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Mathe-Lernzentren Gegen die Langeweile Hacker-Wettbewerbe Der doppelte Abiturjahrgang Die Maus am HNI GamesLab esoterische Programmiersprachen Minecraft 35 Jahre Matik ματικ Das Magazin der Studierenden Mathematik / Informatik Nr. 68 WS 2011/12 ISSN 1865-0546

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Mathe-Lernzentren

Gegen die LangeweileHacker-Wettbewerbe

Der doppelte Abiturjahrgan

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Die Maus am HNI

GamesLab

esoterische Programmiersprachen

Minecraft

35 Jahre

Matik

ματικDas Magazin der Studierenden Mathematik / Informatik

Nr. 68 WS 2011/12

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Meta

ImpressumHerausgeberFachschaftsrat Mathematik/InformatikUniversität Paderborn, Raum E1.311Warburger Straÿe 10033098 PaderbornB [email protected]

T 05251 60-3260v 05251 60-3978

V. i. S. d. P.Felix Korfmacher, Simon Stawitzke

ISSNMit dieser Nummer wird die µατικ bei der Deut-schen Nationalbibliothek geführt. Vergri�ene Ex-emplare können dort analog und digital eingese-hen werden. ISSN: 1865-0546

TextsatzMit LATEX und der hauseigenen Makro-Biblio-thek der Fachschaft.

Online

Über unsere Webseite www.die-matik.de stehtdie µατικ auch online kostenfrei zur Verfügung.

Nachdruck

Der Nachdruck einzelner Artikel ist i. A. kosten-frei möglich. Bitte kontaktiert hierzu die µατικ-Redaktion über [email protected].

Bilder und Gra�ken

Sofern nicht anders angegeben halten die Au-toren der Artikel oder die µατικ-Redaktion dieLizenzrechte an den abgedruckten Bildern oderGra�ken. Mit gekennzeichnete Gra�ken ste-hen unter der Creative Commons Lizenz, wel-che unter www.creativecommons.org eingesehenwerden kann. Die jeweiligen Autoren bzw. Künst-ler werden jeweils durch angegeben.

RedaktionFelix Korfmacher, Lucas Pauly, Simon Stawitzke

Mit Beiträgen vonGregor Best, Andreas Cord-Landwehr, Daniel Frischemeier, Anna Dröge, Thomas Johannesmeyer,Felix Korfmacher, Eike Lau, Michael Lenke, Nils Löken, Sebastian Meier, Frederik Möllers, OliverOtte, Anja Panse, Roman Patzer-Meyer, Lucas Pauly, Tobias Pecher, Marc Oliver Rabe, MalteSplietker, Nicole Tiller, Jörn Tillmanns, David Westermann, Karolina Wojnowski

Namentlich gekennzeichnete Artikel spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider.

Au�age: 600 ExemplareDruck: TDM, Universität Paderborn

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Vorwort

VorwortEs galt auf dem Weg ein paar Hindernissezu überwinden, aber nun ist sie endlich fer-tig: die µατικ 68. 68: Das steht für die 68er-Bewegung, für Revolution, für Au�ehnung.

Und so wehte auch in der Redaktion ein fri-scher Wind. Neue Redakteure übernahmen dasKommando und schworen sich alles anders, al-les besser zu machen. Sie scheiterten glorreich!Es dauerte nicht allzulange, da ver�el man altenTraditionen, aus Faulheit, aus Unorganisiertheitoder einfach nur weil es so funktionierte.Die letzten Artikel wurden erst in der Nacht

zum angepeilten Drucklegungstermin fertigge-

stellt, das Vorwort wurde sogar noch später ver-fasst. Und das getreu dem Motto: �Die Letztenwerden die Ersten sein.� mal wieder ganz zumSchluss. Und so verschiebt sich alles mal wiederein wenig.Doch was lange währt wird endlich gut und

nun nähert sich die Jubiläums-µατικ ihrer Ver-vollständigung. Denn mit dieser Ausgabe feiertdie µατικ ihren 35ten Geburtstag. Sie hat da-mit mehr Semester an dieser Uni überdauert alsdie meiÿten Studenten und wird ho�entlich auchnoch viele Semster lang bestehen. Wir gratulie-ren der µατικ zum Jubiläum und wünschen ihrfür die Zukunft weiterhin viel Erfolg.

Die Redaktion, Felix Korfmacher

Inhaltsverzeichnis

Meta 1Impressum 2

Vorwort 3

Inhaltsverzeichnis 3

Aktuelles 4Kurz notiert 4

Was war, was wird 6

Nachruf auf Reinhard Tacke-Ungruh 7

Bei uns im Fachbereich 8Professor Eike Lau 8

KoMa 69 in Bremen 10

KIF 39,5 in Bremen 12

Wir sind . . . Glücklich?!!! 14

Die neuen Lernzentren 16

MatheTre� 18

Studium 20FOSS-Entwicklung im Studium 20

Erstie-Bericht 22

Nennt mich Murphy 26

Stigmatisierung revisited 28

GamesLab 30

Der Studentische Akkreditierungspool 32

An der Uni 34Der Maus Türö�ner-Tag 34

Der Doppelabiturjahrgang 36

Vermischtes 37Die Nacht 37

Brainfuck, Whitespace und co. 38

Minecraft 40

Hacking Wettbewerbe 42

Nachruf auf Dennis M. Ritchie 43

MIDI your Life 44

Der Artikel des Monats 46

µατικ 68 � Gegen die Langeweile 3

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Aktuelles

Kurz notiertHier könnt ihr all das �nden, was es nicht mehr in einen Artikel gescha�t hat, aber trotzdemwichtig oder zumindest eine Erwähnung wert ist.

Änderung der VorlesungszeitenDie Bestrebungen, die Vorlesungszeiten zuändern und die Mittagspase zu streichenwurden erfolgreich verhindert.

Quelle:

PhillipWest

Ein Jedi-Prophet als Origami-Figur

Auf dem Weg zur WeltreligionTschechien erkennt �Jedi� als o�zielle Religi-on an.

FertiggestelltO und L-Gebäude.

Die Fachschaft grüÿtUnsere Sekretärinnen, ohne die die Uni wohlim Chaos versinken würde.

LehramtbachelorEndlich da, aber nicht durchdacht. Sinnvol-le Studienstruktur scheitert an Landesvorga-ben.

GlückwünscheDie Fachschaft gratuliert dem neuen Dekanatzur Wahl.

Quelle:Amateurfoto

Mysteriöse Zeichen am O-Gebäude entdeckt

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Kurz notiert

Whiteboards im O-GebäudeHo�entlich bekommen wir welche.

FührungswechselDas Studentenwerk trennte sich in beider-seitigem Einvernehmen von seiner Geschäfts-führerin ... wieso protestierte sie dann?.

FachschaftsfuchsAufgrund von Mozillas neuen Release-Policy,kam es in letzter Zeit zu Verzögerungen beimUpdaten. Wir ho�en auf Besserung

LeserbriefeWir freuen uns immer über Kritik und An-regungen unter [email protected].

Baustopp vorbeiAm J-Gebäude wird endlich weitergebastelt.

Eigentlich schon lange bekanntAus Mailverteilern kann sich jeder auflists.upb.de austragen.

Was brauchen die Maschinenbauernicht?Genau, Toiletten, zumindest wenn es nachden Architekten des neuen Anbaus derMaschbauhalle geht, die diese promptvergessen haben.

YohohohoDie Fachschaft segelt wieder unter schwarzerFlagge.

µατικ 68 � Gegen die Langeweile 5

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Aktuelles

Was war, was wirdDas Jahr im Rückblick und was noch kommen wirdDas Wintersemester ist schon fast wieder vorbei und wir schauen zurück auf 3 MonateArbeit, Spaÿ und Studium. Einiges ist in diesem Semester passiert und manches wird inden nächsten Monaten noch auf uns zukommen.

Ein Blick in die VergangenheitZum Start des Semesters hatten wir die groÿe

Freude - nach den letzen zahlenmäÿig eher schwa-chen Jahrgängen - über 150 neue Informatik- undsensationelle 60 Mathe-Ersties neu an der Unibegrüÿen zu dürfen. In einer 3-tägigen Orientie-rungsphase haben wir mit vielen Helfern den neu-en Studenten die Wege durch den Uni-Dschungelgezeigt und sie mit ihrem neuen Leben bekanntgemacht.Mehr oder weniger pünktlich zum neuen Se-

mester führte der ASTA-Copyshop, nach vielenJahren der Diskussion, das dringend benötigteneues Drucksystem ein. Zwar hat dieses leidernoch einige Kinderkrankheiten, da es mit das ers-te System seiner Art deutschland weit ist, aberwir ho�en, das es bald in den stabilen Betriebübergehen kann.Anfang November ging das Gerücht einer Än-

derung des Vorlesungs-Zeit-Rasters um. Da ei-ne solche Umstellung zu groÿen Problemen - un-ter anderem mit dem gleichzeitigen Schulbusve-kehr zu Vorlesungsbeginn - geführt hätte, mobi-lisierten wir verschiedene Fachschaften zu einemgemeinsamen Brief an den Präsidenten. DieserBrief und Gespräche des AStA trugen dazu bei,dass die Uni-Leitung von ihrem Vorhaben ab-rückte.Die KoMa & KIF fanden dieses Jahr gemein-

sam in Bremen statt. Ho�entlich wird einiges,was dort an Arbeit passiert ist, Früchte tragen;doch dazu mehr in den jeweiligen Artikeln weiterhinten in dieser µατικ.Am 25. November 2011 ist Herr Reinhard

Tacke-Ungruh von uns gegangen. Ein Nachruf�ndet sich auf Seite 7.Dem Institut Informatik gratulieren wir hier

zum Sonder-Forschungs-Bereich 901 �On-The-Fly Computing�. Die Zielsetzung dieses Projek-tes, welches erstmal für 12 Jahre von der Deut-

sche Forschungsgemeinschaft gefördert wird, istdie Grundlagen dafür zu entwickeln, dass es inder Zukunft möglich sein wird, ad hoc auf spezi-elle Bedürfnisse der Softwarenutzer reagieren undentsprechende maÿgeschneiderte Dienste anbie-ten zu können.Wir freuen uns über fünf neue Professorinnen

und Professoren in der Mathematik und Infor-matik, die einen Ruf an unsere Universität an-genommen haben. In dieser und ho�entlich in-der nächsten Ausgabe werden sich einige davonselbst vorstellen.

Ein Blick in die Zukunft

Wir blicken erwartungsvoll dem Infotag fürSchülerinnen und Schüler entgegen, auf dem wirvertreten sein werden. Wir ho�en so wieder einigeAbiturienten für unsere Studiengänge begeisternzu können. Im Gegensatz zu anderen Studiengän-gen würden wir uns auf eine höhere Auslastungfreuen. Trotzdem sind wir gespannt, wie die Unimit den noch höheren Studierendenzahlen in Zu-kunft umgehen wird.Wenn wir Glück haben, wird das Insitut der In-

formatik im Juli die Zusage zum Exzellenzclusterbekommen. Dieses würde die Paderborner Infor-matiker auf nationaler und internationaler Ebenedeutlich stärken.Doch auch im letzten Jahr des Maja-Kalenders

wollen wir uns nicht zurücklehnen, sondernsetzen uns weiter für studentische Belangeein und auch du bist eingeladen uns hier-bei zu unterstützen. Komm doch mal aufein Ka�ee bei uns in der Fachschaft vorbei.

Jörn Tillmanns

Fachschaftsratsvorsitzender

[email protected]

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Nachruf auf Reinhard Tacke-Ungruh

Nachruf auf Reinhard Tacke-Ungruh

Am 25. November 2011 ist Reinhard Tacke-Ungruh im Alter von 57 Jahren gestorben. Reinhardwar in den frühen Jahren ein bedeutendes Mitglied der Fachschaft des Fachbereich 17, der heutigenFachschaft Mathematik/Informatik.Im Fachschaftsrat des Jahres 1978/79 übernahm Reinhard den Vorsitz. Im gleichen Jahr war er

auch maÿgeblich an der Herausgabe der ersten Matik beteiligt und arbeitete an der Einführungder studentischen Veranstatlungskritik mit. Auf diese Weise hat Reinhard die Fachschaft bis zumheutigen Tage geprägt.Bis zu seinem plötzlichen Tod war Reinhard der Fachschaft noch sehr verbunden. Unser Mitgefühl

gilt seiner Frau Cordula und seinen Söhnen Sebastian und Christoph.

