MASTERRIND Dezember 2008

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MASTER RIND MAGAZIN FÜR ZUCHT, BESAMUNG & VERMARKTUNG DEZEMBER 2008 π Sächsische Holsteintage π EuroTier 2008 π Fleischrind-Schauen & Körungen π Bundesjungzüchtertreffen HEFT 3

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Magazin für Zucht, Besamzung und Vermarktung

Transcript of MASTERRIND Dezember 2008

Page 1: MASTERRIND Dezember 2008

MASTERRINDM A G A Z I N F Ü R Z U C H T, B E S A M U N G & V E R M A R K T U N G

DD EE ZZ EE MM BB EE RR 22 00 00 88

π Sächsische Holsteintage

π EuroTier 2008

π Fleischrind-Schauen & Körungen

π Bundesjungzüchtertreffen

HHEE

FFTT

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EDIT

OR

IAL Lieber Leser,

ein für alle Rinderzüchter und Milchviehhalter von mehr oder weniger extremen Tendenzen

geprägtes Jahr neigt sich dem Ende zu. Zu Beginn des Jahres 2008 war die Situation durch

ein nie da gewesenes Preisniveau, auf dem Milchmarkt wie auch auf dem Zuchtviehmarkt,

gekennzeichnet. Trotz der gleichzeitig stark gestiegenen Energie- und Futterkosten waren

viele Betriebe in der Lage, das Wirtschaftsjahr relativ erfolgreich abzuschließen. Beginnend

im Frühsommer stellte sich dann ein zunehmender Preisverfall am Milchmarkt ein, der bis

heute anhält und wahrscheinlich bis weit in das Jahr 2009 vielen Milchviehhaltern Sorge

bereiten wird.

Leider war auch der Milchstreik im Juni nicht in der Lage, diese Entwicklung langfristig zu

stoppen. Aus heutiger Sicht betrachtet, erweisen sich die medienwirksam gemachten Ab-

sichtserklärungen des Handels als wenig nachhaltig.

Das nunmehr zweite komplette Geschäftsjahr der MASTERRIND GmbH ist im Vertriebser-

gebnis ebenfalls durch diese Schwankungen gekennzeichnet. Trotz stark abnehmender

Stückzahlen bei der für uns alle sehr wichtigen Vermarktung von Qualitätsfärsen, egal ob

tragend oder abgekalbt, wurden zu Beginn des Jahres, bei stark abnehmenden Stückzahlen,

Rekordpreise erzielt, sodass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nahezu identisch geblie-

ben ist. Die MASTERRIND GmbH und alle Mitarbeiter sind sehr erfreut, ihren Mitgliedern

für die Produkte langjähriger, züchterischer Bemühungen gute Preise bieten zu können.

Obwohl der Zuchtviehmarkt derzeit ein zufrieden stellendes Preisniveau hat, lassen die ak-

tuellen Entwicklungen mit zwei neuen Erregertypen der Blauzungenkrankheit und die damit

einhergehenden veterinärhygienischen Vorschriften wenig Gutes für das kommende Jahr er-

warten. Alle Mitglieder können versichert sein, dass wir alle möglichen Anstrengungen auf-

wenden werden, um ihre wertvollen Tiere zu guten Preisen auf den internationalen Märkten

abzusetzen und die Handelsrestriktionen in Verbindung mit der Blauzungenkrankheit so

niedrig wie möglich zu halten.

Sowohl in der Spermavermarktung als auch im Bereich der Agrarprodukte ist eine positive

Entwicklung sichtbar. Die Qualität der Bullen unserer Zuchtprogramme hat insgesamt dazu

geführt, dass wir mehr Spermaportionen, vor allem auch im Ausland, zu einem höheren

Durchschnittspreis absetzen konnten. Diese breite Angebotspalette an guten und soliden

Vererbern hat uns letztendlich auch in die Lage versetzt, trotz der gerade für uns enormen

Belastung durch hohe Energiekosten ohne Gebührenerhöhungen auszukommen. Sie als

unsere Mitglieder können versichert sein, dass all unsere Bemühungen auch weiterhin in

diese Richtung gehen werden. Auch im kommenden

Jahr werben wir um Ihr Vertrauen und um Ihre

Unterstützung.

Im Namen des Verwaltungsrates, der

Geschäftsführung und aller Mitarbeiter

der MASTERRIND GmbH an den

Standorten wie auch vor Ort wünsche

ich Ihnen eine besinnliche und auch

frohe Weihnachtszeit sowie ein gesun-

des und erfolgreiches neues Jahr 2009.

Freundliche Grüße

Cord Höltje

Titel:Schöne (V. Champion), Siegerin der Sächsischen Holsteintage

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3 Editorial

Zucht / Besamung6 10. Sächsische Holstein-Tage Cavertitz

14 Internationale Nachzuchtkommentare

16 EuroTier 2008 Hannover

18 DHV-Eliteauktion Hamm

20 14. Blickpunkt Rind in Brandenburg

22 Schauen im Ausland

24 NOG-Bullenmütterprüfung in Karkendamm

26 Tierschau in Altmittweida

27 36. Schau der Besten 2009

28 100.000-l-Kühe

29 Exzellentkühe

30 3. Offene Färsenschau in Tarmstedt

31 MASTERRIND-Partner Dairy Daughters

32 Genomische Selektion

34 Mehr Nachkommen von Spitzentieren

Fleischrinder36 17. Sächsischer Fleischrindtag

38 20. Charolais-Bundesschau

40 30. Fleischrindertage 2009

42 Rassetreffen niedersächsischer Anguszüchter

43 Rassetreffen Blonde d’Aquitaine

46 Fleckvieh-Generalversammlung

47 Bundesschau Highland-Cattle 2009

48 Charolais-Rassetreffen

49 7. Deutscher Büffeltag

Vermarktung50 Holstein

51 Fleischrinder

Jungzüchter52 Jungzüchter in Cavertitz

54 Bundesentscheid in Erfurt

54 Fittingseminar

56 Preisrichtersichtung

57 MASTER-Typcup 2009

57 13. Jungzüchter-Triathlon 2009

57 Bezirkswettkampf in Uelzen

Management59 Melkrobotereinsatz

60 Fruchtbarkeitsprobleme lösen

62 Anwenderseminar Tierärzte

64 Sächsischer Milchrind-Tag

Persönliches66 Jubiläen und Ehrungen

Intern68 Exkursionen und Züchtertreffen

Rubriken72 Kurz notiert

75 Termine

4

INH

ALT

Inhalt Dezember

6 Sächische Holstein-Tage 16 EuroTier 2008 36 Fleischrinderschauen 54 Bundes-Jungzüchtertreffen

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Sächsische Holstein-Tage in Cavertitz

Schöne wird die Schönste

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Während man in der Vergangenheit oft den

Spiegel befragte, wer denn die Schönste im

ganzen Land sei, müssen sich heute die Schö-

nen, wenn sie denn möchten, den kritischen

Augen einer Jury bzw. eines Preisrichters un-

terziehen. Am Ende eines spannenden Richt-

wettbewerbes wird die Champion-Tochter

Schöne die Schönste der Schönen 2008 und

damit die Miss Sachsen sein. Sie ist eine wür-

dige Nachfolgerin von Petale, der Schönsten

von 2007, der letztjährigen Miss Sachsen.

Doch hierzu später mehr.

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in Sachsen 2008

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Sieger und Reservesieger der Sächsischen Holstein-Tage 2008Klasse Kat.-Nr. Ohr-Nr. Name Vater Besitzer

Klasse 1-3: Sieger 8 DE 1402815861 Fux Nele Nelson Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

(Kühe 1. Lakt.) Reservesieger 26 DE 1402851498 Lämmchen Goldwin Klaus Ehmann, Oberschöna/Langhennersdorf

Klasse 4-6: Sieger 49 DE 1402815808 Fux Akazia Alert II Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

(Kühe 2. Lakt.) Reservesieger 57 DE 1402341000 Sandy Macht Gundram Lenk, Lengenfeld/Irfersgrün

Klasse 7-9: Sieger 94 DE 0346967644 Schöne Champion Rainer Engelke, Asendorf/Brebber

(Kühe ab 3. Lakt.)Reservesieger 114 FR 6950073479 Petale Wade Agrargenossenschaft Bockendorf, Hainichen/Bockendorf

Nachzuchten Sieger 29 DE 1402733338 Rondo Durman Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf, Hainichen

Reservesieger 146 DE 1402681546 Salto Jolus Gundram Lenk, Lengenfeld/Irfersgrün

Champion „Miss Sachsen“ 94 DE 0346967644 Schöne Champion Rainer Engelke, Asendorf/Brebber

Bestes Euter 94 DE 0346967644 Schöne Champion Rainer Engelke, Asendorf/Brebber

Preisrichter Armand Braun aus Luxemburg

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In der Vergangenheit fanden die

Sächsischen Holstein-Tage ent-

weder eingebettet in die alle

zwei Jahre stattfindende agra in

Leipzig oder als eigenständige

Veranstaltung in Leipzig oder

Cavertitz im Frühjahr des jeweili-

gen Jahres statt. Durch die Ent-

stehung der MASTERRIND als

Tochter von RPN, SRV und ZEH

stehen jetzt zwei Schautermine

jeweils in Niedersachsen und

Sachsen für einen Schauwettbe-

werb und die Nachzuchtpräsen-

tation zur Verfügung. Bisher la-

gen diese Termine der beiden

Zuchtgebiete relativ eng beiein-

ander. Da dies auf Dauer nicht

sinnvoll erschien, wurde der

Schaukalender der zentralen

Schauen mit Schau der Besten

und Sächsischen Holstein-Tagen

modifiziert, mit dem Ergebnis,

dass die Schau der Besten wei-

terhin jeweils am letzten Don-

nerstag im Februar stattfindet

und die Sächsischen Holstein-

Tage im Herbst ihren Termin er-

halten. So geschah es jetzt erst-

malig im Jahr 2008.

In bewährter Kombination von

Schauwettbewerb, Nachzucht-

präsentation, Auktion und Jung-

züchterwettbewerb fanden die

10. Sächsischen Holstein-Tage

am 29. und 30. Oktober in be-

kannter Umgebung, dem Gestüt

Sachsen, Gutshof Cavertitz statt.

Inzwischen ist auch die Teilnah-

me der niedersächsischen Züch-

ter mit ihren Tieren bereits Tra-

dition.

Jungzüchter läutenVeranstaltung ein

Eingeläutet wurde die Veranstal-

tung mit dem Vorführwettbe-

werb der Jungzüchter. Die Rich-

terin beim Jungzüchterwettbe-

werb kam mit Aline Lehnen aus

Luxemburg. Sie rangierte in drei

Altersgruppen und 10 Klassen

insgesamt 61 Teilnehmer und

Teilnehmerinnen.

Den Sieg in der Klasse bis 15

Jahre holte sich Madlen Krüger

mit der Eremit-Tochter Bel Mon-

te von der Hahn/Radke Hol-

steins GbR, Eppendorf. In der

Klasse der 16- bis 20-Jährigen

gewann Timo Carstens mit New

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Siegerin der alten Kühe und Miss Sachsen 2008: Schöne (V. Champion) von Rainer Engelke, Asendorf

Fux Nele (V. Nelson) vom Betrieb Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf;Siegerin der jungen Kühe

Fux Akazia, ebenfalls von der Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf; Siegerin der mittleren Klassen

Ringman Urs Wichser, Schweiz

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York (V. Argument) vom Zucht-

betrieb Carsten Volker, Visselhö-

vede. Bei den älteren Jungzüch-

tern, den 21-bis 27-Jährigen,

konnte Anne-Mette Evers mit

Virginia (V. Rubens RF), Zucht-

betrieb Imke Meyer-Evers in Sy-

ke, den Sieg erringen. Letztge-

nannte kürte die Richterin auch

zum „Besten Vorführer“. Reser-

vesieger wurde Timo Carstens.

Mit dem Titel des „Besten Typ-

tiers“ wurde die Fortune 3-Toch-

ter Porta von Susanne Bunk,

Bennewitz, ausgezeichnet, die

von Paula Hufe geführt wurde.

Einen vollständigen Bericht zum

Jungzüchterwettbewerb finden

Sie auf der Seite 52 in diesem

Heft.

Spitzenpreis für Kalbaus Baxter x SouthlandO-Man Dellia 95 VG-89

Zum bereits elften Mal wurde

am Abend die Auktion „Saxoni-

an Genetic Advantage Sale“

durchgeführt. Unser neuer MAS-

TERRIND-Auktionator Michael

Hellwinkel bot 30 handverlesene

Katalognummern und 31 Tiere

an, von denen 27 zu einem

Durchschnittspreis von 3.763

Euro einen Käufer fanden. Unter-

stützung erhielt Michael Hell-

winkel dabei von drei Ringmen

aus den Niederlande, den USA

und der Schweiz. Besonders er-

freulich ist, dass viele sächsische

und niedersächsische Züchter

die Gelegenheit genutzt haben

und züchterisch interessante Ge-

netik für ihre Herden und damit

auch für unsere Zuchtprogram-

me erwarben. Viele der ange-

botenen Kälber und Jungrinder

haben Vollbrüder in den Auf-

zuchtställen der MASTERRIND

oder sind bereits im Testeinsatz.

Acht Tiere blieben in Sachsen,

sieben haben die Reise nach

Niedersachsen angetreten und

fünf wurden für das NOG-Zucht-

programm ausgewählt. Weiter-

hin wurden Tiere nach Italien,

Frankreich, Tschechien und in

die Niederlande verkauft.

Teuerstes Tier wurde mit einem

Traumpreis von 9.300 Euro die

erst knapp drei Monate alte Bax-

ter-Tochter Southland Dalila aus

dem Besitz der Radiborer Agrar

GmbH. Ihre Mutter ist die inter-

national gefragte Bullenmutter

Dellia 95, eine O-Man-Tochter,

die auf die berühmte Southland

Dellia 2 zurückgeht und damit

aus der gleichen Kuhfamilie

stammt wie die Vererber Allstar,

Rio, Amok, Roker und Mascot

Valentein. Ein Vollbruder von

Dalila befindet sich in der Auf-

zucht und ein sächsischer Züch-

ter sicherte sich diese Ausnah-

meabstammung für die Weiter-

entwicklung der Herde.

Weiterhin konnte Michael Hell-

winkel für 6.300 Euro Miss Mac

Diandra zuschlagen. Die Mac-

Tochter aus Miss Throne Dixie

EX-90 stellt in Europa eine Rari-

tät dar. In seinem Pedigree führt

das Kalb zwei in Europa nicht

verfügbare Vererber: Regancrest-

HHF Mac und Regancrest Elton

Durham. Diandra stammt aus

der Familie von Miss Mark Maui

EX-94 aus der in den letzten Jah-

ren einige interessante Vererber,

wie Mr. Minister, hervorgegan-

gen sind.

Rondo, Siegerin der Durman-Nachzuchten und beste Nachzuchtkuh, aus dem Besitz der Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf, Hainichen

Ringman Arjan van der Vlies,Niederlande

Ringman John Shouten, USA Auktionator Michael Hellwinkel in Aktion

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Fux Nele wird die beste Jungkuh

Den Auftakt im Schauwettbe-

werb bildeten die jungen Kühe

in der ersten Laktation. In der

ersten Klasse konnte die

schwarz gedeckte Nelson-Toch-

ter Fux Nele von der Hahn/Rad-

ke GbR, Eppendorf, den Sieg er-

ringen. Sie überzeugte den Rich-

ter und das Publikum eindrucks-

voll mit ihrem korrekten Skelett

und dem festen Spitzeneuter.

Gleichzeitig wurde schon der

Maßstab für die weiteren Klas-

sen bei der späteren Vergabe

des Titels „Beste Jungkuh“ fest-

gelegt. In dieser Klasse kam die

FBI-Tochter Molina von der

Agrargenossenschaft Bocken-

dorf auf den zweiten Platz.

Spannend wurde es dann auch

in der zweiten Klasse. Es kam zu

einem Zweikampf zwischen der

Goldwin-Tochter Lämmchen

vom Zuchtbetrieb Klaus Eh-

mann in Langhennersdorf und

der Shottle-Tochter Fux Spot-

light, die aus der zweimaligen

Schau der Besten-Siegerin, DT

Spottie stammt (wiederum von

der Hahn/Radke GbR.) Obwohl

Spotlight, von der wir bereits ei-

nen Mr. Burns-Sohn in der Auf-

zucht haben, beste Euterkuh in

dieser Klasse wurde, entschied

sich der Richter Armand Braun

für Lämmchen als Klassensiege-

rin. Die dritte Klasse der Jungkü-

he gewann mit Laureen von der

Lattwesen GbR aus Hohnhorst

wiederum eine Goldwin-Tochter.

Sie wurde auch beste Euterkuh

und verwies somit eindeutig ei-

ne weitere Goldwin-Tochter,

Maica von Klaus Weseloh aus

Reinsehlen, auf den zweiten

Rang.

Bei der Auswahl der besten

Jungkuh kam es dann zu einem

wirklichen ersten Höhepunkt

der Schau. Die sechs 1a- und 1b-

platzierten Jungkühe zeigten

eindrucksvoll die Qualität und

das Entwicklungspotenzial für

zukünftige Schauwettbewerbe,

sowohl im Gebiet der MASTER-

RIND als auch überregional.

Letztendlich verdient wurde,

aufgrund des hervorragenden

Euters, des sehr korrekten Fun-

daments und der Harmonie im

Typ, die dunkle Nelson-Tochter

Nele von der Hahn/Radke GbR

zur besten Jungkuh gekührt.

Den Reservetitel konnte Lämm-

chen, vor allem wegen des über-

ragenden Typs und des korrek-

ten Körpers, erringen.

Eingebettet in das Richten der

jungen Kuhklassen konnten die

Besucher den Sächsischen

Staatsminister für Umwelt und

Landwirtschaft, Herrn Frank

Kupfer, begrüßen. Er wünschte

der Veranstaltung ein gutes Ge-

lingen und den Landwirten viel

Erfolg bei der Präsentation ihrer

Tiere.

InteressanteNachzuchten

Eingebettet in den Ablauf des

Schauwettbewerbes und im An-

schluss an die Siegerauswahl

bei den jungen Kühen präsen-

tierten sich Gruppen von Töch-

tern verschiedener MASTER-

RIND-Vererber. Aufgrund der ak-

tuellen seuchenhygienischen Si-

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Marita, Reservesiegerin der Jobess-Nachzucht, von Sven Papenhausen,Kirchlinteln

Starla, Siegerin der Strack-Nachzucht, von Agrargen. Bobritzschtal e.G.,Bobritzsch

Sandy, Reservesiegerin der mittleren Kuhklassen, von Grundram Lenk,Langenfeld

Petale, Reservesiegerin der alten Kühe, von der Agrargen. Bockendorf,Hainichen

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tuation und den am Anliefe-

rungstag vorhandenen Unsi-

cherheiten wegen neuer Blau-

zungenfälle des Serotyps 6,

musste leider die Gruppe der

Emja-Töchter zu Hause bleiben.

Andere Töchtergruppen waren

zum Teil sichtbar dezimiert.

Trotzdem konnten den Besu-

chern vier Nachzuchtgruppen

vorgestellt werden.

DURMAN

Den Anfang machte die Gruppe

des neuen Durham-Sohnes Dur-

man aus der bekannten Mark-

well Rudolph Rhoda EX-92. Die

durchgehend mehr schwarz ge-

färbten Tiere überzeugten mit

Einheitlichkeit in der Euterquali-

tät und Ausgeglichenheit im Typ.

JOBESS

Als zweite Nachzucht folgten

Töchter von Jobess (V. Jocko

Besne), eines des besten Verer-

bers aus dem Angebot der MAS-

TERRIND. Jobess wird interna-

tional als Bullenvater genutzt.

Seine Töchter, hier in der zwei-

ten Laktation stehend, konnten

die Leistungsbereitschaft und -

fähigkeit eindrucksvoll bestäti-

gen. Jobess ist vor allem mit sei-

nem hervorragenden Zuchtwert

für Zellzahlen eine interessante

Alternative zu anderen Jocko

Besne-Söhnen.

JOLUS

Mit dem zweiten Jocko Besne-

Sohn Jolus, gab es eine weitere

Möglichkeit, sich Töchter eines

neuen Vererbers anzusehen. Jo-

lus stammt aus der schaube-

währten Rudolph-Tochter HPH

Odyssee EX-95, die noch im Feb-

ruar auf der Schau der Besten

eindrucksvoll Reservesiegerin

der alten Kuhklassen wurde. Jo-

lus konnte sich mit Töchtern in

Ungarn und Deutschland bei

hoher Sicherheit immer weiter

verbessern und ist ein Allround-

vererber ohne Schwächen. Dies

wurde durch die Nachzucht-

gruppe bestätigt.

STRACK

Den Abschluss der Nachzucht-

präsentation bildeten die Töch-

ter von Strack, der in sich das

Beste aus seinem exterieurstar-

ken Vater Stormatic und dem

Leistungswillen seiner mütterli-

chen Linie (Holim Heidi-Fami-

lie) vereinigt. Seine rahmigen,

milchtypischen Töchter zeigten

vor allem eine ausgezeichnete

Vordereuteraufhängung und ei-

ne gute Eutertextur.

Den Titel der „Besten Nach-

zuchtkuh“ holte sich die Dur-

man-Tochter Rondo, die auch im

September bereits Sieger der

jungen Kühe auf der Schau in

Altmittweida wurde und mit ih-

rem tollen Euter überzeugte (Be-

sitzer: Agrargenossenschaft Hai-

nichen-Pappendorf). Reservesie-

ger wurde die Jolus-Tochter Sal-

to von Gundram Lenk aus Irfers-

grün.

Die Euter der Töchter des Allrounders Jolus beeindruckten

Dank an die besten internationalen Verkäufer (Reihe oben v.r.n.l.): John Shou-ten, World Wide Sires, USA, Joel Groskreutz, Accelerated Genetics, USA, AlisonLovell, Dairy Daughters, Großbritannien, Henk Visser, WWS BV, Niederlande,Ralf Strassemeyer, MASTERRIND, in Vertretung für ChinaKlaus Ehmann mit Lämmchen, der Reservesiegerin der jungen Kühe

Herr Bostelmann vom Sponsor Hypred gratulierte im Beisein von HerrnSchlunke Herrn Hahn zu dem Erfolg von Akazia (v. r. n. l.)

Dank an Minister Frank Kupfer (li.)für die Unterstützung

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ALERT II-Töchterbeeindruckten bei denZweitkalbskühen

Die erste Klasse der Zweitkalbs-

kühe war mit 11 Kühen nicht nur

zahlenmäßig stark, sondern

überzeugte insgesamt, nach

Aussage des Preisrichters, durch

hohe Qualität von der ersten bis

zur letzten Kuh. Dies wurde

nicht zuletzt durch drei hervor-

ragende Alert II-Töchter aus

dem Testeinsatz verursacht.

Letztendlich konnte sich in die-

ser starken Klasse die Alert II-

Tochter Fux Akazia von der

Hahn/Radke GbR aufgrund der

Korrektheit im Körper und Fun-

dament sowie des enormen

Hintereuters durchsetzen. Zwei-

te wurde die Macht-Tochter San-

dy von Gundram Lenk aus Ir-

fersgrün vor der Blauer-Tochter

Teddina von der Wiechering-

Sudmann KG in St. Hülfe.

Während die erste Klasse durch

Ausgeglichenheit überzeugte,

stellten sich in der zweiten Klas-

se der Zweitkalbskühe, mit wie-

derum 11 Tieren, Kühe mit teil-

weise extrem unterschiedlichem

Typ vor. Siegerin wurde schließ-

lich die insgesamt korrekteste

Kuh, die Boss Iron-Tochter Fux

Bounty, wiederum von der

Hahn/Radke GbR, vor der im

Typ und Rahmen überragenden

Champion-Tochter Gondel vom

Rinderzuchtbetrieb Derboven

aus Warpe. Gondel stammt aus

der bekannten Kuhfamilie von

Bonatus. Beste Euterkuh in die-

ser Klasse wurde die mittelrah-

mige und extrem korrekte Alves-

Tochter MHD Aurika, die mit

dem vierten Platz zufrieden sein

musste.

In Klasse 10 zeigten sich dann

10 Kühe dem Preisrichter. Ver-

diente Siegerin wurde die Tita-

nic-Tochter Heide von Jürgen

Seebörger aus Oberndorf. An

zweiter Stelle konnte sich die

Champion-Tochter Verone von

der Agrargenossenschaft Haini-

chen-Bockendorf behaupten.

Die beiden Erstplatzierten der

Klasse 4, Fux Akazia und Sandy,

machten in der nachfolgenden

Siegerauswahl dann den Titel

der Siegerkuh der mittleren Kuh-

klassen unter sich aus. Hier ge-

wann schließlich eindeutig und

überzeugend Fux Akazia von

Alert II. Sie hatte auch bereits im

Februar, auf der Schau der Be-

sten in Verden, den Reservesieg

bei den Kühen in der ersten Lak-

tation errungen. Leider verletzte

sie sich auf dem Rücktransport

in den Stall der Hahn/Radke

GbR so, dass sie zwei Wochen

später eingeschläfert werden

musste. Somit wurde ihre

Schaukarriere jäh beendet.

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Sieger, Reservesieger und bestes Euter der Klassen, Sächsische Holstein-Tage 2008

Klasse Kat.-Nr. Ohr-Nr. Name Besitzer

1 Sieger 8 DE 1402815861 Nele Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

Reservesieger 4 DE 1403075763 Molina Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf

Euter 8 DE 1402815861 Nele Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

2 Sieger 26 DE 1402851498 Lämmchen Klaus Ehmann, Oberschöna/Langhennersdorf

Reservesieger 25 DE 1402815884 Spotlight Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

Euter 25 DE 1402815884 Spotlight Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

3 Sieger 35 DE 0350394976 Laureen Lattwesen GbR, Hohnhorst

Reservesieger 38 DE 0350266964 Maica Klaus Weseloh, Reinsehlen

Euter 35 DE 0350394976 Laureen Lattwesen GbR, Hohnhorst

4 Sieger 49 DE 1402815808 Akazia Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

Reservesieger 57 DE 1402341000 Sandy Gundram Lenk, Lengenfeld/Irfersgrün

Euter 49 DE 1402815808 Akazia Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

5 Sieger 74 DE 1402595494 Bounty Hahn/Radke Holsteins GbR, Eppendorf/Kleinhartmannsdorf

Reservesieger 75 DE 0348494270 Gondel Rinderzuchtbetr. Derboven, Warpe/Helzendorf

Euter 64 DE 1402849921 Aurika Milchhof Diera KG

6 Sieger 76 DE 0348710830 Heide Juergen Seeboerger, Oberndorf

Reservesieger 87 FR 2929952332 Verone Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf

Euter 76 DE 0348710830 Heide Juergen Seeboerger, Oberndorf

7 Sieger 94 DE 0346967644 Schöne Rainer Engelke, Asendorf/Brebber

Reservesieger 97 DE 0349315716 Santamaria Wolfgang und Gisela Blaschke, Neuhausen

Euter 94 DE 0346967644 Schöne Rainer Engelke, Asendorf/Brebber

8 Sieger 106 DE 1402153061 Vanille Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf

Reservesieger 101 FR 2929952304 Ubony Milchhof Diera KG

Euter 106 DE 1402153061 Vanille Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf

9 Sieger 114 FR 6950073479 Petale Agrargen. Bockendorf, Hainichen/Bockendorf

Reservesieger 111 DE 0346529431 Hawaii Rainer Ahrens, Midlum

Euter 111 DE 0346529431 Hawaii Rainer Ahrens, Midlum

Dr. Fischer vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geo-logie, Beste Euterkuh Schöne mit Vorführer Cord Hormann, Dieter Schlunke,Verwaltungsratsmitglied der MASTERRIND GmbH, und Martin Eistrup vomSponsor Semex Deutschland

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Immer etwasBesonderes – die älteren Kuhklassen

In Klasse 7 stellten sich 7 Kühe

in der dritten Laktation dem

Preisrichter. Recht zügig wurde,

wegen des Typs, des korrekten

Skeletts und des überragenden

Euters, die Champion-Tochter

Schöne von Rainer Engelke aus

Brebber vom Richter aufgestellt.

Sie gewann verdient vor der

September-Tochter AMA Santa-

maria aus dem Stall von Wolf-

gang und Gisela Blaschke.

Den nächsten Klassensieg konn-

te sich die schaubewährte und

aus dem Testeinsatz stammen-

de Velvet-Tochter Vanille von der

Agrargenossenschaft Hainichen-

Bockendorf holen. Sie gewann

mit ihrer Ausgeglichenheit si-

cher vor der Lonard-Tochter

Ubony.

Die letzte Klasse beeindruckte

noch einmal ganz besonders. Sie-

ben Kühe in der vierten bis sieb-

ten Laktation betraten den Richt-

ring. Petale, die Miss Sachsen

von 2007, mit jetzt sechs Abkal-

bungen, konnte Armand Braun

sowohl durch ihren Typ und Kör-

per als auch durch ihre nahezu

perfekte Oberlinie überzeugen.

Sie hatte erst im September wie-

der gekalbt und schlug knapp die

Juote-Tochter HSK Hawaii vom

Betrieb Rainer Ahrens aus Mid-

lum, die auch beste Euterkuh in

dieser Klasse wurde. Den dritten

Platz holte die bekannte Kendall-

Tochter Furia.

Spannend wurde es dann bei

der Auswahl zur Siegerin der al-

ten Kuhklassen. Die Titelvertei-

digerin Petale (Agrargenossen-

schaft Bockendorf) stellte sich

den insgesamt fünf Konkurren-

tinnen. Letztendlich fiel dann ei-

ne Vorentscheidung und Petale

musste als Reservesiegerin ih-

ren Titel als Siegerin der alten

Klassen vom letzten Jahr an die

Champion-Tochter Schöne ab-

treten. Sie konnte wegen der

erst wenige Wochen zurücklie-

genden Kalbung im Euter nicht

an die Schöne heranreichen.

Schöne wird beste Euter-kuh und Miss Sachsen

Bei der Auswahl zur besten Eu-

terkuh konnte Schöne dann ihre

Titelsammlung fortsetzen. Sie

verwies als ältere Kuh eindrucks-

voll die Konkurrenz auf die Plät-

ze. Somit war für sie dann auch

bei der Auswahl zur Miss Sach-

sen 2008 der Weg frei. Unter

dem Beifall der Zuschauer,

Züchter und Beschicker wurde

die Champion-Tochter Schöne

dann von Armand Braun aus Lu-

xemburg verdient zur Miss

Sachsen gekürt. Somit wurde

Schöne die Schönste 2008 in

Sachsen. Für den Zuchtbetrieb

Engelke in Brebber sicherlich ein

besonderer Erfolg.

Auf ein Neues zurSchau der Besten imFrühjahr 2009

Trotz zum Teil schwieriger seu-

chenhygienischer Bedingungen

der Schaubeschicker, speziell in

Niedersachsen aufgrund der

sich kurz vor der Schau zuspit-

zenden Blauzungensituation,

waren die Sächsischen Holstein-

Tage wiederum erfolgreich und

eine wichtige Plattform für die

Präsentation attraktiver Zucht-

produkte in allen Alterskatego-

rien. Die noch junge Tradition

der gegenseitigen Teilnahme auf

den Schauen in Sachsen und

Niedersachsen hat einen positi-

ven Einfluss auf das Niveau bei-

der Veranstaltungen. Ein Dank

gilt allen Beschickern, Helfern

und Sponsoren, die zum Gelin-

gen der Sächsischen Holstein-

Tage 2008 beigetragen haben.

Wir freuen uns auch im Jahre

2009 auf Ihren Besuch wieder-

um im Oktober an gewohnter

Stelle auf dem Gestüt Sachsen

in Cavertitz und danken der Fa-

milie Steinle für die Unterstüt-

zung und dafür, dass sie ihre

Halle zur Verfügung gestellt ha-

ben. Dies macht die Sächsi-

schen Holstein-Tage erst mög-

lich. Nach der Schau ist vor der

Schau. Auf einen Neues zur

Schau der Besten am 26. Febru-

ar 2009 in Verden.

Cord Höltje

Steffen Feurich �

Nicht einfach war die Endauswahl bei den Altkühen

Petale (oben) von der Agrargen. Bo-ckendorf schlug HSK Hawaii (unten)von Rainer Ahrens, Midlum, knappbei den älteren Kühen

Schöne, Miss 2008, zeigt ihre Stärken im Ring

MR-6-13-Cavertitz.qxd 12.12.2008 14:17 Uhr Seite 8

Page 14: MASTERRIND Dezember 2008

Sächsische Holstein-Tage im Oktober 2008

Internationale Kommentare zu den ge z

Ein Hauptgrund ist neben dem

Schaugeschehen natürlich be-

sonders die Präsentation zahl-

reicher Nachzuchtgruppen be-

kannter und neuer Top-Vererber

aus unserem Zuchtprogramm.

Diesmal gehörte eine Nach-

zuchtgruppe von am Ende der 2.

Laktation melkenden Stromer-

Töchtern auf Betrieben dazu und

wir möchten an dieser Stelle

nochmals allen ausstellenden

Landwirten unseren herzlichsten

Dank sagen.

Schwerpunkt waren dann die

Töchtergruppen auf der Schau

inklusive junge Töchter der viel-

versprechenden Ersteinsatzbul-

len Durman und Strack, Erst-

und Zweitkalbskühe vom Top-

Bullen Jolus sowie eine Gruppe

kapazitiver Zweitkalbskühe des

internationalen Spitzenvererbers

Jobess. Hätten wir nicht die pro-

blematische Blauzungensituati-

on besonders in Niedersachsen,

es wären noch weitere geplante

Töchtergruppen aufgetrieben

worden.

Dennoch war die Nachzuchtvor-

stellung wieder erfolgreich und

auch die in der Schau teilneh-

menden Töchter von aktiven

MASTERRIND-Vererbern wie

Alert, Alves oder Zinfandel un-

terstrichen das erreichte hohe

genetische Niveau unserer

Zuchtprodukte.

Viele dieser Bullen werden von

unseren Partnern stark vermark-

tet und das gesehene Tiermate-

rial hilft potenziellen Käufern

aus dem In- und Ausland wichti-

ge Zusatzinformationen zu er-

halten, um den richtigen Bullen

für den entsprechenden Markt

auszuwählen.

Im Anschluss sollen nun stell-

vertretend die Kommentare von

Gary Fassett, Gebietsleiter Mar-

keting bei World Wide Sires Ltd.

USA, dem Leiter Marketing Herr

David Girod von Amelis/Gen-

France sowie von Herrn Urs

Wichser, Geschäftsführer von

Select Star aus der Schweiz, zur

gesehenen Tierqualität vorge-

stellt werden.

Dr. Matthias Riedl �

Kommentar von Garry Fassett,

Gebietsleiter Marketing World

Wide Sires Ltd., USA:

Erst kürzlich habe ich die MAS-

TERRIND-Schau in Cavertitz,

Deutschland, besucht. Nachfol-

gend mein Bericht über die auf

der Schau gesehenen Töchter-

gruppen:

Durman (Durham x Rudolph)

Die Durman-Gruppe setzte sich

aus gerade erst dreijährigen

Töchtern zusammen. Sie ent-

sprachen sehr stark dem, was

diese Anpaarung erwarten lässt.

Sie waren deutlich überdurch-

schnittlich für Größe, mit sehr

jugendlichen Körpermaßen. Ihre

Euter waren sehr gut aufgehängt

mit exzellenter Qualität. Die be-

eindruckenden Merkmale waren

Milchcharakter und die gesamte

Euteranlage. Als Gruppe waren

sie sehr ausgeglichen. Durman

wurde sehr breit getestet.

Jobess (Jocko Besne x Airliner)

Die Tiere dieser Gruppe standen

mehrheitlich in der zweiten Lak-

tation. Es war eine sehr beein-

druckende Gruppe von sich glei-

chenden Kühen. Die Jobess-

Töchter sind Kühe mit viel Kör-

per und sind durchweg breit ge-

baut. Sie sehen aus als ob sie

die Milch leicht produzieren und

den Stress hoher Milchleistun-

gen gut aushalten können. Die

Euter waren sehr gut aufge-

hängt, wenngleich mit etwas

mehr Eutertiefe. Die Beine wa-

ren von starker Knochenqualität

und etwas steiler in der Stellung.

Sie besaßen eine sehr gute Mo-

bilität. Ich glaube, Jobess könnte

eine exzellente Anpaarung auf

Durham Blutlinien und umge-

kehrt sein. Wer nach einem Bul-

len zur Verbesserung von Stärke

und Substanz sucht, ist bei Jo-

bess auf der sicheren Seite.

Jolus (Jocko Besne x Rudolph)

Viele der Jolus-Töchter waren in

der zweiten Laktation. Ich emp-

fand sie als im anderen Typ ste-

hend als die Jobess-Töchter. Sie

14

ZU

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T &

BES

AM

UN

G

Einer bewährten Tradition folgend, konnten anläss-

lich der diesjährigen Sächsischen Holstein-Tage in

Cavertitz wiederum Fachleute und Gäste aus zahlrei-

chen Ländern begrüßt werden. Einige haben in den

letzten Jahren keine einzige Sächsische Schau ver-

säumt.

Durman

Jolus

MR-14-15-Kommentare.qxd 15.12.2008 6:53 Uhr Seite 1

Page 15: MASTERRIND Dezember 2008

e zeigten Nachzuchten

15

brauchen einige Zeit, um sich

im Körper weiter zu entwickeln

und sehen noch sehr jugendlich

aus. Die Fundamente sind sehr

funktional und zeigen eine gute

Bewegung. Die Euter sind gut

aufgehängt und sollten auch in

der Zukunft keine Probleme ma-

chen. Ich glaube, die Jolus-Töch-

ter werden sehr langlebig sein.

Strack (Stormatic x Brett)

Die Strack-Töchter entsprechen

dem, was das Pedigree voraus-

sagt. Sie sind groß und sehr

milchtypisch. Sie sind scharf

über der Schulter und zeigen ei-

ne flache Knochenqualität. Jede

der Töchter war in ihrer ersten

Laktation. Ähnlich den vielen

Stormatic-Töchtern brauchen sie

noch Zeit, sich zu entwickeln.

Ihre Euter waren sehr funktional

mit guter Aufhängung. Strack ist

eine gute Anpaarung auf typi-

sche Jobess-Töchter und andere

Jocko Besne-Enkelinnen.

Vielen Dank dem MASTER-

RIND-Team für die Gastfreund-

schaft und die Anstrengungen,

um mir die Zeit auf der Schau

so angenehm wie möglich zu

machen. Sie sind exzellente

Gastgeber. Ich empfehle jedem

einen Besuch in Sachsen

und/oder Verden, um Nach-

zuchten der MASTERRIND-Bul-

len zu besichtigen.

Kommentar von David Girod,

Leiter Marketing und Markt-

entwicklung, GEN’France:

Stromer(Storm x Rubens)

Wir haben 6 Stromer-Töchter in

der 2. Laktation melkend auf

verschieden großen Betrieben

gesehen. Diese Kühe empfand

ich als sehr einheitlich mit glei-

chen Charakteristiken. Stromer

vererbt sehr gute Fundamente,

Euter und Körper mit guten

Übergängen. Stromer-Töchter

sind sehr dynamische Kühe, sie

bewegen sich aufgrund ihrer

parallel gestellten Beine sehr

gut. Bezüglich der Euter schätz-

te ich besonders die Textur, die

Voreuteraufhängung und die gu-

te Eutertiefe. Die Kühe hatten ei-

nen guten Rahmen, nicht ex-

trem groß, aber mit reichlich

Stärke und breiten Becken. Die

Beckenlage war teilweise eben

aber nicht extrem ansteigend.

Stromer vererbt einen Typus

Kuh für kommerzielle Milchvieh-

betriebe, welche langlebige Kühe

wünschen.

Jobess (Jocko Besne x Airliner)

Die Jobess-Töchtergruppe war

sehr stark. Aufgrund der hohen

Milchleistungen waren die Euter

teilweise durchschnittlich für Eu-

tertiefe, aber mit einem starken

Zentralband versehen und ho-

her, breiter Hintereuteraufhän-

gung. Jobess-Töchter zeigen

reichlich Körpertiefe und eine

optimale Beckenlage. Sie stan-

den in sehr guter Kondition und

nicht extrem im Milchtyp. Da sie

auch eine sehr gute Mobilität

zeigen, offeriert Jobess für mich

ein sehr interessantes Paket, um

Töchter zu bekommen, welche

leicht sehr hohe Milchmengen

produzieren können.

Durman (Durham x Rudolph)

Mit der Durman-Gruppe wurden

dunkle Töchter mit einem sehr

ansprechenden Schautyp vorge-

stellt. Sie zeigten viel Milchtyp,

gepaart mit Größe und einem

sehr flachen Knochenbau. Die

Euter waren super aufgehängt

und sehr flach in der Eutertiefe.

Für mich stellte diese Gruppe lo-

gischerweise die Gesamtsiege-

rin aller Nachzuchtkühe.

Kommentar von Urs Wichser,

Geschäftsführer Select Star,

Schweiz:

Durman-Töchter sind milchtypi-

sche, feinzellige Kühe im mittle-

ren Rahmen, mit absolut korrek-

ter Beckenneigung bei durch-

schnittlicher Breite. Die ausge-

sprochen klaren Fundamente

überzeugen durch hohe Trach-

ten. Die hervorragend aufge-

hängten Euter seiner Töchter be-

stechen durch korrekten Sitz,

feine Textur und starkes Zentral-

band. Seine Töchter überzeugen

durch ein extrem einheitliches

Bild jugendlicher Färsen, die

hervorragende Euter aufweisen.

Die gut mittelgroßen Jobess-

Töchter besitzen einen durch-

schnittlichen Milchcharakter

und dabei viel Stärke mit korrek-

ten, abfallenden Becken. Die

steilen, gut gestellten Hinterbei-

ne besitzen hohe Trachten und

erlauben einen sehr guten Bewe-

gungsablauf. Die Euter sind

funktionell, mit guter Strichplat-

zierung. Der Bulle Jobess sollte

auf milchtypische, feinzellige

Tiere zur Verbesserung von Leis-

tung und Substanz angepaart

werden.

Die einheitlichen Jolus-Töchter

sind rahmige, entwicklungsfähi-

ge Kühe, die über eine feste

Oberlinie, viel Breite und über-

durchschnittlich viel Körpertiefe

mit schräger, offener Rippe ver-

fügen. Die Becken sind überwie-

gend leicht ansteigend, mit sehr

guter Beckenbreite. Die normal

gestellten Hinterbeine sind et-

was stärker gewinkelt, und be-

wegen sich sehr mobil auf Fun-

damenten von durchschnittlich

guter Knochenqualität mit ge-

schlossenen Klauen. Die hohen

Hintereuter zeigen auffallend

viel Breite und eine durch-

schnittliche Zentralbandausprä-

gung.

