Der Alpha-Faktor

24
BusinessVillage Ruth Wenger α Er s c h lie n S i e I h r v o lles P o t e n z i al Der Alpha-Faktor Leseprobe

description

Kein Mensch ist dauerhaft in Höchstform. Doch die wirklich Guten sind in der Lage, ihre Bestform auf „Knopfdruck“ abzurufen – dann, wenn’s drauf ankommt. Das ist der Alpha-Faktor, der kleine große Unterschied. Ruth Wenger hat das „Geheimnis“ hinter dieser Schlüsselfähigkeit ergründet. Die Autorin zeigt in Ihrem neuen Buch, wie Sie sich blitzartig mental, emotional und körperlich in einen Zustand bringen können, in dem Sie Ihr Potenzial abrufen und Herausforderungen im Beruf und im Sport erfolgreich meistern. Praxisnah vermittelt dieses Buch, wie Sie limitierende Verhaltensmuster aufbrechen und Ihr Denken, Fühlen und Handeln in Einklang bringen, um erfolgreich und erfüllend Ihre Ziele zu erreichen. Eine Vielzahl von Übungen und Beispielen ermöglicht es auch Ihnen, den „Moment of Excellence“ zu aktivieren und zielgerichtet und konzentriert Ihre persönliche „Spitzenleistung“ abzurufen.

Transcript of Der Alpha-Faktor

Page 1: Der Alpha-Faktor

BusinessVillage

Ruth Wengerα Erschließen Sie Ihr volles Potenzial

Der Alpha-Faktor

Leseprobe

Page 2: Der Alpha-Faktor

BusinessVillage

Page 3: Der Alpha-Faktor

BusinessVillage

Ruth Wengerα Erschließen Sie Ihr volles Potenzial

Der Alpha-Faktor

Page 4: Der Alpha-Faktor

Ruth WengerDer Alpha-FaktorErschließen Sie Ihr volles Potenzial1. Auflage 2013 © BusinessVillage GmbH, Göttingen

BestellnummernISBN 978-3-86980-234-3 (Druckausgabe)ISBN 978-3-86980-235-0 (E-Book, PDF)

Direktbezug www.BusinessVillage.de/bl/905

Bezugs- und VerlagsanschriftBusinessVillage GmbH Reinhäuser Landstraße 22 37083 GöttingenTelefon: +49 (0)5 51 20 99-1 00 Fax: +49 (0)5 51 20 99-1 05E–Mail: [email protected] Web: www.businessvillage.de

Satz und LayoutBusinessVillage GmbH

Druck und BindungWestermann Druck GmbH, Zwickau

CopyrightvermerkDas Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspei-cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrich-tigkeiten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

Page 5: Der Alpha-Faktor

Inhalt | 5

Inhalt

Über die Autorin ............................................................................ 9

Danksagung .................................................................................. 10

1. Einleitung ................................................................................. 11

2. Wann ist Leistung ›spitze‹? ........................................................ 15

2.1 Sein Bestes geben ............................................................. 16

3. Der Moment, auf den es ankommt .............................................. 19

3.1 Das verhinderte Genie ........................................................ 203.2 Wenn das Wörtchen wenn nicht wär … ................................. 21

4. Leistungsblocker ....................................................................... 23

4.1 Wenn der Körper blockt ...................................................... 244.2 Blockaden im Mind ............................................................ 284.3 Stressoren – von außen oder hausgemacht ............................ 304.4 Die Wiederholungstat im Kopf .............................................. 33

5. Der kleine große Unterschied ..................................................... 39

5.1 Was die Guten zu den Besten macht ..................................... 405.2 Flow – wenn alles leicht und einfach fließt ............................ 45

6. Der Alpha-Faktor ....................................................................... 47

6.1 Der Alpha-Zustand ............................................................. 496.2 Bewusstseinsdynamik ......................................................... 506.3 Den Hamster aus dem Rad nehmen ....................................... 54