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Bei uns im Fachbereich

Professor Eike LauSelbstvorstellung

Werdegang

Professor Eike Lau

Schon zur Schulzeit faszinierte mich die Klar-heit und Unbestechlichkeit der Mathematik. Eswar keine Frage, dass ich all ihre Geheimnisse vonGrund auf verstehen wollte. Zumindest rückbli-ckend erscheint daher alles weitere ziemlich ge-radlinig. Parallel zum Zivildienst in meiner Ge-burtsstadt Hamburg belegte ich einige Mathe-matikkurse an der Fernuniversität Hagen. Um esnicht allzu einseitig aussehen zu lassen, besuch-te ich danach in einem frei gestalteten Orientie-rungssemester noch einmal Vorlesungen verschie-dener Fächer. Dann machte ich aber das Vordi-

plom in Hagen und nahm im Oktober 1995 einreguläres Mathematikstudium in Bonn auf.Dort entwickelte ich bald besonderes Interesse

an Algebra und Zahlentheorie. Nach einem Aus-landssemester am MSRI in Berkeley im Herbst1999 schrieb ich in der Arbeitsgruppe von Prof.Florian Pop Anfang 2000 meine Diplomarbeitüber Brauergruppen algebraischer Kurven. Wäh-rend meines Studiums begann Prof. Faltings vomMax-Planck-Institut für Mathematik in Bonn re-gelmäÿig Vorlesungen zu halten, die mich sehrbeeindruckten. Also fragte ich ihn nach einemThema und promovierte 2004 über Modulräumesogenannter D-Shtukas.Von 2004 bis 2011 war ich wissenschaftlicher

Assistent in Bielefeld und habilitierte mich dortim Januar 2011. Nachdem die Promotion amMPI in Bonn mit keiner Lehrtätigkeit einher-ging, war ich froh, dass ich als Assistent in Biele-feld selbständig Vorlesungen und Seminare hal-ten konnte. Meine Forschung pro�tierte sehr vomBielefelder Sonderforschungsbereich 701. Durchden regen Wechsel internationaler Gastwissen-schaftler ergaben sich viele Kontaktmöglichkei-ten, die in einigen Fällen zu interessanten Koope-rationen führten. In der 2009 begonnenen zwei-ten Periode des SFB wurde ich Projektleiter.Seit April 2011 bin ich Professor für Mathema-

tik in Paderborn.

Forschung und Lehre

Mein Arbeitsgebiet ist die Arithmetische Geo-metrie. Hier erscheinen Zahlentheorie (Arithme-tik) und algebraische Geometrie als zwei Aspekteeines Themas und geraten dadurch in intensivesWechselspiel. Ein tie�iegendes und sehr frucht-bares Leitmotiv ist die Langlandskorrespondenzzwischen arithmetischen Objekten (Galoisgrup-pen) und analytischen Objekten (automorphenDarstellungen). Die meisten meiner Arbeiten las-sen sich hier einordnen.Ein besonderer Schwerpunkt meiner Forschung

der letzten Jahren waren Displays. Das hat nichts

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Professor Eike Lau

mit Bildschirmen zu tun, vielmehr sind Displaystrickreiche Objekte der Linearen Algebra, mit de-nen bestimmte Arten von algebraischen Gruppenbeschrieben werden können. Daraus ergeben sichunterschiedliche Anwendungen zum Beispiel fürdie Geometrie von Modulräumen oder die Klas-si�kation von Galoisdarstellungen.Besonders für junge Mathematiker ist es wich-

tig, neben der direkten Arbeit an eigenen For-schungsprojekten auch neue Entwicklungen zuverfolgen und ständig den Horizont zu erweitern.In Eigenregie kann das mühsam sein. Ein beson-derer Glücksfall ist deshalb aus meiner Sicht dasForschungsseminar zur Arithmetischen Geome-trie der Universitäten Bielefeld, Hannover undPaderborn, das sich während meiner BielefelderZeit bildete und seither zu einer festen Institution

entwickelte. Studenten bietet sich hier die Mög-lichkeit, auf hohem Niveau an aktuelle Forschungherangeführt zu werden.Im Sommersemester 2012 werde ich die Vorle-

sung Lineare Algebra 2 halten, an die sich wie üb-lich Algebra 1 und weitere fortgeschrittene Ver-anstaltungen anschlieÿen. Auch auÿerhalb diesesZyklus sind Interessenten an Abschlussarbeitenjederzeit willkommen. In der Algebra und Geo-metrie �nden sich immer spannende Themen vonverschiedenen Schwierigkeitsgraden.

Professor Eike Lau

Institut für Mathematik

[email protected]

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Bei uns im Fachbereich

KoMa 69 in BremenWie jedes Semester fand die Konferenz der deutschsprachigen Mathematik-Fachschaften,kurz KoMa, statt; Dieses Mal sogar zeit- und ortgleich mit der KIF 39,5 in Bremen.

Was ist das überhaupt, die KoMa? Diese Fragewurde mir in letzter Zeit häu�ger gestellt, wes-halb ich sie nun nach bestem Wissen und Gewis-sen beantworten will.Die KoMa ist die BundesFachschaftsTa-

gung(BuFaTa) der Mathematik, was in etwa be-deutet, dass sich Vertreter des Studiengangs Ma-thematik regelmäÿig tre�en, um sich auszutau-schen. Hauptziele dabei sind das gegenseitigeKennenlernen, der Austausch von Erfahrungenund die Verbesserung der Qualität des Mathe-matikstudiums.Was hochtrabend klingt, bedeutet nun im Rah-

men meiner Erfahrungen Folgendes: Man

I tri�t alte Bekannte und lernt lauter neue Leu-te kennen,

I kann mit denen über das Mathematik-Studium lästern,

I lernt viel über die Strukturen an anderen Uni-versitäten kennen,

I setzt sich in Arbeitskreisen (AKs) und Spaÿ-AKs zusammen um bestimmte Themen zu er-örtern,

I kann sich beim �Ewigen Frühstück� wirklichimmer satt essen,

I setzt sich oft zusammen und spielt Spiele,strickt katzengrüne Tiere

I und/oder diskutiert einfach ein paar Sachenwie das normale Leben (meistens sogar dieganze Nacht durch).

So war es natürlich auch dieses Mal.(Mittwoch) Direkt bei unserer Ankunft am

Bahnhof wurden wir schon von Bremern Fach-schaftlern begrüÿt, die uns unsere Konferenz-Tickets in die Hand drückten. Danach ging es aufzu unserem Uni-Gebäude, wo das Gepäck vorerstverstaut werden konnte, bevor die Anfangsplenaan�ngen.

Auf den Anfangsplena stellen sich die Fach-schaften samt deren Projekte der letzten Zeit vor;zusätzlich wurden noch die AKs auf die einzelnenZeitslots eingeteilt. Am Abend danach hatte mandann die Gelegenheit sich bei Spielen und Ge-sprächen näher kennen zu lernen. Wer dabei zumüde wurde, holte sich seine Sachen und begabsich dann auf den Weg zu der 10 Minuten ent-fernten Sporthalle, wo man in seinem Schlafsackeingekuschelt schlafen konnte (Diesen Weg habeich insgesamt einmal beschritten. Zwischendurchhabe ich, wie einige andere, einfach mal im Cafégedöst; insgesamt kam ich auf 14 Stunden, wo-mit ich meinen Rekord von vor zwei Semestern(16 1/2 Stunden) geknackt habe ).(Donnerstag � Samstag) An den darauf fol-

genden drei Tagen gab es dann die ganzenArbeitskreise. Themen hierbei waren z.B. derDoppeljahrgang, der studentische Akkreditie-rungspool, Kooperation mit der DMV (Deut-sche Mathematiker-Vereinigung) und die Voll-versammlung der KoMa e.V. . Zudem gab esnoch Fachvorträge (z.B. zum Thema Spieltheo-rie), eine Stadtführung durch Bremen, eine Knei-pentour und vieles mehr. Je nachdem, ob mangerade einen AK besuchen, lieber im Café sitzen,draussen geocachen oder einfach die Uni begehenwollte � jeder konnte das machen, was er wollte.Am Freitagabend fand ein Zwischenplenum stattund am Samstagabend die Abschlussplena. Aufdiesen wurden die Ergebnisse der AKs vorgestelltund die zu beschlieÿenden Resolutionen bespro-chen.(Sonntag) Am Sonntagmorgen begann dann

das groÿe Abreisen: Schlafsäcke wurden verstaut,Taschen gepackt, letzte Postkarten verschicktund Proviant für die Heimfahrten eingepackt.Dann ging es � zumeist in Gruppen � zum Bahn-hof und von dort aus mit Zug gen Heimatuni-versität, wo erstmal viel Schlaf nachgeholt wur-de. Rückblickend muss ich wieder sagen, dass eseinfach wieder einmal eine herrliche, schla�oseZeit war, die ich in Bremen genieÿen durfte. Ein

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KoMa 69 in Bremen

groÿes Dankeschön an dieser Stelle an die Or-ga, die keine Mühen gescheut hat, um diese Ko-Ma/KIF möglichst angenehm zu gestalten.Die nächste KoMa (im Mai in Augsburg) kann

auf jeden Fall kommen.

Roman Patzer-Meyer

Fachschaftsumfeld

[email protected]

Quelle:XKCD.com

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Bei uns im Fachbereich

KIF 39,5 in BremenIn diesem Semester fand die Konferenz der Informatikfachschaften vom 16. bis zum 20.November zeit- und ortsgleich zur 69. Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfach-schaften an der Universität Bremen statt.

Neben der Gelegenheit, auch Bekannte ausverschiedenen Fachschaften wiederzutre�en undneue Bekanntschaften zu knüpfen, ergab sich da-mit durch die Auswahlmöglichkeit an Arbeits-kreisen(AK) zweier Konferenzen auch ein um-fangreicheres und teilweise bunter gemischtesProgramm an (Spaÿ-)AKs gegenüber der letztenKIF.Zeitlich besonders umfangreich war der

Arbeitskreis �Die Zukunft des studentischenPools?!� dessen Teilnehmer sich an drei Tagenmit Lösungsansätzen zu den Struktur- und Fi-nanzproblemen des Studentischen Akkreditie-rungspools beschäftigten.Nähere Informationen hierzu �nden sich auf

der AK-Seite im Wiki der KIF unter derAdresse http://kif.fsinf.de/wiki/KIF395:

Die_Zukunft_des_stud._Pools

Ansonsten machten wir uns mal wieder Ge-danken, wie man Prüfungen alternativ gestaltenkann und wie man eine Linux-Installparty durch-führt.Zusätzlich zu altgeliebten Spaÿ- bzw.

Kennenlern-AKs wie dem Werwolfspiel botengeleitete Stadtführungen die Möglichkeit, die In-nenstadt Bremens kennen zu lernen. Wer un-gewöhnlichere Orte vorzog, kam beispielsweise

beim spontan organisierten Geocaching auf seineKosten.Am 19 November schlieÿlich wurden im Ab-

schlussplenum die ausrichtenden Fachschaftender kommenden drei KIFs ausdiskutiert, die Er-gebnisse der Arbeitskreise vorgestellt sowie er-arbeitete Resolutionen verabschiedet. Nach ei-nem erstaunlich konstruktiven und mit 6 Stun-den Dauer fast schon kurzen Abschlussplenumbrach die letzte Nacht der KIF an, somit die letz-te Möglichkeit auf eine Runde Werwölfe von Düs-terwald, einen Sturm auf das Ewige Frühstückoder den Austausch von Informationen.Die nächste KIF (SS 2012) �ndet übrigens vom

06. bis 10. Juni in Ulm statt.

Anna Dröge

Fachschaftsumfeld

[email protected]

Jörn Tillmanns

Fachschaftsratsvorsitzender

[email protected]

Quelle:XKCD.com

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19. November 2011

An die pooltragenden Organisationendes studentischen Akkreditierungspools

Resolution zum Erhalt des studentischen Akkreditierungspools

Wir, die 39.5. Konferenz der Informatikfachschaften und die 69. Konferenz der deutschsprachigenMathematikfachschaften, sehen den studentischen Akkreditierungspool als wichtige Institutionim Akkreditierungswesen. Unser gemeinsames Anliegen ist die Förderung der Beteiligung derStudierenden im Akkreditierungswesen. Dies ist das Hauptziel des Akkreditierungspools und erleistet hierzu den zentralen Beitrag. Deshalb ist der Fortbestand des Pools notwendig.Seit einiger Zeit beobachten wir die fehlende konstruktive Mitarbeit der pooltragenden Organi-sationen insbesondere im Rahmen des Poolvernetzungstreffens (PVT) mit Sorge.Auch die Akkreditierungsagenturen drücken seit längerer Zeit ihre Unzufriedenheit mit der Ar-beit des Pools aus. Als Folge unzureichender Reaktion des studentischen Akkreditierungspoolsauf diese Kritik haben die Agenturen die Zahlungen an den Pool eingestellt. Damit ist die Finan-zierung des Pools ab 2012 nicht gesichert und den Verwaltungsangestellten wurde zum 31.12.2011gekündigt.Wir als pooltragende Organisationen teilen die Kritik der Agenturen in großen Teilen. Zumnächsten PVT werden wir konstruktive Anträge zur Lösung der Probleme des Pools stellen. Umein erfolgreiches Fortbestehen des Pools zu ermöglichen, fordern wir hiermit alle pooltragendenOrganisationen auf, ihr Engagement im studentischen Akkreditierungspool zu verstärken.

Gemeinsame Resolution der 69. Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften undder 39.5. Konferenz der Informatikfachschaften,Bremen den 19. November 2011

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Bei uns im Fachbereich

Wir sind . . . Glücklich?!!!Eine fröhliche Party mit kuriosem Vorlauf im Rückblick. . .In der Pannenstatistik wird unsere Uniparty vom Mittwoch, den 29. Juli wohl kaum zuschlagen sein. Angefangen hat es wohl damit, dass dank der Zusammenkunft mehrererungünstiger Fehler der für die FB17 Party reservierte Termin bereits für andere Zweckevergeben war. Nach einigem hin und her (das Semester war bereits etwas weiter fortge-schritten) blieb nur noch dieser Mittwoch als Ausweichmöglichkeit.

