuskelung
brachten ihm schließlich den
Reservesiegertitel für die Kate-
gorie der Bullenkälber ein. Auf
dem Ib-Platz in dieser Gruppe
rangierte der hornlose Hondu-
ras-Sohn Heros von Herbert
Müller aus Nieheim. Auch die-
ser Bulle zeigte sich sehr kor-
rekt. Sehr interessante Genetik
zog sich in den Pedigrees der
Bullenkälber durch den gesam-
ten Wettbewerb.
Kuhkälber mit bisherunerreichter Leistungund Ausgeglichenheit
Der starke Block der Kuhkälber
wurde in acht Gruppen rangiert.
Hier zeigten die ausstellenden
Betriebe eine bisher noch nicht
erreichte Leistungsdichte und –
stärke. Insbesondere bei der Sie-
gertierauswahl zeigte sich im
Abschlussbild dieser Kategorie
ein phantastisches Bild leis-
tungsstarker und korrekter
Spitzengenetik. In der ersten Al-
tersklasse machte Josef Fraas
aus Niedersachsen mit Aurelie,
einer Panama-Tochter, das Ren-
nen. Ein erlesenes Pedigree und
ein tadelloses Exterieur mit viel
Ausdrucksstärke zeichnen die
Ia-Preisträgerin, die letztendlich
auch Siegerin unter den Kuhkäl-
bern wurde, aus. Ganz stark
zeigte sich auch die Ib-Preisträ-
gerin in dieser Gruppe, eine
Russ-Tochter, die von der Exploi-
tation Agricole aus Luxemburg
vorgestellt wurde. Die Ia-Preis-
trägerin der zweiten Altersklasse
wurde vom Zuchtbetrieb Beu ge-
stellt. Die Epson-Tochter Mona
zeigte sehr viel Typ, eine ausge-
glichene Bemuskelung und ein
überzeugendes Exterieur. Auf
dem Ib-Platz in dieser Alters-
klasse rangierte die Urbino-
Tochter Vanina von Johannes
Imöhl aus Nordrhein-Westfalen.
Auch dieses Kuhkalb zeigte ein
tadelloses Exterieur. Die dritte
Altersklasse entschied Erwin Ra-
benau aus Hessen mit Violette,
einer Necesaire-Tochter, für sich.
Sehr korrekt im Exterieur, ausge-
glichen bemuskelt und mit viel
Qualität der Rasse präsentierte
sich dieses Kuhkalb dem Publi-
kum und erhielt später den Re-
servesiegertitel in der Kategorie
Kuhkälber dafür.
Wo exzellente Tiere ganz vorne
marschieren, haben es hervorra-
gende Vererberinnen schwer. So
auch die Ib-Preisträgerin Orchi-
dee aus der Viering GbR, Hes-
sen. Das hervorragende Pedi-
gree des Kuhkalbes wurde unter-
strichen durch die Präsentation
des Tieres selber. Die vierte Al-
tersklasse dominierte Eric Ebert
aus Sachsen-Anhalt mit einer ex-
quisiten Natur-Enkelin, die
durch Wuchs und exzellentes
Exterieur überzeugte. Mit dem
38
FLEI
SCH
RIN
DER
Jährliche Bundesschauen sind beim Deutschen Cha-
rolaisverband eine Selbstverständlichkeit und haben
lange Tradition. Zum 20. Mal trafen sich die Charo-
laiszüchter Deutschlands und Gäste aus dem Elsass
und Luxemburg zu ihrem Jahreshöhepunkt, zum
dritten Mal fand die Schau in Northeim in gemütli-
cher Hallenatmosphäre statt. Mehr als 70 Tiere gin-
gen in den Wettbewerb und sorgten für einen span-
nenden Vergleich beim Richten und für starken Bei-
fall für hervorragende Zuchtqualität.
Das Reservesieger-Jungrind Betzy vom Betrieb Ernst-August Arndt, Syke, zeigteeine ganz starke Entwicklung
MR-38-39-Spitzengenetik.qxd 11.12.2008 8:01 Uhr Seite 1
sphäre
39
Ib-Platz musste sich in dieser
Gruppe Jens Lilienthal zufrieden
geben. Seine Natur-Tochter Ro-
salie zeigte sich rahmig, korrekt
im Exterieur, aber nicht ganz so
ausdrucksstark. In der fünften
Altersklasse setzte sich Francis
Boehmler aus dem Elsass mit
Loop de Fovore an die Spitze.
Nicht ganz so rahmig wie man-
che ihrer Konkurrentinnen, dafür
aber sehr typvoll und sehr har-
monisch in den Körperübergän-
gen präsentierte sie sich dem
Publikum. Den Ia-Platz der
sechsten Altersklasse entschied
die Mutterkuhhaltung Teichröda
aus Thüringen für sich. Die
Opal-Tochter Nanita fiel durch
Qualität der Rasse, Breite und
Tiefe sowie Ausgeglichenheit in
der Bemuskelung auf. Auch in
dieser Gruppe rangierte Jens Li-
lienthal aus Niedersachsen auf
einem Ib-Platz. Seine Nectagerc-
Tochter zeigte einen guten Rah-
men und eine enorme Bemuske-
lung in Rücken und Keule. In der
vorletzten Altersklasse der Kuh-
kälber setzte sich Herbert Mül-
ler aus Nordrhein-Westfalen mit
der hornlosen Fantasia, einer
Elitair-Tochter, an die Spitze.
Diese Gruppe war ganz stark be-
setzt und zeigte auch auf den
drei weiteren Plätzen beste
Zuchttiere aus den Betrieben
Hoeffel, Gries und Fraas. Die
letzte Altersklasse der Kuhkälber
entschied Ernest Hoeffel aus
dem Elsass mit einer Veneur-
Tochter, die sehr viel Zukunft
zeigte, für sich.
In keinem Wettbewerb vorher
war die Konkurrenz der Kuhkäl-
ber so stark, wie auf dieser Bun-
desschau. Das zeigte sich in der
Besetzung der einzelnen Grup-
pen beim Richten genauso, wie
bei der späteren Siegertieraus-
wahl. Zwischen den einzelnen
Rangierungen lagen meist nur
Nuancen, so stark war das Teil-
nehmerfeld.
Jungrinder mit vielAusstrahlungund Ausgeglichenheit
Der Wettbewerb der Jungrinder
aus dem vorletztem Jahrgang
wurde in fünf Altersklassen ran-
giert. Die erste Altersklasse ent-
schied Hubert Bourgeois aus
Sachsen mit einer sehr typvollen
Färse für sich. Osiris, eine Solfe-
rino-Tochter, überzeugte durch
ein sehr harmonisches Exterieur,
sehr gute Fundamente und sehr
viel Ausstrahlung. In der zweiten
und dritten Altersklasse machte
die Mutterkuhhaltungs GmbH
aus Teichröda, Thüringen, ein-
mal mehr das Rennen. Udette
und Gandi sind beides Eros-
Töchter, stehen im mittleren
Rahmen und zeigen sehr viel
Zuchttyp bei sehr gutem Exte-
rieur. Auf dem Ib-Platz in der
zweiten Altersklasse rangierte
Ernst-August Arndt, Niedersach-
sen, mit Goldlady, einer Ocean-
Tochter. Eine sehr gute Länge,
Wüchsigkeit und ausgeglichene
Bemuskelung bei gutem Zucht-
typ zeichnen diese Zukunftsfär-
se aus. Den Ib-Platz in der drit-
ten Altersklasse belegte Georg
Rietzler aus Bayern mit einer
ebenfalls sehr korrekten und
hoffnungsvollen Zukunftsfärse.
Die vierte Altersklasse entschied
Ernst-August Arndt für sich. Die
hornlos gezogene Betzy zeigte
sich sehr wüchsig, war sehr har-
monisch in den Körperübergän-
gen und gut bemuskelt. Ihr
Lohn war der Reservesiegertitel
in der Kategorie der Jungrinder.
Nicht ganz so stark entwickelt,
aber sehr ausgeglichen und mit
viel Frische zeigte sich die Ib-
Preisträgerin in der Reservesie-
ger-Klasse. Carmina, eine Ro-
meo-Tochter, warb damit für den
ausstellenden Betrieb Exploitati-
on Agricole aus Luxemburg. Die
letzte Altersklasse der Jungrin-
der-Kategorie entschied eindeu-
tig Thomas Schrell aus Nord-
rhein-Westfalen für sich. Die
Panama-Tochter Vania präsen-
tierte sich mit einem Super-Typ
und äußerst korrekt und wurde
dafür mit der goldenen Landes-
plakette ausgezeichnet. Mit ei-
nem Ehrenpreis des Schleswig-
Holsteinischen Landesministeri-
ums wurde Anke Jaspers für die
Ib-Preisträgerin Elsbeth, eine
Ulm-Tochter, belohnt.
Ein Versäumnis, wennman nicht dabei war
Natürlich verursachten die der-
zeitigen neuen Blauzungenaufla-
gen auch dem Veranstalter für
die 20. Bundesjungviehschau
entsprechende Sorgen und eini-
ge Ausfälle. Letztlich drücken
derartige Unwägbarkeiten auch
auf die gesamte Stimmung in
der Züchterschaft, aber den-
noch: Das, was die Charolais-
züchter in Northeim zeigten,
hatte den Besuch verdient. Die
Qualität der Tiere lag sehr eng
beieinander und machte es der
souverän agierenden Preisrich-
terin Cornelia Buchholz aus
Brandenburg nicht immer leicht.
Viel Beifall erhielten die Züchter
für gezeigte Spitzengenetik wäh-
rend der Schau und viel Lob gab
es nach der Veranstaltung. Cha-
rolaisfreunde, die in diesem Jahr
in Northeim nicht dabei waren,
haben wirklich etwas Wesentli-
ches versäumt. Hervorragend
selektierte Tiere mit Spitzen-Pe-
digrees französischer, luxembur-
gischer und deutscher Herkunft,
zeigten Zuchtfortschritt und so-
lide Zuchtbasis auf ganzer Linie.
Man darf auf die Schauen und
Auktionen gespannt sein, die in
diesem Winter in den einzelnen
Bundesländern stattfinden.
Große Anerkennung und ein
ganz großes Lob für ihr Engage-
ment gebührt den ausstellenden
Züchtern, die erheblichen Auf-
wand auf sich nehmen, um in
bester Art und Weise für die
Rasse und ihre Zucht zu wer-
ben.
Friedrich Averbeck �
Das herausragende Sieger-Bullenkalb wurde von Marko Beu, Osterholz-Scharmbeck, (3. v. l.) vorgestellt
Mit Aurelie präsentierte Josef Fraas ein ausgezeichnetes Sieger-Kuhkalb
MR-38-39-Spitzengenetik.qxd 11.12.2008 8:02 Uhr Seite 2
30. Fleischrindertage in Verden
Fleischrinderfreunde treffen sich
Der Züchterabend am Freitag,
den 13. Februar, findet wie ge-
wohnt im Auktionsring der Nie-
dersachsenhalle statt und wird
ab 21.00 Uhr durch die „Verde-
ner Spätlese“, die Eliteauktion
für weibliche Tiere, begleitet.
Der folgende Tag wird um
9.00 Uhr mit der „Galloway-
Bühne“ und der „Verdener Bul-
lenparade“ eingeleitet. Hier wer-
den alle 1a-prämierten Bullen
des Verkaufsprogramms vorge-
führt und kommentiert. Außer-
dem werden ca. 20 bewährte
Bullen der verschiedenen Ras-
sen als Werbeträger für die
Zuchtbetriebe und den Zucht-
verband vorgestellt und kom-
mentiert. Danach wird ein Richt-
wettbewerb von ausgesuchten
Top-Rindern unter dem Motto
„Verdens Zukunft“ stattfinden.
Nach engagierten Aktivitäten
der Verdener Jungzüchter wird
dann um 13.15 Uhr zur mit
Spannung erwarteten Auktion
übergeleitet. Mehr als 120 aus-
gesuchte Spitzenbullen der ver-
schiedenen Fleischrassen kom-
men zur Versteigerung durch
MASTERRIND-Auktionator Mi-
chael Hellwinkel. Kaufinteres-
sierte, die beste Bullen für die
nächste Decksaison suchen,
Freunde der Mutterkuhhaltung,
von der extensiven Highland-
Kuh bis zum intensiven Blonde
d’Aquitaine-Bullen, und Schau-
lustige, die Spaß an hervorra-
gend vorbereiteten Auktionstie-
ren haben, sind eingeladen, in
Verden dabei zu sein. Detail-
Auskünfte erteilt die
MASTERRIND unter Telefon
04231/679-170, per Fax -288
oder E-Mail fleischrinder@
masterrind.com. �
40
FLEI
SCH
RIN
DER
Am 13. und 14. Februar 2009 führen die niedersächsi-
schen Fleischrinderzüchter zum 30. Mal ihren Schau-
und Auktionstag in der Niedersachsenhalle in Verden
durch. Zur Jubiläumsveranstaltung dieses züchte-
rischen Highlights auf der deutschen Fleischrinder-
bühne werden wieder zahlreiche Gäste aus dem
In- und Ausland erwartet.
Die „Verdener Spätlese“ – immer wieder ein Highlight der Fleischrindertage
MR-40-41-FR-Tage.qxd 11.12.2008 8:03 Uhr Seite 1
MASTERRIND GmbH, Abt. Fleischrinder27283 Verden, Lindhooper Strasse 103TELEFON 04231.679-114, TELEFAX 04231.679-288INTERNET www.masterrind.com, EMAIL fleischrinder@masterrind.com
Freitag, 13. Februar 2009
13.00 Uhr Körung und Vorstellung der Verkaufsbullen
19.30 Uhr Züchterabend im Auktionsring
21.00 Uhr Verdener Spätlese –Sonderauktion selektierter Spitzenfärsen
Samstag, 14. Februar 2009
9.00 Uhr Galloway-BühneBullenparadeJungzüchterwettbewerb
12.30 Uhr Präsentation der Sieger
13.00 Uhr Auktion
30. Fleisch-rindertage
Spannende Februartage in Verden:
Grosse Bullenauktion · Schauprogramm
MR-40-41-FR-Tage.qxd 11.12.2008 8:03 Uhr Seite 2
Anguszüchter trafen sich in Holsteinund tagten in Niedersachsen
Treffpunkt war der an Nieder-
sachsen angrenzende Betrieb
von Jörn Christern und Dirk Lu-
dewig in Geesthacht, gleich hin-
ter der Elbe. Ein erstklassiger,
zukunftsweisender Marktfrucht-
Futterbaubetrieb mit einer Be-
triebsfläche von 370 ha, aufge-
teilt in 65 ha Grünland und 305
ha Ackerbau mit Getreide, Raps,
Zuckerrüben und Silomais in der
Fruchtfolge. An Rindern werden
50 Angus-Herdbuchkühe mit
Nachzucht, deren Wurzeln in
den 50er Jahren zu finden sind,
sowie 250 Mastbullen gehalten.
Hier stellt sich die Frage, warum
sich ein Betrieb mit solch einer
Flächenausstattung mit Mutter-
kuhhaltung und Bullenmast be-
schäftigt. Langeweile ist sicher
kein Beweggrund.
Bei näherer Betrachtung kann
festgehalten werden: in der Mut-
terkuhhaltung nutzt der Betrieb
ein Altgebäude und nimmt an
Umweltprogrammen teil, hält
dadurch die Gebäude- und Fut-
terkosten gering. Der Abkalbe-
zeitraum liegt in der ackerbauru-
higen Zeit von November bis Ja-
nuar. So werden Arbeitsspitzen
vermieden und die Weidesaison
der Kälber bis Anfang Oktober
hervorragend ausgenutzt. Die
Mutterkühe können, sofern die
Witterung es zulässt, ohne Wei-
teres bis Dezember auf den
Grünlandflächen verbleiben. In
der Winterfütterung besteht die
Ration ausschließlich aus Gras-
silage, Heu und Mineralfutter.
Alles im allem sehr gute Rah-
menbedingungen für eine wirt-
schaftliche Mutterkuhhaltung.
ProfessionellerMastbetrieb
Ein besonderes Highlight war
die Bullenmast mit 250 Tieren
auf Stroh in einem vor 30 Jahren
errichteten Altgebäude und ei-
nem Neubau aus dem Jahr
2000. Die Tiere sind in Groß-
buchten mit bis zu 40 Mastbul-
len untergebracht. Bei dem An-
blick der Tiere schlugen die Her-
zen der Anguszüchter höher -
über 200 Angusmasttiere auf ei-
nem Betrieb. Gefüttert wird eine
Mischration aus Mais und Gras-
silage mit einem entsprechen-
den Eiweißausgleich aus Raps
und Sojaschrot.
Die Schlachtergebnisse spre-
chen für sich. Im Durchschnitt
halten die Schlachtkörper
390 kg SG mit einer über 50pro-
zentigen U-Klassifizierung. Sollte
die Fettabdeckung einzelner Tie-
re nicht im gewünschten Bereich
von 2 oder 3 liegen, wird sofort
die Fütterung neu berechnet.
Diese Ergebnisse sind mit der
Rasse Angus möglich, wenn be-
stimmte Regeln Beachtung fin-
den wie z. B. optimale Haltung,
hervorragendes Fütterungsre-
gime und erstklassiger Blick für
schlachtreife Tiere.
Mit dieser positiven Grundstim-
mung ging es zurück über die El-
be nach Niedersachsen zur LVA
in Echem. Dort begrüßte uns Dr.
Landmann, der Leiter der Lehr-
und Versuchsanstalt. Er war es,
der in einer Zeit in der wir mit
MKS und BSE zu kämpfen hat-
ten, im Jahr 2000 die Mutterkuh-
haltung nach Echem holte und
in den Lehrplan aufnahm. Für
die Besucher war die sehr junge,
ausgeglichene Herde mit hervor-
ragenden Absatzkälbern bei Fuß
eine Augenweide.
Es zeigt sich wieder einmal,
dass die Mitarbeiter der LVA
auch mit Herz bei der Arbeit
sind, sonst hätten Herr Flögel,
Leiter des Fachbereiches Land-
wirtschaftliche Erzeugung, und
Herr Kropf, der als Ausbilder in
Echem tätig ist, verantwortlich
für die Herdenführung, nicht ei-
ne solche Herde vorstellen kön-
nen. Es ist gut zu wissen, dass
das Produktionsverfahren Mut-
terkuhhaltung in der LVA Echem
beherrscht wird und dieses Wis-
sen an junge Landwirte und an-
dere Interessierte weitervermit-
telt wird.
Im Anschluss an die umfangrei-
chen Betriebsbesichtigungen be-
richtete Friedrich Averbeck über
Aktuelles aus dem Hause der
MASTERRIND und Neues aus
dem Veterinärbereich.
An dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön an die Familien
Jörn Christern und Dirk Ludewig
sowie die LVA Echem für die
Gastfreundschaft und die Bereit-
schaft, diesen Angustag auszu-
richten.
Thorsten Ahlers �
42
FLEI
SCH
RIN
DER
Im September war es endlich wieder so weit: das
Rassetreffen für die niedersächsischen Anguszüchter
stand auf der Tagesordnung. Die große Resonanz
mit über 60 Besuchern zeigte wie wichtig solche Zu-
sammenkünfte sind. Für viele Anguszüchter ist dieses
Treffen eine Gelegenheit, um über den eigenen Teller-
rand zu schauen und mit Züchterkollegen zu fach-
simpeln.
MR-42-43-Angus-Blonde.qxd 11.12.2008 8:06 Uhr Seite 1
43
Auf dem Betriebsgelände derAgrozucht GmbH Burkersdorferöffneten die Gastgeber Man-fred Göpfert (Agrozucht) undJens Heinrich (GimmlitztalerMutterkuh GmbH) die Veran-staltung pünktlich mit einemkleinen Imbiss und der Vorstel-lung ihrer Betriebe. Der Einla-dung waren knapp 30 Interes-sierte aus elf Betrieben und fastallen neuen Bundesländern undzusätzlich Niedersachsen ge-folgt. Nach dem gegenseitigenVorstellen der Teilnehmendenfolgten die Herdenbesichtigun-gen bei exzellentem Wetter.Die Reinzuchtherde der Gimm-litztaler Mutterkuh GmbH zeigtesich erfreulich neugierig amWeidezaun, sodass sich alle Be-teiligten aus der Nähe von derQualität der Tiere überzeugenkonnten. Geschäftsführer JensHeinrich berichtete über die bis-her geleistete und sichtbar guteZuchtarbeit, die 2004 mit demKauf von sechs reinrassigenJungrindern begann. Für dasUnternehmen, welches sichnach der Wende auf die Abset-zerproduktion mit größtenteilsKreuzungstieren konzentrierte,war dies der Startschuss für dieHerdbuchzucht. Neben 275 haDauergrünland und 220 Mutter-kühen steht inzwischen auchweibliche Nachzucht für einenweiteren Ausbau auf etwa 30Herdbuchkühe bereit. Die einge-setzte Topgenetik von Besa-mungsbullen wie Laidise, Pa-gnol oder auch Richelieu spie-gelte sich in den gesehen Färsenwider. Als Problem sprach HerrHeinrich die nicht optimale Be-samungsrate in seinem Betrieban, womit sich der Einsatz vonBullen im Natursprung nichtumgehen ließe. Nach seinen Er-fahrungen in Reinzucht und Ab-setzervermarktung steht die
Zucht auf genetisch hornloseTiere nicht im absoluten Vorder-grund, man sollte sie aber auchnicht aus dem Auge verlieren.Tageszunahmen und die damitverbundene Mastleistung derFresser sind von größerer Be-deutung für das Unternehmen,sodass in der vorgestellten Pro-duktionsherde ein gehörnterBlonder aus eigener Zucht seinegut bemuskelten Nachkommenpräsentieren konnte. Nach zahlreichen Fragen, Fach-gesprächen und Diskussionensetzten sich alle neugierigenZüchter wieder in RichtungAgrozucht GmbH in Bewegung.Die Agrozucht GmbH ist ein Be-trieb, der schon in den 80er Jah-ren mit der Mutterkuhhaltungbegann und heute auf knapp800 ha Grünland mit ca. 560Tieren, verteilt auf vier Rassen,hervorragende Zuchtarbeit lei-stet. Erfolge auf zahlreichenSchauen und Auktionen spre-chen hier für sich. An mehrerenHaltepunkten, wie Reinzucht-herde, aufgestallten Färsen so-wie verschiedenen Färsen- undJungrinderweiden, wurden dieZuchtziele des geschäftsführen-den Gesellschafters, ManfredGöpfert, für alle Besucher sicht-bar. Das gesteigerte Bedürfnisdes osteuropäischen Raumesnach typisch französischenBlonde d´ Aquitaine, dabei ge-netisch hornlos und mit gutemFundament ausgestattet, ist hiervon wesentlicher Bedeutung. Re-gelmäßige Reisen nach Frank-reich zu inzwischen befreunde-ten Züchtern und Ausstellungenbestätigen diese Aussage undseine Wahl von erworbenenZuchtbullen wie z.B. Bolder (Va-ter: Rochefort) oder Bolina (Va-ter: Tsar), von denen demnächstdie ersten Kälber erwartet wer-den.