Page 6: Der Alpha-Faktor

6 | Inhalt

7. Ein funktionaler Zugang ............................................................. 57

7.1 Praktische Anleitung ›Alpha-Zustand aktivieren‹ ..................... 587.2 Die Aktivierung kann kinderleicht sein .................................. 657.3 Der Alltag: Nur Übung macht den Meister .............................. 677.4 Im Alpha-Zustand Flow kultivieren ....................................... 70

8. Mit Leichtigkeit leisten ............................................................. 73

8.1 Alpha- und Beta-Performance ............................................. 748.2 Facetten von Alpha-Performance ......................................... 75

9. Mit weniger Aufwand mehr erreichen .......................................... 87

9.1 Effizienz und Effektivität .................................................... 889.2 Mehr Potenzial nutzen ........................................................ 909.3 Der Faktor ›Bewusstsein‹..................................................... 96

10. Werte, die Erfolg reich und Leistung spitze machen .................. 103

10.1 Von einem, der über die Berge zu sich selber fand ................ 10510.2 Intrinsische Werte ........................................................... 11310.3 Die Spitze der Leistung ..................................................... 121

11. Praxisteil: Wissen in Aktion bringen ....................................... 127

11.1 Leistungspotenzial abrufen ............................................... 12811.2 Der passende Schlüssel zu jedem Schloss ............................ 129

12. Was eine Führungskraft zum Leader macht .............................. 131

12.1 Intuition, die unterschätzte Wissensressource ....................... 13512.2 Innovation: wie wirklich Neues entstehen kann ................... 139

13. Gehirn-Upgrade für Kopfarbeiter ............................................ 147

13.1 Auf der Informationsflut surfen .......................................... 15013.2 Wenn Zuhören Gold ist, wird Reden zu Silber ........................ 15913.3 Klarer denken mit bewusster Stressregulierung ...................... 167

Page 7: Der Alpha-Faktor

Inhalt | 7

14. Wie Flow im Sport mehr Spaß und Leistung bringt ................... 175

14.1 Golf – free Mind, free Swing .............................................. 17714.2 Tennis ........................................................................... 19014.3 Leichter und mit Freude joggen ......................................... 19914.4 Mit mehr Freude skifahren und snowboarden ........................ 20414.5 Im Flow auf dem Rad ....................................................... 211

15. Abschluss ............................................................................. 217

16. Profile aus Befragungen ........................................................ 219

Literaturverzeichnis .................................................................... 228

Page 8: Der Alpha-Faktor
Page 9: Der Alpha-Faktor

Über die Autorin | 9

Über die AutorinRuth Wenger ist 1956 geboren. Nach einer päda-gogischen und wirtschaftlichen Ausbildung sowie sechs Jahren Studien und Assistenz im Bereich Gehirn- und Bewusstseinsforschung an verschie-denen Instituten in Europa und den USA leitete sie zehn Jahre lang eine Seminar-Akademie in der Schweiz. Sie lebt oberhalb Zug in der Schweiz.

Seit 1992 führt sie ihr eigenes Trainings-Unternehmen. Sie ist Entwickle-rin der alphaskills®, Inhaberin und VR-Präsidentin der alphaSkills ag und Buchautorin. Nebst ihrer Tätigkeit als Speakerin im deutsch- und englisch-sprachigen Bereich ist sie vorwiegend als Seminarleiterin und Private Coach für Top-Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft tätig.

Als Expertin für alphaPerformance hat sie sich eine hohe Kompetenz er-arbeitet, wie Forschungseinsichten aus der Gehirn- und Bewusstseinsfor-schung im Geschäftsalltag, sowie auch in verschiedensten Lebens- und Arbeitsbereichen, nutz- und gewinnbringend praktisch eingesetzt werden können.

Sie ist eine erfahrene Trainerin und schult seit über zwanzig Jahren in der Wirtschaft, vorwiegend im oberen und Top-Management. Seit 2001 ist sie Mitglied der Associate-Faculty der Internationalen Business School ZfU und wurde mit dem Trainer Award in Gold ausgezeichnet. Als gefragte Rednerin begeistert sie durch die bestechende Einfachheit, mir der sie gehirnwissen-schaftliche Erkenntnisse anschaulich und alltagstauglich nutzbar kommu-niziert.