Auf das nächste Problem musste gar nicht ge-wartet werden. Eine parallel in einer bekann-ten Discothek Paderborns veranstaltete Unipartybot sich als Konkurrenz dar, was auch für den einoder anderen Ärger beim Absetzen der Eintritts-karten führte.

Dieses Hindernis erscheint dennoch eher klein,wenn kurz vor dem ö�nen der Tore zur Party kein

Sicherheitsdienst vorhanden ist, da dieser auch soseine Probleme mit dem Mittwoch hat.Das wiederum führte dazu, dass die Absperr-

zäune von unseren Professoren und ihren Mit-arbeitern aufgebaut werden mussten. . . eigentlichwollten die nur in Ruhe hinter der Theke Bierzapfen.

Glückstaler bei der Arbeit: Auch die Helfer haben

Spass auf der FB17-Party

Natürlich roch es schon wieder nach Ärger,denn die eben erwähnten Zäune waren dank ei-ner Panne beim vorangegangenen Sommerfesti-val nicht mehr in ausreichender Zahl verfügbar.So mussten in einer verzweifelten Aktion aus Bü-ren weitere Zäune herangescha�t werden.Nun, an dieser Stelle war zum Glück Schluss

mit dem Pech und auch der Sicherheitsdienst wareingetrudelt. Endlich strömten wohl klingendeKlänge aus den Lautsprechern und die von denGlücksfeen verteilten Glückskekse sorgten für all-gemeine Belustigung.Wie schon seit langem wurden wir musikalisch

beglückt vom DJ Team �Turn The Table� undden Jungs aus dem Cube. Der ein oder andereGast lieÿ es sich dabei nicht nehmen, die Tanz-�äche ein wenig um die Tische und Bänke zu er-weitern. Der an der Weizen-Theke neben Bier,

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Wir sind . . . Glücklich?!!!

Wein und Sekt ausgeschenkte �Happy � Sunrise�ist ebenfalls gut angekommen.

Fleiÿige Helfer: Die Fachschaft Winfo blieb sogar

noch nach ihrer Schicht zum Spülen

Der glückliche Verlauf der Party und auch dasAufräumen war nur dank der vielen Helfer mög-

lich, die uns tatkräftig unterstützt haben undauch eingesprungen sind, wo es brenzlig wurde.An dieser Stelle noch einmal viele Dank und wirfreuen uns auf ein Wiedersehen auf der nächstenParty, bei der ho�entlich einige Engel und Teufelzugegen sind.

David Westermann

Fachschaftsrat

[email protected]

Quelle:phdcomics.com

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Bei uns im Fachbereich

Die neuen LernzentrenUm die �Qualität der Lehre� zu verbessern und den Studierenden ein besseres Betreuungs-angebot bereitzustellen, hat die Fakultät EIM die Einrichtung einiger neuer Lernzentrenbeschloÿen. Während für das Lernzentrum Informatik noch Räumlichkeiten gesucht wer-den, wurden die beiden neuen Lernzentren der Mathematik provisorisch in den RäumenE0.126 und E0.129 untergebracht und be�nden sich bereits in vollem Betrieb. Bei einemgemeinsamen Frühstück in der Fachschaft haben wir die Betreuer gebten, sich und ihreLernzentren einmal vorzustellen.

Tobias Pecher und das Lern-zentrum Bachelor Mathema-tik/TechnomatheIch bin 29 Jahre alt, bin geboren in Nürnberg

und habe in Erlangen Mathematik mit Neben-fach Informatik studiert, danach im Bereich Al-gebra/Gruppentheorie promoviert. In Paderbornbin ich seit Mitte Oktober und leite das Lern-zentrum für Bachelor- und Technomathematik.Gleichzeitig arbeite ich in der Forschung in derAG Hilgert, wo ich mich mit geometrischen Fra-gestellungen beschäftige.Im Lernzentrum habe ich montags bis donners-

tags feste Sprechzeiten, zu denen mich die Leutemit mathematischen Fragen aller Art bombar-dieren können. Hierbei sehe ich mich aber nichtals der Hausaufgaben-Onkel, der mal schnell dieÜbungsaufgaben vorrechnet (was auch garnichtmöglich ist, weil man auch als Fortgeschritte-ner nicht bei JEDER Aufgabe sofort die Lösungweiÿ), sondern vielmehr zusammen mit den Stu-denten erarbeiten möchte, wie man überhauptstrukturiert an eine Aufgabe herangehen kann.Wenn sich dann anhand der Diskussion die Lö-sung nebenbei �von selbst� ergeben sollte, dannist das natürlich auch ok :-)

In Erlangen war ich 4 Jahre Assistent für diver-se Lehrveranstaltungen (LinAlg, Algebra, Funk-tionentheorie,...) und ho�e natürlich, meine bis-herigen Erfahrungen in der Lehre für die Ar-beit im Studienzentrum positiv nutzen zu kön-nen. Für mich ist es immer wieder interessant zusehen, wie vielfältig die konkreten Verständnis-probleme ausfallen können. Diese in der gemein-samen Diskussion zu beseitigen, �nde ich beson-ders spannend.Mathe lernt man vor allem auch dadurch, dass

man darüber diskutiert, und im Gegensatz zur�klassischen� Lehre kann ich hierauf auch (fast)meine komplette Arbeitszeit verwenden. Schön�nde ich, dass sich im Lauf der ersten Semes-terwochen bereits eine �Stammkundschaft� ent-wickelt hat, die auch (meistens) Spaÿ am Lernenhat. Aber ich würde mich ebenso freuen, wennauch noch weitere Studenten den Weg ins LZ �n-den würden.

Tobias Pecher

Lernzentrum Mathematik

[email protected]

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Die neuen Lernzentren

Anja Panse und das LernzentrumLehramt GyGeHier besteht die Möglichkeit für Studierende

des Lehramts GyGe unter optimalen Bedingun-gen in Gruppen oder auch einzeln zu arbeiten.Das Lernzentrum ist ganztägig geö�net und zuden ausgeschriebenen Zeiten stehe ich gern fürFragen und Diskussionen zur Verfügung.Ein wenig zu meiner Person: Mein Name ist

Anja Panse. Während meines Mathestudiumsin Göttingen und auch während meiner Tätig-keit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Kasselsammelte ich Erfahrungen in der Lehre und bil-dete mich didaktisch weiter.In naher Zukunft wird im Lernzentrum, die für

das Grundstudium benötigte Literatur gri�be-reit zur Verfügung stehen und die entsprechenden

Vorlesungsskripte und Unterlagen zu den Übun-gen des laufenden Semesters vorliegen.Ich freue mich auf Euch.

Anja Panse

Lernzentrum Mathematik

[email protected]

Ö�nungszeiten/Sprechstunden der neuenLernzentren:

Montags 14-16UhrDienstags 14-16UhrMittwochs 9-11UhrDonnerstags 7:30-9Uhr

Quelle:phdcomics.com

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Bei uns im Fachbereich

Lern-und StudienzentrumMathematik Lehr-

amt GHRGeDer �MatheTre��Beim �Kennenlernfrühstück� Anfang Dezember 2011 bat mich die Fachschaft einen kurzenArtikel über mich und das Lern- und Studienzentrum Mathematik GHRGe (vielen von euchsicherlich auch als �MatheTre�� bekannt) für die Matik zu schreiben. Diesem werde ich imFolgenden nachkommen.

Eines gleich vorweg: Das Wort �Kennenlern-frühstück� könnte den Eindruck erwecken, dassich neu in Paderborn oder neu an der Univer-sität Paderborn bin. Doch das stimmt nicht soganz. Bereits im Wintersemester 2005/2006 ha-be ich an dieser Universität ein Lehramtsstudi-um mit den Fächern Mathematik und Physik be-gonnen, welches ich im Frühjahr 2009 erfolgreichabgeschlossen habe. Während meines Studiumswar ich als studentische Hilfskraft in diversenVeranstaltungen der Fachgruppe �Mathematikdi-daktik� und unter anderem auch im MatheTre�tätig. Direkt nach dem Abschluss meines Studi-ums habe ich einige Monate als wissenschaftlicheHilfskraft bei Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens ge-arbeitet. Seit dem 1.8.2009 bin ich wissenschaft-licher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe von Prof.Dr. Rolf Biehler. Dort beschäftige ich mich un-ter anderem im Rahmen meines Promotionsvor-habens mit der Didaktik der Stochastik, insbe-sondere verfolge ich die Entwicklung der statis-tischen Kompetenzen von Lehramtsstudenten imUmgang mit der Software TinkerPlots. Seit dem1.10.2011 habe ich nun auch die Leitung des Ma-theTre�s übernommen.Nun ist der MatheTre� als Lern- und Stu-

dienzentrum keinesfalls neu. Als �Anlaufstelle�für Studierende des Lehramtes Mathematik anGrund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen gibtes den MatheTre� schon seit 1996. Dieser bietetneben einem breiten Angebot an Lehr- und Lern-materialien (u.a. Schulbücher, Arbeitshefte, Soft-ware,. . . ) auch Unterstützung bei fachlichen undfachdidaktischen Fragen für nahezu alle Veran-staltungen der Fachgruppe �Mathematikdidak-tik� an. In Sprechstunden, die an die jeweiligen

Veranstaltungen gekoppelt sind, erfahrt ihr Un-terstützung bei fachlichen und fachdidaktischenFragen durch studentische Hilfskräfte.

Nicht zu übersehen: Der MatheTre� auf D3

In Zukunft soll der MatheTre� im Rahmen desvor zwei Monaten angelaufenen QdL-Programms(�Qualität der Lehre�) noch weiter entwickeltwerden. Um eine noch bessere Betreuung derStudierenden durch die studentischen Hilfskräf-te im MatheTre� zu gewährleisten, sind wir, d.h.Frau Prof. Dr. Katja Krüger, die die Projekt-leitung für das Lern- und Studienzentrum Ma-thematik GHRGe (�MatheTre��) inne hat, undich, momentan dabei, einen Workshop zu gene-rieren, der die studentischen Hilfskräfte bei ih-rer Arbeit und Beratung im MatheTre� helfenund unterstützen soll. Auÿerdem soll das Ange-

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Lern-und Studienzentrum Mathematik Lehramt GHRGe

bot an Workshops für euch ausgebaut werden:so sollen in naher Zukunft Workshops angebo-ten werden, die zum Beispiel das Schreiben einermathematischen Seminararbeit, das Halten einesmathematischen Vortrags oder auch den Einsatzvon Software im Mathematikunterricht themati-sieren. In etwas weiterer Zukunft soll der Ma-theTre� im Hinblick auf das Praxissemester desneuen BaMa-Lehramtsstudienganges als Anlauf-stelle dienen und die beiden Phasen Theorie undPraxis verzahnen.Ich ho�e, dass ich euer Interesse am Ma-

theTre� mit diesen Zeilen etwas wecken konn-

te. Nähere Informationen zu den Ö�nungszei-ten und zum Material �nden sich auf un-serer Homepage http://lama.uni-paderborn.

de/mathe-treff.html oder direkt im Mathe-Tre� (D3.331).Für Fragen und Anregungen stehe ich gerne

per Mail unter [email protected] zur Verfü-gung.

Daniel Frischemeier

MatheTre�

[email protected]

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Studium

FOSS-Entwicklung im StudiumEin HowTo für den EinstiegDieser Artikel handelt von �Free Open Source Software� (FOSS). Falls der Begri� dochunbekannt seien sollte, so sind aber sicher einige der FOSS Leuchtturmprojekte wie bspw.der Linux Kernel, die KDE Desktopumgebung, die Debian Linux-Distribution, die KDevelopIDE, der Firefox Browser oder das OpenO�ce O�cepacket bekannt. Neben der Tatsache,dass solche Software kostenlos und frei verfügbar ist, hat sie einen zweiten mindestens ge-nauso wichtigen Vorteil gegenüber proprietärer Software: man darf sie selbst nach Beliebenändern. Das heiÿt also, da Software eigentlich nie genau so ist wie man sie sich wünscht,dass man sie nach seinen eigenen Vorstellungen umbauen und verbessern kann. Und da dasam besten gleich mit den Entwicklern zusammen geschieht, erklärt dieser Artikel wie dasgeht.

