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Einführung in L A T E X2 ε 20. Februar 2011 von Emanuel Heindl mit Ergänzungen von Florian Rödl Dokumentklasse Jedes Dokument beginnt mit \documentclass[Optionen]{Klasse}. Der eigentliche Text steht zwischen \begin{document} und \end{document}. Klassen scrartcl Gliederung ab section scrreprt Gliederung ab chapter scrbook Gliederung ab part Optionen 10pt, 11pt, 12pt Schriftgröße onecolumn, twocolumn Spaltenzahl oneside, twoside ein- oder doppelseitige Ausgabe a4paper Papiergröße landscape Querformat Pakete für deutsche Dokumente [latin1]{inputenc} deutsche Tastatur unter Windows [ngerman]{babel} deutsche Übersetzung, neue deutsche Recht- schreibung [T1]{fontenc} erweiterter Buchstabensatz mit Umlauten {lmodern} richtiger Umgang von Umlauten in der PDF- Datei Untergliederung \part[]{Titel} \subsubsection[]{Titel} \chapter[]{Titel} \paragraph[]{Titel} \section[]{Titel} \subparagraph[]{Titel} \subsection[]{Titel} Die optionale Kurzform steht im Inhaltsverzeichnis anstelle des Titels. Die Sternvariante unterdrückt die Nummerierung und den Eintrag ins Inhaltsverzeichnis. Listen \begin{enumerate} nummerierte Liste \begin{itemize} Punkt-Liste \begin{description} Auflistung von Beschreibungen Einzelne Punkte werden gesetzt mit \item. Für die Beschreibungen bzw. wenn man das Symbol ersetzen will nimmt man \item[]. Titelseite freie Gestaltung der Titelseite: \begin{titlepage} ... \end{titlepage} oder: \title{} für den Titel \author{} für den Autor \date{} für das Datum; hier eignet sich auch \today die Titelseite wird erzeugt durch \maketitle Verzeichnisse \tableofcontents Inhaltsverzeichnis \listoffigures Abbildungsverzeichnis \listoftables Tabellenverzeichnis lange Dokumente \input{Datei} steht stellvertretend für den Quellcode in der Datei \include{Datei} wie input, aber es wird eine neue Seite be- gonnen \includeonly{Datei} nur diese Datei wird eingebunden Gleitobjekte \begin{table}[Position] Tabelle \caption[]{} \label{} \end{table} \begin{figure}[Position] Bild \caption[]{} \label{} \end{figure} Position ist eine Prioritätenliste aus t (oben), b (unten), h (hier), p (extra Seite); \caption ist die Bildunterschrift mit optionalen Eintrag ins Abbildungsverzeichnis; Bilder \usepackage{graphicx} \includegraphics[width=, height=, angle=]{Dateiname} Die Datei sollte im selben Ordner oder in einem Unterordner sein wie die *.tex Datei. Beispiel für Pfadangabe: Bilder/Dateiname Bei pdflatex müssen die Bilder in *.pdf, *.jpg oder *.png vorliegen. Mathe $ ... $ Textformel \[ ... \] abgesetzte Formel \begin{equation} abgesetzte Formel mit Nummerierung \begin{align} benötigt amsmath-Paket; mehrzeilige Formel mit Nummer; Ausrichtung mittels &; \left( ... \right) angepasste Klammern xˆn_i x n i \frac{a}{b} a b \sqrt[3]{8} 3 8 \sum_{i=1}ˆna_i n i=1 a i \prod_{i=1}ˆna_i n i=1 a i \int_{a}ˆbx b a x Schriftattribute Befehl Schalter Effekt \textrm{Text} \rmfamily Text Roman \textsf{Text} \sffamily Text Sans Serif \texttt{Text} \ttfamily Text Typewriter \textit{Text} \itshape Text italic \textsl{Text} \slshape Text slanted \textsc{Text} \scshape Text Kapitälchen \textup{Text} \upshape Text aufrecht \textmd{Text} \mdseries Text medium \textbf{Text} \bfseries Text boldface \textnormal{Text} \normalfont Text Standard Schriftgrößen \tiny tiny \large large \scriptsize scriptsize \Large Large \footnotesize footnotesize \LARGE LARGE \small small \huge huge \normalsize normalsize \Huge Huge Diese Befehle sind Schalter (keine Klammern nach dem Befehl nötig). Verweise \label{Markername} setzt einen Anker auf den man später ver- weisen kann \ref{Markername} verweist auf den Abschnitt bzw. auf die Nummer der Umgebung des Ankers \pageref{Markername} liefert Seitennummer des Ankers \footnote{Text} erstellt eine Fußnote \marginpar{Text} erstellt eine Randnotiz Tabellen Tabellen-Umgebungen \begin{tabular}[Position]{Spaltenformatierung} \begin{array}[Position]{Spaltenformatierung} Spaltenformatierungen l linksbündig c mittig r rechtsbündig p{Breite} Blocksatz (automatischer Zeilenumbruch nach Breite) @{Text} ersetzt Spaltenzwischenraum durch Text | vertikale Linie zwischen zwei Spalten Tabellenelemente & Wechsel zur nächsten Spalte \\ Wechsel zur nächsten Zeile \hline horizontale Linie

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Page 1: Latex Manuscript

Einführung in LATEX 2ε20. Februar 2011

von Emanuel Heindlmit Ergänzungen von Florian Rödl

Dokumentklasse

Jedes Dokument beginnt mit \documentclass[Optionen]{Klasse}.Der eigentliche Text steht zwischen \begin{document} und\end{document}.

Klassenscrartcl Gliederung ab sectionscrreprt Gliederung ab chapterscrbook Gliederung ab part

Optionen

10pt, 11pt, 12pt Schriftgrößeonecolumn, twocolumn Spaltenzahloneside, twoside ein- oder doppelseitige Ausgabea4paper Papiergrößelandscape Querformat

Pakete für deutsche Dokumente[latin1]{inputenc} deutsche Tastatur unter Windows[ngerman]{babel} deutsche Übersetzung, neue deutsche Recht-

schreibung[T1]{fontenc} erweiterter Buchstabensatz mit Umlauten{lmodern} richtiger Umgang von Umlauten in der PDF-

Datei

Untergliederung

\part[]{Titel} \subsubsection[]{Titel}\chapter[]{Titel} \paragraph[]{Titel}\section[]{Titel} \subparagraph[]{Titel}\subsection[]{Titel}Die optionale Kurzform steht im Inhaltsverzeichnis anstelle des Titels.Die Sternvariante unterdrückt die Nummerierung und den Eintrag insInhaltsverzeichnis.

Listen\begin{enumerate} nummerierte Liste\begin{itemize} Punkt-Liste\begin{description} Auflistung von BeschreibungenEinzelne Punkte werden gesetzt mit \item. Für die Beschreibungenbzw. wenn man das Symbol ersetzen will nimmt man \item[].

Titelseitefreie Gestaltung der Titelseite:\begin{titlepage} . . . \end{titlepage}oder:\title{} für den Titel\author{} für den Autor\date{} für das Datum; hier eignet sich auch \todaydie Titelseite wird erzeugt durch \maketitle

Verzeichnisse\tableofcontents Inhaltsverzeichnis\listoffigures Abbildungsverzeichnis\listoftables Tabellenverzeichnis

lange Dokumente\input{Datei} steht stellvertretend für den Quellcode in der

Datei\include{Datei} wie input, aber es wird eine neue Seite be-

gonnen\includeonly{Datei} nur diese Datei wird eingebunden

Gleitobjekte\begin{table}[Position]Tabelle\caption[]{}\label{}\end{table}

\begin{figure}[Position]Bild\caption[]{}\label{}\end{figure}

Position ist eine Prioritätenliste aus t (oben), b (unten), h (hier), p(extra Seite); \caption ist die Bildunterschrift mit optionalen Eintragins Abbildungsverzeichnis;

Bilder\usepackage{graphicx}\includegraphics[width=, height=, angle=]{Dateiname}Die Datei sollte im selben Ordner oder in einem Unterordner sein wiedie *.tex Datei.Beispiel für Pfadangabe: Bilder/DateinameBei pdflatex müssen die Bilder in *.pdf, *.jpg oder *.png vorliegen.

Mathe$ ... $ Textformel\[ ... \] abgesetzte Formel\begin{equation} abgesetzte Formel mit Nummerierung\begin{align} benötigt amsmath-Paket; mehrzeilige Formel

mit Nummer; Ausrichtung mittels &;\left( . . . \right) angepasste Klammernxˆn_i xn

i \frac{a}{b} ab

\sqrt[3]{8} 3√8 \sum_{i=1}ˆna_i∑n

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SchriftattributeBefehl Schalter Effekt\textrm{Text} \rmfamily Text Roman\textsf{Text} \sffamily Text Sans Serif\texttt{Text} \ttfamily Text Typewriter\textit{Text} \itshape Text italic\textsl{Text} \slshape Text slanted\textsc{Text} \scshape Text Kapitälchen\textup{Text} \upshape Text aufrecht\textmd{Text} \mdseries Text medium\textbf{Text} \bfseries Text boldface\textnormal{Text} \normalfont Text Standard

Schriftgrößen

\tiny tiny \large large\scriptsize scriptsize \Large Large\footnotesize footnotesize \LARGE LARGE\small small \huge huge\normalsize normalsize \Huge HugeDiese Befehle sind Schalter (keine Klammern nach dem Befehl nötig).

Verweise\label{Markername} setzt einen Anker auf den man später ver-

weisen kann\ref{Markername} verweist auf den Abschnitt bzw. auf die

Nummer der Umgebung des Ankers\pageref{Markername} liefert Seitennummer des Ankers\footnote{Text} erstellt eine Fußnote\marginpar{Text} erstellt eine Randnotiz

TabellenTabellen-Umgebungen

\begin{tabular}[Position]{Spaltenformatierung}\begin{array}[Position]{Spaltenformatierung}

Spaltenformatierungen

l linksbündigc mittigr rechtsbündigp{Breite} Blocksatz (automatischer Zeilenumbruch nach Breite)@{Text} ersetzt Spaltenzwischenraum durch Text| vertikale Linie zwischen zwei Spalten

Tabellenelemente& Wechsel zur nächsten Spalte\\ Wechsel zur nächsten Zeile\hline horizontale Linie

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Inhaltsverzeichnis 2

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis 4

1 Ergänzende Literatur 6

2 Was ist LateX? 72.1 Word vs. LaTeX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.2 Von TeX zu LaTeX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

3 Die grundlegende Funktionsweise 73.1 Komponenten eines LaTeX-Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73.2 Das erste LaTeX-Dokument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73.3 Die Umgebung \begin{document}...\end{document} . . . . . . . . . . . . . . . . . 83.4 Wie LaTeX den Quellcode im Body interpretiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

4 Dokumentklasse 10

5 Ergänzungspakete 105.1 inputenc-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115.2 babel-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125.3 fontenc- und lmodern- Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125.4 Hyperlinks in Dokumenten – das hyperref-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 126.1 Zeilen- und Seitenumbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126.2 Gliederung des Dokuments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

6.2.1 Untergliederung – Überschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136.2.2 Titelseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146.2.3 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146.2.4 KOMA-Widmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146.2.5 KOMA-Grobaufteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

6.3 Absatz und Absatzeinzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156.4 Zeilenabstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156.5 Aufzählungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

6.5.1 Verschachtelte Aufzählungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166.5.2 Änderungen der Markierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176.5.3 KOMA-Auflistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176.5.4 weitere Optionen mit dem enumitem-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

6.6 Fußnoten und Randnotizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196.7 Querverweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206.8 Worttrennung und Bindestrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

6.8.1 Worttrennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206.8.2 Bindestrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

6.9 Lange Dokumente aufteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

7 Counter 21

Page 3: Latex Manuscript

Inhaltsverzeichnis 3

8 Längen und Zwischenräume 228.1 Längen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228.2 Zwischenräume einfügen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238.3 Zwischenraum am Satzende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

9 Textformatierung 249.1 Schriftattribute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249.2 Unterstreichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259.3 Schriftgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259.4 KOMA-Spezielle Schriftänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259.5 Zeichensätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

9.5.1 Altdeutsche Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269.5.2 Kyrillische Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

9.6 Textausrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279.7 Ligaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279.8 KOMA-Textausrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

10 Farben - das color-Paket 28

11 Boxen und Tabulatoren 2811.1 LR-Boxen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2911.2 Absatzboxen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2911.3 Balkenboxen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3011.4 Drehen von Boxen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3011.5 Tabulatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

12 Tabellen und Bilder 3112.1 Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

12.1.1 Das array-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3312.1.2 Das tabularx-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3412.1.3 Das tabulary-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3512.1.4 Das booktabs-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3512.1.5 Tabellenstil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

12.2 Bilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3612.3 Gleitumgebungen – Tabellen und Bilder gleiten lassen . . . . . . . . . . . . . . . . . 3712.4 Das Gleiten einschränken – Das placeins-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3812.5 KOMA-Spezielle caption-Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

12.5.1 Position der caption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912.5.2 Aussehen der caption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

12.6 Beschriftung in Bildern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

13 Mathe 4113.1 Exponenten und Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4313.2 Brüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4313.3 Stile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4313.4 Wurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4413.5 Summen, Produkte, Limes und Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4413.6 Spezielle Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4513.7 Klammern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Page 4: Latex Manuscript

Tabellenverzeichnis 4

13.8 Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4613.9 Text im Mathemodus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4713.10Eigene Strukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4713.11Kommutative Diagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

14 Verzeichnisse 5014.1 Inhalts-, Tabellen- und Abbildungsverzeichnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5014.2 KOMA-Form des Inhaltsverzeichnises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5014.3 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

14.3.1 Manuelle Erstellung des Literaturverzeichnisses . . . . . . . . . . . . . . . . . 5014.3.2 BibTEX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

15 Seitenformatierung 5315.1 Seitenstile, Kopf- und Fußzeilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5315.2 KOMA-Spezielle Seitenstile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415.3 Querformat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415.4 Spalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5515.5 Das geometry- und typearea-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

15.5.1 Das geometry-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5515.5.2 Das typearea-Paket . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

15.6 Lage der letzten Zeile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

16 Eigene Befehle 58

17 Ausdruck oder Nichtausgabe von Quellcode 59

18 Beamer Paket 5918.1 Vorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5918.2 Beamer Header . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

18.2.1 Wahl der Klasse und des Modus’ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6018.2.2 Die optische Gestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6018.2.3 Titelseite und Eckdaten für die Präsentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

18.3 Folien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6218.4 Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6218.5 Text hervorheben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6318.6 Spalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6318.7 einfache Overlays, pause-Befehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Tabellenverzeichnis1 Dokumentklassenoptionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 weitere wichtige Ergänzungspakete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 KOMA-Klassen: Werte für Dokumentklassenoption parskip . . . . . . . . . . . . . . 164 Wichtige Counter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 Wichtige Längenmaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 Tricks für die Positionierung von Gleitobjekten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 387 KOMA-Klassen: Werte für Dokumentklassenoption captions . . . . . . . . . . . . . 398 KOMA-Klassen: Werte für Dokumentklassenoption toc . . . . . . . . . . . . . . . . 519 Auflistungstypen für BibTEX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Page 5: Latex Manuscript

Tabellenverzeichnis 5

10 geometry -Paket: Eine Auswahl möglicher Optionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Page 6: Latex Manuscript

1 Ergänzende Literatur 6

1 Ergänzende Literatur1. Helmut Kopka, LATEX Band 1 Einführung, Addison-Wesley

2. Donald E. Knuth, Computers and Typesetting, Addison-Wesley

3. Leslie Lamport, LATEX - A Document Preparation System, Addison-Wesly

4. Matthias K. Dalheimer, LATEX kurz und gut, OReillys Taschenbibliothek

Darüber hinaus findet sich sehr viel Hilfe und Dokumentation im Internet:

1. http://ctan.org/

2. http://www.dante.de

3. http://www.uni-giessen.de/hrz/tex/cookbook/cookbook.html

4. und bei google

Page 7: Latex Manuscript

3 Die grundlegende Funktionsweise 7

2 Was ist LateX?2.1 Word vs. LaTeXTextverarbeitungsprogramme lassen sich untergliedern in

• Wortprozessoren (bestes Beispiel: MS Word): Eine Formatierungseigenschaft des Textes wirdausgewählt und der formatierte Text erscheint in eben dieser Weise auf dem Bildschirm.

• Satzprogramme wie LATEX: Sie bearbeiten einen Quelltext, welcher sich aus Formatierungsbe-fehlen und dem eigentlichen Text zusammensetzt.

Beide Konzepte haben ihre eigenen Vorteile. Das Satzprogramm LATEX (aktuelle Version LATEX2ε)erlaubt besonders im wissenschaftlichen Bereich mit geringem Aufwand einen Text in Buchdruck-qualität zu erstellen. LATEX liefert dem Benutzer oder Autor einige Grundformatierungsregeln für diegeläufigsten Textformen (Berichte, Bücher, Artikel usw.). Diese gewissen Standardlayouts spiegelndas Fachwissen von professionellen Druckern und Setzern wieder. Die Unabhängigkeit vom Betriebs-system, die einfache Erstellung mathematischer Formeln und Formatierungsänderungen langer Textesind mit einem Satzprogramm mit vergleichsweise wenig Aufwand zu realisieren.

2.2 Von TeX zu LaTeXTEX (gesprochen Tech) wurde von Donald E. Knuth zur Erzeugung verschiedener Zeichensätze ent-wickelt. Der direkte Umgang mit TEX ist für den Laien allerdings nicht trivial und erfordert einigeErfahrung. Leslie Lamport hat aus diesem Grund das Programmpaket LATEX, das auf TEX mittelsMakros zurückgreift, entwickelt. Es stellt eine benutzerfreundliche Ebene zwischen Anwender undTEX her.

3 Die grundlegende Funktionsweise3.1 Komponenten eines LaTeX-SystemsUm mit LaTeX arbeiten zu können brauch man nicht ein, sondern drei Programme:

Editor Hier wird der Text mit den zugehörigen Formatierungsbefehlen eingegeben. Beispiel: Editor,Notepad, TeXnicCenter, Winedt, Kile(Linux),...

Satzprogramm Das ist das eigentliche „LaTeX-Programm“. Es wandelt den Text unter Berücksich-tigung der Formatierungsbefehle um in ein druckbares Dokument, z.B. in ein pdf-Dokument.Unter Windows MiKTeX, für Linux TeXLive.

Viewer / Reader Wird benötigt um das erzeugte Dokument anzusehen bzw.um es auszudrucken.Bei pdfs wäre das z.B. der Adobe Reader oder der PDFX-Viewer.

3.2 Das erste LaTeX-DokumentDa beim TEXen nicht nur eine Datei entsteht (wie etwa bei Word) sollte man einen neuen Ordneranlegen. Man öffnet dann den Editor, welcher im Prinzip keinerlei Funktionen haben muss. Das ist dasProgramm das die *.txt (oder *.tex) Datei erstellt, d.h. hier wird das LaTeX-Dokument geschrieben.Der einfachste Quellcode (so nennt man den Inhalt der *.txt Datei) für ein LaTeX-Dokument lautet:

Page 8: Latex Manuscript

3 Die grundlegende Funktionsweise 8

\documentclass{article}\begin{document}Hallo Welt!\end{document}

Ist der Quellcode in dem neu angelegten Ordner gespeichert, übergibt man den Quellcode demSatzprogramm, welches den Quellcode interpretiert und eine neue Datei ausgibt, die man entwederdirekt oder indirekt über einen Druckertreiber ausdrucken kann. Die Eingabe des „Übergabebefehls“findet z.B in der DOS-Box statt oder mittels „Ausführen“ im Startmenü. Verwendet man den Befehlpdflatex so ist die erzeugte Datei ein pdf und kann dann mit einem entsprechendem Programm(z.B. Adobe Reader für pdfs) betrachtet und ausgedruckt werden.Ein Beispiel wie die „Übergabe“ aussehen kann:

C:\Dokumente und Einstellungen\Administrator\Desktop\Masterarbeit>pdflatex masterarbeit.txt

Früher als pdfTeX bei den TeX-Distributionen noch nicht die Standard-TeX-Engine war, übergabman den Quellcode mit latex (was nach wie vor möglich ist). Statt einer pdf-Datei bekommt manhier ein dvi-File, was für „independent metafile“ steht d.h. es ist ein geräteunabhängiges Ausgabefile.Dies enthält den formatierten Text in einer von einem Drucker unabhängigen Form und muss zumDrucken durch einen Druckertreiber prozessiert werden. Möglich ist dies z.B. mit den Befehlen dvipsund ps2pdf: Der erste Befehl erzeugt aus dem dvi- eine ps- Datei, der zweite eine pdf- aus einerps-Datei.Ein Beispiel für die Konvertierung einer dvi- in eine ps-Datei:

C:\Dokumente und Einstellungen\Administrator\Desktop\Masterarbeit>dvips masterarbeit.dvi

Aber: In der Praxis benutzt man i.d.R. nicht mehr den Weg über „Ausführen“ im Startmenü,sondern arbeitet mit einem fortschrittlicherem Editor. Ein Grund dafür ist, dass bei diesem derQuellcode dank Syntaxhighlighting wesentlich übersichtlicher wird. Zudem wird das Speichern desQuellcodes, das Übergeben an das Satzprogramm und das anschließende Öffnen der pdf- (oder ps-)Datei meist mit einem einzigen Tastendruck erledigt.Nach dem Kompilieren (so nennt man den Vorgang, wenn das Satzprogramm den Quellcode inter-

pretiert) findet man in dem Ordner, wo die *.txt-Datei (oder *.tex-Datei wenn man TeXnicCenterbenutzt) enthalten ist, weitere Dateien:

*.log Das Bearbeitungsprotokoll. Hier werden die wichtigen Prozess-Schritte von LaTeX dokumen-tiert. Hier stehen alle Fehler und Warnungen auf die LaTeX beim Abarbeiten des Quellcodesstößt. Ebenfalls findet man hier die Bereiche, die LaTeX als „unschön“, empfindet, also wennz.B. Text in den Rand ragt, weil LaTeX bei der Worttrennung Schwierigkeiten hat. Das log-Fileist die erste Anlaufstelle wenn es Probleme gibt. Bei guten Editoren ist deshalb der Inhalt deslog-Files ebenfalls zu sehen, ohne dass man extra die Datei öffnen muss.