Kontakt:Internet: www.alphaskills.chE-Mail: [email protected]

Page 10: Der Alpha-Faktor

10 | Danksagung

Danksagung

Dieses Buch ist ein Gemeinschaftswerk mit all jenen, die mir ihre Zeit und Offenheit für meine Befragungen zur Verfügung gestellt haben. Hinter den zwanzig im Buch genannten Personen stehen noch fast viermal so viele, welche mit ihren Beiträgen ebenso mitgewirkt haben. Allen ganz herz-lichen Dank.

Danken möchte ich auch allen meinen Seminarteilnehmern und Coachees, welche mir über die Jahre ihr Vertrauen und die Offenheit für Neues ent-gegengebracht haben; eure Erfolge sind auch meine.

Und nicht zuletzt danke ich all jenen, welche im Verlaufe meines Lebens ihre Erkenntnisse und Erfahrungen mit mir geteilt haben. Wir stehen alle auf den Schultern von jenen, die vor uns gedacht und geforscht haben – nur aus geteiltem Wissen kann wirklicher Fortschritt entstehen. Ich bin mit und durch euch gewachsen.

Page 11: Der Alpha-Faktor

1. Einleitung

Page 12: Der Alpha-Faktor

12 | Einleitung

Mit diesem Buch teile ich eine Leidenschaft, die mich seit über 35 Jahren fasziniert und als Praxis begleitet: Entfaltung und Nutzung von Gehirn- und Bewusstseinspotenzial.

Als junge Frau war ich in verschiedenen Projekten der Gehirn- und Be-wusstseinsforschung involviert, deren Ziel die Erforschung eines erhöhten Wahrnehmungs- und Leistungsmodus war, den die Gehirnforschung Alpha-Zustand nennt. Es ist ein Zustand mentaler Klarheit, körperlicher Entspan-nung und mühelosen Leistens, in dem sich der Zugang zum Gehirn- und Bewusstseinspotenzial öffnet.

Ich hatte das große Glück, als Probandin diese Wirkung an mir selber zu erleben. Schnell wurde mir klar, dass ich damit einen wichtigen Schlüssel für mein Leben und Arbeiten in die Hand bekommen hatte – und ich bin drangeblieben mit der Praxis. Über die Jahrzehnte hat sich dies bewahr-heitet: Die stärksten Ressourcen liegen im eigenen Bewusstsein, und der Alpha-Zustand öffnet Raum dafür.

Der Alpha-Faktor, das Potenzial menschlichen Bewusstseins, ist bis heute das zentrale Element meiner Arbeit und Forschung. Der Austausch mit Ge-hirn- und Bewusstseinsforschern bestärkt mich darin, dass dies ein zeit-gemäßes und wichtiges Thema ist. Ebenso die an die hundert Befragungen mit Menschen aus Wirtschaft, Politik und Sport. Die Beschreibung ihres Hochleistungszustandes deckte sich in allen Fällen mit den Eigenschaften des Alpha-Zustandes. Ihre Aussagen illustrieren eindrücklich die Bedeu-tung dieser Ressource für gesundes Leisten, nachhaltigen Erfolg und ein erfülltes Leben.

Die Grundlage von Alpha-Performance ist der Alpha-Zustand – aus diesem Zustand heraus tätig zu sein. Den praktischen Schlüssel dazu werde ich in Ihre Hände weitergeben. Ich weiß, dass auch Sie damit für Sie wichtige Ressourcen aufschließen werden. Sie werden erleben, wie Sie sich mit einer einfachen Technik in einen präsenten, entspannten, aktionsbereiten Zu-

Page 13: Der Alpha-Faktor

Einleitung | 13

stand bringen können und damit Ruhe, Klarheit und Zentriertheit in Kopf und Körper herbeiführen können.

Bringen Sie den Alpha-Zustand in die Tätigkeiten, geht jegliche Art von Performance besser von der Hand – im Volksmund kennt man diesen Leis-tungsmodus unter dem Begriff ›Flow‹. Leichteres Leisten ist ein klarer In-dikator für Alpha-Performance – das ist das Erste, was Sie als Wirkung feststellen werden.