Das (Informatik-)Studium ist sicher eine fan-tastische Gelegenheit sich in die Welt derFOSS-Entwicklung zu begeben. Schaut manein wenig durch die verschiedenen Entwickler-Mailinglisten so fällt ein signi�kanter Anteil anUni-Mailadressen darin auf. Oft handelt es sichdabei um Studenten zwischen dem dritten unddem letzten Semester die ein nettes Hobby ge-sucht haben. (An manchen Unis haben sich sogarrichtige Hotspots für einzelne Projekte gebildet.)Und einmal abgesehen vom Hobby- und Spaÿ-faktor, ganz unwesentlich für das spätere Berufs-leben ist Entwicklungserfahrung ja bekanntlichauch nicht. Denkt man an ein späteres Einstel-lungsgespräch und an die Frage nach der Ent-wicklungserfahrung, dann sind sicher nicht die imStudium üblichen 1000-Zeilen-Projekte gemeint.Viel mehr wird nach Projekten mit komplexenArchitekturen gefragt, so wie man sie � wennüberhaupt � nur mal in der Projektgruppe zuGesicht bekommen wird. Und auch dort kannder Fokus sicher nicht auf der korrekten Anwen-dung von Programmiertechniken und Software-pattern liegen. Entwicklungserfahrung in groÿenProjekten muss man selber sammeln. Was liegtalso näher als gleich in eine Entwicklercommu-nity einzusteigen, die bei den ersten holprigenSchritten Richtung ernsthafter Softwareentwick-lung helfend unter die Arme greift.

Hintergrund

Freie Software bezeichnet Software jeder Art,die unter einer freien Lizenz1 verö�entlicht wird.Gemein haben solche Lizenzen, dass sowohl dieNutzer die Freiheit haben die Software beliebigzu vervielfältigen und an andere Nutzer weiter-zugeben, aber auch, dass Entwickler in der La-ge sind an den Quellcode ihrer Lieblingssoftwarezu gelangen und sie so umzuschreiben wie es ih-nen passt. Unter die freien Lizenzen zählen insbe-sondere virale Lizenzen (Copyleft-Lizenzen) wiedie GPL (unter der auch bspw. der Linux Ker-nel oder KDE entwickelt werden). Virale Lizen-zen stellen sicher, dass jede Änderung der freienSoftware wiederum als freie Software zur Verfü-gung gestellt werden muss. Es gibt übrigens auchfreie Software mit nicht-viralen Lizenzen, bspw.die MIT oder BSD Lizenzen. Für dich als einzel-nen Nutzer bedeutet das nun, dass du dir ein be-liebiges Open Source-Programm nehmen kannstund daran ändern darfst was du möchtest. Undnoch besser, alles was du daran änderst ist wie-derum freie Software und darf von dir verö�ent-licht werden. Was hierbei geschieht ist also, dassfreie Software dir erlaubt Programme besser zumachen und den Nutzen mit anderen Menschenzu teilen.

Ziel und Los

Solltest du nun der Meinung sein, dass du (a)Lust hast coole Programme zu schreiben die von

1http://www.gnu.org/licenses/license-list.html

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FOSS-Entwicklung im Studium

anderen genutzt werden und (b) du der Idee vonfreier Software nicht ganz abgeneigt bist, dannbleibt eigentlich nur noch eine Frage: �Wie fängstdu an?� � Beantworten kann man diese Frageleider erst nach einer Gegenfrage. Denn, wie duanfängst, das hängt stark davon ab, was genaudu entwickeln möchtest. So hat es sich gezeigt,dass oft die erfolgreichsten freien Softwarepro-jekte genau die sind, bei denen Entwickler selberdie Hauptnutzer ihrer Software sind (eigentlichlogisch, oder?). Das heiÿt, du musst dir zunächstüberlegen, welche Software du selber gerne nutztoder aber welche Software du gerne nutzen wür-dest. Die Palette der Möglichkeiten reicht hier-bei von A wie Amarok (Musik hören, verwaltenund erforschen), über K wie KDevelop (derzeitdie Entwicklungsumgebung für C++ auf Linux-Systemen), über P wie Parley (Sprachen lernen),bis Z wie Zanshin (Todos und Gedanken verwal-ten). Und auch dazwischen liegen noch viele wei-tere Buchstaben.So, gehen wir davon aus, du weiÿt an welcher

Software du entwickeln möchtest und es ist keineSoftware die auf der grünen Wiese startet, es gibtalso schon ein Projekt bei dem du mitentwickelnmöchtest. Dann ist der Start eigentlich ganz sim-pel. FOSS-Communities bauen üblicherweise aufeiner Do-Ocracy auf. Das heiÿt, man wird nichtdaran gemessen, ob man irgendein Amt oder an-dere tolle Rolle inne hat, sondern daran was mangemacht hat bzw. was man macht. Das heiÿtfür dich, dass es dein erster Schritt seien soll-te dich nützlich zu machen. (Also bevor du mitutopischen Plänen kommst und sie an Mailing-listen schickst und den Wunsch formulierst, dasssie � jemand� umsetzen könnte.) Nützlich machenklappt dabei meist ganz einfach. Man schaut sich

einfach an, was einem (an Kleinigkeiten) an derSoftware nicht gefällt und versucht dann dafüreinen Patch zu schreiben. Sollte man irgendwonicht weiterkommen sind genau für diesen Zweckdie zahlreichen Entwicklermailingliste und ins-besondere die IRC-Entwicklerkanäle gedacht umnach Hilfe zu fragen. Sobald der erste Patch dannfertig ist, nimmt man Kontakt mit den Entwick-ler auf und fragt was sie von dem Patch hal-ten. Zurück kommen dann meist noch einige Än-derungswünsche bspw. wegen Coding-Guidelinesoder einer e�zienteren Implementierung. Unddanach wird der Patch dann (ho�entlich) in denCode aufgenommen. Wenn man sich mit ein paarPatches als �fähig� gezeigt hat, dann gibt es nor-malerweise nach kurzer Zeit auch direkt schonCommit-Zugri� auf das Repository des Projek-tes. Und schon ist man dabei.Eine leicht andere, aber sicher mindestens ge-

nauso gute Möglichkeit in die FOSS-Regionenvorzustoÿen ist übrigens während der Bachelor-oder Masterarbeit. Oft gibt es als Teil der Ar-beit irgendein Programmierprojekt in dem maneinen Simulator oder eine prototypische Imple-mentierung von �irgendetwas� baut. Leider ver-schwinden mit der Abgabe der Arbeit leider al-le Daten auf der heimischen Festplatte und lie-gen dort für alle Ewigkeit. Wäre es da nicht vielsinnvoller direkt auf einem bestehenden Projektaufzubauen und dafür zu sorgen, dass die ganzeProgrammierarbeit auch einen Sinn hatte? Alsoeinen Sinn neben der guten Abschlussnote.

Andreas Cord-Landwehr

Fachschaftsumfeld

[email protected]

Quelle:XKCD.com

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Unsere Informatik-Ersties 2011

Studium

Erstie-BerichtEs ist kurz vor Weihnachten, 2/3 unseres ersten Semesters sind bereits vorbei und diebeiden ersten freien Wochen stehen vor der Tür. Mittlerweile sind 3 Monate vergangen,seit wir das erste Mal die Uni betreten und uns kennen gelernt haben. Doch was hat unsin diese Menschenmenge von Neuankömmlingen getrieben?

Nach 10 Jahren arbeitend in der IT-Branche -unter anderem beim ehemals gröÿtem Internet-Portal Europas (R.I.P.) aus Gütersloh und beimgröÿten Hostinganbieter der Welt (nach eigenenAngaben) - ergab sich eine Situation (kein ak-tuelles Engagement), die ein Studium sehr inter-essant machte. Nach diesen 10 Jahren auf derdunklen Seite (Kaufmann) kam nur ein Studien-fach in Frage: I N F O R M A T I K.Nach einem eher mittelmäÿigem Abitur, das

parallel zu einer Erzieherausbildung abgeschlos-sen wurde, der Erkenntnis, dass ich aus verschie-

denen Gründen nicht bis ans Ende meines Lebensin dem sozialen Sektor verbringen wollte und frei-willig verlängertem Zivildienst um eine �nanziel-le Grundlage für ein fundiertes Studium zu schaf-fen, führte mich die Studienplatzsuche letztend-lich in die I N F O R M A T I K, einem meinergroÿen Interessensgebiete.Aufgrund der Nähe und guten Anbindung zum

Heimatort, dem guten Ruf der Universität undnicht zuletzt der Zulassungsfreiheit landeten wirbeide voller Ho�nungen und Vorfreude hier inPaderborn.

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Erstie-Bericht

Doch die erste Enttäuschung wartete schon imAudimax: Die Erstie-Tüte. Die Sponsorenlage ander Uni-PB sieht nicht so gut aus: ein paar O2-Werbeartikel, ein Energy-Drink � war überhauptwas zu essen drin? Wegen Überfüllung des Au-dimax haben noch nicht mal alle Anfänger ei-ne Tüte abbekommen � wer auf der Treppe sit-zen durfte oder gar keinen Platz mehr im Audi-max gefunden hatte und die Reden nur über dieLautsprecher im Vorraum mitbekommen durfte,musste auf die Erstie-Tüte verzichten. Zumindestmit Informationen war die Versorgungslage gut.Das Ei half gut über die ersten Anlaufschwierig-keiten hinweg.Bei dem anschlieÿenden Erkundungsgang mit

den Teamern zeigte sich auch gleich die archi-tektonische Schönheit der Uni Paderborn als Ge-samtkunstwerk. Auf den ersten und auch zweitenEindruck wirr in die Etagen eingestreute Trep-penhäuser mit abstrakter Anordnung der Auf-und Abgänge, Fluren, die auf surrealistische Wei-se dem überforderten Erstie-Gehirn die Abzähl-barkeit unendlicher Zahlenräume verdeutlichen,sich plötzlich ö�nende Sichten auf entkernte Eta-gen als Symbol der Vergänglichkeit aller Dingeund übermäÿigem Treppensteigen (an das wiruns alsbald gewöhnen sollten)...Das nächste Highlight war Teil der Uni-

Führung: das Anlegen des IMT-Accounts. Ge-fühlte 50 Ersties warteten auf DIE Gelegenheit,DEN IMT-Rechner zu bedienen. Dieser ruhigeAbschnitt ist elementar wichtig zum Aufbau ers-ter sozialer Kontakte zwischen den schüchternenund zurückhaltenden Neu-Studenten (schlieÿlichmüssen irgendwo die Vorurteile über Informati-ker erfüllt werden) und sollte auch in den nächs-ten Jahren beibehalten werden. Unbedingt. Eswar eine schöne Stunde.Zu diesem Zeitpunkt als noch Auÿenstehender

bezüglich der Sitten und Gebräuche der altein-gesessenen Unianern verwirrte auch die Vielfaltder Uni-Systeme, von denen man schon in dieserStunde sozialen Miteinanders zu hören bekam:IMT, Paul, Koala, LSF - nach Hörensagen soll esnoch viel mehr geben... Das ist gelebte Pluralität.Gerüchteweise soll Paul einige dieser Systeme as-similieren - obwohl dieses mit einem trockenenLachen der Bestandsstudenten kommentiert wur-

de. Leider ist für uns zu diesem Zeitpunkt nochnicht ersichtlich, inwiefern Paul seine Aufgabe er-füllen können wird, und wir vermuten, dass diesbisher auch noch keiner weiÿ.Das wichtigste der O-Phase � ohne jede Iro-

nie � war aber DIE Fachschaft. Die O-Wochefällt schlieÿlich nicht vom Himmel sondern wur-de von DER Fachschaft organisiert und durchge-führt. Auch nach der O-Phase entwickelte sie sichzum wichtigsten Anlaufpunkt bei allen Proble-men, sei es Befriedigung der Ka�eesucht, ein auf-munterndes Gespräch, PC-Support, Hilfe bei denÜbungsaufgaben, Metainformationen über Ver-anstaltungen, kennenlernen von anderen Erstiesaber auch gestandener 5. Semester (die man dannauch in Analysis für Informatiker wiedertri�t)oder einfach nur groben Orientierungsproblemen.Auch erlebt man die Fachschaft �bei der Arbeit�und erkennt so vollkommen neue Bedeutungendes Wortes �Arbeit�.Mit aufkommen eines �Studentenlebens� im 1.

Semester fällt eines sofort auf: Paderborn ist ei-ne eher regional geprägte Universität, viele Kom-militonen kommen morgens von �zu Hause� undfahren wieder �nach Hause�. Der überwiegendeTeil der Mitstudenten scheint nach erstem Ein-druck aus 50 km Umkreis zu kommen. Ausnah-me: bei den Siemensstipendiaten ist ein süddeut-scher (fränkischer?) Akzent zu hören. Der Vor-teil dieser Situation ist, dass man sich auch amWochenende verabreden kann, Nachteil, dass ein�richtiges� Studentenleben nicht so wirklich statt-�ndet.Das nächste Problem bestand in der Zusam-

menstellung der Übungsgruppe. Bereits nach denersten Vorlesungen und zahlreichen Tipps wur-de uns klar, dass wir das Studium kaum allei-ne bewältigen können. Also �ngen wir an eine�allübergreifende Übungsgruppe� zu bilden. Daes Aufgrund der vorher eher spontan eingetrage-nen Gruppen sehr viele Überschneidungen undkaum gemeinsame freie Zeit gab, begannen wirdamit uns von diversen Übungsgruppen wiederabzumelden, um sie zum Teil zusammen zu bele-gen und so mehr Zeit zum �gemeinsamen Lernen�hatten.Bei dieser Anmeldung machte es uns beson-

ders zu scha�en, dass bei einer der drei geplan-

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Unsere Mathematik-Ersties 2011

Studium

ten Module die Übungsgruppenanmeldung nurüber Koala -und nicht wie in den anderen überPaul- akzeptiert wurde, sodass der Stundenplanin Paul eben diese Veranstaltung nicht korrektanzeigte, da die gewählte Gruppe dort bereits�voll� war und deshalb ein Wechsel in die in Koalaangemeldete Gruppe nicht mehr möglich war.Doch auch diese Herausforderung meisterten wirschlieÿlich, indem wir uns für Informatiker unty-pisch verhielten und den Stundenplan schlieÿlichmit den völlig veralteten Utensilien Namens Zet-tel und Stift aufzeichneten.Nach dem Anlaufen des Vorlesungsbetriebes

wurden die ersten Hausaufgaben präsentiert. Wiesich später herausstellte eine üble Falle. DieseAufgaben waren machbar und das mit nicht all-zu groÿem zeitlichen Aufwand. Schon damals war

absehbar, dass die Heimübungszettel einer Vorle-sung deutlich anspruchsvoller und zeitintensiverwerden sollten als die der anderen.Denn dann kamen die zweiten Hausaufgaben.