*.aux Querverweise für Verzeichniseinträge. Dieses File wird beim TEXen bei Beginn des Dokumentseingelesen; hinter so manchem unerklärlichen TEX-Fehler steht oft nur ein nichtaktuelles *.aux-File. Tipp: einfach weiterTEXen oder File löschen ;-)

3.3 Die Umgebung \begin{document}...\end{document}

Jedes LATEX Dokument besteht aus einem Header und einem Body. Was vor \begin{document}steht nennt man Header und alles zwischen \begin{document} und \end{document} gehört zum

Page 9: Latex Manuscript

3 Die grundlegende Funktionsweise 9

Body. Was nach \begin{document} steht wird von LATEX nicht mehr interpretiert, ist also, als obes gar nicht dastünde.Im Body steht der eigentliche Inhalt den man niederschreiben will plus den Formatierungsbefehlen,

die i.d.R. nur lokal oder ab einem bestimmten Punkt gelten sollen.Im Header stehen Befehle, die i.d.R. auf das ganze Dokument Einfluss haben. Dazu gehört die

Wahl einer Dokumentklasse (siehe Punkt 4) und das Einbinden von Ergänzungspaketen, damit mehrBefehle zur Verfügung stehen oder grundlegende Einstellungen festgelegt werden wie z.B. die Wahlder Sprache (siehe Punkt 5).

3.4 Wie LaTeX den Quellcode im Body interpretiertLATEX befindet sich immer in einem von drei Bearbeitungsmodi:

1. Paragraph Mode: normaler Textmodus(z.B. \begin{document}...\end{document}, \parbox{2cm}{...})

2. Mathematical Mode: mathematischer Modus(z.B. \begin{equation}...\end{equation})

3. LR Mode: Wie Paragraph Mode jedoch mit dem Verbot des Zeilenumbruchs(z.B. \mbox{}, \fbox{})

Entsprechend dem Modus werden Befehle teilweise anders interpretiert (z.B. werden im TextmodusLeerzeichen als Wortende gesehen und im Mathemodus gar nicht ausgegeben).Manche Eingaben über die Tastatur werden grundlegend anders interpretiert als bei Wortprozes-

sorprogrammen, siehe:

1. Leerzeichen und Zeilenwechsel: TEX interpretiert Leerzeichen und Zeilenwechsel im Quell-code als ein Wortende. Treten mehrere Leerzeichen bzw. Zeilenwechsel auf werden sie als eineinziges angesehen. Die Wortabstände werden von LATEX intern zugewiesen und sind entspre-chend dem Blocksatz zu einem gewissen Maß variabel. Sie werden so gewählt, daß der Textlinks und rechtsbündig schließt.

2. Leerzeilen: TEX interpretiert Leerzeilen im Quellcode nicht nur als Wort- sondern auch alsAbsatzende. Treten mehrere Leerzeilen auf, werden auch sie als eine einzige angesehen. Ent-sprechend werden die Absatzabstände von LATEX intern verwaltet und sind zu einem gewissenMaß variabel.

3. Befehle: TEX interpretiert einen \ als Befehlsbeginn und das erste Nichttextzeichen (Sonder-zeichen oder Zahl) als Befehlsende.

4. Sonderzeichen: Sie stellen spezielle Befehle dar und müssen, wenn sie als Text ausgegebenwerden sollen, über andere Befehle angesprochen werden.# \# $ \$ & \& _ \-^ \symbol{94} ~ \symbol{126} % \% { \{} \} \ \textbackslash

Die Ausführung einer Quellcodezeile wird mit %-Zeichen unterdrückt (sehr nützlich bei derFehlersuche und funktioniert auch bei Verwendung mitten in der Zeile).

LATEX arbeitet den Quellcode Zeile für Zeile ab. Um manche Fehlersuche zu erleichtern, sei gleichhier erwähnt, dass manche Befehle durch darauffolgende Befehle wieder aufgehoben werden können.

Page 10: Latex Manuscript

5 Ergänzungspakete 10

Tabelle 1: Dokumentklassenoptionen

10pt, 11pt, 12pt Schriftgröße (Standard bei KOMA-Script: 11pt, beiStandardklassen: 10pt)

onecolumn, twocolumn Spaltenanzahl (Standard onecolumn)oneside, twoside ein- oder doppelseitige Ausgabe (Standard abhängig

von Dokumentklasse)notitlepage, titlepage Titel auf eigener Seite oder nicht (Standard abhängig

von Dokumentklasse)a4paper, a5paper, b5paper, letterpaper,legalpaper, executivepaper

Papiergröße (Standard bei KOMA-Script: a4paper,bei Standardklassen: letterpaper)

landscape Querformatdraft Schwarzer Randbalken, wo Zeilenumbruch nicht sau-

ber gelingt.leqno Formelnummern erscheinen linksbündigfleqn Abgesetzte Formeln linksbündigopenright, openany chapter beginnt auf rechter Seite oder nicht (Standard

abhängig von Dokumentklasse)

4 DokumentklasseZu Beginn eines Dokuments muss zunächst die globale Art des Dokuments gewählt werden:

\documentclass[Option1,Option2,...]{Klasse}

Dies legt auch gleich die Standardlayouts oder Standardformatierungen des Dokuments fest. LATEXliest diese aus dem entsprechenden *.cls-File der ausgewählten Dokumentklasse aus.Die wichtigsten LATEX-Klassen sind (die Befehle \section \part und \chapter werden in 6.2.1

erklärt):

article, scrartcl Artikel, oberste Gliederungsebene ist \section (unter \part)report, scrreprt längerer Bericht, oberste Gliederungsebene ist \chapter (unter \part),

chapter beginnen immer mit einer neuen Seitebook, scrbook Buch, oberste Gliederungsebene ist \chapter, (unter \part), chapter

beginnen immer mit einer neuen rechten Seite, Standard twoside

Die Klassen article, report und book sind die Standardklassen, allerdings richten sich diese Klas-sen nach US-amerikanischen typografischen Konventionen und Papierformaten. Für deutsche Doku-mente sind die KOMA-Script-Klassen scrartcl, scrreprt und scrbook vorzuziehen. Diese bieteneine typografische Feinanpassungen und eine deutliche Erweiterung der Auszeichnungssprache vonLaTeX und sind dabei flexibler als die Standardklassen. Die KOMA-Script-Klassen sind sehr gutdokumentiert, sodass ein Blick in die Anleitung [1] oft hilfreich ist!Die wichtigsten Dokumentklassenoptionen stehen in Tabelle 1:

5 ErgänzungspaketeErgänzungspakete liefern zusätzliche Befehle und/oder verändern die Standardlayouts. Sie werdenmit

\usepackage[Option1,Option2,...]{Paket}

Page 11: Latex Manuscript

5 Ergänzungspakete 11

Tabelle 2: weitere wichtige Ergänzungspakete

\usepackage{color} bringt Farbe ins Spiel (s. 10)\usepackage{fancyhdr} mehr Möglichkeiten für Kopf- und Fußzeilen (s. 15.1)\usepackage{amssymb} für ams-Mathe-Symbole\usepackage{amsmath} für z.B. die equation*-Umgebung (s. 13)\usepackage{footmisc} Formatierung von Fußnoten (s. 6.6)\usepackage{geometry} für individuelle Seitenformatierung (s. 15.5.1)\usepackage{typearea} für eine Seitenformatierung basierend auf typographischen Regeln

(s. 15.5.2)\usepackage{graphicx} zum Bilder einbinden (s. 12.2)\usepackage{multirow} für den multirow-Befehl bei Tabellen (s. 12.1)\usepackage{placeins} für den FloatBarrier-Befehl bei Gleitobjekten (s. 12.4)\usepackage{ulem} Unterstreichen leicht gemacht (s. 9.2)\usepackage{natbib} Ziffern der Bib-Einträge sortieren und zusammenfassen (s. 14.3)\usepackage{tabularx} für die X-Spalte bei Tabellen (s. 12.1.2)\usepackage{tabulary} für die L-, C-, R-, J-Spalte bei Tabellen (s. 12.1.3)

eingebunden und müssen im Header zwischen \documentclass und \begin{document} stehen.Im Folgenden werden einige wichtige Pakete näher beschrieben, wobei die Pakete in 5.1 bis 5.3

praktisch in jedem deutschen Dokument benötigt werden (zumindest mit Pdflatex). Eine Übersichtweiterer wichtiger Pakete stehen in Tabelle 2. Grundsätzlich werden hier im Skript nur die wichtigstenFunktionen der Pakete vorgestellt, es gibt aber zu jedem Paket auch eine Dokumentation, die manz.B. auf

http://texcatalogue.sarovar.org/alpha.html

finden kann.

5.1 inputenc-Paket\usepackage[latin1]{inputenc}

Als deutscher Autor benötigt man Zeichen, die nicht zum Standard-Zeichensatz gehören, wie etwadie Umlaute oder das Scharf-S. Die erweiterten Zeichensätze gibt es aber in unterschiedlichen Kodie-rungen. Man muss LATEX also erst mitteilen, dass man den erweiterten Zeichensatz nutzen möchted.h. die deutsche Tastatur und außerdem in welcher Kodierung dieser übergeben wird (also wie derEditor den Quellcode abspeichert). Das inputenc-Paket wandelt dann die Eingabe um in eine interneLaTeX-Standardsprache. Mögliche Eingabekodierungen sind:

latin1/latin9 für für unixoide Systeme (latin1 ist auch unter Microsoft Windows und Mac OS Xverwendbar)

ansinew für Microsoft Windows

applemac für Macs

cp850 für OS/2

utf8 für „moderne“ unixoide Systeme beziehungsweise für Systeme (und Editoren), die Unicode(UTF-8) unterstützen

Page 12: Latex Manuscript

6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 12

5.2 babel-Paket\usepackage[ngerman]{babel}

Bindet man das Paket wie oben ein so kommt es zu einer Übersetzung im Dokument wie etwa „In-haltsverzeichnis“ statt „table of contents“. Das Paket sorgt ebenfalls für die richtige Trennung nach(neuer) deutscher Rechtschreibung und für eine angepasste Typographie. Außerdem ist damit dasUmschalten auf eine andere Sprache innerhalb des Dokuments möglich (hier sei auf die Paketdoku-mentation verwiesen).

5.3 fontenc- und lmodern- Paket\usepackage[T1]{fontenc}\usepackage{lmodern}

Die Standardschrift von LaTeX ist die Computer-Modern-Schriftfamilie (CM). Standardmäßig bietetdiese aber nicht alle 256 Zeichen des europäischen Zeichenvorrates. Für den Umlaut ö gäbe es also keineinzelnes Zeichen, sondern würde zusammengesetzt aus einem o und zwei Pukten. Der Nachteil dabeiist, dass damit der Trennalgorithmus von LATEX durcheinandergebracht wird und dass Wörter mitUmlauten beim Suchen oder Kopieren aus dem Dokument nicht korrekt behandelt werden. Bindetman diese Pakete ein, so hat man alle 256 Zeichen des europäischen Zeichenvorrates in T1-Kodierungund Type-1 Format. Ferner ist damit die Schriftart skalierbar also nicht pixelig.

5.4 Hyperlinks in Dokumenten – das hyperref-PaketMit

\usepackage{hyperref}

werden automatisch verschiedene Hyperlinks im Dokument generiert, z.B. lässt ein Klick auf einenEintrag im Inhaltsverzeichnis (s. 14) den Leser auf den entsprechenden Abschnitt springen. AuchQuerverweise im Text (s. 6.7) werden mit Hyperlinks versehen. Standardmäßig sind Links durch roteBoxen gekennzeichnet; möchte man stattdessen farbige Wörter so ergänzt man folgende Optionen:

\usepackage[colorlinks=true, linkcolor=blue]{hyperref}

Wird linkcolor weggelassen, so erscheinen die Links rot. Wichtig: Das hyperref-Paket sollte alsletztes Paket geladen werden. Es gibt diesbezüglich aber Ausnahmen wie z.B. das tabularx-Paket(siehe Abschnitt 12.1.2)

6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte6.1 Zeilen- und SeitenumbruchEin Zeilenumbruch ist nur innerhalb von Absätzen erlaubt (dazwischen macht es ja irgendwie auchkeinen Sinn), ein Seitenumbruch dagegen ist immer innerhalb und zwischen Absätzen möglich. Zeilen-und Seitenumbrüche bzw. auch die Verhinderung derselben kann der Autor LATEX mitteilen (auchmit einer Angabe der Priorität der Umsetzung). Sie werden mit folgenden Befehlen implementiert:

Page 13: Latex Manuscript

6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 13

Zeilenumbruch:\\ Zeilenumbruch (allgemein)\\[Abstand] Zeilenumbruch mit optionalen Abstand zur

nächsten Zeile (nur wenn dadurch kein Seite-numbruch erfolgt)

\\*[Abstand] Wie \\, jedoch kann kein Seitenumbruch vorder nächsten Zeile stattfinden.

\newline Zeilenumbruch\linebreak[Zahl von 0-4] Zeilenumbruch, Zahl entspricht dabei der

Priorität (4=zwingend)Zeilenumbruch verhindern:

...~... kein Zeilenumbruch zwischen Wörtern, Bei-spiel 15~kg

\nolinebreak[Zahl von 0-4] kein Zeilenumbruch, Zahl entspricht dabeider Priorität (4=zwingend)

Seitenumbruch:\newpage Seitenumbruch, Gleitobjekte können aber

noch an diese Stelle floaten (s. 12.3)\pagebreak Seitenumbruch\cleardoublepage Seitenumbruch, Text beginnt mit neuer un-

gerader (rechter) Seite\begin{samepage}...\end{samepage} Seitenumbruch nur zwischen Absätzen, außer

er wird erzwungenSeitenumbruch verhindern:

\nopagebreak[Zahl von 0-4] kein Zeilenumbruch, Zahl entspricht dabeider Priorität (4=zwingend)

Tipp: Eine sehr elegante Methode mit unsauberen Seitenumbrüchen umzugehen, ist die momentaneVergrößerung der Texthöhe für eine Seite, die mit

\enlargethispage*{Höhe}

möglich wird. Der Stern sorgt dafür, daß die relevanten elastischen Maße auf den Minimalwert gesetztwerden. Vorsicht: Im sogenannten LR-Modus von LATEX (z.B. \mbox{...}) ist kein Zeilenumbrucherlaubt, ein Befehl für einen Zeilenumbruch wird also ignoriert.

6.2 Gliederung des Dokuments6.2.1 Untergliederung – Überschriften

Die Hierarchie ist, beginnend vom größten Gliederungspunkt, durch part, chapter, section,subsection, subsubsection, paragraph, subparagraph gegeben. Ein Kapitel wird z.B. mit

\chapter[Kurzform]{Kapitelname}\chapter*[Kurzform]{Kapitelname}

erzeugt. Die optionale Kurzform steht im Inhaltsverzeichnis anstelle des Kapitelnamens. Ein Glie-derungszähler erhöht bei jeder neuen Untergliederung den entsprechenden Zähler um eins, der auchim Inhaltsverzeichnis erscheint. Der Eintrag ins Inhaltsverzeichnis und die Erhöhung des Gliede-rungszählers kann mittels eines Sterns unterdrückt werden. Die Gliederungstiefe ist zunächst durch

Page 14: Latex Manuscript

6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 14

die Dokumentklasse festgelegt kann aber mit dem Zähler secnumdepth verändert werden. Eben-so kann die Durchnummerierung der Kapitel durch den entsprechenden chapter-counter jederzeitmanipuliert werden.Bei den KOMA-Klassen scrreprt und scrbook steht zusätzlich noch die Option

chapterprefix=on

zur Verfügung (standard ist off). Ist diese Option gewählt, so steht vor jedem chapter das Wort„Kapitel“, wie es bei den Standard-Klassen üblich ist.

6.2.2 Titelseite

Eine Titelseite erhält keine Seitennummer. Sie kann mit der Umgebung\begin{titlepage} ... \end{titlepage}

oder mit \title{Titel} Titel, \author{Autoren}Autor, \date{Datum}Datum gefolgt von \maketitlekreiert werden. Gibt es mehrere Autoren so fügt man zwischen den einzelnen Autorennamen \andein. Für Datum kann auch der Befehl \today verwendet werden, welcher immer das aktuelle Datumeinträgt.Vorsicht: Titelseiten besitzen einen eigenen Seitenstil, siehe 15.1.Auf einer Titelseite bietet sich auch eine kurze Zusammenfassung des Inhalts an. Mit der Umge-

bung\begin{abstract} ... \end{abstract}

wird der Text abgesetzt, beidseitig eingerückt und erhält die Überschrift: „Abstract“ oder „Zusam-menfassung“. Bei den KOMA-Klassen entfällt standardmäßig die Überschrift, kann aber über dieDokumentklassenoption [abstract=true] wieder eingefügt werden. Das genaue Aussehen ist fürreport und article unterschiedlich, für die Klasse book und scrbook ist die Umgebung nichtdefiniert und liefert einen Fehler.

6.2.3 Anhang

Am Ende eines Dokumentes kann der Autor einen Anhang mittels\appendix

erzeugen. Wie gewohnt werden Kapitel beziehungsweise Abschnitte des Anhangs ganz normal mit\chapter und \section gesetzt. Der Gliederungszähler wird zurückgesetzt und die Ausgabe erfolgtin Buchstaben.Bei den KOMA-Klassen scrreprt und scrbook steht zusätzlich noch die Option

appendixprefix=on

zur Verfügung (standard ist off). Ist diese Option gewählt, so steht vor jedem chapter das Wort„Anhang“, wie es bei den Standard-Klassen üblich ist.

6.2.4 KOMA-Widmung

Mit den KOMA-Klassen hat man einen zusätzlichen Befehl zur Erstellung von Widmungen. DerText wird zentriert und größer ausgegeben durch

\dedication{...}

Die Rückseite ist dabei leer. Die Widmung ist ein Teil des Titels und wird ausschließlich mit\maketitle erzeugt.

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6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 15

6.2.5 KOMA-Grobaufteilung

Insbesondere bei Büchern oder vergleichbaren längeren Dokumenten, kann eine Aufteilung in Vor-spann, Hauptteil und Nachspann sinnvoll sein. Die Klasse scrbook verfügt über folgende Befehle:

\frontmatter Vorspann, nummerierte Seiten haben römische Seitenzahlen. Kapitel-überschriften sind nicht nummeriert, Weitergehende Untergliederun-gen in Abschnitte usw. sind dagegen nicht sinnvoll. Dieser Abschnitteignet sich für die Titelei, diverse Verzeichnisse und dem Vorwort

\mainmatter Hauptteil, arabische Seitenzahlen beginnend ab 1\backmatter Nachspann, Untergliederung wie bei Vorspann, Seitennummerierung

wird aus Hauptteil fortgesetzt. Möglicher Inhalt wäre etwa ein Litera-turverzeichnis, ein Stichwortverzeichnis oder ein Anhang.

6.3 Absatz und AbsatzeinzugEine Leerzeile im Quellcode beginnt einen neuen Absatz. Mit

\setlength{\parindent}{Tiefe}

kann die Einrücktiefe der ersten Zeile eines jeden Absatzes festgelegt werden. Für Tiefe sollte manschriftabhängige Größen (wie em) und nicht absolute Größen (wie mm) verwenden. Sollen einzelneAbsätze nicht oder doch eingerückt werden, kann dies mit

\noindent\indent

erzwungen werden. Möchte man statt einem Absatzeinzug einen zusätzlichen Durchschuss, so sollteman das parskip-Paket benutzen oder sich die Möglichkeiten der KOMA-Klassen ansehen, wie untenbeschrieben (man sollte nicht die Länge \parskip umdefinieren, siehe Punkt 8.1).Benutzt man eine KOMA-Klasse so hat man mit der entsprechenden Dokumentklassenoption

\documentclass[parskip=Methode]{scr...}

mehrere Möglichkeiten, siehe Tabelle 3. Dabei wird ein Einzug zu Beginn eines Absatzes kombiniertmit einem vertikalen Abstand der Absätze vermieden, weil dies als zu übertrieben erscheint, um dasAuge richtig zu führen.