Der Alpha-Zustand öffnet aber auch den Zugang zu Ihrem Bewusstseins-potenzial. Mehr seines Potenzials freizulegen, in seinen Tätigkeiten und im Leben in Aktion zu bringen, ist erfüllend. Das ist vielleicht der größte Gewinn, den Sie aus dieser Praxis ziehen werden.

Das Buch beinhaltet Erkenntnisse und Erfahrungen – meine eigenen sowie die von zwanzig Menschen aus meinen Befragungen. Es ist aber vor allem ein Praxisbuch. Nach den einführenden Kapiteln vermittle ich Ihnen eine einfache, praktikable Technik, den Alpha-Zustand zu aktivieren. Wenn Sie diese üben – während des Lesens oder bei anderen Gelegenheiten – schaf-fen Sie die beste Voraussetzung, die verschiedenen Anwendungsformen nutzen zu können, welche ich in den Praxisteilen ab Seite 127 anführe. Mit diesen alltagstauglichen Techniken werden Sie in der Lage sein, Ihre Ziele mit einer größeren Leichtigkeit zu erreichen und den ›Fruchtsaft des Erfolges‹, innere Erfüllung, zu genießen.

Page 14: Der Alpha-Faktor
Page 15: Der Alpha-Faktor

2. Wann ist Leistung ›spitze‹?

Page 16: Der Alpha-Faktor

16 | Wann ist Leistung ›spitze‹?

Wenn man das Wort ›Spitzenleistung‹ hört, denkt man gleich an die ganz großen Leistungen: An die Nummer 1 im Tennis, den schnellsten Läufer, an die Ersten, die den Mount Everest bezwungen haben. In der Wirtschaft an Unternehmer, welche große Konzerne aufgebaut haben – an denjenigen Verkäufer, der am meisten Umsatz macht. In der Politik sind es die großen Legenden – Leader, welche die Geschichte geprägt haben. Wir denken an Menschen, die Rekorde brechen, große Ziele erreichen, übermenschliche Leistungen erbringen. So definiert ist eine Spitzenleistung eine Leistung, die alle anderen Leistungen in den Schatten stellt.

Wenn man es bei dieser Definition belassen würde, wäre Spitzenleistung nur für ganz wenige – nur für jene, welche diese Spitze von Leistung er-reichen wollen und können. Aber ist wirklich nur diese Art von Leistung ›spitze‹?

2.1 Sein Bestes geben

Ich erinnere mich an einen Kongress, auf dem viele wichtige Persönlichkei-ten aus Wirtschaft und Politik über ihre Spitzenleistung und Erfolge gere-det hatten. Der Saal war voll – dreihundert Personen – alles Führungskräfte und Manager. Ein Redner nach dem anderen berichtete von seinen Erfolgen und Strategien für noch größere Erfolge, welche er oder sein Unternehmen erreicht hatten. Die Zuhörer waren bei einigem interessiert, ab und zu be-eindruckt, aber auch immer wieder gelangweilt und mit ihrem Mobile oder Pager beschäftigt – das Übliche bei solchen Veranstaltungen. Alles in allem hatte nichts wirklich Eindruck gemacht.

Nach fünf Redner(innen), als Abschluss des Tages, kam Silvio Beltrametti auf die Bühne – im Rollstuhl. Silvio Beltrametti war ein hoffnungsvolles Talent des Schweizer Skisports. Am 8. Dezember 2001, 22-jährig, stürzte er bei der Weltcupabfahrt von Val d‘Isère schwer. Seither ist er querschnitt-gelähmt.

Page 17: Der Alpha-Faktor

Wann ist Leistung ›spitze‹? | 17

Man hatte ihm eine Rampe gebaut, und so wie die anderen federnden Schrittes die Stufen hinauf kamen, rollte er dynamisch auf die Bühne. Sofort stellte sich eine betretene Ruhe ein.

Zuerst zeigte er einige Bilder von seinem Umfall. Wie er um einen Baum gewickelt am Rande der Abfahrtspiste gelegen hatte. Fast alle im Raum kannten diese Bilder – viele hatten es live im Fernseher mitbekommen.