Abgerundet wurde dieser Tagdurch den anschließend wieder-um sehr regen Erfahrungsaus-tausch untereinander bei einemweiteren Imbiss. Einstimmigwurde der Vorschlag nach einerWiederholung dieses Treffensangenommen und auch derWunsch, diese Zusammenkunftzur Tradition werden zu lassen.An dieser Stelle nochmals ein
herzliches Dankeschön an dieGastgeber und ihre Mitarbeiterfür viele interessante Einblickeund die gute Bewirtung, die al-len zuteil wurde.In der Hoffnung auf das Jahr2009 mit ähnlich engagiertenBetrieben – vielleicht in einemanderen Teil Deutschlands.
Katja Wötzel �
Rassetreffen der Blonde d’Aquitaine-Züchter in SachsenSamstag, den 11. Oktober, fanden sich die
ostdeutschen Züchter der Rasse Blonde d’Aquitainezu ihrem ersten gemeinsamen Erfahrungsaustauschin Frauenstein (Sachsen) zusammen.
Jungrinder auf der Weide der Gimmlitzer Mutterkuh GmbH (Foto M. Göpfert)
August 2008
Weidefest Schönbronn (Bayern)
Der unter der Organisation vonHerrn Klemm und seinen Züch-terkollegen aus vielen Bundes-ländern organisierte Richtwett-bewerb zur EuroBeef der RasseLimousin, bescherte unserenZüchtern der MASTERRINDgroße Erfolge. So siegte derschon von der Schwarz-Rot-Gold-Schau bekannte Titanes-Sohn Tigris P von der Agro-zucht Burkersdorf in der Klasseder Altbullen. Die Sulky-TochterEmilia Pp vom Zuchtbetrieb Ker-stin und Heiko Fischer konntesich in der Gruppe der Färsendurchsetzen. Mit Diana vomZuchtbetrieb Martin Peek domi-nierte eine Kuh mit Kalb bei Fußaus Niedersachsen ihre Richt-gruppe. Die Klasse der Jungbul-len entschied Vampir vom Li-mousinhof Klemm für sich.Spannend wurde es bei der
Wahl des EuroBeef Champions.Der französische Preisrichterentschied sich für die eindrucks-volle hornlose Färse Emilia Pp.Reservesieger wurde der überra-gende hornlose Altbulle Tigris P.Allen Gewinnern einen herzli-chen Glückwunsch und großeAnerkennung für die geleisteteZuchtarbeit!
Carsten Oeser �
Tigris Pp, ein beeindruckenderReservesieger
MR-42-43-Angus-Blonde.qxd 11.12.2008 12:51 Uhr Seite 2
44
FLEI
SCH
RIN
DER
Der neuerbaute Stall beherbergt
eine 45 Mutterkühe umfassende
Herde mit vielfältiger und hoch-
karätiger Genetik. Mit künstli-
cher Besamung wird ein interes-
santes Angebot an Nachzucht
angeboten. Bullen von z.B:
Rocky PP, Samson PP, Honan-
nes PP oder Steinadler P zeig-
ten, dass sie ihr Leistungsver-
mögen auch in einem Biobetrieb
bringen. Als Herdenbullen de-
cken aktuell Vin Venezia P
(Marywood x Paymaster), Herr-
scher sowie Hoeness (H. United
P x Hillmann Pp). Mit Iroc
Rocket wird auch Genetik aus
Übersee eingesetzt. Somit konn-
ten die Züchter auch einige Be-
samungsbullen in natura sehen.
Anschließend stellte Mathias
Urbach seinen seit 2003 beste-
henden Zuchtbetrieb vor. Was in
5 Jahren erreicht wurde, konnte
sich mehr als sehen lassen. In
einem neugebauten Stall zeigte
sich die männliche Nachzucht
von z. B. Laki II, Poldart P,
Atlantis P oder Javanais P in
prächtiger Verfassung. Deutlich
wurde, wie zügig man mit dem
Einsatz von Besamung einen
wesentlichen Zuchtfortschritt er-
reichen kann. Bei der Herdenbe-
sichtigung fiel allen die enorm
bemuskelte Nachzucht des Her-
denbullen Lando P (Lorenz PP)
auf. Lando verkörperte sehr gut
den von vielen angestrebten
mittelrahmigen Wirtschaftstyp.
Mitgliederversammlungim Schwalbennest
Mit Spannung wurde die Mit-
gliederversammlung im Hotel
Schwalbennest erwartet. Die im
Vorfeld kontrovers diskutierte
Gründung des Verbandes deut-
scher Simmentalzüchter (VdSi)
wurde mit einem unerwartet
knappen Mehrheitsbeschluss
rechtskräftig. Die ASR-Arbeits-
gruppe Fleckvieh-Fleisch besteht
jedoch bis zur Konsolidierung
des neuen Verbandes vorerst
weiter.
Am Sonntag stand der Besuch
des Lehr- und Versuchsgutes
Rudlos auf der Tagesordnung. In
Zusammenarbeit mit der Univer-
sität Gießen wurden For-
schungsergebnisse zum Verhal-
ten verschiedener Rinderrassen
und deren Auswirkungen auf das
betriebswirtschaftliche Ergebnis
vorgestellt. Mit der Entwicklung
eines Charaktertestes (Fluchtfak-
tor) wurde deutlich, dass die Se-
lektion auf umgänglichen Cha-
rakter Teil des Zuchtzieles sein
sollte. Praktiker kennen das Pro-
blem. Oftmals genügt ein einzel-
nes nervöses Tier, um eine gan-
ze Herde zu beunruhigen und ei-
ne Herdenbehandlung schwierig
oder sogar gefährlich zu ma-
chen. Das Gut züchtet mit 130
Mutterkühen die Rasse Fleck-
vieh-Fleisch. Als Herdenbullen
kommen Pauli P (Palma x Bog-
dan) und Gabor (Goldy x Ho-
nannes) zum Einsatz.
Ausklang im Erlenhof
Zum Abschluss des Treffens
stellte Winfried Müller seinen
Zuchtbetrieb Erlenhof vor, der
durch viele Schauerfolge einen
hohen Bekanntheitsgrad erreicht
hat. Der Biobetrieb hält seit
1984 Mutterkühe und züchtet
seit 10 Jahren genetisch hornlo-
ses Fleckvieh. Zum Einsatz
kommen Topvererber aus KB
und hochwertige Herdenbullen.
Beeindruckend war die Fitness
des mittlerweile 13 Jahren alten,
bekannten Herdenbullen Pom-
padour P. In schöner Umge-
bung des Erlenhofes klang ein
rundum gelungenes Treffen aus.
Einen bleibenden Eindruck hin-
terließen das hohe Engagement
aller Züchter sowie die sehr ge-
pflegten und modernen Stall-
anlagen. Außergewöhnlich war
auch die Ruhe aller Zuchther-
den. Den Züchtern sei für ihre
große Gastfreundschaft herzlich
gedankt. Deutlich wurde, wie zü-
gig sich die Fleisch-Fleckvieh-
zucht in Hessen auf ein sehr ho-
hes Niveau entwickelt hat. Das
wundervolle Herbstwetter und
die schöne Umgebung von Als-
feld machten die Veranstaltung
zu einem Erlebnis, das vielen
noch lange in Erinnerung blei-
ben wird.
Carsten Oeser �
In Hessen
Bundes-Züchtertreffender Rasse Fleckvieh-Fleisch
Am 11. und 12. Oktober stellten sich bei herrlichem
Herbstwetter und der ansprechenden Alsfelder
Umgebung vier hessische Fleischfleckviehzüchter mit
ihren Tieren vor. Die alljährlich von der ASR organi-
sierte Veranstaltung wurde auf dem durch viele
Schauen bekannten Zuchtbetrieb von M. Scheuer-
mann und A. Schleich durchgeführt und von
Dr. Röhrmoser vor ca. 100 Teilnehmern eröffnet.
Fleischfleckviehbulle VENEZIA PP (V. Marywood) – ein ehemaliger Besamungs-bulle der Station Meißen
Fleckvieh – zahlreiche Besucher auf dem Versuchsgut Rudlos
MR-44-45-Hessen-Hereford.qxd 11.12.2008 11:08 Uhr Seite 1
45
An einem Samstagim Oktober
Auf dem rustikalen Weidegelän-
de von Hergen Eickhorst in
Sandhatten bei Oldenburg wur-
den 18 Herefordbullen aufgetrie-
ben, die in vier Altersklassen
von MASTERRIND-Mitarbeiter
Torsten Kirstein gerichtet wur-
den. In der ältesten Klasse do-
minierte der rahmige und sehr
korrekte Wolfmann von Jens Rei-
mers, Henstedt-Ulzburg (RSH),
die Konkurrenz und wurde zu-
sätzlich mit dem Bundesreser-
vesiegertitel belohnt.
Ein außergewöhnlicher Rasse-
vertreter ist der zweite Klassen-
sieger Wrabeno 9R HN von
Frank Seifert aus Beilrode.
Enorm entwickelt mit über 1,65
m Kreuzbeinhöhe und mehr als
1.100 kg Körpermasse bei tadel-
losem Exterieur und harmoni-
scher Bewegung beeindruckte
Wrabeno 9R HN die Konkurrenz
und wurde anschließend zum
Bundessieger gekürt. Ob immer
größer, immer schwerer und im-
mer extremer die richtige Zucht-
Philosophie ist, muss der Rasse-
verband beantworten, an die-
sem Tage jedenfalls war Wrabe-
no 9R HN nicht zu besiegen.
Einen tollen Erfolg konnte der
Rinderzuchtbetrieb Elbaue Wie-
gand mit dem 1a-prämiierten
Colin verzeichnen. Der typvolls-
te aller Bullen wechselte im Zu-
ge der Auktion für 2.400 Euro
den Besitzer und deckt jetzt in
einer großen Zuchtherde in Bad
Fallingbostel. Auch die Qualität
des jüngsten Klassensiegers,
dem erst 14 Monate alte Wolf-
mann-Sohn Wolfram, wurde von
einem südniedersächsischen
Züchter mit dem Zuschlag von
1.900 Euro honoriert.
Insgesamt 33 Rinder aus 10
Zuchtbetrieben waren Anfang
Mai auf den Weiden von Hergen
Eickhorst in zwei
Herden aufgeteilt
worden. Der aktuelle
Bundesreservesieger
Wolfmann und der
britischstämmige
Classic Romany
deckten ab Juli dort
die Rinder und so
entstanden einige
sehr interessante An-
paarungen.
Die Zuchtwartin des
Rasseverbandes,
Frau Dr. Roffeis,
stellte dem interes-
sierten Publikum
schließlich die 20
tragenden Verkaufs-
rinder vor, aus denen
das beste Verkaufs-
rind ausgewählt wur-
de.
Die Wolfmann-Toch-
ter Karla von Jens
Reimers konnte den
größten Zuspruch
auf sich vereinen
und wurde bei der
abschließend mit
Spannung erwarte-
ten Auktion mit dem
Tageshöchstpreis
von 1.650 Euro zuge-
schlagen. Wie bei
der Premiere im Vor-
jahr konnten sämtli-
che Rinder flott ver-
kauft werden. Mit
Preisen von 1.150 bis
1.650 Euro wurde ein
Durchschnittspreis
von 1.315 Euro er-
zielt. Mit einem
zünftigen Züchter-
abend endete dieser
Samstag, der wohl
frühestens in zwei
Jahren eine Wieder-
holung finden wird.
Torsten Kirstein �
Die deutschen Highlandzüchter veranstalteten in
Cloppenburg ihre Bundesschau, die Anguszüchter
lösten ihre Färsenweide in Hessen auf, der polnische
Fleischrinderverband hatte zur Landesschau anläss-
lich der Farma nach Warschau geladen und der
Bundesverband Deutscher Herefordzüchter präsen-
tierte mit der Bundesbullenschau mit anschließender
Färsenauktion ein weiteres Highlight an diesem
Samstag, dem 4. Oktober.
Bundessieger Wrabeno
MR-44-45-Hessen-Hereford.qxd 11.12.2008 8:11 Uhr Seite 2
Sächsische Fleischrindzüchter zuGast in Tschechien
Mit fast vollem Bus, das nass-kalte Oktoberwetter verhinderteeine hundertprozentige Auslas-tung aufgrund von Erkältungen,starteten wir am 22. pünktlichum sieben Uhr von Meissen-Korbitz aus gen Osten. ErsterGastgeber war der Blonded’Aquitaine-Zuchtbetrieb Stastnyin der Nähe von Ustek. Hierwurde uns eine 60köpfige, vorKurzem aus Frankreich impor-tierte, tragende Färsenherde vor-gestellt. Die hohe Qualität be-eindruckte genauso wie die Ein-heitlichkeit der Herde. Auch beiden vorgestellten Deckbullenzeigte sich die Rasse von ihrerbesten Seite. Neben den originalfranzösischen Bullen verrichtetauch ein hornloser Blonded´Aquitaine Bulle aus Sachsenseinen Dienst als Vererber.Darauf war nicht nur sein anwe-sender Züchter stolz.
Dänische GenetikWeiter ging es Richtung Louny,wo wir mit Spannung dieFleischfleckvieh-Herde des Be-triebes ZD Rocov erwarteten.Die Herkunft der Deckbullenhatte internationalen Charakter.So wurde neben einheimischenTieren auch ein Bulle aus Meck-lenburg vorgestellt. Überra-schend stellte uns der Betriebs-leiter den dänischen Spitzen-und Besamungsbullen Holm Ul-
rick P vor. Es hatten doch einigeZüchter mit ihm besamt. Dochdieser Bulle erfüllte vom Exte-rieur nicht ganz die in ihn ge-setzten Erwartungen! Dessenwaren sich alle Fleischfleckvieh-züchter einig. Da der erste Tag im Hotel füreinige Hartgesottene erst amnächsten Morgen ausklang, kamuns ein morgenlicher Spazier-gang in einem großen Wildgehe-ge gerade recht. Hier wird seitLangem eine Kuriosität gehal-ten: weißes Rotwild. Leider hattesich der kapitale Platzhirsch we-nige Tage vor unserer Ankunftdazu entschlossen, den Weg indie Freiheit einzuschlagen. ImAnschluss daran besichtigtenwir das Nationalgestüt Kladruby,das UNESCO-Kulturerbe ist. Un-ter Schutz stehen nicht nur diehistorischen Stallungen, son-dern auch die Kladruber Schim-mel, welche – im Typ des schwe-ren Barockpferdes – früher dieWagen der Könige bewegten. Al-le waren sich einig, dass die An-lage samt lebendigem Inhalt alseine Art Museum erhalten blei-ben muss. Die Ahnentafel derZuchthengste reichte bis ins 16.Jahrhundert zurück!
Gülle zur EinstreuWeiter ging es zum Betrieb ZDKrucemburk mit 700 Tieren derRasse Milchfleckvieh, die an ei-
nem modernen Melkkarussellgemol-
ken werden. Erstaunlich war dieEinstreutechnik: Mit Abwärmeaus der Biogasanlage werden diefesten Teile der Gülle getrocknetund als Einstreu für die Liegebo-xen genutzt. Ist die Einstreu ver-braucht, findet das Substrat will-kommenen Absatz als Dünger inGärtnereien und Ackerbaubetrie-ben.Der Abend klang mit einer Be-sichtigung und Verkostung in derhistorischen Brauerei „Rebel“ inHavlickuv Brod aus. Bei so vielgutem tschechischen Gersten-saft - die Firma ISB Geneticspendierte ein ganzes Fass da-von - entsteht auch viel Kreativi-tät. So wurde von den Charolais-züchtern die Gründung einer In-teressengemeinschaft der „Cha-rolaiszüchter in Sachsen“ be-schlossen, die bereits eine ersterecht gut besuchte Gründungs-veranstaltung durchführte undzum Ziel hat, die Rasse in Sach-sen voranzubringen.
WintereinbruchAm letzten Tag besuchten wirden Familienbetrieb Hladik, aufdem die Rasse Aberdeen Angusgehalten wird. In herrlicher Rau-reif-Landschaft präsentierte sichein sehr moderner Familienbe-trieb mit sehr guten Tieren. Zum Abschluss der Reise zeigte
der Betriebsleiter von ZD Po-zovice seine original fran-
zösische Charolaisher-de, die uns wirklich in
Erstaunen versetzte.Alle Tiere der gro-
ßen Herde warteten mit einerSuperqualität und Leistung auf.Für einige Züchter anderer Ras-sen Anlass, über ihre Rassewahlnachzudenken. Außerdem be-sitzt das Unternehmen eineMilchviehherde der Rasse Mont-beliard. Alle männlichen Kälberwerden im Betrieb in einem sehrkomfortablen Bullenstall gemäs-tet. Für viele unserer Landwirtewar dies der erste Kontakt mitdiesem milchbetonten französi-schen Fleckvieh. Allerdings liegtdie Rasse in den Merkmalen Zu-nahme und Bemuskelung weithinter unseren Fleischfleckvieh-tieren zurück. Eben milchbetont,wie bereits erwähnt. Im An-schluss an ein zünftiges Mittag-essen stand dann die Rückreisein die Heimat nach Sachsen aufdem Plan.Fazit: Die tschechische Viehzuchtist in Qualität und Leistung sehrgut entwickelt. Die Rassestrukturist im Milchviehbereich andersgegliedert, wobei auch hier derTrend zur „Holsteinisierung“ er-kennbar ist. Im Fleischrindsektorist die Rasse Charolais am wei-testen verbreitet, gefolgt vonLimousin, Fleischfleckvieh undAberdeen Angus.Wir danken unseren tschechi-schen Gastgebern und vor allemHerrn Baloun für die gute Vorbe-reitung und Durchführung derReise. Uns hat es viel Spaß ge-macht und wir konnten vieleneue Eindrücke und Erfahrungenmit nach Hause nehmen.
Carsten Oeser �
FLEI
SCH
RIN
DER
Laut einem bekannten Volkslied gehen die Sachsensehr gern auf Reisen. Vom 22. bis 24. 10. 08 war es für die Fleischrindzüchter wieder einmal soweit.Diesmal führte der Weg ins Nachbarland Tschechien,wo uns der Stand der Fleischrindzucht aber auch derMilchviehhaltung von Herrn Baloun vom PartnerISB Genetik vorgestellt wurde.
Herdenbulle in Pozovice – Direktimport Frankreich
Aberdeen Angus in Tschechien
46
MR-46-47-Tschechien-Highland.qxd 11.12.2008 8:12 Uhr Seite 1
47
Ein Bundessiegertitel, zwei Re-servesiege, drei 1a-, sowie drei1b- und zwei 1c-Platzierungenwurden von den Niedersachsenerreicht. In der Rinderklasseging „Madita von Stelle“ ausdem Zuchtbetrieb Hannelore
Uhlhorn, Twistringen, vorn. Dasschauerfahrene Rind überzeugtedie schottische Richterin, Heat-her Corrigal, durch ihre eleganteBewegung und ihre Stärke inSchultern sowie Bemuskelung.Nur knapp geschlagen erreichte
„Amanda Fox of Blocken“, vonder Familie Helmerichs ausStuhr, eine verdiente 1b-Platzie-rung. Sie bestach die Besuchermit ihrer Länge und ihrem schö-nen Rassetyp.In der Klasse 4 konnte „Lindsayvom Lehstener Moor“ den er-sten Platz für sich verbuchen.Lindsay zeigte enormen Rasse-typ, Breite und einen ausdrucks-starken Kopf. Anschließend wur-de „Lindsay vom LehstenerMoor“ Reserve-Bundessiegerin.Besitzer Sven Frerichs aus Lox-stedt freute sich sehr über denErfolg.Die Richtgruppe von sechs Kü-hen und Kälbern bekam vomPublikum viel Aufmerksamkeit.Hier errang der bekannte Züch-ter Gerd Bedürftig mit „Dossan10th von Heise“ mit Kuhkalb beiFuß, einen stolzen 1b-Preis. DieKuh zeigte in der großen Gruppeein gutes Skelett, feste Oberlinieund harmonischen Rassetyp.Die letzte Klasse des Bullenwett-
bewerbs ließ Zuschauer- undZüchterherzen höher schlagen.Der sechsjährige Bulle „SeumasRuadh 2“ aus dem Betrieb GerdBedürftig, Hollen, führte seineKlasse an. Seine enorme Typstär-ke und sehr gute Bemuskelungbrachten ihm den Bundessieg.Züchter Stefan Janz, Schnegaund der jetzige Besitzer Gerd Be-dürftig freuten sich über den Er-folg. „Orkan vom Eifgental“ mitseinen acht Jahren ältester Bulleim Schauring, wurde von Besit-zer Gerold Lintelmann in denRing geführt und sahnte die 1b-Platzierung ab. Seine Frische inTyp, Bemuskelung und Skelettbrachten ihm den Titel Bundes-Reservesieger ein.Die Highland-Cattle-Züchter ausdem MASTERRIND-Gebiet zeig-ten ein insgesamt exzellentesErgebnis auf der Bundesschau.Glückwunsch allen Züchternund Besitzern.
Timo Heimsoth �
22. Bundesschau
Niedersächsische HighlandzüchtertriumphiertenDie 22. Bundesrasseschau Highland-Cattle fand am
4. Oktober 2008 in Cloppenburg statt.
Insgesamt wurden knapp 70 Tiere in der Münster-
halle aufgetrieben, darunter 15 aus Niedersachsen.
Die gut besuchte Schau wurde von Gästen aus
Schottland und Finnland abgerundet.
