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Licht und DisplaytechnikHelligkeit
1 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Helligkeit und AdaptationKarl Manz Wintersemester 2008/2009
Licht und DisplaytechnikHelligkeit
2 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Beispiel für Simultankontrast, die inneren Quadrate sind identisch
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3 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Licht und DisplaytechnikHelligkeit
4 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
α
Umfeld
Sehobjekt
Grundsituation zur quantitativen Beschreibung der Helligkeit selbstleuchtender Sehobjekte.
Das Sehobjekt wird durch die Sehobjekt-leuchtdichte L gekennzeichnet.
Das Umfeld mit der Umfeldleuchtdichte Lu bestimmt den Adaptationszustand.
Induktionseffekte, die durch Leuchtdichten benachbarter Felder verursacht werden, sind in dieser Grundsituation nicht erfasst.
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5 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
C = LLΔ
Helligkeitsmodelle:Der Fechner’sche Ansatz:
Annahme Fechners → Helligkeit ist proportional der Anzahlvon Unterschiedsschwellen, die zwischen Objekt – und Umfeld-leuchtdichte abzählbar sind.
d. h. der Schwellenkontrast ist eine Konstante
Dies ist das Weber’sche Gesetz mit Werten für = 0.01 → 0.02
gilt nur für Lu > 100cd/m² (relativ hell) und Objektgröße > 1°
C
Licht und DisplaytechnikHelligkeit
6 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
LLda = dH ⋅
⋅
Gleichsetzungs-Äquivalenz einer
wahrnehmbaren Helligkeitsstufe dH mit einer
Schwellen-Unterschiedsleuchtdichte dL
bLa +⋅=⋅
⋅ ∫ )lg(L
Lda = H
durch Integration:
ergibt sich das Fechnersche Gesetz.
Licht und DisplaytechnikHelligkeit
7 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Entsprechend der Potenz - Ansatz nach Stevens:
H=aLb mit Berücksichtigung der Empfindung “Schwarz”
mit der Schwarz-Leuchtdichte LS als Grenzempfindung
→ H=a(L-LS)b , ( mit Werten für b zwischen ½ und 1/3)
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8 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Ein einfaches Helligkeitsmodell für selbstleuchtende Flächen:
Adams und Cobb (1922)
Ansatz: Quantifizierung der Helligkeit in Korrelation mit der Pulserzeugung in den Ganglienzellen;
Annahme: Zeitdauer T zwischen 2 Nervenimpulsen T=T0+TX mit Latenzzeit T0 = konstant und Zeit Tx umgekehrt proportional zur Leuchtdichte L, d. h. Tx = T0·k/L
⎟⎠⎞
⎜⎝⎛=+=
Lk+1 T TT T 0x0
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9 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
k+LL
T1 =
T1 = f H
0
⋅≈
Adams und Cobbs Folgerung:
Helligkeit H direkt pro-portional zur Frequenz f = 1/T
der Nervenpulse in der Ganglienzellen
Konstante k hat die Bedeutung einer Leuchtdichte,
bestimmt Frequenzempfindlichkeit : Relativ kleine und relativ große k-Werte → relativ geringe H-Zunahme;
Mittlere k-Werte → maximal möglichen H-Zunahme.
Eigenschaft entspricht erfahrungsgemäß der Umfeld- bzw. Adaptationsleuchtdichte La.
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10 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
L+L
LH =k+L
LT1 = H
a0
0
⋅⋅
Es bedeuten:
H die Helligkeit des Sehobjektes.L: die Leuchtdichte des Sehobjektes.H0: vereinbarte Bezugshelligkeit, z.B. H0 = 50 bei L = LaLa: die Adaptationsleuchtdichte, d.h.
bei einem homogen, stationären Umfeld die Umfeldleuchtdichte.
