Generative Grammatik Ασκησεις

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 Jule Philippi / Michael Tewes Basiswissen Generative Grammatik UTB (2010); München u.a. LÖSUNGSVORSCHLÄGE UTB 3317 ISBN 978-3-8252-3317-4

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generative Grammatik Übungen

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  • Jule Philippi / Michael Tewes

    Basiswissen Generative GrammatikUTB (2010); Mnchen u.a.

    LSUNGSVORSCHLGE

    UTB 3317ISBN 978-3-8252-3317-4

  • Inhaltsverzeichnis

    Inhalt

    Kapitel 2 ......................................................................................................................3Abschnitt 2.3 ........................................................................................................3Abschnitt 2.5 ........................................................................................................5Abschnitt 2.6 ........................................................................................................8Abschnitt 2.7 .......................................................................................................11

    Abschnitt 2.7.1 ..............................................................................................11Abschnitt 2.7.2 ..............................................................................................12

    Kapitel 3 .....................................................................................................................17

    Kapitel 4 .....................................................................................................................20

    Kapitel 5 .....................................................................................................................22

    Kapitel 6 .....................................................................................................................24Abschnitt 6.1 .......................................................................................................24Abschnitt 6.2 .......................................................................................................30Abschnitt 6.3 .......................................................................................................36Abschnitt 6.4 .......................................................................................................40

  • Kapitel

    Abschnitt .3

    1) HandeltessichbeidenWortkettena)bisd)umKonstituentendesfolgendenSatzes?BegrndenSie!

    FerkelnimmteinBad.a) einBadb) Ferkelnimmtc) nimmteinBadd) nimmtein

    a) Ein Bad ist eine Konstituente. Dafr sprechen folgende Konstituententests: Ersetzungstest:

    Ferkel nimmt einen Mundvoll Honig. Pronominalisierungstest:

    Pu hat gestern ein Bad genommen und Ferkel nimmt es heute. Fragetest:

    Was nimmt Ferkel? Koordinationstest:

    Ferkel nimmt ein Bad und einen Mundvoll Honig. Topikalisierungstest:

    ein Bad nimmt Ferkel Parenthesentest:

    Ferkel nimmt glaube ich ein Bad.

    b) Ferkel nimmt ist keine Konstituente, denn es gibt keine Proform, durch die man Ferkel nimmt ersetzen kann. Auch kann man Ferkel nimmt nicht erfragen. Eben-so fhren auch alle anderen Tests zu ungrammatischen Ergebnissen.

    c) nimmt ein Bad ist eine Konstituente. Das zeigen folgende Konstituententests: Ersetzungstest:

    Ferkel holt einen Luftballon. Pronominalisierungstest:

    Ferkel macht es. Fragetest:

    Was macht Ferkel?

  • Kapitel 2

    Koordinationstest:Ferkel nimmt ein Bad und geht ins Bett.

    Parenthesentest:Ferkel glaube ich nimmt ein Bad.

    d) nimmt ein kann nicht erfragt, nicht koordiniert und nicht topikalisiert werden und ist deshalb keine Konstituente. Ebenso fhren auch alle anderen Tests zu ungrammatischen Ergebnissen.

    2) ZerlegenSiediefolgendenStzeinihreKonstituenten:

    a) PuentdecktdenNordpol.b) PuerfindeteinneuesSpiel.c) PubauteinHaus.

    a)

    b)

    c)

    den Nordpol

    Pu entdeckt den Nordpol

    Pu entdeckt den Nordpol

    entdeckt den Nordpol

    den Nordpol

    Pu entdeckt den Nordpol

    Pu entdeckt den Nordpol

    entdeckt den Nordpol

    ein neues Spiel

    Pu erndet ein neues Spiel

    Pu erndet ein neues Spiel

    erndet ein neues Spiel

    neues Spiel

    ein neues Spiel

    Pu erndet ein neues Spiel

    Pu erndet ein neues Spiel

    erndet ein neues Spiel

    neues Spiel

    ein Haus

    Pu baut ein Haus

    Pu baut ein Haus

    baut ein Haus

    ein Haus

    Pu baut ein Haus

    Pu baut ein Haus

    baut ein Haus

  • Kapitel 2

    Abschnitt .

    1) SchreibenSieeinePhrasenstrukturgrammatikfrdiefolgendenStze:

    a)DerMaulwurfbewachtdenkrankenKrterich.b)DieRatteschlft.c)PuschenktI-AheinenleerenHonigtopf.

    a) S NP VPNP D NPNP A NPNP NVP V NPA krankenD der, denN Maulwurf, KrterichV bewacht

    b) S NP VPNP D NVP VD dieN RatteV schlft

    c) S NP VPVP V NP NPNP D NPNP A NPNP NA leerenD einenN Pu, I-Ah, HonigtopfV schenkt

  • Kapitel 2

    Alle drei Lsungen lassen sich in einer Phrasenstrukturgrammatik zusammenfas-sen:

    S NP VPNP D NNP D NPNP A NPNP NVP V VP NP VVP NP NP VN Maulwurf; Krterich, Ratte, Pu, I-Ah, HonigtopfD der, den, die, einenV schlft, bewacht, schenktA kranken, leeren

    Die Regeln lassen sich per Klammerung noch weiter zusammenfassen.