Und die Dritten. Und immer mehr. Um es kurzzu machen: Inzwischen sind viele Mitstudentenaus dem Hausaufgabenprogramm ausgestiegen.Nicht in allen Fächern, aber wir möchten hiernicht einzelne Fächer hervorheben. Der Frustle-vel ist deutlich fühlbar. Ich bezwei�e auch, obdas Verschieben des Lernens auf die Weihnachts-zeit, die Zeit kurz vor den Klausuren, kurz auf�später�, zielführend ist. Wahrscheinlich heiÿt daseher �neues Semester, neues Glück�, wir nehmenuns selbst da auch nicht aus. Mal schauen, waskommt.

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Erstie-Bericht

Insbesondere da uns noch nicht klar ist, wieman sich freiwillig während einer doch eher drö-gen und theoretischen Vorlesung, in der sich derGroÿteil auf der Tafel abspielt, freiwillig in dieletzte Reihe setzen kann. Unsere Augenärzte ha-ben uns bestätigt, dass wir keine Sehschwächehaben und so fragen wir uns, ob Einige nicht einFernglas mitbringen, um den teilweise doch rechtkleinen Tafelanschrieb entzi�ern zu können.Zu den für uns wichtigsten Personen in der

Uni gehören neben den Professoren, Kommili-tonen und Fachschaftlern zweifellos die Tuto-ren, die sich wöchentlich darum bemühen unsden Sto� der Vorlesungen einzutrichtern. Sei esdurch knallharten Frontalunterricht, kompletterEinzelarbeit mit anschlieÿender Ergebnisüber-prüfung oder einer Mischung aus beidem � ohnediese Personen würden wir vermutlich noch weni-ger verstehen und an unseren Heimübungszettelnkomplett verzweifeln. So ist uns die Ho�nungengleich im ersten Anlauf die Klausurphase erfolg-reich zu überstehen noch nicht ganz erloschen.Ein Punkt, der uns ein wenig stört, sind die

Diskrepanzen im Aufwand für Module mit dersel-ben ECTS-Punktzahl. Während einige der Vor-lesungen bereits �vor Ort� verstanden werden,benötigen einige deutlich mehr Aufwand undNacharbeitungszeit. Es gab bereits zahlreiche Be-schwerden (auch während der Übungsgruppe),die bisher noch nichts bewirkt haben. Wir hof-

fen, dass sich dies in Zukunft ändern wird undder Sto� in entsprechenden Vorlesungen ein we-nig gekürzt wird, oder aber die dort erreichtePunktzahl dem tatsächlichen Aufwand angepasstwird.

Resümee

Studieren macht Spaÿ. Es ist sehr schön, dieallermeisten Mitstudenten kennenlernen zu dür-fen. Allerdings wird das Studium nach sehr kur-zer Zeit auch sehr anstrengend und aufwendig.Andererseits hatten wir in vielen Veranstaltun-gen auch schon Aha-Erlebnisse, wie �so geht dasalso�, �darum macht man das so� oder auch �dashabe ich mich auch schon mal gefragt�. Analysisist eine extrem sportliche Herausforderung, Mo-dellierung ö�net neue Horizonte, GP1 gibt dasHandwerkszeug. Es kann so weiter gehen.

Marc Oliver Rabe

Fachschaftsumfeld

[email protected]

Michael Lenke

Fachschaftsumfeld

[email protected]

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Studium

Nennt mich MurphyKurzgeschichteEgal in welcher Gesellschaft man verkehrt, sobald es um das Thema der Berufswahl

geht, wird man als Student nur müde belächelt. Während der ehrenwerte, deutsche Durch-schnittsbürger bereits �eiÿig das Bruttosozialprodukt aufstockt und in die Rentenkassezahlt, verbringen wir Studenten unsere Zeit im Bett und auf zahllosen Uniparties mit Frei-bier und nackeligen Kommilitoninnen � So die Rede. Gerade als Informatikstudent gilt manin seinem Bekanntenkreis oft als aufwandsoptimiertes Faultier das eine gewisse 'Opuspho-bie' (lat. opus = Arbeit) an den Tag legt. � Erwähnte ich in diesem Zusammenhang, dasswir ho�nungslos als Klugscheiÿer verschrien sind? � Nicht!? - Nun gut. Lassen wir das ...

Der Witz besteht darin, dass wir Studentengerne genau in diesem Licht stehen. Wir wer-den gerne beneidet - Wer wird das schlieÿlichnicht? Doch spätestens in der Klausurenphasezeigt sich, dass Schlaf, Freibier und haarige Ko-militonen � Ihr habt das mit den nackeligenMädels nicht wirklich geglaubt, oder!? � ebendoch nicht dabei helfen ein Studium zu beste-hen (Sozialwissenschaftliche-, und weitere Bunt-Ausmal-Studiengänge mal ausgenommen).Die folgende Erzählung stammt aus genau so

einer Klausurenphase:Der Schlafrhythmus des europäischen Info-

Studenten be�ndet sich während des Semestersin der Tat zeitzonentechnisch eher in den Weitender amerikanischen Prärie als in heimischen Ge-�lden. Das ist bei uns jedoch lerntechnisch be-dingt: So wie Leistungssportler nicht in einemWohnzimmer und Künstler nicht ohne Licht ar-beiten können, so können wir nicht unter demEin�uss von Sonneneinstrahlung produktiv wer-den � Wobei ich mir bei den Künstlern geradegar nicht mehr so sicher bin.Da bekanntlich ja der frühe Wurm vom Vo-

gel gefangen wird und erst die zweite Maus denKäse bekommt, lieÿ auch ich zu Semesterbeginndie Zügel schleifen und verbrachte mehr als eineNacht als Faulancer in den weiten des WorldWi-deWeb. Die gefürchtete Klausurenphase rückteimmer näher und so begann auch ich mich see-lisch und körperlich auf die nun kommende Zeitvorzubereiten. Angefangen mit dem Verzicht aufKa�ee nach 23 Uhr und stressige Killerspiele be-kam ich meinen Schlafrhythmus nach und nachin den Gri�. Zwei Monate vor den Klausuren �ng

ich an zu lernen und die Vorlesungen noch einmalaufzuarbeiten. Dann der Abend vor der Klau-sur: Alle Übungszettel nocheinmal durchgegan-gen und dann diese leichte Angst, aber auch einbisschen der Wunsch, während der Klausur anTourette zu erkranken...

I 23:00 Uhr: Ich lege mich also in mein Bett,schlieÿe die Augen und versuche einzuschla-fen. Nichts. Nur Formeln und Zahlen. AnSchlaf ist nicht zu denken.

I 23:45 Uhr: An �Nichts� denken kann ich nicht.Stelle mir einen schwarzen Raum vor.

I 23:46 Uhr: Bunte Tetrissteine fallen plötzlichvon der Decke des schwarzen Raumes. Ich fan-ge an sie zu stapeln und Summe in Gedankendie Titelmelodie.

I 0:58 Uhr: HIGHSCORE im Fantasytetris.Leider immer noch nicht in der Lage zu schla-fen.

I 1:38 Uhr: Ein zermürbender Schrei durch-dringt die Nacht und geht mir durch Markund Bein: Der Kater der Vermieter vergehtsich wieder an den Katzen der Nachbarschaft.

I 2:37 Uhr: Keine Ahnung womit sie ihn füt-tern, aber es muss Qualitätsnahrung sein.

I 3:46 Uhr: Endlich Ruhe. Jetzt noch auf dieandere Seite drehen und dann nichts wie wegin's Land der Träume...

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Nennt mich Murphy

I 3:58 Uhr: Inspiriert vom Kater beginnen dieVögel Ihren �*PEEEEEP*-Me�-Song zu träl-lern.

I 5:23 Uhr: NIE HAT MAN EINE HANDGRA-NATE WENN MAN SIE BRAUCHT.

I 6:59 Uhr: Der erste Angestellte des Super-marktes gegenüber fährt auf den Hof und wirdvon den zwei Wachhunden der Nachbarn be-grüÿt.

I 7:02 Uhr: 3 weitere Köter der Nachbarschaftstimmen ein.

I 8:30 Uhr: Liege mit dem Laptop im Bett undgoogle �how+to+hund+vergiften+DIY�.

I 8:31 Uhr: Lache herzlich über den ersten Bei-trag.

I 9:30 Uhr: Kind aus der Nachbarschaft beginntBlock�öte zu üben. Das Einzige was schlim-mer ist als Block�öte zu spielen ist Block�ötezu ÜBEN. VERDAMMT.

I 14:00 Uhr: Verhaue die Klausur und in Ge-danken die gesamte Tierwelt der Nachbar-schaft.

Thomas Johannesmeyer

Studierender

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Quelle:phdcomics.com

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Studium

Stigmatisierung revisitedÜber Vorurteile, Stereotype und Mathematik�Du studierst? Was denn?�, fragte die Freundin meiner Mutter. �Mathematik und Kunstauf Lehramt�, antwortete ich und erwartete nicht allzu viel. Zwar erzeugt das Wort �Ma-thematik� eine Gefühlsregung bei Menschen - allerdings keine gute. Im zweiten Zug kommtmeistens: �Ach so, nur auf Lehramt!� . Ich hätte nie gedacht, dass das Wort �nur� einenMenschen so verletzen kann..

Doch seitdem ich mein Lehramtsstudium ab-geschlossen habe und nun Mathematik auf Ba-chelor studiere, erlebe ich meist zwei untertas-sengroÿe Augen und genieÿe die anerkennendenBlicke - das gebe ich zu.Aber habe ich mich wirklich vom Sommerse-

mester zum Wintersemester so viel verändert?Verbringe ich meine Zeit jetzt in windstillen Räu-men und diskutiere lieber über Mannigfaltigkei-ten als über Männer? - das würde mir nie pas-sieren! Oder bin ich wohlmöglich ein Hybrid, dermodische Accessoires zu schwarzen T-Shirts mitDrachenprints tragen kann?Nein, ich habe mich nur in der Wahrnehmung

von Mutters Freundin verändert. Doch sind sol-che Studienfach-Hierarchien berechtigt? Fakt ist:Ich muss 5 Vorlesungen und 1 Seminar für meinBachelorstudium nachholen. Stimmt schon, dasist sehr viel für einen Menschen mit durch-schnittlicher Konzentrationsfähigkeit. Doch dieEinführungsveranstaltungen sind für beide Stu-diengänge gleich. Dennoch haben die Lehramts-student/innen auch unter den Studenten einschlechtes Image.Neulich unterhielt ich mich mit einer erns-

ten Mathematikerin, die sich darüber beschwerte,dass die erste Frage im neuen Semester �Was sinddenn die Scheinkriterien?� immer von Lehramts-studenten gestellt wird. Positiv gewendet würdeman es Zielstrebigkeit nennen. Dass Studentensich nicht bis zum Schluss für ihr Studienfach in-teressieren ist nicht nur ein Phenomän des Lehr-amts. Auÿerdem ist es verständlich. Es liegt esin der Natur der Sache, dass angehende Lehrergröÿtenteils nicht dieselbe Zuneigung zur Mathe-matik aufbringen können wie Mathematiker undsich schon über eine 4,0 unendlich freuen können

- sonst hätten sie schon längst den Studienganggewechselt.

Typisch Lehrämtler?

Bei der Stigmatisierung, die ich als Lehramt-Studierende erfahren habe, stehe ich nun unter

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Stigmatisierung revisited

Zugzwang und könnte zum Gegenschlag ausho-len. Aber wollen wir hier Stereotype ausgraben?

Typisch Mathestudent?

Natürlich wollen wir das! Beispielsweise beob-achte ich seit langem das ödipale Verhältnis derMathematiker zu ihren Professoren. In der Schu-le hätte man sie liebevoll �Streber� genannt. Undwas würde passieren, wenn man diese emotio-nal eher verhaltenen Kontrolltypen, die sich aufPartnerbörsen niedliche Namen wie �Crematoria�geben, auf Kinder loslassen würde? Wer würdeüberleben und viel wichtiger: Würde überhauptnoch jemand Mathe studieren wollen? Unwahr-scheinlich, denn niemand kann einen besser da-von überzeugen, dass man dumm ist, als ein Ma-thematiker der die Binomialverteilung für trivialerklärt.Wie man sieht, jeder Studiengang bietet An-

gri�s�äche. So bringt es nichts sich gegensei-tig abzuwerten (gemeint ist hier auch die Di�a-mierung, die die Lehrämtler für Gymnasien denLehrämtlern für Grund-, Haupt- und Realschuleentgegenbringen). Es ist an der Zeit den Denk-�lter auszuschalten und die Arbeit des Anderenzu respektieren und über Vorurteile zu re�ektie-ren - was jedoch nicht heiÿt, dass man sich nichtliebevoll necken darf!