Bundessieger „Seumas Ruadh 2“ mit seinem Besitzer Gerd Bedürftig
Hochengagierte ZüchterHervorragend vorbereitet, ganzstark beschickt und gut besuchtwar die diesjährige Herbstkö-rung der niedersächsischenHighland Cattle-Züchter aufdem Betrieb von Martin Holmin Oyten.Die Veranstaltung ist nicht nurals Sammelkörung sondern alsStandortbestimmung konzipiert.So wurden neben sechs zu kö-renden Bullen immerhin weitere11 Bullen zur abschließendenSchau gemeldet. Es spricht fürden Einsatzwillen und die Soli-darität der niedersächsischenHighland Cattle Züchter, dasssie eine derartige Veranstaltungauf die Beine stellen. Den bestenBullen des Körprogramms stellte
Willi Siebke aus Hackenstedt miteinem sehr schönen in Schott-land gezogenen Bullen. 128 In-dexpunkte und die Maximalnotevon 9 im Typ zeichnen diesenAusnahmebullen aus. Den Ge-samtsieger der Schau stellte Mi-chael Glander aus Delmenhorstmit „Shabou von der Rehhecke“.Sehr viel Qualität der Rasse, eineenorme Länge und eine starkeHarmonie im Körperbau zeich-nen den Besten des Tages aus.Mit im Rennen war „Camelot ofGreenfield“ von Fritz Hadeleraus Pennigsehl. Dieser schwarzeVertreter der Rasse ist ebenfallsein Ausnahmebulle, den einüberragender Typ und eine eben-so überragende Bemuskelung
auszeichnen. Den Ausrichternund allen Züchtern, die Bullenvorstellen gilt – unabhängig vonder Rangierung im Wettbewerb –
höchste Anerkennung für denEinsatz für ihre Rasse.
Friedrich Averbeck �
Den besten Körbullen der diesjährigen Veranstaltung stellte Willi Siebke ausHackenstedt (Landkreis Hildesheim) vor
MR-46-47-Tschechien-Highland.qxd 11.12.2008 8:12 Uhr Seite 2
48
FLEI
SCH
RIN
DER
Aktuell 12 Herdbuchkühe mit
Nachzucht umfasst die von
französischer Genetik geprägte
Mutterkuhherde. 26 verschiede-
ne Väter bei 42 Tieren ist das Re-
sultat des hohen Anteils künstli-
cher Besamung. Nachzuchten
der bekannten Vererber wie
Paladin, Vengeur, Top-Univers,
Rodin, Panama, Pedro und
Topaz präsentierten sich in sehr
guter Kondition und ließen den
Zuchtfortschritt der Herde
erkennen. Neben der Besamung
werden hoffnungsvolle Zuchtrin-
der und -bullen aus Frankreich
und Niedersachsen bei Bedarf
zugekauft.
Vor der Besichtigungstour hat-
ten die anwesenden MASTER-
RIND-Mitarbeiter drei Charolais-
kühe bewertet, die mittels Be-
wertungsbögen von den Züch-
tern bonitiert werden sollten.
Mit den geringsten Abweichun-
gen konnten schließlich Ludger
Hülsmann, Vechta, und Johan-
nes Böschen, Ottersberg, auf-
warten. Ersterer erhielt ein vom
Veranstalter gestifteter Embryo
der Abstammung Classic x
Pedro/Gentleman.
Kulturell bereichert wurde der
Tag mit einer Eisenbahnfahrt
durch das angrenzende Golden-
stedter Moor. Fachkundige In-
formationen zur Entstehung, Er-
haltung und Förderung des
Hochmoores ließen die holprige
Tour zu einem kurzweiligen
Event werden. Beim abschlie-
ßenden Kaffeetrinken wurden
aktuelle Charolais-Themen be-
sprochen und Vorfreude auf die
anstehende Bundesschau in
Northeim blitzte in den Augen
der teilnehmenden Züchter auf.
Vielen Dank an Josef Fraas und
seine Frau für den uneigennützi-
gen, informativen und gesellig
gestalteten Niedersächsischen
Charolaistag 2008.
Torsten Kirstein �
Charolais-Rassetreffen in VechtaDie niedersächsischen Charolaiszüchter trafen sich
Anfang September bei Josef Fraas in Vechta zum
diesjährigen Rassetreffen. Von einer genetisch hoch-
interessanten Charolaisherde konnten sich etwa 50
anwesende Züchter bei bestem Spätsommerwetter
überzeugen.
Das zweite Jungzüchtertreffen
auf Bundesebene fand vom 29.
bis 31. August 2008 auf den nie-
dersächsischen Betrieben Jörg
Einemann, Ottersberg, und Mar-
ko Beu, Osterholz-Scharmbeck,
statt.
Knapp 20 Jungzüchter aus ver-
schiedenen Bundesländern tra-
fen sich gegen 18 Uhr auf dem
Betrieb Einemann zur Betriebs-
besichtigung. Hier sahen sie die
17köpfige Mutterkuhherde mit
ihren Kälbern bei Fuß. In der
Herde deckt der hornlose Bulle
Malibou (RZF 105).
Anschließend ging es zum ge-
mütlichen Teil des Abends über.
Bei Gegrilltem und Getränken
lernte man sich näher kennen.
Der Samstag begann mit der Be-
sichtigung des Betriebes von
Marko Beu in Isehorn. Auf ver-
schiedenen Weiden sahen wir
insgesamt 42 Mutterkühe mit ih-
ren Nachzuchten. Einige Sieger-
tiere konnten an idyllisch gelege-
nen Orten begutachtet werden,
so auch der Bulle Epson, der mit
seinen immerhin sieben Jahren
sehr zu überzeugen wusste. Zu-
dem hat er einen stolzen RZF
von 123 aufzuweisen.
Nach dem Mittagessen startete
die Vorbeurteilung eines Jungbul-
len, hierbei wurden die Merkma-
le Typ, Bemuskelung und Skelett
verständlicher unterteilt, so dass
jeder Teilnehmer einen Einblick
gewann, was in die jeweilige No-
te einfließt. Danach war jeder auf
sich allein gestellt und musste
die ihm zugeteilten Tiere beurtei-
len. Am Nachmittag stand das
Scheren auf dem Programm. Es
gab eine kleine Einführung, über
Dinge, auf die besonders zu ach-
ten ist, wenn Kopf, Keule oder
Rücken zu scheren sind. Den
Jungzüchtern wurde noch einmal
nahegelegt, darauf zu achten,
dass alles dem Vorteil des Tieres
dienen soll. Nach dieser Kurzan-
leitung konnte jeder sein neu er-
worbenes Wissen direkt am Tier
ausprobieren.
Zum Ausklang des Tages trafen
sich alle zum gemeinsamen Es-
sen auf dem Betrieb Beu wieder.
Am nächsten Morgen ging es
dann um die „Wurst“. Einige
Tiere standen parat, um von den
Jungzüchtern beurteilt zu wer-
den. Alle Bögen wurden ausge-
wertet und den zwei Besten ein
Pokal überreicht. Sieger wurde
Christian Kropp, Oberneuland,
er hatte die meisten Überein-
stimmungen. Nur knapp dahin-
ter platzierte sich Kerstin Pralle
vom Hof Willingen.
Nach der Siegerehrung machten
sich alle auf den Heimweg. Be-
danken möchten wir uns bei den
Familien Einemann und Beu für
die freundliche Bewirtung.
Timo Heimsoth �
Bundes-Charolais-Jungzüchtertreffenin Niedersachsen
Teilnehmer und Veranstalter des Charolais-Jungzüchtertreffens
MR-48-49-Charolais-Nikita.qxd 11.12.2008 8:19 Uhr Seite 1
49
Manfred Thiele, Präsident des
Verbandes, informierte in seiner
Eröffnungsrede, dass die Zahl
der Büffel in Deutschland mitt-
lerweile auf 2 000 Tiere ange-
wachsen ist und davon 200 in
Sachsen gehalten werden. Die
Tierzahlen seien weiter im Wach-
sen. Dabei betonte er, dass Büf-
fel speziell zur Landschaftspfle-
ge eine Alternative zu Rindern
sein können. Im Vordergrund
steht jedoch eine nachhaltige,
auf Fleisch- oder Milchprodukti-
on ausgerichtete, wirtschaftliche
Haltung, ohne den Hobbybe-
reich in Abrede zu stellen. Frau
Dr. Peeva aus Bulgarien zeigte in
ihrem Vortrag die lange Ge-
schichte der Büffelzucht in
Europa. Zur Zeit der Türkenkrie-
ge tauschte man Kriegsgefange-
ne gegen Büffel, heute stehen in
Bulgarien 12 Bullen auf Besa-
mungsstationen, deren Mütter-
leistung über 5 000 kg mit 8 %
Fett und 4,7 % Eiweiß liegt.
Nachfrage steigt
Prof. Dr. Vale aus Brasilien be-
richtete über beim Büffel vor-
kommende Erbkrankheiten wie
zum Beispiel den durch Inzucht
relativ weit verbreiteten Albinis-
mus. Dieser Gendeffekt stellt in
heißen Ländern ein ernstes Pro-
blem dar. Insgesamt werden in
Südamerika 4,9 Mill. Büffel ge-
halten, davon 90 % in Brasilien.
Die Fleischvermarktung findet
im Premium-Food Bereich statt
und erfreue sich international
steigender Nachfrage. Ein
Grund dafür dürften die ernäh-
rungsphysiologisch guten Eigen-
schaften, wie z. B. niedrigerer
Cholesteringehalt als Hähnchen-
fleisch, sein. Natürlich aber
auch die Schmackhaftigkeit und
Exklusivität des Produktes, so
Dr. Golze von der Sächsischen
Landesanstalt. Im 3. Teil ihres
Vortrages zur Untersuchung der
Büffelmilch, berichtete Frau Dr.
Schafberg von der Uni Halle-
Wittenberg über neueste Er-
kenntnisse der Forschung im
Bereich der Büffelmilch.
Über die Geschichte der Büffel-
zucht im Raum Siebenbürgen
berichtete Herr Schobel aus
Würzburg. Mit bemerkenswer-
ten historischen Aufzeichnun-
gen wurde unter anderem deut-
lich, dass der Hausbüffel die da-
mals vorkommenden Steppen-
rinder aus diesem Gebiet fast
verdrängte. Dass wertvolle Ei-
genschaften wie Vielseitigkeit
und Robustheit heute wieder ge-
fragt sind, beweist das über die
Jahre anhaltende Interesse der
zahlreichen Besucher an den
Veranstaltungen rund um den
Hausbüffel.
Carsten Oeser �
7. Deutscher Büffeltag inChursdorf/SachsenDie mit ca. 50 Besuchern sehr gut besuchte
Veranstaltung beinhaltete mit den Vorträgen
internationaler Referenten einen ausgesprochen
vielfältigen und interessanten Themenkreis.
Nikita und Venus siegten in LindernAuf der Kreistierschau für die
Landkreise Vechta und Cloppen-
burg in Lindern waren auch in
diesem Jahr wieder zahlreiche
Fleischrinderzüchter mit Demo-
Tieren vor Ort. Dank der guten
Vorarbeit von Charolaiszüchter
Rainer Moormann und der straf-
fen Organisation der Ausstel-
lungsleitung bereicherten die
Charolais, Limousin, Galloways,
Highland und Hinterwälder die
gut besuchte Veranstaltung.
Nach einer ausführlichen Kom-
mentierung der Rassen endete
die Präsentation mit der Wahl zu
Miss und Mister Lindern. Der Li-
mousinbulle Nikita von Lokalma-
tador Josef Knurbein sowie die
Charolaiskuh Venus mit tollem
Bullenkalb bei Fuß von Rainer
Moormann, Essen-Herbergen,
wurden die Sieger des Tages.
Torsten Kirstein � Nikita und Venus siegten in Lindern – Gesamtbild mit allen Tieren
Wasserbüffel als Zugtiere in Rumänien
Wasserbüffel nach Feierabend
MR-48-49-Charolais-Nikita.qxd 11.12.2008 15:37 Uhr Seite 2
Drittlandsmärkte öffnen sich trotz neuer Beobachtungsgebiete
Weitere Vermarktungsaktivitäten vonBT-Entwicklung a
Auktion
Die Auftriebszahlen auf den ein-
zelnen Auktionsplätzen liegen
weit über den bisherigen – gera-
de im Bereich der abgekalbten
Färsen. Die zur Vermarktung an-
gebotenen Tiere teilen sich in
zwei Fraktionen: auf der einen
Seite durchgeimpfte Färsen, die
auf Blauzunge negativ unter-
sucht und aus der so genannten
freien Zone sind. Für diese Tiere
sind alle Wege offen, sie können
über die deutschen Grenzen
hinweg gehandelt werden. Hier
sind besonders die italienischen
und spanischen Kunden erneut
in den Markt eingestiegen und
bereit, für diese verhältnismäßig
wenigen Tiere horrende Preise
zu zahlen. Die im Ausland ver-
marktungsfähige Tierzahl vari-
iert auf den einzelnen Auktions-
orten von nahezu null bis 70
Prozent. Die zweite Fraktion bil-
den folglich die Tiere, die nur in-
nerhalb Deutschlands gehandelt
werden können. Die innerdeut-
sche Nachfrage ist zurzeit eher
verhalten, der momentane
Milchauszahlungspreis trägt si-
cherlich seinen Teil dazu bei, die
Preise passen sich der Nachfra-
ge an.
Export
Die Drittlandsmärkte haben ihre
Pforten geöffnet. Aus den freien
Gebieten werden momentan tra-
gende Färsen für Russland, die
Ukraine und Kroatien angekauft.
Erfreulicherweise werden aber
auch im Beobachtungsgebiet
weiter Rinder angekauft. Diese
Tiere sind für die nordafrikani-
schen Staaten Marokko und Tu-
nesien bestimmt, die weiter öst-
lich reisenden Rinder treten den
Weg nach Vorderasien in den Li-
banon an. Innerhalb der EU
kann momentan im tragenden
Bereich nur Griechenland belie-
fert werden. In den übrigen EU-
Ländern werden ansonsten le-
diglich abgekalbte Färsen nach-
gefragt. Das Angebot exportfähi-
ger Färsen ist BT-bedingt jedoch
eher beschränkt, so dass fast
ausschließlich der Auktionszu-
kauf bleibt.
Im Vergleich zum sehr mäßigen
Vorjahresergebnis in Sachsen
lässt die aktuelle Situation im
Angebot tragender und abge-
kalbter Färsen Optimismus zu.
So wurde die Anzahl verladener
Exporttiere im Oktober zum Vor-
jahresmonat mehr als verdop-
pelt. Die Preise sind, bezogen
auf die Zeiträume vor 2007,
nach wie vor interessant. Wich-
tig ist, dass auch den sächsi-
schen Rinderzüchtern noch stär-
ker bewusst wird: Jedes nicht
wirklich selbst benötigte und
deshalb verkaufte Rind stabili-
siert das betriebswirtschaftliche
Ergebnis des Landwirtschaftsbe-
triebes. Darum gilt: so zeitig wie
möglich entscheiden, welche
Tiere verkauft werden können.
Gefragt sind vor allem niedertra-
gende Färsen und Jungkühe, ca.
2-6 Wochen nach der Kalbung,
ab ca. 25 kg Milchleistung.
Ab-HofWie auch in den anderen Ver-
marktungssparten liegt im Ab-
Hof-Geschäft ebenfalls ein gro-
ßes Angebot an abgekalbten Fär-
sen vor, speziell aus den aktuel-
len Beobachtungsgebieten. Die
Nachfrage ist momentan eher
verhalten, zieht in den letzten
Tagen aber leicht an.
Im Bereich Kälber und Jungrin-
der sind neben Einzeltieren
auch mehrere Jungviehbestände
am Markt zu haben. Gerade Fär-
senaufzuchtbetriebe oder Betrie-
be, die noch Stallplatzkapazitä-
ten besitzen, können momentan
aus einer ungewohnt großen
50
VER
MA
RK
TUN
G
Erst vor Kurzem freute man sich noch über die abge-
schlossene zweite Blauzungen-Impfung und das da-
durch weitere Handelswachstum der geimpften Tiere
innerhalb der Europäischen Union, aber auch in die
begehrten Drittländer. Schon überfällt Niedersach-
sen die Nachricht über einen neuen Blauzungen-Vi-
rus. Sicherlich ist die momentane Situation schwer
einzuschätzen, somit ist es in Niedersachsen ratsam,
abzuwarten und die aktuellen Handelsmöglichkeiten
soweit wie möglich zu nutzen. In Sachsen sollte die
Chance genutzt werden, um vermarktungsfähige
Tiere zu guten Preisen abzusetzen.
Preise der AuktionsfärsenEuro / Tier
Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Zuschlagspreise in Verden ohne MwSt.
2150
1950
1750
1550
1350
1150
950
Preise der weiblichen ZuchtkälberEuro / Tier
Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Zuschlagspreise in Verden ohne MwSt.
650
600
550
500
450
400
350
300
� �
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2007
2008
�
�
2007
2008
�
MR-50-51-Vermarktung.qxd 12.12.2008 6:37 Uhr Seite 1
g abhängig
51
Auswahl selektieren.
Zum heutigen Zeitpunkt und al-
ler Voraussicht nach auch bis
Ende des Milchwirtschaftsjahres
werden vermehrt komplette
Herden zur Vermarktung erwar-
tet. Bestandsgrößen von 15 bis
200 Kühe bilden hier für wachs-
tumswillige Betriebe sicherlich
eine interessante Alternative.
Ausblick
Die aktuell undurchsichtige Si-
tuation lässt weder für Verkäufer
noch für Käufer derzeit eine kon-
krete Planung zu. Das erneute
Auftreten der Blauzungenkrank-
heit wird uns sicherlich noch
länger beschäftigen. Über etwai-
ge Änderungen gibt Ihnen Ihr
MASTERRIND-Ansprechpartner
gern aktuelle Auskünfte. Nichts
desto trotz nutzen Sie die aktu-
elle Nachfrage nach niedertra-
genden Färsen für den Export
und melden Sie diese Tiere um-
gehend an.
Matthias Rößler
Christiane Soller �
Wie eine Analyse der verschiede-nen Auktionen für Qualitätsmast-vieh zeigt, verstärkt sich beimEinkaufsverhalten die gezielteQualitätsorientierung der Kun-den. Um die Vermarktung auchzukünftig attraktiv gestalten zukönnen, sollten die Mutterkuh-halter daher folgenden Gesichts-punkten unbedingt Beachtungschenken. Nach dem Wegfall derdirekten Tierprämien kommt derLeistungsfähigkeit des Einzeltie-res eine deutlich gestiegene Be-deutung zu. Tiere mit hochwerti-ger Genetik, sprich reinrassigeHerkünfte der intensiven Fleisch-rassen, werden daher verständli-cher Weise bevorzugt nachge-fragt. Die Selektion in den Her-den sollte dementsprechend for-ciert werden, denn eine gute Kuhmacht nicht mehr Arbeit als eineschlechte, steigert aber Zufrie-denheit und Ertrag! Beim Deck-bulleneinsatz gilt es einen Top-bullen auszuwählen, um dasWachstumspotenzial undFleischbildungsvermögen derKälber zu optimieren. Weiterhinsollten grundlegende Arbeitsab-läufe wie Parasitenbekämpfung,Herdentrennung, Weideführung,Mineralstoff- und Wasserversor-gung nicht vernachlässigt wer-den.Nicht zu unterschätzen ist dieWahl des richtigen Vermarktungs-zeitpunktes. Dabei gilt es zum ei-nen, möglichst einheitliche Par-tien zusammenzustellen undzum anderen, die Mutterleistungüber eine entsprechend langeSäugedauer voll auszuschöpfen.Zwar sind die Kilopreise bei leich-ten Tieren höher, sollten bei hö-heren Absetzergewichten abernicht darüber hinweg täuschen,dass letztlich der Erlös pro Mut-terkuh über die Ökonomie ent-scheidet. Die nebenstehendeGrafik zeigt einen Preisvergleichnach Gewichtsklassen zwischendurchschnittlichen Qualitäten imordentlichen Qualitätsbereichund den jeweiligen Spitzenquali-täten. Es zeigt sich eindeutig,dass eine Qualitätsoptimierung
In Sachsen wird die Vermark-
tungssituation in den kom-
menden Monaten für die dor-
tigen Betriebe sehr günstig
sein. Derzeit ist es nicht ab-
zusehen, dass Restriktionen
gegen die Verbreitung der
Blauzungen-Krankheit (Typ 6)
die Vermarktung behindern
werden. Nutzen Sie diese
Chance.
Qualität machtsich bezahlt
Limousin-Bulle: Nicht am Deckbullen sparen, der Einsatz von Top-Bullen zahltsich aus
nachhaltig zur Stärkung derMarktposition und Verbesserungder Einkommenssituation führt. Die aktuelle Marktsituation istvon durchaus reger Nachfragebei den männlichen und einereher verhaltenen Nachfrage beiden weiblichen Tieren gekenn-zeichnet. Zusätzlich wirkt sichder Impfstatus bezüglich Blau-zunge insbesondere bei denweiblichen Absetzern eindeutigauf die Vermarktungschancenund damit einhergehend auchgravierend auf die Preisgestal-tung aus. Die dringende Empfeh-lung zur möglichst frühzeitigenBT-Impfung bleibt somit in jedemFall bestehen! Dabei sollte außer-dem unbedingt darauf gedrungenwerden, dass die Impfdaten indie Hit-Datenbank eingestelltwerden! Dies spart einerseits un-nötiges Geld für BT-Atteste undist zur Vermeidung eines absolu-
ten Dokumentations-Chaos(Grundimpfung, Nachimpfun-gen, Impfungen gegen verschie-dene Virus-Typen usw.) unum-gänglich.Die erste Auktion für Qualitäts-mastvieh im neuen Jahr steht amDonnerstag, dem 15. Januar2009, auf dem Veranstaltungska-lender. Anmeldungen dazu undzu den weiteren Auktionen bzw.zur Ab-Hof-Vermarktung richtenSie bitte rechtzeitig an uns.An dieser Stelle möchte sich dieFleischrinderabteilung der MAS-TERRIND bei allen Verkäufernund Käufern für die hervorragen-de Unterstützung im laufendenKalenderjahr bedanken und zurFortsetzung der vertrauensvollenZusammenarbeit im Neuen Jahreinladen.
Johannes Röttger �
Preisvergleich nach GewichtsklassenEuro / Tier
175 kg 225 kg 275 kg 325 kg 375 kg 425 kg
Gewicht
900
800
700
600
500
400
300 �
��
�
�
�
�
��
�
�
�
�
�
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��
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�
��
��
�
�
��
�
Ml. Durchschnitt
Ml. Optimal
Wbl. Durchschnitt
Wbl. Optimal340 z
422 z
473 z
530 z
611 z
710 z
450 z
549 z
641 z
721 z
773 z
825 z
506 z
592 z
674 z
767 z
814 z
879 z
390 z
460 z
525 z
576 z
664 z
816 z
MR-50-51-Vermarktung.qxd 12.12.2008 6:38 Uhr Seite 2
52
JUN
GZ
ÜC
HTE
R
Sieger und Reservesieger der Klassen
Kat.-Nr. Ohr.Nr. Name JZ Besitzer
Klasse 1 Bester Vorführer 164 DE 1403057950 Destiny Frans Ziem Gerd Pfaff, Gahlenz
bis 15Jahre Reservesieger 161 DE 1403436419 Gertrud Franz Kempe Rüdiger Kempe, Amtsberg
Klasse 2 Bester Vorführer 171 DE 0351644383 Gazelle Ronja Niebuhr Ina Bertram, Drage
bis 15Jahre Reservesieger 172 DE 0662915698 Porta Paula Hufe Susanne Bunk, Bennewitz
Klasse 3 Bester Vorführer 175 DE 1403265915 Bel Monte Madleen Krüger Hahn/Radke Holsteins GbR
bis 15 Jahre Reservesieger 178 DE 0350567425 Highlight Dominik Bertram Ina Bertram, Drage
Klasse 4 Bester Vorführer 181 DE 1403020871 Alessia Tobias Blaschke Wolfgang und Gisela Blaschke, Neuhausen
16-20 Jahre Reservesieger 184 DE 1403057909 Design Tina Scholz Gerd Pfaff, Gahlenz
Klasse 5 Bester Vorführer 187 DE 1402793894 Florentine Janin Stephan Agrargenossenschaft Schönberg e.G.