    2) SchreibenSieeinBaumdiagrammfrdenfolgendenSatz:

    DerKrterichkaufteinengelbenWohnwagen.

    kau

    V

    VP

    NP

    einen

    gelben Wohnwagen

    D NP

    A N

    Der

    D

    NP

    S

    N

    Krterich kau

    V

    VP

    NP

    einen

    gelben Wohnwagen

    D NP

    A N

    Der

    D

    NP

    S

    N

    Krterich

  • Kapitel 2

    3) DerfolgendeSatzistmehrdeutig.WeisenSiejederLesarteinenStrukturbaumzu:

    KaninchentrifftseinevielenVerwandtenundBekannten.

    a)

    b)

    tri

    V

    VP

    NP

    seine

    vielen

    D NP

    Q1

    Verwandten Bekannten

    NP

    N Konj. N

    NP

    S

    N

    Kaninchen

    und

    tri

    V

    VP

    NP

    seine

    vielen

    D NP

    Q1

    Verwandten Bekannten

    NP

    N Konj. N

    NP

    S

    N

    Kaninchen

    und

    tri

    V

    VP

    NP

    seine

    vielen

    D NP

    Verwandten Bekannten

    NP

    Q

    Konj.

    N N

    NP

    NP

    S

    N

    Kaninchen

    und

    tri

    V

    VP

    NP

    seine

    vielen

    D NP

    Verwandten Bekannten

    NP

    Q

    Konj.

    N N

    NP

    NP

    S

    N

    Kaninchen

    und

  • Kapitel 2

    Abschnitt .

    1) WiesiehtderLexikon-EintragfrdiefolgendenVerbenaus:

    a) schlagenb) bekommenc) rennend) schenken

    a) schlagen Argumentstruktur: 1 2 -Raster: AGENS PATIENS syntaktische Struktur: NP NP referenzieller Index: i j

    b) bekommen Argumentstruktur: 1 2 -Raster: REZIPIENT THEMA syntaktische Struktur: NP NP referenzieller Index: i j

    c) rennen Argumentstruktur: 1 -Raster: AGENS syntaktische Struktur: NP referenzieller Index: i

    d) schenken Argumentstruktur: 1 2 3 -Raster: AGENS REZIPIENT THEMA syntaktische Struktur: NP NP NP referenzieller Index: i j k

    2) FormulierenSiedas-Kriterium.

    -Kriterium:a) Jedes Argument muss genau eine -Rolle erhalten.b) Jede -Rolle muss genau einem Argument zugewiesen werden.

  • Kapitel 2

    3) DiefolgendenSatzstrukturenscheinendemTheta-Kriteriumzuwiderspre-chen:

    a)Harry und RonbesuchendiemaulendeMyrte.b)PeevesbewirftRon und HerminemitTintenfssern.c)Filchhasst und verachtetjedenSchler.

    FindenSieeineLsung.

    Das Verb besuchen in (3a) weist zwei -Rollen zu: AGENS und BENEFIZIENT. Der Satz enthlt aber drei NPs: Harry, Ron und die maulende Myrte. Der Satz ist den-noch grammatisch, weil das Verb die -Rolle AGENS zwei durch eine Konjunktion miteinander verbundenen NPs (Harry und Ron) zuweist, die hierdurch eine (kom-plexe) NP bilden. Damit ist das -Kriterium nicht verletzt. Ebenso wird in (3b) die -Rolle PATIENS der komplexen NP Ron und Hermine zugewiesen. hasst und verachtet in (3c) wird als komplexes Verb analysiert, das eine -Rolle EXPERIENCER und eine -Rolle PATIENS zuweist. Der Satz enthlt zwei NPs, Filch und jeden Schler, denen diese -Rollen zugewiesen werden knnen. Damit ist der Satz gram-matisch.

    4) WelcheBeziehungbestehtzwischendenfolgendenSatzpaaren:

    1) a) HarryffnetdieTr.b) DieTrffnetsich.

    2) a) SnapekochteinenZaubertrank.b) DerZaubertrankkocht.

    3) a) HarryberlisteteinenDrachen.b) DerDrachewirdberlistet.

    Die Verben in den Beispielen (1-2) haben jeweils zwei Lexikoneintrge. Zum einen nehmen sie zwei Argumente, denen sie die -Rollen AGENS (der Subjekt-NP) und THEMA (der Objekt-NP) zuweisen (vgl. a); zum anderen knnen sie als einstellige Verben realisiert werden, die nur der Subjekt-NP eine -Rolle (THEMA) zuweisen (vgl. b). In (3a) liegt ein Aktiv-Verb vor, in (3b) das entsprechende Passiv-Verb. Ein Passiv-Verb weist keine -Rolle AGENS zu; die -Rolle THEMA erhlt die Subjekt-NP. Die Beziehung zwischen (3a) und (3b) ist deshalb dieselbe wie in (1/2a) zu (1/2b).

  • 10 Kapitel 2

    5) WassindExpletivpronomina?

    Expletivpronomina sind semantisch leere Pronomina, die in der Subjekt-Position von Verben stehen, die keine -Rollen zuweisen (regnen, schneien, strmen etc.). Dies schreibt das erweiterte Projektionsprinzip vor, das besagt, dass alle Stze ein Subjekt enthalten mssen.