Die großen und edlen Strack-

Töchter zeigen viel Entwick-

lungspotenzial. Das Fundament

ist stabil, leicht variierend im

Hinterbeinwinkel mit guter Klau-

enausprägung. Die Euter sind

fest aufgehängt und hinten hoch

und breit. Die Zentralbänder

sind durchschnittlich ausge-

prägt und die Strichplatzierung

ist gut.

Jobess

MR-14-15-Kommentare.qxd 15.12.2008 6:54 Uhr Seite 2

Page 16: MASTERRIND Dezember 2008

Rekordbesuch auch bei MAS T

Besucher aus aller Welt

Noch internationaler waren die

Besucher: Aus 80 Nationen fan-

den 22 000 Interessierte den

Weg nach Hannover. Mengen-

mäßig vorn dabei die Niederlan-

de, Österreich, die Schweiz, Bel-

gien und Dänemark. Ob aus-

oder inländische Kunden, größ-

tes Interesse wurde laut einer

von der Deutschen Landwirt-

schaftsgesellschaft (DLG)

durchgeführten Gästebefragung

der Rinderhaltung und -zucht

entgegengebracht. Sie wurde

von 59 % der Befragten ge-

nannt. Es folgten die Schweine-

haltung mit 43 und Geflügel mit

21 % (Mehrfachnennungen

möglich). Ähnlich die Antworten

auf die nur Landwirten gestellte

Frage nach von ihnen gehalte-

nen Tieren: 47 % dieses Perso-

nenkreises halten Kühe, 37 %

Mastschweine und 29 % Mast-

rinder.

Enstprechend die Resonanz auf

der MASTERRIND-Präsenz. Der

geräumige Stand direkt am

DLG-TopTierTreff in Halle 27 war

stets von Interessierten belagert.

Die Präsentation interessanter

Nachzuchten, das direkte Ge-

spräch sowie Sonderaktionen in

den Bereichen Sperma und

Agrarprodukte sorgten ganztä-

gig für dichten Publikumsver-

kehr.

Nachzuchten einzig-artiger Qualität

Glänzend präsentierten sich die

Nachzuchten der MASTER-

RIND-Vererber. Gezeigt wurden

Töchter der Bullen Lichtblick,

Janos, Optimal, Chador, Off-

spring, Alert II und Stromer.

Lichtblick wurde gleich durch

drei seiner Töchter vertreten und

auch im Rahmen des Top-Tier-

Treffs auf der dortigen Dreh-

bühne täglich einer breiten

Öffentlichkeit präsentiert.

Für Farbe am Stand sorgten drei

Bullen der Fleischrassen

Limousin, Charolais und Fleck-

vieh.

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ZU

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Alle zwei Jahre findet mit der EuroTier in Hannover

die bedeutendste internationale Fachmesse für die

Tierhaltung statt. Vom 11. bis 14. November 2008

fanden mit 130 000 Fachbesuchern mehr Menschen

als je zuvor in das Herz des niedersächsischen Zucht-

gebietes der MASTERRIND. Rund 1 800 Aussteller

stellten ihr Leistungsspektrum vor, 42 % davon aus

dem Ausland, insgesamt waren 46 Aussteller-Natio-

nen vertreten.

Die Gewinner der Eurotier-Verlosung

Platz Name PLZ Wohnort Gewinn

1 Siems KG 27449 Aspe Aufsitz-Mäher

2 Steffen/Tiedemann GbR 21769 Lamstedt Hochdruckreiniger

3 Reinhard Müller 38539 Ettenbüttel Stallventilator

4 Werner Ristenpart 31535 Neustadt Stallventilator

5 Agrarprodukte GmbHBudissa Niederhaina 02625 Bautzen Stallventilator

EuroTier 2008

Rekordbesuch auch bei MAS T

MR-16-17-EuroTier.qxd 12.12.2008 10:32 Uhr Seite 1

Page 17: MASTERRIND Dezember 2008

S TERRIND

17

Verlosungsaktion

Im Rahmen einer Sonderaktion,

die den Erwerb von vergünstig-

tem Sperma ermöglichte, führte

die MASTERRIND eine Verlo-

sung durch. Wer auf dem Mes-

sestand bestellte, hatte die

Chance, einen der wertvollen

Sachpreise oder eine Ungarn-

Reise für zwei Personen zu ge-

winnen. Das Los traf unter ande-

ren die Siems KG aus Aspe und

die Steffen/Tiedemann GbR aus

Lamstedt (beide Landkr. Stade).

Die Siems KG ist glücklicher Ge-

winner des ersten Preises, eines

Aufsitzmähers; die Betreiber der

Steffen/Tiedemann GbR dürfen

sich über einen hochwertigen

Hochdruckreiniger freuen.

Messebeteiligungerfolgreich

Die EuroTier stellte einmal mehr

ihren Anspruch unter Beweis, die

europäische Leitmesse für die

Tierhaltung zu sein. Die Konzep-

tion der Ausstellung mit ihren

klar gegliederten Themenberei-

chen ermöglichte den Besu-

chern, die zumeist nur für einen

Tag anreisten, eine zielgerichtete

Information. Für Freunde der

Rinderzucht war der TopTierTreff

und mit ihm der Stand der MAS-

TERRIND Pflichtprogramm. Zwar

ließ der enorme Besucheran-

drang zeitweise kaum umfangrei-

chere Gespräche zu, dennoch

konnten alte Kontakte gepflegt

und viele neue geknüpft werden.

Der besondere Dank der MAS-

TERRIND-Mitarbeiter gilt den

Züchtern, die ihre Tiere für die

Nachzuchtpräsentation zur Ver-

fügung stellten. Ohne sie hätte

dem internationalen Publikum

keine derartig glänzende Darstel-

lung sächsischer und niedersäch-

sischer Spitzengenetik präsen-

tiert werden können. Die MAS-

TERRIND wird auch für die Euro-

Tier 2010 an diesem Konzept

festhalten, hofft weiterhin auf die

Unterstützung durch Züchter

und Besucher und freut sich bis

dahin auf eine weiterhin erfolg-

reiche Zusammenarbeit.

Hermann Bischoff �

Eine Reise für 2 Personen nach Ungarn gewannen:

Jens und Christa Lücken GbR, 27619 Schiffdorf

Weidauer GbR, 09366 Stollberg

Jürgen Tienken, 27711 Osterholz-Scharmbeck

Henning Block, 28876 Oyten

Über den ersten Preis freute sich Familie Siems aus Aspe

Ein leistungsstarker Hochdruckreiniger ging an die Tiedemann GbR in Lamstedt

S TERRIND

Strohmehl • Stroh-Häcksel• Stroh-Feinmehl

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MR-16-17-EuroTier.qxd 12.12.2008 10:33 Uhr Seite 2

Page 18: MASTERRIND Dezember 2008

DHV-Eliteauktion

Spottie und Isabella beeindruckten bei All German Hol s

Da Hamm in der 150-km-Res-

triktionszone dieses Virustyps

liegt, kamen wichtige internatio-

nale Kunden nicht als Abnehmer

in Frage. Die Tiere konnten so-

mit nur innerhalb Deutschlands,

in die Niederlande, nach Luxem-

burg und Österreich verkauft

werden. Der Durchschnittspreis

der 73 verkauften Tiere lag bei

3.452 Euro. Damit wurde das Re-

kordergebnis des Vorjahres um

nur 166 Euro unterschritten.

Dass der Winter pünktlich zur

Elite-Auktion mit Schnee und

Blitzeis Einzug gehalten hatte,

machte sich zwar bei der Besu-

cherzahl, nicht jedoch beim

Kaufinteresse bemerkbar, denn

die Verkaufsquote lag mit 88 %

deutlich über dem Schnitt der

letzten Jahre.

Richtwettbewerb am Nachmittag

Am Nachmittag begann die Ver-

anstaltung traditionell mit dem

Richten der tragenden und abge-

kalbten Verkaufstiere. Der Preis-

richter, Dirk Hassbargen aus

Ostfriesland, hatte mit klaren

Entscheidungen und gut nach-

vollziehbaren Kommentaren ei-

nen gelungen Auftritt auf natio-

nalem Parkett. Dabei betraten

sieben der zwölf Tiere aus dem

MASTERRIND-Gebiet den Ring.

Als erstes Tier des Richtwettbe-

werbs ging Shottle-Tochter Sugar

von Ulrich Henke in den Ring.

Diese leistungsstarke Kuh, die

sich auf sehr guten Fundamen-

ten bewegt, erreichte 1c. Sugar

ist im Osnabrücker Bullenmüt-

ter-Stall geprüft worden und

zeichnet sich durch sehr hohe

Leistungen aus. Ebenfalls eine

1c-Platzierung ging an die Win-

chester-Tochter Toska von der

Henning Beinsen GbR in Lehrte.

In Klasse 9 platzierten sich drei

MASTERRIND-Tiere unter den

ersten Vier. HDH Farina, eine

Delight-Tochter von Ludwig De-

cker jun. aus Hohenhameln, si-

cherte sich 1a. Ihr folgte OHB

Mareike (Gibson) aus dem

Zuchtbetrieb von Dr. Henning

Wendt in Obernholz. Auch die

1d-Platzierung in dieser Klasse

ging ins MASTERRIND-Gebiet.

GHH Metaxa, eine Stern-Tochter

von Günter Kastens aus Stuhr,

errang 1d.

Gesamtsiegerin bei den Abge-

kalbten wurde Gitania, eine Mo-

dest-Tochter aus der Zuchtstätte

von Thomas Müller (WEU). Sie

bestach durch sehr viel Länge,

Ausdruck und ein hervorragen-

des Euter. Reservesiegerin wurde

die sehr jugendlich wirkende Du-

plex-Tochter Essi von Ihna Deters

aus Krummhörn (VOSt). Sie

zeichnete sich aus durch viel

Herztiefe, eine offene Rippe so-

wie ein sehr festes und langes

Vordereuter. Auch die beiden Sie-

gertitel bei den tragenden Rin-

dern gingen nach Ostfriesland.

Siegerin wurde die rotbunte Sep-

tember-Tochter RT Heidrun von

Robert Troff aus Großefehn. Sie

setzte sich aufgrund ihrer Vorzü-

ge im Fundament und in der Be-

wegung gegenüber der Reserve-

siegerin durch. Diesen Titel si-

cherte sich Minister-Tochter Erni

von Freestyle Holsteins aus Au-

rich.

All German Holstein-Wettbewerb

Anschließend an den Richtwett-

bewerb wurden die Sieger des

All German Holstein-Wettbe-

werbs 2008 durch DHV-Präsi-

dent Helmet Knell ausgezeich-

net. In den einzelnen Kategorien

konnten sich zwei MASTER-

RIND-Tiere behaupten. Bei den

Holstein-Kühen mit drei Abkal-

bungen sicherte sich DT Spottie

(Derry x Lee) aus dem Zuchtbe-

trieb Hahn/Radke Holsteins in

Kleinhartmannsdorf den Sieger-

titel. Spottie war in diesem Jahr

in Verden bereits zum zweiten

Mal mit dem Titel Miss Schau

der Besten ausgezeichnet wor-

den. Weitere Siegerin aus dem

MASTERRIND-Zuchtgebiet wur-

18

ZU

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Traditionell im November wird in den Zentralhallen

in Hamm die Eliteauktion des DHV durchgeführt. So

auch in diesem Jahr. Wie bereits vor zwei Jahren, sei-

nerzeit musste die Veranstaltung in Verden durchge-

führt werden, unter ungünstigen Vorzeichen. Durch

den Blauzungen-Virustyp 6 wurden die Vorbereitun-

gen und Organisation durch wechselnde Rahmenbe-

dingungen deutlich erschwert.

Die Sieger von HammName Titel Abstammung Besitzer Verband

Gitania Siegerfärse abgekalbt Modest x Champion T. Müller, Edewecht WEU

Essi Res.-Siegerfärse abgekalbt Duplex x Lukas I. Deterts, Krummhörn VOSt

RT Heidrun Siegerfärse tragend September x Lee R. Troff, Großefehn VOSt

Erni Res.-Siegerfärse tragend Minister x Blacker Freestyle Holsteins, Aurich VOSt

DT Spottie Supreme Champion All German Holstein Derry x Lee Hahn/Radke Holsteins, Kleinhartmannsdorf MASTERRIND

Siegerin der Drittkalbskühe und Supreme Champion: DT Spottie (V. Derry) derHahn/Radke GbR

MR-18-19-DHV Hamm.qxd 11.12.2008 16:10 Uhr Seite 1

Page 19: MASTERRIND Dezember 2008

l stein-Wettbewerb

19

de bei den Holstein-Kühen mit

vier und mehr Abkalbungen Isa-

bella, eine Manat-Tochter von

der Wentrot GbR in Gleichen.

Bei der Schau der Besten war sie

Anfang des Jahres Siegerin der

Kühe mit fünf und mehr Abkal-

bungen geworden. Erstmals hat-

te das Richterteam auch einen

Supreme Champion zu benen-

nen, der mit einem Sonderpreis

ausgezeichnet wurde. Dieser Ti-

tel ging ebenfalls an DT Spottie,

die nicht erst dadurch eine der

wohl erfolgreichsten Kühe im

MASTERRIND-Gebiet wurde.

10.000 Euro für Mr. Sam-Tochter

Insgesamt 73 Tiere wechselten

bei der Elite-Auktion am Abend

den Besitzer. Das teuerste Tier

der Veranstaltung wurde mit ei-

nem Zuschlagspreis von 10.000

Euro die abgekalbte Mr. Sam-

Tochter mit dem Namen Dar-

ling. Darling wurde von Fried-

rich Niemeyer aus dem Gebiet

der RUW angeboten und ging

mit zwei Anpaarungsverträgen

nach einem spannenden Bieter-

duell an einen Käufer aus den

Niederlanden. Das Tier hat sei-

ne Wurzeln in den USA und

geht auf die weltweit bekannte

Snow-N Denises Dellia zurück.

Mit einem Zuschlagspreis von

9.800 Euro konnten Walter und

Ralf Hellmuth (ZBH) das zweit-

teuerste Tier verkaufen. Es ging

an den gleichen Käufer. Die an-

gebotene HLM Laurin Pia, eine

zehnmonatige Laurin-Tochter,

geht über eine VG-87 Mr. Sam-

und eine EX-95 Outside auf die

berühmte Rudolph-Tochter

Windy-Knoll View Promis EX-95

zurück und verfügt damit über

ein international gefragtes Pedi-

gree. Das teuerste Tier der MAS-

TERRIND-Züchter war Gracia,

die für 3.400 Euro von Harm

Vollmers in Estorf nach Hessen

verkauft wurde. Sie wurde mit

einem Sonderehrenpreis für die

höchste Lebensleistung ausge-

zeichnet. Ihre Mutter und Ur-

großmutter zeichneten sich

durch jeweils über 100.000 Liter

Lebensleistung aus. Jürgen

Hintze aus Trebel erlöste für ei-

ne vier Monate alte Stylist-Toch-

ter 3.200 Euro. Ein weiteres Tier

aus der Zuchtstätte Hintze, eine

Billion 3-Tochter, wechselte für

3.000 Euro den Besitzer nach

Luxemburg.

Außer bei den Jungrindern

konnte in allen Kategorien ein

Preisrückgang beobachtet wer-

den. Sie legten mit 641 Euro am

stärksten zu, sodass in dieser

Kategorie im Durchschnitt 4.058

Euro erzielt wurden. Teuerstes

Tier der Kategorie wurde HLM

Laurin Pia. Im Durchschnitt 368

Euro günstiger konnten die ab-

gekalbten Rinder ersteigert wer-

den. Teuerstes Tier in dieser Ka-

tegorie war Darling. Höchste

Preisrückgänge mussten die tra-

genden Rinder auf sich nehmen.

Zu einem Durchschnittspreis

von 3.167 Euro wechselten sie

den Stall. Zwölf der 73 verkauf-

ten Tiere gingen ins Ausland.

Dabei fanden jeweils sechs Tiere

ihre neue Heimat in Luxemburg

und Österreich, die zwei teuers-

ten wanderten in die Niederlan-

de. Stärkste innerdeutsche

Nachfrage kam aus dem Hei-

matbundesland der Elite-Aukti-

on, Nordrhein-Westfalen. Somit

hatten 18 Verkaufstiere einen re-

lativ kurzen Weg nach Hause.

Wie in jedem Jahr konnten leider

nicht alle Tiere einen neuen Be-

sitzer finden, neun Tiere muss-

ten leider ohne Zuschlag wieder

die Heimreise antreten.

Kathlen Glück �

Durchschnittspreise Elite-Auktion 2008Elite-Auktion 2008 Elite-Auktion 2007 Differenz

abgekalbte Rinder

Anzahl Tiere 40 28 12

Durchschnittspreis 3.258 k 3.625 j -368

Höchstpreis 10.000 k 7.500 j 2.500

tragende Rinder

Anzahl Tiere 9 15 -6

Durchschnittspreis 3.167 k 3.993 j -827

Höchstpreis 5.500 k 6.800 j -1.300

Jungrinder

Anzahl Tiere 19 23 -4

Durchschnittspreis 4.058 k 3.417 j 641

Höchstpreis 9.800 k 10.700 j -900

Zuchtkälber

Anzahl Tiere 5 6 -1

Durchschnittspreis 3.220 k 3.417 j -197

Höchstpreis 3.900 k 4.500 j -600

Insgesamt

Anzahl Tiere 73 72 1

Durchschnittspreis 3.452 k 3.618 j -166

Exportverkäufe 12 12 0

Siegerin der Kühe mit mindestens vier Kalbungen: Isabella (V. Manat) derWentrot GbR

Ia für HDH Farina (V. Delight) vonLudwig Decker

Ib für OHB Mareike (V. Gibson) vonDr. Henning Wendt

MR-18-19-DHV Hamm.qxd 11.12.2008 16:11 Uhr Seite 2

Page 20: MASTERRIND Dezember 2008

Blickpunkt Rind 2008 – Verbandsschau in

Nachzuchten

Insgesamt bezeugten 39 Töchter

eindrucksvoll die Vererbungs-

qualitäten ihrer Väter.

LEROY 810 679

(Wiedereinsatz),

Lee x VG 89 Lincoln

Leroy, ein in Brandenburg seit

langem intensiv eingesetzter

Färsenbulle, stellte eine eher un-

auffällige Gruppe von acht ein-

ander recht ähnlichen Töchtern:

feine, entwicklungsfähige Kühe,

mittelgroß mit schöner, schrä-

ger Rippe und leicht abfallenden

Becken, die in der Breite variier-

ten. Die flachen Knochen sorg-

ten für sehr trockene Sprungge-

lenke mit tendenziell mehr Win-

kel, welcher die etwas engere

Hackenstellung verursachte. Bei

gutem Bodenabstand waren die

fein beaderten Euter hinten mit-

telhoch mit deutlichem Euter-

spalt, vorn jedoch etwas kürzer.

Sie verfügten über eine nahezu

ideale Strichplatzierung.

SUDAN 810 678

(Wiedereinsatz),

Storm x VG 88 Prelude

Die Töchtergruppe setzte sich

aus jeweils fünf Kühen in der

ersten bzw. zweiten Laktation

zusammen. Sie zeigten sich sehr

einheitlich, mit guter Tiefe und

Stärke, mit viel Typ und Aus-

strahlung. Die feste Oberlinie

ging in lange, tendenziell ebene

und schmalere Becken über.

Generell positiv war die Beschaf-

fenheit der Fundamente zu be-

werten: etwas stärkere Knochen,

bei parallel gestellten Hinterbei-

nen mit weniger Winkel, sehr

trockene Sprunggelenke, hohe

Trachten und gute Bewegungs-

abläufe. Die fest ansitzenden,

gut balancierten Euter waren

hinten generell sehr hoch und

breit und machten gerade bei

den Kühen in der zweiten Lakta-

tion einen hervorragenden Ein-

druck.

JANOSCH 810 815

(Wiedereinsatz),

Jocko Besne x VG 89 Mandel

Janosch wurde mit der Strasbur-

ger Landbetriebsgesellschaft

von einem MASTERRIND-Mit-

glied gezogen. Seine acht jun-

gen Töchter hatten bisher je fast

34 Liter Milch am Tag gegeben

und dem Ruf ihres Vaters Ja-

nosch als Leistungsvererber alle

Ehre gemacht. In der körperli-

chen Entwicklung nicht ganz

einheitlich, verfügten die gro-

ßen, langen Tiere über mittlere

Stärke und Tiefe, leicht abfallen-

de, sehr breite Becken und

ordentliche Beine. Die Euter

zeichneten sich durch optimale

Strichplatzierung und einen

hohen Euterboden aus, waren

vorn jedoch etwas schwerer.

JEFFERSON 810 833

(Wiedereinsatz),

Jocko Besne x VG 86 Dombinator

Seine Nachzuchtgruppe wurde

von den Besuchern zur besten

Sammlung des Tages gewählt.

Die Tiere zeigten sich jugend-

lich, trotzdem groß und lang mit

sehr edlem Milchtyp, guten

Übergängen und leicht bis deut-

lich abfallenden, sehr breiten

Becken. Die Hinterbeine waren

recht steil und sehr klar im

Sprunggelenk. Diese wün-

schenswerten Eigenschaften

wurden noch überstrahlt vom

Anblick, den die drüsigen, hoch

und fest aufgehängten Euter bo-

ten.

SASCHA 811 019

(Testeinsatz),

Step x VG 87 Esar

Die ersten Töchter des Newco-

mers Sascha, der auf die be-

kannte US-Holstein-Kuh

Thumb-Pride Mars Perfector

EX 95 zurückgeht, machten in

den letzten Wochen durch be-

sonders hohe Einsatzleistungen

und sehr einheitliches Exterieur

auf sich aufmerksam. Die fünf

gezeigten, sehr jungen Töchter

bestätigten die ersten Eindrücke

aus dem Feld: leistungsbereit

und sehr einheitlich in Typ und

Körper. Den relativ großen, fein-

knochigen Tieren fehlte es noch

ein wenig an Tiefe und Länge in

der Mittelhand. Fest in der

Oberlinie verfügten sie über gu-

te Übergänge und eine schöne

Rippenausprägung. Die etwas

schmaleren Becken waren opti-

mal geneigt. Die Fundamente

zeichneten sich durch sehr klare

Sprunggelenke und leicht gewin-

20

ZU

CH

T &

BES

AM

UN

G

In diesem Jahr diente das gestraffte Programm der 14. RBB-Verbandsschau einzig

der Präsentation von 119 der zurzeit besten Holsteinkühe des dortigen Zuchtge-

bietes. So konnte der aus Hessen angereiste Preisrichter Martin Biederbick sofort

mit dem Richten der fünf Nachzuchtgruppen beginnen.

SL Marga 3 (V. Laudan), Miss Blickpunkt Rind

MR-20-21-Blickpunkt.qxd 11.12.2008 16:16 Uhr Seite 1

Page 21: MASTERRIND Dezember 2008

Brandenburg

21

kelte, jedoch stets gerade ge-

stellte Hinterbeine aus. Als

Glanzpunkt der Nachzucht blei-

ben die gut balancierten, fest

aufgehängten Euter mit ihrer fei-

nen Textur in Erinnerung. Be-

sonders die hohen Hintereuter

mit den deutlichen Zentralbän-

dern belegen, dass die enormen

Leistungen bisher gut verkraftet

wurden.

SchauwettbewerbJungkühe

Begonnen wurde die Konkur-

renz der insgesamt 80 Schaukü-

he traditionsgemäß mit einer

Klasse von sieben Nachzuchtkü-

hen aus Anpaarungen mit sechs

verschiedenen RBB-Testbullen.

Die spätere Reservesiegerin der

Jungkühe, SL Garda 16 aus der

Seydaland Rinderzucht GmbH &

Co KG, konnte wegen ihres bes-

seren Fundaments Renatus-Lo-

relei aus der Mesecke GbR in

Blindow auf 1b verweisen. Die

Gruppe der nächsten sieben Kü-

he wurde schließlich von der mit

dem besten Euter ausgestatte-

ten schneeweißen Ticket-Tochter

Tilt aus der AEG Berkholz-Mey-

enburg dominiert.

In der dritten und qualitativ sehr

gut besetzten Jungkuhklasse

war die Spitzenkuh schnell er-

mittelt. Herrn Biederbick war

seine Begeisterung deutlich an-

zumerken, als er den 1. Platz der

Laudan-Tochter SL Marga 3 mit

deren offensichtlicher Fehlerlo-

sigkeit begründete. Als die letz-

ten Jungkühe gegeneinander an-

traten, hatte die in Typ und Kör-

per sehr ausgeglichene Ramos-

Tochter EHH Ajula von der GbR

Bodien, Bergsdorf, die Nase vorn.

Auch bei der Endauswahl unter

den besten Erstlaktierenden

blieb die schon so positiv be-

sprochene Laudan-Tochter SL

Marga 3 unschlagbar.

Kühe in der 2. Laktation

Auch in der ersten Klasse der

Kühe mit dem 2. Kalb konnte

sich eine Laudan-Tochter durch-

setzen: die sehr milchtypische

Lotte, wiederum aus der Mese-

cke GbR in Blindow, die im An-

schluss auch Reservesiegerin in

dieser Kategorie wurde.

Die beeindruckende Jordan-Red-

Tochter SL Melba galt für viele

Besucher wegen ihrer großen

Ausstrahlung, der Verbindung

von edlem Typ und Kraft als eine

der Favoritinnen. Nach der 1a-

Platzierung war ihr später der

Siegertitel der mittleren Kühe

nicht zu nehmen.

Auch die nächste Gruppe wurde

von einer Seydaraner Kuh ange-

führt, der Lee-Tochter SL Hella,

einer langen und tiefen Kuh mit

besonders schönem Euter.

Kühe ab 3. Laktation

Die 24 aufgetriebenen älteren

Kühe stellten sich diesmal in

vier Klassen dem Richtgesche-

hen. Erstmals gab es darunter

eine separate Gruppe aus sechs

„Dauerleistungskühen“, d.h. aus

wirklich vorzeigbaren Kühen, die

bis zum Schautag wenigstens

viermal gekalbt und nachweis-

lich mindestens 50.000 kg

Milch ermolken hatten. Begon-

nen wurde mit sechs Tieren in

der 3. Laktation. Hier wurde es

für manchen der Zuschauer nun

insofern interessant, als man

Kühen wiederbegegnete, die

noch von anderen Veranstaltun-

gen her in guter Erinnerung wa-

ren. Auch die Radium-Tochter

Regina aus der Fehrower Agrar-

betrieb GmbH, eine edle Kuh

mit sehr festem, gut balancier-

tem Euter, ist uns bekannt. Dies-

mal mit 1a belohnt, gewann sie

z.B. 2007 souverän die südbran-

denburgische Kreistierschau auf

dem Höllberghof.

Als der Preisrichter dann Ticket-

Ballade von der AG Oderbruch

Zechin in der zweiten Altkuh-

klasse wegen ihres schönen

Typs und des sehr hohen, festen

Hintereuters nach vorn stellte,

jubelten besonders die Ostbran-

denburger, war diese Kuh doch

2007 in Golzow bereits sehr er-

folgreich gewesen.

Die nächste Gruppe mit sechs

Kühen wurde eindeutig von ei-

ner für unsere Verhältnisse recht

„speziellen“ Kuh dominiert. Die

Dörries GbR in Flatow hatte die

Lheros-Tochter Lheraja mit nach

Paaren gebracht, eine extrem

typvolle und tiefe Kuh mit gu-

tem Voreuter, deren wunder-

schöne offene, lange Rippe

durch das seidige pechschwarze

Fell so richtig zur Geltung kam.

In der Klasse der Dauerleis-

tungskühe konnte sich die jüng-

ste der sechs Konkurrentinnen,

die Juote-Tochter SL Heidin aus

Seyda an die Spitze setzen. Sie

brillierte durch ihre enorme

Brustbreite und Kraft. Ihrem fes-

ten Euter war es kaum anzu-

merken, dass sie mit erst vier

Abkalbungen auch die höchste

Lebensleistung aller aufgetriebe-

nen Kühe vorweisen konnte:

58.378 kg mit 3,67 % Eiweiß.

Wahl zur „Miss Blick-punkt Rind“

Nach dieser beeindruckenden

Parade der schönsten Altkühe

des Zuchtgebietes wurde nun

mit großer Spannung der Miss-

wahl entgegengefiebert. Beim

Anblick der vier Gruppensiege-

rinnen gab es unter den Zu-

schauern diesmal die verschie-

densten Spekulationen.

Schließlich entschied sich Bie-

derbick für die Siegerin der

Jungkühe, SL Marga 3 aus der

Seydaland RZ GmbH & Co KG.

Im Rückblick kann man den

Überlegungen des Preisrichters

gut folgen: Er entschied sich

konsequent für die Kuh, an der

er von Anbeginn die absolute

Fehlerlosigkeit bewunderte. SL

Marga 3 „strahlt“ vielleicht nicht

ganz so wie einst SL Jeanette,

aber sie hätte, wie der Juror be-

gründete, auch auf einer Natio-

nalschau vorn laufen können.

Marina Jahrow, RBB �

Jamila (V. Jefferson), Siegerin der Nachzuchten

MR-20-21-Blickpunkt.qxd 11.12.2008 16:16 Uhr Seite 2

Page 22: MASTERRIND Dezember 2008

Thrulane James Rose gewinntMadison & Toronto

Die World Dairy Expo in Madi-

son war in diesem Jahr durch

die seit Jahren erstmalige Teil-

nahme der kanadischen Kühe

gekennzeichnet. Nach der BSE-

Krise wurden die Grenzen in die-

sem Jahr wieder in beide Rich-

tungen durchlässig, so dass die

jeweiligen Spitzenkühe in dem

anderen Land auftreten konn-

ten. James Rose wurde überle-

gen Siegerin der älteren Kühe

wie auch Grand Champion der

Holsteins und Supreme Cham-

pion über alle Milchrassen nach-

dem im letzten Jahr eine Ayrshi-

re-Kuh gewinnen konnte. Bei

den Brown Swiss-Kühen wurde

die inzwischen 10-jährige Old

Mill E Snickerdoodle OCS, die

vor einigen Jahren bereits Supre-

me Champion war, inzwischen

zum 5. Male Grand Champion.

Eine weitere Überraschung bei

den Holsteins in diesem Jahr

war, dass Goldwin mit seinen

Töchtern erstmalig seit vielen

Jahren Durham als Supreme-

Sire (erfolgreichster Bulle) ablö-

sen konnte. Damit ist Goldwin

der jüngste Bulle in der Ge-

schichte dieser Holsteinschau,

der diesen Titel erringen konnte.

Reserve Grand Champion wurde

die vor kurzem für über

US$ 300.000 verkaufte Storma-

tic Hazel, die ebenfalls durch ih-

ren Typ, ihre Ausgeglichenheit

und ein hervorragendes Euter

glänzen konnte.

Mit einer Reisegruppe konnten

wir außerdem einige interessan-

te Zuchtbetriebe im mittleren

Westen besuchen. In den Her-

den fielen besonders, wie über-

all, viele sehr gute junge Shottle-

und Goldwin-Töchter auf. Für

die Zuchtprogramme der MAS-

TERRIND GmbH wurden mit ei-

nigen ausgewählten Kühen Em-

bryonenverträge abgeschlossen.

Diese Embryonen bieten wir Ih-

nen zu den bekannten Konditio-

nen zur weiteren Verbesserung

Ihrer Herde an. Bei Interesse

können Sie sich an Herrn Andre-

as Oltrogge, Tel.: 04231/679 615

oder Herrn Torsten Lenk,

Tel.: 0 35 21 /455 636 wenden.

Cord Höltje �

22

ZU

CH

T &

BES

AM

UN

G

Eine 2002 geborene Eminenz-

Tochter aus der Zucht von MAS-

TERRIND-Mitglied Wilfried

Schulze in Diesdorf wurde Ge-

samtsiegerin auf der nationalen

Holsteinschau in Portugal. Das

aus einer Patterson-Tochter ge-

zogene Tier hatte für seinen

Züchter 2005 an der Schau der

Besten in Verden und der DHV-

Schau in Oldenburg teilgenom-

men. Anschließend wurde es

über einen niederländischen

Vertriebspartner der MASTER-

RIND an seinen heutigen Besit-

zer in Portugal verkauft, der sich

nun über diesen einzigartigen

Erfolg freuen konnte. �

Die James-Tochter Rose gewinnt im Oktober und

November 2008 die beiden großen Schauen auf

dem nordamerikanischen Kontinent bei der World

Dairy Expo in Madison und der Royal Agricultural

Winter Fair in Toronto. Dies ist zuletzt im Jahre 1998

Acme Star Lily gelungen. Bisher konnten in der Ge-

schichte dieser beiden großen Schauen erst fünf

Kühe den Titel innerhalb eines Jahres gewinnen.

Thrulane James Rose EX-97, Champion der beiden großen Schauen in Nord-amerika 2008

Gesamtsieg auf portugiesischerHolsteinschau

Gesamtsieger der Landesschau in Portugal wurde eine Eminenz-Tochter von W. Schulze in Diesdorf

MR-22-Madison.qxd 12.12.2008 12:14 Uhr Seite 1

Page 23: MASTERRIND Dezember 2008

SEMEX DeutschlandT 04231 95330F 04231 [email protected]

[email protected]

DOMINATOR aAa 156324

CH 120.0011.7075.4

Stadel x Brabant Star Patron x Kentville Stardust

•positive Eiweiss %

• top Fundamente

• stark aufgehängte Euter

•hohe Nutzungsdauer

• Färsenbulle

Foto

:KeL

eKi,

Swis

sgen

etic

s

International Distribution

3 Dominator-Töchter – Züchter: Albert Bachmann, Estavayer

DOMINATOR EX91

MR-23-SwissGenetics.qxd 11.12.2008 8:14 Uhr Seite 1

Page 24: MASTERRIND Dezember 2008

Aktuelles aus der NOG-Bullenmütter p

Zahlen, Daten, Fakten

Seit Prüfbeginn im April 2001 ha-

ben 854 Färsen die NOG-Bullen-

mütterprüfung auf dem Ver-

suchsbetrieb Karkendamm des

Instituts für Tierzucht und Tier-

haltung der Christian-Albrecht-

Universität zu Kiel (CAU) absol-

viert. Von diesen konnten sich

mittlerweile 205 Färsen mit

phantastischen Leistungen als

NOG-Bullenmutter qualifizieren.

Sie sind im Durchschnitt mit VG-

85 eingestuft und produzierten in

der ersten Laktation 10.211 M-kg,

3,81 F-%, 389 F-kg, 3,36 E-%, 343

E-kg. Ihre Überlegenheit in dem

Merkmal „Eutergesundheit“ und

in dem Merkmal „Gesundheit

der Klauen und Gliedmaßen“

lassen ebenfalls keine Zweifel an

der Qualifikation zur NOG-

Bullenmutter aufkommen.

Im Bereich der Abstammungen

lässt sich ein Wandel erkennen.

Wurden die ersten Prüfjahrgän-

ge auf der Vaterseite nur von we-

nigen Bullen bestimmt, so war

in den letzten zwei, drei Jahren

eine recht große Varianz in die-

sem Bereich zu beobachten. Vor

allem deutsche Bullen sind aus

solchen Listen nicht mehr weg-

zudenken. Zu den einfluss-

reichsten deutschen Bullen auf

der Vaterseite der NOG-Bullen-

mütter muss man sicherlich

Laudan, Riverland und Manager

zählen, während auf Seite der

ausländischen Bullen Jocko Bes-

ne, Shottle, Titanic, Okendo und

Best zu nennen sind.

Aktuell sorgen erste Töchter von

Jefferson, Janos und Jackpot für

Furore und demnächst wird

man sicherlich über Vachim,

Jango, Stylist, Jurus oder Juwel

schreiben – die Bullenväter der

letzten Monate.

Interessante Pedigrees

In 2008 führt Shottle ganz klar

die Liste der qualifizierten NOG-

Bullenmütter an, gefolgt von

Manager und Laudan. Die bisher

in 2008 qualifizierten Kühe sind

durchschnittlich mit VG-85,3

Punkten eingestuft und es sieht

so aus, als müsse diese Zahl am

Ende des Jahres noch nach oben

korrigiert werden. Denn es sind

noch einige vielversprechende

junge Färsen in der Prüfung, de-

ren Pedigrees von internationa-

lem Format sind.

So zum Beispiel NOG Renate,

eine mit VG-86 eingestufte Lau-

dan-Tochter, die über Hershel,

Aeroline und Exranco Thor auf

die bekannte Markwell Blackstar

Raven EX-95 zurück geht. Ihre

Großmutter Freurehaven Rosali-

ne VG-89 hat in Kanada den Ex-

terieurvererber Freurehaven

Marconi (RZE 129) hervorge-

bracht. NOG Renate selbst

stammt aus Kanada und wurde

als Embryo von der MASTER-

RIND nach Deutschland impor-

tiert und unterstreicht ein-

drucksvoll das Exterieurpoten-

zial dieser Kuhfamilie. Sie hat

Söhne von NOG Munsa und

Wildman bei der NOG und wur-

de bereits erfolgreich gespült.

Auch die Bell-Tammy’s findet

man immer wieder. Mit NOG

Hila VG-86 steht eine kalibrige

und fundamentstarke Manager-

Tochter aus der Zucht von Hein-

rich Blunck, Westerau, in Karken-

damm, die sich im Besitz von

Klaus Heldt, Groß Schlamin be-

findet. Sie stammt aus NOG

Boston, einer VG-86 eingestuf-

ten Basar-Tochter, die keine ge-

ringere als die Cleitus-Tochter

New York EX-91 zur Mutter hat.

Damit tritt auch diese legendäre

Kuh wieder ins Rampenlicht, die

die Mutter des RSH-Spitzenver-

erbers Patrick ist.

SL NOG Telda ist eine entwick-

lungsfähige, eiweißstarke Eaton-

Tochter, die mit VG-85 eingestuft

ist und Söhne von NOG Jeremy

in der Aufzucht hat. Ihre Mutter

ist die in Karkendamm qualifi-

zierte Forbidden-Tochter NOG

Tessa VG-86, die wiederum aus

der Lucky Leo-Tochter Southland

Dellia 2 stammt. Diese Kuh zählt

mittlerweile zu den wichtigsten

Zuchtkühen in den Niederlan-

den und hat auch schon erste

Söhne im Wiedereinsatz. Züch-

ter und Besitzer von SL NOG

Telda ist die Rinderzucht GmbH

& Co. KG Seydaland in Seyda.

Für das Rotbunt-Zuchtprogramm

der RSH wurde die schwarzbunte

Ludox-Tochter TH NOG Heidi RF

aus der Zucht von Martin und

Wilhelm Thormählen, Holtsee

selektiert. Diese VG-86 eingestuf-

te Färse geht über Mtoto und

Mingo auf die Caveman-Tochter

TH Tanja zurück, die auch die

Mutter des Tulip-Sohnes Taecks

ist. Hohe Inhaltsstoffe zeichnen

diese Kuhfamilie aus und auch

TH NOG Heidi hat diese Gene

geerbt – trotz Mtoto im Pedi-

gree! Mittlerweile über 200 Tage

in Milch produziert sie noch

knapp 37 kg Milch mit mehr als

3,70 % Eiweiß, dieses macht sie

nicht nur für Rotbuntprogramme

interessant.

Ausländische Beschicker

Seit rund drei Jahren werden in

Zusammenarbeit mit Diamond

Genetics (Niederlande) und mit

dem Luxemburger Herdbuch

CONVIS Jungrinder in den Nie-

derlanden und in Luxemburg für

das Zuchtprogramm der NOG

unter Vertrag genommen. Da in

diesen beiden Ländern sehr viel

in Genetik investiert wird, kann

man hier nahezu aus fast allen

wichtigen Holstein-Kuhfamilien

der Welt selektieren.

So fand auch die leistungsstarke

Okendo-Tochter DT NOG Chel-

star VG-85 den Weg nach Kar-

kendamm. Sie ist im Besitz von

Diamond Genetic, stammt aus

der Kuhfamilie des ehemaligen

24

ZU

CH

T &

BES

AM

UN

G

Das Jahr 2008 neigt sich dem Ende, was wieder ein-

mal als Anlass genommen wird, über den aktuellen

Stand der Bullenmütterprüfung der NORD-OST Ge-

netic GmbH & Co. KG zu berichten. In dem vergan-

genen Jahr haben viele junge, interessante Färsen ab-

gekalbt, die aus den verschiedensten Kuhfamilien

mit nationalem und internationalem Ruf stammen.

Insgesamt ein Jahrgang, der voll überzeugen konnte

und Färsen der Spitzenklasse hervorgebracht hat.

WH NOG Rita 436, eine hochinteressante Shottle aus der Rita-Familie; Bes.: Willem’s Hoeve, NL

MR-24-25-Bullenmutter.qxd 11.12.2008 15:31 Uhr Seite 1

Page 25: MASTERRIND Dezember 2008

r prüfung

25

italienischen Listenführers Che-

mello Mtoto Zarik und zeichnet

sich vor allem durch ihre gute

Persistenz aus. Von dieser jun-

gen Kuh testet die NOG einen

Bolton-Sohn.

Ein weiteres Highlight ist die

Shottle-Tochter WH NOG Rita

436 VG-87. Sie stammt aus der

sehr bekannten Rita-Kuhfamilie,

die auf dem Betrieb „Willem’s

Hoeve“ aus den Niederlanden,

bei der Familie de Jong aus Bu-

ren/NL zu Hause ist. Vor ihr

steht die wohl weltweit beste Ri-

cecrest Marshal-Tochter WH Ri-

ta282 VG-88, die aus der Lord

Lily-Tochter WH Rita EX-92

stammt. Die zuletzt genannte

ist außerdem die Mutter des

Milchmengenvererbers Willem’s

Hoeve Restha. WH NOG Rita

vereint Leistungspotenzial mit

Spitzenexterieur auf eindrucks-

volle Weise.

Von dem Betrieb SOPRAWA aus

Luxemburg wurde die Goldwin-

Tochter NOG Iowa VG-86 ge-

schickt, die eine nicht alltägliche

Blutführung vorzuweisen hat:

Goldwin x Ford x Elwillo x Aero-

star x Ugela Bell (Gourmette EX-

92!). Genau das ist es, was die-

se Kuh so interessant macht, die

zudem die Stärken ihrer Kuhfa-

milie umzusetzen weiß – Kapa-

zität und Inhaltsstoffe.

Von dem gleichen Betrieb und

aus gleicher Kuhfamilie absol-

viert zurzeit die noch leistungs-

und typstärkere Shottle-Tochter

HF NOG Gillian VG-86 die

NOG-Bullenmütterprüfung. Sie

geht über HF NOG Gina VG-89

(v. Temptor), die ebenfalls die

Prüfung in Karkendamm bestan-

den hat, auf die aus Frankreich

importierte Gründungskuh

Gourmette EX-92 zurück.

