Kristallfelder Ursache und Beschreibung von Kristallfeldern Die aus Suszeptibilitätsmessungen...
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KristallfelderUrsache und Beschreibung von Kristallfeldern Die aus Suszeptibilitätsmessungen ermittelten Momente eines Ions (Curie Konstante C = μ0 n μB
2 p2 / 3 k) entsprechen nicht den berechneten
Werten für das freie Ion (nach der 3. Hundschen Regel berechnet, p= ). Die experimentellen Daten entsprechen vielmehr einem reinen Spinmoment (p= ):
)1( JJg J
)1( SSg S
Deshalb führte Van Vleck in den 30er Jahren das Konzept des Kristallfelds ein. Zur Beschreibung eines paramagentischen Festkörpers wird der Hamiltonoperator für das freie Ion erweitert um das Kristallfeldpotential U.
CFZESBeeHHHHH
Z
iiSB
Z
i ji
Z
ii
Z
ii
e
CFZeSBee
H
nkin
rUeBSgLSLrr
erVep
m
HHHHHHH
110
2
11
2
ker
)(..||
1
8|)(|
2
1
ˆ
0
0
Eigenschaften des Kristallfeldpotentials U:•wird durch Ladungen in der Umgebung eines Ions erzeugt•Punktgruppensymmetrie der kristallographischen Umgebung•Erfüllt im Bereich des Ions die Laplacegleichung •verzerrt die (ohne Kristallfeld sphärische) Ladungsverteilung •beeinflusst nur Zustände mit L0: ist nach Einschalten der Störung Hee der Grundzustand L=0 (z.B.
für Elektronen in einer abgeschlossenen Schale, oder nach der 2. Hundsche Regel), so kann nur mehr Entartung im Spinanteil der Wellenfunktion bestehen, diese wird durch das Kristallfeld aber nicht beeinflusst, da HCF nur auf den Ortsanteil der Wellenfunktion wirkt.
Wie groß ist HCF ? 1. Kristallfeld in Übergangsmetallen Da die d-Elektronen nicht stark durch die anderen Elektronen abgeschirmt werden, ist das Kristallfeld in Übergangs-metallen in der Regel stärker als die Spin-Bahn Wechsel-wirkung ... Hee>HCF>HSB>HZE
Spin –Bahn Kopplung in Übergangsmetallen
Das Kristallfeld kann neben den magnetischen Eigenschaften Farbeffekte von Kristallen erklären helfen:Einfallendes weißes Licht kann Übergänge zwischen Kristallfeldzuständen induzieren. Dabei werden entsprechende Spektralanteile absorbiert (die Absorption ist schwach, da auf Grund der Paritätserhaltung – das Kristallfeld-potenzial verletzt die Parität nicht - keine elektrischen Dipolübergänge erlaubt sind, sondern nur schwache magnetische Dipolübergänge. Daher erscheint das Material durchsichtig und färbig und nicht grauschwarz).
Olivin: (Mg,Fe)2SiO4 in diesem Mineral sitzt Fe2+ in 2 verschieden
verzerrten Oktaedern. Die Kristallfeldaufspaltung führt zu Absorption im IR, Rot und Blau.
Farbe: gelb-grün
Almandin: Fe3Al2Si3O12 – das Eisen sitzt auf einer Position mit 8 nächsten
Nachbarn. Starke Absorption von Gelb, Blau, Grün.
Farbe: rot
Die störungstheoretischen Betrachtung von Hee führt zu einem in ML und MS
entarteten Grundzustand (1.,2. Hundsche Regel):
)1(||)1()1)(()1)((
)1(||)1(
)1)((
)1(||
)1)((
)1(||||
LSeeLSLL
LL
LSeeLS
LL
LSeeLS
LL
LSeeLSLSeeLS
MMHMMMLMLMLML
MMHMM
MLML
MMHLMM
MLML
MMLHMMMMHMM
Die Berücksichtigung von HCF führt nun zu dem
Quenching des Bahnmoments:
Ist nach dem Einschalten von HCF der Grundzustand ein Singlett (ohne Berücksichtigung der Entartung bezüglich des Spins !!!), so kann man zeigen, dass das Bahnmoment <L> für diesen Zustand verschwindet („quenching“) [eine Folge der Zeitumkehrinvarianz des Ortsanteils der Wellenfunktion].