6.4 ZeilenabstandFür das Ändern des Zeilenabstands bieten sich zwei Möglichkeiten an: Möchte man den Zeilenabstandauf das eineinhalbfache oder das doppelte umschalten, so bindet man das Paket setspace ein

\uspackage{setspace}

und verwendet die Befehle

\onehalfspacing\doublespacing

Möchte man wieder zum einfachen Zeilenabstand zurückkehren, dann:

\singlespacing

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6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 16

Tabelle 3: Werte für die Dokumentklassenoption parskip

false Einzug von einem Geviert (1 em) der ersten Zeile, wobei der erste Absatz eines Ab-schnitts nicht eingezogen wird.

full Vertikaler Abstand von einer Zeile, Absatzenden haben Leerraum von mind. ein Ge-viert (1 em).

full- Vertikaler Abstand von einer Zeilefull+ Vertikaler Abstand von einer Zeile, Absatzenden haben Leerraum von mind. 1/4 einer

normalen Zeilefull* Vertikaler Abstand von einer Zeile, Absatzenden haben Leerraum von mind. 1/3 einer

normalen Zeilehalf Vertikaler Abstand von 1/2 Zeile, Absatzenden haben Leerraum von mind. ein Geviert

(1 em)half- Vertikaler Abstand von 1/2 Zeilehalf+ Vertikaler Abstand von 1/2 Zeile, Absatzenden haben Leerraum von mind. 1/4 einer

normalen Zeilehalf* Vertikaler Abstand von 1/2 Zeile, Absatzenden haben Leerraum von mind. 1/3 einer

normalen Zeile

Alternativ kann man auch die Paketoptionen onehalfspacing und doublespacing benutzen.Wenn man die Schriftart gewechselt hat und deshalb nur eine kleine Korrektur am Zeilenabstand

nötig ist, genügt folgender Befehl (setspace also nicht benötigt):

\linespread{Faktor}

Der Standard Durchschuss beträgt 1,2. D.h. für einen eineinhalbfachen Zeilenabstand muss derFaktor 1,25 gewählt werden.

6.5 AufzählungenHierfür existieren drei Umgebungen:

\begin{itemize} \item ...\item ... usw. \end{itemize}\begin{enumerate} \item ... \item ... usw. \end{enumerate}\begin{description} \item[Name1] ... \item[Name2] ... usw. \end{description}

Bei der itemize-Umgebung werden die Punkte durch einen Aufzählungspunkt getrennt und dieeinzelnen Texte voneinander abgesetzt. Bei der enumerate-Umgebung wird fortlaufend hochgezähltund bei der description-Umgebung erscheint der optionale Name fett.

6.5.1 Verschachtelte Aufzählungen

Die Aufzählungsumgebungen können bis zu viermal ineinander verschachtelt werden und je nachVerschachtelungstiefe ändert sich das Markierungszeichen und zusätzlich der vertikale Abstand derAufzählungstiefen zueinander. Ein Beispiel:

• erste Stufe erste Zeile– zweite Stufe erste Zeile∗ dritte Stufe erste Zeile

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6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 17

· vierte Stufe erste Zeile· vierte Stufe zweite Zeile

∗ dritte Stufe zweite Zeile– zweite Stufe zweite Zeile

• erste Stufe zweite Zeile

6.5.2 Änderungen der Markierungen

Mit einem optionalen Parameter beim Befehl \item[Marke] wird das Markierungszeichen an diesemPunkt geändert, z.B. mit \item[$\clubsuit$] und \item[$\diamondsuit$]

♣ erste Stufe erste Zeile♦ zweite Stufe erste Zeile♦ zweite Stufe zweite Zeile

♣ erste Stufe zweite Zeile

Die Aufzählungszeichen können auch dauerhaft verändert werden mittels

\renewcommand{Zeichenname}{neues Zeichen}

Der Zeichenname lautet dabei entsprechend der Verschachtelungstiefe

\labelitemi \labelitemii \labelitemiii \labelitemiv itemize Umgebung\labelenumi \labelenumii \labelenumiii \labelenumiv enumerate Umgebung

Es sei noch erwähnt, daß LATEX mit den Aufzählungstiefen vier Counter (s. 7), und zwar enumi,enumii, enumiii und enumiv betreibt. Ein lehrreiches Beispiel:

\renewcommand{\labelenumii}{\it \thesubsubsection-\arabic{enumii}.)}

liefert in der zweiten Verschachtelungstiefe die Nummerierung mit Abschnittsnummer und Zählerder zweiten Stufe.

1. erste Stufe erste Zeile

2. erste Stufe zweite Zeile6.5.2-1.) zweite Stufe erste Zeile6.5.2-2.) zweite Stufe zweite Zeile6.5.2-3.) zweite Stufe dritte Zeile

3. erste Stufe dritte Zeile

6.5.3 KOMA-Auflistung

KOMA-Script liefert eine weitere Auflistungsumgebung neben den Standardlisten von LATEX, undzwar

\begin{labeling}[Trennzeichen]{Muster} ... \end{labeling}

Das Muster gibt die Einrücktiefe bei den Stichpunkten an und das Trennzeichen ist beliebig. Genauwie bei den Standardaufzählugen beginnt jeder Punkt mit einem \item, wie gehabt, siehe auch 6.5.

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6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 18

6.5.4 weitere Optionen mit dem enumitem-Paket

Mit dem Paket enumitem bekommen die drei Umgebungen ein zusätzliches optionales Argument,worüber viele Anpassungen gemacht werden können. Hier sollen nur wenige Möglichkeiten gezeigtwerden, alle Befehle und Optionen finden sich in der Paketdokumentation [2].Eine mögliche Option ist label. Damit lässt sich die Beschriftung der Listenpunkte für die jewei-

lige Ebene ändern. Die Änderung wirkt aber nur innerhalb der Umgebung, wo die Option gesetztwurde. Für die itemize-Umgebung kann man beliebige Symbole benutzen wie z.B das Pfeilsymbol→ ($\rightarrow$), für die enumerate-Umgebung gibt es \alph*, \Alph*, \arabic*, roman* undRoman*, wobei statt dem Stern auch ein Countername in geschweiften Klammern stehen kann (einBeispiel steht weiter unten).Sind zwei Listen durch Text getrennt und die zweite Liste soll die erste fortführen (und nicht wieder

mit der Zählung von vorne beginnen), so gibt man bei den Optionen resume mit an (was natürlichauch über \setcounter{}{}machbar wäre, siehe Kapitel 7). Sollen zusätzlich die Formatdefinitionenaus der ersten Liste übernommen werden (falls in der Ebene vorhanden) so benutzt man resume*.Ein Beispiel: Möchte man eine Liste der Form a), b), c) usw. ohne jedes item einzeln zu bearbeiten,

so ginge folgendes:\begin{enumerate}[label=\alph*)]

\item Punkt 1\item Punkt 2\begin{enumerate}[label=\roman*)]

\item Unterpunkt 1\item Unterpunkt 2

\end{enumerate}\item Punkt 3

\end{enumerate}Hier steht Text, der beideListen von einander trennt.\begin{enumerate}[resume*]

\item Punkt 1\item Punkt 2\begin{enumerate}

\item Unterpunkt 1\item Unterpunkt 2

\end{enumerate}\item Punkt 3

\end{enumerate}

a) Punkt 1

b) Punkt 2i) Unterpunkt 1ii) Unterpunkt 2

c) Punkt 3

Hier steht Text, der beideListen von einander trennt.

d) Punkt 1

e) Punkt 26.5.4-1.) Unterpunkt 16.5.4-2.) Unterpunkt 2

f) Punkt 3

Möchte man die Beschriftung dauerhaft ändern so kann man die bestehenden Listen (itemize,enumerate, description) neu definieren oder komplett neue erstellen.Neue Listen werden folgendermaßen erstellt:

\newlist{<Name>}{<Typ>}{<max. Tiefe>}

Für <Typ> kann man enumerate, itemize oder description einsetzen. <Name> ist ein beliebigesWort für die neue Liste, und <max. Tiefe> gibt die Anzahl der Ebenen an, die die Aufzählungmaximal haben darf. Möchte man die Standard Listen neu definieren so benutzt man stattdessen\renewlist mit der gleichen Syntax. Als nächstes müssen die Eigenschaften der Liste festgelegtwerden. Dies geschieht mit

\setlist[<Name>, <Ebene>]{<Optionen>}

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6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 19

Wenn man bei der Definition mehrere Ebenen zulässt, so muss für jede Ebene eine Beschriftungdefiniert sein. Wenn man <Ebene> weglässt, gilt die <Option> für alle Ebenen, kann aber für einzelneEbenen wieder überschrieben werden.Beispiel: Angenommen man möchte eine Aufzählung mit vier zulässigen Ebenen haben, bei der

die oberste Ebene in großen römischen und die restlichen mit arabischen Zahlen beschriftet sind:

\newlist{steps}{enumerate}{4}\setlist[steps]{label=(\arabic*)}\setlist[steps, 1]{label=\Roman*)}

\begin{steps}\item Punkt 1\item Punkt 2\begin{steps}

\item Unterpunkt 1\item Unterpunkt 2

\end{steps}\item Punkt 3

\end{steps}

I) Punkt 1

II) Punkt 2(1) Unterpunkt 1(2) Unterpunkt 2

III) Punkt 3

6.6 Fußnoten und RandnotizenEine Randnotiz bzw. Fußnote1, kann mit

\marginpar{Text}\footnote{Text}

erstellt werden. Mit der Fußnote läuft auch ein Fußnotenzähler bzw. counter ,namens footnote mit,damit LATEX weiß wie viele Fußnoten zu händeln sind. Er kann jederzeit mit dem setcounter-Befehlverändert werden. Desweiteren kann der Bezifferungsstil der Fußnote z.B. mittels

\renewcommand{\thefootnote}{\fnsymbol{footnote}}

auf fnsymbols umgestellt werden. Der Befehl darf nur im normalen Textmodus Verwendung finden,ansonsten wird die Fußnote im Ausgabefile nicht erzeugt. Ist eine Fußnote dennoch z.B. im LR-Modusnotwendig dann muß sie manuell eingefügt werden mittels:

\footnotemark[nummer]\footnotetext[nummer]{Fußnote}

Die Nummer wird dabei im laufenden Text mit dem ersten Befehl gesetzt. Der zweite Befehl muss imnormalen Textmodus aufgerufen werden und erzeugt die Fußnote. Also testen wir das jetzt mit einer\mbox{}-Umgebung...jetzt2... (\mbox{jetzt\footnotemark[2]}\footnotetext[2]{Geht doch!})siehe unten. Für weitere Formatierungsänderungen der Fuß- bzw. Randnotizen sei auf das Buch vonHelmut Kopka [3] verwiesen. Noch viel mehr Formatierungen bietet das footmisc-Ergänzungspaket[4](ca. 40 Seiten) mit folgenden Optionen

perpage Fußnotenzähler wird bei jeder Seite zurückgesetztmarginal Kombiniert mit der Länge \footnotemargin kann der Abstand der

Fußnote zum linken Rand der Seite gesetzt werdenflushmargin Das Fußnotensymbol erscheint bündig mit dem Text der Fußnotemultiple bei mehreren Fußnoten an derselben Stelle werden Kommas als Sepa-

rierer eingesetzt1Dies ist eine Fußnote2Geht doch!

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6 wichtige Befehle für „einfache“ Texte 20

6.7 QuerverweiseAn jeder Stelle im Text kann mit

\label{Markername}

ein Marker gesetzt werden, auf den man sich mit

\ref{Markername}\pageref{Markername}

beziehen kann. Der Inhalt von \ref{Markername} ist je nach Ort des \label-Befehls die Nummereines Abschnitts, eines Bildes, einer Tabelle oder einer Formel, während \pageref{markername}die Seitenzahl des Markers ausgibt. Ein Beispiel: Die Counter werden auf Seite \pageref{CouLae-Counter} behandelt.

6.8 Worttrennung und Bindestrich6.8.1 Worttrennung

LATEX trennt Wörter, wenn der Zeilenumbruch rechtsbündig zwischen Wörtern nicht gelingt. Al-lerdings kennt LATEX den Sinn der Wörter nicht und trennt deswegen manche zusammengesetztenWörter nicht korrekt oder sinnvoll, Bsp. Urinstinkt :o).

\- Trennmöglichkeit, die andere Trennungen ausschließt (Ur\-instinkt, Stau\-becken)“- Trennmöglichkeit, die andere Trennungen nicht ausschließt (wenn TeX eine Trennstelle

einfach nicht kennt; nützlich bei „underfull, overfull \hbox“)““ Trennmöglichkeit, bei der kein Trennstrich benötigt wird“| Auflösen einer Ligatur und Schaffung einer Trennmöglichkeit (Auf“|forderung; Ligatu-

ren siehe Punkt 9.7)

Kommt ein Wort öfters vor sollte, es in die Trennnungsliste mit aufgenommen werden, mittels

\hyphenation{Stau-be-cken}

Im obigen Beispiel wird dann das Wort „Staubecken“ im ganzen Dokument nur an diesen Stellengetrennt.Noch ein Hinweis zu den Anführungszeichen: Manche Editoren (wie TeXnicCenter) haben die

Option, dass Anführungszeichen ersetzt werden, in dem Fall muss im Quellcode die zusätzlich ein-gefügten Symbole wieder rausgelöscht werden.

6.8.2 Bindestrich- Bindestrich, der andere Trennungen unterdrückt“= Bindestrich, der andere Trennungen erlaubt“˜ Bindestrich, an dem nicht getrennt werden darf (das rechte Symbol ist die Tilde)

6.9 Lange Dokumente aufteilenBei recht langen Dokumenten empfiehlt es sich, das Dokument in einzelne *.tex-Dateien aufzuteilen.Die Dateien mit dem Quellcode können mit einem dieser Befehle

\input{file}\include{file}\includeonly{file}

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7 Counter 21

Tabelle 4: Wichtige Counter

part, chapter, ... , subparagraph Zähler für part, chapter ...enumi, enumii, enumii, enumiv Aufzählungszähler 1 bis 4page Seitennummerfootnote Fußnotenzählerequation Formel-Zählerfigure Bilder-Zählertable Tabellen-Zählersecnumdepth Nummerierungstiefe bei Überschriftentocdepth Nummerierungstiefe im Inhaltsverzeichnis

ausgelesen werden. Der Quellcode der einzelnen Dateien wird einfach in das Hauptdokument kopiert.Somit kann der Autor bei langen Dokumenten mit Bildern Übersicht gewinnen und auch Zeit beimkompilieren sparen. Mit dem include-Befehl wird immer eine neue Seite begonnen im Vergleich zuinput. Mit includeonly, das nur im Header erlaubt ist, wird nur dieses File kompiliert und spartv.a. Zeit. Die entsprechenden input- oder include-Befehle können aber auch einfach mit dem %-Zeichen auskommentiert werden, sodass die Kompilierung auf den aktuellen Abschnitt beschränktwerden kann.

7 CounterIn einem Dokument wird vieles nummeriert, wie z.B. die Seitenzahlen, Abbildungen oder Überschrif-ten. Hinter jeder solchen Nummerierung steckt ein Counter, der beliebig verändert werden kann. Fürdie Namen der wichtigsten Counter sei auf Tabelle 4 verwiesen.Der Wert eines Zählers kann mit folgenden Befehlen manipuliert werden:\setcounter{counter}{Zahl} Counter auf neue Zahl setzen\addtocounter{Counter}{Zahl} Addition der Zahl zum Counter\stepcounter{Counter} Inkrement +1

Das Auslesen oder die Abfrage der verschiedenen counter kann mit Auswahl des Nummerierungsstilsz.B. mittels

\arabic{counter} arabische Ziffern\Roman{counter} große römische Ziffern\roman{counter} kleine Römische Ziffern\alph{counter} Kleinbuchstaben a-z\Alph{counter} Großbuchstaben A-Z\fnsymbol{counter} spezielle 9 Symbole eher gedacht für Fußnoten

erfolgen oder bei manchen Zählern direkt \thecounter (z.B. \thepage). Die Seitennummerierungentspricht intern der Abfrage und Neusetzung des Seitenzählers. Der Stil der Seitennummerierungkann entweder direkt mit dem Seitenstil definiert sein oder mit

\pagenumbering{Nummernstil}

gesetzt werden. Die Nummerierungsstile sind wieder arabic, roman, Roman, alph, Alph oder fn-symbol. Die Seitenzahl kann jederzeit mit dem \setcounter-Befehl neu gesetzt werden und mit\thepage abgefragt werden.Ein beliebiger neuer counter wird mit

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8 Längen und Zwischenräume 22

Tabelle 5: Wichtige Längenmaße

\textwidth Textbreite\baselineskip Abstand zwischen zwei Zeilen innerhalb eines Absatzes\parindent Einrückabstand der ersten Zeile eines Absatzes\oddsidemargin linker Rand allgemein oder für ungerade Seiten\evensidemargin linker Rand für gerade Seiten\topmargin Abstand oberer Rand bis Oberkante Kopfzeile\headsep Abstand Unterkante Kopf bis Oberkante Rumpf\topskip Abstand Oberkante Rumpf bis Grundlinie der ersten Zeile\textheight Texthöhe\footskip Abstand Unterkante Rumpf bis Unterkante Fußzeile\paperheight Seitenhöhe\paperwidth Seitenbreite\tabcolsep halbe Breite des Spaltenzwischenraums für tabulars\arraycolsep halbe Breite des Spaltenzwischenraums für arrays\arrayrulewidth Dicke der Linien\doublerulesep Abstand von Doppellinien

\newcounter{Countername}

definiert. Er kann auch als eine sogenannte Parkvariable bei mancher Umdeklaration von anderencountern dienen.

8 Längen und Zwischenräume8.1 LängenLATEX verwaltet mit der Prozessierung eines Dokuments auch einige Längenmaße wie z.B. die Breitedes Textes. Einige Beispiele für wichtige Längenmaße sind in der Tabelle, siehe Tab. 5 zu finden. DieManipulation eines Längenmaßes kann mit einem der folgenden Befehle durchgeführt werden:

\setlength{Länge}{neues Maß} Längemaß auf neues Maß setzen\setlength{Länge}{Maß plusMaß1 minusMaß2} elastische Definition einer Länge\addtolengthwidth{Länge}{Maß} Addition des Maßes zur Länge

Bei manchen Längen empfiehlt es sich, LATEX ein gewisses Spektrum zu geben, aus dem es die Längewählen kann. So kann ein Abstand elastisch von LATEX aus diesem Spektrum gewählt werden. AlleLängenangaben erfordern natürlich immer auch eine Einheit. Eindeutig ist z.B. der Bruchteil eineranderen Länge (z.B. 0.5\textwidth) oder eine Einheit an die Zahl angehängt, wie:

cm Zentimeter bp big point (1 in = 72 bp)mm Millimeter dd Didot (1157 dd = 1238 pt)in Inches (2.54 cm) cc Cicero (1 cc = 12 dd)pt Punkte (1 in=72.27 pt) sp scaled point (1 pt = 65536 sp)pc Picas (1 pc = 12 pt)em Gevierstrichbreiteex Buchstabenhöhe von x

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8 Längen und Zwischenräume 23

Bei manchen Befehlen wird vom Autor eine eigene Längenangabe gefordert. Manchmal ist es aberauch wünschenswert die Längenangabe gerade so zu wählen, wie ein einzugebender Text breit oderhoch ist. Hierfür sind folgende zwei Befehle sehr nützlich, die eine beliebige Textbreite oder Texthöhein einer Länge ablegen:

\settowidth{Längenbefehl}{Text}\settoheight{Längenbefehl}{Text}

Eigene Längenmaße können mit

\newlength{Längenname}

definiert werden (sehr nützlich zum Abspeichern mancher Maße).

8.2 Zwischenräume einfügenBeliebige horizontale bzw vertikale Zwischenräume sind mit

\hspace{Maß}\hspace*{Maß}\vspace{Maß}\vspace*{Maß}

möglich, z.B. die ist eine horizontale Lücke von 1 cm. Der optionale Stern erzeugt den Zwi-schenraum auch wenn Zeilen- oder Seitenumbrüche involviert sind. Ein weiterer sehr nützlicher Be-fehl, bei dem LATEX das Maß selber elastisch vorgibt ist

\hfill bzw. \hspace{\fill}\vfill bzw. \vspace{\fill}

Dabei wird soviel Zwischenraum eingefügt, daß die laufende Zeile (Seite) links- und rechtsbündig(oben und unten bündig) abschließt. Ein mehrfaches Anwenden führt zusätzlich zu gleichen Ab-ständen, ein Beispiel:Herr Huber Brief Regensburg, den 20. Februar 2011Ähnliche Zwischenraumbefehle:

\quad Zwischenraum von der Größe des aktuellen Schriftsatzes\qquad Zweimal \quad als Zwischenraum\dotfill Zwischenraum mit Punkten füllen\hrulefill Zwischenraum mit Strichen füllen\, 3/18 em Zwischenraum\: 4/18 em Zwischenraum\; 5/18 em Zwischenraum\! -3/18 em Zwischenraum

Die letzten vier Befehle können nur in einer Mathe-Umgebung benutzt werden (siehe Seite 41). Aucheine Kombination der fill-Befehle ist möglich.