Karo

Studierende

[email protected]

PS: Mein groÿzügiges Honorar spende ich andas Institut zur Erforschung von Mathemati-kern.

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Studium

Projektmanagment in der Computer- und

VideospielindustrieKurz: Das GameslabBei den Kulturwissenschaften, genauer gesagt bei den Medienwissenschaftlern gibt es einSeminar, das ist anders als die anderen. Es heiÿt �Projektmanagment in der Computer-und Videospielindustrie�. Es ist ein Seminar über zwei Semester von Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow. Doch was versteckt sich hinter diesem Seminarnamen und warum ist es so be-sonders?

Seit einigen Jahren wird dieses Seminar nunan unserer Universität angeboten. Doch andersals in anderen Seminaren werden hier keine Re-ferate gehalten, oder langweilige Lektüre gelesen.Denn in dieser Veranstaltung geht es sehr prak-tisch zu. Was das bedeutet wird gleich zu Be-ginn klar gemacht, denn der Zeitplan steht schonfür das ganze kommende Jahr fest. Ziel ist es,ein funktionieren Prototyp eines Videospiels zuentwerfen und zu entwickeln. Was zu Beginn desWintersemesters nur als grobe Idee und Vorgabeexistiert, soll durch die Arbeit der Studierendenbinnen eines Jahres zu einem spiel- und vorführ-baren Ergebnis ausgearbeitet werden.Hierzu können sich die Studenten für eins von

drei Teams entscheiden. Zur Auswahl stehen dasGamesdesign, das Arts & Animation und dasCoder Team. Die Teams werden jeweils geleitetdurch erfahrene Studenten bzw. Mitarbeiter dieschon bei einigen Projekten im Seminar mitge-macht haben. Vorkenntnisse sind für kein Teamnotwendig, da in den ersten Seminarwochen vie-le Tutorials gehalten werden, die die Grundlagenvon allem erklärt, was irgendwie wichtig ist. Au-ÿerdem ist das Seminar fakultätso�en, dass heiÿt,es kann jeder mitmachen und einen Schein er-werben, ob nun für sein Hauptfach, Nebenfachoder Studium Generale. Ob es nun das Benut-zen von Gra�kprogrammen wie Photoshop, Ma-ya, oder 3DStudioMax ist oder eine Einführungin die Programmierung und einer Gameengine,jeder hat die Möglichkeit sich alle diese Dingeanzueignen. Wie sich nun jeder denken kann,muss man für ein solches Unterfangen natürlicheinen besonderen Raum haben, denn ein norma-

ler Seminarraum kann kaum die ganzen Com-puter beherbergen, noch ist dort über längereZeit konsequentes Arbeiten möglich. Dazu hatdas Seminar seine eigenen Räumlichkeiten: DasGameslab. Hier ist alles zu �nden, was das Spie-leentwicklerherz höher schlagen lässt. Nicht nurmassig High-End Gaming PC's zum Entwickelnund natürlich Spielen sind vorhanden, sondernauch viel Pro�hardware für Gra�kdesign oder dieSoundbearbeitung. Dazu gibt's natürlich Platzfür Besprechungen wofür die �Tafelrunde�, wie sieunter den Angehörigen genannt wird, bestens ge-eignet ist.Aber das Leben eines Spieleentwicklers besteht

natürlich nicht nur aus Arbeiten. Deswegen gibtes neben einem Sofa, Ka�eemaschine und Kühl-schrank noch ein Arsenal an Nerf-Guns, Regalenvoller Videospiele und eine Auswahl an allen gän-gigen Spielekonsolen.Und natürlich darf die soziale Komponente

nicht zu kurz kommen. Um dem entgegen zu wir-ken gibt es vom Gameslab aus zahlreiche sozialeEvents, um das Miteinander zu stärken und einTeam zu formen. Hierzu zählen nach gemeinsa-men Spieleabende, gemeinsames Grillen, einemvollständigen Achievmentsystem oder Besuchenauf dem Weihnachtsmarkt auch arbeitsintensive-re Events wie der Gamesjam, der im Dezember2011 zum ersten mal stattfand. Hierbei war esdas Ziel in kleinen selbst zusammen gefundenenGruppen ein Spielprototyp zu entwickeln. Dochwaren hierfür nur 48 Stunden Zeit. Nicht viel,aber es ist machbar! So haben wir uns am Wo-chenende vor Weihnachten in der Uni verschanztund haben alle sehr ansehnliche Spiele entwickelt,

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Projektmanagment in der Computer- und Videospielindustrie

die wir am Ende gegenseitig vorgestellt haben.Aber trotzdem wird das Hauptziel, das eigent-liche Projekt nicht aus dem Auge verloren undso wird schon �eiÿig daran gearbeitet, das vier-te Projekt des Gameslab ins Rollen zu bringen.Bisherige Titel waren Shah-Mat, eine Art Ac-tionschach, Politworld, einem Educational Ga-mes für Schulen, oder Urban Life 2060, einemBrowsergame, welches in Kooperation mit Big-point, dem Weltführer für Browsergames entwi-ckelt wurde. Alle drei Projekte wurden auf derGamescom in Köln an einem eigenen Stand vor-gestellt und konnten auch das Messepublikumüberzeugen. Und auch das aktuelle Projekt hatseinen Reiz und wird bestimmt den ein oder an-

deren begeistern. Im Ende�ekt bleibt nur nochzu sagen, dass es wirklich unglaublich viel Spassmacht und eine tolle Erfahrung ist, im Studiumauch mal etwas wirklich praktisches zu machen.Dafür ist der Workload extrem hoch, deswegensollte man es sich für etwas entspanntere Semes-ter aufsparen, wenn man es denn machen möchte.Meine Empfehlung: Wenn ihr Gamer aus Lei-

denschaft seid und gern im Team an selbigen ar-beiten wollt, belegt es! Es lohnt sich!

Oliver Otte

Bierpool-Bewohner

[email protected]

Quelle:phdcomic.com

µατικ 68 � Gegen die Langeweile 31

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Studium

Der Studentische AkkreditierungspoolDer Studentische Akkreditierungspool organisiert die Vertretungen der StudentInnen in

Akkreditierungsverfahren. Er dient als Ansprechpartner der Agenturen und sorgt für dieWeiterbildung seiner Mitglieder.

Entstehung des Studentischen Ak-kreditierungspoolsIm Zusammenhang mit der Einführung von

Bachelor- und Masterstudiengänge in Deutsch-land brachten die KultusministerInnen undHochschulrektorInnen zugleich ein neues Systemder Qualitätssicherung auf den Weg: Das Akkre-ditierungssystem.In diesem System werden fächerübergreifende

Standards zentral de�niert, beispielsweise Richt-linien zur Modularisierung oder Vergabe vonECTS aber auch Mindest- und Hochstdauer ei-nes Vollzeit-Bachelorstudiums.�Die Überprüfung der fachlich-inhaltlichen

Qualität eines Studienganges liegt bei denneu gegründeten Akkreditierungsagenturen. Die-se schicken auf Antrag der betre�enden Hoch-schule eine Gruppe von GutachterInnen, die denneuen Studiengang im Rahmen einer ein- biszweitägigen Begehung unter die Lupe nehmen.Zu den GutachterInnen gehören ProfessorInnen,VertreterInnen der Berufspraxis sowie - idealer-weise - Studierende. Auf Grundlage des Gutach-tens entscheidet die Akkreditierungsagentur an-schlieÿend darüber, ob der Studiengang akkredi-tiert wird oder nicht. Sie kann die Akkreditierungauÿerdem an Au�agen knüpfen, den Fachbereichalso beispielsweise zu einer Überarbeitung desKreditpunktsystems verp�ichten.�2

Aufgaben des Studentischen Akkre-ditierungspools?Aufgabe des Studentischen Akkreditierungs-

pools (im Folgenden �Pool� genannt) ist es bei-spielsweise, den Akkreditierungsorganisationenstudentische Vertreter für Gutachtergruppen zuvermitteln. Diese sollen dann vor Ort aus studen-tischer Sicht die Resourcen der Hochschule und

Realisierungsmöglichkeiten des zu akkreditieren-den Studienganges prüfen sowie die Kompeten-zen und Chancen, die er seinen AbsolventInnenverleiht, möglichst realistisch einschätzen.

Wie wird man studentisches Mit-glied einer Gutachtergruppe?Bevor man sich auf ein ausgeschriebenes Ver-

fahren als studentisches Mitglied einer Gut-achtergruppe bewerben kann, muss man zu-nächst von einer der berechtigten Organisationenin den Pool entsandt werden. Diese Organisatio-nen sind

I der freie zusammenschluss von studentInnen-schaften (fzs),

I die Landeszusammenschlüsse der StudentIn-nenschaften

I sowie die Bundesfachschaftentagungen (Bu-FaTas); für die Mathematik also die KoMaund für die Informatik die KIF.

Vor der Teilnahme an Akkreditierungsverfah-ren werden den zukünftigen studentischen Gut-achtern in vom Pool organisierten Seminaren diewichtigsten Grundlagen für die Teilnahme an Ak-kreditierungsverfahren vermittelt.Quelle, Kontakt sowie weitere Informationen

zum Studentischen Akkreditierungspool unterhttp://www.studentischer-pool.de/index.

html

Anna Dröge

Fachschaftsumfeld

[email protected]

2www.studentischer-pool.de/warum.html

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An der Uni

Der Maus Türö�ner-Tagoder 40er Geburtstag von �Lach und Sachgeschichten�Wer kennt sie nicht, die Sendung mit der Maus, die dieses Jahr ihren 40. Geburtstag feiert.

Zum Geburtstag der Sendung mit der Maus wurden in zahlreichen Aktionen deutschland-weit Türen geö�net, die sonst für normale Leute verschlossen bleiben � so auch die Türenim Heinz Nixdorf Institut (HNI) und dem Heinz Nixdorf Museums Forum (HNF).

Wer nicht, wie ich, das Glück hatte eine Kar-te im Vorfeld zu reservieren, musste jedoch am10. Juli 2011 am so genannten �Türö�ner-Tag�leider drauÿen bleiben. Für alle, die nicht an die-sem wunderschönen Tag dabei sein konnten undfür die 5000 Besucher, die sich diesen Tag wie-der ins Gedächtnis rufen möchten, schreibe ichdiesen Artikel.

Quelle:©

HeinzNixdorfInstitut

Hat sie etwa ein SemesterTicket?: Die Maus kommt

mit dem Bus

Bei allen Besuchern stand der Spaÿ an Tech-nik im Vordergrund und Allen wurde ein Ein-blick in aktuelle Forschung sowohl an der Uni alsauch im HNI gegeben. Ein 3D Sinterdrucker, derMäuse druckt, das Rucksackproblem, das travel-ling Salesman Problem und das Cliquenproblemals Brettspiel, ein Quadrokopter und vieles mehrwie der Stand der Event-Physiker in den Wiesenhinter den Gebäuden... Die Liste ist längst nochnicht vollständig, aber sie zeigt meiner Meinungnach die beste Werbung für die MINT-Fächer,die man sich vorstellen kann.Bei wunderschönen Wetter und mit kindge-

rechter Präsentation haben sich, nicht nur an derFürstenallee ansässige, Fachgruppen der Univer-

sität Paderborn liebevoll und mit vollem Einsatzum die kleinen und groÿen Mausfans gekümmert.Ein einmaliger Anblick, vor allem wenn man be-denkt, dass der durchschnittliche Maus-Guckerum die 40 Jahre alt ist.

Quelle:©

HeinzNixdorfInstitut

Da ist sie, die Maus

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Quelle:©Heinz Nixdorf Institut

Vor dem HNI steigen Maus-orange Ballons

Der Maus Türö�ner-Tag

Vor allem wegen des bunt gemischten Publi-kums (manche haben sagen wollen, dass nicht dieKinder ihre Eltern, sondern manche Eltern ihreKinder mitgebracht haben...) waren die Vorfüh-rungen aller Disziplinen wie Physik, Informatik,Elektrotechnik und vielen weiteren ein voller Er-folg und stieÿ auf Begeisterung bei allen Besu-chern.So wurden die vielen Mitmachaktionen für

Groÿ und Klein zu gut besuchten Attraktionen,die sich ganz im Zeichen der Maus präsentier-ten. So wurden u.a. von den Event-PhysikernSchaumtiere in Shaun das Schaf Form zum Flie-gen gebracht oder bei der Erkundungstour durchdie einzelnen Wissenschaften Stempel für dieForscher-Medaille gesammelt.

Alle Attraktionen luden zum Mitmachen undAusprobieren ein und haben allen Beteiligtenvieeeeel Spaÿ bereitet. Vor allem beim Mindball,dann wer weniger denkt gewinnt! So erfolgreichwar ich noch nie bei einem Spiel. Rund herumein voller Erfolg!