Man findet in vielen Fällen auf einem Übergangsmetallion ein reines Spinmoment (der Beitrag von in HZe verschwindet) und kann damit die
experimentell gefundenen Werte für das magnetische Moment besser erklären. Wegen <L>=0 braucht in erster Näherung die Spin-Bahn Wechselwirkung nicht berücksichtigt werden. Der entsprechende Grundzustand ist nur entartet in MS=-S,.......,+S. Die magnetischen
Eigenschaften sind isotrop
e-
+
+
2.Kristallfeld in Selten-Erd Verbindungen Die 4f Elektronen eines Selten-Erd ions sind stark lokalisiert und daher wird das Kristallfeld durch die Elektronen der äußeren Schalen stark abgeschirmt:
Hee>HSB>HCF >HZE
Nach Einschalten von Hee
muss zunächst die Spin-Bahn Wechselwirkung - entsprechend der 3. Hundschen Regel – berücksichtigt werden und führt zu einer Aufspaltung des in ML und MS entarteten
Grund-zustandes |LSMLMS>:
Der resultierende Grund-zustand ist Eigenzustand zum Gesamtdrehimpuls J2 und Jz (Entartung MJ=-
J,...,J) nach der 3. Hundschen Regel sowie auch zu S2 und L2, aber nicht mehr zu Lz und Sz.
Nun wird als weitere Störung HCF eingeschaltet:
e-
L=0
+
+
Gd,Eu =0
Sphärische 4f -Ladungsverteilung
Keine Kristallfeldeffekte
e-
+
+
Ce,Pr,Nd,Tb,Dy,Ho <0
Sm,Er,Tm,Yb >0
L0
Kristallfeldeffekte
Verzerrung der 4f -Ladungsverteilung
Anmerkung: die Annahme, dass HCF>HZe trifft im allgemeinen nicht
zu! Normalerweise müssen HCF und HZe gleichzeitig diagonalisiert
werden.
j ij
ji
qU
||4
1)(
0 rRr
..... Punktladungsmodell (funktioniert näherungsweise in Isolatoren und Ionen-kristallen), im allgemeinen müsste man hier eine Ladungsdichte einsetzen. Ab initio Berechnung des Kristallfelds gibt Vorzeichen und Größenordnung in etwa wieder, aber liefert keine genauen Werte.Entwicklung:
0
10
)()(12
1)(
n
n
njninn
j
ni
jji ZZ
nR
rqU
r
dabei sind die tesseralen Kugelflächen-funktionen definiert als:
0)1(2
0)1(2
1
,
00
nncnn
nnn
nn
YYi
ZZ
YYZ
YZ
Mit der Definition
)(1
12
11
0jnn
jjjn Z
Rnq
wird nun aus dem Kristallfeld- Hamilton Operator
)(01
innin
n
n
n
Z
iCF ZrH
Anmerkung: Symmetrieüberlegungen reduzieren die Anzahl der Koeffizienten γnα. z.B.
eine p-zählige Drehachse (z-Achse) führt zu Summanden der Form
, welche verschwinden, außer wenn α ein ganzzahliges Vielfaches von p ist (geometrische Reihe )
1
0
/2)(p
s
psijn eY
x
xx
pp
s
s
1
11
1
Für die Störungstheorie sind Matrixelemente
'|)(| Jinni
iJ LSJMZrLSJM
zu bilden .
|LSJMJ> ist eine
Linearkombination aus Slater Determinanten von Einteilchenwellenfunktionen der Form
SS mii
mifi
mmf YrR )()()( 344 r
Die Matrixelemente sind also Linearkombinationen von Integralen der Form
''
33
2''4
*4
)()()()1(
)()(
SS
SS
mmm
nmmn
mmfn
nmmf
dYYYr
drdrYr
rr
Die Radialintegrale
drrrRr nf
n 224 |)(|
wurden z.B. von Freeman &Watson [Phys.Rev.127 (1962) 2058] aus Hartree Fock Rechnungen für die verschiedene 4f-Ionen berechnet.
Für die Raumwinkelintegrale kann man zunächst Symmetrieüberlegungen anstellen:• aus der Addition von Drehimpuls-Eigenfunktionen nach der Clebsch Gordon Entwicklung kann man zeigen dass
l
lm
ml
l
mm Ymlmmll
YY )(,|',;3,30,|0,0;3,3)12(4
9)()(
6
0
'33
und daher alle Matrixelemente mit n ungerade (<3,3;0,0|l,0> ist null für l ungerade) oder n>6 (0<l<3+3 in CG Entwicklung) verschwinden.