8.3 Zwischenraum am SatzendeDer Standardzwischenraum zwischen den Wörtern ist nicht derselbe wie an einem Satzende undhängt von der Sprache ab, die mit den Ergänzungspaketen festgelegt wird. Mit

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9 Textformatierung 24

\frenchspacing\nonfrenchspacing

kann zwischen den zwei Standards hin und hergeschalten werden (Deutsch: frenchspacing, Englisch:Nonfrenchspacing). Ein Beipiel:

... daß ich Rumpelstilzchen heiß. Heute back ich, morgen ...... daß ich Rumpelstilzchen heiß. Heute back ich, morgen ...

9 Textformatierung9.1 SchriftattributeDie Schriftattribute gliedern sich in Familie, Form und Serie. Als Zeichensatzfamilien existieren:

\rmfamily bzw. \textrm{Text} Roman (LATEX Standard)\sffamily bzw. \textsf{Text} Sans Serif\ttfamily bzw. \texttt{Text} Typewriter

Die Silbentrennung bei der typewriter family ist unterdrückt, da für diese Familie standardmäßigkein Trennungsstrich \hyphenchar zugeordnet ist. Dies kann jedoch umgangen werden1. Desweiterenbestimmt das sogenannte Formattribut die Neigung:

\itshape bzw. \textit{Text} italic\slshape bzw. \textsl{Text} slanted\scshape bzw. \textsc{Text} small caps = Kapitälchen\upshape bzw. \textup{Text} aufrechte Schrift (LATEX Standard)

Die Serie stellt Stärke und Weite der Schrift fest:\bfseries bzw. \bf bzw. \textbf{Text} boldface\mdseries bzw. \md bzw. \textmd{Text} medium (LATEX Standard)

Möchte man einen Text einfach hervorheben, dann

\emph{Text} hervorgehoben

Das Aussehen des hervorgehobenen Textes ist abhängig von der Umgebung in der der Befehl steht,aber natürlich auch von Paketen, die diesen Befehl manipulieren (benutzt man das ulem-Paket wirdder Text hier standardmäßig unterstrichen, siehe auch Abschnitt 9.2).Auf die Standardattribute der Dokumentklasse kann mittels folgendem Befehl einfach zurückge-

schaltet werden:

\normalfont oder \textnormal{Text}

1\newcommand{\origttfamily}{}\let\origttfamily=\ttfamily\renewcommand{\ttfamily}{\origttfamily \hyphenchar\font=`\-}

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9 Textformatierung 25

9.2 UnterstreichenUm Text, aber auch Formeln zu unterstreichen gibt es den Befehl

\underline{Text}

Mehr Möglichkeiten bietet das Ergänzungspaket ulem:

\uline{...} unterstrichen\uuline{...} doppelt unterstrichen\sout{...} durchgestrichen\xout{...} //////////////ausgekreuzt\uwave{...}

::::::gewellt

::::::::::::unterstrichen

9.3 SchriftgrößenDie Schriftgrößen skalieren immer mit der im Befehl \documentclass festgelegten Standardgröße fürdie Schrift. So wird mit \normalsize die Standardschriftgröße abgefragt. Alle zur Auswahl stehendenSchriftgrößen lauten dann

\tiny tiny

\scriptsize scriptsize\footnotesize footnotesize\small small\normalsize normalsize\large large\Large Large\LARGE LARGE\huge huge\Huge Huge

Für weitere beliebige Schriftgrößen sei auf Kapitel 9.5 verwiesen.

9.4 KOMA-Spezielle SchriftänderungenWenn man dauerhaft die Schrifteinstellungen für verschiedene spezielle Boxen, wie die Kopf- undFußzeile (s. 15.1), verändern will, dann kann man das mit einem der folgenden Befehle erreichen:

\setkomafont{Element}{Schriftformatierungsbefehle}\addtokomafont{Element}{Schriftformatierungsbefehle}

setkomafont definiert die Formatierung des Elements völlig neu, während addtokomafont die exis-tierende Definition erweitert. Mithilfe des Befehls

\usekomafont{Element}

kann man direkt auf die Schriftart von einzelnen Elementen zugreifen bzw. umschalten.Als Elemente stehen (u.a., siehe [1]) die folgenden Befehle zur Verfügung:

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9 Textformatierung 26

pageheadfoot Fuß- und Kopfzeile (s. 15.1)pagefoot Fußzeile (s. 15.1)pagenumber Seitennummerpart...subparagraph Untergliederungsüberschriften (s. 6.2.1)descriptionlabel Stichwort bei description-Umgebung (s. 6.5)labelinglabel Stichwort bei labeling-Umgebung (s. 6.5.3)labelingsseparator Trennzeichen bei labeling-Umgebung (s. 6.5.3)captionlabel Gleitumgebungslabel (s. 12.3)caption Gleitumgebungsbeschreibung (s. 12.3)

Beispiel: Soll captionlabel genauso aussehen wie descriptionlabel so ginge

\setkomafont{captionlabel}{\usekomafont{descriptionlabel}}

Um eine möglichst gut abgestufte Größe für part bis subparagraph zu erreichen gibt KOMA-Script drei Standardabstufungen vor mittels

\documentclass[headings=Wert]{scr...}

wobei der Wert big, normal und small sein kann.

9.5 ZeichensätzeEs sei hier bemerkt, daß der von LATEX benutzte Standard bzgl. der Wahl des Zeichensatzes nichtgrundlos gewählt worden ist. Er wurde von professionellen Zeichensetzern als der idealste in Bezugauf Aussehen und Lesbarkeit befunden. Nichtsdestotrotz können für LATEX mittels

\newfont{Eigener Befehl}{Name scaled skal} bzw.\newfont{Eigener Befehl}{Name at pt}

weitere Fonts zur Verfügung gestellt werden. Für Name ist der Grundname des Zeichensatzfiles ein-zusetzen. Mit der optionalen Angabe nach scaled bzw. at kann der Zeichensatz vergrößert oderverkleinert werden, bei der Skalierungsmethode findet die Zahl 1.2 und ihre Potenzen multipliziertmit 1000(Standard) Verwendung (1000=Standardgröße, 1095=

√1.2∗1000, 1200 = 1.21∗1000, 1728 =

1.23 ∗ 1000). Mit der erneuten Einbindung der Schriftart unter anderer Skalierung kann die Schrift-größe beliebig über die Standardschriftgrößen von LATEX hinaus auch erweitert werden. Es sei auchangemerkt, daß bei einem Fontwechsel der Zeilenabstand normalerweise manuell neu angepasst wer-den muss (siehe Abschnitt 6.4).

Ein Beispiel: Dies ist der font Dunhill mit 15 pt Gre.

9.5.1 Altdeutsche Schriften

Altdeutsche Schriften werden mit dem oldgerm Ergänzungspaket zugänglich. Die Schrifarten könnendann mit\textgoth{...} ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

\textswab{...} ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

\textfrak{...} ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

erzeugt werden.

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9 Textformatierung 27

9.5.2 Kyrillische Schriften

Sollen kyrillische Schriften verwendet werden, dann benutzt man am besten folgenden Code

\usepackage[OT2,OT1]{fontenc}\newcommand{\cyr}{%

\renewcommand\rmdefault{wncyr}%\renewcommand\sfdefault{wncyss}%\renewcommand\encodingdefault{OT2}%

\normalfont\selectfont}\DeclareTextFontCommand{\textcyr}{\cyr}

im Header und greift mit

\cyr\textcyr{...}

auf kyrillische Buchstaben zu.

9.6 TextausrichtungDie Position des Textes relativ zu den Seitenrändern wird durch die Textausrichtung festgelegt.Hierfür folgendes:

\begin{center} ... \end{center} Text abgesetzt, zentriert\begin{flushleft} ... \end{flushleft} Text abgesetzt, linksbündig\begin{flushright} ... \end{flushright} Text abgesetzt, rechtsbündig\begin{raggedleft} ... \end{raggedleft} Text abgesetzt, linksbündig\begin{raggedright} ... \end{raggedright} Text abgesetzt, rechtsbündig\centering Schaltet innerhalb einer Umgebung

für den Rest der Umgebung auf zen-trierten Textsatz um.

\leftline{...} linksbündige Zeile\rightline{...} rechtsbündige Zeile\begin{quote} ... \end{quote} Text abgesetzt, beidseitig eingerückt,

Absätze voneinander abgesetzt\begin{quotation} ... \end{quotation} Text abgesetzt, beidseitig eingerückt,

erste Absatzzeile eingerückt\raggedright folgender Text linksbündig\raggedleft folgender Text rechtsbündig

9.7 LigaturenWie bereits erwähnt, folgt LATEX seinem eigenen Schönheitsideal bei Abständen von Wörtern undBuchstaben. Die Buchstabenkombinationen ff, fi, fl, ffi, ffl, VA und Te werden als sogenannte Liga-turen standardmäßig enger zusammengesetzt um zu große Lücken zu vermeiden. Zur Unterdrückungist der Befehl \/ möglich. z.B: Vergleiche: ff und ff.

9.8 KOMA-TextausrichtungUm einen Text hervorzuheben bietet das KOMA-Script noch weitere Umgebungen

Page 28: Latex Manuscript

11 Boxen und Tabulatoren 28

\begin{addmargin}[linker Einzug]{Einzug} ... \end{addmargin}\begin{addmargin*}[innerer Einzug]{Einzug} ... \end{addmargin*}

wobei Einzug den Wert angibt um den der Text links und rechts eingezogen werden soll. Ist zusätzlichlinker Einzug mit angegeben, so wird zum linken Rand nicht Einzug, sondern linker Einzugaddiert. Die gesternte Form macht das gleiche bei zweiseitigen Dokumenten und addiert den innerenEinzug zum inneren Rand.

10 Farben - das color-PaketMit dem Paket color und einem der folgenden Befehle kann die Farbe des Textes verändert werden.

\color{Farbe}\textcolor{Farbe}{Text}

Vodefinierte Farben sind white , black, red, green, blue, cyan, magenta, yellow Der Text white wurdein eine schwarze colorbox zur Darstellung eingebunden, siehe unten.Mit einem der folgenden Befehle wird die Seitenhintergrundfarbe verändert:

\pagecolor{Farbe}\pagecolor{Modell}{Farbdefinition}

Die Farbe ist dann im pdf-File jedoch nicht im dvi.file erkennbar.Es sind auch mit Farbe gefüllte LR-Boxen möglich (siehe 11.1), wie diese hier ;o) . Kreiert werden

sie mit

\colorbox{Farbe}{Text} oder\fcolorbox{Rahmenfarbe}{Hintergrundfarbe}{Text}

Seine eigene Farbe kann mittels

\definecolor{meinefarbe}{Model}{Farbwerte}

zusammengemischt werden. Für das Modell rgb müssen drei Zahlen entsprechend dem Anteil vonrot, grün und blau, für cmyk vier Zahlen entsprechend dem Anteil von cyan, magenta, gelb undschwarz und für gray eine Zahl entsprechend der Graustufe angegeben sein.Beispiel: Schreibt man:

Dies ist\definecolor{Uniblau}{rgb}{0,0.2,0.9}\textcolor{Uniblau}{Uniblau}

Dann erhält man: Dies ist Uniblau.

11 Boxen und TabulatorenBoxen stellen eine einfache Möglichkeit dar, den Text hervorzuheben. Die Rahmendicke von Boxenwird mit der Länge \fboxrule kontrolliert und der Leerraum zwischen dem Rahmen und demeigentlichen Text mit der Länge \fboxsep.

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11 Boxen und Tabulatoren 29

11.1 LR-BoxenEin einfacher Rahmen um den Text wird mit dem Befehl fbox erzeugt, eine unsichtbare Box umden Text mit mbox. Bei Verwendung der ausgeschriebenen Befehle \framebox bzw. \makebox kannauch die Breite dieser Boxen vorgegeben werden.

\fbox{Text} oder \framebox[Breite][Position]{Text}\mbox{Text} oder \makebox[Breite][Position]{Text}

Der Text wird entsprechend dem LR-Modus nicht umbrochen und ragt über die Box hinaus, fallsdiese für den Text zu klein ist. Als Position zur laufenden Zeile gelten die Optionen l, r, c, s für left,right, center und stretched (gleichmäßig verteilt). Beispiel:

Dies ist der Text innerhalb einer 14 cm breiten framebox mit Ausrichtung rechts.

Mit dem Befehl

\raisebox{Offset}[Oberlänge][Unterlänge]{Text}

wird eine mbox-Umgebung erzeugt. Dabei können die Boxen bzw. Zeichen in diesen mit einem belie-bigen vertikalen Offsetmaß zur laufenden Zeile positioniert werden. Ober- und Unterlänge sind dieobere und untere Grenze der Box relativ zur Grundlinie und definieren den Abstand zur nächstenund vorherigen Zeile. Die Wirkungsweise wird wohl am deutlichsten an einem Beispiel, bei dem dieBoxen sichtbar gemacht werden mit dem \fbox-Kommando. Im zweiten Beispiel wurde die Oberund Unterlänge mit 5 ex bzw. 3 ex korrigiert.vorherige Zeile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . vorherige Zeile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . vorherige Zeile

laufende Zeile . . . . . . . . . . . . . . . 1ex hoch1ex unten

2ex hoch2ex unten

. . . . . . . . . . . . . . . laufende Zeile

nächste Zeile . . . . . . . . . . . . . . .nächste Zeile . . . . . . . . . . . . . . .nächste Zeile . . . . . . . . . . . . . . .nächste Zeile

vorherige Zeile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . vorherige Zeile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . vorherige Zeile

laufende Zeile . . . . . . . . . . . . . . . 1ex hoch1ex unten

2ex hoch2ex unten

. . . . . . . . . . . . . . . laufende Zeile

nächste Zeile . . . . . . . . . . . . . . .nächste Zeile . . . . . . . . . . . . . . .nächste Zeile . . . . . . . . . . . . . . .nächste Zeile

11.2 AbsatzboxenEs stellt sich auch die Notwendigkeit nach Boxen mit Zeilenumbruch. Hierfür gibt es die folgendenzwei Möglichkeiten, wobei die minipage-Variante die mächtigere darstellt und wieder alle Möglich-keiten des Textmodus eröffnet:

\parbox[Position][Höhe][vertikal Pos.]{Breite}{Text} oder\begin{minipage}[Position][Höhe][vertikal Pos.]{Breite}

Text\end{minipage}

Als Position zur laufenden Zeile können die Optionen t, b, c für top, bottom und center und alsvertikale Positionen innerhalb der box auch t, b, c für top, bottom und center Verwendung finden.Beispiel:

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11 Boxen und Tabulatoren 30

ZEILE

Dies ist eine minipage-Umgebung, sie erzeugt einevertikale Box genauso wie derparbox Befehl. Die untersteZeile dieser minipage ist aufdie

Mitte dieser schma-len parbox ausge-richtet, auf die an-dererseits

die oberste Zeile der rech-ten minipage ausgerichtetist.

ZEILE

Der Quellcode hierfür gliedert sich in

\begin{minipage}[b]{4.6cm}...\end{minipage} \hfill\parbox{3cm}{...}\hfill\begin{minipage}[t]{4cm}...\end{minipage}

Innerhalb einer Minipage wird eine Parbox als eine Bearbeitungseinheit angesehen, also wie eineinzelnes Zeichen, was gerne zu überaschenden Ergebnissen führt.

11.3 BalkenboxenEin einfacher Balken wird mit

\rule[vert. Offset]{Breite}{Höhe}

gebildet. Er kann unsichtbar mit einer Höhenangabe von 0mm gemacht werden (sinnvoll bei verti-kalen Positionierungen anstelle von {\vspace}).

11.4 Drehen von BoxenUm Boxen zu drehen benutzt man das rotating-Paket. Setzt man eine Box in die Umgebung

\begin{turn}{Winkel}...\end{turn}

so wird sie um den angegebenen Winkel gedreht.

\begin{turn}{30}\begin{minipage}{10em}Dieser Text hier steht in einerMinipage, die 10em breit undum 30 Grad gedreht ist.Dies erreicht man mit der\texttt{turn}-Umgebung.\end{minipage}

\end{turn}

Dieser

Text hier

steht

in einer Minip

age, di

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10em brei

t und um

30

Grad ged

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Dies

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g.

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12 Tabellen und Bilder 31

11.5 TabulatorenZur Verwendung von Tabulatoren wird die tabbing-Umgebung herangezogen:

\begin{tabbing}...\=...\=... \kill oder \\Text1 \> Text2 \> Text3 \\Text4 \> Text5 \> Text6 \\....\end{tabbing}

Innerhalb der tabbing-Umgebung werden Tabulatorstops mit \= gesetzt und die Zeilen mit \\umbrochen. In den nachfolgenden Zeilen kann dann mit \> auf die Tabulatorstopps umgesprun-gen werden. Die Zeile zur Definition der Tabulatorstops kann eine beliebige Musterzeile sein, derenAusgabe mit dem Befehl \kill unterdrückt werden kann. Musterzeilen können soviele wie nur nö-tig eingefügt werden und an beliebiger Stelle stehen. Desweiteren sind folgende Befehle auch sehrnützlich:

\pushtabs Löschen des Tabstopps\poptabs ursprünglich mit \pushtab gelöschten Tabstopp wieder einsetzen\+ dauerhaftes Hochschalten um einen Tab\- dauerhaftes Runterschalten um einen Tab

Ein lehrreiches Beispiel:

\begin{tabbing}\hspace{2cm}\=\hspace{3cm}\=\hspace{3cm}\=\hspace{3cm}\=\killBuslinie \> 1 \> 2 \> 6 \> 11\\Ziel \> Pommernstr. \> Schwabenstr. \> Klinikum \> Burgweinting\\Abfahrt \> 9:00 \> 9:00 \> 9:00 \> 9:00\+\+\\10:00 \> 10:00 \> 11:00\+\+\\12:00\\13:00\-\-\-\\14:00 \> 16:00 \> 18:00 \> 20:00\\

\end{tabbing}

erzeugt dann im Ausgabe-File:

Buslinie 1 2 6 11Ziel Pommernstr. Schwabenstr. Klinikum BurgweintingAbfahrt 9:00 9:00 9:00 9:00

10:00 10:00 11:0012:0013:00

14:00 16:00 18:00 20:00

12 Tabellen und Bilder12.1 TabellenMit den box- und tabbing-Befehlen können beliebige tabellenartige Strukturen erzeugt werden, aberviele Aufgaben würden sich dabei wiederholen. Nützlicher ist es folgende Umgebungen zu verwenden:

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12 Tabellen und Bilder 32

\begin{array}[Position]{Spaltenformatierung} ... \end{array}\begin{tabular}[Position]{Spaltenformatierung} ... \end{tabular}\begin{tabular*}{Breite}[Position]{Spaltenformatierung} ... \end{tabular*}

Im Gegensatz zu den letzten beiden darf die array-Umgebung nur im Mathe-Modus (s. 13) gesetztwerden. Diese drei Umgebungen entsprechen einer Absatzbox, wie die minipage (automatischer Zei-lenumbruch). Sie erzeugen jeweils eine Tabelle an der Stelle ihres Auftretens. Die optionale Positionist der vertikale Positionsparameter (t top, b bottom, c center), der die Tabelle mit der obersten,untersten oder mittigsten Zeile relativ zur laufenden Zeile ausrichtet. Als Spaltenformatierung gibtes mehrere Möglichkeiten:

l, r, c Spalte links, rechts und zentriertp{Breite} Der Text dieser Spalte wird in eine Absatzbox gesetzt (Blocksatz, mit

automatischen Zeilenumbruch). Die oberste Zeile ist dabei auf die lau-fende Tabellenzeile ausgerichtet.

|, || ein, zwei vertikale Striche@{...} Dieser Ausdruck definiert den Zwischenraum zwischen Spalten oder

vor der ersten bzw. nach der letzten Spalte und kann beispielswei-se mit \hspace verändert werden. ... steht dabei für einen beliebi-gen Textmodus-Befehl. Wird das Argument leer gelassen, so wird keinZwischenraum eingefügt, was nützlich ist um überstehende Linien zuvermeiden.

Weitere sinnvolle Befehle innerhalb der Tabelle und Kommentare :

\\[Abstand] beendet eine Zeile in einer Zelle oder die ganze Zeile, im Falle der Spaltentypen l cr (dort ist kein Zeilenumbruch möglich).

\tabularnewline[Abstand] liefert unabhängig vom Spaltentyp einen Zeilenumbruch innerhalb derTabelle.

\newline kommt innerhalb einer p-Spalte für eine neue Zeile zum Einsatz.

& liefert einen Spaltenwechsel innerhalb der Tabellenumgebung

\hline darf nur vor der ersten Zeile oder nach einem Zeilenumbruch stehen und erzeugt einehorizontale Linie der Breite der Tabelle. Entsprechend erzeugt \hline\hline eine Doppellinie.

\cline{n-m} darf nur vor der ersten Zeile oder nach einem Zeilenumbruch stehen und erzeugt einehorizontale Linie vom linken Rand der n.ten bis zum rechten Rand der m.ten Spalte

\vline erzeugt einen vertikalen Strich über die Zeilenhöhe des Auftretens, auch innerhalb einerSpalte

\multicolumn{Spaltenanzahl}{Spaltenformatierung}{Text} erzeugt eine gemeinsame Spalteaus den folgenden Spalten samt Zwischenräume.