Er erzählte von den Tagen und Wochen nach seinem Unfall. Von dem Mo-ment, als er realisierte, dass er querschnittgelähmt war, nie mehr würde gehen können und seine Lebensvision zerstört war. Er sprach von der Neu-orientierung und wie er die kleinsten Dinge wieder lernen musste. Die Ent-schlossenheit, Willenskraft, Arbeit und Disziplin, die er aufbringen musste, im Bett selber aufsitzen zu können. Die Kraft aufzubauen, die ersten Schritte zu gehen, unter Schmerzen mit einem fast unmenschlichen Energieaufwand.

Das eindrücklichste Beispiel war, als er ausführlich erzählte, wie er sich das große Ziel gesetzt hatte, ein T-Shirt wieder selber anziehen zu können. Er sprach darüber, wie viel er trainiert hatte, alle Muskeln wieder zu aktivie-ren, die nötig sind, um sich selber ein Shirt über den Kopf zu ziehen. Und die Bewegungen, die er wieder erlernen und kontrollieren musste, um mit beiden Armen in die Ärmel zu kommen. Und dann die Freude am Erfolg, als ihm dies, nach Wochen harter Arbeit, gelungen war. Er brauchte die gleichen Worte wie seine Vorredner: Eine Vision haben, Ziele setzten, mit Beharrlichkeit unermüdlich darauf hinarbeiten – und dann das Erfolgs-erlebnis. Nur die Inhalte waren völlig andere.

Während seiner Ausführungen war es mäuschenstill im Raum. Alle Anwe-senden waren emotional berührt. Ich sah, wie einige harte Manager sich die Tränen wegwischten. Eine tiefe Betroffenheit war im Raum. Gut, dass der Veranstalter ihn als letzten Referenten eingesetzt hatte. Es wäre wohl extrem schwierig gewesen, in dieser Atmosphäre von ›normalen‹ Spitzen-leistungen und Erfolgen zu berichten.

Page 18: Der Alpha-Faktor

18 | Wann ist Leistung ›spitze‹?

Das Thema ›Erfolg und Spitzenleistung‹ hatte eine ganz andere Dimension bekommen. Es löste sich von Zielen und Vorgaben, welche die Wirtschaft und Gesellschaft von außen diktieren, und verlagerte sich auf Ziele und Werte, die ein Einzelner als seine Leistung und seinen Erfolg definiert.

In diesem Licht wurde Spitzenleistung etwas ganz Persönliches: eine her-ausragende Leistung im Rahmen der Möglichkeiten des Menschen, der sie erbringt. Sie hatte noch immer die Aspekte des Überwindens von Grenzen und Schaffens neuer Rekorde – aber die Messlatte waren die eigenen Vor-gaben. Spitzenleistung hieß: Sein Bestes zu geben. Die Fähigkeit, sein Potenzial zu aktivieren und erfolgreich umzusetzen.

So definiert ist jede Leistung spitze, bei der man sein ganzes Potenzial ein-bringt und das Beste gibt. Aber es gibt Momente, in denen Vorgaben von außen gegeben werden – Momente, in denen es drauf ankommt.

Page 19: Der Alpha-Faktor

3. Der Moment, auf den es ankommt

Page 20: Der Alpha-Faktor

20 | Der Moment, auf den es ankommt

Momente, auf die es ankommt in unserer Leistungsgesellschaft, sind, wenn bewertet wird: Eine Prüfung, ein Rennen, ein Auftritt, eine Rede, eine Ver-handlung, der Quartalsabschluss, das erste Date – das ist der große Moment X. Will man da gewinnen, muss man in der Lage sein, sein ganzes Potenzial abzurufen – und zwar genau dann!