Fazit

In der NOG-Bullenmütterprü-

fung werden neben den Leis-

tungs- und Exterieurzahlen

ebenfalls viele Daten über Fut-

teraufnahme, Stoffwechselstabi-

lität und dem Bereich Funktio-

nalität erhoben. Für die Funktio-

nalität stehen vor allem die Eut-

ergesundheit und die Gesund-

heit der Klauen und Gliedma-

ßen, welche unter heutigen Pro-

duktionsbedingungen immer

mehr Beachtung finden.

Durch die Tier-Daten GmbH,

Brux, und das Institut für Tier-

zucht und Tierhaltung der CAU

werden die angefallenen Daten-

mengen entsprechend aufberei-

tet, verarbeitet und der NOG zur

Verfügung gestellt. Der NOG er-

möglicht sich dadurch eine opti-

male Selektion der Prüftiere und

nur so kann diese gewissenhaft

und erfolgreich durchgeführt

werden.

Nicht nur die besten Färsen aus

dem NOG-Gebiet werden in Kar-

kendamm auf den Prüfstand ge-

stellt, nein, auch ausländische

Beschicker sind bereit, ihre bes-

ten Färsen hier testen zu lassen.

Für die Züchter erhöht sich

durch eine qualifizierte Bullen-

mutter das Vermarktungspoten-

zial einer Kuhfamilie und gleich-

zeitig kann durch das intensive

ET-Programm die weibliche Seite

stark vermehrt werden. Neben

den geborenen Bullenkälbern,

die als Testbullen angekauft wer-

den, bietet die weibliche Seite

natürlich wieder Selektionspo-

tenzial für die NOG – „und das

Rad beginnt sich zu drehen“.

Ein Dank für das große Engage-

ment und für die gute Zusam-

menarbeit gilt dem Team um die

Herren Prof. Thaller, Dr. Junge

und Dr. Stamer sowie dem Team

auf dem Versuchsbetrieb Karken-

damm. Besonders bedanken

möchten wir uns aber bei allen

Beschickern für das bisher ent-

gegengebrachte Vertrauen und

wünschen ihnen und ihren Fami-

lien auch im kommenden Jahr

viel Erfolg und viel Gesundheit.

Ingo Schnoor, NOG �

NOG Renate, Laudan-Tochter aus exterieurstarker Kuhfamilie; Bes.: MASTERRIND

MR-24-25-Bullenmutter.qxd 12.12.2008 6:30 Uhr Seite 2

Page 26: MASTERRIND Dezember 2008

Kreistierschau in Altmittweida

Wiederum gelungen

Anliegen dieser Veranstaltung

war es immer, neben der Kürung

der Miss Altmittweida, den Leis-

tungsstand der Rinderzucht in

der Region Mittweida dem Be-

sucher des Erntedankfestes zu

demonstrieren. Dieses Anliegen

war schon im Vorfeld mit den

ausstellenden Betrieben disku-

tiert worden. Insbesondere zwi-

schen den Betrieben, die sich

neben der Milchproduktion in-

tensiver mit der Zucht und dem

Schaugeschehen beschäftigen

und denen, die sich auf die „rei-

ne“ Milchproduktion konzentrie-

ren. Mit diesen Voraussetzun-

gen und dem Wettbewerbsge-

danken stellten sich insgesamt

40 Färsen und Kühe aus 8 Be-

trieben dem Urteil des selbst

schauerfahrenen Preisrichters

Marko Radke von der Hahn/

Radke Holstein GbR. Insgesamt

wurden 3 Färsenklassen, 2 Klas-

sen Jungkühe, 2 Klassen mit Kü-

hen ab der 2. Laktation und eine

Klasse mit Kühen ab der 3. Lak-

tation in den Ring gezogen. Die

Gruppen waren nicht immer

einfach zu richten, da es hier

und da größere Unterschiede

zwischen den einzelnen Kühen

innerhalb der Klasse gab. Aber

Herr Radke meisterte seine Ar-

beit hervorragend, und dass er

die Klassen komplett durchran-

gierte und seine Entscheidun-

gen nachvollziehbar kommen-

tierte, kam gut an.

Nach ca. 90 Minuten spannen-

dem Richten stand die Entschei-

dung zur Auswahl der Miss Alt-

mittweida an. Der Titel konnte

nur unter den schon prämierten

Kühen Rondo (Durman x Gel-

pro), der besten Jungkuh der

Schau aus der Agrargenossen-

schaft Hainichen-Pappendorf

und der besten Altkuh, Vanille

(Velvet x Starleader) aus der

Agrargenossenschaft Bocken-

dorf, vergeben werden. Herr

Radke entschied sich für die in

allen Merkmalen herausragende

Kuh Vanille.

Insgesamt 4 Ausstellungsbetrie-

be traten in den sich anschlie-

ßenden Wettbewerb um die bes-

te Betriebskollektion. Jeweils 3

Kühe pro Betrieb sollten den

Preisrichter in Qualität, Ausge-

wogenheit und Harmonie beim

Vorführen überzeugen. Dieses

gelang in bester Weise der „Troi-

ka“ von der Agrargenossen-

schaft Hainichen-Pappendorf,

bestehend aus den Kühen Ricar-

da (Rudolph x Batman), Utile

(Stormatic x Icarios) und Lys

Adia (Goldwin x Morty).

Die am Nachmittag stattfinden-

de Auszeichnung der prämierten

Siegertiere wurde durch die An-

wesenheit der Sächsischen

Milchkönigin Julia Foß entspre-

chend geadelt. Bei dieser Gele-

genheit erhielten zwei Ausnah-

mekühe für erbrachte hohe Le-

bensleistungen jeweils einen

Sonderpreis. Ricarda aus Haini-

chen mit 100.000 kg Milch und

Exellent (Clown x Sioux) von der

Agraset Naundorf mit 78.000 kg

Milch erfreuten somit ihre Besit-

zer.

Die 5. Kreistierschau war wieder

eine gelungene Veranstaltung

im Vereinsleben des Kreisrinder-

zucht- und Kontrollvereines

Mittweida. Dieses wäre nicht

möglich ohne das große Enga-

gement der ausstellenden Be-

triebe sowie die vielen weiteren

Helfer. Ein Dankeschön auch an

die Aussteller der „Bunten“ Rin-

derrassen, die durch ihre Prä-

senz das Bild der Mittweidaer

Rinderzucht vervollständigten.

ErgebnisseBeste Färse: Rassel (FBI x

Manat), Agrargenossenschaft

Hainichen-Pappendorf

Beste Jungkuh: Rondo (Durman

x Gelpro) Agrargenossenschaft

Hainichen-Pappendorf

Beste Altkuh: Vanille (Velvet x

Starleader), Agrargenossen-

schaft Bockendorf

Bestes Euter: Rondo (Durman x

Gelpro) Agrargenossenschaft

Hainichen-Pappendorf

Beste Betriebssammlung: Agrar-

genossenschaft Hainichen-Pap-

pendorf

Miss Altmittweida: Vanille (Vel-

vet x Starleader), Agrargenos-

senschaft Bockendorf

Torsten Ott �

26

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Traditionell zum Altmittweidaer Ernte-

dankfest organisierte der Kreisrinderzucht-

und Kontrollverein Mittweida am 13. Septem-

ber 2008 seine 5. Kreistierschau.

Aufstellung der 1. FärsenklasseBeste Betriebskollektion, Agrargenossenschaft Hainichen-Pappendorf

Glückwunsch an Vanille, Miss Altmittweida

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Page 27: MASTERRIND Dezember 2008

27

Schau der Besten am 26. Februar 2009

Die Spitzenveranstaltung fürHolstein-Züchter

Erneut erwarten die Organisato-

ren der Veranstaltung Rinder-

züchter aus aller Welt, die sich

von Informationen um die Rin-

derzucht, der Spannung wäh-

rend des Schauwettbewerbes

sowie der abschließenden Top-

Genetik-Auktion in den Bann

ziehen lassen. Die Züchter der

MASTERRIND bilden mit ihren

hochklassigen Tieren wie immer

die Grundlage für den interes-

santen Wettstreit und sind Ga-

rant für ein alljährlich begeister-

tes Publikum.

MASTERRIND-Spitzenvererber mitTöchtergruppen

Eine umfangreiche Nachzucht-

präsentation interessanter MAS-

TERRIND-Vererber wird die be-

sonderen Stärken der einzelnen

Besamungsbullen demonstrie-

ren. Zu sehen sein werden Töch-

ter bereits bekannter Vererber

sowie hoffnungsvoller Newco-

mer.

Schauwettbewerbder Besten

Im Schauwettbewerb präsentie-

ren die Züchter aus den MAS-

TERRIND-Zuchtgebieten Nie-

dersachsen und Sachsen ihre

absoluten Spitzentiere. In den

verschiedenen Altersgruppen

(Färsen, Zweit- und Drittkalbskü-

he sowie Kühe mit 4 Kälbern

und mehr) konkurrieren sie um

den Siegerpreis der einzelnen

Altersklassen. Als Höhepunkt

beendet die Wahl der Miss

Schau der Besten den Vormit-

tag. Dank des Engagements der

Hauptsponsoren Bayer Health-

care, Nordmilch, Uelzener Allge-

meine Versicherung, Saaten-

Union und Semex-Deutschland

sowie vieler weiterer Unterstüt-

zer gibt es für die Züchter lukra-

tive Preisgelder zu gewinnen.

Gesamtsiegerin der letzten bei-

den Veranstaltung und somit

amtierende Miss Schau der Be-

sten 2008 ist Spottie (V. Derry)

von der Hahn/Radke GbR, Ep-

pendorf (Ldkr. Mittweida). Dar-

auf, wer am Ende der 36. Schau

der Besten ganz oben auf dem

Treppchen stehen wird, kann

noch spekuliert werden. Die Ent-

scheidung über die Platzierun-

gen wird bei dieser Schau von

den erfahrenen Schaurichtern

Markus Mock, Markdorf, und

Manfred Uhrig, Sulzbach, ge-

troffen.

Top-Genetik-Auktionals Abschluss

Die Veranstaltung wird auch im

nächsten Jahr durch die abschlie-

ßende Top-Genetik-Auktion ab-

gerundet. Traditionell sorgt sie

zum Abschluss der Schau noch

einmal für knisternde Spannung

im Ring der Niedersachsenhalle.

Das Verkaufsangebot besteht

aus abgekalbten Kühen, abge-

kalbten sowie tragenden Färsen,

Jungrindern und wenigen her-

vorragenden Spitzenkälbern.

Das ausgewogene Sortiment

wird Tiere präsentieren, die je-

des Züchterherz höher schlagen

lassen. Die Auktionskollektion

bietet internationales Spitzenni-

veau aus hervorragenden Kuhfa-

milien, sowohl für Käufer von

Schau-Tieren als auch für Züch-

ter, die ein Maximum an Zucht-

fortschritt wünschen.

Ausstellung alsInformationsbörse

Neben einer interessanten Ver-

losungsaktion wird die Fachaus-

stellung „Alles rund ums Rind“

Besuchern eine zusätzliche

Möglichkeit bieten, sich auf dem

gesamten Gebiet der Rinderpro-

duktion ausgiebig zu informie-

ren. Wie in den vergangenen

Jahren stellen zahlreiche Aus-

steller ihre Produkte sowie ihr

Serviceprogramm vor.

Busreise aus Sachsen

Für sächsische Gäste wird eine

Busreise arrangiert. Anfragen

und Buchungen über die Zentrale

in Meißen (Tel. 03521/470-410).

Programm der36. Schau der Besten

Donnerstag, 26. Februar 2009

9.00 Uhr

Beginn der Veranstaltung mit

dem Schauwettbewerb der

Spitzenkühe der Zuchtgebiete

Niedersachsen und Sachsen

Präsentation der Töchtergrup-

pen aktueller MASTERRIND-

Vererber

11.30 Uhr

Show-Einlage: Anne Krüger mit

Pferd, Hunden und Ziegen

13.00 Uhr

Auswahl der Gesamtsiegerin

14.30 Uhr

Top-Genetik-Auktion

15.30 Uhr

Ende der Veranstaltung �

Bereits zum 36. Mal öffnet die Niedersachsenhalle

in Verden am 26. Februar 2009 ihre Tore für die

Schau der Besten. Die abwechslungsreiche

Mischung aus Schauwettbewerb,

Informationen für Rinder-

züchter und Show verspricht

auch im kommenden Jahr

einen erlebnisreichen,

mit Spannung geladenen

Tag in der Rinderzucht-

metropole Verden.

MR-26-27-Altmittweida-SdB.qxd 11.12.2008 15:41 Uhr Seite 2

Page 28: MASTERRIND Dezember 2008

28

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100.000-Liter-KüheName Vater Kalbg. Besitzer

Alexa Rudolph 7 RZB Wentrot GbR, Gleichen

Alice Storm 5 Agrargen. Hainichen-Pappendorf e.G.

Alma Aerostar 7 Arndt Grotepass, Trebel

Alma Cleiber ET 9 Karl-Friedr. Lühry, Bad Lauterberg

Ami Rudolph 8 K. Schnakenberg, Bremervörde

Angina Belt 11 H. F. Stuehrmann, Langwedel

Annika Eindruck 8 Löhden GbR, Ahlerstedt

Anora Bonatus 7 Löhden GbR, Ahlerstedt

Astobil Stabilo 8 Jürgen Schulze, Oberweser

Astrologin Prelude 8 Löhden GbR, Ahlerstedt

Auster Jerkino 7 Cordes GbR, Wittingen

Bambina Nudo ET 10 Joachim Fahrenholz, Oyten

Berti Loriot 8 Reiner Kampen, Ringstedt

Betti Blaeser 10 Christian Tiede, Altenmedingen

Biene Calay ET 10 Uwe Schriefer, Ihlienworth

Blase Tober ET 12 Johann Meyer jun., Vierden

Blume Design 6 Radiborer Agrar GmbH

Bolina Jolli 9 Indorf GbR, Stemmen

Bonna Bildon ET 8 Wilhelm Rohde, Cuxhaven

Claire Clown 9 Agrargen. Sprotta e.G. „Heideglück“

Coco Abino 10 Lüllmann-Kleine KG, Bassum

Cupertus Sunnyboy 8 IMPA Agrarw. GmbH Härtensdorf

Date Aerostar 8 Heino Schumacher, Bremen

Denise Casals ET 11 Reeker Milch KG, Bremen

Donna City 9 Hans-Peter Grube, Gyhum

Ecke Clousou N 9 Milchhof Bremer GbR, Kirchlinteln

Elfriede F 16 10 R. Kempe, Amtsberg

Felicia Status 10 Willi Wichmann, Wittingen

Flora Pit 10 T. Döhler, Wildenau

Fury Bakkara ET 8 Winkelmann/Roettjer GbR, Walsrode

Gisa Bastino 9 Detlef Boesch, Himmelpforten

Goldammer Aeroline 6 Hans-Peter Detjen, Wohnste

Grante Hillstar 10 Christian Sengstaken, Flögeln

Gunda Cruso 9 Manfred Lehmkuhl, Ehrenburg

Gündi SK Flex 8 Treba - Agrar GmbH Reumtengrün

Hassia Stoer 11 Karlheinz Hüneke, Groß Ippener

Heera Bildon ET 9 D. Wilharm-Lohmann, Bückeburg

Heidi Starleader 9 Wiechering-Sudmann KG, Diepholz

Hella Clemat 8 Ernst August Jeep, Adelebsen

Ida Bonatus 8 Strasbg. Landb. GmbH, Bremervörde

Idee Skylight 8 MeBu GbR, Husum

Ines Oric 11 Karsten Nordmeyer, Garbsen

Jette Status 9 Ralf Windhorn, Kirchdorf

Katja Leadman 10 Oelkers GbR, Wohnste

Lanze Academy 5 Dietmar Kaluza, Cuxhaven

Lauscha Bazi 9 Claus Behrens, Scheeßel

Lorelei Robert 7 Werner Ristenpart, Neustadt

Loreley Lorient 6 Agrargen. Nieder Seifersdorf e.G.

Lynsi Clown 9 Landw. Genossenschaft Herold e.G.

Madame Blackred RF 8 Joachim Eckhof, Elsdorf

Maiko Pongo ET 9 Claus Behrens, Scheeßel

Maja Status 11 Heinr. Schumeier jun., Lachendorf

Marry Arifus ET 9 Henning Goedecke, Neustadt

Name Vater Kalbg. Besitzer

Melani Bonatus 8 Stefan Heldberg, Visselhövede

Minna Blackred RF 9 Heinfried Maedje, Landwehr

Mona Blackred RF 9 Hinrich Stelling, Hollnseth

Nadja Ingo 7 Scheppelmann GbR, Dörverden

Nadja Bookie 8 Jens-Adolf Luthin, Gleichen

Nane Bilner 9 Karola Stegemann, Lübbow

Neira Hassler 8 Boesch GbR, Sauensiek

Nocke Tober ET 10 Wilhelm Koch, Hess. Oldendorf

Nora Balance ET 8 Milchhof Achterdeich KG, Stelle

OM DE 14.001 18936 Aerostar 10 A. Winkler, Schönberg

OM DE 14.001 85867 Cholly 9 GbR Stark, Kemnitz

OM DE 14.002 14355 Clown 8 Agrargen. Jänkendorf / Ödernitz e.G.

OM DE 14.002 17736 Clown 9 Saxonya farms GmbH, BT Borda

OM DE 14.003 53074 Jolli 9 Rein & Hänsel GbR, Otterwisch

OM DE 14.003 76172 Clown 10 Multi-Agrar Clausnitz GmbH

OM DE 14.003 82248 Bussard 9 Agragen. Bockendorf e.G.

OM DE 14.006 09568 Clown 7 Agrar GmbH Zscopautal, Großolbersdorf

OM DE 22.635 23367 Pit 9 GbR Hof Nieghorn, Langenbach

OM DE 22.635 24622 Clown 9 Milchwirtschaft Dehles e.G.

OM DE 22.635 24633 Blackeric 10 Milchwirtschaft Dehles e.G.

Piroschka Starleader 7 Bollhorst GbR, Wetschen

Ramona Tanoso 11 Klaus Waller, Kranenburg

Regina Nick 10 Seeba GbR, Estorf

Rosalinde Hassler 8 Jens Reyels, Bülkau

Rosi Sarmat 8 Natalia Shkurko-Schindler, Lindau

Simone Status 12 Thies Klussmann, Neu Wulmstorf

Sofia Bruno 10 Fitter KG, Langen

Sonja Stix 9 Johs. Hagenah, Burweg

Sophi Prandial 9 Karen Niemeyer, Hermannsburg

Stallnr. 135 Mendel ET 10 Uwe Blome, Grasberg

Stallnr. 16 Vossel 11 Peter Erdmann, Ihlienworth

Stallnr. 168 Pepe 11 Hinrich Lange, Tülau

Stallnr. 206 9 Christian Sancken, Langen

Stallnr. 268 Patrick 7 Rainer Audehm, Neuenkirchen

Stallnr. 3 Rudolph 8 Helmut Ramdohr, Winsen

Stallnr. 30 Appell 9 Detlef Kastens, Kirchwistedt

Stallnr. 31 Stoer 9 Wilfried Brockmann, Scheeßel

Stallnr. 31 10 Detlef Pape, Elsdorf

Stallnr. 34 Calay ET 11 Holger Schröder, Anderlingen

Stallnr. 362 Astre 8 Dirk Böschen, Grasberg

Stallnr. 50 Bleep 9 Helmut Ramdohr, Winsen

Stallnr. 64 Sacher 9 Thomas Feil, Balje

Stallnr. 678 Aerostar 8 Reiner Garms, Gnarrenburg

Stallnr. 749 8 Reiner Garms, Gnarrenburg

Stiena Lapis 10 Joachim Schroeder, Ostereistedt

Suga Berger 8 Peter Grefe, Neuenkirchen

Tamara Bleep 7 Schweers GbR, Varrel

Tamara Pit 9 Simmig GbR, Weicha

Tilli Prelude 11 Joachim Helmke, Lilienthal

Ulle Clown 9 T. Döhler, Wildenau

Viola Pirrot 10 U. Müller, Falkenhain

Winni Hau 11 Jörg Offermann, Stinstedt

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Page 29: MASTERRIND Dezember 2008

29

ExzellentküheEinstufung

Name Ohrmarke Vater x Muttersvater LA MTyp Körper Fund. Euter Ges. Besitzer

Alexis 03.45946456 Rudolph x Patrick 06 88 91 91 90 90 Tödter, Christoph, InselCindy 03.46873007 Ramos x Lento 03 89 89 90 91 90 Renzelmann GbR, StröhenCosima 03.46737498 Jocko Besne x Blackstar 03 88 91 90 89 90 Dittmer, Alex, OldershausenDT Spottie 03.60455919 Derry x Lee 03 95 94 90 93 93 Hahn/Radke GbR, KleinhartmannsdorfFee 14.01798944 Delight x Manuel 03 91 90 90 90 90 Mirko Friedel, DeutzenFrisia 01.39544606 Magpie x 08 92 88 92 88 90 Gut Trossin, TrossinFuria 49.02122231 Kendall x Mtoto 04 91 90 89 92 91 Wolfgang u. Gisela Blaschke, NeuhausenIleisa 14.01845337 Esquire x Storm 03 92 90 90 89 90 Klaus Ehmann, LanghennersdorfItalia 14.01197848 Patron x Ugela Bell 04 91 92 89 90 90 Klaus Ehmann, LanghennersdorfJolinde 03.46684374 Lee x Jubilant 03 90 89 90 90 90 Bollhorst GbR, WetschenKleontine 03.46324889 Bonatus x Bakkara 05 88 89 90 90 90 Weseloh, Klaus-Dieter, ReinsehlenLena 14.01419087 Lee x Chip 05 93 90 91 89 90 Agrargen. Bockendorf e.G.Lilo 14.02057351 Bormio x Dombinator 03 90 92 89 90 90 Klaus Ehmann, LanghennersdorfLorreen 14.02057374 Sandro x Fatal 03 92 93 91 88 90 Klaus Ehmann, LanghennersdorfMabel 10.15285291 Prelude x Astrojet 08 93 93 92 91 92 Gunter Reichenbach, BräunsdorfMareen 14.01941153 Medley x Servus 04 89 89 90 90 90 Gut Trossin, TrossinMaybe 14.01941454 L.Maylo x Mendelas 04 91 93 89 89 90 Gut Trossin, TrossinMonaco 03.46338601 Storm x Starleader 04 90 89 89 91 90 Brunkhorst, Wilfried, WesterwannaNevada 53.97072793 Gibbon x Sammy 03 99 92 92 89 90 Gut Trossin, TrossinNone 45.97001304 Dombinator x Brux 05 93 93 92 90 92 Agrargen. Hainichen-Papp. e.G.Onna-lee 03.46301568 Lee x Lukas 03 87 89 89 92 90 Dittmer, Alex, OldershausenOsmira 03.48375321 Champion x Aeroline 03 91 89 90 90 90 Schröder, DannenbergPiroschka 03.46840801 Rubens x Juror 03 90 90 90 89 90 Hadrossek GbR, NienwedelRaja 12.73173682 Manat x Patrick 03 93 93 92 89 91 Agrargen. Hainichen-Papp. e.G.Romanza 14.01740674 Lucifer x Baron 03 90 89 91 89 90 Friedhard Glück, WeischlitzRuby 03.46949506 Starleader x Pik 03 88 90 90 90 90 Remmert, Hermann, RehdenRulette 14.01607557 Rubin x Clown 04 92 92 90 90 91 Bernd Schlesiger, EbersbrunnSchöne 03.46967644 Champion x Dante 03 91 91 90 91 91 Engelke, Rainer, BrebberSibille 03.46319752 Ford x Esquimau 04 90 92 89 90 90 Meyer, Hermann, Oberende

Sibille (V. Ford) von Hermann Meyer, Oberende Raja (V. Manat) von der Agrargen. Hainichen-Pappendorf

Mabel (V. Prelude) von Gunter Reichenbach, Bräunsdorf Furia (V. Kendall) von W. und G. Blaschke, Neuhausen

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Page 30: MASTERRIND Dezember 2008

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Ab 16.2. nur tragendeFärsen melden

Die Tarmstedter Färsenschau istals offener Wettbewerb konzi-piert. Färsen aus dem gesamtenZuchtgebiet der MASTERRIND,ob Niedersachsen oder Sach-sen, sind zugelassen. Das Mel-degeld beträgt 15,00 Euro undwird für jedes gemeldete Tierfällig. Um einen gerechten Wett-bewerb zu gewährleisten, kön-nen nur bis Mitte Februar auchabgekalbte Färsen gemeldet wer-den. Ab dem 16.2. sind dann le-diglich noch Tiere vor der erstenKalbung meldefähig. Selbstver-ständlich muss deren Abkalbe-termin vor der eigentlichenSchau am 13. Juli 2009 liegen.Meldeschluss ist Freitag, der29. Mai.Die Besitzer werden Anfang Juni2009 angeschrieben und be-

fragt, ob die Färse im Juli startensoll. Falls dies gewünscht ist,wird das so genannte Startgeld

fällig. Es beträgt 50,00 Euro. Ausschließlich Färsen, für dieauch das Startgeld entrichtet

wurde, nehmen am Wettbewerbteil. Sowohl Nenn- als auchStartgelder werden komplett andie vorderen Platzierungen aus-gezahlt. Dem Siegertier winktein Preisgeld in Höhe von 1.000Euro. Anmeldungen nehmen Sie bittedirekt mit dem folgenden For-mular vor. Die Veranstalter freu-en sich auf die Teilnahme IhrerTiere. Bitte beachten Sie, dassanfallende Kosten, wie Versiche-rung und Blutuntersuchung, zuLasten des Halters gehen. �

3. Offene Tarmstedter Färsenschau 2009

Bereits jetzt melden!Nach der Schau ist vor der Schau. Dies gilt beson-ders bei der offenen Färsenschau in Tarmstedt. Die bereits dritte Veranstaltung dieser Art wird imJuli 2009 in Tarmstedt durchgeführt. Bereits heutewerden Anmeldungen entgegengenommen.

Nenn-/Startgelder:Anmeldung bis

15.02.2009 15,00 Euro

29.05.2009 15,00 Euro*Startgeld

10.06.2009 50,00 Euro

* nur Tiere vor der 1. Kalbung

Anmeldeformular – die Anmeldung ist erst nach Zahlungseingang rechtskräftig

Name des Tieres Ohrmarkennummer Kalbedatum /Belegdatum

Ich zahle per Einzugsermächtigung. Hiermit ermächtige ich

den Veranstalter, einmalig den Gesamtbetrag von ___________ Euro

von: Name der Bank: ________________________

Bankleitzahl: ________________________

Kontonummer: ________________________

abzubuchen.

Vollständige Anschrift _________________________________(Bitte in Druckbuchstaben)

_________________________________

Telefon _________________________________

Fax _________________________________

E-Mail _________________________________

Datum, Unterschrift _________________________________

MR-30-31-Faersen-Dairy.qxd 11.12.2008 15:44 Uhr Seite 1

Page 31: MASTERRIND Dezember 2008

MASTERRIND-Partner weltweit

Dairy Daughters in Großbritannien

Über die letzten 20 Jahre hat die

Zahl der Milchviehbetriebe in

Großbritannien kontinuierlich

abgenommen. Momentan gibt

es ungefähr 1,5 Millionen Kühe

in England, Schottland und Wa-

les, welches das Verkaufsgebiet

von Dairy Daughters darstellt.

Es gibt 15.000 Betriebe mit einer

durchschnittlichen Herdengröße

von etwas über 100 Kühen. Un-

gefähr 60 % der Herden stehen

unter Milchleistungsprüfung mit

einer durchschnittlichen Produk-

tion von 8.000 kg Milch mit 4 %

Fett und 3,4 % Eiweiß. Ungefähr

ein Drittel der Betriebe sind im

Herdbuch.

Die Milchproduktionssysteme in

Großbritannien sind sehr unter-

schiedlich. Sie hängen vom Kli-

ma, dem Bodentyp und dem

Vertrag mit der Molkerei ab. Die

Gebiete in Großbritannien mit

guten Bedingungen für die Gras-

produktion arbeiten mit sehr

viel Grundfutter in der Ration,

wogegen in den trockeneren Tei-

len des Landes mehr Kraftfutter

eingesetzt wird und höhere Leis-

tungen erreicht werden. Milch-

viehbetriebe in der Nähe von

größeren Städten verkaufen ge-

wöhnlich Milch für den Trink-

milchbedarf, was deren Fütte-

rung und Zuchtarbeit von sol-

chen Betrieben unterscheidet,

die Milch vorrangig für die Käse-

herstellung produzieren.

Momentan versorgt Dairy

Daughters ungefähr 2.000 Kun-

den. Wir sind ein Direktvermark-

ter, das heißt, wir haben keine

Verkäufer oder Techniker. Unse-

re Betriebsstrategie ist es, den

Kunden bei seinen spezifischen

Zuchtprioritäten beratend zu

helfen und ihn dann mit einer

Auswahl von Bullen zu versor-

gen, welche genau diese Anfor-

derungen erfüllen, und das zum

bestmöglichen Preis. Wir stellen

ein Maximum an Informationen

über jeden Bullen bereit, ein-

schließlich Nachzuchtberichten

von Sire-Analysten mit dem Ziel,

dass der Kunde die für seinen

Betrieb bestmögliche Bullenaus-

wahl trifft. Wir arbeiten mit ei-

nem Team von neun Zuchtbera-

tern, alles Frauen, welche über

200 Betriebe pro Tag telefonisch

kontaktieren. Sechs dieser Frau-

en arbeiten schon sieben Jahre

bei uns. Die Lieferung des Sa-

mens zum Kunden erfolgt per

Kurierservice, auch innerhalb

von 24 Stunden, wenn es sehr

dringend sein sollte.

Wir hatten bisher sehr viel Erfolg

mit den ausgewählten Bullen

der MASTERRIND. Wir beauftra-

gen einen unabhängigen Zucht-

analysten, welcher unsere Kun-

den besucht und uns über die

Resultate der von Dairy

Daughters verkauften Bullen be-

richtet. Hier sind einige seiner

Kommentare von Betrieben, wel-

che diese Töchter melken: Ma-

nat hat gute Arbeit geleistet. Er

musste sehr selektiv und präzise

eingesetzt werden, um seine

Schwächen zu berücksichtigen,

es gibt aber viele gute Beispiele

von nun Drittkalbskühen mit

sehr hohen Leistungen. Leopard

hat einen sehr korrekten Kuhtyp

mit viel Milchcharakter und gu-

ten Eutern vererbt. Sandro-Töch-

ter besitzen eine hohe Nut-

zungsdauer. Cruyff-Töchter sind

leicht zu handhaben und besit-

zen überdurchschnittlich gute

Inhaltsstoffe. Hanno-Töchter er-

regen erstes Aufsehen, aber es

ist noch zu früh, um abzuschät-

zen, wie gut er werden kann.

Wir haben auch große Mengen

Sperma von Bullen wie Velvet,

Braveheart, Jobert, Jango, Jobess

und Zinfandel verkauft. Die

Landwirte in Großbritannien le-

gen sehr viel Wert auf gutes Ex-

terieur. Als Konsequenz davon

beklagen jetzt einige, dass ihre

Kühe zu groß geworden seien.

Der momentane Trend geht nun

dazu, mehr Gewicht auf Ma-

nagement-Merkmale wie Zell-

zahl und Fruchtbarkeit zu legen,

um Kühe mit höherer Nutzungs-

dauer zu bekommen. Hohe In-

haltsstoffe sind mittlerweile

wichtiger als hohe Milchmen-

gen.

Zwischen Dairy Daughters und

MASTERRIND hat sich eine sehr

gute Zusammenarbeit entwi-

ckelt, welche wir noch viele Jahre

in der Zukunft fortsetzen möch-

ten.

Evans Drayton,Geschäftsführer

Dairy Daughters Ltd. �

31

Dairy Daughters verkauft bereits seit 8 Jahren Sa-

men – zunächst von SRV-, heute von MASTERRIND-

Bullen – an britische Milchproduzenten. Wir sind

Teil des internationalen Netzwerkes von Verteilern

für World Wide Sires, die uns am Anfang mit Dr.

Matthias Riedl bekannt gemacht haben, der unsere

Hauptkontaktperson ist und uns bei der Bullenselek-

tion unterstützt.

Die aus einem britische Zweig der Dellia-Famile stammende Overside Convin-cer Delight wurde auch im Zuchtprogramm der MASTERRIND genutzt

Da geht man gern zur Dienstberatung – Verkaufsteam von Dairy Daughters

MR-30-31-Faersen-Dairy.qxd 11.12.2008 15:45 Uhr Seite 2

Page 32: MASTERRIND Dezember 2008

Genomische Selektion verändert die

Entwicklungen derRinderzucht bis heute

Praktische Zuchtarbeit am Rind

hat mit dem Tag begonnen, an

dem sich der Mensch das Rind

als Haustier zunutze gemacht

hat. Es wurden die Tiere zur

Zucht genutzt, die augenschein-

lich den Wünschen der Men-

schen am nächsten kamen.

Mit dem Beginn systematischer

Leistungsprüfungen auf Milch

und Inhaltsstoffe Ende des 19.

Jahrhunderts wurden objektive

Bewertungskriterien als Hilfs-

mittel zur Selektion geschaffen.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts

war man in der Lage, aufgrund

von Erkenntnissen der Populati-

onsgenetik in der Schätzung von

Erblichkeiten und Wechselbezie-

hungen von Merkmalen, die erb-

liche Veranlagung von Rindern

für bestimmte Merkmale zu be-

stimmen und als Grundlage der

Selektion zu nutzen. Diese Me-

thoden der Zuchtwertschätzung

haben seinerzeit die Rinder-

zucht grundlegend geändert

und sind bei ständiger Verbesse-

rung bis heute die Basis moder-

ner Zuchtprogramme.

Molekulargenetik – eineneue Komponente

In den 90er Jahren haben die

Entwicklungen in der Molekular-

genetik dazu geführt, dass man

direkt im Erbgut eines Tieres,

das sich in Form der DNA im

Kern jeder Körperzelle befindet,

einzelne Gene mit besonders

großer Wirkung entdecken

konnte. Hierbei handelte es sich

in erster Linie um genetisch be-

dingte Defekte, die man meist

anhand von geborenen Kälbern

feststellte (z. B. BLAD, DUMPS).

Mit der Verfeinerung von mole-

kulargenetischen Methoden und

der Verbesserung von Compu-

tertechnik und Rechenkapazität

wurde es möglich, einerseits die

DNA mit höherer Präzision zu

betrachten und andererseits die-

se Erkenntnisse mit Leistungen

und Zuchtwerten von Bullen

und Kühen in Verbindung zu

bringen.

Auf dieser Basis wurde Ende der

90er Jahre das erste deutsche

Genomanalyse-Projekt begon-

nen. Ziel war es, zusätzlich zu

den herkömmlichen Zuchtwer-

ten bestimmte Erbanlagen zu

identifizieren, die eine große Be-

deutung für bestimmte Merk-

malsausprägungen haben. Die-

se genetischen Marker sollten

dann zusätzlich in der Zucht-

wertschätzung und in der mar-

kergestützten Selektion (MAS)

Anwendung finden.

Ein Beispiel für einen solchen

Marker ist das DGAT-Gen, des-

sen Wirkung in der Tabelle 1 ge-

zeigt wird.

Es zeigt sich sehr deutlich, dass

die Bullen mit dem Genotyp LL

wenig Milch und hohe Inhalts-

stoffe vererben, während die

Bullen mit dem Genotyp AA die

32

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Milchmengenvererber sind und

die AL-Bullen in ihrer Vererbung

zwischen beiden reinerbigen Ge-

notypen liegen.

Leider wurden in den For-

schungsprojekten nur wenige

genetische Marker mit einer gro-

ßen Wirkung gefunden, so dass

lediglich die DGAT-Bestimmung

Eingang in die praktische Zucht-

arbeit und Selektion gefunden

hat.

Der grundsätzliche Vorteil der

Bestimmung genetischer Mar-

ker ist aber, dass sie bereits am

geborenen Kalb festgestellt wer-

den und damit einen Hinweis

auf die Leistungsveranlagung

geben können. Damit sind sie

geeignet, zusätzliche Informa-

tionen für die Selektion von

Testbullen und Jungrindern im

Zuchtprogramm zu liefern und

die Genauigkeit der Vorselektion

zu verbessern.

SNP-Technologie undgenomische Selektion

Die Entwicklungen in der Array-

Technologie haben zu großen

Fortschritten bei der Entdeckung

und Charakterisierung einzelner

Gene geführt. Somit ist es heute

möglich, die genaue Abfolge von

einzelnen Aminosäuren in je-

dem Gen festzustellen. Diese

Abfolge ist bei 98 % der Erban-

lagen identisch.

In den restlichen 2 % liegen

punktuell unterschiedliche Fol-

gen von Aminosäuren vor. Diese

Punkte werden als SNP (Single

Nucleotid Polymorphison) be-

zeichnet. Sie sind interessant,

weil sie für die Differenzierung

von Rindern und deren Leistun-

gen verantwortlich sind.

Bei Rindern können über Hoch-

durchsatztypisierungen z. Zt. ca.

50 000 solcher SNP's pro Tier

festgestellt und auf Chips gespei-

chert werden. Die unterschiedli-

chen SNP-Informationen werden

mit Leistungen und Zuchtwerten

von Kühen und Bullen in Verbin-

dung gebracht, um Zusammen-

hänge zwischen SNP-Konstella-

tionen und Leistungsmerkmalen

herzustellen.

Derzeit laufen in allen Ländern

(s.Tabelle 2), die eine wichtige in-

ternationale Rolle in der Rinder-

zucht spielen, Forschungsprojek-

In den letzten Monaten hat eine intensive Diskussi-on über die „Genomische Selektion in der prakti-schen Rinderzucht“ Einzug gehalten. Es wird vielüber ihre Möglichkeiten und Grenzen, insbesondereaber über ihren zukünftigen Einfluss auf moderneRinderzuchtprogramme diskutiert.

Tabelle 1

Das DGAT-Gen, ein Gen für MilchleistungsmerkmaleDurchschnittliche Zuchtwerte von deutschen Holsteinbullen mit unterschiedlichenGenotypen am DGAT-Gen (nach Fries und Thaller, 2002)

GenotypMerkmale Lysin / Lysin (LL) Lysin / Alanin (LA) Alanin / Alanin (AA)

N=148 N=237 N=116

Fett-% 0,28 -0,03 -0,27

Eiweiß-% 0,55 -0,02 -0,08

Milch-kg 23,00 285,00 534,00

Fett-kg 20,10 8,90 0,90

Eiweiß-kg 3,20 8,10 11,40

Eine Vielzahl positiver Söhne brachte Windsor (V. Mandel) der StrasburgerLandbetriebsgesellschaft hervor

MR-32-33-Genomische.qxd 11.12.2008 8:04 Uhr Seite 1

Page 33: MASTERRIND Dezember 2008

Pedigree-Zuchtwert Genomischer Zuchtwert

Leistungsmerkmale 35 - 40 % 60 - 70 %

Funktionale Merkmale 25 - 35 % 40 - 50 %

Tabelle 3

Genauigkeit unterschiedlicher Zuchtwerte

Rinderzucht

33

te zur genomischen Selektion.

Teilweise sind sie schon zu ei-

nem vorläufigen Ende und zu ei-

ner ersten Umsetzung in die

Praxis gekommen, werden aber

auch in diesen Ländern weiter

fortgeführt werden, da die Kor-

rektheit der Wirkungen be-

stimmter SNP-Konstellationen

in regelmäßigen Abständen

überprüft werden muss.

Welchen Nutzen habengenomische Zuchtwerte?

Die bisherigen Zuchtwerte für

Bullen und Kühe basieren zum

größten Teil auf den Ergebnis-

sen phänotypischer Leistungen,

aus denen nach entsprechenden

Korrekturen und Schätzverfah-

ren Zuchtwerte entstehen.

Zukünftig stehen neben diesen

Informationen auch für jedes

Tier die Informationen aus dem

eigenen Genom zur Verfügung,

soweit seine DNA untersucht

wurde.

Somit besteht die Möglichkeit,

weitere Informationen direkt aus

dem Erbgut des Tieres zu be-

kommen und daraus genomi-

sche Zuchtwerte zu schätzen.

Sie haben den Vorteil, dass sie

nicht durch Umwelteinflüsse

verzerrt sind und erhöhen damit

die Genauigkeit der Zuchtwert-

schätzung deutlich (s. Tabelle 3).

Wie geht es weiter?Genomische Zuchtwerte werden

ein fester Bestandteil der Zucht-

wertschätzung beim Rind wer-

den und im Verhältnis zu Zucht-

werten aus phänotypischen Leis-

tungen an Bedeutung gewinnen.

Da die genomische Zuchtwert-

schätzung noch in den Kinder-

schuhen steckt, kann heute nie-

mand genau vorhersagen, in

welchem Tempo sie sich weiter

entwickeln wird.

Unstrittig ist aber, dass sie ein

Meilenstein und die Öffnung ei-

ner neuen Dimension in der Rin-

derzucht sein wird.

Insbesondere für die Merkmale

mit niedriger Erblichkeit (z. B.

Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer)

sind mit der neuen Methode hö-

here Zuchtfortschritte möglich

als mit den bisherigen Verfahren.

In den Zuchtprogrammen der

Organisationen werden genomi-

sche Zuchtwerte für Bullenmüt-

ter und für potenzielle Testbullen

zukünftig zur Routine werden,

um die Selektion mit höherer Si-

cherheit durchführen zu können.

Auf einen Testeinsatz und eine

Nachkommenprüfung von Jung-

bullen wird man vorläufig nicht

verzichten können, da genomi-

sche Zuchtwerte von Bullen

(noch) nicht die Sicherheit von

100 Töchtern in der Zuchtwert-

schätzung bringen können. Sie

sind heute vergleichbar mit 10-15

Töchtern in der Zuchtwertschät-

zung. Wer würde solche Bullen

heute einsetzen? Wohl niemand!

Trotz Optimismus und Euphorie

über die genomische Selektion

gilt es, kühlen Kopf zu bewahren

und die neue Methode in die

Zuchtarbeit einzubauen.

Wie man über das Ziel hinaus

schießen kann, haben gerade

die neuseeländischen Milcher-

zeuger erleben müssen. Dort

wurden die besten Jungbullen

mit den höchsten genomischen

Zuchtwerten unbeschränkt in

den Besamungseinsatz gebracht

und auch bereits als Bullenväter

benutzt. Jetzt mussten sie wie-

der vom Markt genommen wer-

den, da die erwarteten genomi-

schen Zuchtwerte sich anhand

von Töchterleistungen nicht be-

stätigt haben.

Daraus sollten wir lernen, dass

die bisherigen Zuchtmethoden

richtig waren und nicht über

Nacht durch genomische Zucht-

werte überflüssig werden.