\multirow{Reihenanzahl}{Breite}{...} aus dem multirow-Paket fasst die Zeilen zusammen undliefert eine bequeme Möglichkeit vertikal zu zentrieren. Als Breite kann einfach ein * eingegebenwerden, damit die Breite auf die tatsächliche Textbreite optimiert wird.

@{}: Der Zwischenraum zwischen den Spalten wird mit diesem Spaltenformatierungsbefehl unter-drückt.

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12 Tabellen und Bilder 33

tabular*-Umgebung: Hier übergibt der Autor LATEX die gewünschte Breite der Tabelle. Irgendwo inden Spaltendefinitionen muss ein @{\extracolsep{\fill}} stehen, damit in allen Folgespaltenso viel Zwischenraum eingefügt wird, sodass die Tabellenbreite erreicht wird.

Ein Beispiel für eine schöne Tabelle, aus dem Buch von Kopka [3]:

9.00-12.00 13.00-15.00 15.30-17.30

Tag Fach Lehrer Fach Lehrer Fach LehrerRaum Raum Raum

Mo UNIX Dr. Schmidt Fortran Frau Schulz Num.Math. Herr MeierRechenraum Hörsaal Hörsaal

Fr. LATEXFrl. Müller C-Praxis Fr. Schulz entfälltPraktikum Praktikum

generiert mit diesem Quellcode\begin{tabular}{|c||c|l|c|l|c|l|}

\hline

& \multicolumn{2}{c|}{9.00-12.00} & \multicolumn{2}{c|}{13.00-15.00} & \multicolumn{2}{c|}{15.30-17.30}

\\\cline{2-7}

\multirow{2}{*}{Tag}& \multirow{2}{*}{Fach}& Lehrer &\multirow{2}{*}{Fach}& Lehrer

&\multirow{2}{*}{Fach}& Lehrer \\ \cline{3-3}\cline{5-5}\cline{7-7}

&& Raum && Raum && Raum \\ \hline\hline

\multirow{2}{*}{Mo}&\multirow{2}{*}{UNIX}& Dr. Schmidt &\multirow{2}{*}{Fortran}& Frau Schulz &

\multirow{2}{*}{Num.Math.} & Herr Meier \\ \cline{3-3}\cline{5-5}\cline{7-7}

&& Rechenraum && Hörsaal && Hörsaal \\ \hline

\multirow{2}{*}{Fr.}&\multirow{2}{*}{\LaTeX{}}& Frl. Müller &\multirow{2}{*}{C-Praxis}& Fr. Schulz &

\multicolumn{2}{c|}{\multirow{2}{*}{entfällt}}\\ \cline{3-3}\cline{5-5}

&& Praktikum && Praktikum & \multicolumn{2}{c|}{}\\ \hline

\end{tabular}

Und hier noch ein Beispiel für die tabular*-Umgebung:

\begin{tabular*}{\linewidth}{|p{1.2cm}|p{4.3cm}|@{\extracolsep{\fill}}p{2cm}|p{2cm}|}

...\end{tabular*}

AlleZellenhabendefi-nierteBreiten

zwischen der zweiten unddritten Spalte wurde das@{\extraccolsep{\fill}}eingefügt

das hat auchAuswir-kungen aufden Raumzwischen

der drittenund viertenSpalte wieman leichterkennenkann

Wiemansieht,

wird bei tabular* nur derSpaltenzwi-schenraum

gedehnt!

12.1.1 Das array-Paket

Dieses Paket erweitert die tabular- und array-Umgebung um drei weitere Spaltenformatierungen(unter anderem):

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12 Tabellen und Bilder 34

m{Breite} macht eine Spalte mit der Breite „Breite“ und Zellen die vertikalzentriert sind

b{Breite} macht eine Spalte mit der Breite „Breite“ und Zellen die am Bodenausgerichtet sind

>{ins} (<{ins}) setzt man vor (nach) den Spaltenformatierung l, r, c, p, m, b, und fügt„ins“ vor (nach) dem Inhalt der Zelle ein

Besonders die letzte Erweiterung ist sehr nützlich, da viele sich wiederholende Befehle nicht mehrgeschrieben werden müssen. Ein Beispiel: Wenn der Text einer ganzen Spalte mathematisch ist, dannmüsste man normalerweise in jede dieser Zellen eine Matheumgebung einfügen (siehe Abschnitt 13).Mit dem array-Paket formatiert man besser die ganze Spalte (hier tabular-Umgebung, Mathe-Spaltezentriert, zweite Spalte linksbündig):

\begin{tabular}{>{$}c<{$}l} ... \end{tabular}

Wenn man öfter Spalten wie oben formatiert, dann ist es noch eleganter wenn man sich einen neuenSpaltentyp definiert mit

\newcolumntype{Name}{>{ins}{Spaltendefinition}<{ins}}

Für das Beispiel oben könnte man also definieren \newcolumntype{M}{>{$}{c}<{$}} und es mit\begin{tabular}{Ml} ... \end{tabular} benutzen.Man kann dem Befehl \newcolumntype auch Argumente übergeben.

\newcolumntype{V}[1]{>{\hspace{#1}}c}

Man übergibt hier also ein Argument (deshalb [1]) und dieses soll den zusätzlichen horizontalenAbstand zur c-Spalte festlegen. In der Tabelle kann das dann so aussehen:

\begin{tabular}{lV{2cm}} ... \end{tabular}

12.1.2 Das tabularx-Paket

Wird dieses Paket benutzt, so wird automatisch auch das array-Paket geladen (es stehen also auchalle Befehle des array-Pakets bereit, siehe Abschnitt 12.1.1). Deshalb muss das array-Paket auf demSystem installiert sein und braucht nicht zusätzlich mit \usepackage geladen werden. Das tabularx-Paket ist eines der wenigen, das nach dem hyperref-Paket geladen werden muss.Mit dem tabularx-Paket ist es möglich Tabellen mit einer bestimmten Breite zu erstellen. Im

Gegensatz zur tabular*-Umgebung wird hier nicht der Spaltenzwischenraum, sondern die Spalten-breite selbst vergrößert. Man muss also nicht die Breite der Spalten mit \p{Breite} selbst festlegen(was natürlich immer noch möglich ist), sondern man gibt die Breite der Tabelle vor und alle X-Spalten werden entsprechend gedehnt. Ist der Text innerhalb der X-Spalte breiter als die Spalte, dannwird automatisch im Blocksatz umgebrochen. Werden mehrere X-Spalten verwendet, so werden siegleichmäßig gedehnt. Die Syntax lautet:

\begin{tabularx}{Breite}{Spaltenformatierungen} ... \end{tabularx}

Ein Beispiel:

\begin{tabularx}{\linewidth}{|l|X|X|}...\end{tabularx}

Page 35: Latex Manuscript

12 Tabellen und Bilder 35

Hier etwas linksbündiger Text Die erste X-Spalte. Wie mansieht, steht dieser Text imBlocksatz.

Die zweite X-Spalte ist genau-so breit wie die erste

Im Gegensatz zu der tabular*-Umgebung wird hier die Spaltenbreite undnicht der Zwischenraum ver-größert.

12.1.3 Das tabulary-Paket

Wird dieses Paket benutzt, so wird automatisch auch das array-Paket geladen (es stehen also auchalle Befehle des array-Pakets bereit, siehe Abschnitt 12.1.1). Deshalb muss das array-Paket auf demSystem installiert sein und braucht nicht zusätzlich mit \usepackage geladen werden.Das tabulary-Paket liefert ähnlich dem tabularx-Paket (siehe Abschnitt 12.1.2) eine Tabellenum-

gebung mit der man die Breite der Tabelle festlegen kann. Auch hier wird der Spalteninhalt an dieBreite der Tabelle angepasst. Als „dehnbare“ Spalten stehen zur Verfügung:

R Text rechtsbündigC Text zentriertL Text linksbündigJ Text im Blocksatz

Die Stärke dieses Pakets liegt in der Verwendung mehrerer „dehnbarer“ Spalten. Im Gegensatz zumtabularx-Paket, wo alle X-Spalten gleichmäßig gedehnt werden, wird hier relativ zum Spalteninhaltgedehnt, sodass der Inhalt der (dehnbaren) Spalten möglichst bündig abschließt. Hier ist die Syntax:

\begin{tabulary}{Breite}{Spaltenformatierungen} ... \end{tabulary}

Ein Beispiel:

\begin{tabulary}{\linewidth}{|l|C|L|}...\end{tabulary}

Hier etwas Text. Die erste dehnbare Spalte. Wieman sieht, steht dieser Text

zentriert.

Die zweite dehnbare-Spalte ist linksbündigund breiter wie die erste, da hier mehrText steht.

Der Text der einzelnen Zellen schließen relativ bündig ab, zumindest beiden dehnbaren Spalten

12.1.4 Das booktabs-Paket

Macht man die horizontalen Linien mit dem Befehl \hline, so stellt man fest, dass der Abstand zumoberen Text nicht der gleiche ist wie zum unteren. Außerdem erscheinen beide Abstände zu klein(siehe z.B. die Tabelle auf Seite 33). Um diese Unschönheiten zu korrigieren kann man das booktabs-Paket (oder das ctable-Paket) verwenden. Mit diesem Paket wurde der \hline-Befehl ergänzt durchfolgende drei Befehle:

\toprule[Dicke]\midrule[Dicke]\bottomrule[Dicke]

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12 Tabellen und Bilder 36

Der erste und der dritte Befehl sind gedacht für die oberste bzw. unterste horizontale Linie einerTabelle. Sie sind dicker als bei \hline und haben nach unten bzw. oben mehr Abstand. Zwischenden einzelnen Zeilen benutzt man \midrule. Dies ist eine dünne Linie mit gleichem Abstand nachoben und unten. Anstelle des Befehls \cline{n-m} kann man nun

\cmidrule[Dicke](Zuschnitt){n-m}

verwenden, der ebenfalls eine dünne Linie mit gleichen Abständen nach oben und unten liefert. Dieoptionalen Parameter erlauben es jeweils für diese eine Linie eine Dicke zu wählen. Ebenfalls optionalist der Parameter Zuschnitt. Dafür kann entweder l, r, l{Länge}, r{Länge} oder eine Kombinationvon diesen verwendet werden und hat den Effekt, dass die Linie links und/oder rechts verkürzt wird.Wird die Länge nicht mit angegeben, so wird eine Standardlänge verwendet. Möchte man die Dickenglobal ändern, so geht das über den bekannten \setlength-Befehl (siehe Seite 22) mit den Längen

\heavyrulewidht\lightrulewidth

Die erste Länge manipuliert die Dicke von \toprule und bottomrule, die zweite die von \midrule.Arbeitet man mit mehreren Dicken, so ist es angenehmer sich mit \newcommand (siehe Seite 58) eineneue Linie zu definieren, z.B. liefert

\newcommand{otoprule}{\midrule[\heavyrulewidth]}

eine Linie mit der Dicke von \toprule aber mit gleichen Abständen nach oben und unten. Noch einwichtiger Hinweis: Da die neuen Befehle andere Abstände vor und nach den Linien haben, schließendie vertikalen Linien nicht mehr bündig mit den horizontalen ab1.Als Beispiele für diese horizontalen Linien, dienen die Tabellen in diesem Skript.

12.1.5 Tabellenstil

Hier einige Standardlängenmaße für die Tabelle, die mit dem setlength-Befehl verändert werdenkönnen.

\tabcolsep halbe Breite des Spaltenzwischenraums für tabulars und tabular*\arraycolsep halbe Breite des Spaltenzwischenraums für arrays\arrayrulewidth Dicke der Linien\doublerulesep Abstand von Doppellinien

Ausserdem kann der Zeilenabstand einer Tabelle mit einem Faktor multipliziert und dadurch verän-dert werden, entsprechend

\renewcommand{\arraystretch}{Faktor}

12.2 BilderBilder können in einfacher Weise mit

\usepackage{graphicx}\includegraphics[width=...,height=...,angle=...]{file}

1Allerdings sollte man die vertikalen Linien aus ästhetischen Gründen eh nicht benutzen

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12 Tabellen und Bilder 37

Abbildung 1: Die Sendung mit der Maus als eps(ps-level3)-File

an der Stelle ihres Erscheinens eingefügt werden, und zwar optional mit neuer Breite, Höhe undWinkel. Wird pdflatex verwendet, können *.pdf, *.png und *.jpg-Dateien eingebunden werden,wird latex dagegen verwendet ist man auf postscript-Dateien, wie *.ps und *.eps, eingschränkt(Ausserdem ist zur Ausgabe im *.dvi-file ghostscript nötig (auch opensource). Sollen die Formategemischt werden, lässt man am besten die Endung weg und LATEX sucht sich den Druckertreiberselber.Die Bilddatei, sollte im selben Ordner liegen, wie die zu kompilierende *.txt-Datei oder in einem

Unterordner, wobei dann zur Pfadangabe die Windows-backslashes durch slashes ersetzt werden müs-sen. Für Einträge in ein Abbildungsverzeichnis ist der Autor auf die figure-Umgebung angewiesen,siehe 12.3.

12.3 Gleitumgebungen – Tabellen und Bilder gleiten lassenGroße Objekte, wie lange Tabellen oder Bilder, sollten in ihrer Position gleitend definiert werden, dasonst der Seitenumbruch nicht immer besonders platzsparend gelingt. LATEX liefert hier dem Autordie Möglichkeit: Ist genug Platz für das Objekt vorhanden dann setze es bitte an den Ort seinerErscheinung entsprechend dem Quellcode, ansonsten führe den Text weiter und positioniere dasObjekt an geeigneter Stelle neu. Dies alles geschieht mit

\begin{table}[Position]TABELLE\caption[...]{...}\label{...}

\end{table}

\begin{figure}[Position]BILD\caption[...]{...}\label{...}

\end{figure}

mit geeigneter Wahl der Position. Bei der Verwendung einer zweispaltigen Formatierung ist es sinnvolleinen * nach table oder figure einzufügen, damit wird ein über 2 Spalten reichender Platz für dasObjekt reserviert im Gegensatz zur ungesternten Form. Die optional gewünschte Position des Autorskann als t top, b bottom, h here oder p page (extra Seite am Ende des Abschnitts) gesetzt werden.In der Stern-Variante ist b und h nicht möglich. Mehrere Positionsangaben des Autors entsprecheneiner Prioritätenliste für die Position. Der Standard ist tbp, kein h! Ein ! vor der Positionsangabenverstärkt den Positionierungswunsch des Autors und versucht die gewünschte Position zu erzwingen.

Page 38: Latex Manuscript

12 Tabellen und Bilder 38

Abbildung 2: Die Sendung mit derMaus, nur diesmalzwei minipages in-nerhalb der figure-Umgebung eine mitdem Bild, die ande-re mit der caption,beide zentriert relativzueinander

In der caption-Umgebung wird eine Bild- oder Tabellenbeschreibung eingefügt, die standardmäßigauch im Abbildungs- bzw. Tabellenverzeichnis steht (ein optionaler Text erlaubt dagegen andereEinträge in die entsprechenden Verzeichnisse). Für den \label-Befehl sei auf Abschnitt 6.7 auf Seite20 verwiesen. Ein einfaches Beispiel für ein Bild ist Abb. 1. Oft möchte der Autor auch das Bild unddie Bildbeschreibung nebeneinander, hiefür siehe Abb. 2 und Punkt 12.5.1.Gleitobjekte, die beim Auftreten eines \clearpage-Befehls noch nicht positioniert wurden, wer-

den unabhängig von der Wahl der Positionierungsparameter auf einer eigenen Seite oder Spalteausgegeben.Möchte der Autor noch weitere Positionseinschränkungen vornehmen, dann siehe Punkt 12.4 und

Tabelle 6 für ein paar Tricks:

Tabelle 6: Tricks für die Positionierung von Gleitobjekten

\setcountertopnumberZahl Maximale Anzahl der Gleitobjekte bei top-Positionierung pro Seite (default=2)

\setcounterbottomnumberZahl Maximale Anzahl der Gleitobjekte bei bottom-Positionierung pro Seite (bei zweispaltiger For-matierung heißt der counter=dbltotalnumber)(default=1)

\setcountertotalnumberZahl Maximale Anzahl der Gleitobjekte pro Seite(default=3)

\renewcommandtopfractionZahl <1 Seitenbruchteil für top-Platzierungen\renewcommandbottomfractionZahl <1 Seitenbruchteil für bottom-Platzierungen\renewcommandtextfractionZahl <1 Seitenbruchteil für Text\renewcommand.50.7 Der Bruchteil einer Seite, welcher für float-Objekte

reserviert ist wird hier auf 0.7 vergrößert\supressfloats[Pos] unterbindet das Auftreten nachfolgend erklärter

Gleitobkekte für die laufende Seite. Pos. (optio-nal): t oder b verhindert Ausgabe am Anfang oderEnde der Seite

12.4 Das Gleiten einschränken – Das placeins-PaketMit

\usepackage{placeins}

Page 39: Latex Manuscript

12 Tabellen und Bilder 39

Tabelle 7: Werte für die Dokumentklassenoption captions

bottombeside Titel für captionsbeside-Umgebung auf unterster Linie des Gleitobjektstopbeside Titel für captionsbeside-Umgebung auf oberster Linie des Gleitobjektscenteredbeside Titel für captionsbeside-Umgebung vertikal zentriert rel. zum Gleitob-

jektinnerbeside Titel für captionsbeside-Umgebung bei zweiseitigen Dokumenten innenleftbeside Titel für captionsbeside-Umgebung links von Gleitobjektrightbeside Titel für captionsbeside-Umgebung rechts von Gleitobjektouterbeside Titel für captionsbeside-Umgebung bei zweiseitigen Dokumenten außen

kann der Autor mit \FloatBarrier eigene Barrieren definieren, die Gleitumgebungen nicht über-winden können. Sollen Gleitumgebungen pauschal nicht über eine section hinausgleiten können, soerreicht man dies mit

\usepackage[section]{placeins}

Hier wird der \section-Befehl einfach um ein \FloatBarrier erweitert.\FloatBarrier geht sehr strikt vor. Man kann \Floatbarrier soweit lockern, dass Gletiobjekte

die \FloatBarrier insoweit noch überwinden können, damit sie noch auf der selben Seite eingebun-den werden. Für das Überwinden nach „oben“ nimmt man die Paketoption [above], nach unten[below].

12.5 KOMA-Spezielle caption-Einstellungen12.5.1 Position der caption

LaTeX geht beim Befehl caption immer von einer Unterschrift der Gleitumgebungen aus. GroßeTabellen sollten aber eine Überschrift aufweisen, damit der Leser zu Beginn weiß worum es sich auchin der nachfolgenden Tabelle handelt (eine Überschrift hat eine andere Formatierung wie eine Unter-schrift, man beachte Abstand Tabelle und Über- bzw. Unterschrift). Sollen Tabellen standardmaßigÜberschriften erhalten, dann

\documentclass[captions=tableheading]{scr...}

Zu beachten ist, dass dies nur die Abstände korrigiert, die caption taucht immer nur da auf, wo sieauch definiert wurde. Soll bei einzelnen Tabellen gewechselt werden so geschieht dies mit

\captionbelow[Verzeichniseintrag ]{...} caption unten\captionabove[Verzeichniseintrag ]{...} caption oben

Für Beschreibungen neben dem Gleitobjekt kann man anstelle zweier parboxen jetzt auch die fol-gende Umgebung verwenden

\begin{captionbeside}[Verzeichnistitel]{Titel}[Anordnung][Breite][Offset]...\end{captionsbeside}

Diese Umgebung steht innerhalb der Gleitumgebung und umschließt selbst das Gleitobjekt. DerTitel ist wieder der der caption, als Anordnung gibt es l(links), r(rechts), i(innen) oder o(außen).Wird eine Breite angegeben so wird die genutzte Breite bezüglich zum Textkörper zentriert. Ein

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12 Tabellen und Bilder 40

positiver Wert von Offset entspricht einer Verschiebung nach rechts. Wird hinter dem optionalenParameter Offset noch ein Stern gesetzt, so stellt Offset im doppelseitigen Druck auf linken Seiteneine Verschiebung relativ zum rechten Rand dar. Ein Offset von 0pt wäre dann also bündig zuminneren Rand. In Tabelle 7 sind Werte für die Dokumentklassenoption captions angegeben, die fürden Befehl captionbeside wichtig sind.

12.5.2 Aussehen der caption

Unterscheidung zwischen einzeilig und mehrzeilig Mit dem Wert nooneline für die Dokument-klassenoption captions wird die automatische Zentrierung bei einzeiligen Über- bzw. Unterschriftenabgeschaltet.

Schriftattribute Man kann die Schrifteinstellungen des Gleitumgebungslabels („Abbildung“, „Ta-belle“) und der Gleitumgebungsbeschreibung mit dem \setkomafont-Befehl bearbeiten, welcher inAbschnitt 9.4 bereits erklärt wurde.