    6) Erklren Sie den Grammatikalittsunterschied zwischen dem lateinischenunddemenglischenSatz:

    a) Puellamamat. (puellam:Akk.Sg.zupuella:dasMdchen; amat:3.Sg.ind.akt.Prsenszuamare:lieben)b) *lovesagirl.

    Das Lateinische ist eine pro-drop-Sprache, d. h., es lsst ein phonetisch leeres Sub-jekt-Pronomen pro zu. Der Satz in (a) muss daher wie folgt analysiert werden:

    pro puellam amat.

    Das Englische ist keine pro-drop-Sprache. Phonetisch leere Subjekte sind nicht er-laubt. Der Satz in (b) ist deshalb ungrammatisch.

    7) WasverstehtmanunterTopic-Drop?GebenSieBeispiele.

    Man spricht von Topic-Drop, wenn ein Argument des Verbs durch ein phonetisch leeres Pronomen ersetzt wird. Das Pronomen muss sich aus dem verbalen oder nicht verbalen Kontext rekonstruieren lassen:

    Was tut Filch? schlft.

    Das Pronomen muss an die Satzspitze verschoben werden, andernfalls ist der Satz ungrammatisch:

    Was ist mit Dumbledore geschehen?Den / hat Snape gettet.Snape hat ihn /* gettet.

  • 11Kapitel 2

    Abschnitt .

    Abschnitt2.7.1

    1) FormulierenSiedasX-Bar-Schema.

    X-Bar-Schema:a) Jede Phrase hat einen Kopf. Der Kopf muss ein terminaler Knoten sein.b) Die Ebenen X, X und XP sind universal.c) Die Position des Kopfes in Relation zu seinen Komplementen ist sprachspezi-

    fisch verschieden.

    2) ZeichnenSieStrukturbumefrfolgendeAusdrcke.WasflltIhnenauf?

    a) (weilPu)heuteI-Ahbesuchthat.b) FerkelsAngstvordemHeffalumpc) (Puist)ziemlichstolzaufFerkel.d) (Ferkelwohnt)nahebeiPu.

    NP, VP, AP und PP weisen alle dieselbe interne Struktur auf.

    VPa) b)

    NP

    V'

    heute

    besucht hatI-Ah

    V

    Spec

    NP

    N

    N'

    Ferkels

    vor dem HealumpAngst

    PP

    Spec

    VPa) b)

    NP

    V'

    heute

    besucht hatI-Ah

    V

    Spec

    NP

    N

    N'

    Ferkels

    vor dem HealumpAngst

    PP

    Spec

    c) d) PP

    P

    P'

    nahe

    Pubei

    NP

    Spec

    AP

    A

    A'

    ziemlich

    auf Ferkelstolz

    PP

    Spec

    c) d) PP

    P

    P'

    nahe

    Pubei

    NP

    Spec

    AP

    A

    A'

    ziemlich

    auf Ferkelstolz

    PP

    Spec

  • 1 Kapitel 2

    3) ErklrenSiedenGammatikalittsunterschied:

    a) einFreundvonPu,dergerneDistelnfrisstb) *einFreund,dergerneDistelnfrisst,vonPu

    In (b) nimmt die PP, die eigentlich Komplement von N ist, die Adjunktposition ein. Der Relativsatz, der eigentlich Adjunkt ist, wird in der Komplementposition reali-siert. Der Satz ist deshalb ungrammatisch.

    Abschnitt2.7.2

    1) WelcheArgumentesprechendafr,SalsIPundSalsCPzuinterpretieren?

    S und S werden durch folgende Regeln erzeugt:

    S C SS NP VP

    Beide Kategorien widersprechen dem X-Bar-Schema. S ist eine Projektion von S. Dem X-Bar-Schema zufolge sollte S ein terminaler Knoten sein. Dies ist aber nicht der Fall. S hat zwei Tchter: NP und VP. NP und VP sind ebenfalls keine termina-len Knoten, somit hat auch S keine Tochter, die ein terminaler Knoten ist. Seit den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts wird der Knoten AUX, der ursprnglich nur bei Verbformen eingesetzt wurde, die mit Hilfsverben gebildet werden, durch einen obligatorischen Knoten I ersetzt Auf I werden nicht nur Hilfsverben und Modalverben, sondern auch Flexionsendungen von Vollverben realisiert. I wird als Kopf von S angenommen, das als IP analysiert wird. I weist in der Tat Merkmale auf, die an die Kpfe der anderen Phrasen V, N, A und P erinnern:

    Auf I werden die Merkmale [AGR] (Kongruenz) und [TNS] (Tempus) reali-siert; diese bertragen sich von dort auf den ganzen Satz. Wenn I positiv fr [AGR] spezifiziert ist, liegt ein finiter Satz vor. Ist I fr [AGR] negativ spezifiziert, liegt ein infiniter Satz vor. Ist I fr [TNS] positiv spezifiziert, liegt ein fr [TNS] posi-tiv spezifizierter Satz vor; ist I fr [TNS] negativ spezifiziert, ist auch der ganze Satz fr [TNS] negativ spezifiziert. Das entspricht dem Kopf-Vererbungsprinzip.