16-20 Jahre Reservesieger 189 DE 1402809588 Lecky Falk Mei Rüdiger Kempe, Amtsberg
Klasse 6 Bester Vorführer 196 DE 1402857345 Merry Tobias Döhler Thomas Döhler, Steinberg
16-20 Jahre Reservesieger 191 DE 1403210607 Reinja Julian Augustin Agrargen. Hainichen-Pappendorf e.G.
Klasse 7 Bester Vorführer 204 DE 0350535053 New York Timo Carstens Volker Carstens, Visselhövede
16-20 Jahre Reservesieger 203 DE 0350390242 My Lady Dorothee Derboven Rinderzuchtbetr. Derboven, Warpe/Helzendorf
Klasse 8 Bester Vorführer 209 NL 0388801022 Gabriella Marc Bernhardt Gottfried Bernhardt, Freital/Somsdorf
21-27 Jahre Reservesieger 210 DE 0350882198 Beatrix Dirk Busse Hermann Busse, Landesbergen
Klasse 9 Bester Vorführer 217 DE 1402490187 Debbie Jo Denise Pfaff Gerd Pfaff, Gahlenz
21-27 Jahre Reservesieger 213 DE 0350665618 Blacky Steffen Hambruch Ewald Hambruch, Vierde
Klasse 10 Bester Vorführer 221 DE 0351122792 Virginia Anne-Mette Evers Imke Meyer-Evers, Syke
21-27 Jahre Reservesieger 224 DE 1402995077 Rassel Ronny Nagel Agrargen. Hainichen-Pappendorf e.G.
Am nächsten Morgen – 5 Uhr –
hieß es für uns: Tiere waschen.
Als wir damit gegen 11 Uhr fertig
waren, wurden die ersten Rinder
schon wieder zum Fitting ge-
führt. Sie wurden professionell
von den Fittern hergerichtet und
der Wettbewerb rückte immer
näher. Dank der fürsorglichen
Leute im Verpflegungszelt konn-
ten wir uns noch einmal mit ei-
nem leckeren Mittagessen stär-
ken. Punkt 14 Uhr ging es mit
dem Beurteilungswettbewerb
los. Detlef Hildebrandt demons-
trierte an einer Kuh der ersten
Laktation die wichtigsten Merk-
malskomplexe der Kuheinstu-
fung. Danach konnten wir in ei-
ner halben Stunde unser Kön-
nen unter Beweis stellen, indem
wir unsere Ergebnisse in einen
Bewertungsbogen eintrugen.
Die Siegerehrung fand nach
dem Vorführwettbewerb statt. In
der Altersklasse bis 15 Jahre
siegten mit gleicher Punktzahl
Anja Fritzsch aus Marienberg
und Carola Heepe-Horstmann
aus Uslar. Den zweiten Platz be-
legte Teresa Kempe aus Amts-
berg. In der Altersklasse ab 16
Jahren wurde Timo Carstens aus
Visselhövede Sieger und Kerstin
Flebbe aus Pattensen zusam-
men mit Dirk Busse aus Landes-
bergen Reservesieger. Herzli-
chen Glückwunsch.
Nach dem Tierbeurteilungswett-
bewerb eröffnete Andreas
Fritzsch den 12. Sächsischen
Jungzüchtervorführwettbewerb
und dann zog die erste Klasse in
den Ring. Aline Lehnen aus Lu-
xemburg hatte diesmal das Rich-
teramt übernommen. Trotz der
Aufregung machten die kleinen
Jungzüchter ihre Sache sehr gut
und schließlich gewann Frans
Ziem mit seinem Jungrind Des-
tiny von dem Betrieb Gerd Pfaff
aus Gahlenz in seiner Klasse.
Ihm folgte Franz Kempe mit sei-
ner Shamir-Tochter Gertrud, die
zugleich das beste Typtier in ih-
rer Klasse war. In der zweiten
Jung-Klasse konnte Ronja Nieb-
uhr aus Drage mit ihrem Jung-
rind Gazelle überzeugen. Reser-
vesieger wurde Paula Hufe aus
Bennewitz mit ihrer Porta. Die
letzte Jung-Klasse bis 15 Jahre
wurde von Madleen Krüger von
der Hahn/Radke Holsteins GbR
Jungzüchter in Cavertitz kämpfen um SiegIn diesem Jahr fanden die Sächsischen Holstein-Tage
vom 29. bis 30. Oktober auf dem Gestüt Sachsen in
Cavertitz statt. Das Jungzüchter-Betreuungsteam
und einige Helfer hatten alle Hände voll zu tun:
Strohbetten wurden gebaut, Rinder gewaschen und
gefüttert und auch der Vorführring und das Podest
mussten gebaut werden. Für die Tiere ging es als
nächstes zum Fitting, denn die Topline musste für
die Schau vorgestylt werden.
Jungzüchter Felix Heepe-Horstmann wird von Aline Lehnen interviewt
Sächsische Jungzüchter im
Internet: Besucht uns unter
www.jungzuechter-sachsen.de
MR-52-53-JZ Cavertitz.qxd 12.12.2008 6:28 Uhr Seite 1
53
mit Bel Monte vor Dominik
Bertram mit Highlight ange-
führt. Sie wurde ebenfalls Ge-
samtsieger in den Klassen bis 15
Jahre. Von den Klassen 16-20
Jahre wurde Timo Carstens mit
New York Gesamtsieger. Das
Highlight des Vorführwettbewer-
bes war natürlich die Wahl des
Champions. Hier fiel es der
Richterin sehr schwer, ein Urteil
zu fällen, denn die Besten der
Besten standen sich im Ring ge-
genüber. Die Spannung stieg
und schließlich hieß die Gewin-
nerin: Anne-Mette Evers aus Sy-
ke mit Virginia. Den Reservesieg
holte sich Timo Carstens. An-
schließend wurde auch das bes-
te Typtier gekürt. Der Titel ging
an die Fortune3- Tochter Porta,
die von Paula Hufe aus Benne-
witz vorgeführt wurde.
Herzlichen Glückwunsch an alle
Sieger und Platzierten.
Man kann sagen, dass es trotz
der schlechten Wetterbedingun-
gen eine sehr gelungene Veran-
staltung war.
Beste Vorführer
Kat.-Nr. Ohr.Nr. Name JZ Besitzer
Klasse 15 Jahre Bester Vorführer 175 DE 1403265915 Bel Monte Madleen Krüger Hahn/Radke Holsteins GbR
Reservesieger 178 DE 0350567425 Highlight Dominik Bertram Ina Bertram, Drage
Klasse 16-20 Jahre Bester Vorführer 204 DE 0350535053 New York Timo Carstens Volker Carstens, Visselhövede
Reservesieger 196 DE 1402857345 Merry Tobias Döhler Thomas Döhler, Steinberg
Klasse 21-27 Jahre Bester Vorführer 221 DE 0351122792 Virginia Anne-Mette Evers Imke Meyer-Evers, SykeBester Vorführer d. Wettbewerbs
Reservesieger 217 DE 1402490187 Debbie Jo Denise Pfaff Gerd Pfaff, Gahlenz
Klassensieger Bestes TyptierKat.-Nr. Ohr.Nr. Name JZ Besitzer
Klasse 1 Typtier 161 DE 1403436419 Gertrud Franz Kempe Rüdiger Kempe, Amtsberg
Klasse 2: Typtier 172 DE 0662915698 Porta Paula Hufe Susanne Bunk, Bennewitz
Klasse 3: Typtier 178 DE 0350567425 Highlight Dominik Bertram Ina Bertram, Drage
Klasse 4: Typtier 184 DE 1403057909 Design Tina Scholz Gerd Pfaff, Gahlenz
Klasse 5 Typtier 189 DE 1402809588 Lecky Falk Mei Rüdiger Kempe, Amtsberg
Klasse 6 Typtier 196 DE 1402857345 Merry Tobias Döhler Thomas Döhler, Steinberg
Klasse 7 Typtier 204 DE 0350535053 New York Timo Carstens Volker Carstens, Visselhövede
Klasse 8 Typtier 210 DE 0350882198 Beatrix Dirk Busse Hermann Busse, Landesbergen
Klasse 9 Typtier 217 DE 1402490187 Debbie Jo Denise Pfaff Gerd Pfaff, Gahlenz
Klasse 10 Typtier 221 DE 0351122792 Virginia Anne-Mette Evers Imke Meyer-Evers, Syke
Bestes Typtier
des Wettbewerbs : 172 DE 0662915698 Porta Paula Hufe Susanne Bunk, Bennewitz
Aufmerksame Jungzüchter halten Blickkontakt zum Preisrichter
Anne-Mette Evers mit Virginia
Zum Schluss möchte ich mich
bei allen Sponsoren, fleißigen
Helfern und vor allem für die
Unterstützung der MASTER-
RIND bedanken.
Teresa Kempe, Amtsberg �
MR-52-53-JZ Cavertitz.qxd 12.12.2008 10:27 Uhr Seite 2
Bundesjungzüchter-Treffen in Erfurt
Jungzüchter der MASTERRIND waren d
So reisten zu Messebeginn am
5. September die besten Nach-
wuchszüchter aus dem gesam-
ten Bundesgebiet Richtung Thü-
ringen, um sich in den Königs-
disziplinen der Jungzüchterar-
beit zu messen. 150 Jungzüchter
waren in den einzelnen Wettbe-
werben Tierbeurteilung und
Rangieren, Fitten sowie Vorfüh-
ren durch ihre Verbände gemel-
det worden.
Im Vorfeld hatten sich die nomi-
nierten Jungzüchter verbandsin-
tern qualifiziert. Bei der MA-
STERRIND konnten sich insge-
samt über 20 Teilnehmer den
Fahrschein in die Landeshaupt-
stadt Thüringens sichern.
Vorführen und Beurteilenam ersten Tag
Gleich zu Beginn des Vorführ-
wettbewerbes waren die Tribü-
nen gefüllt. Juror Cord Hormann
aus Warmsen (Landkreis Nien-
burg) hatte in den beiden Alters-
klassen 16 bis 20 und 21 bis 25
Jahre den jeweils besten Vorfüh-
rer zu ermitteln. Der Vorsitzen-
de des Jungzüchterbeirates der
MASTERRIND hatte dabei keine
leichte Aufgabe. Die durchweg
hervorragenden Vorführleistun-
gen unterschieden sich lediglich
in Nuancen. Am Ende erreichten
die MASTERRIND-Teilnehmer
Insa Schwarze, Tobias Blaschke,
Stefanie Röstel, Linda Halbohm,
Melanie Griffel, Stephan
Schmidt und Marc Bernhardt
zufriedenstellende, mittlere Plät-
ze. Einen hervorragenden 1a-
Preis erzielte in ihrer Klasse An-
ne-Mette Evers. Der Gesamtsie-
gertitel bei den Vorführern zwi-
schen 16 und 20 Jahre ging mit
Oliver Jäger nach Hessen, bei
den älteren Teilnehmern wurde
Johannes Diehl aus dem Gebiet
der Rinderunion West der beste
Vorführer Deutschlands. Nach
dem ersten spannenden Wettbe-
werb ging es mit der Tierbeurtei-
lung weiter. Hier mussten fünf
Kühe rangiert und zwei Kühe li-
near bewertet werden. Wer am
Ende von den 110 angetretenen
Jungzüchtern die Nase vorn ha-
ben sollte, blieb spannend, da
die Ergebnisse erst am nächsten
Tag nach dem Fitting- und Typ-
tier-Wettbewerb bei der Gesamt-
siegerehrung bekannt gegeben
werden sollten. Zu den besten
Tierbeurteilern der MASTER-
RIND gehörten an diesem Tage
Tobias Blaschke, Christa Hoeft,
Marc Bernhardt, Anna-Lena Der-
boven und Thorsten Korf-Jah-
rens.
Fitten und Typ-tierwettbewerbam zweiten Tag
Der zweite Tag beim
Bundesjungzüchter-
Treffen war der
Schönheit gewidmet.
Beim ersten Wettbe-
werb – dem Fitten – wa-
ren Paula Kröger und Timo
Carstens gefragt, um das der
MASTERRIND zugeteilte Rind
ins richtige Licht zu rücken. Die
beiden hantierten mit Scherma-
schine und Fön und erschufen
ihr Kuhmodel, auch wenn es spä-
54
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R
Nachdem das Bundesjungzüchter-Treffen 2006 we-
gen der Blauzungenkrankheit ausfallen musste, war
es am ersten September-Wochenende 2008 wieder
soweit: Der Verband der deutschen Jungzüchter und
der Jungzüchterclub Thüringen hatten es durch ihr
Engagement geschafft, die Veranstaltung während
der Messe „Grüne Tage“ in Erfurt durchführen zu
können.
Reservesiegerin Arizona (V. Stormatic) im Typtierwettbewerb wurde von Anne-Mette Evers vorgestellt
Das Vorführteam in Erfurt
MR-54-55-JZ Erfurt-Fitting.qxd 12.12.2008 12:16 Uhr Seite 1
n dabeiter nicht für die ersten drei Plätze
ausreichte. Als beste Kuhfriseure
nominierte Richterin Astrid Ost-
kämper aus Versmold (Nord-
rhein-Westfalen) das Duo Tho-
mas Lohmüller-Schulte und Sön-
ke Strudthoff aus dem Zuchtge-
biet der Weser-Ems-Union.
Zweiter Wettbewerb an diesem
Tag war der des besten Typtie-
res. Anne-Mette Evers führte
hier das erste und zugleich
jüngste Tier der Schau in den
Ring. Den beiden Damen schien
es an erster Stelle zu gefallen.
Nach dem Klassensieg errang
Arizona, eine Stormatic-Tochter
aus der Zuchtstätte Meyer-
Evers, Syke, am Ende sogar den
Reservesieg aller Typtiere. Arizo-
na musste sich lediglich der
Dundee-Tochter Ronny aus dem
Zuchtgebiet Hessen geschlagen
geben.
Betriebsbesichtigungam letzten Tag
Bevor es wieder Richtung Ver-
den ging, hieß es am Sonntag,
die Umgebung Erfurts oder viel-
mehr deren Kuhställe kennen zu
lernen. Sicherlich fiel dem Einen
oder Anderen das Aufstehen
nach vorabendlichem Züchter-
ball etwas schwerer. Spätestens
beim Betreten der Betriebsanla-
ge der Landwirtschaftlichen Pro-
duktions- und Handelsgesell-
schaft mbH in Bethenhausen
bei Gera wurden die Augen je-
doch schlagartig größer, ist
doch eine Herde mit 400 Kühen
und entsprechender Nachzucht
in Niedersachsen eher selten
vorzufinden. Der Geschäftsfüh-
rer stand allen Interessierten Re-
de und Antwort und stellte Ma-
schinenpark und Tierbestand in
aller Ausführlichkeit vor. Mit vie-
len neuen Eindrücken ging es
nach drei tollen Tagen zurück
nach Verden.
Christiane Soller �
55
Nachwuchsfitter an den Kamm
Beim Fitten geht es aber nicht
darum, ein Rind komplett zu
verändern, sondern vielmehr die
Vorzüge des einzelnen Tieres
hervorzuheben. Welche Vorbe-
reitungen müssen getroffen wer-
den? Worauf ist beim Waschen
zu achten? Wie frisiert man rich-
tig und was macht eine gute
Toplinie aus? Welches sind die
Kriterien einer optimalen Prä-
sentation? Wie werden Strohbet-
ten richtig gebaut? Dies sind si-
cherlich nur einige der Themen,
die die bekannten Fitting-Exper-
ten beim Seminar behandeln
werden. Um gezielt auf die un-
terschiedlichen Vorkenntnisse
eingehen zu können, werden die
gemeldeten Teilnehmer in eine
Anfänger- und eine Fortgeschrit-
tenengruppe eingeteilt.
Die Teilnehmerzahl ist auf 20
Personen begrenzt – bitte recht-
zeitig anmelden. Anmelde-
schluss ist der 2. März 2009.
Ansprechpartner bei der MAS-
TERRIND ist Christiane Soller,
Tel.: 04231 679-118, E-Mail:
csoller@masterrind.com.
Seminarwochenende in Zahlen
Teilnehmer: Jungzüchter ab 14
Jahre aus den MASTERRIND-
Zuchtgebieten
Beginn: Freitag, 3. April 2009,
9.30 Uhr
Ende: Samstag, 4. April 2009,
ca. 15 Uhr
Veranstaltungsort: Niedersach-
senhalle Verden
Unterbringung: Jugendherberge
Verden
Kostenbeitrag: 75,00 Euro,
enthalten sind Seminarentgelt,
Arbeitsmaterial, Übernachtung
und Vollpension
Christiane Soller �
Am 3. und 4. April 2009
ist es soweit, dann ste-
hen Handwerkszeug des
Kuhfriseurs und Rinder,
die auf eine Typverände-
rung warten, für interes-
sierte Jungzüchter
bereit.
Anmeldeformular
Vorname, Name:
Anschrift:
Telefon: E-Mail:
Alter: Jungzüchterclub:
Vorkenntnisse: � ja � nein
�
SE
MINAR
·
FITTIN
G·
3./4. April ‘09
MR-54-55-JZ Erfurt-Fitting.qxd 11.12.2008 17:05 Uhr Seite 2
56
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Preisrichtersichtung durchgeführt
Rund 20 Teilnehmer aus dem
MASTERRIND-Gebiet, es waren
sogar drei Teilnehmer extra für
diesen Tag aus Sachsen ange-
reist, übten sich in Rangierung
und Kommentierung. Drei
Gruppen bestehend aus jeweils
sechs bis sieben Teilnehmern
hatten die Aufgabe, eine Färsen-
klasse und zwei Kuhklassen zu
rangieren. Zusätzlich musste je-
der Teilnehmer eine der Klassen
kommentieren. Die Richterjury,
bestehend aus Heinrich Rup-
recht (Stöckse), Conny Derbo-
ven (Warpe) und Cord Hormann
(Warmsen), gaben nach jeder
Kommentierung eine kurze Ma-
növerkritik und machten sich
Notizen zu den Teilnehmern.
Anschließend wurde der Betrieb
der Familie Derboven mit dem
neu errichteten Melkhaus be-
sichtigt. Ein herzlicher Dank gilt
der Familie Derboven sowie
dem Jungzüchterclub Altkreis
Hoya für die hervorragend her-
ausgebrachten Kühe und die
Gastfreundlichkeit.
Henning Ahrens �
Am 30. August fand auf dem Betrieb der
Familie Derboven in Warpe (Landkreis Nienburg)
bei sonnigem Wetter eine Preisrichter-
sichtung statt.
Cow Show Team
Der neue Kalender ist daAlle Fotomotive sind von uns
selbst verwirklicht worden – von
der Idee bis zum Setzen des Ka-
lenders. Sie zeigen jeweils die
Kuh Nina mit einem oder meh-
reren Mädels vom Cow Show
Team in Stall, Hof oder Wiese,
der jeweiligen Jahreszeit ange-
passt! Entstanden ist ein eroti-
scher (keine Aktfotos!), witziger
Kalender mit viel Charme vom
Lande ...
Zehn Fototermine à drei Stun-
den waren nötig, bis alle Fotos
„im Kasten“ waren!
Besonders freuen wir uns, im
Kalender 2009 viele Schneemo-
tive zeigen zu können.
Bestellen kann man den Kalen-
der im A3-Format mit allen wich-
tigen Agrar- und Lostagen, Feri-
enkalender aller Bundesländer
sowie viel Platz im Kalendarium
für Notizen für 13,50 j zzgl.
Verpackung & Versandkosten
unter:
Mail: Milchprinzessin@web.de
Fax: 037209 / 3123
Tel.: 0174 / 9147886 �
MR-56-57-Preisrichter-Mastertyp.qxd 11.12.2008 16:20 Uhr Seite 1
57
2. Master-Typ-Cup am 24. April 2009
Nach der gelungenen Premiere2008 hat sich der Jungzüchter-beirat der MASTERRIND ent-schieden, den Wettbewerb amVorabend des Triathlons erneutdurchzuführen. Die Schau ist of-fen für das gesamte MASTER-RIND-Gebiet; Tiere die beimMASTER-Typ-Cup an den Startgehen, müssen nicht zwangsläu-fig zum Triathlon gemeldet wer-den. Hier sind also auch die „al-ten Hasen“ gern gesehene Teil-nehmer. Angemeldet werdenkönnen Tiere der Rassen Hol-stein und Red Holstein – vomKalb bis zur tragenden Färse. Eswird eine einmalige Anmeldege-bühr von 15,00 Euro fällig, dieper Lastschriftverfahren zu ent-richten ist. Die entstandene Ge-winnsumme wird am Schautagunter den Siegertieren ausge-schüttet. Anmeldeschluss ist der
20. März 2009, bitte nutzen Siehierzu das unten stehende An-meldeformular.
Samstag Wettstreit umden Triathlon-MeisterDas Verdener Jungzüchter-High-light hat Tradition, bereits zum13. Mal werden die Nachwuchs-züchter am 25. April um den Ti-tel des Triathlon-Meisters kämp-fen. Wer schon einmal Siegerwar, kann wahrlich behaupten,eine Fachfrau oder ein Fach-mann zu sein, gilt es in allendrei Disziplinen: Vorführen, Ran-gieren und Beurteilen in derSumme am besten abzuschnei-den. Der Triathlon-Meister wird
in den Altersklassen jung (biseinschl. 15 Jahre) und alt (16 biseinschl. 25 Jahre) ermittelt. Hier-bei gilt es in der Tierbeurteilungfür die jüngeren Teilnehmer,zwei Kühe zu bewerten. Die älte-ren Teilnehmer haben hingegendrei Kühe linear zu bewerten. Be-vor es dann zur Vorführ-Praxisgeht, gilt es noch, die zwei Kuh-gruppen nach Zuchtwerten zurangieren. Das Vorführen wird indrei unterschiedlichen Alters-klassen ausgewertet: von 6 bis11, 12 bis 15 und 16 bis 25 Jahren. Eine Teilnahme an den Einzel-wettbewerben ist möglich, umTriathlon-Meister zu werden,müssen jedoch alle drei Diszipli-nen bestritten werden. Der Mannschaftswettbewerbrundet die Veranstaltung ab.Drei Jungzüchter eines Clubsbilden hierbei ein Team und wer-den zusammen gewertet. DieZusammenstellung der Mann-schaften erfolgt am Schautagedurch die entsprechenden Club-vorsitzenden.