Klar – wenn jemand was kann, sollte das doch möglich sein, könnte man denken. Ja, man müsste es meinen – wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wär …

3.1 Das verhinderte Genie

Er ist ein blitzgescheites Kind; aufgeweckt, intelligent, kreativ – wenn er nur nicht jedes Mal bei einer Prüfung in eine solche Anspannung kommen würde, dass er nichts von seinem vorhandenen Wissen abrufen kann …

Sie hat eine wunderbare Stimme. Im Chor ist sie die beste Sopranistin – wenn sie nicht bei jedem Soloauftritt ihre Stimme verlieren würde, läge eine große Karriere vor ihr …

Er hat geniale Ideen. Jeder im Team fragte ihn um Rat und er findet für jedes Problem eine Lösung – wenn er sich bei seinen Vorgesetzten besser verkaufen könnte, wäre er bereits im ersten Jahr zum Teamleiter aufge-stiegen …

Sie ist eine gute Führungskraft. Ihre Mitarbeiter schätzen sie, und sie könnte schon lange im Vorstand sitzen – wenn sie in der Lage wäre, in diesem Gremium ihre Ideen und Projekte klar an den Mann zu bringen …

Er ist ein Klasse-Tennisspieler. Kaum einer schlägt die Bälle so präzise, hart und konstant – er gewinnt gegen alle im Klub – wenn er nicht in jedem Endrunden-Match die Nerven verlieren würde, wäre er Tabellenerster …

Page 21: Der Alpha-Faktor

Der Moment, auf den es ankommt | 21

Sie spielt besser Golf als die meisten im Klub. Sie müsste eigentlich ein einstelliges Handicap haben – wenn sie nur auch in den Turnieren so gut spielen würde …

Wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wäre, wären all diese Menschen Spitzen-Performer.

3.2 Wenn das Wörtchen wenn nicht wär …

Was steckt hinter diesem Wörtchen ›wenn‹? All diese Menschen haben et-was gemeinsam: Sie haben ein großes Potenzial. Sie wissen viel, können viel, leisten bestens – wenn es nicht zählt. Im Moment X, wenn es drauf ankommt, geht nichts mehr … Sie sind nicht mehr in der Lage, ihr Wissen, ihr Können – ihre Leistung – abzurufen.

Was hindert diese Menschen? Warum sind sie nicht in der Lage, ihr Poten-zial zu heben – dann, wenn sie es brauchen?

Daniel Nicollier ist Golf-Profi und hat mir ein wunderbares Beispiel dazu geliefert. Er arbeitet tagtäglich mit Golfern, die ihr Handicap verbessern wollen. Dazu müssen Sie in einem Turnier gut spielen. Die schönsten und besten Schläge auf der Driving Range oder beim Freizeitgolfen zählen nichts, nur auf die Punkte im Turnier kommt es an. Und dann geht es plötzlich nicht mehr … Luftschläge, Grashacker, zu kurze Putts und zu lange – alles Mögliche, nur nicht die Performance, welche sie sonst auf dem Platz hinlegen. Dann kommen die Leute verzweifelt zu ihm und wollen wissen: Warum …?

»Ich zeige meinen Schülern jeweils am Beispiel mit einem Dart-Pfeil, was da abgeht: Ich bitte die Person, den Pfeil, ohne Ziel, auf eine Holzwand zu werfen. Kein Problem, sie könnte das beliebig viele Male tun.

Page 22: Der Alpha-Faktor

22 | Der Moment, auf den es ankommt

Dieser erste Pfeil ist der Freischwung, der ›Swing ohne Ball‹.

Dann markiere ich einen kleinen Punkt auf der Wand und bitte die Person, den Pfeil auf diesen Punkt zu werfen. Sie richtet sich aus, setzt ihren Kopf und Willen ein und spielt mehr oder weniger präzise auf den Punkt – auch kein Problem, sie könnte das üben und von Mal zu Mal besser werden.

Der zweite Pfeil ist der ›Schwung mit Ball‹.

Dann gehe ich hin und mache mit den Fingern meiner Hand einen Ring um dieses Ziel und sage: Hierhin musst du spielen – und ich schaue dabei zu ihr zurück, also nicht auf meine Hand.

Dieser dritte Pfeil ist ›auf dem Turnierplatz‹.