    Die auf I realisierten Elemente lassen sich nur mit bestimmten VPs kombinie-ren. Werden kann nur mit einer Infinitiv-VP stehen; haben und sein lassen nur partizipiale VPs als Komplemente zu. Flexionsmorpheme stehen nur mit einem Verbstamm. Das erinnert an rektionale Eigenschaften von Verben und Prposi-

  • 13Kapitel 2

    tionen, die nur mit NPs kombiniert werden knnen, die in einem bestimmten Kasus stehen.

    Auch C weist Merkmale auf, die an die Kpfe der anderen Projektionen erin-nert. Auf C wird das Merkmal [Wh] (Fragesatz) realisiert, das von dort auf die ganze Phrase bertragen wird. Ist C fr [Wh] positiv spezifiziert, liegt ein Fragesatz vor; ist C fr [Wh] negativ spezifiziert, liegt kein Fragesatz vor. Dies entspricht dem Kopf-Vererbungsprinzip. Zudem weisen die auf C realisierten Elemente rektionale Eigenschaften auf. um lsst sich zum Beispiel nur mit infiniten Stzen kombinieren, dass nur mit finiten.

    2) ZeichnenSieeinenStrukturbaumfrfolgendeStze:

    a) ChemluthliebtFredda.b) (Blaubrfragtsich)oberdenGallertprinzenwiedertrifft.c) (DasPublikumjubelt)weilBlaubrdenStollentrollbesiegt.

    (a) IP

    I

    I'

    -t

    VP

    DPV

    Fredda

    V'

    lieb-

    Chemluth

    Spec

    IP

    I

    I'

    -t

    VP

    DPV

    Fredda

    V'

    lieb-

    Chemluth

    Spec

  • 1 Kapitel 2

    (b)

    (c)

    3) WelchefunktionalenundwelchelexikalischenKategoriengibtes?

    Lexikalische Kategorien: V, N, A, PFunktionale Kategorien: C, I, Agr., D, (Q)

    VP

    DP

    V'

    den Gallertprinzen wiedertri-

    V

    IP

    I

    I'

    -t

    CP

    C

    C'

    ob

    er

    Spec

    VP

    DP

    V'

    den Gallertprinzen wiedertri-

    V

    IP

    I

    I'

    -t

    CP

    C

    C'

    ob

    er

    Spec

    VP

    DP

    V'

    den Stollentroll besieg-

    V

    IP

    I

    I'

    -t

    CP

    C

    C'

    weil

    Blaubr

    Spec

    VP

    DP

    V'

    den Stollentroll besieg-

    V

    IP

    I

    I'

    -t

    CP

    C

    C'

    weil

    Blaubr

    Spec

  • 1Kapitel 2

    4) WorinunterscheidensichlexikalischevonfunktionalenKategorien?

    Lexikalische Kategorien Funktionale KategorienWrter von diesem Typ haben eine semantische Bedeutung; sie bezeichnen Personen, Lnder, Dinge (N), Aktionen wie geben, lachen, trinken (V) oder Eigenschaften wie grn, klein (A).

    Elemente von diesem Typ haben keine Bedeutung und weisen keine -Rollen zu. Vielmehr legen sie grammatisch relevante Informationen wie Tempus, Definitheit und Kongruenzmerkmale fest.

    Sie bilden offene Klassen, d.h., es knnen immer neue Wrter hinzukommen.

    Elemente von diesem Typ bilden eine geschlossene Klasse. Neue Is, Cs und Ds entstehen erst nach jahrzehnte- oder jahrhunderte-langem Sprachwandel.

    V, N und A knnen verschiedene Phrasen als Komplement neh-men. Subkategorisierung ist ein wortspezifisches Merkmal: Subka-tegorisierungseigenschaften werden deshalb im Lexikon festgelegt.

    Elemente von diesem Typ lassen nur jeweils eine Kategorie als Komplement zu.

    Lexikalische Kategorien weisen keine -Rollen zu.

    5) ZeichnenSieStrukturbumezuden folgendenStrukturen.Was fllt Ihnenauf?

    a) BlaubrfrchtetdieWaldspinnenhexe.b) BlaubrsFurchtvorderWaldspinnenhexe

  • 1 Kapitel 2

    (a)

    (b)

    IP und DP weisen dieselbe interne Struktur auf.

    6) Welche Argumente sprechen dafr und welche dagegen, Prpositionen zudenfunktionalenKategorienzuzhlen?

    Prpositionen haben einige Eigenschaften mit funktionalen Kategorien gemein-sam:

    Prpositionen sind weder fr [N] noch fr [V] positiv spezifiziert. Prpositionen bilden eine geschlossene Klasse. Prpositionen selegieren nur eine Kategorie als Argument: N.

    Prpositionen haben aber auch eine lexikalische Bedeutung. Diese Eigenschaft ha-ben sie mit den lexikalischen Kategorien gemeinsam; sie spricht dagegen, sie als funktionale Kategorien zu charakterisieren.