Die Teilnahme ist nur mit BHV-1-freien Tieren möglich, die denzum Zeitpunkt des Wettbewer-bes geltenden Bestimmungenzur Blauzungenkrankheit ent-sprechen. Die Größenverhältnis-se zwischen Vorführer und Tiersollten einen harmonischen Ein-druck hinterlassen. Anmeldungen bitte bis zum23. 3. 2009 per Telefon (04231679-118), Fax (04231 679-216)oder E-Mail (csoller@master-rind. com) an die MASTERRINDGmbH, Christiane Soller. Anmeldungen für den Rangier-und Tierbeurteilungswettbewerbsind am Schautag bis 8 Uhr
durch die Vertreter der einzel-nen Jungzüchter-
clubs vorzu-nehmen.
ChristianeSoller �
Master-Typ-Cup & Jungzüchter-Triathlon am 24./25. April
Highlight für Nachwuchszüchterund Schautiere von morgenEin abwechslungsreiches und ebenso interessantesProgramm erwartet die Teilnehmer und Zuschaueram letzten Aprilwochenende in der Niedersachsen-halle in Verden. Wenn es wieder heißt: Welches istdas beste Typtier bei den Kälbern, Jungrindern oderauch Färsen? Wer ist bester Vorführer und Rangiererder MASTERRIND?
Anmeldeformular für MASTER-Typ-Cup und Jungzüchter-Triathlon am 24./25. April 2009
Teilnahme bei: �� MASTER-Typ-Cup am 24. April 2009 �� Vorführwettbewerb am 25. April 2009
Vorname, Name (des Vorführers):
Anschrift:
Telefon: Geb.-Datum des Teilnehmers:
Ohrmarke:
Name des Tieres: Konto-Nr., BLZ:
Besitzer des Tieres: Kreditinstitut:
Ort, Datum: Unterschrift:
�
Siegerin Alt 2008: Hanuta (V. Gibson)von Wilken Schwarze, Dörverden
Ich bin damit einverstanden, dass die MASTERRIND GmbH die Anmeldegebühr für denMASTER-Typ-Cup in Höhe von 15,00 Euro vom nachfolgenden Konto abbucht:
Anmeldeformular steht auch im Internet zum Download bereit
MR-56-57-Preisrichter-Mastertyp.qxd 11.12.2008 16:20 Uhr Seite 2
58
Kinder und Jugendliche aus den
Regionen Lüneburg, Harburg,
Uelzen, Lüchow-Dannenberg,
Gifhorn, Königslutter, Hannover-
Peine, Celle und Soltau/Falling-
bostel durften an diesem Wett-
bewerb teilnehmen.
Es war eine rege Beteiligung zu
verzeichnen, 50 Teilnehmer ha-
ben sich auf den Weg nach Uel-
zen gemacht und wollten ihr
Können unter Beweis stellen.
Das Interesse an der Nach-
wuchsförderung zeigten die ho-
he Besucherzahl und die 45
Sponsoren, die den Wettbewerb
maßgeblich mitgestaltet haben.
Die beiden Richter Anna-Lena
Derboven aus Warpe und Timo
Carstens aus Visselhövede hatten
es bei den sehr guten Leistungen
der Kinder und Jugendlichen
schwer, einen Sieger zu finden.
Als Überraschung hatten sich
die Jungzüchter einen besonde-
ren Höhepunkt ausgedacht,
noch vor der Gesamtsiegeraus-
wahl fand ein Ü-40-Wettbewerb
statt. Damit keiner dem Ver-
gleich entweichen
konnte, wurden
spontan dem Al-
ter entsprechen-
de Teilnehmer
vom Zuschau-
errang aufgeru-
fen.
Ergebnisse Ü-40-
Wettbewerb:
1a Erhard
Martens
1b Petra
Both-Schulz
1c Heinrich
Hohls
1d Dirk Drögemüller
1e Hinrich Heuer
1f Dirk Reineke
1g Carsten Blecken
1h Sabine Gritke
Typtiere
Das beste Typkalb war Gazelle
(Titanic aus Bonatus, Züchter:
Ina Bertram, Hunden) und als
bestes Typrind wurde Germany
(Goldwin aus Astronomic),
Züchter: Henning Hohls, Ber-
gen) nominiert.
Es war eine gelungene Veran-
staltung und alle Organisatoren
hoffen auf eine Wiederholung,
da vielen Kindern und Jugendli-
chen die Arbeit mit den Tieren
sehr viel Spaß macht und es be-
sonders den Umgang mit den
Tieren fördert.
Anne Monsees �
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Bezirksjungzüchterwettbewerb in Uelzen 2008
Prämierungsliste BezirksjungzüchterwettbewerbKl. Platzierung K.-Nr. Name Vorführer
1 Ia 8 Brenda Henna Drögemüller, Scharnh.
1 Ib 10 Diddelina Jasmin Kania, Delligsen
2 Ia Sieger jung 17 Petula Jonas Lahmann, Erpensen
2 Ib Res.-Sieger jung 11 Evi Niklas Marben, Hunden
3 Ia Sieger mittel 22 Gazelle Ronja Niebuhr, Hunden
3 Ib 21 Amore Jorne Tangermann, Handorf
4 Ia 18 Tinka Anna-Lena Enskat, Hunden
4 Ib 32 Harfe Vanessa Niebuhr, Hunden
5 Ia Res.-Sieger mittel 39 Sunny Marten Hambruch, Vierde
5 Ib 57 Nevada Stefanie Heine, Bergen
6 Ia Res.-Sieger alt 44 Electra Sarah Stengel, Ahnsen
6 Ib 42 Ulli Lea-Marie Schulz, Ohrdorf
7 Ia Sieger alt 54 Blacky Steffen Hambruch, Vierde
7 Ib 49 Riostar Carsten Martens, Gedelitz
Die Klassensieger und Typtiere in Aufstellung (von links): Steffen Hambruch(Vierde), Typkalb Germany, vorgestellt von Kirstin Hohls (Bergen), Jonas Lah-mann (Erpensen) und Ronja Niebuhr (Hunden) mit dem Typtier Gazelle
Am 18. Oktober 2008 fand in diesem Jahr nach
mehrjähriger Pause wieder ein Bezirksjungzüchter-
wettbewerb in der Viehmarkthalle in Uelzen statt.
MR-58-59-Uelzen-Melkrobot.qxd 12.12.2008 12:38 Uhr Seite 1
59
Melkroboter – ein anderes Managementsystem
In wachstumsorientierten Be-
trieben, die bereits auf einem
hohen Niveau erfolgreich Milch
produzieren, kann der Melkro-
boter ein zuverlässiger Partner
sein.
Gegenwärtig sind in neun säch-
sischen Landwirtschaftsbetrie-
ben 21 Melkroboter im Einsatz.
Im Trend ist heute fast jede
zweite neu investierte Melkanla-
ge ein Roboter. Damit hält eine
innovative Technik im Kuhstall
Einzug, die nicht nur das Mel-
ken revolutioniert, sondern den
Gesamtprozess grundlegend
verändert, insbesondere hin-
sichtlich Arbeitsorganisation,
Herdenführung und Tierkontrol-
le.
Erfolg oder Misserfolg einer Ent-
scheidung für ein solches auto-
matisches Melksystem (AMS)
hängt in hohem Maße von den
konkreten betrieblichen Bedin-
gungen sowie von der Eignung
des Fachpersonals für die erfolg-
reiche Bewirtschaftung des Ge-
samtobjektes ab. Aus diesem
Grund kann eine individuell ge-
prägte Pro- oder Kontra-Einstel-
lung eines Betriebsleiters oder
Beraters zum Melkroboter sehr
nachteilig sein. Vielmehr bedür-
fen solche Entscheidungen einer
sehr sachlichen Analyse und Be-
wertung aller Vor- und Nachteile
unter den konkreten Bedingun-
gen des eigenen Betriebes.
Über 200 Landwirte und Berater
nutzten den Fachtag Bau &
Technik zum Thema „Investiti-
onsalternative – Automatische
Melksysteme“ am 27.11.2008 im
Landwirtschaftlichen Fachzen-
trum Köllitsch, um zu erfahren,
ob die Technik auch das hält,
was sie verspricht.
In sieben sehr praxisorientierten
Vorträgen berichteten roboterer-
fahrene Landwirte und Experten
von nah und fern über ihre Er-
fahrungen und Untersuchungen
zu den Anforderungen an Tier
und Mensch, zur Tiergesundheit
und Qualitätssicherung, zum
Kuhverkehr und Stallbau, zur Ar-
beitsorganisation und Ökono-
mie, und letztlich wie man mit
dem Roboter Geld verdienen
kann.
Ein besonderes Highlight war
die Präsentation der allerneue-
sten Robotertechnik durch die
Melktechnik-Unternehmen. Sie
haben keinen Aufwand ge-
scheut, mit ihren Robotern -
zum Teil von der EuroTier weg -
direkt nach Köllitsch zu kom-
men. Mit den von BouMatic,
DeLaval, Lely, Lemmer Fullwood
und GEA WestfaliaSurge vorge-
stellten Modellen hatten die po-
tenziellen Investoren die Mög-
lichkeit, den für sie passenden
Roboter zu finden. Sollen die
vielen, kommunizierten State-
ments der Firmen und Fachleute
auf den Punkt gebracht werden,
so ist zu resümieren, dass die
Technik für die Praxis reif ist, der
Melker sich aber einem völlig
neuen, anderem Management-
System (AMS) stellen muss.
Die bis zum Ende volle Vortrags-
halle unterstrich das Interesse
an diesem Thema und der ge-
haltvollen Veranstaltung. Weite-
re Informationen finden Sie im
Internet unter www.landwirt-
schaft.sachsen.de/LfULG .
Dr. Steffen Pache
Sächsisches Landesamt
für Umwelt, Landwirtschaft
und Geologie �
Aufmerksam verfolgten die über 200 Gäste die Statements der robotererfahre-nen Landwirte und Firmen
Das Melken in der konventionellen Milchgewinnung
beansprucht über die Hälfte des Gesamtszeitauf-
wandes für die Milcherzeugung und bestimmt in ho-
hem Maße den täglichen Arbeitsrhythmus. Deshalb
ist es nur verständlich, dass so mancher Landwirt
nach Rationalisierungslösungen für das Melken
sucht.
Der Neue von DeLaxal aus Schwe-den
Das Flaggschiff unter den Roboter-melkern, der A3 von Lely in den typi-schen Ferrari-Farben
Mit dem Industrieroboter Galaxy von Insentec hat BouMatic den Vertrieb desProFlex für Mittel- und Ostdeutschland übernommen, eine Alternative für zweiEinzelboxen
MR-58-59-Uelzen-Melkrobot.qxd 12.12.2008 12:20 Uhr Seite 2
Das Service- u. Beratungsteam der MASTERRIND informiert
Fruchtbarkeitsprobleme mit einer
Die richtige Strategie für den ei-
genen Betrieb zu finden und
umzusetzen, hier möchte und
kann das Service- und Bera-
tungsteam Hilfestellung leisten
und zur Problemlösung beitra-
gen. Die Abbildung zeigt auf,
dass jederzeit an der Fruchtbar-
keit gearbeitet werden kann; es
gibt keinen eigentlichen Start-
punkt – eine Maßnahme be-
dingt die andere. Das gilt so-
wohl für das Kalb, die Färse als
auch für die Kuh.
Betriebe mit Fruchtbarkeitspro-
blemen sollten sich direkt oder
über einen der vielen anderen
Wege, ihren Tierzuchttechniker,
Zuchtinspektor, Fachberater
oder Haustierarzt, beim Service-
und Beratungsteam melden
(Tel.-Nr. siehe unten), damit ein
Besuchstermin vereinbart wer-
den kann.
Bedingungen genau erfassen
Beim Betriebsbesuch wird zu-
nächst die derzeitige Fruchtbar-
keitssituation, unter Einbezie-
hung der aktuellen Besamungs-
und Milchkontrolldaten aus
dem VIT, erhoben. Bei einer in-
tensiven Betriebsbegehung und
auch Untersuchung der bisher
noch nicht wieder tragenden
Tiere (Stichprobenuntersu-
chung) werden die Haltungs-,
Fütterungs- und Fruchtbarkeits-
bedingungen erfasst und beur-
teilt.
Zusätzliche weiterführende Un-
tersuchungen (z. B. Blut-, Spei-
chel-, Scheidensekretproben,
etc.) schließen sich an. Durch
das anschließende intensive Ge-
spräch mit dem Betriebsleiter
werden alle fruchtbarkeitsrele-
vanten Bereiche erfasst – wie
Rast-, Verzögerungs- und Zwi-
schenkalbezeit, Brunstbeobach-
tung, Geburtshilfe, Fütterung
etc. – und betriebsspezifisch be-
sprochen.
Interpretation und Analyse
Nach Vorliegen der weiterführen-
den Untersuchungsergebnisse
erhalten der Betriebsleiter, Hof-
tierarzt und der den Betrieb be-
treuende Mitarbeiter der MAS-
TERRIND einen schriftlichen Un-
tersuchungsbericht, in welchem
die Ergebnisse interpretiert und
weitere Maßnahmen zur Verbes-
serung der Gesamtsituation auf-
geführt werden.
Hat man erst einmal die
Schwachstelle auf dem Betrieb
analysiert, so kann gemeinsam
mit dem Betriebsleiter im per-
sönlichen Gespräch ein indivi-
dueller Weg gefunden werden,
um das Fruchtbarkeitsmanage-
ment zu optimieren.
Die MASTERRIND stellt neben
den gut aus- und ständig weiter-
gebildeten Fachagrarwirten,
Tierzuchttechnikern und Besa-
mungstierärzten Fachpersonal
zur Verfügung. Hier können wir
helfen, um für jeden einzelnen
Betrieb den besten Service zu
finden.
Effizienz im Vorfeld
Das Service- und Beratungs-
team hilft aber nicht nur in Pro-
blemsituationen, sondern ist
auch im Vorfeld tätig. Durch vor-
beugende Untersuchungen kön-
nen Stoffwechsel- und Frucht-
barkeitsprobleme frühzeitig er-
kannt und Gegenmaßnahmen
ergriffen werden. Gleichzeitig
kann durch die begleitenden
Blutserumuntersuchungen eine
effektive Kontrolle der Fütterung
durchgeführt werden. Fütte-
rungsfehler können eher erkannt
und dann schneller abgestellt
werden. Blutserumuntersuchun-
gen haben hierbei gegenüber
der Bewertung von Milchkon-
trolldaten deutliche Vorteile, da
einerseits das Untersuchungs-
spektrum nicht nur die Nähr-
stoffsituation (wie bei den
Milchkontrolldaten), sondern
auch die Leberfunktion, den Mi-
neralstoff-, Spurenelement- und
Vitaminstoffwechsel erfassen
kann. Außerdem kann sie auch
bei nichtlaktierenden Tieren
(Rinder, Trockensteher) durch-
geführt werden, sodass schon
während dieser Zeit beginnende
Stoffwechselentgleisungen er-
kannt werden können.
Blutentnahme planen
Zur Überwachung der Fütterung
sollten die Blutproben ca. drei
bis vier Wochen nach der jeweili-
gen Futterumstellung entnom-
men werden. Die Tiergruppen
und die notwendigen Informa-
tionen sind auf den Einsende-
vordrucken festgelegt.
Diese Blutproben können so-
wohl durch den Hof- und Be-
triebstierarzt, als auch durch die
Mitarbeiter im Service- und Be-
ratungsteam gezogen werden.
Die vom Tierarzt entnommenen
Proben sollten möglichst sofort
nach der Entnahme zentrifugiert
und nur der Serumüberstand an
das MASTERRIND-Blutlabor
60
MA
NA
GEM
ENT
Das Fruchtbarkeitsmanagement trägt verschiedenen Untersuchungen zufolge mit bis zu 40 % zum Frucht-
barkeitserfolg oder -misserfolg bei. Damit kommt dem Management rund um das Reproduktionsgeschehen
eine sehr wichtige Bedeutung zu. Aber wie sollte dieses Management in der Praxis aussehen? Wo und wie
fängt man an, um eine gute Fruchtbarkeit zu erzielen?
Aus: Mahlkow-Nerge et.al. (2005)
MR-60-61-Fruchtbarkeit.qxd 11.12.2008 16:22 Uhr Seite 1
r gezielten Strategie lösen
61
eingeschickt werden. Entspre-
chende Einsendungsvordrucke
sind bei der MASTERRIND er-
hältlich.
Verbesserung des Managements
Möglichkeiten zur Verbesserung
des Fruchtbarkeits- und Besa-
mungsmanagements, wie zum
Beispiel Optimierung der
Brunstbeobachtung oder Schu-
lungsmaßnahmen für Mitarbei-
ter auf vielen anderen Gebieten,
werden vom Service- und Bera-
tungsteam ebenfalls angeboten.
Die Landwirte von heute und
insbesondere die Betriebsleiter
der Zukunft werden sich mehr
und mehr zu Fruchtbarkeitsma-
nagern entwickeln müssen. Die
MASTERRIND GmbH bietet Ih-
nen hierfür ein umfangreiches
Servicepaket an. Ihr Erfolg ist
unser Auftrag!
Für weitere Informationen und
Fragen, wenden Sie sich bitte an
das Service- und Beratungsteam
der MASTERRIND,
Osterkrug 20,
27283 Verden,
Dr. Rolf Dehning,
Tel.: 04231/679-635,
Fax: 04231/679-254 oder
FAW Hermann-Josef Schmidt,
Tel. 0160 5355929.
Adresse des MASTERRIND-Blut-
labors: Osterkrug 20, 27283 Ver-
den, Tel.: 04231 / 679-655.
Dr. Rolf Dehning
Hermann-Josef Schmidt �
Mittagspause
3) „Heatime – neue Technik
zur Vereinfachung der
Brunsterkennung“ –
Referent: Herr Höltje,
MASTERRIND GmbH
4) „Erfahrungsbericht aus
dem praktischen Einsatz“
– Referent: Dr. Kuwer, ET-
Station MASTERRIND
GmbH
anschl. praktische Vorstel-
lung des Systems im Trä-
gertierstall ET-Station
Nückel
Teilnahmegebühr: 15,00 j
Anmeldung bitte bis zum
18. Januar 2009 an:
MASTERRIND GmbH,
Hanna Rosebrock,
Tel.: 04231 679-632,
Fax: 04231 679-736
oder per E-Mail:
hrosebrock@masterrind.com
Fruchtbarkeitsmanagement
MASTERRIND Info-Workshop am 22. Januar 2009Wie wichtig ein kontinuierli-
ches Fruchtbarkeitsmanage-
ment ist, ist für Sie als Be-
triebsleiter nichts Neues! Um
Sie bei Ihrer täglichen Arbeit
zu unterstützen, möchten wir
unser Wissen mit Ihnen tei-
len. Die MASTERRIND lädt al-
le Mitglieder zu einem Info-
Workshop ein!
Unser Ziel ist es, dass Sie an
diesem Tag vertiefende Er-
kenntnisse gewinnen, um die
Fruchtbarkeit in Ihrer Herde
zu verbessern. Neben Fütte-
rungsaspekten geht es beson-
ders darum:
• die Zwischenkalbezeit ihrer
Herde zu optimieren
• die Verzögerungszeit zu
minimieren
• eine Verbesserung des Besa-
mungsindexes zu erzielen
• den optimaler Besamungs
zeitpunkt zu erkennen
Termin: 22. Januar 2009
Beginn: 10.00 Uhr
Ende: ca. 15.30 Uhr
Veranstaltungsort: Gasthaus
Hirsemeyer, Hohe Wurth 37,
27612 Loxstedt (Anfahrt über die
A 27 Richtung Bremerhaven, Ab-
fahrt BHV-Wulsdorf, B 71 Rich-
tung Bremerhaven, nach 300 m
links)
Tagesordnung:
1) „Verbesserung der Frucht-
barkeit durch Fütterungsop-
timierung!“ – Referent Dr.
Osterhoff, Betriebs- und Füt-
terungsberatung, Firma Ahr-
hoff
2) „Optimaler Besamungs-
erfolg! Was ist die richtige
Strategie?“ – Referent Dr.
Jung, Institut für Fort-
pflanzung bei Nutztieren
IFN Schönow e.V.
WO
R
KSHO
P
1. INFO-22. Januar
MR-60-61-Fruchtbarkeit.qxd 15.12.2008 5:59 Uhr Seite 2
Integrierte tierärztliche Bestandsbetreuung (ITB)
Großes Interesse bei dem Anwenderseminar für Tierärzte
Die tierärztliche Bestandsbe-
treuung nimmt in der täglichen
Arbeit der Großtierpraxis einen
immer wichtigeren Stellenwert
ein. Seitens der Landwirtschaft
werden die Forderungen nach
einer fundierten Beratung be-
züglich der Tiergesundheit und
des Leistungsmanagements im-
mer lauter. Aus diesem Grund
hat Ende September die MA-
STERRIND GmbH gemeinsam
mit der dsp Agrosoft ein Anwen-
derseminar zu diesem Thema
veranstaltet.
Zunächst hat der Geschäftsfüh-
rer der MASTERRIND GmbH,
Cord Höltje, einen Überblick
über die Entwicklung der Frucht-
barkeitssituation und der Milch-
leistung in sächsischen Milch-
viehbeständen gegeben. Dabei
hat Herr Höltje dargestellt, dass
sich die Zwischenkalbezeit in
den letzten 10 Jahren um rund
15 Tage verlängert hat. In letzter
Zeit wird auch bei der Zucht-
wertschätzung neben den Leis-
tungsmerkmalen ein größeres
Gewicht auf die so genannten
funktionalen Merkmale wie
Fruchtbarkeit und Langlebigkeit
gelegt. Die züchterischen Merk-
male für die Fruchtbarkeit sind
mit einer Erblichkeit von 1 bis 4
Prozent relativ gering. Neuere
Erkenntnisse legen jedoch dar,
dass neben der Konzeptionsfä-
higkeit auch die Zyklustätigkeit,
also wie schnell nach der Geburt
eine Kuh wieder einen regelmä-
ßigen Zyklus aufweist, die Zwi-
schenkalbezeit beeinflusst. Für
die Zyklustätigkeit liegt die Heri-
tabilität bei 4%. Allerdings ist
die genetische Variation ausrei-
chend groß, um hier einen züch-
terischen Fortschritt zu erzielen.