Da kommt kein Pfeil, niemand getraut sich ihn zu werfen. Und wenn ich in-sistiere und sage: Nun wirf doch endlich, du kannst doch einen Pfeil werfen … kommt die Person in Stress. Es hat noch nie jemand den Pfeil geworfen. Ich muss nur den Mut aufbringen, dort zu bleiben mit meiner Hand …«

Was geschieht dabei? Es ist drei Mal die gleiche Bewegung: Einen Pfeil werfen. Aber es ist drei Mal eine andere Situation. Jedes Mal ist sie an präzisere Erwartungen gebunden – und beim dritten Mal hat sie Konse-quenzen. Diese Konsequenzen spielen sich im Kopf ab. Würde jemand die Konsequenzen nicht kennen und nichts denken, wäre es einfach wieder die gleiche Bewegung – und machbar.

Ich meine damit nicht, dass man sich zum ›Killer‹ entwickeln soll – es ist nachvollziehbar, warum niemand einen Pfeil wirft. Aber das Beispiel macht deutlich, was hinter dem Wörtchen ›wenn‹ steckt: Gedanken, die blockie-ren – eine Reaktion im Körper – ein Leistungsblocker!

Page 23: Der Alpha-Faktor

Genial ist kein Zufall

Woher haben großartige Erfinder, Designer und Entwickler ihre Ideen? Wie ent-

wickeln innovative Unternehmen neue Produkte, Geschäftsmodelle und Dienst-

leistungen? In diesem Buch erfahren Sie es: Erfolgreiche Ideenentwicklung hat

System!

Erstmals öffnen die Ideeologen®, Deutschlands kreativste Innovationsexperten,

ihre Toolbox zur Entwicklung genialer Ideen. Sie lernen systematisch aufeinander

aufbauende Techniken kennen, die Sie Schritt für Schritt zu neuen Ideen bringen.

Sie erhalten eine einzigartige Sammlung von Methoden für den gesamten Kreativ-

prozess: Von der Identifizierung neuer Chancenfelder über die Entwicklung von

Fragestellungen und die Vertiefung bestehender Ideenansätze bis zur Generie-

rung, Optimierung und Bewertung von Ideen.

Jeder in diesem Buch beschriebene Schritt der systematischen Ideenentwicklung

wurde in Hunderten von Projekten erfolgreich erprobt und weiterentwickelt. Dieses

Buch wird Sie in die Lage versetzen, geniale Ideen zu generieren und erfolgreich

umzusetzen.

Jens-Uwe Meyer, Henryk MioskowskiGenial ist kein Zufall Die Toolbox der erfolgreichsten Ideenentwickler

248 Seiten; 2013; 21,80 EuroISBN 978-3-86980-193-3; Art-Nr.: 898

www.BusinessVillage.de

Page 24: Der Alpha-Faktor

Resilienz

Erfolgreiche Menschen haben eine Eigenschaft, die sie von anderen unterscheidet und doch sofort wahrnehmbar ist: Gelassenheit. Sie meistern schwierige Situatio-nen scheinbar mit Leichtigkeit, persönliche Angriffe prallen an ihnen ab und selbst unter hohem Druck büßen sie ihre Leistungsfähigkeit nicht ein.

Was machen diese Menschen anders? Sie beherrschen die Gelassenheit im Umgang mit sich, mit ihren Mitmenschen und mit den Herausforderungen, die das Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten. Eine Eigenschaft, nach der sich immer mehr Menschen sehnen und die in der heutigen Zeit immer bedeutender wird. Resiliente Menschen verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunlichen Ziel-orientierung, Konsequenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen dadurch etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet: persönlichen Erfolg UND ein sehr großes Wohlbefinden.

In einer der wahrscheinlich spannendsten Reisen, der Reise zu Ihrem eigenen Leben, bringt Ihnen Dr. Denis Mourlane das Konzept der Resilienz näher und zeigt Ihnen, wie Sie es in Ihren Alltag integrieren.

Buch der Woche im Hamburger Abendblatt, 23./24. März 2013!

Denis Mourlane Resilienz Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich Erfolgreichen

232 Seiten; 2013; 24,80 EuroISBN 978-3-86980-249-7; Art-Nr.: 940

www.BusinessVillage.de