Links:die HNI Maushomepage:http://wwwhni.uni-paderborn.de/maus

Das HNI tanzt den Maustanz:http://wwwhni.uni-paderborn.de/maus/

maustanz/

Sebastian Meier

Fachschaftsumfeld

[email protected]

µατικ 68 � Gegen die Langeweile 35

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An der Uni

Der DoppelabiturjahrgangWie die Uni sich vorbereitetIm Wintersemester 2013 ist es soweit: Zwei Jahrgänge von Abiturienten stürmen die Unis.Für viele Studierende gilt die Uni Paderborn bereits heute als überfüllt. Was also tut dieUni, um dem Ansturm gewachsen zu sein. Anfang September fand eine Pressekonferenzzu den Vorbereitungen der Uni statt.

Einig war man sich, dass man die mitdem Doppelabiturjahrgang verbundenen Chan-cen und Probleme o�ensiv und vor allem früh-zeitig den Betro�enen mitteilen muss. Viele ak-tuell studierende fürchten sich vor allem vor einernoch stärker überfüllten Uni. Für die Studienan-fänger im Wintersemester 2013 stellt sich aberauch die Frage, wie es nach der Uni weitergeht,welche Berufsaussichten bestehen, und so weiter� die üblichen Probleme, verstärkt durch die hö-here Zahl von Absolventen.Doch wie voll wird es an der Uni? Das Prä-

sidium hat sich verp�ichtet über den Zeitraum2012-2016 verteilt 6060 Studienanfänger im ers-ten Hochschulsemester mehr aufzunehmen. Dasheiÿt, dass künftig rund 3500 Ersties pro Win-tersemester an die Uni strömen werden; zumVergleich: im aktuellen Wintersemester waren es3150 Studienanfänger. Die Gesamtzahl der Stu-dierenden wird sich von momentan rund 15500auf etwa 18200 erhöhen.Nach Aussage des Kanzlers ist die Uni �gut ge-

rüstet�. Zwar habe das Land Planstellen gestri-chen, durch Drittmittel, Mittel aus den Hoch-schulpakten und erfolgreiche Teilnahmen anWettbewerben hätten die Streichungen jedochüberkompensiert werden können. Unter Ande-rem sei es durch die Teilnahme am Bund-Länderprogramm für mehr Qualität in der Leh-re möglich gewesen, 34 Projekte zu realisierenund 40 Stellen für die Lehre einzurichten; dar-unter auch die (teilweise noch nicht eingerichte-

ten) Lernzentren für Mathematik und Informa-tik. Dass die Ausstattung der Uni sich im Be-reich Lehre immer stärker auf nicht-langfristigeFinanzierung stützt, kommentierte der Kanzlermit den Worten: �Wir leben in vielen Fällen aufRisiko.� Gemeint war neben Mitteln aus Wettbe-werben auch die Leistungsorientierte Mittelver-gabe.Angesprochen auf die zu erwartenden Proble-

me mit dem Doppelabiturjahrgang meinte derKanzler, dass die direkt an der Uni auftreten-den Probleme hauptsächlich davon abhingen, fürwelche Fächer sich die Studienanfänger entschie-den. Als weiteres Problem eher allgemeiner Na-tur wurde die Zahl der Parkplätze an der Uniangesprochen; Lösungen dieser Frage verzögertensich jedoch durch Probleme mit Anwohnern so-wie der noch durchzuführenden Erstellung vonVerkehrsgutachten. Auÿerhalb der Uni würdensich vor allem die Wohnmarktsituation und derö�entliche Nahverkehr kritisch darstellen.An der Lösung der Probleme arbeitt der-

zeit die Arbeitsgruppe �Doppelter Abiturjahr-gang�. Weitere Informationen zum doppeltenAbiturjahrgang �nden sich unter http://www.

uni-paderborn.de/studium/abi-2013/.

Nils Löken

Fachschaftsrat

[email protected]

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Die Nacht

Die NachtEin wundervoller Zeitraum für Kreativität und Spaÿ, und ihreFolgen.Nachts ist das Leben super: kaum Verp�ichtungen, wenig zu tun, also kann man seinerKreativität freien Lauf lassen. So ist auch dieser Artikel entstanden.

Also fangen wir mal... Kreativität... Kreativi-tät... ähhmm.... Mist Schreibblockade... Ka�ee-pause !!![5 min später]Ok, jetzt aber: Also es war ein mal ein kleines

Mädchen... [DURCHSTREICH]Man ich will doch kein Märchen schreiben,

eher was spirituelles oder bedeutsames. Aber mirwill einfach nichts einfallen. Also erstmal was es-sen.[20 min später]Jetzt bin ich aber viel zu voll gefressen. Erst-

mal 'nen Spiel spielen.[45 min später]So jetzt aber KONZENTRATION!:Also die Nacht ist fortgeschritten, kaum noch

Autos auf den Straÿe und nur in der Fernehört man einen Hund bellen. Und ich sitze hiervor meinem Computer und versuche diesen ver-dammten Artikel fertig zu schreiben... *grrrrrr*Aber ich kann mich nicht wirklich konzentrie-ren, da die Woche einfach viel zu anstrengendwar. Die UNI hat genervt, meine Freunde sindkomisch drauf und ich komme einfach nicht zurRuhe. Aber nun ist es Nacht und ich kann endlich

mal abschalten. Aber mein Gehirn sagt NEIN, esbleibt einfach bei den alten Problemen und Sor-gen und kann sich nicht auf neue kreative Gedan-ken konzentrieren. Aber nun will ich doch ho�en,dass mir was einfallen will. Ich brauch am besteneine Geschichte die die Leute bewegt und zumnachdenken bringt. Mhhh ich kann einfach maleinen Versuch starten:[10 min später]... es regnet und Marvin stolpert und fällt in

eine Pfüt...Ach man das passt einfach nicht zusammen

und wirklich neu ist die Idee auch nicht. Ichbrauch eher was frisches und aufregendes. Najaegal, die Nacht ist auch schon fast wieder zu Endeaber ich hab immer noch nichts, aber Moment...Ja ich hab's... ich mach einen Artikel über diesenArtikel... ja ein Making-Of nichts... damit lässtsich doch was machen. Also dann los:GoTo: Anfang

Lucas Pauly

µατικ-Redaktion

[email protected]

µατικ 68 � Gegen die Langeweile 37

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Vermischtes

Brainfuck, Whitespace und co.Die wunderbare Welt der esoterischen ProgrammiersprachenBei Programmiersprachen denken die meisten an C, Java oder Python. Diese und viele wei-tere Hochsprachen wurden entwickelt, um dem Programmierer den Alltag zu erleichternund einen gut les- und wartbaren Quellcode zu erzeugen. Aber daneben existieren auchnoch die sogenannten esoterischen Programmiersprachen, also Programmiersprachen, wel-che nicht für den praktischen Einsatz entwickelt wurden.

Die Gründe, warum eine esoterische Program-miersprache erfunden wird, können recht unter-schiedlich sein. Meistens geht es darum kreati-ve Ideen oder interessante Konzepte auszupro-bieren. 1972 wurde INTERCAL als eine Artakademischer Witz mit dem Ziel entworfen, dasPrinzip der Hochsprachen umzukehren. Man gabsich groÿe Mühe, dem Programmierer die Arbeitmöglichst schwer zu machen und einen nur sehrschwer lesbaren Quellcode zu erzeugen. Damitwar die erste esoterische Programmiersprache ge-boren.Viele dieser Sprachen weisen sich durch einen

recht kreativen und interessanten Quelltext aus.Bei Piet etwa besteht dieser aus farbigen Pixelnund Farbfeldern. Diese liegen in Form eines Gif-Bildes vor, welche dann von einem Interpretereingelesen und � als Befehle interpretiert � aus-geführt wird. Benannt wurde diese Sprache nachdem Maler Piet Mondrian, dessen Bildern dieProgramme oft sehr ähnlich sehen. Eine weiterekreative Programmiersprache ist die ShakespeareProgramming Language. Quelltexte dieser Pro-grammiersprache lesen sich wie ein Theaterstückvon William Shakespeare. Zu Beginn werden diePersonen vorgestellt, welche in diesem Stück auf-treten. Sie stehen dann im Programm als Varia-blen zur Verfügung. Ein Programm ist im Fol-genden in Akte und Szenen unterteilt, in deneneinzelne Personen die Bühne betreten und verlas-sen. Wenn eine Person sich auf der Bühne be�n-det, kann ihr Dialogtext zugeordnet werden. Jenachdem, wie dieser aussieht, wird dann der ent-sprechenden Variable ein Wert zugewiesen, dieserausgegeben oder auch ein Vergleich vollzogen. Sostellt der Ausdruck: �the di�erence between thesquare of the di�erence between my little ponyand your big hairy hound and the cube of your

sorry little codpiece� eine von vielen Möglichkei-ten da, den Wert 68 auszudrücken. Auf sehr ähn-liche Weise funktioniert die ProgrammierspracheChef, bei der der Quelltext auf den unwissendenLeser wie ein Kochrezept wirkt.

Quelle:

ThomasSchoch

Ein typisches Piet-Programm

Zu den bekanntesten Vertretern der esoteri-schen Programmiersprachen gehören Whitespace

und Brainfuck. Während bei den meisten Pro-grammiersprachen weiÿe Zeichen - als Leerzei-chen, Tabs und Zeilenumbrüche - keine Bedeu-tung haben und bei der Auswertung des Quell-textes ignoriert werden, ist es bei Whitespace ge-nau anders herum. Lediglich diese Zeichen ha-ben eine Bedeutung alles andere wird ignoriert.Würde man also einen solchen Quelltext ausdru-

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Brainfuck, Whitespace und co.

cken, so erhielte man ein leeres Blatt. Bei Brain-fuck handelt es sich um eine ziemlich minima-listische Sprache. Bekannte Brainfuck-Compilersind dabei gerade mal zwischen 98 und 240 By-tes groÿ. Die gesamte Sprache besteht aus 8 Be-fehlen, von denen jeder nur ein einziges Zeichenlang ist. Brainfuck basiert auf dem Prinzip derTuring-Maschine. Mit den vorhandenen 8 Befeh-len lassen sich also alle bekannten Programmier-konzepte umsetzen, auch wenn das manchmal et-was komplizierter ist.Bei einigen esoterischen Programmiersprachen

handelt es sich um Weiterentwicklungen ande-rer esoterischer Programmiersprachen. Beson-ders Brainfuck eignet sich aufgrund seines sim-plen Konzeptes als Vorlage für neue Sprachen.Ook! verwendet denselben Befehlssatz wie Brain-fuck. Jedoch werden die Befehle hier nicht alseinzelnes Zeichen dargestellt, sondern in einer

Art Lautmalerei, welche die Sprache von Orang-Utans darstellen soll. Bei Brainfuck2D wirdBrainfuck auf die Ebene projeziert. Für die Be-deutung einer Zeichenkette ist es also wichtig inwelche Richtung sie geschrieben wude.Das Feld der esoterischen Programmierspra-

chen ist sehr breit und neben den hier beschrie-benen gibt es noch viele weitere. Über die Jahresind so viele interessante und kreative Konzepteerdacht und umgesetzt worden, dass es in diesembereich beinahe nichts gibt, was es nicht gibt.Schaut also einfach mal ins Netz und lasst euchüberraschen.

Felix Korfmacher

µατικ-Redaktion

[email protected]

Quelle:XKCD.com

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Vermischtes

MinecraftNeues von der KlötzchenfrontDer o�zielle Release von Minecraft hat lange auf sich warten lassen, doch jetzt ist die�fertige� Version des Erfolgstitels endlich da.

Aber für alle die noch nicht dem Virus namensMinecraft verfallen sind hier eine kleine Einfüh-rung: Das seit 2009 vom Spieleentwickler Mar-kus Persson (alias Notch) und seinem Team ent-wickelte Computerspiel Minecraft ist ein Open-World-Game, das inzwischen über 16 MillionenNutzer in seinen Bann gezogen hat.

Architektonische Meisterleistungen in Minecraft

Das Spielprinzip ist denkbar einfach: Die ge-samte Welt von Minecraft besteht aus einzelnenBlöcken verschiedener Materialien, die durch denSpieler abgebaut und an anderer Stelle wiederaufgebaut werden können, dadurch wird die Weltmodular und den SpielerInnen bieten sich unend-liche Möglichkeiten der Gestaltung.