'|||||';'12
1''|)(| )( JrYJJMMnJ
JMJYrJM nn
n
Um die Matrixelemente nun quantitativ bestimmen zu können, erweist sich die gerade skizzierte Vorgangsweise der direkten Integration der Wellenfunktionen als mühsam. Die Gruppentheorie liefert glücklicherweise mit dem Wigner Eckhardt Theorem ein Werkzeug, welches eine einfachere Berechnung gestattet. Man betrachtet irreduzible Darstellungen der Gruppe R3 (Gruppe der Rotationen im 3 dimensionalen Raum). Die Kugelflächenfunktionen Yl
m mit m=-l,...,l bilden zum Beispiel eine Basis für
die irreduzible Darstellung l. Auch die Eigenzustände des Gesamtdrehimpulses mit der Quantenzahl J und MJ=--J,..,J bilden eine Basis, und zwar für die irreduzible Darstellung J. Das Wigner Eckhardt Theorem
(angewendet auf unser Beispiel) besagt nun: Matrixelemente von Operatoren (die sich nach einer irreduziblen Darstellung einer Gruppe transformieren) zwischen Zuständen (die sich auch nach einer irreduziblen Darstellung derselben Gruppe transformieren) können geschrieben werden als:
Hier bezeichnet das reduzierte Matrixelement des Operators , welches nicht von M, M’ und α abhängt.Auch die in folgender Tabelle angeführten Stevens-Operatoren Ol
m sind so konstruiert, dass sie für m=-l,...,l
unter Rotationen nach der irreduziblen Darstellung l transformieren. Daher gilt auch für diese Operatoren das Wigner Eckhardt Theorem:
'|||| )( JrYJ n )(n
nYr
Auch die in folgender Tabelle angeführten Stevens-Operatoren Olm sind so konstruiert, dass sie für
m=-l,...,l unter Rotationen nach der irreduziblen Darstellung l transformieren. Daher gilt auch für diese Operatoren das Wigner Eckhardt Theorem:
'|||||';'12
1''|)(| )( JOJJMMnJ
JMJOJM nn
Man kann also bei der störungstheoretischen Berücksichtigung von HCF die
Matrixelemente für festes LSJ ersetzen durch die Matrixelemente . Die Proportionalitätsfaktoren αJ, βJ, γJ für n=2,4,6 (Verhältnis der reduzierten
Matrixelemente dividiert durch <rn>) wurden von Elliott&Stevens für die verschiedenen 4f-Ionen berechnet. pnα bezeichnet numerische Vorfaktoren vor den eckigen Klammern in der Tabelle der tesseral harmonischen Funtionen.
'|)(| Jinni
iJ LSJMZrLSJM
'|)(| JinnJ LSJMOpLSJM J
Der Kristallfeld-Hamilton Operator kann daher auch geschrieben werden als
mit den Kristallfeldparametern ..... mit α J, βJ, γJ für n=2,4,6
)(
,...,6,4,2
i
nnn
nni
CF OBH J
nn
nJn preB J
Beispiel - Ce3+ im Kristallfeld von 2 Ladungen e im Abstand c=3A in z-Richtung: J=5/2, alle Kristallfedparameter mit m0 verschwinden (Rotationssymmetrie um die z Achse), da γJ=0 für Ce3+, bleiben nur Kristallfeldparameter B2
0 und B40 zu berechnen:
meVe
eeB 2.10A1066.5])22[5
16
1
A3
1
5
1)(A529.02.1)(
75
2( 1-
0
25
330
2202
meVe
eeB 025.0A10.406,1])88[1
16
3
A3
1
9
1)(A529.0455.3)(
759
2( 1-
0
27
550
4404
Nun schreibt man die Matrizen für die Stevens-operatoren in der Basis |LSJMJ> an:
1000000
020000
008000
000800
000020
0000010
02O
6000000
01800000
00120000
00012000
00001800
0000060
04O
Anschreiben des Kristallfeldoperators als Matrix:
meVHCF
5.10000000
09.150000
006.84000
0006.8400
00009.150
000005.100
in der Regel numerisch diagonalisieren [ist in diesem Spezialfall schon diagonal] ergibt
Niveauschema
|5/2>
|3/2>
|1/2>
B=0
|+5/2>
|-5/2>
|+3/2>
|-3/2>
|+1/2>
|-1/2>
68.7meV
116meV
0.25meV
Bz=1T
Die Zustände sind alle 2-fach entartet, das ist ein Spezialfall des
Kramer Theorem: in Systemen mit ungerader Elektronenanzahl sind die Energieeigenzustände alle 2-fach entartet, wenn der Hamilton-Operator zeitumkehr-invariant ist (also ohne Zeemannterm).