Die Konstante 1/T0 entspricht einer Bezugshelligkeit H0.
a
a0 L/L+1
L/LH = H ⋅
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11 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Relative Helligkeit H/Ho in Abhängigkeit von der bezogenen Objektleuchtdichte L/La nach dem Helligkeitsmodell von Adams und Cobb
0
0,5
1
0,01 0,1 1 10 100L / La
H/HoFechner-Gebiet
Über-gang
Über-gang
1
2
3
dH=dL/La dH=const. dL/L dH=La/L dL
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12 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Helligkeits-Kennlinien:
Man muss unterscheiden zwischen:
1) der Helligkeitsempfindung des gesamten Umfeldes und
2) der Helligkeitsempfindung von Sehobjekten innerhalb eines konstanten Umfeldes.
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13 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Theoretisches Kennlinienfeld,berechnet nach einem Helligkeitsmodell nach Fry (1972). h(Lu) bedeutet die Helligkeit eines homogenen Umfeldes, h(L) ist die Helligkeit eines fixierten Sehobjektes der Leuchtdichte L bei konstanter Umfeld- bzw. Adaptationsleuchtdichte
(Kokoschka, 1988). (Kokoschka: "Beleuchtung, Bildschirm, Sehen", S. 228)
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14 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Zeitlicher Adaptionsvorgang (Dunkeladaption)
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Tag
Dämmerung
Nacht
Übersicht der Adaptationsfähigkeit Gesichtsfeld-Leuchtdichten Mechanismen
cd/m2 Beispiele Rezeptor-System Sehstoff-Konzentration Neuronale Schaltung PupilleAbbau Aufbau Sofort-Adaptation
100000Sonnenbeschienenes 1 Min. 0,1 Sek. 2 mm
10000Schneefeld
1000Zapfen
(photopisch)
1001 Min.
0,1 Sek.
10
1 Zapfen + Stäbchen (mesopisch)
ca. 3 Sek.
0,1
0,01 Klare Vollmond-Nacht5 Min.
0,001
0,0001Stäbchen
(skotopisch)
0,00001 Bedeckter Himmel ohne Mond
30...60 Min. 8 mm
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16 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Prinzipielle quantitative Beschreibung beider Effekte :
Letztlich 2 Effekte für das Helligkeitssehen verantwortlich,(Rezeptoranpassung ausgenommen)
1) Anpassung der Sehstoffkonzentration an das mittlere Umfeldleuchtdichte-Niveau.Effekt auch als Anpassung der globalen Lichtempfindlichkeit bezeichnet.
2) neuronale Verarbeitung, d.h. die unmittelbare Frequenz- bzw. Helligkeitsänderungist Funktion der Sehobjektleuchtdichte.
Lg(L))(L Eg(L))s(L = H(L) uretu ⋅⋅∼⋅⋅ s
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17 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Sehstoff-konzentration
s(Lu)
NeuronaleVerstärkung
g(L)
2. Stufe
1. Stufe
Reiz
L, Lu s L.
Helligkeit
H = L s g. .
Schema der Helligkeitsverarbeitung.Helligkeit eines Sehobjektes wird mit der Leuchtdichte L von den "Empfindlichkeiten" bzw. "Verstärkungen" s(Lu) und g(L) gesteuert.
L ist die Leuchtdichte des Sehobjektes,
Lu ist die Umfeldleuchtdichte.
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18 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
s)(LEk- s) - (1k uret2 1 ⋅⋅⋅=dtds
zeitliche Vorgänge
beim Auf- und Abbau der Sehstoffkonzentration
Im Rezeptor 2 finden bei zunehmendem Lichteinfall gegensinnige Vorgänge statt;
1. Sehstoff wird abgebaut und zwar proportional mit s·Eret.
2. zersetzter Sehstoff wird wieder reaktiviert bzw. wiederaufgebaut, dieser Vorgang ist proportional zu (1-s).
Beide Vorgänge laufen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit ab
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19 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
1
2
kk s)(LE )h(L uretu ∼⋅=
Im stationären Fall gilt ds/dt = 0.