    IP

    I

    I'

    [+AGR][+TNS]

    -t

    VP

    DPV

    die Waldspinnenhexe

    V'

    frchte-

    Blaubr

    Spec

    IP

    I

    I'

    [+AGR][+TNS]

    -t

    VP

    DPV

    die Waldspinnenhexe

    V'

    frchte-

    Blaubr

    Spec

    DP

    D

    D'

    [+AGR][+POSS]

    -s

    NP

    PPN

    vor derWaldspinnenhexe

    N'

    Furcht

    Blaubr-

    Spec

    DP

    D

    D'

    [+AGR][+POSS]

    -s

    NP

    PPN

    vor derWaldspinnenhexe

    N'

    Furcht

    Blaubr-

    Spec

  • Kapitel 3

    1) BegrndenSie,warumderSubjektkasusvonIzugewiesenwird.

    Nominativsubjekte kommen nur in finiten Stzen vor. In infiniten Stzen sind sie ungrammatisch. Es sind die Eigenschaften des I-Kopfes, die festlegen, ob ein Satz finit oder infinit ist. Also muss es der I-Kopf sein, der dem Subjekt den Kasus zu-weist.

    2) WassindECM-Konstruktionen?

    ECM (Exceptional Case Marking)-Verben haben die besondere Eigenschaft, dass sie in ihr Satzkomplement hineinregieren knnen und der DP in der [Spec IP]- bzw. [Spec AgrP]-Position von auen Kasus zuweisen knnen. Da der I- bzw Agr-Kopf leer ist, kann er selbst keinen Kasus an die Spec-Position zuweisen.

    3) BetrachtenSiediefolgendenStze.WiebekommendieDPsihrenKasus?

    a) RonliebtHermine.b) HarryliebtdieSchwesterseinesbestenFreundes.c) DieSchlerlebenineinemSchloss.d) HarrysiehtFilchschlafen.e) HerminehltProfessorTrelawneyfreineSchwindlerin.

    (a) Der I-Kopf weist der DP Ron ihren Kasus (Nominativ) zu.Der V-Kopf liebt weist der DP Hermine ihren Kasus (Akkusativ) zu.

    (b) Der I-Kopf weist der DP Harry ihren Kasus (Nominativ) zu.Der V-Kopf liebt weist der DP die Schwester ihren Kasus (Akkusativ) zu.Der N-Kopf Schwester weist der DP seines besten Freundes den Kasus (Geni-tiv) zu.

    (c) Der I-Kopf weist der DP die Schler ihren Kasus (Nominativ) zu.Der P-Kopf in weist der DP einem Schloss den Kasus (Dativ) zu.

    (d) Der I-Kopf weist der DP Harry den Kasus Nominativ zu.Das Verb sieht ist ein ECM-Verb. Es kann deshalb in die infinite IP Filch schlafen hineinregieren und dem Satzsubjekt Filch in [Spec IP] den Kasus (Akkusativ) zuweisen. Die infinite Verbform schlafen kann selbst keinen Kasus zuweisen.

  • 1 Kapitel 3

    (e) Der I-Kopf weist der DP Hermine den Kasus (Nominativ) zu. Das Verb hlt nimmt eine Small Clause zum Komplement, die die Projektion eines funktio-nalen Kopfes Agr ist. Agr kann seiner [Spec]-Position keinen Kasus zuweisen. Der Satz ist grammatisch, weil die DP Professor Trelawney in [Spec AgrP] ihren Kasus (Akkusativ) vom Verb erhlt.

    4) DieStze(a-c)sindgrammatisch,diein(d-f)nicht.ErklrenSie,warum.

    a) HarrysiehtFilchschlafen.b) HarryhltProfessorBinnsfreinenSchnarchsack.c) HarryprefersforSnapetoresign.d) *Harrysieht,dassFilchschlafen.e) *HarryhltdassProfessorsBinnseinenSchnarchsack.f) *SnapetoresignHarryprefers.

    In (d) interveniert der C-Kopf dass zwischen dem ECM-Verb sieht und der Subjekt-DP Filch. Diese steht in der [Spec IP]-Position des eingebetteten Satzes. In der Position kann sie aber keinen Kasus erhalten, weil der I-Kopf fr [AGR] negativ spezifiziert, deshalb schwach ist und nach [Spec IP] keinen Kasus zuweisen kann. Die DP erhlt keinen Kasus. Der Satz verletzt den Kasusfilter und ist deshalb un-grammatisch.

    In (e) interveniert der C-Kopf dass zwischen dem Verb hlt und der Subjekt-DP Professor Binns des eingebetteten Satzes. Professor Binns einen Schnarchsack ist eine Small Clause, also eine AgrP. Der Kopf Agr ist schwach und kann [Spec Agr] kei-nen Kasus zuweisen. Die DP Professor Binns steht in einer Position, in der ihr kein Kasus zugewiesen werden kann. Der Satz verletzt den Kasusfilter und ist deshalb ungrammatisch.

    In (f) wurde der Infinitivsatz an die Satzspitze verschoben. Die Subjekt-DP des Infinitivsatzes steht in einer Position, in der sie keinen Kasus bekommen kann. Sie ist nicht adjazent zu der DP prefers, die dies im Prinzip knnte. Die IP selbst ist fr [AGR] negativ spezifiziert, deshalb schwach und kann [Spec IP] keinen Kasus zuweisen. Der Satz verletzt den Kasusfilter und ist deshalb ungrammatisch.