Hängend oder eingerückt Bei den KOMA-Klassen „hängt“ standardmäßig die Beschreibung amLabel, möchte man davon abweichen, so kann man dies mit

\setcapindent{Einzug}\setcapindent*{XEinzug}

Einzug ist ein Maß wie weit die zweite Zeile eingerückt wird. Ist der Wert negativ, so bekommt mannach dem Label einen Zeilenumbruch und nur die erste Zeile wird eingerückt. Soll ein Zeilenumbruchnach dem Label erfolgen und alle Zeilen um XEinzug eingerückt werden, so nimmt man die gesternteForm. Soll wieder auf den Standard umgeschaltet werden, dann

\setcaphanging

Breite und Ränder Die Breite der caption kann eingestellt werden über\setcapwidth[Ausrichtung]{Breite}

wobei das optionale Argument die horizontale Ausrichtung festlegt. Man kann wählen zwichen l(linksbündig), r (rechtsbündig), c (zentriert), i (innen) und o (außen).Einen Rand legt man fest mit

\setcapmargin[Rand links]{Rand}\setcapmargin*[Rand innen]{Rand}

Soll der linke Rand vom rechten Rand abweichen so kann Rand mit dem optionalen Argumentüberschrieben werden. Für den doppelseitigen Druck gibt es die gesternte Variante.

Zusammensetzung von Label und Trenner Das Label ist standardmäßig aufgebaut aus dem Na-men des Gleitobjektes („Abbildung“, „Tabelle“) dem zugehörigen Zähler und evtl. einem Gliede-rungspunkt. Möchte man an diesem Aufbau was ändern oder hinzufügen so geht das mit \renewcommand.Standardmäßig ist das Label für Abbildungen so definiert:

\newcommand*{\figureformat}{\figurename~\thefigure\autodot}

Bei Tabellen nimmt man statt \figureformat \tableformat.Der Trenner ist normalerweise ein Doppelpukt und ein Leerzeichen. Möchte man stattdessen einen

Gedankenstrich einschließlich der notwendigen Leezeichen, dann ginge\renewcommand*{\captionformat}{~--~}

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13 Mathe 41

12.6 Beschriftung in BildernMit Hilfe des textpos Ergänzungspakets können beliebige Texte innerhalb von Bildern poistioniertwerden. Hierfür verwende man

\setlength{\TPHorizModule}{Maß}\begin{textblock}{Breite}(x,y) ... \end{textblock}

Die Länge TPHorizModule bzw. TPVertModule legt das Maß für das Koordinatensystem (x,y) unddie Breite fest. Der Text erscheint in einer Box der angegebenen Breite, wobei die linke obere Eckeder Box auf die Position (x,y) gesetzt wird. Der Referenzpunkt des Koordinatensystems also (0,0)ist die aktuelle CursorPosition.

♥Eine Maus mit einem Herzchen in der Hand

erzeugt mit

\includegraphics[width=4cm]{Bilder/Maus}\begin{textblock}{20}(65,-20)

\textcolor{blue}{\bf \Huge $\heartsuit$}\end{textblock}

13 MatheDer Mathemodus dient zur Erzeugung mathematischer Formeln. LATEX folgt dabei einer internatio-nalen Konvention, so daß im mathematischen Modus Konstanten (z.B. Zahlen) aufrecht, Variablen(z.B. Buchstaben) dagegen kursiv dargestellt werden. Leerzeichen werden unterdrückt und Abständezwischen Konstanten, Variablen und Verknüpfungszeichen automatisch gewählt. Ein Umschalten derNeigung mancher Buchstaben, die Konstanten darstellen, ist manchmal vom Benutzer gewollt alsoz.B. (i =

√−1 anstelle von i =

√−1 ). Dies gelingt mittels diesen Befehlen:

\mathrm{...} rmfamily ABCabc\mathtt{...} ttfamily ABCabc\mathsf{...} sffamily ABCabc\mathit{...} itshape ABCabc\mathcal{...} Kaligraphie ABC\mathnormal{...} Standardschrift\mathbf{...} fett außer griechische Kleinbuchstaben und Symbole\mathbb{...} benötigt amssymb-Paket, Mengensymbole N,C\boldsymbol... benötigt amsmath-Paket oder bm-Paket; fett einschließl. griech. Buch-

staben und Symbole;\boldmath vor der Matheumgebung anwenden, fast alle Zeichen fett\unboldmath Ausschalten von \boldmath\bm... benötigt das bm-Paket; innerhalb der Matheumgebung; schreibt mathm.

Ausdrücke fett (etwas besser als boldsymbol bez. der Abstände)

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13 Mathe 42

Es ist sinnvoll sogenannte Textformeln, also Formeln in der laufenden Zeile, von abgesetzten Formelzu unterscheiden:

Textformeln:$ ... $\begin{math} ... \end{math}

Abgesetze Formeln:\[...\] einzeilige Ausgabe\begin{displaymath} ... \end{displaymath} einzeilige Ausgabe (wie oben; ohne

amsmath-Paket benutzen)\begin{equation} ... \end{equation} einzeilige Ausgabe mit Nummerierung\begin{equation*} ... \end{equation*} einzeilige Ausgabe, Nummerierung un-

terdrückt (aus z.B. amsmath-Paket)\begin{align} ... \end{align} mehrzeilige Ausgabe; jede Zeile numme-

riert; benötigt amsmath-Paket\begin{align*} ... \end{align*} mehrzeilige Ausgabe, Nummerierung

unterdrückt; benötigt amsmath-PaketDie Formeln in der equation und align-Umgebung werden entsprechend ihrem Auftreten durch-nummeriert. Die Nummerierung kann mit der *-Form der Umgebungen oder mit

\nonumber

für eine Zeile unterdrückt werden. nonumber steht dabei immer vor \\ (außer in der letzten Zeile,wo kein Zeilenumbruch mehr nötig ist). Die mehrzeilige align-Umgebung stellt eine Tabellen-Um-gebung mit beliebig vielen Spalten dar (Spaltenwechsel mit &). Der Text wird abwechselnd rechts-und linksbündig ausgegeben. Dies erlaubt in einfacher Weise Formeln z.B. an dem Gleichheitszeichenauszurichten. Das & steht dabei immer links vom Gleichheitszeichen.Abgesetzte Formeln werden standardmäßig horizontal zentriert. Die Dokumentenklassenoption

fleqn liefert Formeln linksbündig mit einer Einrücktiefe, die durch die Länge \mathindent gegebenist (siehe auch Punkt 8.1). Die Dokumentklassenoption leqno sorgt für eine linksseitige Nummerie-rung.Ein Bezug zu den Formeln kann wieder mit dem \label und \ref-Befehl, siehe 6.7 auf Seite 20,

erzeugt werden. Ein Beispiel für eine align-Umgebung, in der nur eine Zeile nummeriert wird:

d(E − TS − pV − µN) = −SdT + V dp−Ndµ (1)≡ 0

Dies wurde erzeugt mit\begin{align}

\mathrm{d}(E-TS-pV-\mu N) & = -S\mathrm{d}T+V\mathrm{d}p-N\mathrm{d}\mu\\& \equiv 0 \nonumber

\end{align}

Und hier noch ein Beispeil für „Gleichungs-Spalten“:

(x− 2)(x− 1) = 0

x1 − 2 = 0 x2 − 1 = 0x1 = 2 x2 = 1

Der Quellcode dazu ist:

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13 Mathe 43

\[(x-2)(x-1)=0\]\begin{align*}

x_1-2 & =0 & x_2 -1 & =0\\x_1 & =2 & x_2 & =1

\end{align*}

13.1 Exponenten und IndizesHochstellen geschieht mittels ^ und Tiefstellen mittels _ innerhalb der Matheumgebungen. Auchmehrfache Indizes mit beliebiger Tiefe sind möglich. Sollen mehr als ein Zeichen hochgestellt werden,muss die Zeichenfolge in geschweifte Klammern gesetzt werden, sonst ist die Reihenfolge des Hoch-und Tiefstellens mehrdeutig definiert. Beispiele:

x^2 x2 a_n an x_i^n xni

x^{2n} x2n x_{2y} x2y A_{i,j,k}^{-n+2} A−n+2i,j,k

x^{y^{z^2}} xyz2x^{y_1}} xy1 A^{x_i^2}_{j^{2n}_{n,m}} A

x2i

j2nn,m

13.2 BrücheFür Brüche wird folgener Befehl genutzt.

\frac{Zähler}{Nenner}

Der Befehl setzt den Bruch und erzeugt einen Bruchstrich der Länge des Zählers oder Nenners, jenachdem welcher breiter ist. Beispiele:

\frac{1}{x+y} 1x+y

\frac{a^2+b^2}{a+b} a2+b2

a+b

\frac{\frac{a}{x-y}+\frac{b}{x+y}}{1+\frac{a-b}{a+\frac{b}{a^2}}}

ax−y + b

x+y

1+ a−b

a+ ba2

13.3 StileZähler und Nenner werden normalerweise bei Mehrfachbrüchen in kleineren Ziffern dargestellt. Umdies manuell zu ändern, können folgende Darstellungstile einfach an geeigneter Stelle eingebundenwerden:

\displaystyle a+ b+ c\textstyle a+ b+ c\scriptstyle a+b+c

\scriptscriptstyle a+b+c

Textformeln werden standardmäßig in textstyle geschrieben, abgesetzte Formeln in displaysty-le. Daneben gibt es noch scriptstyle und scriptscriptstyle. Man nennt dies Befehle bewusst„styles“ und nicht etwa „Größen“, da sie dynamischen Charakter haben, d.h. ihre wirkliche Größe

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13 Mathe 44

ist abhängig von der Umgebung. Beispielsweise ist in Textformeln die Größe von Zähler und Nennerkleiner als wenn sie nicht auf bzw. unter dem Bruchstrich stünden, da dies für den Zeilenabstandgünstiger ist. Den Unterschied zwischen Größe und Style sieht man auch am obigen Beispiel, wodisplaystyle und textstyle das selbe Ergebnis liefern.

13.4 WurzelnWurzelausdrücke werden erzeugt mit

\sqrt[n]{...}

Der Parameter n gibt dabei die Ordnung der Wurzel an. Beispiele:

\sqrt{a}√a

\sqrt[3]{8} 3√

8

\sqrt[n+3]{\frac{-q+sqrt{q+p}}{1+q^3}}

n+3√−q+

√q+p

1+q3

13.5 Summen, Produkte, Limes und IntegraleHier die Befehle für Summen, Produkte, Limes und Integrale:

\sum_{...}^{...}\prod_{...}^{...}\lim_{... \to ...}\int_{...}^{...}

Sie erscheinen in zwei Größen, je nachdem ob sie in abgesetzten Formeln oder in Textformeln stehen.Mit \limits bzw. \nolimits kann zwischen den Positionen der Grenzen der Summen, Integraleusw. oberhalb bzw. neben dem Zeichen hin- und hergeschaltet werden. Beispiele:

2n∑

i=1ai

∫ b

a

fi(x) dx abgesetzte Formel

2∑n

i=1 ai

∫ b

afi(x) dx Textformel

n∑

i=1ai \sum_{i=1}^na_i

∑n

i=1ai \sum\nolimits_{i=1}^na_i∞zj∑

i=1j=1z=1

\sum_{{i=1\atop j=1}\atop z=1}^{{\infty\atop z}\atop j}

Der Befehl \atop liefert mit dem amsmath-Paket eine Warnung. Diese lässt sich umgehen wenn manstatt \atop \genfrac benutzt. Das letzte Beispiel sähe dann so aus:

\sum_{\genfrac{}{}{0pt}{2}{\genfrac{}{}{0pt}{2}{i=1}{j=1}}{z=1}} ←↩^{\genfrac{}{}{0pt}{2}{\genfrac{}{}{0pt}{2}{\infty}{z}}{j}}

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13 Mathe 45

13.6 Spezielle ZeichenSpezielle Zeichen werden durch die amsmath und amssymb-Pakete zur Verfügung gestellt. Funktions-kürzel stellen in der Matheumgebung keine Variablen dar und sollten deswegen nicht kursiv geschrie-ben werden. Viele Grundfunktionen sind deswegen mit aufrechten Buchstaben und separatem Befehlzur Verfügung gestellt. Natürlich kann auch mittels \mathrm{...} jedes beliebige Zeichen aufrechtorientiert werden. Beispiele

\sin sin \cos cos \tan tan

\sinh sinh \arcsin arcsin \exp exp

Griechische und hebräische Zeichen können oft direkt entsprechend ihrem Wortlaut eingegeben wer-den und kaligraphische mit \mathcal{...}

\alpha α \beta β \pi π\Pi Π \omega ω \theta θ\aleph ℵ \beth i \gimel ג\mathcal{A} A

Manche spezielle Zeichen seien hier noch erwähnt:

\nabla ∇ \triangle 4\square � \hbar ~\infty ∞ \oint

\vec{a} ~a \dot{a}\,\ddot{a} a a

f’’’’ f ′′′′ \stackrel{a\to b}{=} a→b=\mathbb{C} C \pm\times ±×\equiv ≡ \sim ∼\approx ≈ \Re\Im <=a \atop b a

b {n+1 \choose k}(

n+1k

)

Aber alle mathematischen Zeichen hier aufzulisten, halte ich für nicht wirklich sinnvoll. Die meistenEditoren, die für LATEX benutzt werden zeigen dem Benutzer das fertige Symbol in einer Symbolleiste,das bei Aktivierung den Quellcode an der Cursorposition schreibt.

13.7 KlammernDie Größe mathematischer Klammern, also | ( ) [ ] \{ \} kann entweder manuell z.B. mit

\big(\Big(\bigg(\Bigg((((

(

oder automatisch an die Größe der nachfolgenden oder vorstehenden Zeichen angepasst werden z.B.mit

\left( ...\right)

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13 Mathe 46

Einige lehrreiche Beispiele:

\left(\begin{array}{c} 9 \\ 2 \\ 4 \end{array}\right)

924

2\pi\hbar\left\{a+\frac{\frac{3}{2}\sum x_i^2}{m^*}\right\} 2π~{a+

32

∑x2

i

m∗

}

Die Darstellung der Klammer kann mit \left. oder\right. unterdrückt werden, z.B.\[y=\left\{\begin{array}{r@{\quad:\quad}l}-1 & x<0 \\0 & x=0\\1 & x>0\end{array}\right.

\]

y =

−1 : x < 0

0 : x = 01 : x > 0

Diese Struktur hätte man (zumindest ähnlich) mit dem amsmath-Paket auch direkt erzeugen könnenmit:

\[y=\begin{cases}-1 & \quad : \quad x<0\\0 & \quad : \quad x=0\\1 & \quad : \quad x>0

\end{cases}\]

13.8 MatrizenMatrizen erzeugt man beispielsweise mit einer array-Umgebung, also beispielsweise mit\[\left(\begin{array}{cccc}

a_{11} & a_{12} & \cdots & a_{1n} \\\vdots & \vdots & \ddots & \vdots \\a_{n1} & a_{n2} & \cdots & a_{nn}

\end{array}\right)\]

a11 a12 · · · a1n

...... . . . ...

an1 an2 · · · ann

Auch hierfür gibt es extra Matrix-Befehle aus dem amsmath-Paket. Das obige Beispiel sähe dann soaus:

\[\begin{pmatrix}a_{11} & a_{12} & \cdots & a_{1n} \\\vdots & \vdots & \ddots & \vdots \\a_{n1} & a_{n2} & \cdots & a_{nn}

\end{pmatrix}\]

Page 47: Latex Manuscript

13 Mathe 47

Das amsmath-Paket hat noch weitere Befehle für tabellenartige Strukturen. Alle diese Befehle habendie gleiche Syntax wie eben pmatrix.

\Vmatrix∥∥∥∥a bc d

∥∥∥∥ \Bmatrix{a bc d

}\matrix

a bc d

\vmatrix∣∣∣∣a bc d

∣∣∣∣ \bmatrix[a bc d

]\pmatrix

(a bc d

)

Für die Matrizendarstellung erweisen sich auch Fortsetzungspunkte als sehr nützlich:

\ldots . . . \cdots · · · cdot ·

\vdots... \ddots

. . .

13.9 Text im MathemodusMöchte man im Mathemodus normalen Text schreiben so kann man

\textrm{Text}

benutzen, wobei rm wieder für roman steht.Wenn man das amsmath-Paket verwendet gibt es den Befehl

\text{Text}

Der Unterschied zu \textrm ist, dass hier der aktuelle Schriftsatz gewählt wird und sich beim Hoch-und Tiefstellen andere Schriftgrößen ergeben.

13.10 Eigene StrukturenDer Autor kann auch eigene Strukturen bzw. Umgebungen mit eigenen Zähler deklarieren. So werdenz.B. in den Naturwissenschaften manche Dokumente von einer Reihe von Axiomen oder Definitionendurchzogen. Der Autor kann somit die Formatierung für diese Strukturen einheitlich festlegen unddamit leicht umsetzen. Dies geschieht mit

\newtheorem{Strukturname}[Zählung]{Strukturbegriff}[Gliederung]

Der Strukturbegriff (z.B. Definition) erscheint in Fettdruck gefolgt vom laufenden Zähler. Soll dieneue Umgebung die gleiche Zählung verwenden wie eine andere Theoremumgebung so verwendet manZählung. Gliederung ergänzt den Zähler um einen Gliederungszähler, wie z.B section. Beispiel:

Definition 13.1 Fermionen (benannt nach Enrico Fermi) sind Teilchen, die einen halbzahligenSpin besitzen bzw. einen Drehimpuls von Vielfachen von ~/2

erzeugt mit

\newtheorem{Definition}{Definition}[section]\begin{Definition}...\end{Definition}

Page 48: Latex Manuscript

13 Mathe 48

13.11 Kommutative DiagrammeFür kommutative Diagramme verwendet man das XY-Ergänzungs-Paket, das man mit einigen zu-sätzlichen Optionen lädt,

\usepackage[arrow, matrix, curve]{xy}

Die Diagramme werden dann innerhalb einer XY-Umgebung eingeschlossen und wiederum gesand-wicht von einer Mathe-Umgebung, also

\begin{math}\begin{xy}

...\end{xy}

\end{math}

Danach nutzt man einen Matrixbefehl um die Objekte in Zellen aufzuteilen

\xymatrix{...}

Pfeile werden mit einem der folgenden Befehle implementiert

\ar[Orientierung]\ar(Zeile,Spalte)

wobei die Orientierung lrdu für links, rechts, unten, oben steht. Eine Kombination der Orientie-rungen z.B. llu liefert einen Pfeil zur der Zelle die zwei Spalten links und eine Zeile weiter obensteht. Die zweite Variante läßt den Pfeil gleich an die Zelle mit der Position (Zeile,Spalte) zeigen.Pfeilbeschriftungen werden mit ˆ (Beschriftung links vom Pfeil), _ (Beschriftung links vom Pfeil)oder | (Beschriftung auf dem Pfeil) angehängt.

Af //

i

��

B

j

��C

g// D

$\begin{xy}\xymatrix{A \ar[r]^f \ar[d]_i & B \ar[d]|j\\

C \ar[r]_g & D}\end{xy}$

Af //

g��

B

h��C

$\begin{xy}\xymatrix{A \ar[rr]^f \ar[rd]_g && B \ar[dl]^h\\

& C & }\end{xy}$

Af //

g

��

B

i

��k

��

Cj//

l''

D

E

$\begin{xy}\xymatrix{

A \ar[r]^f \ar[d]_g & B \ar[d]^i \ar[ddr]^k & \\C \ar[r]_j \ar[drr]_l & D \ar[dr] & \\& & E\\

}\end{xy}$

Desweiteren können die Pfeileanfänge, -enden und die -schäfte mit

Page 49: Latex Manuscript

13 Mathe 49

\ar@{Anfang Schaft Spitze}\ar@2{Anfang Schaft Spitze}

abgeändert werden, wobei für Anfang und Spitze die Zeichen>, <, (, ), |, /, >>, <<, ||, //, >|, |-, +, x, o

zur Verfügung stehen. Für den Schaft können folgende Zeichen Verwendung finden: - (normalerStrich), . (gepunktet), (gewellt), = (doppelter Strich), : (doppelt gepunktet), – (gestrichelt). Diezweite Variante des Befehls vervielfacht den Schaft entsprechend der angebenen Zahl. Mit @_ oder@^ können die Pfeilanfänge und Spitzen nach unten und oben versetzt werden. Beispiele:ks +3 \ar@2{<~>}[rr]? ◦ \ar@{x-o}[rr]� � / \ar@^{(->}[rr]

Zusätzlich kann eine Pfeilkrümmung mit\ar\^ Maß\\ar\_ Maß\

festgelegt werden. Ohne Angabe des Maßes wird ein Standardwert verwendet, Beispiele:

Af // B

g // Ch

kk A \ar[r]^f & B \ar[r]^g & C \ar@/^/[ll]^h

Af // B

g // C

h

[[ A \ar[r]^f & B \ar[r]^g & C \ar@/^ 1cm/[ll]^h

Die Pfeile werden um ein Maß senkrecht verschoben mit\ar@<Maß>

Beispiel:

Af // Bg

oo A \ar@<2pt>[r]^f & B \ar@<2pt>[l]^g

Die Pfeilbeschriftung kann um ein Maß in Pfeilrichtung verschoben werden mit\ar^/Maß/...\ar_/Maß/...