Die Fruchtbarkeitsmerkmale Zy-
klustätigkeit und Konzeptionsfä-
higkeit sind jedoch negativ mit
dem RZM korreliert. Detailliert
zeigte Herr Höltje die Verluste
durch eine längere Zwischentra-
gezeit, einen erhöhten Besa-
mungsaufwand und einen
Milchverlust infolge der verlän-
gerten Laktation auf. Dabei be-
trägt der Verlust für den Land-
wirt pro Tag Verzögerungszeit
ca. 6 Euro. Den Teilnehmern des
Seminars wurde so die Notwen-
digkeit einer guten Fruchtbar-
keitsleistung in den Betrieben
verdeutlicht. Und für die Züch-
ter ist eine hohe Informations-
dichte über Leistungs- und Ge-
sundheitsmerkmale ein wichti-
ges Entscheidungsmerkmal.
Dr. Beetz von der Tierarztpraxis
„Am Weinberg“ schilderte im
Anschluss seine Erfahrungen
und die täglichen Herausforde-
rungen bei der ITB. Neben dem
ökonomischen Druck, „Präventi-
on ist billiger als Therapie“, rü-
cken auch gestiegene Ansprü-
che der Landwirte an den Tier-
arzt und das gestiegene Interes-
se der Verbraucher an gesunden
Lebensmitteln immer mehr in
den Vordergrund. Dr. Beetz legte
dabei anschaulich dar, dass die
erste Herausforderung bei der
Bestandsbetreuung darin liegt,
die Fülle an Informationen auf
einem Betrieb mit einander ver-
knüpfen zu können und über-
sichtlich für die weitere Verarbei-
tung darzustellen. Je nach Frage-
stellung auf den Betrieben wer-
den die routinemäßig erhobe-
nen Informationen, wie MLP-
oder Trächtigkeitsdaten, durch
zusätzliche Untersuchungen er-
gänzt. In der Bestandsdiagnos-
tik bei Milchviehbetrieben gilt es
letztlich alle Informationen zu
bündeln und daraus eine indivi-
duelle Strategie für den entspre-
chenden Betrieb zu erarbeiten.
Dabei unterschied Dr. Beetz zwi-
schen einem problemorientier-
ten und einem strategischen
Vorgehen bei den Betrieben.
Während es im ersten Fall ein
akutes Problem, wie plötzlich
gestiegene Zellzahlen in der
Tankmilch, zu lösen gilt, werden
im zweiten Fall gemeinsam mit
dem Betriebsleiter Ziele defi-
niert, die langfristig erreicht wer-
den sollen. Zum Schluss seines
Vortrages stellte er aus seiner
Praxis interessante Beispiele der
Bestandsbetreuung vor und ver-
deutlichte damit den Zuhörern
die Möglichkeiten, die die ITB
bietet.
Prof. Staufenbiel (Klinik für Klau-
entiere, Univ. Berlin) ging in sei-
nem Vortrag auf moderne Me-
thoden der Überwachung von
Milchviehherden ein. Vor allem
arbeitete er die komplexen Zu-
sammenhänge zwischen der
Futterzusammensetzung, der
Stoffwechselsituation und der
Fruchtbarkeit der Milchkuh her-
62
MA
NA
GEM
ENT
Das Anwenderseminar „Integrierte tierärztliche Be-
standsbetreuung (ITB)“ mit Nutzung einer EDV ge-
stützten Herdenanalyse Ende September in Sachsen
ist auf großes Interesse bei den praktizierenden Tier-
ärzten gestoßen.
Geschäftsführer Cord Höltje bei derDarstellung der züchterischen Mög-lichkeiten zur Verbesserung der Her-denfruchtbarkeit
Übersichtliche Darstellung der Milchfett- und Milchproteinverläufe in einerHerde innerhalb einer Laktation mit Ist- und Soll-Werten
MR-62-63-Anwenderseminar.qxd 11.12.2008 16:17 Uhr Seite 1
63
aus. Weiterhin ging er auf die
Möglichkeiten der Herdenüber-
wachung mittels der Milchleis-
tungskontrolldaten ein. Dabei
stellte Prof. Staufenbiel die Ana-
lysemöglichkeiten, die sich aus
den Informationen der Milch-
leistungsprüfung ergeben, an-
schaulich dar. Weiterhin bezog
er die Rückenfettdickenmessung
mittels Ultraschall als eine wei-
tere wichtige und praktikable
Möglichkeit der Herdenüberwa-
chung mit ein. Damit lässt sich
praktikabel und zeitnah eine
Schwankung bei der energeti-
schen Versorgung in der Herde
nachvollziehen, um frühzeitig
gegensteuern zu können. Für
spezielle Fragestellungen bieten
sich natürlich weitere Blut- und
Harnanalysen an, auf die Prof.
Staufenbiel ebenfalls detailliert
verwies.
Zusammenfassend hielt er fest,
dass die monatlichen Milchkon-
trolldaten aussagekräftige Infor-
mationen über die Eutergesund-
heit, die Protein- und Energie-
versorgung und über die Pan-
senfermentation liefern, die es
übersichtlich aufzuarbeiten und
zu interpretieren gilt. Um mit
den anfallenden Daten in einem
computergestützten Herdenma-
nagementsystem arbeiten zu
können, sind einheitliche Dia-
gnose- und Therapieschlüssel
nötig, um am Ende ein ver-
gleichbares und unverzerrtes
Bild über die Bestandssituation
zu erhalten.
Zum Schluss stellte Dr. Feucker
das Programm „Herde“ vor. Da-
bei erklärte er neben dem Funk-
tionsprinzip auch die Analyse-
möglichkeiten, die ein solches
System bietet. An vielen prakti-
schen Beispielen hat er verschie-
dene Betriebe mit betriebsspezi-
fischen Fragestellungen vorge-
stellt und die Herangehensweise
bei der Bestandsanalyse de-
monstriert. Zusätzlich wurde
deutlich, wie der Erfolg von ein-
geleiteten Maßnahmen auf den
Betrieben mit Mitteln der Be-
standsbetreuung überwacht und
dargestellt werden kann. So er-
hält der Landwirt, zusammen
mit dem betreuenden Tierarzt,
stets zügig einen guten Über-
blick über die Situation in sei-
nem Tierbestand. Insgesamt er-
lebten die über 60 Zuhörer ein
kompaktes und informationsrei-
ches Veranstaltungsprogramm.
Die zahlreichen Zuhörerbeiträge
während der Vorträge und die
Diskussion im Anschluss ver-
deutlichten das rege Interesse
an diesem Thema und verliehen
der gesamten Veranstaltung ei-
nen angenehm lebendigen Cha-
rakter.
Aufgrund des großen Zuspru-
ches in Sachsen wird die MAS-
TERRIND GmbH gemeinsam
mit der dsp Agrosoft diese Ver-
anstaltung nochmals am
27.01.2009 in Verden durchfüh-
ren.
Dr. Frank Bosselmann �
MR-62-63-Anwenderseminar.qxd 12.12.2008 9:49 Uhr Seite 2
Sächsischer Milchrindtag 2008 in Köllitsch
„Milchproduktion – Investition in die
Mit besonderer Aufmerksamkeit
verfolgten die Landwirte die
Statements von Staatsminister
Frank Kupfer zu den aktuell an-
stehenden agrarpolitischen Ent-
scheidungen, konkret zur grö-
ßenabhängigen Progression bei
der Modulation, zum Ausstieg
aus der Milchquote, zur Vereinfa-
chung im Bereich von Cross
Compliance, oder zur Abschaf-
fung der Flächenstilllegung.
Auch wenn die inzwischen in
Brüssel getroffenen Entschei-
dungen zu Ungunsten wachs-
tumsorientierter Großbetriebe
ausgefallen sind, bekräftigte der
Minister sein Engagement für
die sächsische Milchproduktion
und für die Sicherung von Ar-
beitsplätzen und Wertschöpfung
im ländlichen Raum. In diesem
Sinne verwies er auf die Weiter-
führung der Investitionsförde-
rung in der Rinderhaltung mit
Fördersätzen bis zu 40 % bzw. in
benachteiligten Gebieten bis zu
50 %, immer unter der Voraus-
setzung, die Betriebe sind wett-
bewerbsfähig und können ihre
Kostenstruktur nachhaltig ver-
bessern.
Anerkennend sprach sich Minis-
ter Kupfer über das erzielte Ni-
veau von 8.809 kg Milch im ak-
tuell abgeschlossenen Prüfjahr
aus und gratulierte den Milcher-
zeugern zu ihrem wiederholt ers-
ten Platz im Ländervergleich.
Ebenso würdigte er die Leistun-
gen der Sächsischen Melkerin-
nen beim diesjährigen Bundes-
melkwettbewerb, wo mit Julia
Komnick die Siegerin im Karus-
sellmelken aus Sachsen kam.
Die sich anschließende Fachdis-
kussion wurde mit einem Vor-
trag von Norbert Eichkorn, Präsi-
dent des sich neu aufgestellten
Landesamtes für Umwelt, Land-
wirtschaft und Geologie Dres-
den-Pillnitz, zum Ausbau der
Marktpositionen der sächsi-
schen Milchproduktion eingelei-
tet. Nach einer fundierten Analy-
se der absehbaren Rahmenbe-
dingungen im Milchsektor, der
Marktsituation und der betriebli-
chen Kostenstrukturen projek-
tierte der Ökonom drei Strate-
gien für die sächsischen Milcher-
zeuger – Durchstarten, Abwarten
oder völlige Neuorientierung.
Ausführlich diskutierte er die da-
bei zu beachtenden Entschei-
dungskriterien und die Empfeh-
lungen für das Betriebsleiterhan-
deln. In der Zusammenfassung
seines Vortrages arbeitete Herr
Eichkorn 10 Stellschrauben für
die Verbesserung der Wettbe-
werbsfähigkeit der Milcherzeu-
gung heraus, die einen schlüssi-
gen Bogen von „Betriebsorgani-
sation“ bis „Diversifizierung“
spannen. Dabei empfiehlt er, das
betriebliche Wachstum erst dann
anzugehen, wenn alle Möglich-
keiten der Effizienzsteigerung
ausgeschöpft sind.
Diesem stark betriebswirtschaft-
lich geprägten Thema folgten
drei züchterische Beiträge. So re-
ferierte Prof. Dr. Hermann H.
Swalve, Martin-Luther-Universi-
tät Halle-Wittenberg, zu innova-
tiven Zuchtprogrammen beim
Milchrind. Nach einem ge-
schichtlichen Abriss zur Entwick-
lung von Zuchtprogrammen mit
einer Bewertung ihrer Vor- und
Nachteile konzentrierte sich
Prof. Swalve auf die mögliche Er-
fassung von funktionalen Merk-
malen in Zuchtprogrammen, wie
die Eutergesundheit, Fruchtbar-
keit, Fundamente, Kalbemerkma-
le u.a.m. Im dritten Teil seines
Vortrages informierte der Profes-
sor über neue innovative Selekti-
onsmethoden auf der Grundlage
von so genannten Single Nucleo-
tide Polymorphism (SNP). Diese
genomische Selektion hat deutli-
che Vorteile gegenüber konven-
tionellen Zuchtprogrammen, ins-
besondere in der Sicherheit der
gewonnenen Zuchtwerte, in den
schon mit der Geburt verfügba-
ren Zuchtwerten und in der Un-
abhängigkeit der Zuchtwerte von
Sonderbehandlungen. Nachteile
sind die begrenzte Halbwertzeit
der SNP-Schätzer und die enge
Beschränkung auf eine Populati-
on, die auch einer zeitlichen Ver-
änderung unterliegen. Im Fazit
zeichnet Prof. Swalve Wege für
zukünftige Zuchtprogramme
über Testherden zur Nucleus-
zucht auf und betont die not-
wendige Erschließung neuer
Merkmale mit direkterem Bezug
zur Physiologie unter Nutzung
der Möglichkeiten der genomi-
schen Selektion.
Was von der Tierzuchtforschung
schon in die Praxis umgesetzt
wurde, stellte Cord Höltje, Ge-
schäftsführer bei der MASTER-
RIND GmbH, in seinem Beitrag
vor. Unter dem Dach von MAS-
TERRIND werden gegenwärtig
drei Zuchtprogramme des SRV,
der ZEH und der NOG mit ei-
nem jährlichen Umfang von ca.
250 Testbullen betrieben, die
sukzessiv in das Zuchtpro-
gramm „Deutsche Holstein“
überführt werden. Eine stabile
Stütze ist dabei das sächsische
Zuchtgebiet, in dem allein bis
September 2008 121 Testbullen
geprüft wurden. Ziel des gemein-
samen Zuchtprogramms von
64
MA
NA
GEM
ENT
Traditionell treffen sich am ersten Mittwoch im November Landwirte und Bera-
ter auf dem Sächsischen Milchrindtag, dieses Jahr am 5.11.08 im neu benannten
Landwirtschaftlichen Fachzentrum Köllitsch des fusionierten Landesamtes für
Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Über 220 Teilnehmer folgten der
Einladung zur Vortragstagung mit den Themenfeldern „Betriebliches Wachstum“
und „Zucht“.
Die Liegehalle für 1 000 Kühe ist nach den neuesten Erkenntnissen des Kuhkom-forts und der Umweltverträglichkeit gebaut worden
MR-64-65-Milchproduktion.qxd 12.12.2008 10:15 Uhr Seite 1
Zukunft“
65
MASTERRIND ist die Erzeugung
von Nachkommen mit verbes-
serten Eigenschaften in der
Milchleistung, Gesundheit,
Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer
und Exterieur, so der Geschäfts-
führer. Ein besonderes Interesse
gilt dabei der züchterischen Ver-
besserung der Rastzeit (Zyklus-
beginn) sowie der Konzeptions-
merkmale Non-Return-Rate und
Verzögerungszeit der Kühe. Von
der geschätzten genetischen Va-
riation dieser Merkmale in der
aktuellen Zuchtpopulation ver-
spricht sich Herr Höltje einen
praktischen Nutzen. Ebenso un-
terstützt MASTERRIND die not-
wendigen Vorlaufarbeiten zur
Nutzung der genomischen Se-
lektion im Rahmen ihres Zucht-
programms. Erste Ergebnisse
dazu erwartet der Geschäftsfüh-
rer schon im nächsten Jahr.
Welche Möglichkeiten der züch-
terischen Verbesserung der
Fruchtbarkeitsmerkmale genutzt
werden können, stand im Fokus
des Vortrages von Dr. Uwe Berg-
feld, Leiter der Abteilung Tieri-
sche Erzeugung im LfULG. Aus-
gehend von den Thesen der wirt-
schaftlichen Bedeutung, der in
Sachsen unzufriedenen Situati-
on, des höchst komplexen und
vielschichtigen Merkmals
„Fruchtbarkeit“ gab der Zuchtex-
perte einen Abriss zum gegen-
wärtigen Kenntnisstand des
Merkmalskomplexes. Dabei zeig-
te er auf, wie die Einzelmerkmale
miteinander korrelieren und wel-
che Risiken durch den betonten
Einsatz „leicht kalbender“ Bullen
bestehen. Dr. Bergfeld resümier-
te, dass die genetischen Voraus-
setzungen zur züchterischen
Verbesserung der Fruchtbarkeit
relativ ungünstig sind und ande-
rerseits die Fruchtbarkeitsleis-
tungen sehr stark vom betriebli-
chen Management beeinflusst
werden. Wie andere Länder die-
ses Problem behandeln, erörter-
te er im internationalen Vergleich
von ausgewählten Zuchtpro-
grammen und der Wichtungsfak-
toren von Teilzuchtwerten. Ab-
schließend ging Dr. Bergfeld
auch auf die Erschließung neuer
Methoden und Merkmale ein. So
sieht er besonders die genom-
ische Selektion als eine große
Chance für die Verbesserung der
Fruchtbarkeitsmerkmale.
Den Bogen zum Einleitungsrefe-
rat spannte Herr Wout van den
Horst, Geschäftsführer der Gut
Trossin Verwaltungsgesellschaft
mbH, mit seinem Redebeitrag.
Unter dem Titel „Vorstellung ei-
nes wachstumsorientierten Be-
triebes“ berichtete er sehr charis-
matisch über den langen Ent-
wicklungsweg des ehemaligen
Stammzuchtgutes Trossin seit
der Betriebsübernahme im Okto-
ber 1996. Zu diesem Zeitpunkt
bewirtschaftete das Gut mit 27
Mitarbeitern ca. 1.000 ha LN
und ca. 700 Kühe mit eigener
Nachzucht in einer kompakten
Milchviehanlage aus den 70-iger
Jahren. Die Marktleistung der
Herde lag damals bei ca. 5.500
kg Milch je Kuh und Jahr. Heute
ist der kombinierte Marktfrucht-
betrieb mit Milchviehhaltung auf
knapp 2.000 ha LN gewachsen,
dabei blieb die Milcherzeugung
das Kerngeschäft von Herrn van
den Horst. Das Wachstum selbst
erfolgte dabei, wie von Herrn
Eichkorn empfohlen, zunächst
über die Erschließung von Leis-
tungsreserven an den vielen un-
ternehmerischen Stellschrauben,
bis dann im Jahr 2000 genügend
Sicherheiten zum Quotenzukauf
erwirtschaftet wurden. Die
Milchleistung und der Tierbe-
stand in der Altanlage wurden
wieder aufgestockt, obwohl da
schon erkennbar wurde, dass die
vorhandene Bausubstanz und
Technik eine strategische Be-
triebsentwicklung behindern.
Daraufhin entschloss sich das
wachstumswillige Unternehmen
zu einem kompletten Neubau ei-
ner Stallanlage für 1.250 Milchkü-
he mit Güllelager und Hofflä-
chen.
Im Oktober 2007 war es dann so
weit, dass alle laktierenden Kühe
in den modernen Boxenlaufstall
einziehen konnten und das für
Mensch und Tier komfortable
Melkzentrum mit einem 2 x 42er
Side-by-Side Melkstand in Be-
trieb ging. Der Außenklimastall
mit 270 m Länge und 35 m Brei-
te wurde nach den neuesten Er-
kenntnissen des Kuhkomforts
mit breiten planbefestigten Lauf-
gängen und Schieberentmis-
tung, mit tiergerechten Tiefliege-
boxen und Kalkstrohmatratze,
großzügigen Treibewegen und
Vorwartehof sowie einer funktio-
nierenden Jalousie-First-Lüftung
ausgestattet. In dem ebenso
großzügig, aber zweckmäßig di-
mensionierten Melkzentrum
werden alle 1.350 Kühe dreimal
täglich gemolken. Die Altanlage
wurde und wird schrittweise in
Eigenleistung sehr zweckmäßig
für die Kälber- und Jungrinder-
aufzucht sowie die Haltung der
tragenden Färsen und Trocken-
steher ertüchtigt.
Diese große Investition trägt
nach Herrn van den Horst schon
heute ihre Früchte. Mit den 1.350
Kühen werden täglich 36.500 l
Milch an die Molkerei geliefert.
2008 wurde eine Marktleistung
von 8.232 kg Milch mit 3,73 %
Fett und 3,27 % Eiweiß je Kuh
und Jahr erzielt. Heute sind im
Unternehmen 42 Mitarbeiter
und 3 Lehrlinge beschäftigt, die
sich um 1.540 Kühe, um 1.370
Nachzuchtrinder, um den Futter-
bau auf ca. 1000 ha LN sowie
auch um die Marktfruchtkulturen
vom Weizen bis zur Kartoffel
kümmern. Dabei legt Herr van
den Horst besonderes Augen-
merk auf ein ausgefeiltes Ma-
nagement bei der Herdenbetreu-
ung und auch in den anderen
Unternehmensbereichen. Und
dass die nächsten Wachstums-
schritte schon abgesteckt sind,
zeichnete Herr van den Horst
mit dem geplanten Erweite-
rungsbau eines zweiten Boxen-
laufstalles für 1.000 Kühe am
Standort der Neuanlage auf.
Über 100 Teilnehmer nutzten die
anschließend angebotene Be-
triebsbesichtigung der Milch-
viehanlage in Trossin und konn-
ten sich selbst ein Bild von dem
Wachstumskonzept des Trossi-
ner Geschäftsführers machen.
Weitere Informationen finden Sie
im Internet unter www.landwirt-
schaft.sachsen.de/LfULG .
Dr. Steffen Pache,
Sächsisches Landesamt für Umwelt,
Landwirtschaft und Geologie �
Im 2 x 42 Side-by-Side-Melkstand werden drei Mal täglich 1 350 Kühe gemolken
MR-64-65-Milchproduktion.qxd 12.12.2008 10:16 Uhr Seite 2
66
PER
SÖN
LIC
HES
25 Jahre Rindergesundheit in der Viehhalle Uelzen
Dr. med. vet. Hartmut KrollpfeifferÜber 25 Jahre gehört Dr. Kroll-
pfeiffer aus Uelzen mit seinen
Mitarbeiterinnen zum Team der
Viehhalle Uelzen. Fachkompe-
tenz, Schnelligkeit, Zuverlässig-
keit und ständige Bereitschaft
zeichnen seine tierärztliche Pra-
xis aus. Mit den heutigen und
auch ehemaligen Mitarbeitern
der MASTERRIND, die in der
Viehhalle in Uelzen verantwort-
lich sind und waren, hat sich im
Laufe der Jahre eine hervorra-
gende Zusammenarbeit entwi-
ckelt. Tierärztliche Arbeiten wer-
den von Dr. Krollpfeifer und sei-
nem Team gewissenhaft erle-
digt, so dass Rinder ohne ge-
sundheitliche Probleme die
Viehhalle verlassen und somit
zum guten Ruf der MASTER-
RIND in der Welt beitragen. Bei
einer solch guten tierärztlichen
Betreuung ist es verständlich,
dass die Exporteure die Uelze-
ner Viehhalle gern als Dauerqua-
rantänestation nutzen. Auch an-
lässlich der Auktionen ist das
Praxisteam Krollpfeiffer zur Stel-
le, damit für anstehende Expor-
teure die entsprechenden Blut-
proben zügig und zuverlässig
genommen werden. So errei-
chen die gekauften, wertvollen
Rinder ohne Verzögerung die
Käuferställe in Spanien, Italien,
Portugal oder anderen Ländern.
Die MASTERRIND und insbe-
sondere die Züchter, die Uelzen
als Vermarktungsort nutzen,
danken Dr. Krollpfeiffer und sei-
nen Mitarbeiterinnen recht herz-
lich für über 25 Jahre Zusam-
menarbeit und hoffen, dass die-
se Zusammenarbeit sich unver-
ändert fortsetzt. Der gute Ruf
der Viehhalle Uelzen als Ver-
marktungsort für Rinder in alle
Welt ist auch davon maßgeblich
abhängig.