    5) BetrachtenSiediebeidendemLehrwerk redderationemIentnommenenlateinischensowiediedazugehrigenenglischenBeispielstzeunderklrenSiedieGrammatikalittsunterschiede:

    a) Cornelia serpentem inhorto videt. LateinCornelia-Nom Schlange-Akk inGarten-Abl siehtCorneliasiehtimGarteneineSchlange.

  • 1Kapitel 3

    b) Cornelia inhorto serpentem videt.c) Corneliaseesasnakeinthegarden. Englischd) *Corneliaseesinthegardenasnake.

    Im Englischen mssen (anders als im Lateinischen) Kopf und Komplement adja-zent sein, d.h., das Komplement muss direkt neben dem Kopf realisiert werden. Dies ist in (4d) nicht der Fall. Der Satz ist deshalb ungrammatisch.

    6) WarumsinddieStrukturen(a)bis(c)grammatisch,nichtaber(d)?

    a) HarrybelievesthatDobbyishonest. Englischb) HarrysbeliefthatDobbyishonest.c) HarrybelievesDobbytobehonest.d) *HarrysbeliefDobbytobehonest.

    (d) ist ungrammatisch, weil die Subjekt-DP des Infinitivsatzes in einer Position steht, in der sie keinen Kasus erhlt. Der I-Kopf des Infinitivsatzes ist fr [AGR] negativ spezifiziert und kann deshalb [Spec IP] keinen Kasus zuweisen. Der N-Kopf, von dem der Infinitivsatz abhngt, kann im Englischen ebenfalls keinen Kasus zuweisen. Der Satz verletzt den Kasusfilter.

  • Kapitel

    1) WelchessinddiedreiPrinzipienderBindungstheorie?

    Prinzip A: Eine Anapher muss in ihrer Rektionskategorie gebunden sein.Prinzip B: Ein Pronomen muss in seiner Rektionskategorie frei sein.Prinzip C: Ein referenzieller Ausdruck (R-Ausdruck) muss berall frei sein.

    2) WelcherKnoten c-kommandiertB?Welcher F?WarumkannDFnicht c-kommandieren?

    E c-kommandiert B.G c-kommandiert F.D kann F nicht c-kommandieren, weil der nchsthhere Knoten, der D dominiert (B), F nicht dominiert.

    3) BestimmenSiedieReferenzmglichkeitenderAnaphernundPronominaindenfolgendenStzen:

    a) Lupinsagt,dassereinWerwolfist.b) Ersagt,dassLupineinWerwolfist.c) Harryglaubt,dassGilderoysichmag.d) Harryglaubt,dassGilderoyihnmag.

    Das Pronomen er in (a) kann auf Lupin oder eine andere Person (Greyback u. a.) verweisen.Das Pronomen er in (b) kann nicht auf Lupin verweisen.Das Reflexivpronomen sich in (c) muss mit Gilderoy koindiziert werden.Das Pronomen ihn in (d) kann mit Harry koindiziert werden, kann aber auch auf eine andere Person verweisen.

    C

    B

    D G

    H I

    A

    F

    E

    C

    B

    D G

    H I

    A

    F

    E

  • 1Kapitel 4

    4) ErklrenSiedieGrammatikalittsunterschiedeindenfolgendenStzen:

    a) Gilderoyifindetsichitoll.b) *Gilderoyifindetihnitoll.c) ErifindetGilderoyjtoll.d) *ErifindetGilderoyitoll.e) HermineibewundertGilderoysjBcherbersichselbstj.f) *HermineibewundertGilderoysjBcherbersichselbsti.g) GilderoyibewundertdieBcherbersichselbsti.h) *GilderoyibewundertdieBcherberihni.

    (b) ist ungrammatisch, weil ihn ein Pronomen ist, das innerhalb seiner Rektions-kategorie frei sein muss. Es darf mit keiner DP innerhalb des Satzes koindiziert werden. In (b) liegt eine Verletzung des Prinzips B der Bindungstheorie vor.

    (d) ist ungrammatisch, weil Gilderoy ein R-Ausdruck ist. R-Ausdrcke drfen in-nerhalb desselben Satzes nicht gebunden sein. (d) verletzt Prinzip C der Bindungstheorie.

    (f) ist ungrammatisch, weil sich selbst eine Anapher ist, die innerhalb ihrer Rektionskategorie gebunden sein muss. sich selbst ist mit der DP Hermine ko-referent, welche auerhalb der Rektionskategorie (die DP Gilderoys Bcher ber sich selbst) liegt. Der Satz verletzt Prinzip A der Bindungstheorie.

    (h) ist ungrammatisch, weil ihn ein Pronomen ist, das in seiner Rektionskategorie frei sein muss. Die Rektionskategorie des Pronomens kann aber nicht die DP die Bcher ber ihn sein, weil diese kein Subjekt enthlt. Die nchsthhere mg-liche Rektionskategorie ist der ganze Satz. (h) verletzt deshalb Prinzip B der Bindungstheorie.

  • Kapitel

    1) WelcheArgumentesprechendafr,inderfolgendenStruktureinphonetischleeresPROalsSubjektdesInfinitivsatzesanzunehmen?