Zum Schluß noch ein schönes Beispiel

Af //

i

��

B

j

��

Xp //

k

��

>>

Y

l

��

>>

Cg

// D

Zq

//

>>

W

>>

\begin{xymatrix}\xymatrix{& A\ar[rr]^f\ar[dd]_/5pt/i && B\ar[dd]^j\\X\ar[rr]^/10pt/p\ar[dd]_k \ar[ru] &&Y\ar[dd]^/-10pt/l\ar[ru] &\\& C\ar[rr]_/-5pt/g && D \\Z\ar[rr]_q\ar[ru] && W\ar[ru]&

}\end{xymatrix}

Page 50: Latex Manuscript

14 Verzeichnisse 50

14 Verzeichnisse14.1 Inhalts-, Tabellen- und AbbildungsverzeichnisseLATEX kann automatisch ein Inhaltsverzeichnis anlegen, in welches die Überschriften mit der zugehö-rigen Seitennummer eingetragen werden. Der counter tocdepth bestimmt hier die Nummerierungs-tiefe. Ähnlich kann ein Abbildungs- und Tabellenverzeichnis erstellt werden, mittels

\tableofcontents Inhaltsverzeichnis erstellen, erzeugt ein *.toc file\listoffigures Abbildungsverzeichnis erstellen, erzeugt ein *.lof file\listoftables Tabellenverzeichnis erstellen, erzeugt ein *.lot file

Die Erstellung der Verzeichnisse kreiert auch immer ein entsprechendes File im aktuellen Ordner.Zusätzliche manuelle Eintragungen in die Verzeichnisse ermöglicht

\addcontentsline{Verzeichniskürzel}{Gliederungstyp}{...}

Das Verzeichniskürzel ist entweder toc, lof oder lot. Der Gliederungstyp ist z.B. section imInhaltsverzeichnis, so daß der Eintragtext wie eine weitere section dargestellt wird.Die Überschriften der einzelnen Verzeichnisse, z.B. Tabellenverzeichnis und auch der Ausgabe zu

Beginn einer caption-Umgebung (z.B. Abbildung) werden oft durch eingebundene sprachbezogeneErgänzungspakete bestimmt. Sie können durch folgende Befehle direkt manipuliert werden:

\renewcommand{\bibname}{...} Überschrift Bibliographie verändern\renewcommand{\refname}{...} Überschrift References verändern\renewcommand{\listtablename}{...} Überschrift Tabellenverz. verändern\renewcommand{\listtablename}{...} Überschrift Abbildungsverz. verändern\renewcommand{\tablename}{...} Tabellenbezeichnung ändern\renewcommand{\figurename}{...} Bilderbezeichnung ändern

14.2 KOMA-Form des InhaltsverzeichnisesDas Aussehen des Inhaltsverzeichnises kann mit

\documentclass[toc=Wert]{scr...}

schnell angepaßt werden, wofür mit dem Standard LatexKern mehr Befehle nötig gewesen wären.Hier einige Werte, siehe Tabelle 8.

14.3 Literaturverzeichnis14.3.1 Manuelle Erstellung des Literaturverzeichnisses

Ein Literaturverzeichnis kann manuell mit der Umgebung

\begin{thebibliography}{Mustermarke}\bibitem[Marke]{Bezug1} Text1\bibitem[Marke]{Bezug2} Text2\bibitem[Marke]{Bezug3} Text3...

\end{thebibliography}

Page 51: Latex Manuscript

14 Verzeichnisse 51

Tabelle 8: Werte für die Dokumentklassenoption toc

bib Das Literaturverzeichnis erscheint im Inhaltsverzeichnis ohne Nummerie-rung

bibnumbered Das Literaturverzeichnis erscheint im Inhaltsverzeichnis mit Nummerie-rung

flat oder left Das Inhaltsverzeichnis ist tabellarisch mit der ersten Spalte die Gliede-rungsnummern, mit der zweiten die Überschriften und zuletzt die Seiten-zahlen

graduated Das Inhaltsverzeichnis ist hierarchisch aufgebaut mit begrenztem Platz fürdie Gliederungsnummern.

index Das Stichwortverzeichnis erscheint im Inhaltsverzeichnis ohne Nummerie-rung

listof Abbildungs- und Tabellenverzeichnis erscheinen im Inhaltsverzeichnis ohneNummerierung

listofnumbered Abbildungs- und Tabellenverzeichnis erscheinen im Inhaltsverzeichnis mitNummerierung

nobib Kein Literaturverzeichnis im Inhaltsverzeichnisnoidx Kein Stichwortverzeichnis im Inhaltsverzeichnisnolistof Kein Gleitumgebungsverzeichnis im Inhaltsverzeichnis

erzeugt werden. Die Mustermarke ist dabei eine Reihe von beliebigen Zeichen, die LATEX die Größeder Marke mitteilt. Sie sollte demnach mindestens so groß sein wie die längste Marke. Mit Hilfedes optionalen Parameters Marke kann eine beliebige Markierung für diesen Literaturverweis erstelltwerden (Standard: laufende Zahl in eckigen Klammern). Bezug ist ein zwingender Parameter bzw.ein Wort mit dem die Zuordnung stattfindet (darf keine Kommmas enthalten). An der Stelle im Textan der man den Literaturverweis haben möchte schreibt man entsprechend

\cite[Informationen]{Bezug1,Bezug2,....}

Beispiel: Dieses Skript baut zu gewissen Teilen auf dem Vorgängerskript von [5] (\cite{Weber}) unddem Buch von Helmut Kopka [3, 3. Auflage] (\cite[3. Auflage]{Kopka1}) auf. Eine so erstellteBibliograpie ist allerdings an die Reihenfolge der Einträge im Literaturverzeichnis geknüpft undnummeriert entsprechend durch. Mit den optionalen Informationen kann noch beliebiges weiteresMaterial wie Seitenzahl oder Kapitel zur Verfügung gestellt werden.Oft werden beim Erstellen eines Dokuments entsprechende Literaturverweise ergänzt aber auch

wieder entfernt. So stellt sich die Notwendigkeit nach einem Literaturverzeichnis, das nur die imDokument verwendeten Einträge ins Ausgabefile übernimmt und auch die Nummerierung der Quer-verweise aktualisiert.

14.3.2 BibTEX

LATEX bietet eine bequeme Möglichkeit die verwendeten Literaturzitate mit einer Literaturdatenbankzu synchronisieren, die der Autor LATEX in einem *.bib-file mitteilt. Hierfür kommt die TEX-VarianteBibTeX zum Einsatz. Sie liest nur die Zitate aus dem Literatur-file aus, die im Dokument wirklichVerwendung finden und sortiert sie entsprechend.Ummit BibTEX zu arbeiten legt man eine oder mehrere separate Dateien mit der Erweiterung *.bib

im selben Ordner wie das *.tex-file an. In diese werden dann alle Literaturangaben reingeschrieben.In das *.tex-file schreibt man lediglich

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14 Verzeichnisse 52

\bibliography{BibDatei1,BibDatei2, ...}\bibliographystyle{Stil}

wobei die BibTEX-Dateien ohne ihre Endung .bib geschrieben werden, und nach dem Komma keinLeerzeichen steht. Mit dem Bibliographiestil wird das Aussehen der Einträge verwaltet. Als Stilestehen zur Verfügung:

plain im Text: Zahlen in eckigen Klammern, Reihenfolge im Verz.: alphabe-tisch geordnete Autorennamen

unsrt im Text: laufende Zahlen in eckigen Klammern, Reihenfolge im Verz.:wie die Bezüge im Dokument abgefagt werden

alpha im Text: Abkürzung des Autorennamens plus Jahreszahl in eckigenKlammern, Reihenfolge im Verz.: alphabetisch geordnete Autorenna-men

abbrv im Text: Zahlen in eckigen Klammern, Reihenfolge im Verz.: alphabe-tisch geordnete Autorennamen aber manche Einträge abgekürzt

Mit dem Ergänzungspaket bibgerm gibt es zu diesen vier Stilen vier deutsch Äquivalente: gerunsrt,geralpha, gerplain, gerabbrv;Das Ausführen von BibTEX beginnt ganz normal mit dem Starten des LATEX-Interpreters, damit

das *aux-file aktualisiert wird; dann den BibTEX-Interpreter starten (erzeugt ein *.bbl-file) und zumSchluß noch zweimal den LATEX-Interpreter starten für die Verzeichniseinträge und danach für dieErstellung der Zitatnummerierungen im laufenden Text.Um Literaturverweise wie [3,7,2,10,1,4] oder [1,2,3,4] zu vermeiden, kann man folgendes Ergän-

zungspaket einbinden

\usepackage[numbers,sort&compress]{natbib}

und dann erhält man [1-4,7,10] oder [1-4].In der BibTEX-Datei werden alle Einträge in vorgebener Weise aufgelistet, damit LATEX weiß, wie

es die Einträge innerhalb des Literaturverzeichnisses formatieren soll. Das allgemeine Aussehen einerBibTEX-Datei ist

@Typ{Bezug1,AUTHOR = {Autor1 and Autor2 and Autor3...},TITLE = {Titel},JOURNAL = {Journal oder Verlag},YEAR = {Erscheinungsjahr},VOLUME = {Auflage},NUMBER = {issue bei papers},PAGES = {Seiten von ... bis},MONTH = {Erscheinungsmonat}}@Typ{Bezug2,AUTHOR = { ....

Die Einträge sind aber nur teilweise zwingend oder optional abhängig vom verwendeten Typ. Füreine Auflistung einiger wichtiger Typen sei auf Tab.9 verwiesen, entnommen aus dem Buch von H.Kopka [3]. Die Groß- und Kleinschreibung spielt bei den Argumenten AUTHOR, TITLE usw. keineRolle.

Page 53: Latex Manuscript

15 Seitenformatierung 53

Tabelle 9: Auflistungstypen für BibTEX

Typ zwingend optionalArticle author, title, journal, year volume, number, pages, month,

noteBook author(editor), title, publis-

her, yearvolume, number, series,adress, month, year

MasterThesis author, title, school, year adress, month, note, typephdthesis author, title, school, year adress, month, note, typeManual title author, organization, adress,

edition, month, year, noteMisc eine der optionalen Angaben author, title, howpublished,

month, year, note

15 Seitenformatierung15.1 Seitenstile, Kopf- und FußzeilenDer Seitenstil legt die Formatierung für Kopf- und Fußzeile fest und wird mit dem Befehl

\pagestyle{Stil}

definiert. Als Stilarten stehen zur Verfügung:

plain Seitenkopf leer, Fußzeile enthält zentrierte Seitennummerempty Kopf- und Fußzeile leerheadings Seitenkopf enthält Seitenzahl und Überschrift, Fußzeile leer, gilt nicht bei An-

fangsseiten von Kapitelnmyheadings wie headings, jedoch bestimmt durch \markright und \markbothfancy für fancy header (erfordert Ergänzungspaket fancyhdr)

Mehr Möglichkeiten für Kopf und Fußzeile erhält man mit der Einbindung des fancyhdr Pakets.Hierfür ein Beispiel:

\usepackage{fancyhdr} % fancyhdr\fancyhead{} % Kopfzeile leer\fancyfoot{} % Fußzeile leer\fancyhead[OR]{\thepage} % Seitenzahlposition\fancyhead[OL]{\leftmark} % links oben Abschnitt\renewcommand{\headrulewidth}{1dd} % Liniendicke in Kopfzeile\renewcommand{\footrulewidth}{0cm} % Liniendicke in Fußzeile\fancyhead[OR]{\thepage} % Seitenzahlposition\pagestyle{fancy} % aktiviert den Seitenstil

Die optionalen Buchstaben stehen dabei für E(even pages), O(odd pages), L(left), R(right) undC(center).

\rightmark Kapitelname\leftmark Abschnittsname\markright... Text rechts in der Kopfzeile\markboth...... Text links und rechts in der Kopfzeile

Page 54: Latex Manuscript

15 Seitenformatierung 54

Vorsicht: Chapter-, Part-, Index- und titlepage-Seiten setzen einen eigenen Seitenstil unabhängig vondem im Header deklarierten um. Dies kann mit

\thispagestyle{Stil}

umgangen werden. Dieser Befehl positioniert im laufenden Text erlaubt den Seitenstil der aktuellenSeite unabhängig von der globalen Definition des Seitenstils im Header zu ändern. Siehe dafür auchPunkt 15.2.

15.2 KOMA-Spezielle SeitenstileChapter-, Part-, Index- und titlepage-Seiten haben standardmäig ihren eigenen Seitenstil unabhängigvom Befehl pagestyle. Diese können mit den folgenden Befehlen dauerhaft umgeändert werden.

\renewcommand*{\chapterpagestyle}{Stil} Seitenstil der Kapitelseiten\renewcommand*{\partpagestyle}{Stil} Seitenstil der part-seiten\renewcommand*{\indexpagestyle}{Stil} Seitenstil der Indexseiten\renewcommand*{\titlepagestyle}{Stil} Seitenstil der Titelseiten

Bei zweiseitigen Dokumenten beginnt ein Kapitel immer auf der rechten Seite und die linke isteventuell leer, eine sogenannte Vakatseite. Mit

\documentclass[cleardoublepage=Stil]{scr...}

kann der Seitenstil dieser leeren Seite unabhängig geändert werden und z.B. die Seite wirklich kom-plett geleert werden (also auch von der Seitennummer). Der Standardstil ist current, also dermomentan verwendete.

15.3 QuerformatFür Querformat gibt es auch eine Dokumentklassenoption:

\documentclass[landscape]{...}

Bei den Standardklassen bleibt die Seite selbst im Hochformat während der Text, bzw. die Ränderdie Werte für Querformat bekommen, was meist nicht sinnvoll ist. Bei den KOMA-Klassen hingegenwird neben dem Papier auch die Seiten im pdf mitgedreht.Mit

\usepackage[landscape]{geometry}\usepackage[landscape]{typearea}

kann ebenfalls leicht auf Querformat für Text und Papier ungeschalten werden1. Mehr über dasgeometry- und typearea-Paket (hier besonders in Verbindung mit den KOMA-Klassen) findet manauf Seite 55 bzw. 57.Möchte man nur einzelne Seiten auf Querformat umschalten, so bietet sich folgendes Paket an2:

\usepackage{pdflscape}

Mit der Umgebung\begin{landscape} ... \end{landscape}

kann man dann den Inhalt festlegen, der in Querformat erscheinen soll. Außerdem werden diese Seitenim pdf-Dokument zusätzlich noch gedreht, sodass man sie bequem lesen kann. Zu beachten ist, dassfür diese Seiten auch Kopf- und Fußzeilen mitgedreht werden, wie beispielsweise die Seitennummer.

1Vorsicht: pdflatex benutzen2natürlich nur für pdflatex sinnvoll

Page 55: Latex Manuscript

15 Seitenformatierung 55

15.4 SpaltenDer Wechsel im Dokument zu einer anderen Spaltenanzahl kann mit einem der folgenden Befehlenumgesetzt werden:

\twocolumn[Text]\onecolumn\begin{multicols}{Spaltenzahl} ... \end{multicols}

Der optionale Text beim Befehl twocolumn wird über die gesamte Seitenbreite geschrieben, gefolgtvon zweispaltiger Formatierung. Sinnvoller ist die Verwendung der multicol-Umgebung (erfordertmulticol-Ergänzungspaket). Der eingeschlossene Text wird so auf die Spalten aufgeteilt, daß diesemöglichst gefüllt sind.

15.5 Das geometry- und typearea-PaketDie Seitenformatierung ist auch mit Standard-Befehlen möglich. Beispielsweise könnte man einfachdiverse Längen umdefinieren. Dieses Vorgehen ist allerdings oft mühsam und führt gerne zu schlechtenErgebnissen, man sollte deshalb spezielle Pakete verwenden. Grundsätzlich gilt: Wurde eine Optionbereits bei documentclass eingetragen, so werden diese auch an die Pakete weitergegeben (falls siediese verstehen).

15.5.1 Das geometry-Paket

Möchte man die Einstellungen für die Seitenränder bzw. für den Textbereich ändern, so muss manmühsam mehrere Größen von LATEX manipulieren. Leichter geht dies mit dem geometry-Paket:

\usepackage[Option1, Option2,...]{geometry}

Über die Optionen werden die Einstellungen vorgenommen. Eine Auswahl möglicher Optionen findetman in Tabelle 10. Das Paket stellt folgende Befehle zur Verfügung:

\geometry{Option1, ...} ändert das Layout und sollte nur im Header verwendet wer-den; sinvoll wenn andere Pakete bereits geometry laden; wirddieser Befehl öfter genutzt so werden die Optionen zusam-mengezählt

\newgeometry{Option1, ...} steht innerhalb des Dokuments; überschreibt die Optionen imheader; darüber keine Papiergrößen einstellbar

\restoregeometry es werden wieder die Einstellungen im Header übernommen\savegeometry{Name} speichert die aktuellen Einstellungen unter Name\loadgeometry{Name} lädt die unter Name gespeicherten Einstellungen

Um mit geometry arbeiten zu können muss man die Begriffe für Ränder und Längen kennen. Allediese Größen können in den Optionen nach dem Muster Größe = Länge verändert werden.

total body: Standardmäßig ist dies der normale Textbereich, es gibt aber Optionen die erlaubenden Kopf- und Fußbereich sowie den Bereich für Randnotizen hinzuzunehmen.

top, bottom, left, right: Abstände zwischen dem oberen, unteren, linken und rechten Papierrandzum Rand des Drckbereichs

inner, outer: Bei doppelseitigen Druck (twoside) spricht man nicht von linken und rechten, sondernvon inneren und äußeren Rändern.

Page 56: Latex Manuscript

15 Seitenformatierung 56

Tabelle 10: geometry -Paket: Eine Auswahl möglicher Optionen

Papier-Einstellungena4paper, a5paper (uvm!) stellt das Papierformat auf A4 bzw. A5 umpapersize={Breite, Höhe} Breite und Höhe des Papierslandscape für Querformat

Textkörper-Einstellungenincludemp marginparsep und marginparwidth gehören zu total bodyincludehead headheight und headsep gehören zu total bodyincludefoot footskip gehört zu total bodyscale={Verhältnis} Verhältnis zwischen total body und Papiertotal={Breite, Höhe} Breite und Höhe des total bodysbody={Breite, Höhe} Breite und Höhe des Textbereichslines={ganze Zahl} Definiert die Texthöhe über die Anzahl der Zeilen

Ränder-Einstellungenmargin={A,B} Abstand links und oben ist A, Abstand rechts und unten ist

Bmargin={A} alle Ränder haben den Abstand Acentering zentriert den total bodytwoside linker und rechter Rand tauschen, je ob gerade oder ungerade

Seitenzahlbindingoffset={Länge} Korrektur wenn Dokument gebunden wirdtwocolumn zweispaltig

Page 57: Latex Manuscript

15 Seitenformatierung 57

width, height: Breite und Höhe des total body

paperwidth, paperheight: Breite und Höhe des Papiers

headsep: Abstand des Kopfs zum Textbereich

headheight: Höhe des Kopfes

footskip: Abstand des Textbereichs zum Boden des Fußbereichs

marginparsep: Abstand des Textbereichs zum Bereich für Randnotizen

marginparwidth: Breite des Bereichs für Randnotizen

Beispiel:Angenommen man bekommt folgende Vorgaben: Der gesamte Textbereich soll 16,5cm breit und22cm hoch sein. Der Abstand zum oberen Papierrand sei 3cm, zum linken Papierrand 3cm. DerFußbereich mit Seitenzahl gehört zum Textbereich.

\usepackage[total={16.5cm,22cm}, top=3cm, left=2.3cm, includefoot]{geometry}

15.5.2 Das typearea-Paket

typearea und KOMA-Script Das KOMA-Script lädt standardmäßig das typearea-Paket. D.h. alleBefehle des Pakets stehen zur Verfügung und alle Optionen für dieses Paket können direkt bei denOptionen bei der Dokumentklasse eingetragen werden.

\documentclass[Optionen]{scr...}

Außerdem sollte dann das typearea-Paket nicht explizit neu geladen werden!

Die Funktionen Wie oben ausgeführt bietet das geometry-Paket volle Kontrolle über die Seitenauf-teilung, es hilft aber nicht bei einer sinnvollen Aufteilung, im Sinne der Typographie. Beispielsweisesollte die Textbreite abhängig sein von der verwendeten Schrift oder vom eingestellten Zeilenab-stand. Beim typearea-Paket werden basierend auf einer in der Typographie etablierten KonstruktionEinstellmöglichkeiten und Automatismen geboten die es dem Anwender erleichtern, eine gute Wahlzu treffen.Das Seitenverhältnis des Textbereichs (= Satzspiegel) sollte gleich dem Seitenverhältnis der Seite

sein, wobei man zwischen „Seitegröße“ und „Papiergröße“ unterscheiden muss, wenn das Dokumentgebunden wird, wenn also eine Bindekorrektur nötig wird. Bei einer einzelnen Seite sollten die Rän-der links und rechts gleich sein, während der untere Rand doppelt so groß wie der obere ist. BeiDoppelseiten muss der gesamte innere Rand gleich einem äußeren sein. Die optimale Breite desSatzspiegels ist abhängig von

• der Größe, Laufweite und Art der verwendeten Schrift (Serifen!)