Dr. Dettmar Frese �

Tabelle 2

Internationale Entwicklungen und AktivitätenLand Chip Lernstichprobe Einführung

NZL Illumina 50k 2.400 HOL August 20081.500 JER650 HOL x JER

DNK Illumina 50k 2.800 HOL August 20081.500 JER

NLD (CRV) Eigener CRV 1.500 HOL September 2008- Chip (60k)

F Illumina 50k 1.855 HOL September 20081379 Montb. /Norm.

USA / CND Illumina 50k 5.300 HOL Januar 2009

D Illumina 50k 2.800 HOL Sommer 20091.200 FV500 BM (HOL, Station)

MR-32-33-Genomische.qxd 11.12.2008 12:53 Uhr Seite 2

Page 34: MASTERRIND Dezember 2008

Embryotransfer beim Rind

Zwei mögliche Wege zu mehr Nachko m

Zwei Verfahren

Heute gibt es zwei Techniken,

um von solchen Spitzentieren

mehr Nachkommen zu erzeu-

gen. Die konventionelle Metho-

de basiert darauf, dass sich die

wertvollen Embryonen in den

Gebärmutterhörnern des Spit-

zentieres entwickeln und erst ei-

ne Woche nach der Besamung

ausgespült werden. Bei der

neueren Technik werden Eizellen

ein- bis zweimal wöchentlich di-

rekt aus den Eierstöcken des

wertvollen Tieres gewonnen und

anschließend im Brutschrank ge-

reift, befruchtet und über eine

Woche in einer Nährlösung bis

zum Embryo gezüchtet.

Beide Techniken haben Vor- und

Nachteile. Nachfolgend werden

Empfehlungen gegeben, wann

welche Methode eingesetzt wer-

den sollte.

KonventionellerEmbryotransfer

Der konventionelle Embryo-

transfer (ET) wird heute weltweit

in der Rinderzucht genutzt und

auch auf den ET-Stationen der

MASTERRIND in Nückel und

Hohenfichte seit mehr als drei-

ßig Jahren als Service angebo-

ten. Der Ablauf gestaltet sich so,

dass der Besitzer des Tieres,

von dem Embryonen gewonnen

werden sollen – das kann so-

wohl eine Kuh als auch ein ge-

schlechtsreifes Jungrind sein –,

dem ET-Team zunächst eine

Brunst meldet. Acht bis vierzehn

Tage nach dieser Brunst wird

das Tier von einem ET-Spezialis-

ten begutachtet. Jetzt ist es be-

sonders wichtig, dass das Tier

rundum gesund ist und einen

guten Gelbkörper auf einem Ei-

erstock gebildet hat. An den

nachfolgenden vier Tagen wird

das potenzielle Spendertier (Do-

nor) dann so mit Hormonen sti-

muliert, dass in der kommenden

Brunst statt einer möglichst vie-

le Eizellen aus den Eierstöcken

freigesetzt werden (ovulieren),

die sich nach der Besamung im

Tier zu Embryonen entwickeln.

Diese werden dann im Alter von

sieben Tagen aus den Gebär-

mutterhörnern ausgespült, un-

ter einem Mikroskop aufge-

sucht, auf ihre Qualität beurteilt

und anschließend – sofort oder

nach Zwischenlagerung in flüssi-

gem Stickstoff – in Empfänger-

tiere transplantiert.

Embryotransfer durchOPU/IVPBei der zweiten Technik (be-

kannt auch als „Reagenzglasbe-

fruchtung“), die nur von weni-

gen Teams in der Welt be-

herrscht wird, werden die Eier-

stöcke des Tieres mit Hilfe eines

Ultraschallgerätes sichtbar ge-

macht, um dann aus den zu je-

dem Zeitpunkt vorhandenen

spontan wachsenden Eiblasen

(Follikeln) unreife Eizellen abzu-

saugen (OPU = ovum pick up).

Diese werden anschließend im

Labor aufgesucht, in speziellen

Nährlösungen gereift, mit dem

Samen des gewünschten Bullen

befruchtet und über eine Woche

im Brutschrank kultiviert, bis sie

sich zu fertigen Embryonen ent-

wickelt haben (IVP = In vitro

production). Die Embryonen

können dann ebenfalls in Emp-

fängertiere übertragen oder ge-

gebenenfalls zunächst eingefro-

ren werden.

Wofür entscheiden?

Beim ersten Hinschauen scheint

die klassische Technik die über-

legene zu sein: Bei einer Spü-

lung nach hormoneller Stimula-

tion des Spenders werden bei

Holstein-Friesian durchschnitt-

lich 5 Embryonen gefunden, bei

einer OPU/IVP-Sitzung können

dagegen im Mittel nur 2 Em-

bryonen erzeugt werden. Bei

beiden Techniken sind die indivi-

duellen Ergebnisse allerdings

sehr unterschiedlich und die tat-

sächliche Zahl an Embryonen

lässt sich nicht vorhersagen –

bei Spülungen ist jedes Ergebnis

zwischen 0 und 60 Embryonen

möglich, auch bei OPU/IVP

reicht die Schwankungsbreite

von 0 bis 25 Embryonen. Gene-

rell sind die Embryonen, die sich

im Tier entwickelt haben, vitaler

als solche, die im Brutschrank

gezüchtet wurden. Das spiegelt

sich besonders in den Trächtig-

keitsraten wider, die nach Trans-

fer von gespülten Embryonen

bei 65 % liegen, während nach

Übertragung von In-vitro-Em-

bryonen 50-55 % der Empfänger-

tiere tragend sind. Werden die

Embryonen vor der Übertragung

eingefroren, sinken die Raten je-

weils um 10 % ab.

Dass beim OPU/IVP dem Spen-

dertier keine Hormone gespritzt

werden müssen, sehen manche

Landwirte als Vorteil an. Tat-

sächlich ist die Superovulations-

behandlung aber für das Spen-

dertier kein Problem. Wichtig

ist, dass das Tier nach der Spü-

lung konsequent weiter behan-

delt wird, damit sich insbeson-

dere keine Zysten bilden und die

Eierstöcke schnell in den Nor-

malzustand zurückkehren. Sind

durch die Spülung keine oder

nicht ausreichend viele Embryo-

nen gewonnen worden, ist unter

Umständen eine Wiederholung

der Prozedur nötig. Dies ist aber

im Regelfall erst nach sechs bis

acht Wochen möglich – bei Kü-

hen führt das zu einer ungewoll-

ten Verlängerung der Zwischen-

kalbezeit, Rinder sind dann oft

schon fünfzehn oder sechzehn

Monate alt und die Hormonbe-

handlung kann in diesem kriti-

schen Alter zu einer Euteranbil-

dung führen.

Eiabsaugung auch beimtragenden Tier

An dieser Stelle kommen nun ei-

nige der Vorteile von OPU/IVP

zur Geltung: Kein Hormonein-

satz am Spender, und das Tier,

von dem die Eizellen abgesaugt

werden, kann sogar ohne Pro-

bleme bis zum 4. Monat tra-

gend sein. Eizellen können ein-

oder zweimal wöchentlich ge-

wonnen werden und bei der Be-

fruchtung im Labor kann jedes

Mal Samen eines anderen Bul-

len eingesetzt werden. In der

Konsequenz werden über einen

längeren Zeitraum gesehen (im

Vergleich zur klassischen Me-

thode) mit diesem Verfahren

mehr Embryonen erzeugt, die

auch noch die unterschiedlichs-

ten Väter haben können. Dies

auch bei Problemtieren, die

trotz regelmäßiger Zyklen durch

Besamungen nicht mehr tra-

34

ZU

CH

T &

BES

AM

UN

G

Die Situation ist allen Rinderzüchtern geläufig: Im Stall steht eine hervorragende

Kuh, von der es wünschenswert ist, mehrere weibliche Nachkommen in die eige-

ne Herde eingliedern zu können. Eventuell ließen sich auch Töchter auf Auktio-

nen zu guten Preisen vermarkten. Oft haben solche Kühe zum Ende ihres Lebens

neben einigen Söhnen aber nur ein oder zwei Töchter – zu wenig, um etwas da-

von zu verkaufen, und auch der Einfluss auf die Herdenleistung ist letztlich bei

der geringen Zahl kaum spürbar.

MR-34-35-Embryotransfer.qxd 11.12.2008 12:48 Uhr Seite 1

Page 35: MASTERRIND Dezember 2008

o mmen von weiblichen Spitzentieren

35

gend werden bzw. bei denen

nach Spülungen keine Eizellen

oder Embryonen gefunden wer-

den – hier liegt der Verdacht na-

he, dass die Eileiter verklebt

oder verwachsen sind. OPU/IVP

ist meist die einzige Chance, in

solchen Fällen noch Eizellen di-

rekt aus den Eierstöcken zu iso-

lieren und Embryonen im Labor

zu erzeugen.

Kombination beiderTechniken optimal

Alles in allem werden optimale

Ergebnisse erzielt, wenn beide

Techniken kombiniert werden.

Bei einem jungen Rind emp-

fiehlt es sich, die Spülung im Al-

ter von elf bis zwölf Monaten

vorzunehmen, wenn das Tier

vorher schon eine deutliche

Brunst gezeigt hatte. Kommen

aus dieser Spülung keine oder

zu wenig Embryonen, ist es

empfehlenswert, das Tier zu-

nächst (bei entsprechender Ent-

wicklung) im Alter von fünfzehn

bis siebzehn Monaten tragend

zu machen. Nach der Besa-

mung stehen noch vier Monate

zur Verfügung, um durch OPU

Eizellen abzusaugen und im La-

bor Embryonen zu erzeugen.

Hat das Tier später gekalbt, soll-

te zunächst eine weitere Spü-

lung vorgesehen werden. Die

optimale Brunst für den Start

der hormonellen Vorbereitung

ist die, auf die das Tier norma-

lerweise besamt worden wäre –

also eine Brunst um den 80. bis

90. Tag nach dem Kalben. Um

die Zwischenkalbezeit nicht

übermäßig lang werden zu las-

sen, wird das Tier dann ein bis

zwei Brunsten nach der Spülung

besamt. Weitere Embryonen

können dann wiederum über

OPU/IVP bis in den vierten

Trächtigkeitsmonat hinein pro-

duziert werden.

Auswahl der Donorenextrem wichtig

Grundlage für den Erfolg ist die

Auswahl der richtigen Spender-

tiere. Immer sollte der erwartete

Gewinn in Form von Kälbern

oder Embryonen (für den Ver-

kauf) die finanziellen Aufwen-

dungen für den Embryotransfer

deutlich übersteigen. Aus die-

sem Grund muss das Spender-

tier als wichtigste Vorausset-

zung einen überlegenen züchte-

rischen Wert für den Besitzer

oder für potenzielle Käufer von

Nachkommen haben. Gesund-

heit und ein regelmäßiger Zy-

klus beim Spender sind weitere

wichtige Bedingungen für einen

erfolgreichen ET. Immer ist si-

cherzustellen, dass das Spen-

dertier über eine DNA-Karte ver-

fügt, weil bei allen Nachkom-

men aus ET zwingend ein Ab-

stammungsnachweis vorge-

schrieben ist. In der Tendenz ha-

ben junge Kühe mehr brauchba-

re Embryonen als Jungrinder

oder ältere Kühe.

Management des Dono-ren beeinflusst den Erfolg

Soll das Spendertier gespült wer-

den, ist im Vorfeld eine akkurate

Brunstbeobachtung zwingend

notwendig. Die Eierstöcke soll-

ten frei von Zysten sein, eventu-

ell vorhandene dominante Folli-

kel sind zu beseitigen. Nach der

Superovulationsbehandlung

müssen die Tiere mindestens

zweimal im Abstand von zwölf

Stunden besamt werden. Dabei

ist es durchaus möglich, zwei

Bullen in der Besamung einzu-

setzen – einen, der aus züchteri-

scher Sicht optimal ist und einen

zweiten, der als sicherer Be-

fruchter bekannt ist, natürlich

aber auch aus züchterischen

Aspekten passt. In jedem Fall

sollte dann im Vorfeld bei dem

zuständigen DNA-Labor (Göttin-

gen, Schönow) erfragt werden,

ob es später bei den Kälbern kei-

ne Probleme mit dem Abstam-

mungsnachweis gibt.

Wenn Kühe einen regelmäßigen

Zyklus haben und kein Gewicht

verlieren, ist ihre Fähigkeit zur

Superovulationsbehandlung

meist optimal. Kranke oder zu

fette Tiere liefern dagegen in der

Regel kaum brauchbare Embryo-

nen. Es gibt immer einen Anteil

von Tieren, die nicht oder nur

schwach auf die Hormonbe-

handlung reagieren. Bei solchen

Tieren und auch bei bereits tra-

genden Rindern oder Kühen bie-

tet es sich an, Eizellen direkt aus

den Eierstöcken abzusaugen

und Embryonen im Labor zu er-

zeugen. Voraussetzung ist, dass

die Eierstöcke gut erreichbar

und frei beweglich sind. Im Zu-

ge des Absaugens von Eizellen

werden auch alle zystenähnli-

chen Gebilde beseitigt, sodass

oft eine auf die nächste Brunst

anschließende Superovulations-

behandlung und Spülung doch

noch zum Erfolg führt.

Optimale Brunst-beobachtung sorgt fürmehr Trächtigkeiten

Ziel des Embryotransfers ist es,

so viele Trächtigkeiten von ei-

nem ausgewählten Spendertier

wie möglich zu erzeugen.

Grundlegende Voraussetzung

dafür ist die Auswahl der pas-

senden Empfängertiere. Als

Empfänger für wertvolle Em-

bryonen kommen sowohl Rinder

als auch Kühe (keine Tiere, die

mehrmals erfolglos besamt wur-

den) in Frage.

Hohe Trächtigkeitsraten werden

nur dann erreicht, wenn im Vor-

feld der Embryoübertragung eine

exakte Brunstbeobachtung bei

den potenziellen Empfängern or-

ganisiert wird. Gespülte Embryo-

nen können mit gleichem Erfolg

6,7 oder 8 Tage nach der Brunst

des Empfängertieres (Tag der

Brunst = Tag 0) transplantiert

werden. Im Labor erzeugte Em-

bryonen (IVP) wachsen optimal

an, wenn das Empfängertier 8

Tage vorher eine Brunst hatte.

Dabei ist es völlig belanglos, ob

es eine natürliche (spontane)

Brunst war oder durch Hormone

induziert wurde – wichtig ist,

dass tatsächlich eine deutliche

Brunst gesehen wurde! Vor der

Embryoübertragung untersucht

der ET-Spezialist zwar noch die

Eierstöcke des vorgestellten

Empfängertieres auf das Vorhan-

densein eines guten Gelbkör-

pers, kann aber anhand dieser

Analyse nicht mehr feststellen,

wann die Brunst stattgefunden

hat. Fazit: der Landwirt kann

durch ein optimales Manage-

ment entscheidend zum Erfolg

des Embryotransfers beitragen.

Dr. Knut Roschlau �

MR-34-35-Embryotransfer.qxd 11.12.2008 12:48 Uhr Seite 2

Page 36: MASTERRIND Dezember 2008

17. Sächsischer Fleischrindtag in Markn e

Fleischmarkt inBewegung

Nachdem Dr. Uwe Bergfeld, Lei-

ter der Landesanstalt, die zahl-

reichen Gäste aus Sachsen und

anderen Bundesländern begrüßt

hatte, berichtete Matthias Kohl-

müller von der ZMP vom Stand

und der Entwicklung des Rind-

fleischmarktes. Weltweit seien

die USA, Brasilien und die EU

die größten Rindfleischprodu-

zenten. Bisher konnte sich die

EU durch Einfuhrzölle gegen Bil-

ligimporte schützen. Aus tradi-

tionellen Lieferländern der Edel-

fleischteile, wie Argentinien und

Brasilien, wird derzeit kaum

oder sehr wenig importiert. So

muss Argentinien aufgrund sei-

ner hohen Inflation die Eigenver-

sorgung sichern. Für Brasilien

wurde von der EU ein Einfuhr-

stopp erlassen, da bei dieser

Ware die Herkunftsführung

nicht mehr sichergestellt werden

konnte. Für die USA stellt sich

immer noch die Frage des Hor-

mon-Einsatzes. Aber gerade die

Vereinigten Staaten drängen auf

eine Öffnung des europäischen

Marktes. Infolgedessen kam es

in letzter Zeit zu einer Angebots-

verknappung und zu steigenden

Preisen für Schlachtrinder. In-

nerhalb von Deutschland seien

starke regionale Unterschiede in

Sachen Verbraucherverhalten

und Kaufkraft zu verzeichnen,

so Kohlmüller. So ist es bemer-

kenswert, dass nur noch 8 % der

Rinderschlachtungen in den

neuen Bundesländern durchge-

führt werden.

Schweizer Baby Beef

Ivo Wegmann von der Schweizer

Vereinigung der Ammen- und

Mutterkuhhalter (SVAMH) stell-

te das Vermarktungskonzept der

Firma VIANCO vor. Im Rückblick

auf die Entwicklung der Mutter-

kuhhaltung in der Schweiz be-

richtete Wegmann, dass die

Schweiz keine Mutterkuhtraditi-

on hatte, dafür aber eine starke

Überproduktion an Milch und

Käse. Diese Situation machte bei

den Rinderhaltern ein Um-

denken notwendig. An-

fangs zwar belächelt aber

nie behindert, konnte sich

eine Produktion von Baby

Beef (Schlachtabsetzern)

entwickeln, die auf große

Nachfrage beim Schweizer

Verbraucher stieß. Bevor ab

1995 größere Importe an Fleisch-

rindern erfolgten (vor allem An-

gus und Limousin) wurden Kühe

der Zweinutzungsrassen wie

Fleckvieh oder Grauvieh mit

Fleischrindsperma besamt und

diese Kreuzungsprodukte unter

dem Label „Swiss Natura Beef“

vermarktet. Die Schweizer Ver-

braucher sind bereit, für dieses

regionale und tierartgerechte

„unter der Mutterkuh“ produ-

zierte Produkt einen höheren

Preis zu zahlen. Heute exportiert

die VIANCO Fleischrinder be-

reits in viele Staaten Osteuro-

pas.

Absetzer ausNiedersachsen

Über die Vermarktung von Qua-

litätsabsetzern zur Weitermast

berichtete in seinem Vortrag Jo-

hannes Röttger von der MAS-

TERRIND. Die im Verhältnis

eher kleinen Herden in Nieder-

sachsen machten eine Bünde-

lung des Angebotes notwendig.

So wurde ein Auktionsplatz in

der Niedersachsenhalle in Ver-

den geschaffen, der heute zu

den größten und bekanntesten

seiner Art in Deutschland zählt

und auch ein Maß-

stab

zur

Preisbil-

dung der

Absetzer ist.

Ein wichtiges

Merkmal war immer,

dass nur hochwertigste

Absetzer (Bemuskelung,

Genetik, Gesundheit) unter

den Auktionshammer kommen.

Auch im Ausblick in die Zukunft

machte Röttger deutlich, dass

sich nur Spitzengenetik zu gu-

ten Preisen am Markt etablieren

lässt und diese sich nur mit ent-

sprechenden und vor allem leis-

tungsgeprüften Elterntieren er-

zeugen lässt.

Hygiene in derDirektvermarktung

Dr. Evelyn Ulrich berichtete über

Hygienekonzepte und Verord-

nungen in der Direktvermark-

tung. Mit Sicherheit bereitet die

Vielzahl der Regelungen und An-

forderungen den Direktvermark-

tern einige Umstände. Es sollte

jedoch bedacht werden, dass

diese Punkte von Rindfleisch-

produzenten aus Übersee nicht

nachweislich realisiert werden

konnten und somit der europäi-

sche Markt von diesem konkur-

renzlos billigen Fleisch ver-

schont blieb. Dr. Manfred Golze

berichtete über die Forschungs-

ergebnisse der Landesanstalt

hinsichtlich Fleisch- und

Schlachtkörperqualität. Hierbei

36

FLEI

SCH

RIN

DER

Die Sächsische Landesanstalt führte am 06.09.2008 bereits zum 17. Mal einen

Fleischrindtag durch. In guter Tradition wird diese Veranstaltung territorial

wechselnd organisiert und führte in diesem Jahr ins schöne Vogtland. Unter dem

Thema „Vermarktung und Produktqualität“ wurde mit dem Gastgeberbetrieb

„Agrodienst Marktfrucht GmbH“ ein Unternehmen ausgewählt, das bereits

mehrfach vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

für seine gläserne Produktion ausgezeichnet wurde.

MR-36-37-FR Sachsen.qxd 11.12.2008 11:05 Uhr Seite 1

Page 37: MASTERRIND Dezember 2008

n eukirchen

37

sind die mittelrahmigen Rassen

(vor allem Angus) den großrah-

migen Intensivrassen überlegen.

Spitzenqualität bei jedoch mäßi-

ger Ausbeute liefert die erst seit

kurzem in Deutschland bekann-

te Rasse Wagyu. Der Genuss-

wert des Rindfleisches wird au-

ßer von dem Alter der Tiere, der

Fütterung und Haltung im we-

sentlichen von der Fleischrei-

fung und dem intramuskulären

Fettgehalt bestimmt. Diese Qua-

lität am Markt bezahlt zu be-

kommen, ist allerdings nicht

einfach.

Ausflug in dieVergangenheit

Dr. Stefler von der Universität

Kaposvar/Ungarn berichtete von

der Erhaltungszucht des Ungari-

schen Steppenrindes. Die Rasse,

die im 15. Jahrhundert in

riesigen Herden

zu den gro-

ßen Ver-

marktungszentren wie Wien

oder München in monatelangen

Fußmärschen getrieben wurde,

entsprach damals den höchsten

Anforderungen in Qualität und

Ausbeute. Städte wie Augsburg

oder Nürnberg verboten damals

den Handel mit einheimischem

Schlachtvieh sobald eine Herde

der Steppenrinder eintraf. Damit

wurde eine Vermischung des

hochwertigen Fleisches mit min-

derwertiger Ware verhindert. Ei-

ne frühe Form der Qualitätssi-

cherung. Mit Verbesserung der

landwirtschaftlichen Produktion

sowie dem weniger werdenden

Bedarf an Zugochsen geriet die

Rasse stark unter Druck. Eine

extreme Dürre, die die ungari-

sche Steppe heimsuchte, been-

dete die Zucht im großen Stil.

Der niedrigste Stand um 1900

betrug 187 Kühe und 6 Bullen!

Heute wird die kulturell bedeut-

same Rasse als Genreserve or-

ganisiert gezüchtet und hat

auch eine touristische Bedeu-

tung erlangt.

Details zu den Exkursionsbetrie-

ben:

AgrodienstMarkneukirchen

Das Unternehmen bewirtschaf-

tet 1.200 ha Ackerfläche mit

einer durchschnittlichen

Ackerzahl von 20-25 BP.

Angebaut werden

Raps, (Brau-)Ger-

ste, Weizen

und Hafer.

Mit der Herdbuchzucht mit 20

Kühen der Rasse Vogtländisches

Rotvieh hat sich die Agrodienst

Markneukirchen der Erhaltung

dieser vom Aussterben bedroh-

ten lokalen Rasse gewidmet.

Dass sich eine seltene Haustier-

rasse nicht allein von Enthusias-

mus oder „Nationalstolz“ lang-

fristig erhalten und vor allem

kostendeckend bewirtschaften

lässt, haben die Markneukirche-

ner Bauern erkannt. Neben „Ori-

ginal Vogtländischen Sauerbra-

ten vom Vogtländischen Rotvieh“

werden viele andere Wurst- und

Fleischspezialitäten in der eige-

nen Schlachterei und Hofladen

erzeugt und vermarktet. Dass

der florierende Fleisch- und

Wurstabsatz nie abreißt, sichern

auch 100 auf Stroh gemästete

Schweine sowie die Nachzucht

der 30 Angus und 50 Kreuzungs-

kühe, wobei die Mastbullen im

Sommer Weidegang erhalten.

Außerdem betreibt das Unter-

nehmen noch eine Schafzucht

mit 750 Muttertieren, ein Dam-

wild-Gehege und eine Fisch-

zucht. Das Angebot „der Bauern-

hof als Lernort“ wird von vielen

Schulklassen genutzt. In einem

500 Meter großen Bauernmarkt

werden Bedarfsartikel rund um

die Landwirtschaft angeboten.

Regelmäßig werden Veranstal-

tungen wie zum Beispiel ein Fi-

scherfest durchgeführt. Kurzum

ist das Unternehmen ein wichti-

ger wirtschaftlicher und kulturel-

ler Teil der Region.

AgrargenossenschaftAdorf

Die bereits erwähnten rauen kli-

matischen und geografischen

Bedingungen in diesem Teil

Sachsens bewogen die Adorfer

Bauern, bereits 1994 den Schritt

in Richtung extensiver Biopro-

duktion (Gäa e.V.) zu gehen.

Heute bewirtschaftet die aus 45

Mitgliedern bestehende Genos-

senschaft mit 13 Arbeitskräften

und derzeit 4 Auszubildenden

insgesamt 1.145 ha Nutzfläche.

Auf 580 ha Ackerland werden

Hafer, Roggen, Erbsen, Dinkel

und Kleegras angebaut. Auf 565

ha Grünland, die zum Teil auf-

grund ihrer Hanglage mit Ma-

schinen nicht zu bewirtschaften

sind, werden 300 Mutterkühe

mit Nachzucht gehalten. Die

Herde besteht aus den Rassen

Gelbvieh (Herdbuchzucht),

Fleckvieh, Limousin, Angus, He-

reford und deren Kreuzungen.

Alle Kreuzungstiere werden zur

Mast verkauft.

Außerdem werden Maschinen-

leistungen angeboten. Eine Fut-

termittelhandlung sowie ein Ge-

tränkemarkt und eine Auto-

waschanlage runden das Be-

triebsprofil ab.

Carsten Oeser �

Gut entwickelte Gelbviehfärse in Adorf

MR-36-37-FR Sachsen.qxd 11.12.2008 11:06 Uhr Seite 2

Page 38: MASTERRIND Dezember 2008

20. Charolais-Bundesschau

Spitzengenetik in gemütlicher Atmosp

Spitzengenetik bei den Jungbullen

Die Bullenkälber des letzten

Zuchtjahrgangs gingen in sechs

Richtgruppen in den Wettbe-

werb. Die erste Gruppe domi-

nierte ein Hernani-Sohn aus

dem Luxemburger Betrieb Ex-

ploitation Agricole, Bertrange.

Der Bulle überzeugte durch sehr

viel Qualität der Rasse und hatte

mit dem Zweitbesten der Grup-

pe einem Ronaldo-Sohn von der

Gries GbR aus Hessen einen

ganz starken Verfolger im Na-

cken. In der zweiten Gruppe

ging ein exzellenter Bulle aus

Bayern an der Spitze. Der sehr

korrekte und rahmige Verdi, ein

Vilnius-Sohn, wurde von Georg

Rietzler aus Kempten vorge-

stellt. Ein wiederum sehr typvol-

ler Bulle der Exploitation Agrico-

le aus Luxemburg rangierte auf

dem Ib-Platz. In der dritten Al-

tersklasse führte ein „Überflie-

ger“ das Feld an. Spitzengenetik

aus Embryotransfer präsentierte

Marko Beu aus Niedersachsen.

Sicherlich an der Obergrenze

des Zuchtzieles, aber enorm

entwickelt wurde dem Ausnah-

mebullen dann auch der Sieger-

titel über alle Jungbullen zuge-

sprochen. Zwei junge Bullen mit

sehr viel Qualität der Rasse aus

dem Zuchtbetrieb Ernest Hoef-

fel, Elsass, rangierten in der Al-

tersklasse des Siegerbullen an

zweiter und dritter Stelle. In der

vierten Altersklasse setzte sich

die Gries GbR aus Hessen mit

einem überragenden Laurin-

Sohn an die Spitze. Dieser Ia-

Preisträger zeigte sich sehr kom-

plett im Exterieur. Auch er hatte

einen ganz starken Konkurren-

ten mit dem Bi Jou-Sohn Dia-

mant aus dem Zuchtbetrieb

Francis Boehmler aus dem El-

sass. In der fünften Altersklasse

dominierte ein sehr korrekter

Typ-Bulle aus dem Zuchtbetrieb

Beu das Feld. Er war ein hervor-

ragendes Aushängeschild für

seinen Vater Epson, der in Sach-

sen-Anhalt gezogen wurde.

Nicht ganz so korrekt in den

Fundamenten, aber überaus

stark entwickelt und mit einem

sonst hervorragenden Exterieur

warb der Ib-Bulle dieser Gruppe

für seinen Züchter Robert All-

mansberger aus Bayern. Den

Ananas-Sohn zeichnen insbe-

sondere Länge und ein hervorra-

gendes Becken aus. Die letzte

Altersklasse der Jungbullen führ-

te der äußerst komplette und

typvolle Bulle Hans, ein Honk-

Sohn, von Horst Bierwirth aus

Hessen an. Der sehr korrekte

Körperbau dieses Bullen und die

ausgeglichene Bemuskelung

brachten ihm schließlich den

Reservesiegertitel für die Kate-

gorie der Bullenkälber ein. Auf

dem Ib-Platz in dieser Gruppe

rangierte der hornlose Hondu-

ras-Sohn Heros von Herbert

Müller aus Nieheim. Auch die-

ser Bulle zeigte sich sehr kor-

rekt. Sehr interessante Genetik

zog sich in den Pedigrees der

Bullenkälber durch den gesam-

ten Wettbewerb.

Kuhkälber mit bisherunerreichter Leistungund Ausgeglichenheit

Der starke Block der Kuhkälber

wurde in acht Gruppen rangiert.

Hier zeigten die ausstellenden

Betriebe eine bisher noch nicht

erreichte Leistungsdichte und –

stärke. Insbesondere bei der Sie-

gertierauswahl zeigte sich im

Abschlussbild dieser Kategorie

ein phantastisches Bild leis-

tungsstarker und korrekter

Spitzengenetik. In der ersten Al-

tersklasse machte Josef Fraas

aus Niedersachsen mit Aurelie,

einer Panama-Tochter, das Ren-

nen. Ein erlesenes Pedigree und

ein tadelloses Exterieur mit viel

Ausdrucksstärke zeichnen die

Ia-Preisträgerin, die letztendlich

auch Siegerin unter den Kuhkäl-

bern wurde, aus. Ganz stark

zeigte sich auch die Ib-Preisträ-

gerin in dieser Gruppe, eine

Russ-Tochter, die von der Exploi-

tation Agricole aus Luxemburg

vorgestellt wurde. Die Ia-Preis-

trägerin der zweiten Altersklasse

wurde vom Zuchtbetrieb Beu ge-

stellt. Die Epson-Tochter Mona

zeigte sehr viel Typ, eine ausge-

glichene Bemuskelung und ein

überzeugendes Exterieur. Auf

dem Ib-Platz in dieser Alters-

klasse rangierte die Urbino-

Tochter Vanina von Johannes

Imöhl aus Nordrhein-Westfalen.

Auch dieses Kuhkalb zeigte ein

tadelloses Exterieur. Die dritte

Altersklasse entschied Erwin Ra-

benau aus Hessen mit Violette,

einer Necesaire-Tochter, für sich.

Sehr korrekt im Exterieur, ausge-

glichen bemuskelt und mit viel

Qualität der Rasse präsentierte

sich dieses Kuhkalb dem Publi-

kum und erhielt später den Re-

servesiegertitel in der Kategorie

Kuhkälber dafür.

Wo exzellente Tiere ganz vorne

marschieren, haben es hervorra-

gende Vererberinnen schwer. So

auch die Ib-Preisträgerin Orchi-

dee aus der Viering GbR, Hes-

sen. Das hervorragende Pedi-

gree des Kuhkalbes wurde unter-

strichen durch die Präsentation

des Tieres selber. Die vierte Al-

tersklasse dominierte Eric Ebert

aus Sachsen-Anhalt mit einer ex-

quisiten Natur-Enkelin, die

durch Wuchs und exzellentes

Exterieur überzeugte. Mit dem

38

FLEI

SCH

RIN

DER

Jährliche Bundesschauen sind beim Deutschen Cha-

rolaisverband eine Selbstverständlichkeit und haben

lange Tradition. Zum 20. Mal trafen sich die Charo-

laiszüchter Deutschlands und Gäste aus dem Elsass

und Luxemburg zu ihrem Jahreshöhepunkt, zum

dritten Mal fand die Schau in Northeim in gemütli-

cher Hallenatmosphäre statt. Mehr als 70 Tiere gin-

gen in den Wettbewerb und sorgten für einen span-

nenden Vergleich beim Richten und für starken Bei-

fall für hervorragende Zuchtqualität.

Das Reservesieger-Jungrind Betzy vom Betrieb Ernst-August Arndt, Syke, zeigteeine ganz starke Entwicklung

MR-38-39-Spitzengenetik.qxd 11.12.2008 8:01 Uhr Seite 1

Page 39: MASTERRIND Dezember 2008

sphäre

39

Ib-Platz musste sich in dieser

Gruppe Jens Lilienthal zufrieden

geben. Seine Natur-Tochter Ro-

salie zeigte sich rahmig, korrekt

im Exterieur, aber nicht ganz so

ausdrucksstark. In der fünften

Altersklasse setzte sich Francis

Boehmler aus dem Elsass mit

Loop de Fovore an die Spitze.

Nicht ganz so rahmig wie man-

che ihrer Konkurrentinnen, dafür

aber sehr typvoll und sehr har-

monisch in den Körperübergän-

gen präsentierte sie sich dem

Publikum. Den Ia-Platz der

sechsten Altersklasse entschied

die Mutterkuhhaltung Teichröda

aus Thüringen für sich. Die

Opal-Tochter Nanita fiel durch

Qualität der Rasse, Breite und

Tiefe sowie Ausgeglichenheit in

der Bemuskelung auf. Auch in

dieser Gruppe rangierte Jens Li-

lienthal aus Niedersachsen auf

einem Ib-Platz. Seine Nectagerc-

Tochter zeigte einen guten Rah-

men und eine enorme Bemuske-

lung in Rücken und Keule. In der

vorletzten Altersklasse der Kuh-

kälber setzte sich Herbert Mül-

ler aus Nordrhein-Westfalen mit

der hornlosen Fantasia, einer

Elitair-Tochter, an die Spitze.

Diese Gruppe war ganz stark be-

setzt und zeigte auch auf den

drei weiteren Plätzen beste

Zuchttiere aus den Betrieben

Hoeffel, Gries und Fraas. Die

letzte Altersklasse der Kuhkälber

entschied Ernest Hoeffel aus

dem Elsass mit einer Veneur-

Tochter, die sehr viel Zukunft

zeigte, für sich.

In keinem Wettbewerb vorher

war die Konkurrenz der Kuhkäl-

ber so stark, wie auf dieser Bun-

desschau. Das zeigte sich in der

Besetzung der einzelnen Grup-

pen beim Richten genauso, wie

bei der späteren Siegertieraus-

wahl. Zwischen den einzelnen

Rangierungen lagen meist nur

Nuancen, so stark war das Teil-

nehmerfeld.

Jungrinder mit vielAusstrahlungund Ausgeglichenheit

Der Wettbewerb der Jungrinder

aus dem vorletztem Jahrgang

wurde in fünf Altersklassen ran-

giert. Die erste Altersklasse ent-

schied Hubert Bourgeois aus

Sachsen mit einer sehr typvollen

Färse für sich. Osiris, eine Solfe-

rino-Tochter, überzeugte durch

ein sehr harmonisches Exterieur,

sehr gute Fundamente und sehr

viel Ausstrahlung. In der zweiten

und dritten Altersklasse machte

die Mutterkuhhaltungs GmbH

aus Teichröda, Thüringen, ein-

mal mehr das Rennen. Udette

und Gandi sind beides Eros-

Töchter, stehen im mittleren

Rahmen und zeigen sehr viel

Zuchttyp bei sehr gutem Exte-

rieur. Auf dem Ib-Platz in der

zweiten Altersklasse rangierte

Ernst-August Arndt, Niedersach-

sen, mit Goldlady, einer Ocean-

Tochter. Eine sehr gute Länge,

Wüchsigkeit und ausgeglichene

Bemuskelung bei gutem Zucht-

typ zeichnen diese Zukunftsfär-

se aus. Den Ib-Platz in der drit-

ten Altersklasse belegte Georg

Rietzler aus Bayern mit einer

ebenfalls sehr korrekten und

hoffnungsvollen Zukunftsfärse.

Die vierte Altersklasse entschied

Ernst-August Arndt für sich. Die

hornlos gezogene Betzy zeigte

sich sehr wüchsig, war sehr har-

monisch in den Körperübergän-

gen und gut bemuskelt. Ihr

Lohn war der Reservesiegertitel

in der Kategorie der Jungrinder.

Nicht ganz so stark entwickelt,

aber sehr ausgeglichen und mit

viel Frische zeigte sich die Ib-

Preisträgerin in der Reservesie-

ger-Klasse. Carmina, eine Ro-

meo-Tochter, warb damit für den

ausstellenden Betrieb Exploitati-

on Agricole aus Luxemburg. Die

letzte Altersklasse der Jungrin-

der-Kategorie entschied eindeu-

tig Thomas Schrell aus Nord-

rhein-Westfalen für sich. Die

Panama-Tochter Vania präsen-

tierte sich mit einem Super-Typ

und äußerst korrekt und wurde

dafür mit der goldenen Landes-

plakette ausgezeichnet. Mit ei-

nem Ehrenpreis des Schleswig-

Holsteinischen Landesministeri-

ums wurde Anke Jaspers für die

Ib-Preisträgerin Elsbeth, eine

Ulm-Tochter, belohnt.

Ein Versäumnis, wennman nicht dabei war

Natürlich verursachten die der-

zeitigen neuen Blauzungenaufla-

gen auch dem Veranstalter für

die 20. Bundesjungviehschau

entsprechende Sorgen und eini-

ge Ausfälle. Letztlich drücken

derartige Unwägbarkeiten auch

auf die gesamte Stimmung in

der Züchterschaft, aber den-

noch: Das, was die Charolais-

züchter in Northeim zeigten,

hatte den Besuch verdient. Die

Qualität der Tiere lag sehr eng

beieinander und machte es der

souverän agierenden Preisrich-

terin Cornelia Buchholz aus

Brandenburg nicht immer leicht.

Viel Beifall erhielten die Züchter

für gezeigte Spitzengenetik wäh-

rend der Schau und viel Lob gab

es nach der Veranstaltung. Cha-

rolaisfreunde, die in diesem Jahr

in Northeim nicht dabei waren,

haben wirklich etwas Wesentli-

ches versäumt. Hervorragend

selektierte Tiere mit Spitzen-Pe-

digrees französischer, luxembur-

gischer und deutscher Herkunft,

zeigten Zuchtfortschritt und so-

lide Zuchtbasis auf ganzer Linie.

Man darf auf die Schauen und

Auktionen gespannt sein, die in

diesem Winter in den einzelnen

Bundesländern stattfinden.

Große Anerkennung und ein

ganz großes Lob für ihr Engage-

ment gebührt den ausstellenden

Züchtern, die erheblichen Auf-

wand auf sich nehmen, um in

bester Art und Weise für die

Rasse und ihre Zucht zu wer-

ben.

Friedrich Averbeck �

Das herausragende Sieger-Bullenkalb wurde von Marko Beu, Osterholz-Scharmbeck, (3. v. l.) vorgestellt

Mit Aurelie präsentierte Josef Fraas ein ausgezeichnetes Sieger-Kuhkalb

MR-38-39-Spitzengenetik.qxd 11.12.2008 8:02 Uhr Seite 2

Page 40: MASTERRIND Dezember 2008

30. Fleischrindertage in Verden

Fleischrinderfreunde treffen sich

Der Züchterabend am Freitag,

den 13. Februar, findet wie ge-

wohnt im Auktionsring der Nie-

dersachsenhalle statt und wird

ab 21.00 Uhr durch die „Verde-

ner Spätlese“, die Eliteauktion

für weibliche Tiere, begleitet.

Der folgende Tag wird um

9.00 Uhr mit der „Galloway-

Bühne“ und der „Verdener Bul-

lenparade“ eingeleitet. Hier wer-

den alle 1a-prämierten Bullen

des Verkaufsprogramms vorge-

führt und kommentiert. Außer-

dem werden ca. 20 bewährte

Bullen der verschiedenen Ras-

sen als Werbeträger für die

Zuchtbetriebe und den Zucht-

verband vorgestellt und kom-

mentiert. Danach wird ein Richt-

wettbewerb von ausgesuchten

Top-Rindern unter dem Motto

„Verdens Zukunft“ stattfinden.

Nach engagierten Aktivitäten

der Verdener Jungzüchter wird

dann um 13.15 Uhr zur mit

Spannung erwarteten Auktion

übergeleitet. Mehr als 120 aus-

gesuchte Spitzenbullen der ver-

schiedenen Fleischrassen kom-

men zur Versteigerung durch

MASTERRIND-Auktionator Mi-

chael Hellwinkel. Kaufinteres-

sierte, die beste Bullen für die

nächste Decksaison suchen,

Freunde der Mutterkuhhaltung,

von der extensiven Highland-

Kuh bis zum intensiven Blonde

d’Aquitaine-Bullen, und Schau-

lustige, die Spaß an hervorra-

gend vorbereiteten Auktionstie-

ren haben, sind eingeladen, in

Verden dabei zu sein. Detail-

Auskünfte erteilt die

MASTERRIND unter Telefon

04231/679-170, per Fax -288

oder E-Mail fleischrinder@

masterrind.com. �

40

FLEI

SCH

RIN

DER

Am 13. und 14. Februar 2009 führen die niedersächsi-

schen Fleischrinderzüchter zum 30. Mal ihren Schau-

und Auktionstag in der Niedersachsenhalle in Verden

durch. Zur Jubiläumsveranstaltung dieses züchte-

rischen Highlights auf der deutschen Fleischrinder-

bühne werden wieder zahlreiche Gäste aus dem

In- und Ausland erwartet.

Die „Verdener Spätlese“ – immer wieder ein Highlight der Fleischrindertage

MR-40-41-FR-Tage.qxd 11.12.2008 8:03 Uhr Seite 1

Page 41: MASTERRIND Dezember 2008

MASTERRIND GmbH, Abt. Fleischrinder27283 Verden, Lindhooper Strasse 103TELEFON 04231.679-114, TELEFAX 04231.679-288INTERNET www.masterrind.com, EMAIL [email protected]

Freitag, 13. Februar 2009

13.00 Uhr Körung und Vorstellung der Verkaufsbullen

19.30 Uhr Züchterabend im Auktionsring

21.00 Uhr Verdener Spätlese –Sonderauktion selektierter Spitzenfärsen

Samstag, 14. Februar 2009

9.00 Uhr Galloway-BühneBullenparadeJungzüchterwettbewerb

12.30 Uhr Präsentation der Sieger

13.00 Uhr Auktion

30. Fleisch-rindertage

Spannende Februartage in Verden:

Grosse Bullenauktion · Schauprogramm

MR-40-41-FR-Tage.qxd 11.12.2008 8:03 Uhr Seite 2

Page 42: MASTERRIND Dezember 2008

Anguszüchter trafen sich in Holsteinund tagten in Niedersachsen

Treffpunkt war der an Nieder-

sachsen angrenzende Betrieb

von Jörn Christern und Dirk Lu-

dewig in Geesthacht, gleich hin-

ter der Elbe. Ein erstklassiger,

zukunftsweisender Marktfrucht-

Futterbaubetrieb mit einer Be-

triebsfläche von 370 ha, aufge-

teilt in 65 ha Grünland und 305

ha Ackerbau mit Getreide, Raps,

Zuckerrüben und Silomais in der

Fruchtfolge. An Rindern werden

50 Angus-Herdbuchkühe mit

Nachzucht, deren Wurzeln in

den 50er Jahren zu finden sind,

sowie 250 Mastbullen gehalten.