    Harryfreutsich,Hagridzubesuchen.

    Das Verb besuchen weist zwei -Rollen zu: AGENS und BENEFIZIENT. Gbe es in dem Infinitivsatz kein Subjekt, so knnte das Verb seine externe -Rolle nicht verge-ben und wrde somit das -Kriterium verletzen. Ein subjektloser Satz wrde zudem das erweiterte Projektionsprinzip verletzen, das vorschreibt, dass Stze grundstz-lich ein Subjekt haben mssen. berdies wird auch im eingebetteten Satz intuitiv ein Subjekt mitverstanden. Derjenige, der Hagrid besucht, ist Harry.

    2) ErklrenSiedenGrammatikalittsunterschiedindenfolgendenStrukturen:

    a) SnapebefiehltHarry,seinBuchberZaubertrnkezuholen.b) *SnapebefiehltHarry,erseinBuchberZaubertrnkezuholen.c) *SnapebefiehltHarry,dassPROseinBuchberZaubertrnkeholt.d) SnapebefiehltHarry,dasserseinBuchberZaubertrnkeholt.

    (b) ist ungrammatisch, weil die Subjekt-DP des eingebetteten Satzes in einer Position steht, in der sie keinen Kasus erhalten kann. Der Satz ist fr [AGR] nega-tiv spezifiziert; der I-Kopf kann deshalb [Spec IP] keinen Kasus zuweisen. Das Verb befiehlt ist kein ECM-Verb; es nimmt eine CP und keine IP zum Komplement und kann nicht in [Spec IP] hineinregieren. Der Satz verletzt den Kasusfilter.

    Das Pronomen PRO in (c) steht in einer Position, in der es einen Kasus erhlt. Der eingebettete Satz ist fr [AGR] positiv spezifiziert. Der I-Kopf kann deshalb [Spec IP] Kasus zuweisen. Kasuszuweisung erfolgt unter Rektion. PRO ist aber nur in unregierten Positionen zugelassen. Das besagt das PRO-Theorem. (c) verletzt das PRO-Theorem und ist deshalb ungrammatisch.

    3) LeitenSiedasPRO-TheoremausdenPrinzipienderBindungstheorieab.

    PRO ist eine pronominale Anapher, d.h., PRO ist sowohl fr das Merkmal [ana-phorisch] als auch fr das Merkmal [pronominal] positiv spezifiziert.

  • 3Kapitel 5

    Nach Prinzip A der Bindungstheorie mssen Anaphern in ihrer Rektionskategorie gebunden sein; nach Prinzip B mssen Pronomina in ihrer Rektionskategorie frei sein.

    Wie kann PRO in seiner Rektionskategorie gleichzeitig gebunden und frei sein? Der Widerspruch wird aufgehoben, wenn man annimmt, dass PRO berhaupt kei-ne Rektionskategorie hat. Dies ist in der Tat der Fall: PRO ist nur in Positionen zugelassen, die nicht regiert sind. Eine Kategorie, die nicht regiert ist, hat keine Rektionskategorie. Daraus folgt das PRO-Theorem: PRO muss unregiert sein.

    4) WasverstehtmanunterSubjektkontrolle,wasunterObjektkontrolle?Erlu-ternSieanhandvonBeispielen.

    Wenn das Subjekt des Hauptsatzes das PRO-Subjekt des eingebetteten Satzes kont-rolliert, spricht man von Subjektkontrolle.

    Beispiel: Harryi verspricht Hermine, PROi Hagrid zu besuchen.Wenn das Objekt des Hauptsatzes das PRO-Subjekt des eingebetteten Satzes

    kontrolliert, spricht man von Objekt-Kontrolle.Beispiel: Harry bittet Herminei, PROi Hagrid zu besuchen.

    5) BestimmenSiedieReferenzmglichkeitenvonPROindenfolgendenStzen.Worinunterscheidensich(a)und(b)?

    a) Harryfindetessinnvoll,[PROHausaufgabenzumachen].b) HarryhatkeineLust,[PROHausaufgabenzumachen].

    In (a) liegt ein arbitrres PRO vor. D.h., PRO kann sich auf Harry beziehen oder aber auf eine unbestimmte Person. Man sagt auch, dass Harry PRO optional kont-rolliert.

    In (b) kann sich PRO nur auf Harry beziehen. Man sagt auch, dass Harry PRO obligatorisch kontrolliert.

    6) WarumkanndasPROimfolgendenSatznichtmitHerminekoreferentsein?

    HerminesKaterversucht,PRORonsRattezufangen.

    Es gibt eine konfigurationale Beschrnkung fr Kontrolle: Der Kontrollierer muss PRO c-kommandieren. PRO wird jedoch nicht von der DP Hermine c-komman-diert, die in der [Spec DP]-Position des Subjekts des Hauptsatzes realisiert wird, sondern nur von der ganzen DP Hermines Kater.

  • Kapitel

    Abschnitt .1

    1) WarumsinddiefolgendenenglischenStzeungrammatisch?

    a) *ItwaskilledMedusa.b) *ItwasrewardedPhilemon.c) *ItwaslovedIo.

