MSD Reproduktionsmanagement€¦ · biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen...
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MSD Reproduktionsmanagement
Dr. Hans-Peter Knöppel MSD Tiergesundheit
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Einleitung
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Einleitung
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Hormone (von altgriechisch ὁρμᾶν hormān ‚antreiben, erregen‘)
sind biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen produziert und abgegeben werden, um spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen an den Zellen der Erfolgsorgane zu verrichten. Bei dem so stattfindenden biologischen Prozess handelt es sich um einen Spezialfall der Signaltransduktion. Chemisch gehören Hormone sowohl zu den niedermolekularen Verbindungen als auch zu den Peptiden (so genannte Peptidhormone).
Epinephrin (Adrenalin), ein Hormon aus der Gruppe der Katecholamine
Daten und Zahlen zu den Hormonen
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Progesteron Östrogen
LH FSH PGF2α
(Brüssow et al. Anim Reprod Sci 2001;66:117-128)
Daten und Zahlen zu den Hormonen
Follikelphase Follikelphase Gelbkörperphase
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Östrogene
Progesteron
Daten und Zahlen zu den Hormonen
Follikelphase
Gelbkörperphase
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Einflussfaktoren Klima, Fütterung, Management
ZNS
Hypothalamus
HVL GnRH +
Ovar FSH LH + +
Follikelwachstum Ovulation + +
Progesteron Östrogene + +
+
+
Daten und Zahlen zu den Hormonen
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Zyklus Zyklus-dauer
Brunst- dauer
Ovulations-zeitpunkt
Art der Ovulation
Trächtigkeits- dauer
Schwein Ganzjährig poly-östrisch
21 Tage (18-24)
2-3 Tage (36-96 St.)
im letzten Drittel der Rausche
Spontan 111-118 Tage (∅ 115 Tage)
Ansteigend mit Zunehmender Fruchtbarkeit
Geschlechtsreife: 5 - 8 Monate Zuchtreife Jungsau: 8 - 9 Monate Erstbelegungsalter: ≥ 235 - 250 Tage Belegungsgewicht: ≥ 130 kg - 140 kg Rückenspeckdicke: 15 bis 18 mm optimale Erstbelegung: 3. Zyklus
Daten und Zahlen zum Zyklus der Sau
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1 9 8 7 6 5 4 3 2 16 15 14 13 11 12 10 20 19 17 18 21 Östrus Metöstrus Diöstrus Proöstrus
Große Follikel Kleine Follikel Gelbkörper Corpora haemorrhagica
Mittlere Follikel
Tage
Daten und Zahlen zum Zyklus der Sau
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2 mm
4 mm
6 mm
8 mm
<2 mm Gonadotropin unabhängig
FSH
LH
Das Ovar beim Schwein
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Das Ovar beim Schwein
Fotos Knöppel
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Der Follikel
Fotos Knöppel 1988, HE Färbung, 250 fache Vergrößerung
1 mm 2-3 mm 5-6 mm
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Ovulation
Progesteron Bildung v.a. in Plazenta und Gelbkörper
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Wesentliche Einflussfaktoren auf die Fruchtbarkeit
Genetik gibt das grundsätzliche Leistungsvermögen der Tiere vor, in den Vergangenen Jahren wurde durch Züchtung z. B. Ovulationsrate und damit
Wurfgröße erhöht Einige ausländische Zuchtunternehmen haben zur Zeit gegenüber deutschen
Züchtern bezüglich der Fruchtbarkeit, insbesondere der Anzahl der geborenen Ferkel, einen deutlichen Vorsprung; z. B. in Dänemark und Frankreich –
28 abgesetzte Ferkel, Ziel: 30 abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr Zuchtkondition notwendiger Anteil von Körperfett Den Reproduktionsphasen angepasste Fütterung Auf die Reproduktionsphasen abgestimmte Haltungsformen (Vermeiden von Stress,
Stallklima) Infektiöse Erkrankungen z. B. PRRS, PCV II, Porcine Parvovirose, Leptospirose,
unspezifische Genitalinfektionen Schädigende Substanzen in Futtermitteln z. B. Mykotoxine
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Wesentliche Ziele der biotechnischen Zyklussteuerung in der Sauenhaltung
Gruppenbildung der Sauen zu Erzielung einheitlicher Besamungs- und Geburtstermine
Zeitgerechte Zuordnung einer vorher bestimmten Anzahl von Jungsauen
zu den Gruppen der abgesetzten Altsauen zur Besamung Vermeidung von Leertagen durch Stimulierung der Brunst und Ovulation
zum schnellen Eintritt einer erneuten Trächtigkeit Konsequente Bewirtschaftung der Abferkel- und Läuferställe nach dem
Alles-Rein-Alles-Raus-Prinzip (verbesserte hygienische Bedingungen besonders für Saug- und Absatzferkel → Reduzierung von Jungstierverlusten)
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Möglichkeiten für biotechnische Eingriffe
Gleichschaltung der Brunsteintritte bei zyklischen Tieren (Brunstsynchronisation der Jungsauen, bei Altsauen eventuell Eingliederung von Umrauschern und TU-negativen Sauen
Stimulierung des Brunsteintrittes (Follikelwachstum) bei Altsauen
nach dem Absetzen und Jungsauen nach der Zyklusblockade mit duldungsorientierter Besamung
Ovulationssynchronisation mit / ohne terminorientierter Besamung Geburtensynchronisation Pubertätsinduktion
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22,25 23,37 23,83
24,55 25,13 26,47
27,29 029
29,86 30,08
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22
24
26
28
30
32
2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16
Positive Leistungsentwicklung der Zahl abgesetzter Ferkel je Sau und Jahr in den ausgewählten rheinischen
Ferkelerzeugerbetrieben Rheinischer ER für Qualitätsferkel (H.-W. Boekels, Sept. 2016)
Rahmenbedingungen / Voraussetzungen
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Rahmenbedingungen / Voraussetzungen
Zuchtfortschritt, Genetik, Rasse
Konditionszustand abgesetzter Tiere
Gesundheitszustand, Puerperalerkrankungen etc.