→ Helligkeit H des Umfeldes:
mit Umfeldleuchtdichte Lu und
der dazugehörigen Retinalen Beleuchtungsstärke Eret(Lu)
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20 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0100 101 102 103 104 105 106 cd/m2
Umfeldleuchtdichte Lu
s
Prinzipieller Verlauf der zeitlich stationären Sehstoffkonzentration s der Zapfensehstoffe, berechnet nach einem Helligkeitsmodell nach Fry (1972). Die Sehstoffkonzentration nimmt mit wachsender Umfeldleuchtdichte ab.
Innenraumbeleuchtung:Leuchtdichten um 100 cd/m²
→ Sehstoffkonzentration nahe
Maximalwert 1
→ aus physiologischer Sicht
erzeugt künstliche Beleuchtungeher “dunkle Tageshelligkeiten“.
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21 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Weiterer einfach zu übersehender Fall ist die Dunkeladaptation:
→ Eret = 0.
→ Mit ds/dt = k2(1-s) gilt dann
für den zeitlichen Verlauf der Sehstoffkonzentration:
)e-(1ss(t) tk2max ⋅=
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22 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
ZYXX = x++
ZYXY y ++
=
y- x - 1z =
Helligkeit farbiger Signale
Die Sättigung einerFarbe nimmt vom”Unbunt-Punkt” zumSpektralfarbenzug zu!
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23 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Farben gleicher Leuchtdichte mit höhererFarbsätigung erscheinen heller gegenüberFarben niedrigeren Sättigungsgrades.
Bekannt als Helmholtz-Kohlrausch-Effekt.
Clarke und Trezona sowie Guth und Lodge haben einevier Komponenten Theory der Helligkeits- Equivalenzvorgeschlagen;
Für den 2° Beobachter gilt demnach: ueq Ly)(x,10 L C=
x, y sind Farbkoordinaten in Normalbeobachter - System
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24 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Linien mitkonstantemVerhältnis Lequ / L
Für 2° Beobachter
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25 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
ueq Ly)(x,10 L C=44.657xy4.656x³y2.527xy-0.184y- 0.256y)C(x, ++=
mit:
-0,5
0
0,5
1
1,5
2
400 500 600 700 800Wavelength / [nm]
rela
tive
units
C(x,y)
Lequ-rel
1/L
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Helligkeitsbewrtung nach Haubner, Bodmann und Marsden
Evaluierung mit “bisymmetrischer” Bewertung:
B1, B2, B3, und B4 sind experimentell gemessene Helligkeiten die den Leuchtdichten L1, L2, L3, und L4 entprechen
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27 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Ergebnisse der Untersuchung von Haubner
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28 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Exponent n=0.31±0.03
),(LH-)L(H U0nT ϕϕTC=
)L)(S)((S)(),(LH nU10U0 ⋅+⋅= ϕϕϕϕ TC
für H0 gilt:
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29 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Das bedeutet, dass die Helligkeit näherungsweise mit:
30.31T .)L(H TT LconstC ⋅≈≈ ϕ
beschrieben werden kann, was in etwa dem Ergebnis nach Stevens entspräche.
Wenn man weiterhin vereinfachend annimmt, dass
CT(φ) ungefähr 100 * S1(φ) ist so ergibt sich
))(SLL100()(SH 00.31U
0.31T1 ϕϕ −−⋅⋅≈
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“Schwarzleuchtdichten”L0 in Bezug zurUmfeldleuchtdichten Lu
und des Sichtwinkels
O = Experiment
= Model
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31 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Helligkeit in Relation zur realenLeuchtdichte beiverschiedenenUmfeldleuchtdichten
Licht und DisplaytechnikHelligkeit
32 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
Kombinations-Effekte
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33 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
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34 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
[Aus David H. Hubel, Auge und Gehirn]
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35 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)
In einigen Literaturstellen werden die Machschen Bänder alseiner Art Übersprechen zwischen benachbarten Rezeptorenbeschrieben; mit den zuvor gemachten Betrachtungen, kannman diesen Effekt aber auch als eine lokale Hellempfindunginterpretieren, die durch den vom Ort abhängigen Kontrasthervorgerufen wird.
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36 Forschungs - Universität Karlsruhe (TH)