Ulrich Degenhardt �
Kurt Schwarze, Barnstedt, feierte 81. GeburtstagÜblicherweise sind runde Ge-
burtstage der Anlass für ent-
sprechende Würdigungen. Im
Falle Kurt Schwarzes, der am 3.
Dezember 2007 80 Jahre alt
wurde, ist dies an dieser Stelle
irrtümlich unterblieben. Grund
genug, dies nun nachzuholen.
Als Kurt Schwarze das Licht der
Welt erblickte, betrieben seine
Eltern bereits seit fast einem
Jahrzehnt Herdbuchzucht. Im
nun auslaufenden Jahr blickt der
richtungsweisende, inzwischen
von Sohn Wilken geführte Be-
trieb, der bereits ungezählte
Auszeichnungen erhielt, demzu-
folge auf eine 90jährige Zucht-
tradition zurück. Richtungswei-
send war auch Jubilar Kurt
Schwarze während seines akti-
ven Wirkens im Ehrenamt von
RPN und ZEH. 1960 wählte man
ihn in den Vorstand der Stader
Herdbuchgesellschaft, deren
Vorsitz er 1970 übernahm. 1967
wurde er in den engeren RPN-
Vorstand gewählt. 1971 schloss
er als Vorsitzender des RPN-Ver-
waltungsrates einen Kooperati-
onsvertrag mit der Tierärztli-
chen Hochschule Hannover, die
ihn 1982 zum akademischen Eh-
renbürger ernannte.
Freunde und Mitstreiter be-
schreiben Kurt Schwarze als be-
harrlich, zielstrebig und außer-
gewöhnlich engagiert. Eigen-
schaften, die sowohl seinen
landwirtschaftlichen Betrieb als
auch die ehrenamtlich von ihm
begleiteten Zuchtorganisationen
über Jahrzehnte voranbrachten.
Verwaltungsrat und Geschäfts-
führung der MASTERRIND wün-
schen Kurt Schwarze weiterhin
gute Gesundheit und freuen
sich auf seinen Besuch bei diver-
sen zukünftigen Zuchtveranstal-
tungen.
Hermann Bischoff �
Dr. Albert Breitling – Herzlichen Glückwunschzum 80. GeburtstagAm 29. Juli 2008 beging Dr. Al-
bert Breitling seinen 80. Ge-
burtstag. Dr. Albert Breitling hat
den Sächsischen Rinderzucht-
verband e. G. (SRV) nicht nur
mit gegründet, er hat ihn auch
über die schwierigen ersten Jah-
re als Geschäftsführer geführt
und geprägt. Mit seinem Aus-
scheiden aus dem aktiven
Dienst im Jahre 1994 konnte er
an seinen Nachfolger ein stabi-
les, in ganz Deutschland geach-
tetes Zuchtunternehmen über-
geben. Dr. Günther Braune, ehe-
maliger Vorstandsvorsitzender
des SRV, würdigte den Jubilar als
engagierten Vertreter der Inter-
essen sächsischer Züchter.
Mit ehrlichem und unabänderli-
chem Willen sei es ihm gelun-
gen, in Sachsen eine eigenstän-
dige Zuchtorganisation aufzu-
bauen. Basis sei das gegenseiti-
ge Vertrauen der Mitwirkenden
und die Identifikation mit dem
Verband gewesen. Dr. Breitling
habe Hürden beim Aufbau des
Verbandes stets mit großer
Freude genommen. Verhand-
lungsgeschick habe er bewiesen,
als man um die Besamungssta-
tionen regelrecht habe kämpfen
müssen. Gemeinsam habe man
sich gefreut, als sich die ersten
züchterischen Ergebnisse ein-
stellten und es möglich wurde,
Löhne für Mitarbeiter in kleinen
Schritten anzuheben.
Dr. Breitling hat den Verband
von Anfang an geprägt. Seine
Mitstreiter gratulieren dem Jubi-
lar herzlich, wünschen ihm Ge-
sundheit und eine gute Zeit. �
MR-66-67-Personli.qxd 15.12.2008 6:50 Uhr Seite 1
67
Johann-Hinrich Haxsen im RuhestandNach 41 Jahren Betriebszugehö-
rigkeit wurde nun Tierzuchttech-
niker Johann-Hinrich Haxsen in
den Ruhestand verabschiedet.
Der im Kriegsjahr 1943 in Bre-
merhaven Geborene wuchs auf
dem elterlichen Hof in Loxstedt-
Lanhausen auf. Nach dem Ab-
schluss der Schule absolvierte er
zunächst eine landwirtschaftli-
che Ausbildung, die ihn außer in
seine Heimatregion auch in den
Kreis Nienburg führte. Nach-
dem er in den 60er Jahren den
Wehrdienst hinter sich gebracht
hatte, war er zwei Jahre als Ver-
walter auf einem landwirtschaft-
lichen Betrieb tätig.
Im Frühjahr 1967 begann dann
bei der Zentralbesamung in Bre-
men seine Ausbildung für seine
spätere Lebensstellung. Ein hal-
bes Jahr darauf hatte Johann-
Hinrich Haxsen die Abschluss-
prüfung abgelegt und nahm sei-
ne Besamungstätigkeit bei der
damaligen Station in Bützfleth
auf. Zum Einsatz kam er im so-
genannten Sietland, der Region
um Ihlienworth, in der er bis zu
seinem letzten Arbeitstag seinen
Dienst versah. Hier gelang es
ihm, über die Jahrzehnte, seinen
Bezirk kontinuierlich auszubau-
en und die Besamungszahlen zu
steigern. Als später die Techni-
ker in Teams zusammengefasst
wurden, wurde eines davon in
Steinau stationiert. Diesem wur-
de auch Herr Haxsen zugeord-
net.
Johann-Hinrich Haxsen, der
1992 die Prüfung zum Fach-
agrarwirt ablegte, wird von sei-
nen Kollegen und Landwirten
als pflichtbewusster und um-
sichtiger Partner geschätzt.
Über Jahrzehnte fanden sie in
ihm einen kameradschaftlichen
Begleiter, der ihnen mit unver-
rückbarem Sinn für Gerechtig-
keit jederzeit beiseite stand. Den
Kontakt zu ihnen wird der Vater
zweier Töchter und leidenschaft-
liche Jäger aber sicher auch im
Ruhestand halten.
Hermann Bischoff �
MR-66-67-Personli.qxd 11.12.2008 16:19 Uhr Seite 2
Frau Meier und ihr Mitarbeiter,
Herr Runge, hießen uns vor
dem 2006 gebauten Milchkuh-
stall mit 180 Plätzen in Hochlie-
geboxen willkommen. Interes-
sant war die Futterration, da alle
Laktationsgruppen mit einer
TMR, bestehend aus einem sehr
hohen Maisanteil und pansen-
geschütztem Fett und Glycerin,
gefüttert werden. Hauptgrund
für das hohe Leistungsniveau ist
das gute Management des Be-
triebes. Besonderes Augenmerk
legt man auf die Abkalbeperi-
ode. Durch das dreimalige Mel-
ken sind immer Arbeitskräfte
vor Ort, sodass eine Kälberwa-
che rund um die Uhr gewähr-
leistet wird. Alle Kühe ab der
zweiten Laktation bekommen
eine Kalziumgabe und werden in
der Startergruppe im Ernstfall
nachbehandelt. Die Jungrinder
werden im alten Milchkuhstall
ganzjährig gefüttert, um ein
Erstkalbealter von 24 bis 25 Mo-
naten zu gewährleisten.
In Görlitz empfing uns Herr För-
ster, Geschäftsführer der Schöps-
tal Agrar GmbH, und führte uns
zu den Stallanlagen des Unter-
nehmens. Hier stand die
Fleischproduktion im Vorder-
grund, denn man züchtet be-
deutende sächsische Bullen der
Rassen Limousin und Charolais.
Betrachtet werden konnten
Jungbullen, ältere Zuchtbullen
und einige Muttertiere in umge-
bauten Schweineställen mit viel
Frischluft. Anlagenleiter Krasse
erläuterte uns, wie man auch in
der Fleischrinderzucht gute
Zuchttiere produzieren kann.
Der Abkalbezeitraum ist von
November bis Februar. Während
der Weideperiode werden die
Kälber mit einer hofeigenen
Kraftfutterration zugefüttert, um
zum Abtrieb eine hohe Mast-
tagszunahme von 1 200 bis
1 500 g pro Tag zu gewährlei-
sten. Die Zuchttiere werden
dann vermarktet.
Bei Regen stand abschließend
eine Stadtführung, zunächst im
Bus, dann zu Fuß, an. Hier
konnten die kleinen, einladen-
den Geschäfte erobert werden,
wie zum Beispiel das kleine
Bautzener Senflädchen mit all
seinen Leckereien. Unser Dank
gilt allen Landwirten, die uns
auf dieser Exkursion begleitet
haben.
Ines Matthes,
Andreas Fritzsch �
Freiberger Landwirte auf ExkursionDer Freiberger Kreiszucht- und Kontrollverein reiste
Ende November nach Ostsachsen, um zwei Betriebe
zu besichtigen. Die Rinderproduktion Neusorge zählt
zu den besten Betrieben Sachsens.
Freiberger Züchter auf Reisen
68
INTE
RN
Nachdem Herr Höltje, Ge-
schäftsführer der MASTERRIND
GmbH, die Versammlung eröff-
nete, gab er einen Überblick
über das kurz vor dem Ab-
schluss stehende Geschäftsjahr
der MASTERRIND GmbH. Hier-
bei bildeten die positive Bilanz
Sächsische Bes a
Informati oAm 25. September 2008
fand die jährliche Infor-
mations- und Weiterbil-
dungsveranstaltung für
Besamungstechniker
und besamende Tierärz-
te aus Sachsen in
Groitzsch bei Meißen
statt.
MR-68-71-Intern.qxd 11.12.2008 16:05 Uhr Seite 1
69
in der Spermavermarktung so-
wie die unter dem Einfluss der
Blauzungenkrankheit stehende
Tiervermarktung die Schwer-
punkte. Mit Spannung wurden
dann die Ergebnisse der August-
Zuchtwertschätzung erwartet,
da insbesondere diese als
Grundlage für Anpaarungsemp-
fehlungen für die nächste Besa-
mungssaison dienen. Herr Hölt-
je machte deutlich, dass von
den TOP 100 Bullen der RZG
Zuchtwertliste den sächsischen
Rinderzüchtern jeder 2. Vererber
zu gleichen Konditionen wie im
gesamten NOG Gebiet zur Ver-
fügung steht. Aus diesem gro-
ßen Angebot wählte Herr Höltje
einige bewährte und einige neue
Besamungsbullen heraus, erläu-
terte die Vererbungsschwer-
punkte und gab anschließend
Anpaarungsempfehlungen.
Den zweiten Tagesordnungs-
punkt gestaltete Herr Dr. Berg-
feld vom Sächsischen Landes-
amt für Umwelt, Landwirtschaft
und Geologie. Mit seinem Vor-
trag „Genomische Selektion-
Grundlagen, Chancen und Risi-
ken“ gab er den Veranstaltungs-
teilnehmern nach den „schon
immer mal gehörten“ Berichten
über die neue Dimension der
Rinderzucht einen klaren sachli-
chen Rahmen.
Herr Ott, Leiter für Spermaver-
marktung in Sachsen, stellte an-
schließend die aktuellen Besa-
mungs- und Fruchtbarkeitser-
gebnisse in Sachsen dar. Bei er-
freulicherweise leicht angestie-
genen Erstbesamungszahlen im
letzten Besamungsjahr, verwies
Herr Ott anhand von mehreren
Übersichten auf die Reserven im
Bereich Fruchtbarkeit. Insbeson-
dere dem Komplex Brunstbeob-
achtung und Brunsterkennung
sollte neben der Konzeptionsra-
te mehr Aufmerksamkeit ge-
schenkt werden.
Hierzu ergänzend stellte Herr
Höltje das Brunsterkennungssy-
stem HEATIME vor. Diese auf
Basis von Aktivitätsmessung be-
ruhende Technologie wird sehr
erfolgreich über ein Jahr schon
in Dänemark genutzt. Die MAS-
TERRIND GmbH hat für das ei-
gene Zuchtgebiet die Vermark-
tungsrechte. Inzwischen wird
dieses System neben Betrieben
in Niedersachsen auch in zwei
größeren Einheiten in Sachsen
getestet.
Traditionell wurde die Veranstal-
tung mit einem Abendessen und
genügend Zeit zur Diskussion in
kleineren Gruppen beendet.
Torsten Ott �
s amungstechniker
i onsveranstaltung
Dr. Bergfeld sprach zum Thema ge-nomische Selektion
Familie Decker aus Bierbergen
und die Betreiber der Windkraft-
anlage hatten am 11. Oktober zu
einer Besichtigung des gesamten
Komplexes bestehend aus Wind-
rädern, Biogasanlage und neu er-
richtetem Kuhstall eingeladen.
Zum Besucherstrom zählte an
diesem Tage auch der Besa-
mungsverein Hannover/Peine,
die Mitglieder hatten das Nützli-
che mit dem Angenehmen ver-
bunden und die alljährliche Be-
triebsbesichtigung auf diesen
Termin gelegt. Im Vordergrund
stand natürlich der nach neues-
ten Erkenntnissen errichtete
Kuhstall und Melkstand. Grund-
prinzip der Anlage ist das H-Sys-
tem. Die Coverall-Folienliege-
halle mit zentralem Futtertisch
ist parallel zum Melkzentrum
angeordnet. Als Verbindung zwi-
schen Liegehalle und Melkzen-
trum dient ein Übertrieb, der di-
rekt in dem Vorwarteraum mün-
det. Dahinter ist ein Jungvieh-
stall mit Strohlagerraum ange-
ordnet. Der Melkstand ist mit ei-
nem Doppel-12er-Fischgräten-
melkstand mit Schnellaustrieb
ausgestattet. Eine Nachtreibe-
einrichtung mit integriertem
Gülleschieber und eine Selekti-
onsschleuse erleichtern die
Melk- und Reinigungsarbeit.
Das Hauptaugenmerk lag bei
der Planung auf dem Kuhkom-
fort. Die Gummimatten auf den
breiten und planbefestigten
Laufgängen gehören ebenso da-
zu, wie die Tiefboxen mit Ein-
streu. Klappernde Fressgitter
gibt es nur noch im Behand-
lungsbereich.
Als kleines Sahnehäubchen für
den Kuhkomfort wird die in der
Biogasanlage erzeugte Wärme in
Heizschläuchen unter die Lauf-
gänge geleitet, sodass diese
auch im Winter nicht einfrieren.
Bleibt zu hoffen, dass diese An-
lage für den ein oder anderen
Besucher trotz schwieriger Rah-
menbedingungen Inspiration ist.
Der ganzen Familie Decker ein
herzliches Dankeschön für die-
sen interessanten Tag.
Jörg Speckmeier �
BV Hannover/Peine zu Gast bei Familie Decker
Fußbodenheizung im KuhstallBereits um 14.00 Uhr waren alle Würstchen und
Steaks verzehrt. Bei der Besichtigung des Energiezen-
trums Bierbergen hatte auch wohl niemand wirklich
mit über 1 500 Besuchern gerechnet.
Herr Decker stellt den Mitgliedern des Besamungsvereins Hannover Peine seinen neuen Kuhstall vor
MR-68-71-Intern.qxd 11.12.2008 16:05 Uhr Seite 2
70
INTE
RN
Züchterabend im Landkreis Lüneburg
Gegründet wurde die KG zum
1.7.2005 von den Betrieben
Heinrich Meyer, Luhdorf, und
Christoph Schulze, Radbruch.
Aus diesem Grund bestehen
zwei Betriebsstätten. In Rad-
bruch werden Kühe und Kälber
gehalten, die Jungviehaufzucht
erfolgt in Luhdorf. Aktuell be-
trägt der Milchviehbestand 176
Kühe mit 9 s436 kg Milch (4,0
% Fett, 3,38 % Eiweiß). 230
weibliche Nachzuchttiere gehö-
ren zum weiteren Tierbestand.
Die 205 ha LF gliedern sich in 55
ha Silomais, 15 ha Körnermais,
34 ha Triticale, 12 ha Gemüseflä-
che (die jährlich verpachtet
wird) sowie 6 ha Flächenstillle-
gung und 83 ha Grünland. Auf
beiden Betrieben werden vor-
handene Altgebäude genutzt.
Seit der KG-Gründung ist viel in-
vestiert worden. Davon konnten
sich die Besucher bei der Be-
sichtigung überzeugen. Für alle
Teilnehmer waren vor allem die
preiswerte und zweckmäßige
Bauweise der neuen Stallhalle
mit Rundhölzern sowie der neu
gebaute Swingover-Melkstand
sehr interessant.
Im Anschluss hielt Marco
Bruns, Mitarbeiter der landwirt-
schaftlichen Unternehmensbera-
tung Harburg, einen Kurzvortrag
über die aktuelle Lage der
Milcherzeuger. Er sprach die Si-
tuation auf den Agrarmärkten
an, beleuchtete Prognosen der
letzten Jahre und deren Eintref-
fen, stellte Kosten der Milchpro-
duktion und Strategien gegen
hohe Düngemittelpreise vor.
Des Weiteren wurde die Frage
aufgeworfen, ob sich Biogasan-
lagen für Milchviehbetriebe loh-
nen. Deutlich wurde, dass es
starke einzelbetriebliche Unter-
schiede gibt, dies vor allem bei
den Produktionskosten. Biogas
stellte eine starke Konkurrenz
für Milchviehbetriebe dar. Als
Fazit des Vortrages empfahl
Bruns eine günstige Grundfut-
terproduktion mit gezielter
Kraftfutterzuteilung. Die Zeiten
würden schnelllebiger und das
unternehmerische Können wer-
de künftig mehr denn je gefragt
sein, so der Fachmann.
Dank der guten Bewirtung der
Jungzüchter konnten alle den
Abend gemütlich mit angereg-
ten Fachdiskussionen ausklin-
gen lassen.
Anne Monsees �
Zum alljährlichen Züchterabend am 12.9.2008
hatten der Besamungsverein Lüneburg/Neu-
haus/Winsen und die Züchtergruppe Elb-
marsch gemeinsam eingeladen. In diesem Jahr
trafen sich Züchter und Interessierte bei der
Lindenhof KG in Radbruch im Kreis Lüneburg.
150 Gäste fanden sich bei spätsommerlichem
Wetter auf dem Milchviehbetrieb ein.
Luftig und mit viel Eigenleistung erstellt: die Stallungen der Lindenhof KG
Treffen ehemaliger Mitarbeiter17 ehemalige Mitarbeiter – zum Teil mit Ehefrauen –
besuchten Mitte September die MASTERRIND-
Embryotransfer-Station in Nückel und die Stadt
Bremerhaven.
Dr. Andreas Kuwer empfing die
Gruppe in Nückel und berichte-
te über die Entwicklung im ET,
die 1976 in der ehemaligen Be-
samungsstation ihren Anfang
nahm und schon bald zu einer
unverzichtbaren Einrichtung für
Landwirte im In- und Ausland
wurde. Besonderes Interesse
fanden die neuen Stallungen, in
denen die Rinder besten Tier-
komfort genießen. Kombiniert
mit angepasster Fütterung wer-
den gute Trächtigkeitsergebnis-
se erzielt.
Der Besuch der Bremerhavener
Fischmeile mit anschließendem
Mittagessen gab Gelegenheit,
Erinnerungen auszutauschen.
Für das Nachmittagsprogramm
war der Besuch des Auswande-
rerhauses organisiert, der bei al-
len nachhaltigen Eindruck hin-
terließ.
Bei Kaffee und Kuchen mit Blick
auf den Weserschiffsverkehr und
vielen netten Gesprächen klang
das Treffen aus. Die Teilnehmer
verabschiedeten sich mit dem
Wunsch auf ein Wiedersehen im
nächsten Jahr im südlichen Nie-
dersachsen.
Reinhard Strehl �Rentner auf Reisen: die ehemaligen MASTERRIND-Mitarbeiter
MR-68-71-Intern.qxd 15.12.2008 6:14 Uhr Seite 3
71
Der Bus des Reiseunterneh-
mens „Zacharias“ aus Neuhau-
sen war morgens 6.00 Uhr bis
auf den letzten Platz belegt. Ein
wenig Sitzfleisch, gute Laune
und eine Frühstückspause wa-
ren bis zu den Betrieben im bay-
reuther Gebiet notwendig. Der
einheimische Reiseleiter Herr
Hofmann nahm uns in Empfang
und kurz darauf standen wir auf
dem Bauernhof der Familie
Popp in Goldkronach. Sie be-
wirtschaften eine Fläche von 161
ha, davon 52 ha Grünland. Die
Hälfte der Ackerfläche wird mit
Mais bestellt, welcher für die
Biogasanlage (Energiemais) und
die 112 Milchkühe verwendet
wird. Nicht nur von den Erklä-
rungen des jungen Betriebs-
chefs, sondern auch mit eigenen
Augen war der Werdegang des
Betriebes gut zu erkennen. In re-
gelmäßigen Abständen erfolgten
größere Investitionen. Zuletzt
wurde der Laufstall erweitert
und ein 20er Karussell mit
angebaut. Die beeindruckende
Fleckviehherde ermolk im Jahr
9 129 kg Milch pro Kuh. Aber
nicht nur Kühe, Jungvieh und
Kälber mit Zudecke waren der
Stolz des Betriebes, auch die
winterfest gemachte gesamte
Technik war zu bewundern.
Nach der deftigen Aufwärmpau-
se im „Hirschen“ ging es nach
Würensreuth, wo uns gleich
zwei Familienbetriebe auf engs-
tem Raum erwarteten. Die Fami-
lie Raps betreut 64 Milchkühe
mit der entsprechenden Nach-
zucht mit 1,5 Arbeitskräften. Das
männliche Jungvieh wird auf
Auktionen in Bayreuth verstei-
gert. Damit die jungen Eheleute
jede Frage individuell beantwor-
ten konnten, teilte man unsere
große Gruppe auf. Der Futter-
tisch mit seinem Inhalt, das
Stallklima, die Liegeflächen und
die gesunden Kühe boten unter
anderem genug Gesprächsstoff.