Hier stellt sich die Frage, warum

sich ein Betrieb mit solch einer

Flächenausstattung mit Mutter-

kuhhaltung und Bullenmast be-

schäftigt. Langeweile ist sicher

kein Beweggrund.

Bei näherer Betrachtung kann

festgehalten werden: in der Mut-

terkuhhaltung nutzt der Betrieb

ein Altgebäude und nimmt an

Umweltprogrammen teil, hält

dadurch die Gebäude- und Fut-

terkosten gering. Der Abkalbe-

zeitraum liegt in der ackerbauru-

higen Zeit von November bis Ja-

nuar. So werden Arbeitsspitzen

vermieden und die Weidesaison

der Kälber bis Anfang Oktober

hervorragend ausgenutzt. Die

Mutterkühe können, sofern die

Witterung es zulässt, ohne Wei-

teres bis Dezember auf den

Grünlandflächen verbleiben. In

der Winterfütterung besteht die

Ration ausschließlich aus Gras-

silage, Heu und Mineralfutter.

Alles im allem sehr gute Rah-

menbedingungen für eine wirt-

schaftliche Mutterkuhhaltung.

ProfessionellerMastbetrieb

Ein besonderes Highlight war

die Bullenmast mit 250 Tieren

auf Stroh in einem vor 30 Jahren

errichteten Altgebäude und ei-

nem Neubau aus dem Jahr

2000. Die Tiere sind in Groß-

buchten mit bis zu 40 Mastbul-

len untergebracht. Bei dem An-

blick der Tiere schlugen die Her-

zen der Anguszüchter höher -

über 200 Angusmasttiere auf ei-

nem Betrieb. Gefüttert wird eine

Mischration aus Mais und Gras-

silage mit einem entsprechen-

den Eiweißausgleich aus Raps

und Sojaschrot.

Die Schlachtergebnisse spre-

chen für sich. Im Durchschnitt

halten die Schlachtkörper

390 kg SG mit einer über 50pro-

zentigen U-Klassifizierung. Sollte

die Fettabdeckung einzelner Tie-

re nicht im gewünschten Bereich

von 2 oder 3 liegen, wird sofort

die Fütterung neu berechnet.

Diese Ergebnisse sind mit der

Rasse Angus möglich, wenn be-

stimmte Regeln Beachtung fin-

den wie z. B. optimale Haltung,

hervorragendes Fütterungsre-

gime und erstklassiger Blick für

schlachtreife Tiere.

Mit dieser positiven Grundstim-

mung ging es zurück über die El-

be nach Niedersachsen zur LVA

in Echem. Dort begrüßte uns Dr.

Landmann, der Leiter der Lehr-

und Versuchsanstalt. Er war es,

der in einer Zeit in der wir mit

MKS und BSE zu kämpfen hat-

ten, im Jahr 2000 die Mutterkuh-

haltung nach Echem holte und

in den Lehrplan aufnahm. Für

die Besucher war die sehr junge,

ausgeglichene Herde mit hervor-

ragenden Absatzkälbern bei Fuß

eine Augenweide.

Es zeigt sich wieder einmal,

dass die Mitarbeiter der LVA

auch mit Herz bei der Arbeit

sind, sonst hätten Herr Flögel,

Leiter des Fachbereiches Land-

wirtschaftliche Erzeugung, und

Herr Kropf, der als Ausbilder in

Echem tätig ist, verantwortlich

für die Herdenführung, nicht ei-

ne solche Herde vorstellen kön-

nen. Es ist gut zu wissen, dass

das Produktionsverfahren Mut-

terkuhhaltung in der LVA Echem

beherrscht wird und dieses Wis-

sen an junge Landwirte und an-

dere Interessierte weitervermit-

telt wird.

Im Anschluss an die umfangrei-

chen Betriebsbesichtigungen be-

richtete Friedrich Averbeck über

Aktuelles aus dem Hause der

MASTERRIND und Neues aus

dem Veterinärbereich.

An dieser Stelle ein herzliches

Dankeschön an die Familien

Jörn Christern und Dirk Ludewig

sowie die LVA Echem für die

Gastfreundschaft und die Bereit-

schaft, diesen Angustag auszu-

richten.

Thorsten Ahlers �

42

FLEI

SCH

RIN

DER

Im September war es endlich wieder so weit: das

Rassetreffen für die niedersächsischen Anguszüchter

stand auf der Tagesordnung. Die große Resonanz

mit über 60 Besuchern zeigte wie wichtig solche Zu-

sammenkünfte sind. Für viele Anguszüchter ist dieses

Treffen eine Gelegenheit, um über den eigenen Teller-

rand zu schauen und mit Züchterkollegen zu fach-

simpeln.

MR-42-43-Angus-Blonde.qxd 11.12.2008 8:06 Uhr Seite 1

Page 43: MASTERRIND Dezember 2008

43

Auf dem Betriebsgelände derAgrozucht GmbH Burkersdorferöffneten die Gastgeber Man-fred Göpfert (Agrozucht) undJens Heinrich (GimmlitztalerMutterkuh GmbH) die Veran-staltung pünktlich mit einemkleinen Imbiss und der Vorstel-lung ihrer Betriebe. Der Einla-dung waren knapp 30 Interes-sierte aus elf Betrieben und fastallen neuen Bundesländern undzusätzlich Niedersachsen ge-folgt. Nach dem gegenseitigenVorstellen der Teilnehmendenfolgten die Herdenbesichtigun-gen bei exzellentem Wetter.Die Reinzuchtherde der Gimm-litztaler Mutterkuh GmbH zeigtesich erfreulich neugierig amWeidezaun, sodass sich alle Be-teiligten aus der Nähe von derQualität der Tiere überzeugenkonnten. Geschäftsführer JensHeinrich berichtete über die bis-her geleistete und sichtbar guteZuchtarbeit, die 2004 mit demKauf von sechs reinrassigenJungrindern begann. Für dasUnternehmen, welches sichnach der Wende auf die Abset-zerproduktion mit größtenteilsKreuzungstieren konzentrierte,war dies der Startschuss für dieHerdbuchzucht. Neben 275 haDauergrünland und 220 Mutter-kühen steht inzwischen auchweibliche Nachzucht für einenweiteren Ausbau auf etwa 30Herdbuchkühe bereit. Die einge-setzte Topgenetik von Besa-mungsbullen wie Laidise, Pa-gnol oder auch Richelieu spie-gelte sich in den gesehen Färsenwider. Als Problem sprach HerrHeinrich die nicht optimale Be-samungsrate in seinem Betrieban, womit sich der Einsatz vonBullen im Natursprung nichtumgehen ließe. Nach seinen Er-fahrungen in Reinzucht und Ab-setzervermarktung steht die

Zucht auf genetisch hornloseTiere nicht im absoluten Vorder-grund, man sollte sie aber auchnicht aus dem Auge verlieren.Tageszunahmen und die damitverbundene Mastleistung derFresser sind von größerer Be-deutung für das Unternehmen,sodass in der vorgestellten Pro-duktionsherde ein gehörnterBlonder aus eigener Zucht seinegut bemuskelten Nachkommenpräsentieren konnte. Nach zahlreichen Fragen, Fach-gesprächen und Diskussionensetzten sich alle neugierigenZüchter wieder in RichtungAgrozucht GmbH in Bewegung.Die Agrozucht GmbH ist ein Be-trieb, der schon in den 80er Jah-ren mit der Mutterkuhhaltungbegann und heute auf knapp800 ha Grünland mit ca. 560Tieren, verteilt auf vier Rassen,hervorragende Zuchtarbeit lei-stet. Erfolge auf zahlreichenSchauen und Auktionen spre-chen hier für sich. An mehrerenHaltepunkten, wie Reinzucht-herde, aufgestallten Färsen so-wie verschiedenen Färsen- undJungrinderweiden, wurden dieZuchtziele des geschäftsführen-den Gesellschafters, ManfredGöpfert, für alle Besucher sicht-bar. Das gesteigerte Bedürfnisdes osteuropäischen Raumesnach typisch französischenBlonde d´ Aquitaine, dabei ge-netisch hornlos und mit gutemFundament ausgestattet, ist hiervon wesentlicher Bedeutung. Re-gelmäßige Reisen nach Frank-reich zu inzwischen befreunde-ten Züchtern und Ausstellungenbestätigen diese Aussage undseine Wahl von erworbenenZuchtbullen wie z.B. Bolder (Va-ter: Rochefort) oder Bolina (Va-ter: Tsar), von denen demnächstdie ersten Kälber erwartet wer-den.

Abgerundet wurde dieser Tagdurch den anschließend wieder-um sehr regen Erfahrungsaus-tausch untereinander bei einemweiteren Imbiss. Einstimmigwurde der Vorschlag nach einerWiederholung dieses Treffensangenommen und auch derWunsch, diese Zusammenkunftzur Tradition werden zu lassen.An dieser Stelle nochmals ein

herzliches Dankeschön an dieGastgeber und ihre Mitarbeiterfür viele interessante Einblickeund die gute Bewirtung, die al-len zuteil wurde.In der Hoffnung auf das Jahr2009 mit ähnlich engagiertenBetrieben – vielleicht in einemanderen Teil Deutschlands.

Katja Wötzel �

Rassetreffen der Blonde d’Aquitaine-Züchter in SachsenSamstag, den 11. Oktober, fanden sich die

ostdeutschen Züchter der Rasse Blonde d’Aquitainezu ihrem ersten gemeinsamen Erfahrungsaustauschin Frauenstein (Sachsen) zusammen.

Jungrinder auf der Weide der Gimmlitzer Mutterkuh GmbH (Foto M. Göpfert)

August 2008

Weidefest Schönbronn (Bayern)

Der unter der Organisation vonHerrn Klemm und seinen Züch-terkollegen aus vielen Bundes-ländern organisierte Richtwett-bewerb zur EuroBeef der RasseLimousin, bescherte unserenZüchtern der MASTERRINDgroße Erfolge. So siegte derschon von der Schwarz-Rot-Gold-Schau bekannte Titanes-Sohn Tigris P von der Agro-zucht Burkersdorf in der Klasseder Altbullen. Die Sulky-TochterEmilia Pp vom Zuchtbetrieb Ker-stin und Heiko Fischer konntesich in der Gruppe der Färsendurchsetzen. Mit Diana vomZuchtbetrieb Martin Peek domi-nierte eine Kuh mit Kalb bei Fußaus Niedersachsen ihre Richt-gruppe. Die Klasse der Jungbul-len entschied Vampir vom Li-mousinhof Klemm für sich.Spannend wurde es bei der

Wahl des EuroBeef Champions.Der französische Preisrichterentschied sich für die eindrucks-volle hornlose Färse Emilia Pp.Reservesieger wurde der überra-gende hornlose Altbulle Tigris P.Allen Gewinnern einen herzli-chen Glückwunsch und großeAnerkennung für die geleisteteZuchtarbeit!

Carsten Oeser �

Tigris Pp, ein beeindruckenderReservesieger

MR-42-43-Angus-Blonde.qxd 11.12.2008 12:51 Uhr Seite 2

Page 44: MASTERRIND Dezember 2008

44

FLEI

SCH

RIN

DER

Der neuerbaute Stall beherbergt

eine 45 Mutterkühe umfassende

Herde mit vielfältiger und hoch-

karätiger Genetik. Mit künstli-

cher Besamung wird ein interes-

santes Angebot an Nachzucht

angeboten. Bullen von z.B:

Rocky PP, Samson PP, Honan-

nes PP oder Steinadler P zeig-

ten, dass sie ihr Leistungsver-

mögen auch in einem Biobetrieb

bringen. Als Herdenbullen de-

cken aktuell Vin Venezia P

(Marywood x Paymaster), Herr-

scher sowie Hoeness (H. United

P x Hillmann Pp). Mit Iroc

Rocket wird auch Genetik aus

Übersee eingesetzt. Somit konn-

ten die Züchter auch einige Be-

samungsbullen in natura sehen.

Anschließend stellte Mathias

Urbach seinen seit 2003 beste-

henden Zuchtbetrieb vor. Was in

5 Jahren erreicht wurde, konnte

sich mehr als sehen lassen. In

einem neugebauten Stall zeigte

sich die männliche Nachzucht

von z. B. Laki II, Poldart P,

Atlantis P oder Javanais P in

prächtiger Verfassung. Deutlich

wurde, wie zügig man mit dem

Einsatz von Besamung einen

wesentlichen Zuchtfortschritt er-

reichen kann. Bei der Herdenbe-

sichtigung fiel allen die enorm

bemuskelte Nachzucht des Her-

denbullen Lando P (Lorenz PP)

auf. Lando verkörperte sehr gut

den von vielen angestrebten

mittelrahmigen Wirtschaftstyp.

Mitgliederversammlungim Schwalbennest

Mit Spannung wurde die Mit-

gliederversammlung im Hotel

Schwalbennest erwartet. Die im

Vorfeld kontrovers diskutierte

Gründung des Verbandes deut-

scher Simmentalzüchter (VdSi)

wurde mit einem unerwartet

knappen Mehrheitsbeschluss

rechtskräftig. Die ASR-Arbeits-

gruppe Fleckvieh-Fleisch besteht

jedoch bis zur Konsolidierung

des neuen Verbandes vorerst

weiter.

Am Sonntag stand der Besuch

des Lehr- und Versuchsgutes

Rudlos auf der Tagesordnung. In

Zusammenarbeit mit der Univer-

sität Gießen wurden For-

schungsergebnisse zum Verhal-

ten verschiedener Rinderrassen

und deren Auswirkungen auf das

betriebswirtschaftliche Ergebnis

vorgestellt. Mit der Entwicklung

eines Charaktertestes (Fluchtfak-

tor) wurde deutlich, dass die Se-

lektion auf umgänglichen Cha-

rakter Teil des Zuchtzieles sein

sollte. Praktiker kennen das Pro-

blem. Oftmals genügt ein einzel-

nes nervöses Tier, um eine gan-

ze Herde zu beunruhigen und ei-

ne Herdenbehandlung schwierig

oder sogar gefährlich zu ma-

chen. Das Gut züchtet mit 130

Mutterkühen die Rasse Fleck-

vieh-Fleisch. Als Herdenbullen

kommen Pauli P (Palma x Bog-

dan) und Gabor (Goldy x Ho-

nannes) zum Einsatz.

Ausklang im Erlenhof

Zum Abschluss des Treffens

stellte Winfried Müller seinen

Zuchtbetrieb Erlenhof vor, der

durch viele Schauerfolge einen

hohen Bekanntheitsgrad erreicht

hat. Der Biobetrieb hält seit

1984 Mutterkühe und züchtet

seit 10 Jahren genetisch hornlo-

ses Fleckvieh. Zum Einsatz

kommen Topvererber aus KB

und hochwertige Herdenbullen.

Beeindruckend war die Fitness

des mittlerweile 13 Jahren alten,

bekannten Herdenbullen Pom-

padour P. In schöner Umge-

bung des Erlenhofes klang ein

rundum gelungenes Treffen aus.

Einen bleibenden Eindruck hin-

terließen das hohe Engagement

aller Züchter sowie die sehr ge-

pflegten und modernen Stall-

anlagen. Außergewöhnlich war

auch die Ruhe aller Zuchther-

den. Den Züchtern sei für ihre

große Gastfreundschaft herzlich

gedankt. Deutlich wurde, wie zü-

gig sich die Fleisch-Fleckvieh-

zucht in Hessen auf ein sehr ho-

hes Niveau entwickelt hat. Das

wundervolle Herbstwetter und

die schöne Umgebung von Als-

feld machten die Veranstaltung

zu einem Erlebnis, das vielen

noch lange in Erinnerung blei-

ben wird.

Carsten Oeser �

In Hessen

Bundes-Züchtertreffender Rasse Fleckvieh-Fleisch

Am 11. und 12. Oktober stellten sich bei herrlichem

Herbstwetter und der ansprechenden Alsfelder

Umgebung vier hessische Fleischfleckviehzüchter mit

ihren Tieren vor. Die alljährlich von der ASR organi-

sierte Veranstaltung wurde auf dem durch viele

Schauen bekannten Zuchtbetrieb von M. Scheuer-

mann und A. Schleich durchgeführt und von

Dr. Röhrmoser vor ca. 100 Teilnehmern eröffnet.

Fleischfleckviehbulle VENEZIA PP (V. Marywood) – ein ehemaliger Besamungs-bulle der Station Meißen

Fleckvieh – zahlreiche Besucher auf dem Versuchsgut Rudlos

MR-44-45-Hessen-Hereford.qxd 11.12.2008 11:08 Uhr Seite 1

Page 45: MASTERRIND Dezember 2008

45

An einem Samstagim Oktober

Auf dem rustikalen Weidegelän-

de von Hergen Eickhorst in

Sandhatten bei Oldenburg wur-

den 18 Herefordbullen aufgetrie-

ben, die in vier Altersklassen

von MASTERRIND-Mitarbeiter

Torsten Kirstein gerichtet wur-

den. In der ältesten Klasse do-

minierte der rahmige und sehr

korrekte Wolfmann von Jens Rei-

mers, Henstedt-Ulzburg (RSH),

die Konkurrenz und wurde zu-

sätzlich mit dem Bundesreser-

vesiegertitel belohnt.

Ein außergewöhnlicher Rasse-

vertreter ist der zweite Klassen-

sieger Wrabeno 9R HN von

Frank Seifert aus Beilrode.

Enorm entwickelt mit über 1,65

m Kreuzbeinhöhe und mehr als

1.100 kg Körpermasse bei tadel-

losem Exterieur und harmoni-

scher Bewegung beeindruckte

Wrabeno 9R HN die Konkurrenz

und wurde anschließend zum

Bundessieger gekürt. Ob immer

größer, immer schwerer und im-

mer extremer die richtige Zucht-

Philosophie ist, muss der Rasse-

verband beantworten, an die-

sem Tage jedenfalls war Wrabe-

no 9R HN nicht zu besiegen.

Einen tollen Erfolg konnte der

Rinderzuchtbetrieb Elbaue Wie-

gand mit dem 1a-prämiierten

Colin verzeichnen. Der typvolls-

te aller Bullen wechselte im Zu-

ge der Auktion für 2.400 Euro

den Besitzer und deckt jetzt in

einer großen Zuchtherde in Bad

Fallingbostel. Auch die Qualität

des jüngsten Klassensiegers,

dem erst 14 Monate alte Wolf-

mann-Sohn Wolfram, wurde von

einem südniedersächsischen

Züchter mit dem Zuschlag von

1.900 Euro honoriert.

Insgesamt 33 Rinder aus 10

Zuchtbetrieben waren Anfang

Mai auf den Weiden von Hergen

Eickhorst in zwei

Herden aufgeteilt

worden. Der aktuelle

Bundesreservesieger

Wolfmann und der

britischstämmige

Classic Romany

deckten ab Juli dort

die Rinder und so

entstanden einige

sehr interessante An-

paarungen.

Die Zuchtwartin des

Rasseverbandes,

Frau Dr. Roffeis,

stellte dem interes-

sierten Publikum

schließlich die 20

tragenden Verkaufs-

rinder vor, aus denen

das beste Verkaufs-

rind ausgewählt wur-

de.

Die Wolfmann-Toch-

ter Karla von Jens

Reimers konnte den

größten Zuspruch

auf sich vereinen

und wurde bei der

abschließend mit

Spannung erwarte-

ten Auktion mit dem

Tageshöchstpreis

von 1.650 Euro zuge-

schlagen. Wie bei

der Premiere im Vor-

jahr konnten sämtli-

che Rinder flott ver-

kauft werden. Mit

Preisen von 1.150 bis

1.650 Euro wurde ein

Durchschnittspreis

von 1.315 Euro er-

zielt. Mit einem

zünftigen Züchter-

abend endete dieser

Samstag, der wohl

frühestens in zwei

Jahren eine Wieder-

holung finden wird.

Torsten Kirstein �

Die deutschen Highlandzüchter veranstalteten in

Cloppenburg ihre Bundesschau, die Anguszüchter

lösten ihre Färsenweide in Hessen auf, der polnische

Fleischrinderverband hatte zur Landesschau anläss-

lich der Farma nach Warschau geladen und der

Bundesverband Deutscher Herefordzüchter präsen-

tierte mit der Bundesbullenschau mit anschließender

Färsenauktion ein weiteres Highlight an diesem

Samstag, dem 4. Oktober.

Bundessieger Wrabeno

MR-44-45-Hessen-Hereford.qxd 11.12.2008 8:11 Uhr Seite 2

Page 46: MASTERRIND Dezember 2008

Sächsische Fleischrindzüchter zuGast in Tschechien

Mit fast vollem Bus, das nass-kalte Oktoberwetter verhinderteeine hundertprozentige Auslas-tung aufgrund von Erkältungen,starteten wir am 22. pünktlichum sieben Uhr von Meissen-Korbitz aus gen Osten. ErsterGastgeber war der Blonded’Aquitaine-Zuchtbetrieb Stastnyin der Nähe von Ustek. Hierwurde uns eine 60köpfige, vorKurzem aus Frankreich impor-tierte, tragende Färsenherde vor-gestellt. Die hohe Qualität be-eindruckte genauso wie die Ein-heitlichkeit der Herde. Auch beiden vorgestellten Deckbullenzeigte sich die Rasse von ihrerbesten Seite. Neben den originalfranzösischen Bullen verrichtetauch ein hornloser Blonded´Aquitaine Bulle aus Sachsenseinen Dienst als Vererber.Darauf war nicht nur sein anwe-sender Züchter stolz.

Dänische GenetikWeiter ging es Richtung Louny,wo wir mit Spannung dieFleischfleckvieh-Herde des Be-triebes ZD Rocov erwarteten.Die Herkunft der Deckbullenhatte internationalen Charakter.So wurde neben einheimischenTieren auch ein Bulle aus Meck-lenburg vorgestellt. Überra-schend stellte uns der Betriebs-leiter den dänischen Spitzen-und Besamungsbullen Holm Ul-

rick P vor. Es hatten doch einigeZüchter mit ihm besamt. Dochdieser Bulle erfüllte vom Exte-rieur nicht ganz die in ihn ge-setzten Erwartungen! Dessenwaren sich alle Fleischfleckvieh-züchter einig. Da der erste Tag im Hotel füreinige Hartgesottene erst amnächsten Morgen ausklang, kamuns ein morgenlicher Spazier-gang in einem großen Wildgehe-ge gerade recht. Hier wird seitLangem eine Kuriosität gehal-ten: weißes Rotwild. Leider hattesich der kapitale Platzhirsch we-nige Tage vor unserer Ankunftdazu entschlossen, den Weg indie Freiheit einzuschlagen. ImAnschluss daran besichtigtenwir das Nationalgestüt Kladruby,das UNESCO-Kulturerbe ist. Un-ter Schutz stehen nicht nur diehistorischen Stallungen, son-dern auch die Kladruber Schim-mel, welche – im Typ des schwe-ren Barockpferdes – früher dieWagen der Könige bewegten. Al-le waren sich einig, dass die An-lage samt lebendigem Inhalt alseine Art Museum erhalten blei-ben muss. Die Ahnentafel derZuchthengste reichte bis ins 16.Jahrhundert zurück!

Gülle zur EinstreuWeiter ging es zum Betrieb ZDKrucemburk mit 700 Tieren derRasse Milchfleckvieh, die an ei-

nem modernen Melkkarussellgemol-

ken werden. Erstaunlich war dieEinstreutechnik: Mit Abwärmeaus der Biogasanlage werden diefesten Teile der Gülle getrocknetund als Einstreu für die Liegebo-xen genutzt. Ist die Einstreu ver-braucht, findet das Substrat will-kommenen Absatz als Dünger inGärtnereien und Ackerbaubetrie-ben.Der Abend klang mit einer Be-sichtigung und Verkostung in derhistorischen Brauerei „Rebel“ inHavlickuv Brod aus. Bei so vielgutem tschechischen Gersten-saft - die Firma ISB Geneticspendierte ein ganzes Fass da-von - entsteht auch viel Kreativi-tät. So wurde von den Charolais-züchtern die Gründung einer In-teressengemeinschaft der „Cha-rolaiszüchter in Sachsen“ be-schlossen, die bereits eine ersterecht gut besuchte Gründungs-veranstaltung durchführte undzum Ziel hat, die Rasse in Sach-sen voranzubringen.

WintereinbruchAm letzten Tag besuchten wirden Familienbetrieb Hladik, aufdem die Rasse Aberdeen Angusgehalten wird. In herrlicher Rau-reif-Landschaft präsentierte sichein sehr moderner Familienbe-trieb mit sehr guten Tieren. Zum Abschluss der Reise zeigte

der Betriebsleiter von ZD Po-zovice seine original fran-

zösische Charolaisher-de, die uns wirklich in

Erstaunen versetzte.Alle Tiere der gro-

ßen Herde warteten mit einerSuperqualität und Leistung auf.Für einige Züchter anderer Ras-sen Anlass, über ihre Rassewahlnachzudenken. Außerdem be-sitzt das Unternehmen eineMilchviehherde der Rasse Mont-beliard. Alle männlichen Kälberwerden im Betrieb in einem sehrkomfortablen Bullenstall gemäs-tet. Für viele unserer Landwirtewar dies der erste Kontakt mitdiesem milchbetonten französi-schen Fleckvieh. Allerdings liegtdie Rasse in den Merkmalen Zu-nahme und Bemuskelung weithinter unseren Fleischfleckvieh-tieren zurück. Eben milchbetont,wie bereits erwähnt. Im An-schluss an ein zünftiges Mittag-essen stand dann die Rückreisein die Heimat nach Sachsen aufdem Plan.Fazit: Die tschechische Viehzuchtist in Qualität und Leistung sehrgut entwickelt. Die Rassestrukturist im Milchviehbereich andersgegliedert, wobei auch hier derTrend zur „Holsteinisierung“ er-kennbar ist. Im Fleischrindsektorist die Rasse Charolais am wei-testen verbreitet, gefolgt vonLimousin, Fleischfleckvieh undAberdeen Angus.Wir danken unseren tschechi-schen Gastgebern und vor allemHerrn Baloun für die gute Vorbe-reitung und Durchführung derReise. Uns hat es viel Spaß ge-macht und wir konnten vieleneue Eindrücke und Erfahrungenmit nach Hause nehmen.

Carsten Oeser �

FLEI

SCH

RIN

DER

Laut einem bekannten Volkslied gehen die Sachsensehr gern auf Reisen. Vom 22. bis 24. 10. 08 war es für die Fleischrindzüchter wieder einmal soweit.Diesmal führte der Weg ins Nachbarland Tschechien,wo uns der Stand der Fleischrindzucht aber auch derMilchviehhaltung von Herrn Baloun vom PartnerISB Genetik vorgestellt wurde.

Herdenbulle in Pozovice – Direktimport Frankreich

Aberdeen Angus in Tschechien

46

MR-46-47-Tschechien-Highland.qxd 11.12.2008 8:12 Uhr Seite 1

Page 47: MASTERRIND Dezember 2008

47

Ein Bundessiegertitel, zwei Re-servesiege, drei 1a-, sowie drei1b- und zwei 1c-Platzierungenwurden von den Niedersachsenerreicht. In der Rinderklasseging „Madita von Stelle“ ausdem Zuchtbetrieb Hannelore

Uhlhorn, Twistringen, vorn. Dasschauerfahrene Rind überzeugtedie schottische Richterin, Heat-her Corrigal, durch ihre eleganteBewegung und ihre Stärke inSchultern sowie Bemuskelung.Nur knapp geschlagen erreichte

„Amanda Fox of Blocken“, vonder Familie Helmerichs ausStuhr, eine verdiente 1b-Platzie-rung. Sie bestach die Besuchermit ihrer Länge und ihrem schö-nen Rassetyp.In der Klasse 4 konnte „Lindsayvom Lehstener Moor“ den er-sten Platz für sich verbuchen.Lindsay zeigte enormen Rasse-typ, Breite und einen ausdrucks-starken Kopf. Anschließend wur-de „Lindsay vom LehstenerMoor“ Reserve-Bundessiegerin.Besitzer Sven Frerichs aus Lox-stedt freute sich sehr über denErfolg.Die Richtgruppe von sechs Kü-hen und Kälbern bekam vomPublikum viel Aufmerksamkeit.Hier errang der bekannte Züch-ter Gerd Bedürftig mit „Dossan10th von Heise“ mit Kuhkalb beiFuß, einen stolzen 1b-Preis. DieKuh zeigte in der großen Gruppeein gutes Skelett, feste Oberlinieund harmonischen Rassetyp.Die letzte Klasse des Bullenwett-

bewerbs ließ Zuschauer- undZüchterherzen höher schlagen.Der sechsjährige Bulle „SeumasRuadh 2“ aus dem Betrieb GerdBedürftig, Hollen, führte seineKlasse an. Seine enorme Typstär-ke und sehr gute Bemuskelungbrachten ihm den Bundessieg.Züchter Stefan Janz, Schnegaund der jetzige Besitzer Gerd Be-dürftig freuten sich über den Er-folg. „Orkan vom Eifgental“ mitseinen acht Jahren ältester Bulleim Schauring, wurde von Besit-zer Gerold Lintelmann in denRing geführt und sahnte die 1b-Platzierung ab. Seine Frische inTyp, Bemuskelung und Skelettbrachten ihm den Titel Bundes-Reservesieger ein.Die Highland-Cattle-Züchter ausdem MASTERRIND-Gebiet zeig-ten ein insgesamt exzellentesErgebnis auf der Bundesschau.Glückwunsch allen Züchternund Besitzern.

Timo Heimsoth �

22. Bundesschau

Niedersächsische HighlandzüchtertriumphiertenDie 22. Bundesrasseschau Highland-Cattle fand am

4. Oktober 2008 in Cloppenburg statt.

Insgesamt wurden knapp 70 Tiere in der Münster-

halle aufgetrieben, darunter 15 aus Niedersachsen.

Die gut besuchte Schau wurde von Gästen aus

Schottland und Finnland abgerundet.

Bundessieger „Seumas Ruadh 2“ mit seinem Besitzer Gerd Bedürftig

Hochengagierte ZüchterHervorragend vorbereitet, ganzstark beschickt und gut besuchtwar die diesjährige Herbstkö-rung der niedersächsischenHighland Cattle-Züchter aufdem Betrieb von Martin Holmin Oyten.Die Veranstaltung ist nicht nurals Sammelkörung sondern alsStandortbestimmung konzipiert.So wurden neben sechs zu kö-renden Bullen immerhin weitere11 Bullen zur abschließendenSchau gemeldet. Es spricht fürden Einsatzwillen und die Soli-darität der niedersächsischenHighland Cattle Züchter, dasssie eine derartige Veranstaltungauf die Beine stellen. Den bestenBullen des Körprogramms stellte

Willi Siebke aus Hackenstedt miteinem sehr schönen in Schott-land gezogenen Bullen. 128 In-dexpunkte und die Maximalnotevon 9 im Typ zeichnen diesenAusnahmebullen aus. Den Ge-samtsieger der Schau stellte Mi-chael Glander aus Delmenhorstmit „Shabou von der Rehhecke“.Sehr viel Qualität der Rasse, eineenorme Länge und eine starkeHarmonie im Körperbau zeich-nen den Besten des Tages aus.Mit im Rennen war „Camelot ofGreenfield“ von Fritz Hadeleraus Pennigsehl. Dieser schwarzeVertreter der Rasse ist ebenfallsein Ausnahmebulle, den einüberragender Typ und eine eben-so überragende Bemuskelung

auszeichnen. Den Ausrichternund allen Züchtern, die Bullenvorstellen gilt – unabhängig vonder Rangierung im Wettbewerb –

höchste Anerkennung für denEinsatz für ihre Rasse.

Friedrich Averbeck �

Den besten Körbullen der diesjährigen Veranstaltung stellte Willi Siebke ausHackenstedt (Landkreis Hildesheim) vor

MR-46-47-Tschechien-Highland.qxd 11.12.2008 8:12 Uhr Seite 2

Page 48: MASTERRIND Dezember 2008

48

FLEI

SCH

RIN

DER

Aktuell 12 Herdbuchkühe mit

Nachzucht umfasst die von

französischer Genetik geprägte

Mutterkuhherde. 26 verschiede-

ne Väter bei 42 Tieren ist das Re-

sultat des hohen Anteils künstli-

cher Besamung. Nachzuchten

der bekannten Vererber wie

Paladin, Vengeur, Top-Univers,

Rodin, Panama, Pedro und

Topaz präsentierten sich in sehr

guter Kondition und ließen den

Zuchtfortschritt der Herde

erkennen. Neben der Besamung

werden hoffnungsvolle Zuchtrin-

der und -bullen aus Frankreich

und Niedersachsen bei Bedarf

zugekauft.

Vor der Besichtigungstour hat-

ten die anwesenden MASTER-

RIND-Mitarbeiter drei Charolais-

kühe bewertet, die mittels Be-

wertungsbögen von den Züch-

tern bonitiert werden sollten.

Mit den geringsten Abweichun-

gen konnten schließlich Ludger

Hülsmann, Vechta, und Johan-

nes Böschen, Ottersberg, auf-

warten. Ersterer erhielt ein vom

Veranstalter gestifteter Embryo

der Abstammung Classic x

Pedro/Gentleman.

Kulturell bereichert wurde der

Tag mit einer Eisenbahnfahrt

durch das angrenzende Golden-

stedter Moor. Fachkundige In-

formationen zur Entstehung, Er-

haltung und Förderung des

Hochmoores ließen die holprige

Tour zu einem kurzweiligen

Event werden. Beim abschlie-

ßenden Kaffeetrinken wurden

aktuelle Charolais-Themen be-

sprochen und Vorfreude auf die

anstehende Bundesschau in

Northeim blitzte in den Augen

der teilnehmenden Züchter auf.

Vielen Dank an Josef Fraas und

seine Frau für den uneigennützi-

gen, informativen und gesellig

gestalteten Niedersächsischen

Charolaistag 2008.

Torsten Kirstein �

Charolais-Rassetreffen in VechtaDie niedersächsischen Charolaiszüchter trafen sich

Anfang September bei Josef Fraas in Vechta zum

diesjährigen Rassetreffen. Von einer genetisch hoch-

interessanten Charolaisherde konnten sich etwa 50

anwesende Züchter bei bestem Spätsommerwetter

überzeugen.

Das zweite Jungzüchtertreffen

auf Bundesebene fand vom 29.

bis 31. August 2008 auf den nie-

dersächsischen Betrieben Jörg

Einemann, Ottersberg, und Mar-

ko Beu, Osterholz-Scharmbeck,

statt.

Knapp 20 Jungzüchter aus ver-

schiedenen Bundesländern tra-

fen sich gegen 18 Uhr auf dem

Betrieb Einemann zur Betriebs-

besichtigung. Hier sahen sie die

17köpfige Mutterkuhherde mit

ihren Kälbern bei Fuß. In der

Herde deckt der hornlose Bulle

Malibou (RZF 105).

Anschließend ging es zum ge-

mütlichen Teil des Abends über.

Bei Gegrilltem und Getränken

lernte man sich näher kennen.

Der Samstag begann mit der Be-

sichtigung des Betriebes von

Marko Beu in Isehorn. Auf ver-

schiedenen Weiden sahen wir

insgesamt 42 Mutterkühe mit ih-

ren Nachzuchten. Einige Sieger-

tiere konnten an idyllisch gelege-

nen Orten begutachtet werden,

so auch der Bulle Epson, der mit

seinen immerhin sieben Jahren

sehr zu überzeugen wusste. Zu-

dem hat er einen stolzen RZF

von 123 aufzuweisen.

Nach dem Mittagessen startete

die Vorbeurteilung eines Jungbul-

len, hierbei wurden die Merkma-

le Typ, Bemuskelung und Skelett

verständlicher unterteilt, so dass

jeder Teilnehmer einen Einblick

gewann, was in die jeweilige No-

te einfließt. Danach war jeder auf

sich allein gestellt und musste

die ihm zugeteilten Tiere beurtei-

len. Am Nachmittag stand das

Scheren auf dem Programm. Es

gab eine kleine Einführung, über

Dinge, auf die besonders zu ach-

ten ist, wenn Kopf, Keule oder

Rücken zu scheren sind. Den

Jungzüchtern wurde noch einmal

nahegelegt, darauf zu achten,

dass alles dem Vorteil des Tieres

dienen soll. Nach dieser Kurzan-

leitung konnte jeder sein neu er-

worbenes Wissen direkt am Tier

ausprobieren.

Zum Ausklang des Tages trafen

sich alle zum gemeinsamen Es-

sen auf dem Betrieb Beu wieder.

Am nächsten Morgen ging es

dann um die „Wurst“. Einige

Tiere standen parat, um von den

Jungzüchtern beurteilt zu wer-

den. Alle Bögen wurden ausge-

wertet und den zwei Besten ein

Pokal überreicht. Sieger wurde

Christian Kropp, Oberneuland,

er hatte die meisten Überein-

stimmungen. Nur knapp dahin-

ter platzierte sich Kerstin Pralle

vom Hof Willingen.

Nach der Siegerehrung machten

sich alle auf den Heimweg. Be-

danken möchten wir uns bei den

Familien Einemann und Beu für

die freundliche Bewirtung.

Timo Heimsoth �

Bundes-Charolais-Jungzüchtertreffenin Niedersachsen

Teilnehmer und Veranstalter des Charolais-Jungzüchtertreffens

MR-48-49-Charolais-Nikita.qxd 11.12.2008 8:19 Uhr Seite 1

Page 49: MASTERRIND Dezember 2008

49

Manfred Thiele, Präsident des

Verbandes, informierte in seiner

Eröffnungsrede, dass die Zahl

der Büffel in Deutschland mitt-

lerweile auf 2 000 Tiere ange-

wachsen ist und davon 200 in

Sachsen gehalten werden. Die

Tierzahlen seien weiter im Wach-

sen. Dabei betonte er, dass Büf-

fel speziell zur Landschaftspfle-

ge eine Alternative zu Rindern

sein können. Im Vordergrund

steht jedoch eine nachhaltige,

auf Fleisch- oder Milchprodukti-

on ausgerichtete, wirtschaftliche

Haltung, ohne den Hobbybe-

reich in Abrede zu stellen. Frau

Dr. Peeva aus Bulgarien zeigte in

ihrem Vortrag die lange Ge-

schichte der Büffelzucht in

Europa. Zur Zeit der Türkenkrie-

ge tauschte man Kriegsgefange-

ne gegen Büffel, heute stehen in

Bulgarien 12 Bullen auf Besa-

mungsstationen, deren Mütter-

leistung über 5 000 kg mit 8 %

Fett und 4,7 % Eiweiß liegt.

Nachfrage steigt

Prof. Dr. Vale aus Brasilien be-

richtete über beim Büffel vor-

kommende Erbkrankheiten wie

zum Beispiel den durch Inzucht

relativ weit verbreiteten Albinis-

mus. Dieser Gendeffekt stellt in

heißen Ländern ein ernstes Pro-

blem dar. Insgesamt werden in

Südamerika 4,9 Mill. Büffel ge-

halten, davon 90 % in Brasilien.

Die Fleischvermarktung findet

im Premium-Food Bereich statt

und erfreue sich international

steigender Nachfrage. Ein

Grund dafür dürften die ernäh-

rungsphysiologisch guten Eigen-

schaften, wie z. B. niedrigerer

Cholesteringehalt als Hähnchen-

fleisch, sein. Natürlich aber

auch die Schmackhaftigkeit und

Exklusivität des Produktes, so

Dr. Golze von der Sächsischen

Landesanstalt. Im 3. Teil ihres

Vortrages zur Untersuchung der

Büffelmilch, berichtete Frau Dr.

Schafberg von der Uni Halle-

Wittenberg über neueste Er-

kenntnisse der Forschung im

Bereich der Büffelmilch.

Über die Geschichte der Büffel-

zucht im Raum Siebenbürgen

berichtete Herr Schobel aus

Würzburg. Mit bemerkenswer-

ten historischen Aufzeichnun-

gen wurde unter anderem deut-

lich, dass der Hausbüffel die da-

mals vorkommenden Steppen-

rinder aus diesem Gebiet fast

verdrängte. Dass wertvolle Ei-

genschaften wie Vielseitigkeit

und Robustheit heute wieder ge-

fragt sind, beweist das über die

Jahre anhaltende Interesse der

zahlreichen Besucher an den

Veranstaltungen rund um den

Hausbüffel.

Carsten Oeser �

7. Deutscher Büffeltag inChursdorf/SachsenDie mit ca. 50 Besuchern sehr gut besuchte

Veranstaltung beinhaltete mit den Vorträgen

internationaler Referenten einen ausgesprochen

vielfältigen und interessanten Themenkreis.

Nikita und Venus siegten in LindernAuf der Kreistierschau für die

Landkreise Vechta und Cloppen-

burg in Lindern waren auch in

diesem Jahr wieder zahlreiche

Fleischrinderzüchter mit Demo-

Tieren vor Ort. Dank der guten

Vorarbeit von Charolaiszüchter

Rainer Moormann und der straf-

fen Organisation der Ausstel-

lungsleitung bereicherten die

Charolais, Limousin, Galloways,

Highland und Hinterwälder die

gut besuchte Veranstaltung.

Nach einer ausführlichen Kom-

mentierung der Rassen endete

die Präsentation mit der Wahl zu

Miss und Mister Lindern. Der Li-

mousinbulle Nikita von Lokalma-

tador Josef Knurbein sowie die

Charolaiskuh Venus mit tollem

Bullenkalb bei Fuß von Rainer

Moormann, Essen-Herbergen,

wurden die Sieger des Tages.

