Elektrophile Reaktionsmechanismen · Modul22.pptx Author: Harald Wünsch Created Date: 11/10/2012...
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Elektrophile Reaktionsmechanismen ���
Erkennungsmerkmale und Reaktionsschritte
© H. Wünsch 2012
Signale für elektrophile Reak;onen
• Signale am organischen Molekül: – π-‐Elektronen (Mehrfachbindungen), – π-‐Elektronensysteme (Aroma;sche Systeme).
• Signale der angreifenden Teilchen: – Angriff eines Ka;ons, welches eine Elektronenpaarbindung eingehen kann; – Angriff eines Teilchens mit posi;ver Par;alladung.

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Moleküle mit Mehrfachbindung
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Die grau dargestellten Räume sind die berechneten Aufenthaltsräume für die π-‐Elektronen, d. h. an diesen Grenzflächen ist ein elektrophiler Angriff möglich. Die Reak;onsfreudigkeit nimmt von links nach rechts ab, da die π-‐Elektronen zunehmend delokalisiert sind.
Benzol, der aroma;sche Zustand
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Links: Benzol mit Elektronendichteverteilung und sog. Poten;aloberfläche, d. h. Aufenthaltsbereiche der π‑Elektronen. MiYe: Benzol nur mit Poten;aloberfläche, planares σ-‐Bindungssystem als Grundgerüst. Rechts: Benzol mit vergrößerter Poten;aloberfläche, d. h. durch Energiezufuhr ak;viert. Im Bereich dieser Poten;alflächen die die π-‐Elektronen delokalisiert, daher ist ein elektrophiler Angriff eigentlich erschwert, dennoch erfolgt dort der Angriff des Elektrophils

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1 Beispiele für angreifende Teilchen
Durch Protonierung von Salpetersäure (durch die Schwefelsäure der Nitriersäure oder durch Autoprotolyse der konz. Salpetersäure) und anschließender Wasser-‐abspaltung kommt es zur Bildung des Nitryl-‐Ka;ons
Durch Wasser polarisiertes Brommolekül"
Durch unterschiedliche Elektronega;vitäten der Bindungspartner polares Molekül
Mesomeres SO3
2.1 Elektrophile Addition (AE) von Brom"

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2.2 Elektrophile Addi;on (AE) von Bromwasserstoff
Die Addi;on von Halogenwasserstoff erfolgt nach der Regel von Markofnikoff: Die Addi;on des Wasserstoffs erfolgt an dem wasserstoffreichsten C-‐Atom der Doppelbindung. Ebenso kann die Addi;on von Wasser erfolgen, da aber der nucleophile Charakter von Wasser stärker ist als der elektrophile, muss die Addi;on durch Katalyse von H+ (Säure) ini;iert werden.
2.3 Mechanismus der SE
Im π-‐Komplex triY das Elektrophil von oben oder unten her in eine elektro-‐sta;sche Wechselwirkung mit dem π-‐e–-‐System des Aromaten.
Im σ-‐Komplex wird das aroma;sche π-‐e–-‐System vorübergehend aufgelöst, das Elektrophil knüpd eine σ-‐Bindung zum „Aromaten“ und rutscht von oben her zur Seite, gleichzei;g wird der Wasserstoff nach unten weggedrängt.
Im Verlauf der Rearoma;sierung wird das aroma;sche π-‐e–-‐System wieder hergestellt, das austretende Proton wird von einer Base wie Wasser gebunden. Dieser SchriY ist im Gegensatz zu den SchriYen zuvor irreversibel (Ausnahme: Sulfonierung).

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2.4 Zweitsubs;tu;on am Aromaten
• Erstsubs;tuenten werden in ak*vierende und desak*vierende Subs;tuenten unterschieden.
• Ak*vierende Subs;tuenten besitzen entweder einen +I-‐ oder einen +M-‐Effekt: – +I-‐Subs*tuenten verschieben e–-‐Dichte in das π-‐e–-‐System des Aromaten, dazu zählen
z. B. Alkylreste. – +M-‐Subs*tuenten bilden gemeinsam mit dem Aromaten mesomere Grenzstrukturen.
Ein freies e–-‐Paar wird auf eine Einfachbindung übertragen und eine Doppelbindung ausgebildet. Dabei wird die Anzahl der π-‐e– formal um ein e– erhöht. Beispiele für +M-‐Subs;tuenten: –OH, –O–, –NH2
• Desak*vierende Subs;tuenten besitzen einen –I-‐ und/oder einen –M-‐Effekt: – –I-‐Subs*tuenten entziehen dem π-‐e–-‐System e–-‐Dichte, z. B. Halogene – –M-‐Subs*tuenten bilden ebenfalls mesomere Grenzstrukturen mit dem Aromaten.
Allerdings wird aus einem bindenden e–-‐Paar einer Doppelbindung ein freies e–-‐Paar. Formal wird die e–-‐Zahl im aroma;schen Kern um ein π-‐e– erniedrigt.
2.4.1 Wirkung +M-‐Effekt
Betrachtung in mesomeren Grenzstrukturen: Das freie Elektronenpaar am S;ckstoff wird zu einem bindenden Elektronenpaar zwischen S;ckstoff und Kohlenstoff. Die Lage der Doppelbindungen verschiebt sich so, dass immer ein konjugiertes Doppel-‐bindungssystem bestehen bleibt. Dadurch kommt es zur Ausbildung eines freies Elektronenpaares an C-‐Atom 2 bzw. 4 (ortho-‐ bzw. para-‐Posi;on). Entsprechend kommt bevorzugt an diesen C-‐Atomen zu einer elektrophilen Zweitsubs;tu;on.

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2.4.2 Wirkung –M-‐Effekt
Betrachtung an mesomeren Grenzstrukturen: Der doppelt gebundene Sauerstoff wird nega;v, dadurch kommt es zu einer Einfachbindung und zu einem posi;ven S;ckstoff. Wiederholt sich dies am zweiten Sauerstoff, wird zwischen Kohlenstoff und S;ckstoff eine Doppelbindung aufgebaut, wodurch eine Doppelbindung im Aromaten aufgelöst wird. Dies führt zu posi;ven Ladungen in 2-‐ und 4-‐Stellung. Am wenigsten davon betroffen ist das C-‐Atom 3 des Rings (meta-‐Stellung). Daher wird vorwiegend an diese Stelle subs;tuiert.
2.4.3 Zusammenfassung: Dirigierende Wirkung der Erstsubs;tuenten
o-‐ und p-‐dirigierend m-‐dirigierend
–OH, –O– –NO2
–NH2 –COOH
–Alkyl –SO3H
–Hal