Herr Raps konnte auf eine be-
eindruckende, einfache Art auch
die Arbeit mit dem Stallcompu-
ter erklären. Der Umgang mit
dem PC ist eine wichtige Vor-
aussetzung, wenn man die Kühe
von einem Roboter melken las-
sen will. Seit 2001 ist dieser
Melkroboter von De Laval im
Einsatz und wurde bereits um-
gerüstet. Wie die Färsen an das
Melken herangeführt werden,
was ist, wenn Kühe krank sind,
wie groß sind die Zwischenmelk-
zeiten und viele weitere Fragen
wurden hier beantwortet.
Mit dem neu erworbenen Wis-
sen liefen wir dann über die
Straße zum Betrieb Wunderlich
und wurden von Vater und Sohn
empfangen. Dieser Familienbe-
trieb hatte in der jüngeren Ver-
gangenheit einige Schicksals-
schläge zu ertragen. Zum Bei-
spiel brannte im Jahr 2000 der
neu gebaute Laufstall nieder.
Wir spürten, dass es keine leich-
te Entscheidung war, den Stall
wieder aufzubauen und dann
noch in Melkroboter zu investie-
ren. Bereits 2001 konnte im neu
errichteten Stall produziert wer-
den. Wir bewunderten 105
Milchkühe und 115 Stück Jung-
vieh. Hier waren zwei Roboter
ständig im Einsatz, was wir nun
mit Sachverstand kommentier-
ten. Der gelenkte Kuhverkehr
wurde später nachgerüstet und
garantiert ein ruhiges Kommen
und Gehen beim Melken. Die
Tiere ließen sich auch nicht von
unserer neugierigen Gruppe ab-
lenken. Hier verblieben die
männlichen Rinder alle im Be-
trieb. Wir konnten die Masttiere
(tolles Fleckvieh) im beeindru-
ckenden Gebäude ansehen. Auf
diesem Betrieb war auch die
Futterkonservierung sehr beein-
druckend.
So hatte jeder Betrieb ein paar
Besonderheiten, die man ge-
danklich mit nach Hause nahm.
Mit einer Höhenlage von ca.
400 m ü. NN lagen die Betriebe
nicht so wie wir es im Erzgebir-
ge gewohnt sind, aber es ist im-
mer wieder interessant, unter
welchen Bedingungen andere
Landwirte produzieren. Es war
ein wissensreicher Tag und alle
freuen sich auch im nächsten
Jahr wieder auf ein Neues.
Ines Matthes �
Rinderzucht- und Leistungskontrollverein Marienberg
Lehrfahrt nach BayernAm Dienstag, dem 18. November 2008,
war es wieder so weit. Der Vorstand des
Rinderzucht- und Leistungskontrollvereins
Marienberg lud zu der jährlich stattfindenden
Lehrfahrt zu Landwirtschaftsbetrieben ein.
Alles wurde mit Hilfe des bayerischen LKVs
organisiert und der Jahreszeit entsprechendes
Wetter bestellt.
Teilnehmer der Fahrt
Neu gebauter Milchviehstall für 120 KüheKälber mit Kälberdecken bei H. u. C.Popp
MR-68-71-Intern.qxd 11.12.2008 16:06 Uhr Seite 4
72
KU
RZ
INFO
S
Erfolgreiches 2. Milch-erzeugerforum in ZevenEin volles Haus mit rund 350 Zuhörern und ein inte-
ressantes Tagungsprogramm, das bei den anwesen-
den Milchviehhaltern gut ankam – dies ist das Fazit
der Vortragsveranstaltung, die die Landwirtschafts-
kammer Niedersachsen zusammen mit der MAS-
TERRIND und der Land und Forst im Ballhaus
Meyer in Zeven durchführte.
Nach der Begrüßung durch
Kammerpräsident Fritz Stegen
hielt Dr. Jakob Groenewold, Re-
ferent für Rinderzucht und -hal-
tung der Landwirtschaftskam-
mer Niedersachsen, einen Vor-
trag zum Thema „Fruchtbarkeit
in Milchviehbetrieben – welchen
Einfluss haben Fütterung und
Management?“. Dabei wurde
den Anwesenden sehr deutlich,
dass es nicht um „spezielle
Tricks“ geht, wenn man gute
Fruchtbarkeitsergebnisse in sei-
ner Herde realisieren will. Viel-
mehr müssen die grundlegen-
den Dinge der Fütterung in den
einzelnen Laktationsphasen und
zur Vermeidung von Stoffwech-
selstörungen beachtet und in
der Praxis auch umgesetzt wer-
den. Wichtig sind aber auch eine
ausreichende Brunstbeobach-
tung, möglichst optimale Hal-
tungsbedingungen und ein gu-
tes Abkalbemanagement, wenn
es darum geht, die Fruchtbar-
keitsleistung der Milchviehher-
den zu verbessern.
Den zweiten Vortrag hielt Züch-
ter Christian Schriefer aus Lintig
im Landkreis Cuxhaven. Erst in
der Woche zuvor war der Be-
trieb, den er zusammen mit Va-
ter Hinrich führt, als bester
Milcherzeuger Niedersachsens
im Jahr 2008 mit der „Goldenen
Olga“ ausgezeichnet worden
(siehe Seite 73).
Christian Schriefer machte in
seinem auch für die Praktiker
sehr interessanten Vortrag deut-
lich, dass seine anerkannt guten
Betriebskennzahlen sich nur mit
entsprechenden Haltungsbedin-
gungen und einem sehr guten
Betriebsmanagement realisieren
lassen. Dies fängt bei der Erzeu-
gung von bestem Grundfutter
an, so dass von den 10.300 kg
Milch, die im letzten Wirt-
schaftsjahr pro Kuh an die Mol-
kerei abgeliefert wurden, beacht-
liche 4.800 kg aus dem Grund-
futter erzeugt wurden. Aber
auch in der Betreuung der Kühe
in den Bereichen Fruchtbarkeit
und Gesundheit werden im Be-
trieb Schriefer viele Dinge getan,
die sich sehr positiv auf die Eut-
ergesundheit und die Remontie-
rungsrate auswirken.
Für den dritten Vortrag konnte
mit Frau Dr. Andrea Fiedler aus
München eine ausgewiesene Ex-
pertin in Sachen Klauengesund-
heit gewonnen werden. Die
praktische Tierärztin, die sich
auch als Fachbuchautorin einen
Namen gemacht hat, stellte an-
schaulich dar, welche Umwelt-
faktoren bei Milchkühen Klauen-
erkrankungen hervorrufen kön-
nen. Am Beispiel der Mortellaro-
Erkrankung machte sie deutlich,
wie dieses in der Praxis weit ver-
breitete Problem bekämpft wer-
den kann, aber auch, wo die
Grenzen der Behandlungsmaß-
nahmen zu sehen sind.
Quelle:
Landwirtschaftskammer
Niedersachsen �
Aktuelles BVD-Verordnung
Zum 1. 1. 2011 tritt die BVD-Ver-
ordnung in Kraft. Alle Betriebe,
die Bestandsuntersuchungen
durchführen, sollten auch auf
BVD-Antigen (Virus) untersu-
chen lassen, um schon bei In-
krafttreten der Verordnung einen
„BVD-unverdächtigen Bestand“
zu haben. Das ist wichtig für
den Handel und das Verbringen
von Tieren. Es dürfen ab dem
01.01.2011 nur noch „unverdäch-
tige Tiere“ verbracht werden.
Der Vorteil gegenüber BHV1 ist,
dass die BVD-Virusuntersu-
chung nur einmal im Leben ei-
nes Tieres durchzuführen ist.
Nachweislich positive Tiere sind
umgehend der Schlachtung zu-
zuführen, weil sie das Virus aus-
scheiden und weitere gravieren-
de Schäden im Bestand verursa-
chen.
Blauzunge (BT)
Dieses Thema ist nach den der-
zeit in Nordeuropa aktiven
Virustypen zu unterscheiden:
BTV-8, BTV-6 und BTV-1.
BTV-8: Die Pflichtimpfung mit
Grundimmunisierung der Be-
stände in 2008 müsste abge-
schlossen sein, sonst wäre es
keine Pflichtimpfung gewesen.
Wichtig ist die Dokumentation
dieser Impfung in der HIT-Da-
tenbank. Die Speicherung er-
folgt über den Haustierarzt nach
Vollmacht durch den Landwirt.
Ohne Impfdokumentation ist
kein Export und kein Handel in
freie Gebiete der EU möglich.
Wir rufen alle Mitglieder auf, die
Dokumentation über den Haus-
tierarzt zu veranlassen. Es feh-
len noch sehr viele Impfungen
im HIT. Nach der notwendigen
Zweifach-Impfung zur Grundim-
munisierung in 2008 erfolgt in
den kommenden Monaten die
Auffrischungsimpfung. Diese ist
für den Schutz der Tiere vor
BTV-8 unerlässlich und erfolgt
vor Weideaustrieb. Bitte setzen
In der Pause konnten die Gäste verschiedene Infostände besuchenFoto: Dr. Groenewold
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MR-72-75-Kurzinfos.qxd 12.12.2008 14:13 Uhr Seite 1
Die Goldene Olga 2008, der
Milchlandpreis der
Niedersächsischen Milchwirt-
schaft, ging an Familie Schriefer
aus Lintig. Platz 2 der Ehrung,
die jährlich den 16 Besten aus
13.700 niedersächsischen Milch-
erzeugern verliehen wird, erhiel-
ten Ute und Bernd Glameyer-
Schlüer aus Steinau. Über die
bronzene Olga konnten sich Sa-
bine und Volker Haaren aus
Wollingst freuen.
Mit dem 114-Hektar-Hof der Fa-
milie Schriefer in Lintig im Land-
kreis Cuxhaven wird ein Hof mit
der „Goldenen Olga“ ausge-
zeichnet, auf dem zwei Genera-
tionen gemeinsam mit einem
Angestellten und einem Auszu-
bildenden für eine schlagkräftige
und optimale Betriebsführung
sorgen. Die 144 Herdbuchkühe
erbringen eine durchschnittliche
Milchleistung von 11.068 Kilo-
gramm pro Jahr (bei 4,08 % Fett
und 3,33 % Eiweiß).
Der 123 Hektar große Milchvieh-
und Ackerbaubetrieb von Ute
und Bernd Glameyer-Schlüer be-
sitzt zwei Betriebsstätten in Stei-
nau und Altenbruch im Land-
kreis Cuxhaven. Zur Rindvieh-
haltung des Familienbetriebes
gehören 120 Milchkühe, 80 Rin-
der als weibliche Nachzucht so-
wie 10 Mastbullen. Ermolken
werden 10.100 Kilogramm pro
Kuh und Jahr (bei 4,12 % Fett
und 3,44 % Eiweiß).
Die Haaren GbR von Sabine und
Volker Haaren aus Wollingst im
Kreis Cuxhaven konnte sich bei
der ersten Teilnahme am Milch-
landpreis-Wettbewerb auf An-
hieb den dritten Platz und damit
die „Bronzene Olga“ sichern.
Insgesamt werden 140 Hektar
bewirtschaftet. Zur Rindviehhal-
tung des Betriebes gehören 140
Milchkühe und die weibliche
Nachzucht. Die Milchleistung
liegt bei 9.600 Kilogramm pro
Kuh und Jahr bei einem Fettge-
halt von 4,05 % und einem Ei-
weißgehalt von 3,40 %.
Eine Fachjury hatte die Kandida-
ten, die sich für den Preis be-
worben hatten und sich für eine
Bewertung qualifizieren konn-
ten, besucht und ihre Betriebe
ausführlich analysiert. Im Vor-
dergrund stand dabei die vor-
bildliche und erfolgreiche Be-
triebsführung, insbesondere
hinsichtlich der Erzeugung
hochwertiger Qualitätsmilch.
Die weiteren Preisträger aus
dem Zuchtgebiet:
Holsten GbR, Otterstedt
Fam. Kehlbeck, Engeln
Fam. Keller, Klein-Lessen
Fam. Meyer, Tarmstedt
Fam. Reielts, Cuxhaven
Zachmann Harste, A&M GbR,
Harste �
Goldene Olga 2008
Top 3 aus demZuchtgebiet
aus dem VeterinärbereichSie sich rechtzeitig mit Ihrem
Tierarzt in Verbindung. Ohne
Auffrischungsimpfung ist ein Ex-
port und ein Handel in freie Ge-
biete der EU ebenfalls unmög-
lich!!!
Mit der Wiederholungsimpfung
sollten Sie unbedingt die Grund-
immunisierung noch nicht
geimpfter Jungtiere verbinden.
Tragende Tiere, die nicht schon
zur Belegung/Besamung Impf-
schutz hatten, sind in freie Ge-
biete der EU nicht handelbar!
BTV-6: BTV-6 wurde augen-
scheinlich durch einen verbote-
nen Lebendimpfstoff in den
Grenzraum Deutschland/Nie-
derlande eingeschleppt. Unser
Zuchtgebiet ist empfindlich
durch die hierdurch ausgelöste
Restriktionszone betroffen. Ei-
nen Totimpfstoff und spezifi-
sche Untersuchungsmethoden
für die Routine gibt es derzeit
noch nicht. Zumindest ist eine
Verbringung tragender Tiere, die
Virus-negativ sind, in freie Ge-
biete hinein seit dem 3. Dezem-
ber möglich.
BTV-1: BTV-1 hat sich im Som-
mer 2008 in Frankreich sehr
stark nordwärts verbreitet und
ist derzeit augenscheinlich zum
Stillstand gekommen. Im Nor-
den Frankreichs hat man nun
flächendeckend vorbeugend mit
der Grundimmunisierung gegen
BTV-1 begonnen. Im Saarland
und in Rheinland-Pfalz diskutiert
man ebenfalls einen Schutzgür-
tel. Für das übrige Gebiet
Deutschlands wappnet man
sich für mögliche Schutzgürtel
im Falle bestätigter Infektionen.
Mehr ist derzeit nicht angeraten.
Eine freiwillige Impfung zieht
Handelsrestriktionen für das üb-
rige Gebiet, wie bei natürlichen
Infektionen, nach sich. Das ist
mit Blick auf BTV-8 und BTV-6
derzeit nicht zu verkraften.
Importtiere aus Frankreich müs-
sen unverzüglich auf BTV-1 un-
tersucht werden. Dazu fordern
auch wir unsere Landwirte im
Sinne der Sache mit Nachdruck
auf.
Fazit
• Positiv ist die Witterung von
Ende November/Anfang De-
zember, die den Mückenflug
stark reduziert.
• Positiv ist, dass sich BTV-8
nach der flächendeckenden
Impfung offenbar nicht weiter
ostwärts verbreitet hat und
dass die wirtschaftlichen
Schäden durch klinische Fälle
(wie 2007 in NRW) sehr stark
rückläufig sind.
• Negativ ist, dass es weltweit
eine große Zahl verschiedener
BT-Viren gibt und dass wir auf
den Betrieben und im Handel
schlichtweg überfordert sein
werden, wenn uns über die
genannten BT-Viren hinweg
noch weitere erreichen.
• Wichtig ist, dass alle Tiere mit
Blick auf BTV-8 grundimmuni-
siert sind und dann durch die
Wiederholungsimpfungen ge-
schützt gehalten werden. Nur
so sind weitere Preisrückgän-
ge mit Blick auf den Export zu
bremsen.
• Wichtig ist, dass auf EU-Ebe-
ne pragmatischer mit BTV
umgegangen wird. Hierfür ha-
ben sich die deutschen Rin-
derzuchtverbände und unsere
Dachorganisation, die ADR,
in den letzten Wochen vehe-
ment eingesetzt. Wenn die
Handelseinbußen größer
werden als der wirtschaftli-
che Schaden, den die
Krankheit verursacht, muss
mit der Krankheit anders
umgegangen werden.
Friedrich Averbeck �Die Preisträger bei der Ehrung im Alten Kurhaus in Bad ZwischenahnFoto: gmc-marketing, D. Gieschen
73
MR-72-75-Kurzinfos.qxd 11.12.2008 8:15 Uhr Seite 2
Die Suez-
Tochter
Bunte hat
ihre Herkunft
bei Jürgen
Lehmberg, Brese-
lenz (Kreis Lüchow-
Dannenberg) aus einem
Kuhstamm, der seit Beginn
des Betriebes im Jahr 1967 auf
sich aufmerksam macht. Die
rotbunte Kuh wurde am
06.04.1995 geboren und nach
der vierten Kalbung an die Mock
GbR in Baden-Württemberg ver-
kauft. Bunte zeichnet sich nicht
nur dadurch aus, dass sie selbst
eine Kuh von außergewöhnli-
cher Qualität ist, sondern sie
vererbt sich auch entsprechend.
So fallen besonders die zahlrei-
chen Töchter und Großtöchter
durch ihren Körper, die hervorra-
genden Fundamente und die
sehr guten Melkeigenschaften
sowohl bei Lehmberg wie auch
bei Mock auf. Bei der Mock GbR
sind inzwischen 37 direkte
Nachkommen von Bunte regis-
triert. Aufgrund der Qualität
dieser rotbunten Ausnahmekuh,
die ja auch schon auf vielen
Schauen Siegertitel und hohe
Platzierungen errungen hat, hat
sie die Einstufungskommission
der RBW (Monika Nörr, Rudi
Bauer) in der 8. Laktation mit
der Noten 92-94-93-94/94 EX
bewertet. Herzlichen Glück-
wunsch dem Züchter und Besit-
zer und noch viel Erfolg mit
Bunte und deren Nachkommen.
Ulrich Degenhardt �
74
KU
RZ
INFO
S
Frist verlängert
FotowettbewerbDie Bilderwelt hat so einiges zu
bieten, ob Topmodel oder Su-
perhelden, ob Dokumentation,
Actionserie oder Komödie – wir
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16.-25. Internationale Grüne Woche 2009, Berlin
22.-26.SIMA, Paris / Frankreich
Februar 2009
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13./14. Nieders. Fleischrinder-tage, Verden
26. Schau der Besten, Verden28. 18. Zentrale Fleisch-
rinderkörung, Cavertitz
März 2009
14.-15. RBW-Schau, Ilshofen18. Rind aktuell mit Sunrise
Sale (RMV), Karow28.-29.Expo Bulle, Nationale
Holstein & Red Holstein Schau, Bulle / Schweiz
April 2009
2.-4. Eurogenetique, Epinal / Frankreich
23.-26.agra 2009, Leipzig / Neue Messe
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5. Jungzüchter-Jahreshaupt-versammlung, 20 Uhr, MASTERRIND, Osterkrug 20, Verden
Februar 2009
14. Jungzüchter-Wettbewerb,Niedersächsische Fleischrindertage, Verden
März 2009
27.-29.Bundesjungzüchter-Trainingslager in Verden
April 2009
3./4. Fittingseminar, Nieder-sachsenhalle Verden
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II MM PP RR EE SS SS UU MM ::MASTERRIND MAGAZIN
ISSN 1867-2809
Herausgeber:C. KohlmannDruck & Verlag GmbH37431 Bad LauterbergHauptstraße 36 - 3837428 Bad LauterbergPostfach 1855Telefon (0 55 24) 85 00-0Telefax (0 55 24) 85 00-39
Schriftleitung:MASTERRIND GmbH,ein Unternehmen vonRPN/SRV/ZEH
27283 VerdenOsterkrug 20Telefon (0 42 31) 6 79-5Telefax (0 42 31) 6 79-7 80info@masterrind.com
01662 MeißenSchlettaer Straße 8Telefon (0 35 21) 47 04-10Telefax (0 35 21) 47 04-18info-meissen@masterrind.com
www.masterrind.com
Hermann Bischoff,NiedersachsenSteffen Feurich, Sachsen
Für unverlangt eingesandteManuskripte, Bilder undBücher keine Haftung. Rück-sendung nur, wenn Portobeigefügt ist. Alle Nachrich-ten werden nach bestemWissen veröffentlicht, eineGewähr wird nicht übernom-men. Namentlich gekenn-zeichnete Artikel Drittermüssen nicht immer derAuffassung der Redaktionentsprechen.Bezugspreis jährlich (4 Aus-gaben): 10,00 Euro ein-schließlich 7 % MwSt. undPostgebühren.
Der Bezugspreis ist imMitgliedsbeitrag enthalten.Es gilt die AnzeigenpreislisteNr. 8 vom 1. 10. 2008.
Auktionen 2009
Verden
Di., 6. JanuarDi., 3. FebruarDi., 10. MärzDi., 7. AprilDi., 12. MaiDi., 9. JuniDi., 7. JuliDi., 4. AugustDi., 1. SeptemberDi., 29. SeptemberDi., 3. NovemberDi., 1. Dezember
Verden – Absetzer
Do., 15. JanuarMi., 4. MärzMi., 29. AprilMi., 27. MaiMi., 26. AugustMi., 9. SeptemberMi., 23. SeptemberMi., 14. OktoberMi., 28. OktoberMi., 18. NovemberMi., 16. Dezember
Bremervörde
Di., 13. JanuarDi., 17. FebruarDi., 24. MärzDi., 21. AprilDi., 26. MaiDi., 18. AugustDi., 15. SeptemberDi., 13. OktoberDi., 10. NovemberDi., 15. Dezember
Uelzen
Mi., 14. JanuarMi., 18. FebruarMi., 25. MärzMi., 6. MaiMi., 8. JuliMi., 16. SeptemberMi., 14. OktoberMi., 11. NovemberMi., 16. Dezember
Northeim
Do., 22. JanuarDo., 5. MärzDo., 30. AprilDo., 1. OktoberDo., 12. NovemberDo., 17. Dezember
Eigenbestands-besamerlehrgänge
Die nächsten Eigenbestandsbe-
samerlehrgänge finden vom
12. bis 15. Januar 2009
16. bis 19. Februar 2009
9. bis 12. März 2009
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Verden statt.
Mindestteilnehmerzahl:
20 Personen.
Weitere Informationen und
Anmeldungen bei der MASTER-
RIND GmbH, Frau Cordes,
Tel. 04231-679-917.
Züchterfahrt nachUngarn 2009In der Zeit vom 4. bis 9. Mai2009 findet eine Züchterfahrtnach Ungarn statt (Besichtigungverschiedener ungarischerZuchtbetriebe, StadtrundfahrtBudapest). Interessenten mel-den sich bitte bis zum 31. Januar2009 bei Frau Schubert unter:Tel.: 03521-455-630, Fax: 03521-455-666, E-Mail: ischubert@masterrind.com
Klönabende &VersammlungenBVs Harzvorland & Sarstedt• 9. Januar 2009, 10 Uhr
Jahreshauptversammlung imHotel Dalmatien in Alfeld-Langenholzen
Fleischrinderzüchter• 29. Januar 2009
Zentraler Sächsischer Fleisch-rinderstammtisch, Gaststätte„Schwarzes Ross“, Siebenlehn
MR-72-75-Kurzinfos.qxd 12.12.2008 13:20 Uhr Seite 4
MR-76-Rueckseite.qxd 11.12.2008 8:16 Uhr Seite 1