Torsten Kirstein � Nikita und Venus siegten in Lindern – Gesamtbild mit allen Tieren

Wasserbüffel als Zugtiere in Rumänien

Wasserbüffel nach Feierabend

MR-48-49-Charolais-Nikita.qxd 11.12.2008 15:37 Uhr Seite 2

Page 50: MASTERRIND Dezember 2008

Drittlandsmärkte öffnen sich trotz neuer Beobachtungsgebiete

Weitere Vermarktungsaktivitäten vonBT-Entwicklung a

Auktion

Die Auftriebszahlen auf den ein-

zelnen Auktionsplätzen liegen

weit über den bisherigen – gera-

de im Bereich der abgekalbten

Färsen. Die zur Vermarktung an-

gebotenen Tiere teilen sich in

zwei Fraktionen: auf der einen

Seite durchgeimpfte Färsen, die

auf Blauzunge negativ unter-

sucht und aus der so genannten

freien Zone sind. Für diese Tiere

sind alle Wege offen, sie können

über die deutschen Grenzen

hinweg gehandelt werden. Hier

sind besonders die italienischen

und spanischen Kunden erneut

in den Markt eingestiegen und

bereit, für diese verhältnismäßig

wenigen Tiere horrende Preise

zu zahlen. Die im Ausland ver-

marktungsfähige Tierzahl vari-

iert auf den einzelnen Auktions-

orten von nahezu null bis 70

Prozent. Die zweite Fraktion bil-

den folglich die Tiere, die nur in-

nerhalb Deutschlands gehandelt

werden können. Die innerdeut-

sche Nachfrage ist zurzeit eher

verhalten, der momentane

Milchauszahlungspreis trägt si-

cherlich seinen Teil dazu bei, die

Preise passen sich der Nachfra-

ge an.

Export

Die Drittlandsmärkte haben ihre

Pforten geöffnet. Aus den freien

Gebieten werden momentan tra-

gende Färsen für Russland, die

Ukraine und Kroatien angekauft.

Erfreulicherweise werden aber

auch im Beobachtungsgebiet

weiter Rinder angekauft. Diese

Tiere sind für die nordafrikani-

schen Staaten Marokko und Tu-

nesien bestimmt, die weiter öst-

lich reisenden Rinder treten den

Weg nach Vorderasien in den Li-

banon an. Innerhalb der EU

kann momentan im tragenden

Bereich nur Griechenland belie-

fert werden. In den übrigen EU-

Ländern werden ansonsten le-

diglich abgekalbte Färsen nach-

gefragt. Das Angebot exportfähi-

ger Färsen ist BT-bedingt jedoch

eher beschränkt, so dass fast

ausschließlich der Auktionszu-

kauf bleibt.

Im Vergleich zum sehr mäßigen

Vorjahresergebnis in Sachsen

lässt die aktuelle Situation im

Angebot tragender und abge-

kalbter Färsen Optimismus zu.

So wurde die Anzahl verladener

Exporttiere im Oktober zum Vor-

jahresmonat mehr als verdop-

pelt. Die Preise sind, bezogen

auf die Zeiträume vor 2007,

nach wie vor interessant. Wich-

tig ist, dass auch den sächsi-

schen Rinderzüchtern noch stär-

ker bewusst wird: Jedes nicht

wirklich selbst benötigte und

deshalb verkaufte Rind stabili-

siert das betriebswirtschaftliche

Ergebnis des Landwirtschaftsbe-

triebes. Darum gilt: so zeitig wie

möglich entscheiden, welche

Tiere verkauft werden können.

Gefragt sind vor allem niedertra-

gende Färsen und Jungkühe, ca.

2-6 Wochen nach der Kalbung,

ab ca. 25 kg Milchleistung.

Ab-HofWie auch in den anderen Ver-

marktungssparten liegt im Ab-

Hof-Geschäft ebenfalls ein gro-

ßes Angebot an abgekalbten Fär-

sen vor, speziell aus den aktuel-

len Beobachtungsgebieten. Die

Nachfrage ist momentan eher

verhalten, zieht in den letzten

Tagen aber leicht an.

Im Bereich Kälber und Jungrin-

der sind neben Einzeltieren

auch mehrere Jungviehbestände

am Markt zu haben. Gerade Fär-

senaufzuchtbetriebe oder Betrie-

be, die noch Stallplatzkapazitä-

ten besitzen, können momentan

aus einer ungewohnt großen

50

VER

MA

RK

TUN

G

Erst vor Kurzem freute man sich noch über die abge-

schlossene zweite Blauzungen-Impfung und das da-

durch weitere Handelswachstum der geimpften Tiere

innerhalb der Europäischen Union, aber auch in die

begehrten Drittländer. Schon überfällt Niedersach-

sen die Nachricht über einen neuen Blauzungen-Vi-

rus. Sicherlich ist die momentane Situation schwer

einzuschätzen, somit ist es in Niedersachsen ratsam,

abzuwarten und die aktuellen Handelsmöglichkeiten

soweit wie möglich zu nutzen. In Sachsen sollte die

Chance genutzt werden, um vermarktungsfähige

Tiere zu guten Preisen abzusetzen.

Preise der AuktionsfärsenEuro / Tier

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Zuschlagspreise in Verden ohne MwSt.

2150

1950

1750

1550

1350

1150

950

Preise der weiblichen ZuchtkälberEuro / Tier

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Zuschlagspreise in Verden ohne MwSt.

650

600

550

500

450

400

350

300

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2007

2008

2007

2008

MR-50-51-Vermarktung.qxd 12.12.2008 6:37 Uhr Seite 1

Page 51: MASTERRIND Dezember 2008

g abhängig

51

Auswahl selektieren.

Zum heutigen Zeitpunkt und al-

ler Voraussicht nach auch bis

Ende des Milchwirtschaftsjahres

werden vermehrt komplette

Herden zur Vermarktung erwar-

tet. Bestandsgrößen von 15 bis

200 Kühe bilden hier für wachs-

tumswillige Betriebe sicherlich

eine interessante Alternative.

Ausblick

Die aktuell undurchsichtige Si-

tuation lässt weder für Verkäufer

noch für Käufer derzeit eine kon-

krete Planung zu. Das erneute

Auftreten der Blauzungenkrank-

heit wird uns sicherlich noch

länger beschäftigen. Über etwai-

ge Änderungen gibt Ihnen Ihr

MASTERRIND-Ansprechpartner

gern aktuelle Auskünfte. Nichts

desto trotz nutzen Sie die aktu-

elle Nachfrage nach niedertra-

genden Färsen für den Export

und melden Sie diese Tiere um-

gehend an.

Matthias Rößler

Christiane Soller �

Wie eine Analyse der verschiede-nen Auktionen für Qualitätsmast-vieh zeigt, verstärkt sich beimEinkaufsverhalten die gezielteQualitätsorientierung der Kun-den. Um die Vermarktung auchzukünftig attraktiv gestalten zukönnen, sollten die Mutterkuh-halter daher folgenden Gesichts-punkten unbedingt Beachtungschenken. Nach dem Wegfall derdirekten Tierprämien kommt derLeistungsfähigkeit des Einzeltie-res eine deutlich gestiegene Be-deutung zu. Tiere mit hochwerti-ger Genetik, sprich reinrassigeHerkünfte der intensiven Fleisch-rassen, werden daher verständli-cher Weise bevorzugt nachge-fragt. Die Selektion in den Her-den sollte dementsprechend for-ciert werden, denn eine gute Kuhmacht nicht mehr Arbeit als eineschlechte, steigert aber Zufrie-denheit und Ertrag! Beim Deck-bulleneinsatz gilt es einen Top-bullen auszuwählen, um dasWachstumspotenzial undFleischbildungsvermögen derKälber zu optimieren. Weiterhinsollten grundlegende Arbeitsab-läufe wie Parasitenbekämpfung,Herdentrennung, Weideführung,Mineralstoff- und Wasserversor-gung nicht vernachlässigt wer-den.Nicht zu unterschätzen ist dieWahl des richtigen Vermarktungs-zeitpunktes. Dabei gilt es zum ei-nen, möglichst einheitliche Par-tien zusammenzustellen undzum anderen, die Mutterleistungüber eine entsprechend langeSäugedauer voll auszuschöpfen.Zwar sind die Kilopreise bei leich-ten Tieren höher, sollten bei hö-heren Absetzergewichten abernicht darüber hinweg täuschen,dass letztlich der Erlös pro Mut-terkuh über die Ökonomie ent-scheidet. Die nebenstehendeGrafik zeigt einen Preisvergleichnach Gewichtsklassen zwischendurchschnittlichen Qualitäten imordentlichen Qualitätsbereichund den jeweiligen Spitzenquali-täten. Es zeigt sich eindeutig,dass eine Qualitätsoptimierung

In Sachsen wird die Vermark-

tungssituation in den kom-

menden Monaten für die dor-

tigen Betriebe sehr günstig

sein. Derzeit ist es nicht ab-

zusehen, dass Restriktionen

gegen die Verbreitung der

Blauzungen-Krankheit (Typ 6)

die Vermarktung behindern

werden. Nutzen Sie diese

Chance.

Qualität machtsich bezahlt

Limousin-Bulle: Nicht am Deckbullen sparen, der Einsatz von Top-Bullen zahltsich aus

nachhaltig zur Stärkung derMarktposition und Verbesserungder Einkommenssituation führt. Die aktuelle Marktsituation istvon durchaus reger Nachfragebei den männlichen und einereher verhaltenen Nachfrage beiden weiblichen Tieren gekenn-zeichnet. Zusätzlich wirkt sichder Impfstatus bezüglich Blau-zunge insbesondere bei denweiblichen Absetzern eindeutigauf die Vermarktungschancenund damit einhergehend auchgravierend auf die Preisgestal-tung aus. Die dringende Empfeh-lung zur möglichst frühzeitigenBT-Impfung bleibt somit in jedemFall bestehen! Dabei sollte außer-dem unbedingt darauf gedrungenwerden, dass die Impfdaten indie Hit-Datenbank eingestelltwerden! Dies spart einerseits un-nötiges Geld für BT-Atteste undist zur Vermeidung eines absolu-

ten Dokumentations-Chaos(Grundimpfung, Nachimpfun-gen, Impfungen gegen verschie-dene Virus-Typen usw.) unum-gänglich.Die erste Auktion für Qualitäts-mastvieh im neuen Jahr steht amDonnerstag, dem 15. Januar2009, auf dem Veranstaltungska-lender. Anmeldungen dazu undzu den weiteren Auktionen bzw.zur Ab-Hof-Vermarktung richtenSie bitte rechtzeitig an uns.An dieser Stelle möchte sich dieFleischrinderabteilung der MAS-TERRIND bei allen Verkäufernund Käufern für die hervorragen-de Unterstützung im laufendenKalenderjahr bedanken und zurFortsetzung der vertrauensvollenZusammenarbeit im Neuen Jahreinladen.

Johannes Röttger �

Preisvergleich nach GewichtsklassenEuro / Tier

175 kg 225 kg 275 kg 325 kg 375 kg 425 kg

Gewicht

900

800

700

600

500

400

300 �

��

��

��

��

��

��

Ml. Durchschnitt

Ml. Optimal

Wbl. Durchschnitt

Wbl. Optimal340 z

422 z

473 z

530 z

611 z

710 z

450 z

549 z

641 z

721 z

773 z

825 z

506 z

592 z

674 z

767 z

814 z

879 z

390 z

460 z

525 z

576 z

664 z

816 z

MR-50-51-Vermarktung.qxd 12.12.2008 6:38 Uhr Seite 2

Page 52: MASTERRIND Dezember 2008

52

JUN

GZ

ÜC

HTE

R

Sieger und Reservesieger der Klassen

Kat.-Nr. Ohr.Nr. Name JZ Besitzer

Klasse 1 Bester Vorführer 164 DE 1403057950 Destiny Frans Ziem Gerd Pfaff, Gahlenz

bis 15Jahre Reservesieger 161 DE 1403436419 Gertrud Franz Kempe Rüdiger Kempe, Amtsberg

Klasse 2 Bester Vorführer 171 DE 0351644383 Gazelle Ronja Niebuhr Ina Bertram, Drage

bis 15Jahre Reservesieger 172 DE 0662915698 Porta Paula Hufe Susanne Bunk, Bennewitz

Klasse 3 Bester Vorführer 175 DE 1403265915 Bel Monte Madleen Krüger Hahn/Radke Holsteins GbR

bis 15 Jahre Reservesieger 178 DE 0350567425 Highlight Dominik Bertram Ina Bertram, Drage

Klasse 4 Bester Vorführer 181 DE 1403020871 Alessia Tobias Blaschke Wolfgang und Gisela Blaschke, Neuhausen

16-20 Jahre Reservesieger 184 DE 1403057909 Design Tina Scholz Gerd Pfaff, Gahlenz

Klasse 5 Bester Vorführer 187 DE 1402793894 Florentine Janin Stephan Agrargenossenschaft Schönberg e.G.

16-20 Jahre Reservesieger 189 DE 1402809588 Lecky Falk Mei Rüdiger Kempe, Amtsberg

Klasse 6 Bester Vorführer 196 DE 1402857345 Merry Tobias Döhler Thomas Döhler, Steinberg

16-20 Jahre Reservesieger 191 DE 1403210607 Reinja Julian Augustin Agrargen. Hainichen-Pappendorf e.G.

Klasse 7 Bester Vorführer 204 DE 0350535053 New York Timo Carstens Volker Carstens, Visselhövede

16-20 Jahre Reservesieger 203 DE 0350390242 My Lady Dorothee Derboven Rinderzuchtbetr. Derboven, Warpe/Helzendorf

Klasse 8 Bester Vorführer 209 NL 0388801022 Gabriella Marc Bernhardt Gottfried Bernhardt, Freital/Somsdorf

21-27 Jahre Reservesieger 210 DE 0350882198 Beatrix Dirk Busse Hermann Busse, Landesbergen

Klasse 9 Bester Vorführer 217 DE 1402490187 Debbie Jo Denise Pfaff Gerd Pfaff, Gahlenz

21-27 Jahre Reservesieger 213 DE 0350665618 Blacky Steffen Hambruch Ewald Hambruch, Vierde

Klasse 10 Bester Vorführer 221 DE 0351122792 Virginia Anne-Mette Evers Imke Meyer-Evers, Syke

21-27 Jahre Reservesieger 224 DE 1402995077 Rassel Ronny Nagel Agrargen. Hainichen-Pappendorf e.G.

Am nächsten Morgen – 5 Uhr –

hieß es für uns: Tiere waschen.

Als wir damit gegen 11 Uhr fertig

waren, wurden die ersten Rinder

schon wieder zum Fitting ge-

führt. Sie wurden professionell

von den Fittern hergerichtet und

der Wettbewerb rückte immer

näher. Dank der fürsorglichen

Leute im Verpflegungszelt konn-

ten wir uns noch einmal mit ei-

nem leckeren Mittagessen stär-

ken. Punkt 14 Uhr ging es mit

dem Beurteilungswettbewerb

los. Detlef Hildebrandt demons-

trierte an einer Kuh der ersten

Laktation die wichtigsten Merk-

malskomplexe der Kuheinstu-

fung. Danach konnten wir in ei-

ner halben Stunde unser Kön-

nen unter Beweis stellen, indem

wir unsere Ergebnisse in einen

Bewertungsbogen eintrugen.

Die Siegerehrung fand nach

dem Vorführwettbewerb statt. In

der Altersklasse bis 15 Jahre

siegten mit gleicher Punktzahl

Anja Fritzsch aus Marienberg

und Carola Heepe-Horstmann

aus Uslar. Den zweiten Platz be-

legte Teresa Kempe aus Amts-

berg. In der Altersklasse ab 16

Jahren wurde Timo Carstens aus

Visselhövede Sieger und Kerstin

Flebbe aus Pattensen zusam-

men mit Dirk Busse aus Landes-

bergen Reservesieger. Herzli-

chen Glückwunsch.

Nach dem Tierbeurteilungswett-

bewerb eröffnete Andreas

Fritzsch den 12. Sächsischen

Jungzüchtervorführwettbewerb

und dann zog die erste Klasse in

den Ring. Aline Lehnen aus Lu-

xemburg hatte diesmal das Rich-

teramt übernommen. Trotz der

Aufregung machten die kleinen

Jungzüchter ihre Sache sehr gut

und schließlich gewann Frans

Ziem mit seinem Jungrind Des-

tiny von dem Betrieb Gerd Pfaff

aus Gahlenz in seiner Klasse.

Ihm folgte Franz Kempe mit sei-

ner Shamir-Tochter Gertrud, die

zugleich das beste Typtier in ih-

rer Klasse war. In der zweiten

Jung-Klasse konnte Ronja Nieb-

uhr aus Drage mit ihrem Jung-

rind Gazelle überzeugen. Reser-

vesieger wurde Paula Hufe aus

Bennewitz mit ihrer Porta. Die

letzte Jung-Klasse bis 15 Jahre

wurde von Madleen Krüger von

der Hahn/Radke Holsteins GbR

Jungzüchter in Cavertitz kämpfen um SiegIn diesem Jahr fanden die Sächsischen Holstein-Tage

vom 29. bis 30. Oktober auf dem Gestüt Sachsen in

Cavertitz statt. Das Jungzüchter-Betreuungsteam

und einige Helfer hatten alle Hände voll zu tun:

Strohbetten wurden gebaut, Rinder gewaschen und

gefüttert und auch der Vorführring und das Podest

mussten gebaut werden. Für die Tiere ging es als

nächstes zum Fitting, denn die Topline musste für

die Schau vorgestylt werden.

Jungzüchter Felix Heepe-Horstmann wird von Aline Lehnen interviewt

Sächsische Jungzüchter im

Internet: Besucht uns unter

www.jungzuechter-sachsen.de

MR-52-53-JZ Cavertitz.qxd 12.12.2008 6:28 Uhr Seite 1

Page 53: MASTERRIND Dezember 2008

53

mit Bel Monte vor Dominik

Bertram mit Highlight ange-

führt. Sie wurde ebenfalls Ge-

samtsieger in den Klassen bis 15

Jahre. Von den Klassen 16-20

Jahre wurde Timo Carstens mit

New York Gesamtsieger. Das

Highlight des Vorführwettbewer-

bes war natürlich die Wahl des

Champions. Hier fiel es der

Richterin sehr schwer, ein Urteil

zu fällen, denn die Besten der

Besten standen sich im Ring ge-

genüber. Die Spannung stieg

und schließlich hieß die Gewin-

nerin: Anne-Mette Evers aus Sy-

ke mit Virginia. Den Reservesieg

holte sich Timo Carstens. An-

schließend wurde auch das bes-

te Typtier gekürt. Der Titel ging

an die Fortune3- Tochter Porta,

die von Paula Hufe aus Benne-

witz vorgeführt wurde.

Herzlichen Glückwunsch an alle

Sieger und Platzierten.

Man kann sagen, dass es trotz

der schlechten Wetterbedingun-

gen eine sehr gelungene Veran-

staltung war.

Beste Vorführer

Kat.-Nr. Ohr.Nr. Name JZ Besitzer

Klasse 15 Jahre Bester Vorführer 175 DE 1403265915 Bel Monte Madleen Krüger Hahn/Radke Holsteins GbR

Reservesieger 178 DE 0350567425 Highlight Dominik Bertram Ina Bertram, Drage

Klasse 16-20 Jahre Bester Vorführer 204 DE 0350535053 New York Timo Carstens Volker Carstens, Visselhövede

Reservesieger 196 DE 1402857345 Merry Tobias Döhler Thomas Döhler, Steinberg

Klasse 21-27 Jahre Bester Vorführer 221 DE 0351122792 Virginia Anne-Mette Evers Imke Meyer-Evers, SykeBester Vorführer d. Wettbewerbs

Reservesieger 217 DE 1402490187 Debbie Jo Denise Pfaff Gerd Pfaff, Gahlenz

Klassensieger Bestes TyptierKat.-Nr. Ohr.Nr. Name JZ Besitzer

Klasse 1 Typtier 161 DE 1403436419 Gertrud Franz Kempe Rüdiger Kempe, Amtsberg

Klasse 2: Typtier 172 DE 0662915698 Porta Paula Hufe Susanne Bunk, Bennewitz

Klasse 3: Typtier 178 DE 0350567425 Highlight Dominik Bertram Ina Bertram, Drage

Klasse 4: Typtier 184 DE 1403057909 Design Tina Scholz Gerd Pfaff, Gahlenz

Klasse 5 Typtier 189 DE 1402809588 Lecky Falk Mei Rüdiger Kempe, Amtsberg

Klasse 6 Typtier 196 DE 1402857345 Merry Tobias Döhler Thomas Döhler, Steinberg

Klasse 7 Typtier 204 DE 0350535053 New York Timo Carstens Volker Carstens, Visselhövede

Klasse 8 Typtier 210 DE 0350882198 Beatrix Dirk Busse Hermann Busse, Landesbergen

Klasse 9 Typtier 217 DE 1402490187 Debbie Jo Denise Pfaff Gerd Pfaff, Gahlenz

Klasse 10 Typtier 221 DE 0351122792 Virginia Anne-Mette Evers Imke Meyer-Evers, Syke

Bestes Typtier

des Wettbewerbs : 172 DE 0662915698 Porta Paula Hufe Susanne Bunk, Bennewitz

Aufmerksame Jungzüchter halten Blickkontakt zum Preisrichter

Anne-Mette Evers mit Virginia

Zum Schluss möchte ich mich

bei allen Sponsoren, fleißigen

Helfern und vor allem für die

Unterstützung der MASTER-

RIND bedanken.

Teresa Kempe, Amtsberg �

MR-52-53-JZ Cavertitz.qxd 12.12.2008 10:27 Uhr Seite 2

Page 54: MASTERRIND Dezember 2008

Bundesjungzüchter-Treffen in Erfurt

Jungzüchter der MASTERRIND waren d

So reisten zu Messebeginn am

5. September die besten Nach-

wuchszüchter aus dem gesam-

ten Bundesgebiet Richtung Thü-

ringen, um sich in den Königs-

disziplinen der Jungzüchterar-

beit zu messen. 150 Jungzüchter

waren in den einzelnen Wettbe-

werben Tierbeurteilung und

Rangieren, Fitten sowie Vorfüh-

ren durch ihre Verbände gemel-

det worden.

Im Vorfeld hatten sich die nomi-

nierten Jungzüchter verbandsin-

tern qualifiziert. Bei der MA-

STERRIND konnten sich insge-

samt über 20 Teilnehmer den

Fahrschein in die Landeshaupt-

stadt Thüringens sichern.

Vorführen und Beurteilenam ersten Tag

Gleich zu Beginn des Vorführ-

wettbewerbes waren die Tribü-

nen gefüllt. Juror Cord Hormann

aus Warmsen (Landkreis Nien-

burg) hatte in den beiden Alters-

klassen 16 bis 20 und 21 bis 25

Jahre den jeweils besten Vorfüh-

rer zu ermitteln. Der Vorsitzen-

de des Jungzüchterbeirates der

MASTERRIND hatte dabei keine

leichte Aufgabe. Die durchweg

hervorragenden Vorführleistun-

gen unterschieden sich lediglich

in Nuancen. Am Ende erreichten

die MASTERRIND-Teilnehmer

Insa Schwarze, Tobias Blaschke,

Stefanie Röstel, Linda Halbohm,

Melanie Griffel, Stephan

Schmidt und Marc Bernhardt

zufriedenstellende, mittlere Plät-

ze. Einen hervorragenden 1a-

Preis erzielte in ihrer Klasse An-

ne-Mette Evers. Der Gesamtsie-

gertitel bei den Vorführern zwi-

schen 16 und 20 Jahre ging mit

Oliver Jäger nach Hessen, bei

den älteren Teilnehmern wurde

Johannes Diehl aus dem Gebiet

der Rinderunion West der beste

Vorführer Deutschlands. Nach

dem ersten spannenden Wettbe-

werb ging es mit der Tierbeurtei-

lung weiter. Hier mussten fünf

Kühe rangiert und zwei Kühe li-

near bewertet werden. Wer am

Ende von den 110 angetretenen

Jungzüchtern die Nase vorn ha-

ben sollte, blieb spannend, da

die Ergebnisse erst am nächsten

Tag nach dem Fitting- und Typ-

tier-Wettbewerb bei der Gesamt-

siegerehrung bekannt gegeben

werden sollten. Zu den besten

Tierbeurteilern der MASTER-

RIND gehörten an diesem Tage

Tobias Blaschke, Christa Hoeft,

Marc Bernhardt, Anna-Lena Der-

boven und Thorsten Korf-Jah-

rens.

Fitten und Typ-tierwettbewerbam zweiten Tag

Der zweite Tag beim

Bundesjungzüchter-

Treffen war der

Schönheit gewidmet.

Beim ersten Wettbe-

werb – dem Fitten – wa-

ren Paula Kröger und Timo

Carstens gefragt, um das der

MASTERRIND zugeteilte Rind

ins richtige Licht zu rücken. Die

beiden hantierten mit Scherma-

schine und Fön und erschufen

ihr Kuhmodel, auch wenn es spä-

54

JUN

GZ

ÜC

HTE

R

Nachdem das Bundesjungzüchter-Treffen 2006 we-

gen der Blauzungenkrankheit ausfallen musste, war

es am ersten September-Wochenende 2008 wieder

soweit: Der Verband der deutschen Jungzüchter und

der Jungzüchterclub Thüringen hatten es durch ihr

Engagement geschafft, die Veranstaltung während

der Messe „Grüne Tage“ in Erfurt durchführen zu

können.

Reservesiegerin Arizona (V. Stormatic) im Typtierwettbewerb wurde von Anne-Mette Evers vorgestellt

Das Vorführteam in Erfurt

MR-54-55-JZ Erfurt-Fitting.qxd 12.12.2008 12:16 Uhr Seite 1

Page 55: MASTERRIND Dezember 2008

n dabeiter nicht für die ersten drei Plätze

ausreichte. Als beste Kuhfriseure

nominierte Richterin Astrid Ost-

kämper aus Versmold (Nord-

rhein-Westfalen) das Duo Tho-

mas Lohmüller-Schulte und Sön-

ke Strudthoff aus dem Zuchtge-

biet der Weser-Ems-Union.

Zweiter Wettbewerb an diesem

Tag war der des besten Typtie-

res. Anne-Mette Evers führte

hier das erste und zugleich

jüngste Tier der Schau in den

Ring. Den beiden Damen schien

es an erster Stelle zu gefallen.

Nach dem Klassensieg errang

Arizona, eine Stormatic-Tochter

aus der Zuchtstätte Meyer-

Evers, Syke, am Ende sogar den

Reservesieg aller Typtiere. Arizo-

na musste sich lediglich der

Dundee-Tochter Ronny aus dem

Zuchtgebiet Hessen geschlagen

geben.

Betriebsbesichtigungam letzten Tag

Bevor es wieder Richtung Ver-

den ging, hieß es am Sonntag,

die Umgebung Erfurts oder viel-

mehr deren Kuhställe kennen zu

lernen. Sicherlich fiel dem Einen

oder Anderen das Aufstehen

nach vorabendlichem Züchter-

ball etwas schwerer. Spätestens

beim Betreten der Betriebsanla-

ge der Landwirtschaftlichen Pro-

duktions- und Handelsgesell-

schaft mbH in Bethenhausen

bei Gera wurden die Augen je-

doch schlagartig größer, ist

doch eine Herde mit 400 Kühen

und entsprechender Nachzucht

in Niedersachsen eher selten

vorzufinden. Der Geschäftsfüh-

rer stand allen Interessierten Re-

de und Antwort und stellte Ma-

schinenpark und Tierbestand in

aller Ausführlichkeit vor. Mit vie-

len neuen Eindrücken ging es

nach drei tollen Tagen zurück

nach Verden.

Christiane Soller �

55

Nachwuchsfitter an den Kamm

Beim Fitten geht es aber nicht

darum, ein Rind komplett zu

verändern, sondern vielmehr die

Vorzüge des einzelnen Tieres

hervorzuheben. Welche Vorbe-

reitungen müssen getroffen wer-

den? Worauf ist beim Waschen

zu achten? Wie frisiert man rich-

tig und was macht eine gute

Toplinie aus? Welches sind die

Kriterien einer optimalen Prä-

sentation? Wie werden Strohbet-

ten richtig gebaut? Dies sind si-

cherlich nur einige der Themen,

die die bekannten Fitting-Exper-

ten beim Seminar behandeln

werden. Um gezielt auf die un-

terschiedlichen Vorkenntnisse

eingehen zu können, werden die

gemeldeten Teilnehmer in eine

Anfänger- und eine Fortgeschrit-

tenengruppe eingeteilt.

Die Teilnehmerzahl ist auf 20

Personen begrenzt – bitte recht-

zeitig anmelden. Anmelde-

schluss ist der 2. März 2009.

Ansprechpartner bei der MAS-

TERRIND ist Christiane Soller,

Tel.: 04231 679-118, E-Mail:

[email protected].

Seminarwochenende in Zahlen

Teilnehmer: Jungzüchter ab 14

Jahre aus den MASTERRIND-

Zuchtgebieten

Beginn: Freitag, 3. April 2009,

9.30 Uhr

Ende: Samstag, 4. April 2009,

ca. 15 Uhr

Veranstaltungsort: Niedersach-

senhalle Verden

Unterbringung: Jugendherberge

Verden

Kostenbeitrag: 75,00 Euro,

enthalten sind Seminarentgelt,

Arbeitsmaterial, Übernachtung

und Vollpension

Christiane Soller �

Am 3. und 4. April 2009

ist es soweit, dann ste-

hen Handwerkszeug des

Kuhfriseurs und Rinder,

die auf eine Typverände-

rung warten, für interes-

sierte Jungzüchter

bereit.

Anmeldeformular

Vorname, Name:

Anschrift:

Telefon: E-Mail:

Alter: Jungzüchterclub:

Vorkenntnisse: � ja � nein

SE

MINAR

·

FITTIN

3./4. April ‘09

MR-54-55-JZ Erfurt-Fitting.qxd 11.12.2008 17:05 Uhr Seite 2

Page 56: MASTERRIND Dezember 2008

56

JUN

GZ

ÜC

HTE

R

Preisrichtersichtung durchgeführt

Rund 20 Teilnehmer aus dem

MASTERRIND-Gebiet, es waren

sogar drei Teilnehmer extra für

diesen Tag aus Sachsen ange-

reist, übten sich in Rangierung

und Kommentierung. Drei

Gruppen bestehend aus jeweils

sechs bis sieben Teilnehmern

hatten die Aufgabe, eine Färsen-

klasse und zwei Kuhklassen zu

rangieren. Zusätzlich musste je-

der Teilnehmer eine der Klassen

kommentieren. Die Richterjury,

bestehend aus Heinrich Rup-

recht (Stöckse), Conny Derbo-

ven (Warpe) und Cord Hormann

(Warmsen), gaben nach jeder

Kommentierung eine kurze Ma-

növerkritik und machten sich

Notizen zu den Teilnehmern.

Anschließend wurde der Betrieb

der Familie Derboven mit dem

neu errichteten Melkhaus be-

sichtigt. Ein herzlicher Dank gilt

der Familie Derboven sowie

dem Jungzüchterclub Altkreis

Hoya für die hervorragend her-

ausgebrachten Kühe und die

Gastfreundlichkeit.

Henning Ahrens �

Am 30. August fand auf dem Betrieb der

Familie Derboven in Warpe (Landkreis Nienburg)

bei sonnigem Wetter eine Preisrichter-

sichtung statt.

Cow Show Team

Der neue Kalender ist daAlle Fotomotive sind von uns

selbst verwirklicht worden – von

der Idee bis zum Setzen des Ka-

lenders. Sie zeigen jeweils die

Kuh Nina mit einem oder meh-

reren Mädels vom Cow Show

Team in Stall, Hof oder Wiese,

der jeweiligen Jahreszeit ange-

passt! Entstanden ist ein eroti-

scher (keine Aktfotos!), witziger

Kalender mit viel Charme vom

Lande ...

Zehn Fototermine à drei Stun-

den waren nötig, bis alle Fotos

„im Kasten“ waren!

Besonders freuen wir uns, im

Kalender 2009 viele Schneemo-

tive zeigen zu können.

Bestellen kann man den Kalen-

der im A3-Format mit allen wich-

tigen Agrar- und Lostagen, Feri-

enkalender aller Bundesländer

sowie viel Platz im Kalendarium

für Notizen für 13,50 j zzgl.

Verpackung & Versandkosten

unter:

Mail: [email protected]

Fax: 037209 / 3123

Tel.: 0174 / 9147886 �

MR-56-57-Preisrichter-Mastertyp.qxd 11.12.2008 16:20 Uhr Seite 1

Page 57: MASTERRIND Dezember 2008

57

2. Master-Typ-Cup am 24. April 2009

Nach der gelungenen Premiere2008 hat sich der Jungzüchter-beirat der MASTERRIND ent-schieden, den Wettbewerb amVorabend des Triathlons erneutdurchzuführen. Die Schau ist of-fen für das gesamte MASTER-RIND-Gebiet; Tiere die beimMASTER-Typ-Cup an den Startgehen, müssen nicht zwangsläu-fig zum Triathlon gemeldet wer-den. Hier sind also auch die „al-ten Hasen“ gern gesehene Teil-nehmer. Angemeldet werdenkönnen Tiere der Rassen Hol-stein und Red Holstein – vomKalb bis zur tragenden Färse. Eswird eine einmalige Anmeldege-bühr von 15,00 Euro fällig, dieper Lastschriftverfahren zu ent-richten ist. Die entstandene Ge-winnsumme wird am Schautagunter den Siegertieren ausge-schüttet. Anmeldeschluss ist der

20. März 2009, bitte nutzen Siehierzu das unten stehende An-meldeformular.

Samstag Wettstreit umden Triathlon-MeisterDas Verdener Jungzüchter-High-light hat Tradition, bereits zum13. Mal werden die Nachwuchs-züchter am 25. April um den Ti-tel des Triathlon-Meisters kämp-fen. Wer schon einmal Siegerwar, kann wahrlich behaupten,eine Fachfrau oder ein Fach-mann zu sein, gilt es in allendrei Disziplinen: Vorführen, Ran-gieren und Beurteilen in derSumme am besten abzuschnei-den. Der Triathlon-Meister wird

in den Altersklassen jung (biseinschl. 15 Jahre) und alt (16 biseinschl. 25 Jahre) ermittelt. Hier-bei gilt es in der Tierbeurteilungfür die jüngeren Teilnehmer,zwei Kühe zu bewerten. Die älte-ren Teilnehmer haben hingegendrei Kühe linear zu bewerten. Be-vor es dann zur Vorführ-Praxisgeht, gilt es noch, die zwei Kuh-gruppen nach Zuchtwerten zurangieren. Das Vorführen wird indrei unterschiedlichen Alters-klassen ausgewertet: von 6 bis11, 12 bis 15 und 16 bis 25 Jahren. Eine Teilnahme an den Einzel-wettbewerben ist möglich, umTriathlon-Meister zu werden,müssen jedoch alle drei Diszipli-nen bestritten werden. Der Mannschaftswettbewerbrundet die Veranstaltung ab.Drei Jungzüchter eines Clubsbilden hierbei ein Team und wer-den zusammen gewertet. DieZusammenstellung der Mann-schaften erfolgt am Schautagedurch die entsprechenden Club-vorsitzenden.

Die Teilnahme ist nur mit BHV-1-freien Tieren möglich, die denzum Zeitpunkt des Wettbewer-bes geltenden Bestimmungenzur Blauzungenkrankheit ent-sprechen. Die Größenverhältnis-se zwischen Vorführer und Tiersollten einen harmonischen Ein-druck hinterlassen. Anmeldungen bitte bis zum23. 3. 2009 per Telefon (04231679-118), Fax (04231 679-216)oder E-Mail (csoller@master-rind. com) an die MASTERRINDGmbH, Christiane Soller. Anmeldungen für den Rangier-und Tierbeurteilungswettbewerbsind am Schautag bis 8 Uhr

durch die Vertreter der einzel-nen Jungzüchter-

clubs vorzu-nehmen.

ChristianeSoller �

Master-Typ-Cup & Jungzüchter-Triathlon am 24./25. April

Highlight für Nachwuchszüchterund Schautiere von morgenEin abwechslungsreiches und ebenso interessantesProgramm erwartet die Teilnehmer und Zuschaueram letzten Aprilwochenende in der Niedersachsen-halle in Verden. Wenn es wieder heißt: Welches istdas beste Typtier bei den Kälbern, Jungrindern oderauch Färsen? Wer ist bester Vorführer und Rangiererder MASTERRIND?

Anmeldeformular für MASTER-Typ-Cup und Jungzüchter-Triathlon am 24./25. April 2009

Teilnahme bei: �� MASTER-Typ-Cup am 24. April 2009 �� Vorführwettbewerb am 25. April 2009

Vorname, Name (des Vorführers):

Anschrift:

Telefon: Geb.-Datum des Teilnehmers:

Ohrmarke:

Name des Tieres: Konto-Nr., BLZ:

Besitzer des Tieres: Kreditinstitut:

Ort, Datum: Unterschrift:

Siegerin Alt 2008: Hanuta (V. Gibson)von Wilken Schwarze, Dörverden

Ich bin damit einverstanden, dass die MASTERRIND GmbH die Anmeldegebühr für denMASTER-Typ-Cup in Höhe von 15,00 Euro vom nachfolgenden Konto abbucht:

Anmeldeformular steht auch im Internet zum Download bereit

MR-56-57-Preisrichter-Mastertyp.qxd 11.12.2008 16:20 Uhr Seite 2

Page 58: MASTERRIND Dezember 2008

58

Kinder und Jugendliche aus den

Regionen Lüneburg, Harburg,

Uelzen, Lüchow-Dannenberg,

Gifhorn, Königslutter, Hannover-

Peine, Celle und Soltau/Falling-

bostel durften an diesem Wett-

bewerb teilnehmen.

Es war eine rege Beteiligung zu

verzeichnen, 50 Teilnehmer ha-

ben sich auf den Weg nach Uel-

zen gemacht und wollten ihr

Können unter Beweis stellen.

Das Interesse an der Nach-

wuchsförderung zeigten die ho-

he Besucherzahl und die 45

Sponsoren, die den Wettbewerb

maßgeblich mitgestaltet haben.

Die beiden Richter Anna-Lena

Derboven aus Warpe und Timo

Carstens aus Visselhövede hatten

es bei den sehr guten Leistungen

der Kinder und Jugendlichen

schwer, einen Sieger zu finden.

Als Überraschung hatten sich

die Jungzüchter einen besonde-

ren Höhepunkt ausgedacht,

noch vor der Gesamtsiegeraus-

wahl fand ein Ü-40-Wettbewerb

statt. Damit keiner dem Ver-

gleich entweichen

konnte, wurden

spontan dem Al-

ter entsprechen-

de Teilnehmer

vom Zuschau-

errang aufgeru-

fen.

Ergebnisse Ü-40-

Wettbewerb:

1a Erhard

Martens

1b Petra

Both-Schulz

1c Heinrich

Hohls

1d Dirk Drögemüller

1e Hinrich Heuer

1f Dirk Reineke

1g Carsten Blecken

1h Sabine Gritke

Typtiere

Das beste Typkalb war Gazelle

(Titanic aus Bonatus, Züchter:

Ina Bertram, Hunden) und als

bestes Typrind wurde Germany

(Goldwin aus Astronomic),

Züchter: Henning Hohls, Ber-

gen) nominiert.

Es war eine gelungene Veran-

staltung und alle Organisatoren

hoffen auf eine Wiederholung,

da vielen Kindern und Jugendli-

chen die Arbeit mit den Tieren

sehr viel Spaß macht und es be-

sonders den Umgang mit den

Tieren fördert.

Anne Monsees �

JUN

GZ

ÜC

HTE

R

Bezirksjungzüchterwettbewerb in Uelzen 2008

Prämierungsliste BezirksjungzüchterwettbewerbKl. Platzierung K.-Nr. Name Vorführer

1 Ia 8 Brenda Henna Drögemüller, Scharnh.

1 Ib 10 Diddelina Jasmin Kania, Delligsen

2 Ia Sieger jung 17 Petula Jonas Lahmann, Erpensen

2 Ib Res.-Sieger jung 11 Evi Niklas Marben, Hunden

3 Ia Sieger mittel 22 Gazelle Ronja Niebuhr, Hunden

3 Ib 21 Amore Jorne Tangermann, Handorf

4 Ia 18 Tinka Anna-Lena Enskat, Hunden

4 Ib 32 Harfe Vanessa Niebuhr, Hunden

5 Ia Res.-Sieger mittel 39 Sunny Marten Hambruch, Vierde

5 Ib 57 Nevada Stefanie Heine, Bergen

6 Ia Res.-Sieger alt 44 Electra Sarah Stengel, Ahnsen

6 Ib 42 Ulli Lea-Marie Schulz, Ohrdorf

7 Ia Sieger alt 54 Blacky Steffen Hambruch, Vierde

7 Ib 49 Riostar Carsten Martens, Gedelitz

Die Klassensieger und Typtiere in Aufstellung (von links): Steffen Hambruch(Vierde), Typkalb Germany, vorgestellt von Kirstin Hohls (Bergen), Jonas Lah-mann (Erpensen) und Ronja Niebuhr (Hunden) mit dem Typtier Gazelle

Am 18. Oktober 2008 fand in diesem Jahr nach

mehrjähriger Pause wieder ein Bezirksjungzüchter-

wettbewerb in der Viehmarkthalle in Uelzen statt.

MR-58-59-Uelzen-Melkrobot.qxd 12.12.2008 12:38 Uhr Seite 1

Page 59: MASTERRIND Dezember 2008

59

Melkroboter – ein anderes Managementsystem

In wachstumsorientierten Be-

trieben, die bereits auf einem

hohen Niveau erfolgreich Milch

produzieren, kann der Melkro-

boter ein zuverlässiger Partner

sein.

Gegenwärtig sind in neun säch-

sischen Landwirtschaftsbetrie-

ben 21 Melkroboter im Einsatz.

Im Trend ist heute fast jede

zweite neu investierte Melkanla-

ge ein Roboter. Damit hält eine

innovative Technik im Kuhstall

Einzug, die nicht nur das Mel-

ken revolutioniert, sondern den

Gesamtprozess grundlegend

verändert, insbesondere hin-

sichtlich Arbeitsorganisation,

Herdenführung und Tierkontrol-

le.

Erfolg oder Misserfolg einer Ent-

scheidung für ein solches auto-

matisches Melksystem (AMS)

hängt in hohem Maße von den

konkreten betrieblichen Bedin-

gungen sowie von der Eignung

des Fachpersonals für die erfolg-

reiche Bewirtschaftung des Ge-

samtobjektes ab. Aus diesem

Grund kann eine individuell ge-

prägte Pro- oder Kontra-Einstel-

lung eines Betriebsleiters oder

Beraters zum Melkroboter sehr

nachteilig sein. Vielmehr bedür-

fen solche Entscheidungen einer

sehr sachlichen Analyse und Be-

wertung aller Vor- und Nachteile

unter den konkreten Bedingun-

gen des eigenen Betriebes.

Über 200 Landwirte und Berater

nutzten den Fachtag Bau &

Technik zum Thema „Investiti-

onsalternative – Automatische

Melksysteme“ am 27.11.2008 im

Landwirtschaftlichen Fachzen-

trum Köllitsch, um zu erfahren,

ob die Technik auch das hält,

was sie verspricht.