Ernährungszustand, Fütterung
Wurfnummer ( primipare späterer Brunsteintritt )
Haltungsbedingungen, Stallklima, Hygiene…..
Ovulationszeitpunkt, genaue Ermittlung durch bildgebende Verfahren
……..
Einflussfaktoren Klima, Fütterung, Management
19 Nicoline Soede 2014
Fruchtbarkeitsergebnisse in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Insemination
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Tageszeit
Tag
Altrenogest
oder
Absetzen Ferkel
Anregung des Follikelwachstums
KB1 nach 24-26 h
VO VO VO VO VO NA NA NA NA NA NA
1 2 3 4 5 6
VO
Duldungsorientierte Besamung
Reproduktionssysteme / Verfahren allgemein
Was erfolgt wann ???
Ovulations-Auslösung
Variante 1
Variante 2
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Brunstinduktion / Ovulationssynchronisation
Tageszeit
KB1 KB 2 KB 3 KB 4
VO = Vormittag NA = Nachmittag
Tag
VO VO VO VO VO NA NA NA NA NA NA
1 2 3 4 5
VO NA VO
6 0
PMSG Duldungsorientierte Besamung o. terminorientierte Besamung HCG
PMSG GnRH PMSG/HCG
HCG Buserelin GnRH
ca. 4 Wochen Säugezeit
Absetzen der Ferkel
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KB1 KB 2 KB 3 KB 4
Absetzen der Ferkel
Brunstinduktion / Besamung
VO = Vormittag NA = Nachmittag
Tageszeit
Tag
ca. 4 Wochen Säugezeit
VO VO VO VO VO NA NA NA NA NA NA
1 2 3 4 5
VO
24 - 36 h
NA VO
6 0
PMSG / HCG
Duldungsorientierte Besamung Variante 1
Variante 2
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KB1 KB 2 KB 3 KB 4
Absetzen der Ferkel
Ovulationssynchronisation
VO = Vormittag NA = Nachmittag
Tageszeit
Tag
ca. 4 Wochen Säugezeit
VO VO VO VO VO NA NA NA NA NA NA
1 2 3 4 5
VO NA VO
6 0
Buserelin HCG
Duldungsorientierte Besamung Variante 1
Variante 2
74 h oder 83 - 89 h
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2,5 ml Buserelin werden 83 – 89 Stunden nach dem Absetzen verabreicht. Die zweimalige künstliche Besamung sollte ab 30 – 33 Stunden nach Verabreichung des Tierarzneimittels beginnen. Die duldungsorientierte künstliche Besamung sollte ab Duldung erfolgen
Sauen
Reproduktionssysteme / Verfahren
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2,5 ml Buserelin werden 115 – 120 Stunden nach Beendigung der Synchronisationsbehandlung mit Altrenogest verabreicht. Die zweimalige künstliche Besamung sollte ab 30 – 33 Stunden nach Verabreichung des Tierarzneimittels beginnen. Die duldungsorientierte künstliche Besamung sollte ab Duldung erfolgen
Jungsauen
Reproduktionssysteme / Verfahren
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Tag
VO VO VO VO VO NA NA NA NA NA NA
FR SA SO MO DI
VO NA VO
MI DO Laktation
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Produkte zur Steuerung der biotechnischen Reproduktion werden in vielen Betrieben standardmäßig eingesetzt. Außer der Indikation für die sie angewendet werden, bringen sie noch weitere Vorteile:
Erhöhtes Tierwohl - Hygienemanagementmaßnahmen wie das
Rein-Raus-Verfahren werden ermöglicht und tragen zur Vermeidung von Krankheiten bei.
Die Synchronisation der Reproduktionszyklen ermöglicht eine
leichtere Planung der Betriebsabläufe und so einen gezielten Einsatz der Arbeitskräfte.
Freie Arbeitskapazitäten können durch eine genaue Planung in
den Bereichen eingesetzt werden, die besonders viel Aufmerksamkeit erfordern z. B. Abferkelung.
Zusammenfassung
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Variante 1 – Einsatz Suigonan, Verfahren bleibt gleich Variante 1 – Einsatz PMSG/HCG, Verfahren bleibt gleich
Variante 2 – Einsatz Buserelin, Achtung Verfahren ändert sich2 –
Einsatz Porceptal, Achtung Verfahren ändert sich
Eine Art der Ovulationssynchronisation bei Sauen und Jungsauen
Bewährter und zuverlässiger synthetischer Wirkstoff: Buserelin Einfaches Verfahren durch exakt vorgegebene Zeiten
Duldungsorientierte und terminorientierte Besamung möglich
Erleichterte Arbeitsabläufe - weniger Kosten
Zusammenfassung