Manch einer mag sich jetzt zurecht an Kinder-tage und endlose Stunden mit der Legokiste erin-nert fühlen, nur dass das neben anderen Vorteilenbei der digitalen Version das endlose Kramen inder Kiste entfällt.Der Kreativität der Klötzchenbauer sind dabei

keine Grenzen gesetzt: Mitteralterliche Festun-gen oder eine maÿstabsgetreue Kopie des Taj Ma-hals, die nachgebaute Kulissen des Lieblings�lmoder ein voll funktionstüchtiger Taschenrechner:Es gibt kaum etwas was in der riesigen Commu-nity nicht zu �nden wäre.Der Survivalmode des Spiels hat seit längerem

auch den Entdeckern unter den Spielern viel zubieten: Neben den, trotz eckiger Optik, beeindru-ckenden Naturlandschaften kann man jetzt auchSiedlungen und unterirdische Ruinen, sowie Par-allelebenen, wie den höllischen Nether und dassurreale End erkunden. Neben den üblichen Zom-bies, Creepern und Spinnen stellen sich ihm dabeiinzwischen auch die mysteriösen Enderman undein feuerspeiender Drache in den Weg.Am 18. November wurde nun die Vollversion

des Spiels verö�entlicht und Minecraft lässt da-mit die Kinderschuhe der Betaversion hinter sich.Das bedeutet aber noch lange nicht das Endeder Fahnenstange. Man darf ho�en, dass die Mo-jangAG auch weiterhin noch �eiÿig weitertüfteltund selbst wenn nicht, bliebe da immer noch dieCommunity, denn längst ist Minecraft zu einemPhänomen geworden. Viele der Nutzer, die dieEntwicklung von Minecraft verfolgt haben, ha-ben sich auch selbst engagiert und zahlreiche ei-gene Mods, Texture Packs, Skins etc. beigesteu-ert. Diese hohe Resonanz dürfte auch der Trans-parenz des Entwicklungsprozesses und dem en-gen Kontakt zwischen Entwicklern und Commu-nity zu verdanken sein.Minecraft erobert neben dem PC inzwischen

auch das Handy und wird im nächsten Jahr auch

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In Minecraft gibt es beeindruckende Landschaften zu entdecken.

Minecraft

für die Xbox verfügbar sein und so nun auch dieKonsolenspieler in seinen Bann ziehen können.In diesem Sinne: Daumen hoch und Alles Gute

für die Zukunft dieses Indi-erfolgs, der bewiesenhat, dass Computerspielen auch ohne High-End-Gra�k und fesselnde Story wirklich Spaÿ machen

kann und das Computerspielen und Kreativitätsich nicht widersprechen!

Nicole Tiller

Studierende

[email protected]

µατικ 68 � Gegen die Langeweile 41

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Vermischtes

Hacking WettbewerbeCapture the FlagHacking � was ist das eigentlich? Oft liest man von Hacker-Angri�en auf Privatpersonen

und Firmen. Vielleicht hat man insgeheim eine gewisse Sympathie zu manchen Gruppie-rungen oder Aktionen und hört, welche haarsträubenden Fehler und Lücken an die Ö�ent-lichkeit gelangen.

Doch es gibt eine andere Seite des Hacking,welche in den Medien kaum erwähnung �ndet.Eine Seite, bei der niemand zu Schaden kommt,niemand am Ende im Gefängnis landet und diedennoch kein bisschen weniger aufregend ist. DieRede ist von den Capture the Flag Wettbewer-ben, welche jedes Jahr von vielen Universitätenund anderen Organisationen ausgetragen wer-den.Das Prinzip dieser Wettbewerbe ist einfach

erklärt: Beschütze Deinen eigenen Rechner undknacke die Anderen. Jedes teilnehmende Teamstartet mit dem selben Abbild eines Systems,welches vom Veranstalter gestellt wird. DiesesSystem bietet Dienste über das Netzwerk an,z.B. Internetforen, Wetterdienste, Rätselspieleund Dateihoster. Die Dienste sind in den ver-schiedensten Programmiersprachen geschrieben(C, Python, Ruby, PHP, Perl, LOLCODE, ...)und werden von den Veranstaltern dazu benutzt,um Codes (die sogenannten Flaggen) auf denSystemen der Teams zu hinterlegen. Auÿerdementhalten die Dienste Sicherheitslücken, die vonanderen Teams ausgenutzt werden können, umdie Flaggen zu klauen. Ziel ist es also, die Sicher-heitslücken in den eigenen Diensten zu behebenund die Flaggen der anderen Teams zu stehlen.Bei den meisten Wettbewerben gibt es ne-

ben den Flaggen noch weitere Aufgaben, die dieTeams bewältigen können, um in der Gesamt-wertung aufzusteigen. Man kann beispielsweiseCode-Rätsel lösen oder Advisories zu den gefun-denen Sicherheitslücken schreiben. Am Ende ge-winnt das Team, welches die besten Fähigkeitenbei der Analyse, der Umsetzung und bei den Ne-benaufgaben bewiesen hat.An unserer Uni hat sich im letzten Jahr das

Team alcapwn gegründet, um an den Wettbe-

werben teilzunehmen. Bisher haben wir beim rw-thCTF der RWTH Aachen, dem ruCTFe derUral State University sowie dem iCTF der UCSanta Barbara teilgenommen und haben es bei2 der 3 Wettbewerbe unter die besten 10 Mann-schaften gescha�t.

Logo von alcapwn

Doch wir wollen uns noch verbessern � und da-zu suchen wir Leute, die Lust auf Herausforde-rungen und Interesse an Capture The Flag Wett-bewerben haben. Wenn Ihr euch angesprochenfühlt, meldet euch einfach unter org@alcapwn.

de oder in #ctfupb im Freenode IRC!

Frederik Möllers

Studierender

[email protected]

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Nachruf auf Dennis M. Ritchie

Nachruf auf Dennis M. RitchieAm 12. Oktober letzten Jahres starb ein Mann, der in den 70er und 80er Jahren einen sehrgroÿen Ein�uss darauf hatte, wie wir noch heute Rechner benutzen, programmieren undvernetzen: Dennis MacAlistair Ritchie, einer der Er�nder von C (zusammen mit Brian Ker-nighan), Unix (mit Ken Thompson und Brian Kernighan) und Plan9 (mit Ken Thompson).

Da ich Dennis (leider) nicht näher kannte, ha-be ich mal ein Paar Zitate zu ihm und seinemLeben zusammengetragen:

Dennis Ritchie bei der Verleihung der National Me-

dal of Technology 1999

[. . . ] Dennis Ritchie did something weall should admire: Got to watch whathe created blossom, and changed theworld. Remarkably, to the better. Weshould all be so lucky.

(Johan Beisser)

We were complementary. Sometimespersonalities clash, and sometimes theymeld. It was just good with Dennis.

(Ken Thompson)

There was a remarkable precision to hiswriting. No extra words, elegant andspare, much like his code.

(Brian Kernighan)

Like Theo [de Raadt] has said �Theworld doesn't live o� jam and fancyperfumes - it lives o� bread and meatand potatoes.� Den was a bread guy.

(Robert Musial)

Es bleibt also eigentlich nur noch eins zu sagen:

#include <stdio.h>

int

main(void) {

printf("Goodbye, Dennis.\n");

return 0;

}

Gregor Best

[email protected]

BFachschaftsumfeld

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Vermischtes

MIDI your LifeE-Gitarre spiele ich nun schon seit vielen Jahren und da haben sich auch so einige Dingeangesammelt: Verstärker, Endstufen, E�ektgeräte etc. Die vielen Möglichkeiten, die einemdas bietet, sind natürlich super, doch das Umschalten kann echt anstrengend werden, wennman zunächst auf fünf Fuÿschalter trampeln muss, und das auch noch in möglichst kurzerZeit. Da werde ich natürlich neidisch, wenn ich die Pro�lösungen meiner Vorbilder sehe. EinKnopfdruck, das war's. Das muss doch irgendwie zu machen sein � natürlich selbstgebaut,denn kaufen kann ja jeder.

Der MIDI Standard, 1982 entwickelt und ur-sprünglich konzipiert, um Noten digital zu über-tragen und zu speichern, wird schon lange zweck-entfremdet, um Schaltfunktionen zu überneh-men.Was braucht man also um sich eine eigene

Schaltlösung auf MIDI Basis zu bauen? EinenSender, der Tastendrücke entgegen nimmt (und

visualisiert) und MIDI Befehle sendet, sowieeinen Empfänger, der die Signale auswertet, undauf mechanischen Schaltern umsetzt.Ich habe mich entschieden, einen Empfänger

mit vier programmierbaren Schaltausgängen undeinen Fuÿschalter mit vier Tastern und einemSchalter (also 8 verschiedenen Kombinationen)zu bauen.

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MIDI your Life

Moderne Mikrocontroller sind komfortabelund bieten fast alles, was man benötigt, alsOnboard-Lösung. Somit ist auch nicht viel zu-sätzliche Hardware erforderlich: ein paar Taster,Leuchtdioden, Relais und natürlich zwei Mikro-controller (Ich habe mich für den ATmega 8 vonAtmel entschieden).Interessant zu erwähnen ist sicherlich noch

der Optokoppler, der benötigt wird, um das Si-gnal auf Empfangsseite galvanisch vom Rest derSchaltung zu trennen; Oder einfach gesagt: dieStromquelle vom Sender darf nicht direkt mitder des Empfängers verbunden sein, da dies zuKomplikationen führen kann. So viel zur grauenTheorie Teil 1 � Lötkolben an und los!Na gut, ganz so schnell geht es dann doch

nicht. Der wohl anstrengendste Teil des Projektsist das Entwerfen der Schaltungen, Erstellen ei-nes Platinenlayouts, Ätzen und Bohren der Plati-nen und diverse Gehäusearbeiten (Wobei geätztePlatinen natürlich reiner Luxus sind, Lochrastertut's auch). Nach dem Bestücken der Platinenund, wie die Fotos zeigen, nicht unerheblichemVerkabelungsakt ist das Programmieren mit ver-gleichsweise geringem Aufwand realisierbar, ob-wohl hier sicherlich der gröÿte Freiraum für Ideenliegt. Hierzu aber erstmal Theorie Teil 2:Die MIDI Schnittstelle überträgt Daten seriell

im �8-N-1� Format, was bedeutet, dass für je-de Nachricht 1 Startbit, 8 Datenbits (also einNutzdaten-Byte) und 1 Stopbit gesendet wer-den. Da die meisten Mikrocontroller heutzutageaber, wie bereits erwähnt, viele Funktionen mit-liefern, brauchen wir uns um die konkrete Um-setzung nicht zu kümmern. Wir müssen lediglichdie richtige Einstellung für das Übertragungsfor-mat wählen und die Geschwindigkeit auf 31250Baud kon�gurieren und der UART (UniversalAsynchronus Receiver Transmitter) erledigt denRest. Auch nützliche Dinge wie einen internenEEPROM-Speicher bietet der ATmega 8 und sokönnen veränderte Programmeinstellungen wäh-rend des Betriebs gespeichert werden.Wenn die Verbindung jetzt steht, müssen wir

natürlich noch sinnvolle Daten übertragen (ne

is' klar..). Die MIDI-Spezi�kation gibt vor, dasseine Nachricht aus einem oder mehreren Bytesbesteht, die hintereinander übertragen werden.Das erste Byte beinhaltet dabei im oberen Halb-byte den Befehlscode und im unteren die Kanal-nummer (das Protokoll bietet nämlich zusätzlich16 Kanäle um verschiedene Geräte gesondert an-zusprechen). Die folgenden Bytes enthalten be-fehlsspezi�sche Daten.Da ich mich vorerst nur für das Umschalten

interessiere, bieten sich der �Program Change�Befehl an, der dem Empfänger mitteilt, welchesder 128 möglichen Programme er aufrufen soll.Als Beispiel könnte man dem Empfänger nundie Nachricht 0xC3 0x07 senden. Das C imersten Byte steht für den Program ChangeBefehl, die 3 für Kanal 3. Ein Empfänger,der auf Kanal 3 horcht, würde nun auf Pro-gramm 7 umschalten, wie man dem 2. Byteentnehmen kann.Und das war auch schon der ganze Zauber hin-

ter MIDI. Nach einigem Debugging und Rumpro-bieren laufen beide Geräte stabil und funktionie-ren, wie ich es mir vorgestellt habe. Endlich be-quemes Umschalten. Ziel erreicht, alle glücklich(ho�entlich).Fazit: Warum etwas für viel Geld kaufen, wenn

man es für das doppelte selber bauen kann �Stimmt hier nicht ganz. Man kann für recht we-nig Geld erstaunliche Dinge mit MIDI bauen,wie auch diverse Projekte im www zeigen. DieSchnittstelle � an sich total veraltet, wenn mannur mal die Übertragungsrate betrachtet � bie-tet immer noch groÿes Potenzial für eure Ideen:Sequenzer, ein selbstgebautes Keyboard, MIDIgesteuerte Funktionsgeneratoren... die Möglich-keiten sind groÿ und wer sich von diesem Ar-tikel zum Hacken inspiriert fühlt, �ndet unterwww.midi.org und im Rest des Internets vielenützliche Informationen.

Malte Splietker

Fachschaftsumfeld

[email protected]

µατικ 68 � Gegen die Langeweile 45

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Vermischtes

Der Artikel des MonatsAusgezeichnet von eurer µατικ-RedaktionUnd hier ist er: der ganz klare Artikel des Monats, ach was sage ich, des ganzen Semesters:

Wir haben den bestimmten, neutralen Artikel�Das� aufgrund seiner hervorstechenden Eigen-schaften der Bestimmtheit und der Neutralitätzu Artikel des Monats gewählt. � und mit irgendetwas mussten wir diese Seite ja schlieÿlich füllen.- Grüÿe, eure µατικ-Redaktion

Felix Korfmacher

µατικ-Redaktion

[email protected]

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