In sieben sehr praxisorientierten

Vorträgen berichteten roboterer-

fahrene Landwirte und Experten

von nah und fern über ihre Er-

fahrungen und Untersuchungen

zu den Anforderungen an Tier

und Mensch, zur Tiergesundheit

und Qualitätssicherung, zum

Kuhverkehr und Stallbau, zur Ar-

beitsorganisation und Ökono-

mie, und letztlich wie man mit

dem Roboter Geld verdienen

kann.

Ein besonderes Highlight war

die Präsentation der allerneue-

sten Robotertechnik durch die

Melktechnik-Unternehmen. Sie

haben keinen Aufwand ge-

scheut, mit ihren Robotern -

zum Teil von der EuroTier weg -

direkt nach Köllitsch zu kom-

men. Mit den von BouMatic,

DeLaval, Lely, Lemmer Fullwood

und GEA WestfaliaSurge vorge-

stellten Modellen hatten die po-

tenziellen Investoren die Mög-

lichkeit, den für sie passenden

Roboter zu finden. Sollen die

vielen, kommunizierten State-

ments der Firmen und Fachleute

auf den Punkt gebracht werden,

so ist zu resümieren, dass die

Technik für die Praxis reif ist, der

Melker sich aber einem völlig

neuen, anderem Management-

System (AMS) stellen muss.

Die bis zum Ende volle Vortrags-

halle unterstrich das Interesse

an diesem Thema und der ge-

haltvollen Veranstaltung. Weite-

re Informationen finden Sie im

Internet unter www.landwirt-

schaft.sachsen.de/LfULG .

Dr. Steffen Pache

Sächsisches Landesamt

für Umwelt, Landwirtschaft

und Geologie �

Aufmerksam verfolgten die über 200 Gäste die Statements der robotererfahre-nen Landwirte und Firmen

Das Melken in der konventionellen Milchgewinnung

beansprucht über die Hälfte des Gesamtszeitauf-

wandes für die Milcherzeugung und bestimmt in ho-

hem Maße den täglichen Arbeitsrhythmus. Deshalb

ist es nur verständlich, dass so mancher Landwirt

nach Rationalisierungslösungen für das Melken

sucht.

Der Neue von DeLaxal aus Schwe-den

Das Flaggschiff unter den Roboter-melkern, der A3 von Lely in den typi-schen Ferrari-Farben

Mit dem Industrieroboter Galaxy von Insentec hat BouMatic den Vertrieb desProFlex für Mittel- und Ostdeutschland übernommen, eine Alternative für zweiEinzelboxen

MR-58-59-Uelzen-Melkrobot.qxd 12.12.2008 12:20 Uhr Seite 2

Page 60: MASTERRIND Dezember 2008

Das Service- u. Beratungsteam der MASTERRIND informiert

Fruchtbarkeitsprobleme mit einer

Die richtige Strategie für den ei-

genen Betrieb zu finden und

umzusetzen, hier möchte und

kann das Service- und Bera-

tungsteam Hilfestellung leisten

und zur Problemlösung beitra-

gen. Die Abbildung zeigt auf,

dass jederzeit an der Fruchtbar-

keit gearbeitet werden kann; es

gibt keinen eigentlichen Start-

punkt – eine Maßnahme be-

dingt die andere. Das gilt so-

wohl für das Kalb, die Färse als

auch für die Kuh.

Betriebe mit Fruchtbarkeitspro-

blemen sollten sich direkt oder

über einen der vielen anderen

Wege, ihren Tierzuchttechniker,

Zuchtinspektor, Fachberater

oder Haustierarzt, beim Service-

und Beratungsteam melden

(Tel.-Nr. siehe unten), damit ein

Besuchstermin vereinbart wer-

den kann.

Bedingungen genau erfassen

Beim Betriebsbesuch wird zu-

nächst die derzeitige Fruchtbar-

keitssituation, unter Einbezie-

hung der aktuellen Besamungs-

und Milchkontrolldaten aus

dem VIT, erhoben. Bei einer in-

tensiven Betriebsbegehung und

auch Untersuchung der bisher

noch nicht wieder tragenden

Tiere (Stichprobenuntersu-

chung) werden die Haltungs-,

Fütterungs- und Fruchtbarkeits-

bedingungen erfasst und beur-

teilt.

Zusätzliche weiterführende Un-

tersuchungen (z. B. Blut-, Spei-

chel-, Scheidensekretproben,

etc.) schließen sich an. Durch

das anschließende intensive Ge-

spräch mit dem Betriebsleiter

werden alle fruchtbarkeitsrele-

vanten Bereiche erfasst – wie

Rast-, Verzögerungs- und Zwi-

schenkalbezeit, Brunstbeobach-

tung, Geburtshilfe, Fütterung

etc. – und betriebsspezifisch be-

sprochen.

Interpretation und Analyse

Nach Vorliegen der weiterführen-

den Untersuchungsergebnisse

erhalten der Betriebsleiter, Hof-

tierarzt und der den Betrieb be-

treuende Mitarbeiter der MAS-

TERRIND einen schriftlichen Un-

tersuchungsbericht, in welchem

die Ergebnisse interpretiert und

weitere Maßnahmen zur Verbes-

serung der Gesamtsituation auf-

geführt werden.

Hat man erst einmal die

Schwachstelle auf dem Betrieb

analysiert, so kann gemeinsam

mit dem Betriebsleiter im per-

sönlichen Gespräch ein indivi-

dueller Weg gefunden werden,

um das Fruchtbarkeitsmanage-

ment zu optimieren.

Die MASTERRIND stellt neben

den gut aus- und ständig weiter-

gebildeten Fachagrarwirten,

Tierzuchttechnikern und Besa-

mungstierärzten Fachpersonal

zur Verfügung. Hier können wir

helfen, um für jeden einzelnen

Betrieb den besten Service zu

finden.

Effizienz im Vorfeld

Das Service- und Beratungs-

team hilft aber nicht nur in Pro-

blemsituationen, sondern ist

auch im Vorfeld tätig. Durch vor-

beugende Untersuchungen kön-

nen Stoffwechsel- und Frucht-

barkeitsprobleme frühzeitig er-

kannt und Gegenmaßnahmen

ergriffen werden. Gleichzeitig

kann durch die begleitenden

Blutserumuntersuchungen eine

effektive Kontrolle der Fütterung

durchgeführt werden. Fütte-

rungsfehler können eher erkannt

und dann schneller abgestellt

werden. Blutserumuntersuchun-

gen haben hierbei gegenüber

der Bewertung von Milchkon-

trolldaten deutliche Vorteile, da

einerseits das Untersuchungs-

spektrum nicht nur die Nähr-

stoffsituation (wie bei den

Milchkontrolldaten), sondern

auch die Leberfunktion, den Mi-

neralstoff-, Spurenelement- und

Vitaminstoffwechsel erfassen

kann. Außerdem kann sie auch

bei nichtlaktierenden Tieren

(Rinder, Trockensteher) durch-

geführt werden, sodass schon

während dieser Zeit beginnende

Stoffwechselentgleisungen er-

kannt werden können.

Blutentnahme planen

Zur Überwachung der Fütterung

sollten die Blutproben ca. drei

bis vier Wochen nach der jeweili-

gen Futterumstellung entnom-

men werden. Die Tiergruppen

und die notwendigen Informa-

tionen sind auf den Einsende-

vordrucken festgelegt.

Diese Blutproben können so-

wohl durch den Hof- und Be-

triebstierarzt, als auch durch die

Mitarbeiter im Service- und Be-

ratungsteam gezogen werden.

Die vom Tierarzt entnommenen

Proben sollten möglichst sofort

nach der Entnahme zentrifugiert

und nur der Serumüberstand an

das MASTERRIND-Blutlabor

60

MA

NA

GEM

ENT

Das Fruchtbarkeitsmanagement trägt verschiedenen Untersuchungen zufolge mit bis zu 40 % zum Frucht-

barkeitserfolg oder -misserfolg bei. Damit kommt dem Management rund um das Reproduktionsgeschehen

eine sehr wichtige Bedeutung zu. Aber wie sollte dieses Management in der Praxis aussehen? Wo und wie

fängt man an, um eine gute Fruchtbarkeit zu erzielen?

Aus: Mahlkow-Nerge et.al. (2005)

MR-60-61-Fruchtbarkeit.qxd 11.12.2008 16:22 Uhr Seite 1

Page 61: MASTERRIND Dezember 2008

r gezielten Strategie lösen

61

eingeschickt werden. Entspre-

chende Einsendungsvordrucke

sind bei der MASTERRIND er-

hältlich.

Verbesserung des Managements

Möglichkeiten zur Verbesserung

des Fruchtbarkeits- und Besa-

mungsmanagements, wie zum

Beispiel Optimierung der

Brunstbeobachtung oder Schu-

lungsmaßnahmen für Mitarbei-

ter auf vielen anderen Gebieten,

werden vom Service- und Bera-

tungsteam ebenfalls angeboten.

Die Landwirte von heute und

insbesondere die Betriebsleiter

der Zukunft werden sich mehr

und mehr zu Fruchtbarkeitsma-

nagern entwickeln müssen. Die

MASTERRIND GmbH bietet Ih-

nen hierfür ein umfangreiches

Servicepaket an. Ihr Erfolg ist

unser Auftrag!

Für weitere Informationen und

Fragen, wenden Sie sich bitte an

das Service- und Beratungsteam

der MASTERRIND,

Osterkrug 20,

27283 Verden,

Dr. Rolf Dehning,

Tel.: 04231/679-635,

Fax: 04231/679-254 oder

FAW Hermann-Josef Schmidt,

Tel. 0160 5355929.

Adresse des MASTERRIND-Blut-

labors: Osterkrug 20, 27283 Ver-

den, Tel.: 04231 / 679-655.

Dr. Rolf Dehning

Hermann-Josef Schmidt �

Mittagspause

3) „Heatime – neue Technik

zur Vereinfachung der

Brunsterkennung“ –

Referent: Herr Höltje,

MASTERRIND GmbH

4) „Erfahrungsbericht aus

dem praktischen Einsatz“

– Referent: Dr. Kuwer, ET-

Station MASTERRIND

GmbH

anschl. praktische Vorstel-

lung des Systems im Trä-

gertierstall ET-Station

Nückel

Teilnahmegebühr: 15,00 j

Anmeldung bitte bis zum

18. Januar 2009 an:

MASTERRIND GmbH,

Hanna Rosebrock,

Tel.: 04231 679-632,

Fax: 04231 679-736

oder per E-Mail:

[email protected]

Fruchtbarkeitsmanagement

MASTERRIND Info-Workshop am 22. Januar 2009Wie wichtig ein kontinuierli-

ches Fruchtbarkeitsmanage-

ment ist, ist für Sie als Be-

triebsleiter nichts Neues! Um

Sie bei Ihrer täglichen Arbeit

zu unterstützen, möchten wir

unser Wissen mit Ihnen tei-

len. Die MASTERRIND lädt al-

le Mitglieder zu einem Info-

Workshop ein!

Unser Ziel ist es, dass Sie an

diesem Tag vertiefende Er-

kenntnisse gewinnen, um die

Fruchtbarkeit in Ihrer Herde

zu verbessern. Neben Fütte-

rungsaspekten geht es beson-

ders darum:

• die Zwischenkalbezeit ihrer

Herde zu optimieren

• die Verzögerungszeit zu

minimieren

• eine Verbesserung des Besa-

mungsindexes zu erzielen

• den optimaler Besamungs

zeitpunkt zu erkennen

Termin: 22. Januar 2009

Beginn: 10.00 Uhr

Ende: ca. 15.30 Uhr

Veranstaltungsort: Gasthaus

Hirsemeyer, Hohe Wurth 37,

27612 Loxstedt (Anfahrt über die

A 27 Richtung Bremerhaven, Ab-

fahrt BHV-Wulsdorf, B 71 Rich-

tung Bremerhaven, nach 300 m

links)

Tagesordnung:

1) „Verbesserung der Frucht-

barkeit durch Fütterungsop-

timierung!“ – Referent Dr.

Osterhoff, Betriebs- und Füt-

terungsberatung, Firma Ahr-

hoff

2) „Optimaler Besamungs-

erfolg! Was ist die richtige

Strategie?“ – Referent Dr.

Jung, Institut für Fort-

pflanzung bei Nutztieren

IFN Schönow e.V.

WO

R

KSHO

P

1. INFO-22. Januar

MR-60-61-Fruchtbarkeit.qxd 15.12.2008 5:59 Uhr Seite 2

Page 62: MASTERRIND Dezember 2008

Integrierte tierärztliche Bestandsbetreuung (ITB)

Großes Interesse bei dem Anwenderseminar für Tierärzte

Die tierärztliche Bestandsbe-

treuung nimmt in der täglichen

Arbeit der Großtierpraxis einen

immer wichtigeren Stellenwert

ein. Seitens der Landwirtschaft

werden die Forderungen nach

einer fundierten Beratung be-

züglich der Tiergesundheit und

des Leistungsmanagements im-

mer lauter. Aus diesem Grund

hat Ende September die MA-

STERRIND GmbH gemeinsam

mit der dsp Agrosoft ein Anwen-

derseminar zu diesem Thema

veranstaltet.

Zunächst hat der Geschäftsfüh-

rer der MASTERRIND GmbH,

Cord Höltje, einen Überblick

über die Entwicklung der Frucht-

barkeitssituation und der Milch-

leistung in sächsischen Milch-

viehbeständen gegeben. Dabei

hat Herr Höltje dargestellt, dass

sich die Zwischenkalbezeit in

den letzten 10 Jahren um rund

15 Tage verlängert hat. In letzter

Zeit wird auch bei der Zucht-

wertschätzung neben den Leis-

tungsmerkmalen ein größeres

Gewicht auf die so genannten

funktionalen Merkmale wie

Fruchtbarkeit und Langlebigkeit

gelegt. Die züchterischen Merk-

male für die Fruchtbarkeit sind

mit einer Erblichkeit von 1 bis 4

Prozent relativ gering. Neuere

Erkenntnisse legen jedoch dar,

dass neben der Konzeptionsfä-

higkeit auch die Zyklustätigkeit,

also wie schnell nach der Geburt

eine Kuh wieder einen regelmä-

ßigen Zyklus aufweist, die Zwi-

schenkalbezeit beeinflusst. Für

die Zyklustätigkeit liegt die Heri-

tabilität bei 4%. Allerdings ist

die genetische Variation ausrei-

chend groß, um hier einen züch-

terischen Fortschritt zu erzielen.

Die Fruchtbarkeitsmerkmale Zy-

klustätigkeit und Konzeptionsfä-

higkeit sind jedoch negativ mit

dem RZM korreliert. Detailliert

zeigte Herr Höltje die Verluste

durch eine längere Zwischentra-

gezeit, einen erhöhten Besa-

mungsaufwand und einen

Milchverlust infolge der verlän-

gerten Laktation auf. Dabei be-

trägt der Verlust für den Land-

wirt pro Tag Verzögerungszeit

ca. 6 Euro. Den Teilnehmern des

Seminars wurde so die Notwen-

digkeit einer guten Fruchtbar-

keitsleistung in den Betrieben

verdeutlicht. Und für die Züch-

ter ist eine hohe Informations-

dichte über Leistungs- und Ge-

sundheitsmerkmale ein wichti-

ges Entscheidungsmerkmal.

Dr. Beetz von der Tierarztpraxis

„Am Weinberg“ schilderte im

Anschluss seine Erfahrungen

und die täglichen Herausforde-

rungen bei der ITB. Neben dem

ökonomischen Druck, „Präventi-

on ist billiger als Therapie“, rü-

cken auch gestiegene Ansprü-

che der Landwirte an den Tier-

arzt und das gestiegene Interes-

se der Verbraucher an gesunden

Lebensmitteln immer mehr in

den Vordergrund. Dr. Beetz legte

dabei anschaulich dar, dass die

erste Herausforderung bei der

Bestandsbetreuung darin liegt,

die Fülle an Informationen auf

einem Betrieb mit einander ver-

knüpfen zu können und über-

sichtlich für die weitere Verarbei-

tung darzustellen. Je nach Frage-

stellung auf den Betrieben wer-

den die routinemäßig erhobe-

nen Informationen, wie MLP-

oder Trächtigkeitsdaten, durch

zusätzliche Untersuchungen er-

gänzt. In der Bestandsdiagnos-

tik bei Milchviehbetrieben gilt es

letztlich alle Informationen zu

bündeln und daraus eine indivi-

duelle Strategie für den entspre-

chenden Betrieb zu erarbeiten.

Dabei unterschied Dr. Beetz zwi-

schen einem problemorientier-

ten und einem strategischen

Vorgehen bei den Betrieben.

Während es im ersten Fall ein

akutes Problem, wie plötzlich

gestiegene Zellzahlen in der

Tankmilch, zu lösen gilt, werden

im zweiten Fall gemeinsam mit

dem Betriebsleiter Ziele defi-

niert, die langfristig erreicht wer-

den sollen. Zum Schluss seines

Vortrages stellte er aus seiner

Praxis interessante Beispiele der

Bestandsbetreuung vor und ver-

deutlichte damit den Zuhörern

die Möglichkeiten, die die ITB

bietet.

Prof. Staufenbiel (Klinik für Klau-

entiere, Univ. Berlin) ging in sei-

nem Vortrag auf moderne Me-

thoden der Überwachung von

Milchviehherden ein. Vor allem

arbeitete er die komplexen Zu-

sammenhänge zwischen der

Futterzusammensetzung, der

Stoffwechselsituation und der

Fruchtbarkeit der Milchkuh her-

62

MA

NA

GEM

ENT

Das Anwenderseminar „Integrierte tierärztliche Be-

standsbetreuung (ITB)“ mit Nutzung einer EDV ge-

stützten Herdenanalyse Ende September in Sachsen

ist auf großes Interesse bei den praktizierenden Tier-

ärzten gestoßen.

Geschäftsführer Cord Höltje bei derDarstellung der züchterischen Mög-lichkeiten zur Verbesserung der Her-denfruchtbarkeit

Übersichtliche Darstellung der Milchfett- und Milchproteinverläufe in einerHerde innerhalb einer Laktation mit Ist- und Soll-Werten

MR-62-63-Anwenderseminar.qxd 11.12.2008 16:17 Uhr Seite 1

Page 63: MASTERRIND Dezember 2008

63

aus. Weiterhin ging er auf die

Möglichkeiten der Herdenüber-

wachung mittels der Milchleis-

tungskontrolldaten ein. Dabei

stellte Prof. Staufenbiel die Ana-

lysemöglichkeiten, die sich aus

den Informationen der Milch-

leistungsprüfung ergeben, an-

schaulich dar. Weiterhin bezog

er die Rückenfettdickenmessung

mittels Ultraschall als eine wei-

tere wichtige und praktikable

Möglichkeit der Herdenüberwa-

chung mit ein. Damit lässt sich

praktikabel und zeitnah eine

Schwankung bei der energeti-

schen Versorgung in der Herde

nachvollziehen, um frühzeitig

gegensteuern zu können. Für

spezielle Fragestellungen bieten

sich natürlich weitere Blut- und

Harnanalysen an, auf die Prof.

Staufenbiel ebenfalls detailliert

verwies.

Zusammenfassend hielt er fest,

dass die monatlichen Milchkon-

trolldaten aussagekräftige Infor-

mationen über die Eutergesund-

heit, die Protein- und Energie-

versorgung und über die Pan-

senfermentation liefern, die es

übersichtlich aufzuarbeiten und

zu interpretieren gilt. Um mit

den anfallenden Daten in einem

computergestützten Herdenma-

nagementsystem arbeiten zu

können, sind einheitliche Dia-

gnose- und Therapieschlüssel

nötig, um am Ende ein ver-

gleichbares und unverzerrtes

Bild über die Bestandssituation

zu erhalten.

Zum Schluss stellte Dr. Feucker

das Programm „Herde“ vor. Da-

bei erklärte er neben dem Funk-

tionsprinzip auch die Analyse-

möglichkeiten, die ein solches

System bietet. An vielen prakti-

schen Beispielen hat er verschie-

dene Betriebe mit betriebsspezi-

fischen Fragestellungen vorge-

stellt und die Herangehensweise

bei der Bestandsanalyse de-

monstriert. Zusätzlich wurde

deutlich, wie der Erfolg von ein-

geleiteten Maßnahmen auf den

Betrieben mit Mitteln der Be-

standsbetreuung überwacht und

dargestellt werden kann. So er-

hält der Landwirt, zusammen

mit dem betreuenden Tierarzt,

stets zügig einen guten Über-

blick über die Situation in sei-

nem Tierbestand. Insgesamt er-

lebten die über 60 Zuhörer ein

kompaktes und informationsrei-

ches Veranstaltungsprogramm.

Die zahlreichen Zuhörerbeiträge

während der Vorträge und die

Diskussion im Anschluss ver-

deutlichten das rege Interesse

an diesem Thema und verliehen

der gesamten Veranstaltung ei-

nen angenehm lebendigen Cha-

rakter.

Aufgrund des großen Zuspru-

ches in Sachsen wird die MAS-

TERRIND GmbH gemeinsam

mit der dsp Agrosoft diese Ver-

anstaltung nochmals am

27.01.2009 in Verden durchfüh-

ren.

Dr. Frank Bosselmann �

MR-62-63-Anwenderseminar.qxd 12.12.2008 9:49 Uhr Seite 2

Page 64: MASTERRIND Dezember 2008

Sächsischer Milchrindtag 2008 in Köllitsch

„Milchproduktion – Investition in die

Mit besonderer Aufmerksamkeit

verfolgten die Landwirte die

Statements von Staatsminister

Frank Kupfer zu den aktuell an-

stehenden agrarpolitischen Ent-

scheidungen, konkret zur grö-

ßenabhängigen Progression bei

der Modulation, zum Ausstieg

aus der Milchquote, zur Vereinfa-

chung im Bereich von Cross

Compliance, oder zur Abschaf-

fung der Flächenstilllegung.

Auch wenn die inzwischen in

Brüssel getroffenen Entschei-

dungen zu Ungunsten wachs-

tumsorientierter Großbetriebe

ausgefallen sind, bekräftigte der

Minister sein Engagement für

die sächsische Milchproduktion

und für die Sicherung von Ar-

beitsplätzen und Wertschöpfung

im ländlichen Raum. In diesem

Sinne verwies er auf die Weiter-

führung der Investitionsförde-

rung in der Rinderhaltung mit

Fördersätzen bis zu 40 % bzw. in

benachteiligten Gebieten bis zu

50 %, immer unter der Voraus-

setzung, die Betriebe sind wett-

bewerbsfähig und können ihre

Kostenstruktur nachhaltig ver-

bessern.

Anerkennend sprach sich Minis-

ter Kupfer über das erzielte Ni-

veau von 8.809 kg Milch im ak-

tuell abgeschlossenen Prüfjahr

aus und gratulierte den Milcher-

zeugern zu ihrem wiederholt ers-

ten Platz im Ländervergleich.

Ebenso würdigte er die Leistun-

gen der Sächsischen Melkerin-

nen beim diesjährigen Bundes-

melkwettbewerb, wo mit Julia

Komnick die Siegerin im Karus-

sellmelken aus Sachsen kam.

Die sich anschließende Fachdis-

kussion wurde mit einem Vor-

trag von Norbert Eichkorn, Präsi-

dent des sich neu aufgestellten

Landesamtes für Umwelt, Land-

wirtschaft und Geologie Dres-

den-Pillnitz, zum Ausbau der

Marktpositionen der sächsi-

schen Milchproduktion eingelei-

tet. Nach einer fundierten Analy-

se der absehbaren Rahmenbe-

dingungen im Milchsektor, der

Marktsituation und der betriebli-

chen Kostenstrukturen projek-

tierte der Ökonom drei Strate-

gien für die sächsischen Milcher-

zeuger – Durchstarten, Abwarten

oder völlige Neuorientierung.

Ausführlich diskutierte er die da-

bei zu beachtenden Entschei-

dungskriterien und die Empfeh-

lungen für das Betriebsleiterhan-

deln. In der Zusammenfassung

seines Vortrages arbeitete Herr

Eichkorn 10 Stellschrauben für

die Verbesserung der Wettbe-

werbsfähigkeit der Milcherzeu-

gung heraus, die einen schlüssi-

gen Bogen von „Betriebsorgani-

sation“ bis „Diversifizierung“

spannen. Dabei empfiehlt er, das

betriebliche Wachstum erst dann

anzugehen, wenn alle Möglich-

keiten der Effizienzsteigerung

ausgeschöpft sind.

Diesem stark betriebswirtschaft-

lich geprägten Thema folgten

drei züchterische Beiträge. So re-

ferierte Prof. Dr. Hermann H.

Swalve, Martin-Luther-Universi-

tät Halle-Wittenberg, zu innova-

tiven Zuchtprogrammen beim

Milchrind. Nach einem ge-

schichtlichen Abriss zur Entwick-

lung von Zuchtprogrammen mit

einer Bewertung ihrer Vor- und

Nachteile konzentrierte sich

Prof. Swalve auf die mögliche Er-

fassung von funktionalen Merk-

malen in Zuchtprogrammen, wie

die Eutergesundheit, Fruchtbar-

keit, Fundamente, Kalbemerkma-

le u.a.m. Im dritten Teil seines

Vortrages informierte der Profes-

sor über neue innovative Selekti-

onsmethoden auf der Grundlage

von so genannten Single Nucleo-

tide Polymorphism (SNP). Diese

genomische Selektion hat deutli-

che Vorteile gegenüber konven-

tionellen Zuchtprogrammen, ins-

besondere in der Sicherheit der

gewonnenen Zuchtwerte, in den

schon mit der Geburt verfügba-

ren Zuchtwerten und in der Un-

abhängigkeit der Zuchtwerte von

Sonderbehandlungen. Nachteile

sind die begrenzte Halbwertzeit

der SNP-Schätzer und die enge

Beschränkung auf eine Populati-

on, die auch einer zeitlichen Ver-

änderung unterliegen. Im Fazit

zeichnet Prof. Swalve Wege für

zukünftige Zuchtprogramme

über Testherden zur Nucleus-

zucht auf und betont die not-

wendige Erschließung neuer

Merkmale mit direkterem Bezug

zur Physiologie unter Nutzung

der Möglichkeiten der genomi-

schen Selektion.

Was von der Tierzuchtforschung

schon in die Praxis umgesetzt

wurde, stellte Cord Höltje, Ge-

schäftsführer bei der MASTER-

RIND GmbH, in seinem Beitrag

vor. Unter dem Dach von MAS-

TERRIND werden gegenwärtig

drei Zuchtprogramme des SRV,

der ZEH und der NOG mit ei-

nem jährlichen Umfang von ca.

250 Testbullen betrieben, die

sukzessiv in das Zuchtpro-

gramm „Deutsche Holstein“

überführt werden. Eine stabile

Stütze ist dabei das sächsische

Zuchtgebiet, in dem allein bis

September 2008 121 Testbullen

geprüft wurden. Ziel des gemein-

samen Zuchtprogramms von

64

MA

NA

GEM

ENT

Traditionell treffen sich am ersten Mittwoch im November Landwirte und Bera-

ter auf dem Sächsischen Milchrindtag, dieses Jahr am 5.11.08 im neu benannten

Landwirtschaftlichen Fachzentrum Köllitsch des fusionierten Landesamtes für

Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Über 220 Teilnehmer folgten der

Einladung zur Vortragstagung mit den Themenfeldern „Betriebliches Wachstum“

und „Zucht“.

Die Liegehalle für 1 000 Kühe ist nach den neuesten Erkenntnissen des Kuhkom-forts und der Umweltverträglichkeit gebaut worden

MR-64-65-Milchproduktion.qxd 12.12.2008 10:15 Uhr Seite 1

Page 65: MASTERRIND Dezember 2008

Zukunft“

65

MASTERRIND ist die Erzeugung

von Nachkommen mit verbes-

serten Eigenschaften in der

Milchleistung, Gesundheit,

Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer

und Exterieur, so der Geschäfts-

führer. Ein besonderes Interesse

gilt dabei der züchterischen Ver-

besserung der Rastzeit (Zyklus-

beginn) sowie der Konzeptions-

merkmale Non-Return-Rate und

Verzögerungszeit der Kühe. Von

der geschätzten genetischen Va-

riation dieser Merkmale in der

aktuellen Zuchtpopulation ver-

spricht sich Herr Höltje einen

praktischen Nutzen. Ebenso un-

terstützt MASTERRIND die not-

wendigen Vorlaufarbeiten zur

Nutzung der genomischen Se-

lektion im Rahmen ihres Zucht-

programms. Erste Ergebnisse

dazu erwartet der Geschäftsfüh-

rer schon im nächsten Jahr.

Welche Möglichkeiten der züch-

terischen Verbesserung der

Fruchtbarkeitsmerkmale genutzt

werden können, stand im Fokus

des Vortrages von Dr. Uwe Berg-

feld, Leiter der Abteilung Tieri-

sche Erzeugung im LfULG. Aus-

gehend von den Thesen der wirt-

schaftlichen Bedeutung, der in

Sachsen unzufriedenen Situati-

on, des höchst komplexen und

vielschichtigen Merkmals

„Fruchtbarkeit“ gab der Zuchtex-

perte einen Abriss zum gegen-

wärtigen Kenntnisstand des

Merkmalskomplexes. Dabei zeig-

te er auf, wie die Einzelmerkmale

miteinander korrelieren und wel-

che Risiken durch den betonten

Einsatz „leicht kalbender“ Bullen

bestehen. Dr. Bergfeld resümier-

te, dass die genetischen Voraus-

setzungen zur züchterischen

Verbesserung der Fruchtbarkeit

relativ ungünstig sind und ande-

rerseits die Fruchtbarkeitsleis-

tungen sehr stark vom betriebli-

chen Management beeinflusst

werden. Wie andere Länder die-

ses Problem behandeln, erörter-

te er im internationalen Vergleich

von ausgewählten Zuchtpro-

grammen und der Wichtungsfak-

toren von Teilzuchtwerten. Ab-

schließend ging Dr. Bergfeld

auch auf die Erschließung neuer

Methoden und Merkmale ein. So

sieht er besonders die genom-

ische Selektion als eine große

Chance für die Verbesserung der

Fruchtbarkeitsmerkmale.

Den Bogen zum Einleitungsrefe-

rat spannte Herr Wout van den

Horst, Geschäftsführer der Gut

Trossin Verwaltungsgesellschaft

mbH, mit seinem Redebeitrag.

Unter dem Titel „Vorstellung ei-

nes wachstumsorientierten Be-

triebes“ berichtete er sehr charis-

matisch über den langen Ent-

wicklungsweg des ehemaligen

Stammzuchtgutes Trossin seit

der Betriebsübernahme im Okto-

ber 1996. Zu diesem Zeitpunkt

bewirtschaftete das Gut mit 27

Mitarbeitern ca. 1.000 ha LN

und ca. 700 Kühe mit eigener

Nachzucht in einer kompakten

Milchviehanlage aus den 70-iger

Jahren. Die Marktleistung der

Herde lag damals bei ca. 5.500

kg Milch je Kuh und Jahr. Heute

ist der kombinierte Marktfrucht-

betrieb mit Milchviehhaltung auf

knapp 2.000 ha LN gewachsen,

dabei blieb die Milcherzeugung

das Kerngeschäft von Herrn van

den Horst. Das Wachstum selbst

erfolgte dabei, wie von Herrn

Eichkorn empfohlen, zunächst

über die Erschließung von Leis-

tungsreserven an den vielen un-

ternehmerischen Stellschrauben,

bis dann im Jahr 2000 genügend

Sicherheiten zum Quotenzukauf

erwirtschaftet wurden. Die

Milchleistung und der Tierbe-

stand in der Altanlage wurden

wieder aufgestockt, obwohl da

schon erkennbar wurde, dass die

vorhandene Bausubstanz und

Technik eine strategische Be-

triebsentwicklung behindern.

Daraufhin entschloss sich das

wachstumswillige Unternehmen

zu einem kompletten Neubau ei-

ner Stallanlage für 1.250 Milchkü-

he mit Güllelager und Hofflä-

chen.

Im Oktober 2007 war es dann so

weit, dass alle laktierenden Kühe

in den modernen Boxenlaufstall

einziehen konnten und das für

Mensch und Tier komfortable

Melkzentrum mit einem 2 x 42er

Side-by-Side Melkstand in Be-

trieb ging. Der Außenklimastall

mit 270 m Länge und 35 m Brei-

te wurde nach den neuesten Er-

kenntnissen des Kuhkomforts

mit breiten planbefestigten Lauf-

gängen und Schieberentmis-

tung, mit tiergerechten Tiefliege-

boxen und Kalkstrohmatratze,

großzügigen Treibewegen und

Vorwartehof sowie einer funktio-

nierenden Jalousie-First-Lüftung

ausgestattet. In dem ebenso

großzügig, aber zweckmäßig di-

mensionierten Melkzentrum

werden alle 1.350 Kühe dreimal

täglich gemolken. Die Altanlage

wurde und wird schrittweise in

Eigenleistung sehr zweckmäßig

für die Kälber- und Jungrinder-

aufzucht sowie die Haltung der

tragenden Färsen und Trocken-

steher ertüchtigt.

Diese große Investition trägt

nach Herrn van den Horst schon

heute ihre Früchte. Mit den 1.350

Kühen werden täglich 36.500 l

Milch an die Molkerei geliefert.

2008 wurde eine Marktleistung

von 8.232 kg Milch mit 3,73 %

Fett und 3,27 % Eiweiß je Kuh

und Jahr erzielt. Heute sind im

Unternehmen 42 Mitarbeiter

und 3 Lehrlinge beschäftigt, die

sich um 1.540 Kühe, um 1.370

Nachzuchtrinder, um den Futter-

bau auf ca. 1000 ha LN sowie

auch um die Marktfruchtkulturen

vom Weizen bis zur Kartoffel

kümmern. Dabei legt Herr van

den Horst besonderes Augen-

merk auf ein ausgefeiltes Ma-

nagement bei der Herdenbetreu-

ung und auch in den anderen

Unternehmensbereichen. Und

dass die nächsten Wachstums-

schritte schon abgesteckt sind,

zeichnete Herr van den Horst

mit dem geplanten Erweite-

rungsbau eines zweiten Boxen-

laufstalles für 1.000 Kühe am

Standort der Neuanlage auf.

Über 100 Teilnehmer nutzten die

anschließend angebotene Be-

triebsbesichtigung der Milch-

viehanlage in Trossin und konn-

ten sich selbst ein Bild von dem

Wachstumskonzept des Trossi-

ner Geschäftsführers machen.

Weitere Informationen finden Sie

im Internet unter www.landwirt-

schaft.sachsen.de/LfULG .

Dr. Steffen Pache,

Sächsisches Landesamt für Umwelt,

Landwirtschaft und Geologie �

Im 2 x 42 Side-by-Side-Melkstand werden drei Mal täglich 1 350 Kühe gemolken

MR-64-65-Milchproduktion.qxd 12.12.2008 10:16 Uhr Seite 2

Page 66: MASTERRIND Dezember 2008

66

PER

SÖN

LIC

HES

25 Jahre Rindergesundheit in der Viehhalle Uelzen

Dr. med. vet. Hartmut KrollpfeifferÜber 25 Jahre gehört Dr. Kroll-

pfeiffer aus Uelzen mit seinen

Mitarbeiterinnen zum Team der

Viehhalle Uelzen. Fachkompe-

tenz, Schnelligkeit, Zuverlässig-

keit und ständige Bereitschaft

zeichnen seine tierärztliche Pra-

xis aus. Mit den heutigen und

auch ehemaligen Mitarbeitern

der MASTERRIND, die in der

Viehhalle in Uelzen verantwort-

lich sind und waren, hat sich im

Laufe der Jahre eine hervorra-

gende Zusammenarbeit entwi-

ckelt. Tierärztliche Arbeiten wer-

den von Dr. Krollpfeifer und sei-

nem Team gewissenhaft erle-

digt, so dass Rinder ohne ge-

sundheitliche Probleme die

Viehhalle verlassen und somit

zum guten Ruf der MASTER-

RIND in der Welt beitragen. Bei

einer solch guten tierärztlichen

Betreuung ist es verständlich,

dass die Exporteure die Uelze-

ner Viehhalle gern als Dauerqua-

rantänestation nutzen. Auch an-

lässlich der Auktionen ist das

Praxisteam Krollpfeiffer zur Stel-

le, damit für anstehende Expor-

teure die entsprechenden Blut-

proben zügig und zuverlässig

genommen werden. So errei-

chen die gekauften, wertvollen

Rinder ohne Verzögerung die

Käuferställe in Spanien, Italien,

Portugal oder anderen Ländern.

Die MASTERRIND und insbe-

sondere die Züchter, die Uelzen

als Vermarktungsort nutzen,

danken Dr. Krollpfeiffer und sei-

nen Mitarbeiterinnen recht herz-

lich für über 25 Jahre Zusam-

menarbeit und hoffen, dass die-

se Zusammenarbeit sich unver-

ändert fortsetzt. Der gute Ruf

der Viehhalle Uelzen als Ver-

marktungsort für Rinder in alle

Welt ist auch davon maßgeblich

abhängig.

Ulrich Degenhardt �

Kurt Schwarze, Barnstedt, feierte 81. GeburtstagÜblicherweise sind runde Ge-

burtstage der Anlass für ent-

sprechende Würdigungen. Im

Falle Kurt Schwarzes, der am 3.

Dezember 2007 80 Jahre alt

wurde, ist dies an dieser Stelle

irrtümlich unterblieben. Grund

genug, dies nun nachzuholen.

Als Kurt Schwarze das Licht der

Welt erblickte, betrieben seine

Eltern bereits seit fast einem

Jahrzehnt Herdbuchzucht. Im

nun auslaufenden Jahr blickt der

richtungsweisende, inzwischen

von Sohn Wilken geführte Be-

trieb, der bereits ungezählte

Auszeichnungen erhielt, demzu-

folge auf eine 90jährige Zucht-

tradition zurück. Richtungswei-

send war auch Jubilar Kurt

Schwarze während seines akti-

ven Wirkens im Ehrenamt von

RPN und ZEH. 1960 wählte man

ihn in den Vorstand der Stader

Herdbuchgesellschaft, deren

Vorsitz er 1970 übernahm. 1967

wurde er in den engeren RPN-

Vorstand gewählt. 1971 schloss

er als Vorsitzender des RPN-Ver-

waltungsrates einen Kooperati-

onsvertrag mit der Tierärztli-

chen Hochschule Hannover, die

ihn 1982 zum akademischen Eh-

renbürger ernannte.

Freunde und Mitstreiter be-

schreiben Kurt Schwarze als be-

harrlich, zielstrebig und außer-

gewöhnlich engagiert. Eigen-

schaften, die sowohl seinen

landwirtschaftlichen Betrieb als

auch die ehrenamtlich von ihm

begleiteten Zuchtorganisationen

über Jahrzehnte voranbrachten.

Verwaltungsrat und Geschäfts-

führung der MASTERRIND wün-

schen Kurt Schwarze weiterhin

gute Gesundheit und freuen

sich auf seinen Besuch bei diver-

sen zukünftigen Zuchtveranstal-

tungen.

Hermann Bischoff �

Dr. Albert Breitling – Herzlichen Glückwunschzum 80. GeburtstagAm 29. Juli 2008 beging Dr. Al-

bert Breitling seinen 80. Ge-

burtstag. Dr. Albert Breitling hat

den Sächsischen Rinderzucht-

verband e. G. (SRV) nicht nur

mit gegründet, er hat ihn auch

über die schwierigen ersten Jah-

re als Geschäftsführer geführt

und geprägt. Mit seinem Aus-

scheiden aus dem aktiven

Dienst im Jahre 1994 konnte er

an seinen Nachfolger ein stabi-

les, in ganz Deutschland geach-

tetes Zuchtunternehmen über-

geben. Dr. Günther Braune, ehe-

maliger Vorstandsvorsitzender

des SRV, würdigte den Jubilar als

engagierten Vertreter der Inter-

essen sächsischer Züchter.

Mit ehrlichem und unabänderli-

chem Willen sei es ihm gelun-

gen, in Sachsen eine eigenstän-

dige Zuchtorganisation aufzu-

bauen. Basis sei das gegenseiti-

ge Vertrauen der Mitwirkenden

und die Identifikation mit dem

Verband gewesen. Dr. Breitling

habe Hürden beim Aufbau des

Verbandes stets mit großer

Freude genommen. Verhand-

lungsgeschick habe er bewiesen,

als man um die Besamungssta-

tionen regelrecht habe kämpfen

müssen. Gemeinsam habe man

sich gefreut, als sich die ersten

züchterischen Ergebnisse ein-

stellten und es möglich wurde,

Löhne für Mitarbeiter in kleinen

Schritten anzuheben.

Dr. Breitling hat den Verband

von Anfang an geprägt. Seine

Mitstreiter gratulieren dem Jubi-

lar herzlich, wünschen ihm Ge-

sundheit und eine gute Zeit. �

MR-66-67-Personli.qxd 15.12.2008 6:50 Uhr Seite 1

Page 67: MASTERRIND Dezember 2008

67

Johann-Hinrich Haxsen im RuhestandNach 41 Jahren Betriebszugehö-

rigkeit wurde nun Tierzuchttech-

niker Johann-Hinrich Haxsen in

den Ruhestand verabschiedet.

Der im Kriegsjahr 1943 in Bre-

merhaven Geborene wuchs auf

dem elterlichen Hof in Loxstedt-

Lanhausen auf. Nach dem Ab-

schluss der Schule absolvierte er

zunächst eine landwirtschaftli-

che Ausbildung, die ihn außer in

seine Heimatregion auch in den

Kreis Nienburg führte. Nach-

dem er in den 60er Jahren den

Wehrdienst hinter sich gebracht

hatte, war er zwei Jahre als Ver-

walter auf einem landwirtschaft-

lichen Betrieb tätig.

Im Frühjahr 1967 begann dann

bei der Zentralbesamung in Bre-

men seine Ausbildung für seine

spätere Lebensstellung. Ein hal-

bes Jahr darauf hatte Johann-

Hinrich Haxsen die Abschluss-

prüfung abgelegt und nahm sei-

ne Besamungstätigkeit bei der

damaligen Station in Bützfleth

auf. Zum Einsatz kam er im so-

genannten Sietland, der Region

um Ihlienworth, in der er bis zu

seinem letzten Arbeitstag seinen

Dienst versah. Hier gelang es

ihm, über die Jahrzehnte, seinen

Bezirk kontinuierlich auszubau-

en und die Besamungszahlen zu

steigern. Als später die Techni-

ker in Teams zusammengefasst

wurden, wurde eines davon in

Steinau stationiert. Diesem wur-

de auch Herr Haxsen zugeord-

net.

Johann-Hinrich Haxsen, der

1992 die Prüfung zum Fach-

agrarwirt ablegte, wird von sei-

nen Kollegen und Landwirten

als pflichtbewusster und um-

sichtiger Partner geschätzt.