• dem verwendeten Durchschuss

• der Länge der Worte

• dem verfügbaren Platz

Zählt man die Leer- und Satzzeichen mit, so sind 60 bis 70 Zeichen in Ordnung. Das Paket wirdeingebunden mit

Page 58: Latex Manuscript

16 Eigene Befehle 58

\usepackage[Option1,...,pagesize]{typearea}

Mögliche Optionen sind beispielsweise die oben angesprochene Bindekorrektur und der DIV-Wert:

BCOR = <Länge>DIV = <Anzahl>

Je größer der DIV-Wert (mindestens 4) umso besser ist die Seite ausgefüllt. Wenn der Wert zu großist, haben evtl. Kopf- und Fußbereich keinen Platz mehr. Für die Schriftgröße 10pt ist DIV=8 einguter Wert, für 11pt bietet sich DIV=10 an. Mit

DIV = calc

ermittelt typearea selbst den besten Wert. Werden Schriften geladen oder der Durchschuss verändert,so sollte das typearea-Paket erst nach diesen Paketen geladen werden. Wird das typearea-Paketbereits in der Dokumentklasse geladen (wie bei den KOMA-Klassen), oder werden die Änderungenerst innerhalb des Dokuments gemacht, so hat man mit

\typearea[BCOR]{current}\typearea[BCOR]{last}

die Möglichkeit, den Satzspiegel erneut zu berechnen. Bei der ersten Variante wird der Satzspiegel mitdem aktuellem DIV-Wert neu berechnet. Dies bietet sich an wenn der Durchschuss geändert wurde.Der zweite Befehl ist nützlich wenn in den Paketoptionen (bzw. in den Klassenoptionen) die AngabeDIV = calc steht und später die Schrift geändert wird. Dann wird der Satzspiegel komplett neuberechnet. Damit das Seitenformat auch in der Ausgabedatei steht (nützlich für andere Programme),sollte grundsätzlich noch die Option

pagesize

in den Paketoptionen stehen (bzw. in den Klassenoptionen bei KOMA-Klassen). Möchte man dassdie Kopfzeile und/oder die Fußzeile und/oder der Randbereich zum Textbereich dazuzählen, so kannman das mit den folgenden Optionen ändern:

headincludefootincludempinclude

15.6 Lage der letzten ZeileBei article und report ist es standard dass die letzte Zeile dort zu liegen kommt wie es mitden Wörtern eben aufgeht. Bei book hingegen werden Abstände so gedehnt, dass die letzte Zeileimmer am unteren Rand des Textbereichs liegt. Möchte man vom Standard zu der jeweils anderenMöglichkeit wechseln so benutzt man

\raggedbottom keine Bedingung für die Position der letzten Zeile\flushbottom letzte Zeile immer am unteren Rand des Textbereichs

16 Eigene BefehleLATEX gestattet die Deklaration eigener Befehle bzw. die Umdefinierung bereits vorhandener Befehle(sehr nützlich bei sich wiederholenden Ausdrücken). Die Syntax lautet

Page 59: Latex Manuscript

18 Beamer Paket 59

\newcommand{\Befehlsname}[Anzahl zu übergebender Argumente]{Definition}\renewcommand{\Befehlsname}[Anzahl zu übergebender Argumente]{Definition}

Die Argumente werden der Reihe nach abgefragt mittels #1,#2 ... Hierfür ein Beispiel:newcommand{\doubleint}[0]{\int \hspace{-1ex}\int}

∫∫

$\doubleint$newcommand{\blau}[1]{\bf\sf\textcolor{blue}{#1}} Blaue Schrift\blau{Blaue Schrift}renewcommand{2}{\arabic{footnote}} arabische Fußnoten

17 Ausdruck oder Nichtausgabe von QuellcodeDer Text wird unbearbeitet im Ausgabefile ausgegeben wenn die folgenden Umgebungen verwendetwerden:

\begin{verbatim} ... \end{verbatim} der einzige Befehl den LaTeX innerhalb die-ser Umgebung kennt ist \end{verbatim}+

\begin{verbatim*} ... \end{verbatim*} wie verbatim-Umgebung, aber Leerzeichenund Zeilenumbrüche sichtbar

\verb+...+ zur Verwendung innerhalb einer Zeile; an-stelle des + kann jedes beliebige Zeichen ste-hen, das nicht im Text vorkommt (außer *s.u.).

\verb*+...+ wie \verb aber Leerzeichen sichtbarDie comment-Umgebung aus dem verbatim-Paket ist sehr nützlich bei der Fehlersuche, denn derText wird weder ausgegeben noch von LaTeX bearbeitet. Die Unterdrückung der Befehlsausführunginnerhalb einer Zeile gelingt mittels.

\begin{comment} ... \end{comment} Auskommentierung eines ganzen Absatzes(verbatim-Paket notwendig)

% Auskommentierung eines Teils einer Quellcodezeile

18 Beamer PaketDie beamer-Klasse soll hier nur soweit behandelt werden, dass man schöne Präsentationen aberohne große individuelle Anpassungen machen kann. Für einen tieferen Einblick sei auf die (schön zulesende) Dokumentation [6] verwiesen.

18.1 VorlagenUnter

http://www.ctan.org/tex-archive/macros/latex/contrib/beamer/solutions/

findet man Vorlagen, die den Einstieg leichter machen. Möglicherweise wurden diese Vorlagen schonmit dem Beamer-Paket runtergeladen, dann finden man sie im folgenden Verzeichnis (wenn manMiKTeX nutzt):

MiKTeX 2.8\tex\latex\beamer\solutions

Sollte man die Vorlagen auf beiden Wegen nicht finden, so führt sicher eine Google-Suche nach„beamer solutions“ zum Ziel.

Page 60: Latex Manuscript

18 Beamer Paket 60

18.2 Beamer HeaderDer Header könnte beispielsweise so aussehen:

\documentclass{beamer}\mode<presentation>{

\usetheme{Frankfurt}\usecolortheme{seahorse}\usecolortheme{rose}\setbeamercovered{transparent}

}

%hier diverse Pakete

\title[...]{...}\author[...]{...}\institute[...]{...}\date[...]{...}

\logo{\includegraphics[height=0.5cm]{Bilder/URLogoVektor.pdf}}

Die einzelnen Befehle sollen nun der Reihe nach durchgegangen werden.

18.2.1 Wahl der Klasse und des Modus’

Zuerst muss man LaTeX natürlich die Information geben, dass man die beamer-Klasse verwendenmöchte. Dies geschieht mit \documentclass{beamer}. Anschließend schaltet man in den presentation-Modus, der den Standard darstellt. Es gibt insgesamt fünf Modi; die anderen vier sind:

second Nützlich wenn man seinen Vortrag mit zwei Beamern halten will.

handout Wenn man seinen Vortrag als Handout ausgeben möchte.

trans Für Folien

article Wenn eine andere Klasse (z.B book.cls) den Code ausliest.

18.2.2 Die optische Gestaltung

Natürlich kann man bei der beamer-Klasse alles einzeln so gestalten wie man will, allerdings ist esviel bequemer (und meistens auch besser) auf vorgefertigte „Themes“ zurückzugreifen. Die beamer-Klasse teilt die unterschiedlichen Themes in fünf Kategorien ein. Diese Kategorien dürfen beliebigkombiniert werden, auch dürfen mehrere Themes der selben Kategorie geladen werden. Man mussaber beachten, dass ein Theme ein anderes auch überschreiben kann, das Resultat ist also abhängigvon der Reihenfolge in der sie geladen werden. Allerdings ist es nicht zwingend, dass ein Theme einanderes überschreibt auch wenn es der selben Kategorie angehört. In der Regel wird es eine Mischungaus Überschreiben und Ergänzen sein. Es gibt fünf Theme-Kategorien:

Presentation Themes Diese Themes stellen ein „Komplett-Paket“ dar. Wird so eines geladen, sosieht die Präsentation bereits so aus, wie es manche Autoren ideal finden. Meistens verbirgtsich hinter den Presentation Themes eine Zusammenstellung anderer Themes. Befehl:

Page 61: Latex Manuscript

18 Beamer Paket 61

\usetheme{name}

Color Themes Hier wird alles definiert was mit Farben zu tun hat. Befehl:\usecolortheme{name}

Font Themes Legt die Schriftatribute fest, die verwendet werden. Dies muss sich nicht nur auf eineSchrift beschränken. Befehl:

\usefonttheme{name}

Inner Themes Stellt die Elemente ein, die im „Inneren“ der Folie liegen, d.h. alles was nicht zurKopf- oder Fußzeile oder zu irgendwelchen Navigationsleisten gehört. Dazu zählen beispiels-weise Block-Elemente (siehe 18.5), Auflistungen und Nummerierungen. Befehl:

\useinnertheme{name}

Outer Themes Definiert den „Rahmen“ der Folien. Dazu zählt die Kopf- und Fußzeile, die Naviga-tionsleisten, die Position des Logos usw. Befehl:

\useoutertheme{name}

Als Presentation Theme kann man verwenden:Antibes Bergen Berkeley Berlin Boadilla Copenhagen Darmstadtdefault Dresden Frankfurt Goettingen Hannover Ilmenau JuanLesPinsLuebeck Madrid Malmoe Marburg Montpellier PaloAlto PittsburghRochester Singapore Szeged Warsaw

Für alle anderen Themes sei auf die Dokumentation [6] verwiesen. Dort findet man nicht nur dieNamen, sondern auch Bilder.

18.2.3 Titelseite und Eckdaten für die Präsentation

Alle wichtigen Informationen über die Präsentation, darunter auch die Infos für die Titelseite, werdenüber einzelne Befehle eingegeben:

\title[kurz]{lang} Gibt den Titel an. Die Kurzversion wird in Kopf- und Fußzeilenbenutzt. Die Langversion kann auch Zeilenumbrüche (\\) bein-halten.

\subtitle[kurz]{lang} Für den Untertitel. Die Kurzfassung wird standardmäßig nichtbenutzt.

\author[kurz]{lang} Angabe des Autors bzw. der Autoren. Gibt es mehrere Autorenso werden sie mit \and voneinander abgegrenzt.

\institute[kurz]{lang} Für das Institut. Auch hier werden mehrere Angaben durch ein\and voneinander abgegrenzt.

\date[kurz]{lang} Die Datumsangabe erlaubt natürlich auch den Befehl \today.\titlegraphic{} Gibt man hier Text ein, so erscheint dieser Text als „Titelbild“.

Statt Text kann man aber auch ein richtiges Titelbild einfügen.Dazu einfach zwischen den Klammern den includegraphics-Befehl benutzen

\subject{} Schreibt das Thema in die Meta-Daten des pdf-Dokuments. Fürdie Präsentation selbst hat dieser Befehl keinen Einfluss.

\keywords{} Schlüsselwörter für die Meta-Daten des pdf-Dokuments. Für diePräsentation selbst hat dieser Befehl keinen Einfluss.

Page 62: Latex Manuscript

18 Beamer Paket 62

Möchte man auf der Titelseite sowie auf allen anderen Seiten noch ein Logo abbilden, so benutztman\logo{\includegraphics[Größe]{Pfad des Bildes}}

Die Titelseite fügt man schließlich nach \begin{document} ein. Dies geschieht über\begin{frame}

\titlepage\end{frame}

Möchte man nur Titel, Autor und Datum erscheinen lassen, so ersetzt man \begin{frame} durch\begin[plain]{frame}. Der frame-Befehl wird im nächsten Abschnitt erklärt.

18.3 FolienEinzelne Folien werden mit der frame Umgebung erzeugt:

\begin{frame}{Titel}{Untertitel}...\end{frame}

Alles innerhalb dieser Umgebung steht auf einer Folie. Es ist nicht zingend einen Folientitel anzuge-ben. Gleiches gilt für den Untertitel. Folien-Titel geben den Zuhörern schnell einen Überblick überden Inhalt der Folie.

18.4 GliederungAuch in der beamer-Klasse kann man ein Inhaltsverzeichnis über tableofcontents hinzufügen,nur muss es eben nun innerhalb einer frame-Umgebung stehen. Mit der zusätzlichen Angabe vonpausesections

\tableofcontents[pausesections]

werden die einzelnen Abschnitte nacheinander angezeigt. Der Rahmen (die ursprüngliche Folie durchden frame-Befehl) wird also aufgeteilt in mehrere Folien.Der Inhalt des Inhaltsverzeichnisses bilden Befehle wie

\section[kurz]{lang}\subsection[kurz]{lang}...

Diese stehen außerhalb der Frames und tauchen auch nur in der Navigation und eben im Inhaltsver-zeichnis auf. Auch hier gibt es wieder eine Lang- und eine Kurzfassung, die überall da auftaucht wowenig Platz ist (bei den Standardklassen ist das anders: Dort stellt das optionale Argument einenalternativen Eintrag ins Inhaltsverzeichnis dar).Steht im Header noch

\AtBeginSubsection[]{\begin{frame}<beamer>{Gliederung}\tableofcontents[currentsection,currentsubsection]\end{frame}}

so wird das Inhaltsverzeichnis zu Beginn jedes Abschnitts gezeigt (mit der entsprechenden Folie).

Page 63: Latex Manuscript

18 Beamer Paket 63

18.5 Text hervorhebenMit

\begin{block}{Blocktitel} .... \end{block}

wird der Text in eine entsprechende Box, die durch den Stil von usetheme festgelegt ist, gesetzt. Diesstellt eine spezielle Art der Hervorhebung eines Textes dar. Daneben gibt es bereits vorgefertigteBlöcke. Zum Beispiel gibt es einen „Definition“-Block:

\begin{definition}...\end{definition}

Neben definition gibt es noch theorem, lemma, proof, corollary und example.Will man nur einzelne Wörter hervorheben so benutzt man

\alert{hervorzuhebende Wörter}

Der Befehl \emph, den man bei den Standardklassen benutzt, funktioniert zwar auch, die Hervorhe-bung ist für eine Präsentation aber zu schwach.

18.6 SpaltenMit

\begin{columns}[vertikale Position]\column{Breite} ...\column{Breite} ...

\end{columns}

wird eine Spaltenaufteilung erzeugt. [vertikale Position] kann z.B. ein t sein. Dann werden alleSäulen oben bündig gesetzt. Hier bietet sich auch die block-Umgebung an (siehe 18.5), die einfachnach einem \column gesetzt wird. So erhält man leicht Blöcke die nebeneinander stehen.

18.7 einfache Overlays, pause-BefehlUm die Präsentation schrittweise auf einer Folie zu vollziehen, kann überall der

\pause

Befehl verwendet werden. Schrittweise heißt hier, dass beim Aufruf der Folie alles bis zum erstenpause-Befehl angezeigt wird. Klickt man weiter, wird der Rest, bzw. alles bis zum nächsten pause-Befehl angezeigt. Das bietet sich besonders bei Aufzählungen an. Innerhalb einer \align-Umgebung,also bei Gleichungsfolgen, funktioniert dieser Befehl leider nicht. Beispiel:

\begin{itemize}\item Punkt 1\pause\item Punkt 2\pause\item Punkt 3

\end{itemize}

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18 Beamer Paket 64

Ob dabei einzelne Punkte ausgegraut werden, oder wirklich unsichtbar sind, kann global definiertwerden über \setbeamercovered{transparent}. Dies steht im Argument des Modus’, also zwischenden geschweiften Klammern wo auch die Themes (siehe 18.2.2) stehen.Möchte man zwar den Inhalt schrittweise aufdecken, aber nicht in der Reihenfolge wie er ge-

schrieben wurde so kann man bei Aufzählungen folgende „Overlay-Spezifikationen“ einbauen. DerEinfachheit halber zuerst ein Beispiel bei dem der Punkt 1 und 4 von Anfang an sichtbar ist, derRest dann nach und nach aufgedeckt wird:

\begin{enumerate}\item<1-> Punkt 1\item<2-> Punkt 2\item<3-> Punkt 3\item<1-> Punkt 4

\end{enumerate}

<3-> bedeutet also „ab dem 3. Klick sichtbar“. Allgemein: Diese Overlay-Spezifikationen sind Zahlen-bereiche, wo Anfang und Ende vorgegeben aber auch offen bleiben dürfen. So bedeutet <-3,5-6,8->„alle außer bei Klick 4 und 7“Neben item gibt es noch weitere Befehle die Overlay-Spezifikationen annehmen:

\uncover{Text} blendet Text aus; nur wo definiert z.B \uncover<3>{Text} wird Text ein-geblendet; Wenn ausgeblendet braucht der Text trotzdem Platz

\only{Text} Wie oben, nur dass der ausgeblendeter Text keinen Platz braucht.

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Literatur 65

Literatur[1] Kohm, Markus und Jens-Uwe-Morawski: Die Anleitung KOMA-Script. 2009.

[2] Bezos, Javier: Customizing lists with the enumitem package. May 2009.

[3] Kopka, Helmut: LATEX-Einfuehrung: Band1. 2008.

[4] Fairbairns, Robin: footmisc package. 2008.

[5] Weber, Alexander: LATEX. 2007.

[6] Till Tantau, Joseph Wright, Vedran Miletic: The beamer class User Guide for version3.10. July 2010.

DanksagungFür viele hilfreiche Hinweise und Verbesserungsvorschläge danke ich Johann Riedl, Christian Meuererund nicht zuletzt allen Studenten der LATEX-Kurse der Universität Regensburg.

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Stichwortverzeichnis*.aux, 7*.bbl, 51*.bib, 51*.cls, 10*.dvi, 7*.log, 7*.pdf, 7*.ps, 7*.tex, 7*.txt, 7

Abbildungsverzeichnis, 50Absatz, 15Absatzbox, 29Adobe Reader, 7Anhang, 14Auflistung, 16–18Aufzählung, 16, 18Aufzählungszeichen, 17Auskommentierung, 59Autor, 14

Balkenbox, 30Befehl, 9

selbst definiert, 58BibTeX, 51Bild, 36

Abbildungsverzeichnis, 37Beschreibung, 37, 39, 40Beschriftung, 41

Bindekorrektur, 55, 57Bindestrich, 20Body, 8Box, 28, 30Bruch, 43

caption, 37Counter, 21

Datum, 14Dokumentation, 10Dokumentklasse, 8, 10Dokumentklassenoption, 10doppelseitige Ausgabe, 10Drehung, 30

Editor, 7

Einheit, 22Einrückung, 27Einzug, 27Ergänzungspaket, 8, 10Exponent, 43

Familie, 24Farbe, 28Font, 12, 26Form, 24Formatierungsbefehl, 7, 8Formel, 41

Stil, 43Text, 47

Fußnote, 19Fußzeile, 53

Gleitobjekt, 37Gleitumgebung, 37, 38

Header, 8hervorheben, 24hochstellen, 43Hyperlink, 12

Index, 43Inhaltsverzeichnis, 50Integral, 44

Klammer, 45Kodierung, 11, 12KOMA-Script, 10Kommutative Diagramme, 48Kompilieren, 7Kopfzeile, 53

Länge, 22latex, 7LaTeX, 7Layout, 10, 55, 57Leerzeichen, 9Ligatur, 27Limes, 44Link, 12linksbündig, 27Literaturverweis, 50Literaturverzeichnis, 50

Page 67: Latex Manuscript

Stichwortverzeichnis 67

LR Mode, 9LR-Box, 29

Mathe, 41Struktur, 47

Mathematical Mode, 9Matrix, 46MiKTeX, 7

Nachspann, 15Nummerierungsstil, 21

Papierformat, 10, 55Paragraph Mode, 9pdflatex, 7PDFX-Viewer, 7Präsentation, 59Produkt, 44

Quellcode, 7, 59einfügen, 20

Querformat, 54, 55Querverweis, 20

Rahmen, 28, 29Rand, 55, 57Randnotiz, 19Reader, 7rechtsbündig, 27

Satzprogramm, 7Scharf-S, 11Schriftänderung, 25Schriftattribut, 24Schriftgröße, 10, 25, 26Seitenformatierung, 55, 57Seitennummerierung, 21Seitenstil, 53, 54Seitenumbruch, 12Serie, 24Sonderzeichen, 9Spalten, 55Sprache, 12Standardklasse, 10Summe, 44

Tabelle, 31, 34, 35Beschreibung, 37, 39, 40Linie, 31, 35, 36Spaltenformatierung, 31, 33–35

Spaltenzwischenraum, 31, 36Tabellenverzeichnis, 37Zeilenabstand, 36

Tabellenverzeichnis, 50Tabulator, 31TeX, 7TeXLive, 7Textausrichtung, 27tiefstellen, 43Titel, 14Titelseite, 14Trennung, 12, 20

Überschrift, 13, 25Umlaut, 11, 12Untergliederung, 13unterstreichen, 25

Vakatseite, 54Viewer, 7Vorspann, 15

Widmung, 14Word, 7Wortprozessor, 7Wurzel, 44

Zähler, 21Zeichensatz, 12, 26Zeilenabstand, 15Zeilenumbruch, 12Zeilenwechsel, 9zentriert, 27Zusammenfassung, 14Zwischenraum, 23

Satzende, 23