Organische Chemie für MST 4 - cpi.uni-freiburg.de · Inhalt 4 Carbonylverbindungen Aldehyde und...
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Inhalt
4
CarbonylverbindungenAldehyde und Ketone – die C=O-Bindung, nucleophileSubstitution, Oxidation, Reduktion, Reaktionen mit Grignard-Verbindungen, Keto-Enol-Tautomerie, Reaktionen am α-KohlenstoffatomIntermolekulare Wechselwirkungen bei CarbonylverbindungenAzidität organischer VerbindungenCarbonsäuren und Carbonsäurederivate – Veresterung, Verseifung, Fette und Seifen, Reaktivität von Carbonsäurederivaten, α,β-ungesättigte Carbonylverbindungen
• Bezeichnung für Verbindungen der allg. Formel
• Starker Dipol
• C ist δ+, O ist δ-, dadurch
– C kann von Nucleophil angegriffen werden
– Wasserstoffbrücken-Akzeptor
– Siedepunkt höher als Analoga ohne C=O, aber niedriger als korrespondierende Alkohole
• Hohe Bindungsenergie von C=O im Vergleich zu C=C, deswegen stärkere Tendenz zu Substitutionsreaktionen, weniger Additionsreaktionen
Carbonylverbindungen
aus: Paula Bruice, Organische Chemie – Studieren kompakt, 5. Aufl, Pearson Verlag, 2010
Aldehyde und Ketone:Beispiele aus der Natur
• Bestandteil von Parfüms und Kosmetika
• Chanel No 5: erstes Parfüm aus synthetischen Duftstoffen (Dekanal, Undekanal, Dodekanal)
• Butandion: „Schweißgeruch“
Aldehyde und Ketone
Nomenklatur:
• Endsilbe –al bzw. –on
• Kettennummerierung enthält Carbonyl-C (möglichst kleine Nummer)
• Priorität: C=O > OH und C=C
Herstellung:
• Oxidation von Alkoholen
Übersicht: Nomenklatur inkl. Prioritäten
aus: Paula Bruice, Organische Chemie – Studieren kompakt, 5. Aufl, Pearson Verlag, 2010
Nucleophiler Angriff auf Aldehyde und Ketone
aus: Paula Bruice, Organische Chemie – Studieren kompakt, 5. Aufl, Pearson Verlag, 2010
Keto-Enol-Tautomerie
• Konsequenz: Möglichkeit, ein Enolat-Anion zu bilden (mesomerie-stabilisiert) →„saures“ Proton am α-Kohlenstoffatom
Nachweis von Aldehyden – geeignet für Lab-on-a-Chip-Systeme
• Tollens-Probe
• Fehling-Probe (Historisch wichtig zur Diabetes-Diagnose)
Intermolekulare Wechselwirkungen bei Carbonylverbindungen
• Amide: Dipol-Dipol und H-Brücken
• Carbonsäuren: nur H-Brücken (Donor und Akzeptor)
• Ester, Säurechloride, Aldehyde, Ketone: Vorwiegend Dipol-Dipol-WW
• Auswirkungen auf Siedepunkte:Amid > Säure > Ester ≈ Keton ≈ Säurechlorid ≈Aldehyd
• Induktive und mesomere Effekte könnenδ+ auf C erhöhen oder erniedrigen, was sich auf die Reaktivität auswirkt
Azidität Organischer Verbindungen (2)
pKs-Werte einiger organischer Verbindungen (je kleiner, desto saurer)
• Wasser 15,7
• Methanol 15,5
• Essigssäure 4,74
• Phosphorsäure 2,15
• Trichloressigsäure 0,70
• Salzsäure -2,2
Reaktivität von Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten
• Reaktionsmöglichkeiten
• Nucleophile Substitution:
• Unterschied zu Carbonylen:
– bleibt nicht auf der tetraedrischen Stufe stehen
– Grund: Carbonyle müßten C-C- oder C-H-Bindung brechen;
– Rückgewinnung der C=O-Bindung (hohe Bindungsenergie)
Reaktivität von Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten
• Klasse I: Acylsubstitutionmöglich
• Klasse II: Acylsubstitution nicht möglich (Aldehyde, Ketone)
aus: Paula Bruice, Organische Chemie – Studieren kompakt, 5. Aufl, Pearson Verlag, 2010
Reaktivität von Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten
• allg. Schema des Nucleophilen Angriffs:
• Substitution wird von Säuren und Basen katalysiert (hier: saure Katalyse)
Carbonsäurederivate: Ester
• Beispiele:
• Herstellung:
aus: Paula Bruice, Organische Chemie – Studieren kompakt, 5. Aufl, Pearson Verlag, 2010
Fette – Besondere Ester
• Fette = Lipide = Ester des Glycerins
• Gesättigt: keine Doppelbindung
• ungesättigt: Doppelbindung
• Mono-, Di-, Triglyceride = 1, 2 oder 3 R = Alkyl-gruppen, Blutfettwerte
Seifen sind Carbonsäure-Salze
aus: Paula Bruice, Organische Chemie – Studieren kompakt, 5. Aufl, Pearson Verlag, 2010
Reaktionen von Fetten
• „Ranzigwerden“ durch Sauerstoffoxidation
• Fetthärtung: Herstellung von Margarine, verhindert Ranzigwerden
http://de.wikipedia.org/wiki/Lipidperoxidation
Phospholipide
• Wichtiger Bestandteil von Membranen
aus: Paula Bruice, Organische Chemie – Studieren kompakt, 5. Aufl, Pearson Verlag, 2010
Umwandlung von Carbonsäurederivaten ineinander
• Relative Reaktivität gegenüber Nucleophilen: Carboxylate < Carbonsäuren < Amide < Ester < Ketone < Aldehyde < Anhydride < Säurechloride
• Reaktivere Verbindungen können leicht durch nucleophilen Angriff in unreaktivereumgewandelt werden – umgekehrt nicht, oder nur mit Katalyse!
– Säurechlorid → Ester �
– Amid → Säurechlorid �
Weitere Reaktionen mit azidenProtonenen am α-Kohlenstoffatom
aus: Paula Bruice, Organische Chemie – Studieren kompakt, 5. Aufl, Pearson Verlag, 2010