Schaltete man nun ein Magnetfeld von 1Tesla in z-Richtung ein, so wird die Entartung aufgehoben - wir betrachten hier nur störungstheoretisch den |5/2> Grundzustand:
meV
JgBH zJBzZE
0.1240
00.124-
2/50
05/2 6/7 /T0.05788meVT1
Das resultierende magnetische Moment ergibt sich als thermischer Erwartungswert gJB<Jz>T
mit der Zustandssumme
. Für Temperaturen weit über 2.9K (aber kleiner als die gesamte Kristallfeldaufspaltung) ergibt sich daraus ein Curiegesetz (Magnetisierung proportional 1/T).
)/K9.2tanh()/25.0tanh(
||1 /
TkTmeV
eiJiZ
Ji
kTEzTz
i
i
kTEieZ /
Für ein Magnetfeld in der xy-Ebene hingegen ergibt sich keine Aufspaltung des Grundzustands, da die Matrixelemente <5/2|Jx,y|5/2>=0 verschwinden. Man
sieht also dass eine negative Ladung e zu einer leichteren Magnetisierbarkeit entlang der z-Achse führt („easy axis“). Analog führt im allgemeinen eine positive Ladung zu einer bevorzugten Orientierung in der xy-Ebene („easy plane“). Dieses Verhalten ist unterschiedlich für die verschiedenen Seltenen Erden und vom Vorzeichen des Stevens-faktors abhängig:
e-
L=0
+
+
Gd,Eu =0
Sphärische 4f -Ladungsverteilung
Keine Kristallfeldeffekte
e-
+
+
Ce,Pr,Nd,Tb,Dy,Ho <0
Sm,Er,Tm,Yb >0
L0
Kristallfeldeffekte
Verzerrung der 4f -Ladungsverteilung
Kristallfeldeffekte auf Suszeptibilität und Magnetisierung (Linie sind berechnete Werte - ):
Kristallfeldeffekte auf die Spezifische Wärme („Schottky Anomalie“) werden experimentell bestimmt, indem der Phononen- und Elektronenbeitrag durch Messung einer nichtmagnetischen Referenzsubstanz ermittelt und subtrahiert werden. Theoretisch kann der Beitrag ohne Kenntnis der Eigenzustände nur aus dem Termschema berechnet werden
i
kTEi
TZeCFmag
ieEZdT
d
dT
HHdc /1
Die 4f – Ladungsdichte kann mit Hilfe des Ladungsdichteoperators
berechnet werden. Die Ladungsdichte ist der thermische Erwartungswert dieses Operators und ergibt sich nach einigen Rechenschritten (Darstellung der Dirac-Deltafunktion in Kugel-koordinaten, Entwicklung des Winkelanteils nach Legendre Polynomen, Nutzung des Additions-theorems der Kugelflächenfunktionen, Berechnung des Erwartungswerts der Kugelflächen-funktionen unter Nutzung der Operatoräquivalenzmethode):
Die cnm sind hier die Vorfaktoren vor den eckigen Klammern in Table IV. Diese
Funktion wurde für NdCu2 berechnet und für verschiedene Temperaturen Oberflächen
konstanter Ladungsdichte graphisch dargestellt:
Z
iie
1
)()(ˆ rrr
)()(|)(|)(ˆ
,...,06,4,2,0
24
nmT
nmn
mnnnmf ZOecrR Jr
NdCu2 T=200K
Diese Verzerrung hat Rückwirkungen auf das Kristallgitter, welche man durch Messung der thermischen Ausdehnung quantitativ erfassen kann. Dabei müssen experimentell die Kristallfeldeinflüsse von den Phononenbeiträgen wiederum mittels der Messung einer unmagnetischen Referenzsubstanz separiert werden.
Bestimmung von Kristallfeldern mit Neutronen
Beispiel: NdCu2, orthorhombisch. Nd3+: J=9/2, Kramers-ion
Neutronen können Übergänge zwischen den im Kristallfeld auf-gespaltenen Zuständen induzieren. Die Intensität einer Linie ist durch die die Matrixelemente von |<i|J|f>|2 bestimmt (|i>,|f> ....Kristallfeld-Anfangs und Endzustand des Nd ions).