Über Jahrzehnte fanden sie in

ihm einen kameradschaftlichen

Begleiter, der ihnen mit unver-

rückbarem Sinn für Gerechtig-

keit jederzeit beiseite stand. Den

Kontakt zu ihnen wird der Vater

zweier Töchter und leidenschaft-

liche Jäger aber sicher auch im

Ruhestand halten.

Hermann Bischoff �

MR-66-67-Personli.qxd 11.12.2008 16:19 Uhr Seite 2

Page 68: MASTERRIND Dezember 2008

Frau Meier und ihr Mitarbeiter,

Herr Runge, hießen uns vor

dem 2006 gebauten Milchkuh-

stall mit 180 Plätzen in Hochlie-

geboxen willkommen. Interes-

sant war die Futterration, da alle

Laktationsgruppen mit einer

TMR, bestehend aus einem sehr

hohen Maisanteil und pansen-

geschütztem Fett und Glycerin,

gefüttert werden. Hauptgrund

für das hohe Leistungsniveau ist

das gute Management des Be-

triebes. Besonderes Augenmerk

legt man auf die Abkalbeperi-

ode. Durch das dreimalige Mel-

ken sind immer Arbeitskräfte

vor Ort, sodass eine Kälberwa-

che rund um die Uhr gewähr-

leistet wird. Alle Kühe ab der

zweiten Laktation bekommen

eine Kalziumgabe und werden in

der Startergruppe im Ernstfall

nachbehandelt. Die Jungrinder

werden im alten Milchkuhstall

ganzjährig gefüttert, um ein

Erstkalbealter von 24 bis 25 Mo-

naten zu gewährleisten.

In Görlitz empfing uns Herr För-

ster, Geschäftsführer der Schöps-

tal Agrar GmbH, und führte uns

zu den Stallanlagen des Unter-

nehmens. Hier stand die

Fleischproduktion im Vorder-

grund, denn man züchtet be-

deutende sächsische Bullen der

Rassen Limousin und Charolais.

Betrachtet werden konnten

Jungbullen, ältere Zuchtbullen

und einige Muttertiere in umge-

bauten Schweineställen mit viel

Frischluft. Anlagenleiter Krasse

erläuterte uns, wie man auch in

der Fleischrinderzucht gute

Zuchttiere produzieren kann.

Der Abkalbezeitraum ist von

November bis Februar. Während

der Weideperiode werden die

Kälber mit einer hofeigenen

Kraftfutterration zugefüttert, um

zum Abtrieb eine hohe Mast-

tagszunahme von 1 200 bis

1 500 g pro Tag zu gewährlei-

sten. Die Zuchttiere werden

dann vermarktet.

Bei Regen stand abschließend

eine Stadtführung, zunächst im

Bus, dann zu Fuß, an. Hier

konnten die kleinen, einladen-

den Geschäfte erobert werden,

wie zum Beispiel das kleine

Bautzener Senflädchen mit all

seinen Leckereien. Unser Dank

gilt allen Landwirten, die uns

auf dieser Exkursion begleitet

haben.

Ines Matthes,

Andreas Fritzsch �

Freiberger Landwirte auf ExkursionDer Freiberger Kreiszucht- und Kontrollverein reiste

Ende November nach Ostsachsen, um zwei Betriebe

zu besichtigen. Die Rinderproduktion Neusorge zählt

zu den besten Betrieben Sachsens.

Freiberger Züchter auf Reisen

68

INTE

RN

Nachdem Herr Höltje, Ge-

schäftsführer der MASTERRIND

GmbH, die Versammlung eröff-

nete, gab er einen Überblick

über das kurz vor dem Ab-

schluss stehende Geschäftsjahr

der MASTERRIND GmbH. Hier-

bei bildeten die positive Bilanz

Sächsische Bes a

Informati oAm 25. September 2008

fand die jährliche Infor-

mations- und Weiterbil-

dungsveranstaltung für

Besamungstechniker

und besamende Tierärz-

te aus Sachsen in

Groitzsch bei Meißen

statt.

MR-68-71-Intern.qxd 11.12.2008 16:05 Uhr Seite 1

Page 69: MASTERRIND Dezember 2008

69

in der Spermavermarktung so-

wie die unter dem Einfluss der

Blauzungenkrankheit stehende

Tiervermarktung die Schwer-

punkte. Mit Spannung wurden

dann die Ergebnisse der August-

Zuchtwertschätzung erwartet,

da insbesondere diese als

Grundlage für Anpaarungsemp-

fehlungen für die nächste Besa-

mungssaison dienen. Herr Hölt-

je machte deutlich, dass von

den TOP 100 Bullen der RZG

Zuchtwertliste den sächsischen

Rinderzüchtern jeder 2. Vererber

zu gleichen Konditionen wie im

gesamten NOG Gebiet zur Ver-

fügung steht. Aus diesem gro-

ßen Angebot wählte Herr Höltje

einige bewährte und einige neue

Besamungsbullen heraus, erläu-

terte die Vererbungsschwer-

punkte und gab anschließend

Anpaarungsempfehlungen.

Den zweiten Tagesordnungs-

punkt gestaltete Herr Dr. Berg-

feld vom Sächsischen Landes-

amt für Umwelt, Landwirtschaft

und Geologie. Mit seinem Vor-

trag „Genomische Selektion-

Grundlagen, Chancen und Risi-

ken“ gab er den Veranstaltungs-

teilnehmern nach den „schon

immer mal gehörten“ Berichten

über die neue Dimension der

Rinderzucht einen klaren sachli-

chen Rahmen.

Herr Ott, Leiter für Spermaver-

marktung in Sachsen, stellte an-

schließend die aktuellen Besa-

mungs- und Fruchtbarkeitser-

gebnisse in Sachsen dar. Bei er-

freulicherweise leicht angestie-

genen Erstbesamungszahlen im

letzten Besamungsjahr, verwies

Herr Ott anhand von mehreren

Übersichten auf die Reserven im

Bereich Fruchtbarkeit. Insbeson-

dere dem Komplex Brunstbeob-

achtung und Brunsterkennung

sollte neben der Konzeptionsra-

te mehr Aufmerksamkeit ge-

schenkt werden.

Hierzu ergänzend stellte Herr

Höltje das Brunsterkennungssy-

stem HEATIME vor. Diese auf

Basis von Aktivitätsmessung be-

ruhende Technologie wird sehr

erfolgreich über ein Jahr schon

in Dänemark genutzt. Die MAS-

TERRIND GmbH hat für das ei-

gene Zuchtgebiet die Vermark-

tungsrechte. Inzwischen wird

dieses System neben Betrieben

in Niedersachsen auch in zwei

größeren Einheiten in Sachsen

getestet.

Traditionell wurde die Veranstal-

tung mit einem Abendessen und

genügend Zeit zur Diskussion in

kleineren Gruppen beendet.

Torsten Ott �

s amungstechniker

i onsveranstaltung

Dr. Bergfeld sprach zum Thema ge-nomische Selektion

Familie Decker aus Bierbergen

und die Betreiber der Windkraft-

anlage hatten am 11. Oktober zu

einer Besichtigung des gesamten

Komplexes bestehend aus Wind-

rädern, Biogasanlage und neu er-

richtetem Kuhstall eingeladen.

Zum Besucherstrom zählte an

diesem Tage auch der Besa-

mungsverein Hannover/Peine,

die Mitglieder hatten das Nützli-

che mit dem Angenehmen ver-

bunden und die alljährliche Be-

triebsbesichtigung auf diesen

Termin gelegt. Im Vordergrund

stand natürlich der nach neues-

ten Erkenntnissen errichtete

Kuhstall und Melkstand. Grund-

prinzip der Anlage ist das H-Sys-

tem. Die Coverall-Folienliege-

halle mit zentralem Futtertisch

ist parallel zum Melkzentrum

angeordnet. Als Verbindung zwi-

schen Liegehalle und Melkzen-

trum dient ein Übertrieb, der di-

rekt in dem Vorwarteraum mün-

det. Dahinter ist ein Jungvieh-

stall mit Strohlagerraum ange-

ordnet. Der Melkstand ist mit ei-

nem Doppel-12er-Fischgräten-

melkstand mit Schnellaustrieb

ausgestattet. Eine Nachtreibe-

einrichtung mit integriertem

Gülleschieber und eine Selekti-

onsschleuse erleichtern die

Melk- und Reinigungsarbeit.

Das Hauptaugenmerk lag bei

der Planung auf dem Kuhkom-

fort. Die Gummimatten auf den

breiten und planbefestigten

Laufgängen gehören ebenso da-

zu, wie die Tiefboxen mit Ein-

streu. Klappernde Fressgitter

gibt es nur noch im Behand-

lungsbereich.

Als kleines Sahnehäubchen für

den Kuhkomfort wird die in der

Biogasanlage erzeugte Wärme in

Heizschläuchen unter die Lauf-

gänge geleitet, sodass diese

auch im Winter nicht einfrieren.

Bleibt zu hoffen, dass diese An-

lage für den ein oder anderen

Besucher trotz schwieriger Rah-

menbedingungen Inspiration ist.

Der ganzen Familie Decker ein

herzliches Dankeschön für die-

sen interessanten Tag.

Jörg Speckmeier �

BV Hannover/Peine zu Gast bei Familie Decker

Fußbodenheizung im KuhstallBereits um 14.00 Uhr waren alle Würstchen und

Steaks verzehrt. Bei der Besichtigung des Energiezen-

trums Bierbergen hatte auch wohl niemand wirklich

mit über 1 500 Besuchern gerechnet.

Herr Decker stellt den Mitgliedern des Besamungsvereins Hannover Peine seinen neuen Kuhstall vor

MR-68-71-Intern.qxd 11.12.2008 16:05 Uhr Seite 2

Page 70: MASTERRIND Dezember 2008

70

INTE

RN

Züchterabend im Landkreis Lüneburg

Gegründet wurde die KG zum

1.7.2005 von den Betrieben

Heinrich Meyer, Luhdorf, und

Christoph Schulze, Radbruch.

Aus diesem Grund bestehen

zwei Betriebsstätten. In Rad-

bruch werden Kühe und Kälber

gehalten, die Jungviehaufzucht

erfolgt in Luhdorf. Aktuell be-

trägt der Milchviehbestand 176

Kühe mit 9 s436 kg Milch (4,0

% Fett, 3,38 % Eiweiß). 230

weibliche Nachzuchttiere gehö-

ren zum weiteren Tierbestand.

Die 205 ha LF gliedern sich in 55

ha Silomais, 15 ha Körnermais,

34 ha Triticale, 12 ha Gemüseflä-

che (die jährlich verpachtet

wird) sowie 6 ha Flächenstillle-

gung und 83 ha Grünland. Auf

beiden Betrieben werden vor-

handene Altgebäude genutzt.

Seit der KG-Gründung ist viel in-

vestiert worden. Davon konnten

sich die Besucher bei der Be-

sichtigung überzeugen. Für alle

Teilnehmer waren vor allem die

preiswerte und zweckmäßige

Bauweise der neuen Stallhalle

mit Rundhölzern sowie der neu

gebaute Swingover-Melkstand

sehr interessant.

Im Anschluss hielt Marco

Bruns, Mitarbeiter der landwirt-

schaftlichen Unternehmensbera-

tung Harburg, einen Kurzvortrag

über die aktuelle Lage der

Milcherzeuger. Er sprach die Si-

tuation auf den Agrarmärkten

an, beleuchtete Prognosen der

letzten Jahre und deren Eintref-

fen, stellte Kosten der Milchpro-

duktion und Strategien gegen

hohe Düngemittelpreise vor.

Des Weiteren wurde die Frage

aufgeworfen, ob sich Biogasan-

lagen für Milchviehbetriebe loh-

nen. Deutlich wurde, dass es

starke einzelbetriebliche Unter-

schiede gibt, dies vor allem bei

den Produktionskosten. Biogas

stellte eine starke Konkurrenz

für Milchviehbetriebe dar. Als

Fazit des Vortrages empfahl

Bruns eine günstige Grundfut-

terproduktion mit gezielter

Kraftfutterzuteilung. Die Zeiten

würden schnelllebiger und das

unternehmerische Können wer-

de künftig mehr denn je gefragt

sein, so der Fachmann.

Dank der guten Bewirtung der

Jungzüchter konnten alle den

Abend gemütlich mit angereg-

ten Fachdiskussionen ausklin-

gen lassen.

Anne Monsees �

Zum alljährlichen Züchterabend am 12.9.2008

hatten der Besamungsverein Lüneburg/Neu-

haus/Winsen und die Züchtergruppe Elb-

marsch gemeinsam eingeladen. In diesem Jahr

trafen sich Züchter und Interessierte bei der

Lindenhof KG in Radbruch im Kreis Lüneburg.

150 Gäste fanden sich bei spätsommerlichem

Wetter auf dem Milchviehbetrieb ein.

Luftig und mit viel Eigenleistung erstellt: die Stallungen der Lindenhof KG

Treffen ehemaliger Mitarbeiter17 ehemalige Mitarbeiter – zum Teil mit Ehefrauen –

besuchten Mitte September die MASTERRIND-

Embryotransfer-Station in Nückel und die Stadt

Bremerhaven.

Dr. Andreas Kuwer empfing die

Gruppe in Nückel und berichte-

te über die Entwicklung im ET,

die 1976 in der ehemaligen Be-

samungsstation ihren Anfang

nahm und schon bald zu einer

unverzichtbaren Einrichtung für

Landwirte im In- und Ausland

wurde. Besonderes Interesse

fanden die neuen Stallungen, in

denen die Rinder besten Tier-

komfort genießen. Kombiniert

mit angepasster Fütterung wer-

den gute Trächtigkeitsergebnis-

se erzielt.

Der Besuch der Bremerhavener

Fischmeile mit anschließendem

Mittagessen gab Gelegenheit,

Erinnerungen auszutauschen.

Für das Nachmittagsprogramm

war der Besuch des Auswande-

rerhauses organisiert, der bei al-

len nachhaltigen Eindruck hin-

terließ.

Bei Kaffee und Kuchen mit Blick

auf den Weserschiffsverkehr und

vielen netten Gesprächen klang

das Treffen aus. Die Teilnehmer

verabschiedeten sich mit dem

Wunsch auf ein Wiedersehen im

nächsten Jahr im südlichen Nie-

dersachsen.

Reinhard Strehl �Rentner auf Reisen: die ehemaligen MASTERRIND-Mitarbeiter

MR-68-71-Intern.qxd 15.12.2008 6:14 Uhr Seite 3

Page 71: MASTERRIND Dezember 2008

71

Der Bus des Reiseunterneh-

mens „Zacharias“ aus Neuhau-

sen war morgens 6.00 Uhr bis

auf den letzten Platz belegt. Ein

wenig Sitzfleisch, gute Laune

und eine Frühstückspause wa-

ren bis zu den Betrieben im bay-

reuther Gebiet notwendig. Der

einheimische Reiseleiter Herr

Hofmann nahm uns in Empfang

und kurz darauf standen wir auf

dem Bauernhof der Familie

Popp in Goldkronach. Sie be-

wirtschaften eine Fläche von 161

ha, davon 52 ha Grünland. Die

Hälfte der Ackerfläche wird mit

Mais bestellt, welcher für die

Biogasanlage (Energiemais) und

die 112 Milchkühe verwendet

wird. Nicht nur von den Erklä-

rungen des jungen Betriebs-

chefs, sondern auch mit eigenen

Augen war der Werdegang des

Betriebes gut zu erkennen. In re-

gelmäßigen Abständen erfolgten

größere Investitionen. Zuletzt

wurde der Laufstall erweitert

und ein 20er Karussell mit

angebaut. Die beeindruckende

Fleckviehherde ermolk im Jahr

9 129 kg Milch pro Kuh. Aber

nicht nur Kühe, Jungvieh und

Kälber mit Zudecke waren der

Stolz des Betriebes, auch die

winterfest gemachte gesamte

Technik war zu bewundern.

Nach der deftigen Aufwärmpau-

se im „Hirschen“ ging es nach

Würensreuth, wo uns gleich

zwei Familienbetriebe auf engs-

tem Raum erwarteten. Die Fami-

lie Raps betreut 64 Milchkühe

mit der entsprechenden Nach-

zucht mit 1,5 Arbeitskräften. Das

männliche Jungvieh wird auf

Auktionen in Bayreuth verstei-

gert. Damit die jungen Eheleute

jede Frage individuell beantwor-

ten konnten, teilte man unsere

große Gruppe auf. Der Futter-

tisch mit seinem Inhalt, das

Stallklima, die Liegeflächen und

die gesunden Kühe boten unter

anderem genug Gesprächsstoff.

Herr Raps konnte auf eine be-

eindruckende, einfache Art auch

die Arbeit mit dem Stallcompu-

ter erklären. Der Umgang mit

dem PC ist eine wichtige Vor-

aussetzung, wenn man die Kühe

von einem Roboter melken las-

sen will. Seit 2001 ist dieser

Melkroboter von De Laval im

Einsatz und wurde bereits um-

gerüstet. Wie die Färsen an das

Melken herangeführt werden,

was ist, wenn Kühe krank sind,

wie groß sind die Zwischenmelk-

zeiten und viele weitere Fragen

wurden hier beantwortet.

Mit dem neu erworbenen Wis-

sen liefen wir dann über die

Straße zum Betrieb Wunderlich

und wurden von Vater und Sohn

empfangen. Dieser Familienbe-

trieb hatte in der jüngeren Ver-

gangenheit einige Schicksals-

schläge zu ertragen. Zum Bei-

spiel brannte im Jahr 2000 der

neu gebaute Laufstall nieder.

Wir spürten, dass es keine leich-

te Entscheidung war, den Stall

wieder aufzubauen und dann

noch in Melkroboter zu investie-

ren. Bereits 2001 konnte im neu

errichteten Stall produziert wer-

den. Wir bewunderten 105

Milchkühe und 115 Stück Jung-

vieh. Hier waren zwei Roboter

ständig im Einsatz, was wir nun

mit Sachverstand kommentier-

ten. Der gelenkte Kuhverkehr

wurde später nachgerüstet und

garantiert ein ruhiges Kommen

und Gehen beim Melken. Die

Tiere ließen sich auch nicht von

unserer neugierigen Gruppe ab-

lenken. Hier verblieben die

männlichen Rinder alle im Be-

trieb. Wir konnten die Masttiere

(tolles Fleckvieh) im beeindru-

ckenden Gebäude ansehen. Auf

diesem Betrieb war auch die

Futterkonservierung sehr beein-

druckend.

So hatte jeder Betrieb ein paar

Besonderheiten, die man ge-

danklich mit nach Hause nahm.

Mit einer Höhenlage von ca.

400 m ü. NN lagen die Betriebe

nicht so wie wir es im Erzgebir-

ge gewohnt sind, aber es ist im-

mer wieder interessant, unter

welchen Bedingungen andere

Landwirte produzieren. Es war

ein wissensreicher Tag und alle

freuen sich auch im nächsten

Jahr wieder auf ein Neues.

Ines Matthes �

Rinderzucht- und Leistungskontrollverein Marienberg

Lehrfahrt nach BayernAm Dienstag, dem 18. November 2008,

war es wieder so weit. Der Vorstand des

Rinderzucht- und Leistungskontrollvereins

Marienberg lud zu der jährlich stattfindenden

Lehrfahrt zu Landwirtschaftsbetrieben ein.

Alles wurde mit Hilfe des bayerischen LKVs

organisiert und der Jahreszeit entsprechendes

Wetter bestellt.

Teilnehmer der Fahrt

Neu gebauter Milchviehstall für 120 KüheKälber mit Kälberdecken bei H. u. C.Popp

MR-68-71-Intern.qxd 11.12.2008 16:06 Uhr Seite 4

Page 72: MASTERRIND Dezember 2008

72

KU

RZ

INFO

S

Erfolgreiches 2. Milch-erzeugerforum in ZevenEin volles Haus mit rund 350 Zuhörern und ein inte-

ressantes Tagungsprogramm, das bei den anwesen-

den Milchviehhaltern gut ankam – dies ist das Fazit

der Vortragsveranstaltung, die die Landwirtschafts-

kammer Niedersachsen zusammen mit der MAS-

TERRIND und der Land und Forst im Ballhaus

Meyer in Zeven durchführte.

Nach der Begrüßung durch

Kammerpräsident Fritz Stegen

hielt Dr. Jakob Groenewold, Re-

ferent für Rinderzucht und -hal-

tung der Landwirtschaftskam-

mer Niedersachsen, einen Vor-

trag zum Thema „Fruchtbarkeit

in Milchviehbetrieben – welchen

Einfluss haben Fütterung und

Management?“. Dabei wurde

den Anwesenden sehr deutlich,

dass es nicht um „spezielle

Tricks“ geht, wenn man gute

Fruchtbarkeitsergebnisse in sei-

ner Herde realisieren will. Viel-

mehr müssen die grundlegen-

den Dinge der Fütterung in den

einzelnen Laktationsphasen und

zur Vermeidung von Stoffwech-

selstörungen beachtet und in

der Praxis auch umgesetzt wer-

den. Wichtig sind aber auch eine

ausreichende Brunstbeobach-

tung, möglichst optimale Hal-

tungsbedingungen und ein gu-

tes Abkalbemanagement, wenn

es darum geht, die Fruchtbar-

keitsleistung der Milchviehher-

den zu verbessern.

Den zweiten Vortrag hielt Züch-

ter Christian Schriefer aus Lintig

im Landkreis Cuxhaven. Erst in

der Woche zuvor war der Be-

trieb, den er zusammen mit Va-

ter Hinrich führt, als bester

Milcherzeuger Niedersachsens

im Jahr 2008 mit der „Goldenen

Olga“ ausgezeichnet worden

(siehe Seite 73).

Christian Schriefer machte in

seinem auch für die Praktiker

sehr interessanten Vortrag deut-

lich, dass seine anerkannt guten

Betriebskennzahlen sich nur mit

entsprechenden Haltungsbedin-

gungen und einem sehr guten

Betriebsmanagement realisieren

lassen. Dies fängt bei der Erzeu-

gung von bestem Grundfutter

an, so dass von den 10.300 kg

Milch, die im letzten Wirt-

schaftsjahr pro Kuh an die Mol-

kerei abgeliefert wurden, beacht-

liche 4.800 kg aus dem Grund-

futter erzeugt wurden. Aber

auch in der Betreuung der Kühe

in den Bereichen Fruchtbarkeit

und Gesundheit werden im Be-

trieb Schriefer viele Dinge getan,

die sich sehr positiv auf die Eut-

ergesundheit und die Remontie-

rungsrate auswirken.

Für den dritten Vortrag konnte

mit Frau Dr. Andrea Fiedler aus

München eine ausgewiesene Ex-

pertin in Sachen Klauengesund-

heit gewonnen werden. Die

praktische Tierärztin, die sich

auch als Fachbuchautorin einen

Namen gemacht hat, stellte an-

schaulich dar, welche Umwelt-

faktoren bei Milchkühen Klauen-

erkrankungen hervorrufen kön-

nen. Am Beispiel der Mortellaro-

Erkrankung machte sie deutlich,

wie dieses in der Praxis weit ver-

breitete Problem bekämpft wer-

den kann, aber auch, wo die

Grenzen der Behandlungsmaß-

nahmen zu sehen sind.

Quelle:

Landwirtschaftskammer

Niedersachsen �

Aktuelles BVD-Verordnung

Zum 1. 1. 2011 tritt die BVD-Ver-

ordnung in Kraft. Alle Betriebe,

die Bestandsuntersuchungen

durchführen, sollten auch auf

BVD-Antigen (Virus) untersu-

chen lassen, um schon bei In-

krafttreten der Verordnung einen

„BVD-unverdächtigen Bestand“

zu haben. Das ist wichtig für

den Handel und das Verbringen

von Tieren. Es dürfen ab dem

01.01.2011 nur noch „unverdäch-

tige Tiere“ verbracht werden.

Der Vorteil gegenüber BHV1 ist,

dass die BVD-Virusuntersu-

chung nur einmal im Leben ei-

nes Tieres durchzuführen ist.

Nachweislich positive Tiere sind

umgehend der Schlachtung zu-

zuführen, weil sie das Virus aus-

scheiden und weitere gravieren-

de Schäden im Bestand verursa-

chen.

Blauzunge (BT)

Dieses Thema ist nach den der-

zeit in Nordeuropa aktiven

Virustypen zu unterscheiden:

BTV-8, BTV-6 und BTV-1.

BTV-8: Die Pflichtimpfung mit

Grundimmunisierung der Be-

stände in 2008 müsste abge-

schlossen sein, sonst wäre es

keine Pflichtimpfung gewesen.

Wichtig ist die Dokumentation

dieser Impfung in der HIT-Da-

tenbank. Die Speicherung er-

folgt über den Haustierarzt nach

Vollmacht durch den Landwirt.

Ohne Impfdokumentation ist

kein Export und kein Handel in

freie Gebiete der EU möglich.

Wir rufen alle Mitglieder auf, die

Dokumentation über den Haus-

tierarzt zu veranlassen. Es feh-

len noch sehr viele Impfungen

im HIT. Nach der notwendigen

Zweifach-Impfung zur Grundim-

munisierung in 2008 erfolgt in

den kommenden Monaten die

Auffrischungsimpfung. Diese ist

für den Schutz der Tiere vor

BTV-8 unerlässlich und erfolgt

vor Weideaustrieb. Bitte setzen

In der Pause konnten die Gäste verschiedene Infostände besuchenFoto: Dr. Groenewold

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MR-72-75-Kurzinfos.qxd 12.12.2008 14:13 Uhr Seite 1

Page 73: MASTERRIND Dezember 2008

Die Goldene Olga 2008, der

Milchlandpreis der

Niedersächsischen Milchwirt-

schaft, ging an Familie Schriefer

aus Lintig. Platz 2 der Ehrung,

die jährlich den 16 Besten aus

13.700 niedersächsischen Milch-

erzeugern verliehen wird, erhiel-

ten Ute und Bernd Glameyer-

Schlüer aus Steinau. Über die

bronzene Olga konnten sich Sa-

bine und Volker Haaren aus

Wollingst freuen.

Mit dem 114-Hektar-Hof der Fa-

milie Schriefer in Lintig im Land-

kreis Cuxhaven wird ein Hof mit

der „Goldenen Olga“ ausge-

zeichnet, auf dem zwei Genera-

tionen gemeinsam mit einem

Angestellten und einem Auszu-

bildenden für eine schlagkräftige

und optimale Betriebsführung

sorgen. Die 144 Herdbuchkühe

erbringen eine durchschnittliche

Milchleistung von 11.068 Kilo-

gramm pro Jahr (bei 4,08 % Fett

und 3,33 % Eiweiß).

Der 123 Hektar große Milchvieh-

und Ackerbaubetrieb von Ute

und Bernd Glameyer-Schlüer be-

sitzt zwei Betriebsstätten in Stei-

nau und Altenbruch im Land-

kreis Cuxhaven. Zur Rindvieh-

haltung des Familienbetriebes

gehören 120 Milchkühe, 80 Rin-

der als weibliche Nachzucht so-

wie 10 Mastbullen. Ermolken

werden 10.100 Kilogramm pro

Kuh und Jahr (bei 4,12 % Fett

und 3,44 % Eiweiß).

Die Haaren GbR von Sabine und

Volker Haaren aus Wollingst im

Kreis Cuxhaven konnte sich bei

der ersten Teilnahme am Milch-

landpreis-Wettbewerb auf An-

hieb den dritten Platz und damit

die „Bronzene Olga“ sichern.

Insgesamt werden 140 Hektar

bewirtschaftet. Zur Rindviehhal-

tung des Betriebes gehören 140

Milchkühe und die weibliche

Nachzucht. Die Milchleistung

liegt bei 9.600 Kilogramm pro

Kuh und Jahr bei einem Fettge-

halt von 4,05 % und einem Ei-

weißgehalt von 3,40 %.

Eine Fachjury hatte die Kandida-

ten, die sich für den Preis be-

worben hatten und sich für eine

Bewertung qualifizieren konn-

ten, besucht und ihre Betriebe

ausführlich analysiert. Im Vor-

dergrund stand dabei die vor-

bildliche und erfolgreiche Be-

triebsführung, insbesondere

hinsichtlich der Erzeugung

hochwertiger Qualitätsmilch.

Die weiteren Preisträger aus

dem Zuchtgebiet:

Holsten GbR, Otterstedt

Fam. Kehlbeck, Engeln

Fam. Keller, Klein-Lessen

Fam. Meyer, Tarmstedt

Fam. Reielts, Cuxhaven

Zachmann Harste, A&M GbR,

Harste �

Goldene Olga 2008

Top 3 aus demZuchtgebiet

aus dem VeterinärbereichSie sich rechtzeitig mit Ihrem

Tierarzt in Verbindung. Ohne

Auffrischungsimpfung ist ein Ex-

port und ein Handel in freie Ge-

biete der EU ebenfalls unmög-

lich!!!

Mit der Wiederholungsimpfung

sollten Sie unbedingt die Grund-

immunisierung noch nicht

geimpfter Jungtiere verbinden.

Tragende Tiere, die nicht schon

zur Belegung/Besamung Impf-

schutz hatten, sind in freie Ge-

biete der EU nicht handelbar!

BTV-6: BTV-6 wurde augen-

scheinlich durch einen verbote-

nen Lebendimpfstoff in den

Grenzraum Deutschland/Nie-

derlande eingeschleppt. Unser

Zuchtgebiet ist empfindlich

durch die hierdurch ausgelöste

Restriktionszone betroffen. Ei-

nen Totimpfstoff und spezifi-

sche Untersuchungsmethoden

für die Routine gibt es derzeit

noch nicht. Zumindest ist eine

Verbringung tragender Tiere, die

Virus-negativ sind, in freie Ge-

biete hinein seit dem 3. Dezem-

ber möglich.

BTV-1: BTV-1 hat sich im Som-

mer 2008 in Frankreich sehr

stark nordwärts verbreitet und

ist derzeit augenscheinlich zum

Stillstand gekommen. Im Nor-

den Frankreichs hat man nun

flächendeckend vorbeugend mit

der Grundimmunisierung gegen

BTV-1 begonnen. Im Saarland

und in Rheinland-Pfalz diskutiert

man ebenfalls einen Schutzgür-

tel. Für das übrige Gebiet

Deutschlands wappnet man

sich für mögliche Schutzgürtel

im Falle bestätigter Infektionen.

Mehr ist derzeit nicht angeraten.

Eine freiwillige Impfung zieht

Handelsrestriktionen für das üb-

rige Gebiet, wie bei natürlichen

Infektionen, nach sich. Das ist

mit Blick auf BTV-8 und BTV-6

derzeit nicht zu verkraften.

Importtiere aus Frankreich müs-

sen unverzüglich auf BTV-1 un-

tersucht werden. Dazu fordern

auch wir unsere Landwirte im

Sinne der Sache mit Nachdruck

auf.

Fazit

• Positiv ist die Witterung von

Ende November/Anfang De-

zember, die den Mückenflug

stark reduziert.

• Positiv ist, dass sich BTV-8

nach der flächendeckenden

Impfung offenbar nicht weiter

ostwärts verbreitet hat und

dass die wirtschaftlichen

Schäden durch klinische Fälle

(wie 2007 in NRW) sehr stark

rückläufig sind.

• Negativ ist, dass es weltweit

eine große Zahl verschiedener

BT-Viren gibt und dass wir auf

den Betrieben und im Handel

schlichtweg überfordert sein

werden, wenn uns über die

genannten BT-Viren hinweg

noch weitere erreichen.

• Wichtig ist, dass alle Tiere mit

Blick auf BTV-8 grundimmuni-

siert sind und dann durch die

Wiederholungsimpfungen ge-

schützt gehalten werden. Nur

so sind weitere Preisrückgän-

ge mit Blick auf den Export zu

bremsen.

• Wichtig ist, dass auf EU-Ebe-

ne pragmatischer mit BTV

umgegangen wird. Hierfür ha-

ben sich die deutschen Rin-

derzuchtverbände und unsere

Dachorganisation, die ADR,

in den letzten Wochen vehe-

ment eingesetzt. Wenn die

Handelseinbußen größer

werden als der wirtschaftli-

che Schaden, den die

Krankheit verursacht, muss

mit der Krankheit anders

umgegangen werden.

Friedrich Averbeck �Die Preisträger bei der Ehrung im Alten Kurhaus in Bad ZwischenahnFoto: gmc-marketing, D. Gieschen

73

MR-72-75-Kurzinfos.qxd 11.12.2008 8:15 Uhr Seite 2

Page 74: MASTERRIND Dezember 2008

Die Suez-

Tochter

Bunte hat

ihre Herkunft

bei Jürgen

Lehmberg, Brese-

lenz (Kreis Lüchow-

Dannenberg) aus einem

Kuhstamm, der seit Beginn

des Betriebes im Jahr 1967 auf

sich aufmerksam macht. Die

rotbunte Kuh wurde am

06.04.1995 geboren und nach

der vierten Kalbung an die Mock

GbR in Baden-Württemberg ver-

kauft. Bunte zeichnet sich nicht

nur dadurch aus, dass sie selbst

eine Kuh von außergewöhnli-

cher Qualität ist, sondern sie

vererbt sich auch entsprechend.

So fallen besonders die zahlrei-

chen Töchter und Großtöchter

durch ihren Körper, die hervorra-

genden Fundamente und die

sehr guten Melkeigenschaften

sowohl bei Lehmberg wie auch

bei Mock auf. Bei der Mock GbR

sind inzwischen 37 direkte

Nachkommen von Bunte regis-

triert. Aufgrund der Qualität

dieser rotbunten Ausnahmekuh,

die ja auch schon auf vielen

Schauen Siegertitel und hohe

Platzierungen errungen hat, hat

sie die Einstufungskommission

der RBW (Monika Nörr, Rudi

Bauer) in der 8. Laktation mit

der Noten 92-94-93-94/94 EX

bewertet. Herzlichen Glück-

wunsch dem Züchter und Besit-

zer und noch viel Erfolg mit

Bunte und deren Nachkommen.

Ulrich Degenhardt �

74

KU

RZ

INFO

S

Frist verlängert

FotowettbewerbDie Bilderwelt hat so einiges zu

bieten, ob Topmodel oder Su-

perhelden, ob Dokumentation,

Actionserie oder Komödie – wir

suchen Ihr Kuhmotiv!

Die schönsten Momente ver-

birgt der Alltag – zeigen Sie uns

Ihre Bilder. Dank digitaler Foto-

grafie hat fast jeder ein großes

Repertoire. Welches ist ihr ganz

persönliches Lieblings-Kuhfoto?

Haben Sie schon eines im Sinn,

liegt es etwa schon bereit? Viel-

leicht haben Sie Ihr Motiv bis-

lang ausschließlich im Kopf und

müssen jetzt nur noch an die

Kamera.

Die besten eingesandten

Fotos werden in der

MASTERRIND-Zei-

tung veröffent-

licht. Zusätzlich

winken attrakti-

ve Sachpreise. Der Gewinner er-

hält ein Notebook, ob zur Archi-

vierung von Fotos oder fürs Be-

triebsmanagement – sicherlich

ein toller Preis.

Senden Sie ihr Lieblings-Kuhfoto

bis zum 31. Januar 2009 an die

MASTERRIND GmbH, Christia-

ne Soller, Lindhooper Str. 103,

27283 Verden oder per E-Mail:

csoller@master-

rind.com.

Ausnahmekuh BUNTE (V. Suez)

Dritte EX94-Red Holstein im DHVaus MASTERRIND-Zuchtgebiet

Die MASTERRIND GmbH ist das international führende

Unternehmen in der Rinderzucht. Gemeinsam mit den

Rinderzüchtern produzieren wir moderne und hochwertige

Genetik im Milch- und Fleischrinderbereich.

Für die Nachfolge in unserem tierärztlichen Teamsuchen wir ab sofort für unsere Besamungsstation in Meißen eine/n

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Ihre Qualifikationen:� fundierte tierärztliche Ausbildung /

abgeschl. Studium� Kenntnisse im Bereich Embryotransfer

sind von Vorteil� Interesse an der Rinderzucht� Engagement und Flexibilität� Kommunikations- und Teamfähigkeit� überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft

Wir bieten eine interessante, verantwortungsvolle,vielseitige Tätigkeit mit langfristigen Perspektiven,Aufstiegsmöglichkeiten, den Erwerb des Fachtierarz-tes und die Arbeit in einem hochmotivierten Team.

Auf Ihre interessante Bewerbung freuen wir uns.MASTERRIND GmbH - z.Hd. Dr. H. Osmers -27283 Verden (Aller), Osterkrug 20, Tel. 04231 679 5Fax 04231 679 780, E-Mail [email protected]

MR-72-75-Kurzinfos.qxd 15.12.2008 6:11 Uhr Seite 3

Page 75: MASTERRIND Dezember 2008

75

Sonder-veranstaltungen2009

Januar 2009

15.-18. Swiss’expo, Lausanne / Schweiz

16.-25. Internationale Grüne Woche 2009, Berlin

22.-26.SIMA, Paris / Frankreich

Februar 2009

6./7. Süddeutsche Fleisch-rindertage (FVB/RBW), Ilshofen

13./14. Nieders. Fleischrinder-tage, Verden

26. Schau der Besten, Verden28. 18. Zentrale Fleisch-

rinderkörung, Cavertitz

März 2009

14.-15. RBW-Schau, Ilshofen18. Rind aktuell mit Sunrise

Sale (RMV), Karow28.-29.Expo Bulle, Nationale

Holstein & Red Holstein Schau, Bulle / Schweiz

April 2009

2.-4. Eurogenetique, Epinal / Frankreich

23.-26.agra 2009, Leipzig / Neue Messe

30. Open House and Sale by A.L.H. Genetics

Jungzüchter-Termine Januar 2009

5. Jungzüchter-Jahreshaupt-versammlung, 20 Uhr, MASTERRIND, Osterkrug 20, Verden

Februar 2009

14. Jungzüchter-Wettbewerb,Niedersächsische Fleischrindertage, Verden

März 2009

27.-29.Bundesjungzüchter-Trainingslager in Verden

April 2009

3./4. Fittingseminar, Nieder-sachsenhalle Verden

25. Jungzüchter-Triathlon,Verden

WWWWWW..JJUUNNGGZZUUEECCHHTTEERR--SSAACCHHSSEENN..DDEE

KÄLBER-VermarktungAbnahme jeden DienstagSelbstanlieferung: Halle Uelzen 9 - 10 Uhr

Halle Verden 13 - 14 Uhrb Sammeltransporte im gesamten Zuchtgebiet je nach Region

montags oder dienstagsb Sammlung Sachsen-Anhalt - Brandenburg 14-tägig.Anmeldung: Tel. (0 42 31) 6 79-126, -127 Fax (0 42 31) 6 79-233

II MM PP RR EE SS SS UU MM ::MASTERRIND MAGAZIN

ISSN 1867-2809

Herausgeber:C. KohlmannDruck & Verlag GmbH37431 Bad LauterbergHauptstraße 36 - 3837428 Bad LauterbergPostfach 1855Telefon (0 55 24) 85 00-0Telefax (0 55 24) 85 00-39

Schriftleitung:MASTERRIND GmbH,ein Unternehmen vonRPN/SRV/ZEH

27283 VerdenOsterkrug 20Telefon (0 42 31) 6 79-5Telefax (0 42 31) 6 79-7 [email protected]

01662 MeißenSchlettaer Straße 8Telefon (0 35 21) 47 04-10Telefax (0 35 21) 47 [email protected]

www.masterrind.com

Hermann Bischoff,NiedersachsenSteffen Feurich, Sachsen

Für unverlangt eingesandteManuskripte, Bilder undBücher keine Haftung. Rück-sendung nur, wenn Portobeigefügt ist. Alle Nachrich-ten werden nach bestemWissen veröffentlicht, eineGewähr wird nicht übernom-men. Namentlich gekenn-zeichnete Artikel Drittermüssen nicht immer derAuffassung der Redaktionentsprechen.Bezugspreis jährlich (4 Aus-gaben): 10,00 Euro ein-schließlich 7 % MwSt. undPostgebühren.

Der Bezugspreis ist imMitgliedsbeitrag enthalten.Es gilt die AnzeigenpreislisteNr. 8 vom 1. 10. 2008.

Auktionen 2009

Verden

Di., 6. JanuarDi., 3. FebruarDi., 10. MärzDi., 7. AprilDi., 12. MaiDi., 9. JuniDi., 7. JuliDi., 4. AugustDi., 1. SeptemberDi., 29. SeptemberDi., 3. NovemberDi., 1. Dezember

Verden – Absetzer

Do., 15. JanuarMi., 4. MärzMi., 29. AprilMi., 27. MaiMi., 26. AugustMi., 9. SeptemberMi., 23. SeptemberMi., 14. OktoberMi., 28. OktoberMi., 18. NovemberMi., 16. Dezember

Bremervörde

Di., 13. JanuarDi., 17. FebruarDi., 24. MärzDi., 21. AprilDi., 26. MaiDi., 18. AugustDi., 15. SeptemberDi., 13. OktoberDi., 10. NovemberDi., 15. Dezember

Uelzen

Mi., 14. JanuarMi., 18. FebruarMi., 25. MärzMi., 6. MaiMi., 8. JuliMi., 16. SeptemberMi., 14. OktoberMi., 11. NovemberMi., 16. Dezember

Northeim

Do., 22. JanuarDo., 5. MärzDo., 30. AprilDo., 1. OktoberDo., 12. NovemberDo., 17. Dezember

Eigenbestands-besamerlehrgänge

Die nächsten Eigenbestandsbe-

samerlehrgänge finden vom

12. bis 15. Januar 2009

16. bis 19. Februar 2009

9. bis 12. März 2009

bei der MASTERRIND GmbH in

Verden statt.

Mindestteilnehmerzahl:

20 Personen.

Weitere Informationen und

Anmeldungen bei der MASTER-

RIND GmbH, Frau Cordes,

Tel. 04231-679-917.

Züchterfahrt nachUngarn 2009In der Zeit vom 4. bis 9. Mai2009 findet eine Züchterfahrtnach Ungarn statt (Besichtigungverschiedener ungarischerZuchtbetriebe, StadtrundfahrtBudapest). Interessenten mel-den sich bitte bis zum 31. Januar2009 bei Frau Schubert unter:Tel.: 03521-455-630, Fax: 03521-455-666, E-Mail: [email protected]

Klönabende &VersammlungenBVs Harzvorland & Sarstedt• 9. Januar 2009, 10 Uhr

Jahreshauptversammlung imHotel Dalmatien in Alfeld-Langenholzen

Fleischrinderzüchter• 29. Januar 2009

Zentraler Sächsischer Fleisch-rinderstammtisch, Gaststätte„Schwarzes Ross“, Siebenlehn

MR-72-75-Kurzinfos.qxd 12.12.2008 13:20 Uhr Seite 4

Page 76: MASTERRIND Dezember 2008

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