    Passivverben knnen keinen Kasus zuweisen. Die Objekt-DPs in (a), (b) und (c) stehen in einer Position, in der sie keinen Kasus erhalten. Die Stze verletzen den Kasusfilter.

    2) WasistdieD-StrukturundwasdieS-StrukturderfolgendenStze?ZeichnenSie Strukturbume.Wie bekommen dieDPsKasus?Wie werden ihnen -Rollenzugewiesen?

    a) Polyphemwirdgeblendet.b) OrpheusscheintEurydikezulieben.c) Herascheintbeleidigtzusein.

    (a) D-Struktur:

    Spec

    e VP

    V

    V'

    Poylphem geblendet

    DP

    IP

    I

    I'

    wird

    Spec

    e VP

    V

    V'

    Poylphem geblendet

    DP

    IP

    I

    I'

    wird

  • Kapitel 6

    S-Struktur:

    Die DP Polyphem muss auf der S-Struktur aus der Objektposition in die Subjekt-position nach [Spec IP] bewegt werden, um dort Kasus zu erhalten, denn das passivische Verb geblendet vergibt keinen Kasus.

    (b) D-Struktur

    Spec

    Polyphemi VP

    V

    V'

    ti geblendet

    DP

    IP

    I

    I'

    wird

    Spec

    Polyphemi VP

    V

    V'

    ti geblendet

    DP

    IP

    I

    I'

    wird

    Orpheus

    Spec

    IP

    I

    I'

    Eurydike zu lieben[-AGR][-TNS]

    VP

    VP

    V

    V'

    schein-

    Spec

    e

    IP

    I

    I'

    -t

    Orpheus

    Spec

    IP

    I

    I'

    Eurydike zu lieben[-AGR][-TNS]

    VP

    VP

    V

    V'

    schein-

    Spec

    e

    IP

    I

    I'

    -t

  • Kapitel 6

    S-Struktur

    Die DP Orpheus erhlt vom leeren I-Kopf des eingebetteten Satzes keinen Kasus. Erst nachdem sie in die [Spec IP]-Position bewegt wurde, erhlt die DP den Nomi-nativ. Die Theta-Rolle erhlt die DP bereits auf der D-Struktur; scheinen vergibt keine Theta-Rolle an die Subjekt-Position.

    ti

    Spec

    IP

    I

    I'

    Eurydike zu lieben[-AGR][-TNS]

    VP

    VP

    V

    V'

    schein-

    Spec

    Orpheusi

    IP

    I

    I'

    -t

    ti

    Spec

    IP

    I

    I'

    Eurydike zu lieben[-AGR][-TNS]

    VP

    VP

    V

    V'

    schein-

    Spec

    Orpheusi

    IP

    I

    I'

    -t

  • Kapitel 6

    (c) D-Struktur

    Hera

    I'

    I

    V'

    DP

    beleidigt zu sein

    V

    [PASS]

    VP

    Spec

    IP

    VP

    V'

    V

    schein-

    IP

    I'

    I

    -t

    e

    Spec

    e

    Hera

    I'

    I

    V'

    DP

    beleidigt zu sein

    V

    [PASS]

    VP

    Spec

    IP

    VP

    V'

    V

    schein-

    IP

    I'

    I

    -t

    e

    Spec

    e

  • Kapitel 6

    S-Struktur:

    Die DP Hera wird zunchst in die Subjektposition des eingebetteten Satzes verscho-ben. Das Passivverb vergibt hierher aber keinen Kasus. Um den Nominativ (von dem Verb scheinen) zu erhalten, rckt die DP weiter bis in die Subjektposition des bergeordneten Satzes. Die -Rolle erhlt die DP bereits in der Basisposition.

    3) WasbesagtBurziosGeneralisierung?

    a) Verben, die keine externe -Rolle vergeben, weisen keinen strukturellen Kasus zu.

    b) Verben, die keinen strukturellen Kasus zuweisen, vergeben keine externe -Rolle.

    t'

    I'

    I

    V'

    DP

    beleidigt zu sein

    V

    [PASS]

    VP

    Spec

    IP

    VP

    V'

    V

    schein-

    IP

    I'

    I

    -t

    Herai

    Spec

    ti

    t'

    I'

    I

    V'

    DP

    beleidigt zu sein

    V

    [PASS]

    VP

    Spec

    IP

    VP

    V'

    V

    schein-

    IP

    I'

    I

    -t

    Herai

    Spec

    ti

  • Kapitel 6

    4) ErklrenSiedieSyntaxderfolgendenStze.ArgumentierenSieaufderBasisvonBurziosGeneralisierungundUTAH.

    a) DieSonneschmilztdenSchnee.b) DerSchneeschmilzt.c) JohannstrztdenBauminsWasser.d) DerBaumstrztinsWasser.

    Die Verben schmilzt und strzt in (b) und (d) weisen ihren Subjekt-DPs dieselbe -Rolle zu, die auch die Verben in (a) und (c) ihren Objekten zuweisen: THEMA. Die Hypothese der uniformen Theta-Zuweisung besagt, dass dieselbe thematische Rolle auf der D-Struktur immer derselben Position zugewiesen werden muss. Die Verben in (b) und (d) weisen zudem der jeweiligen Subjekt-Position keine -Rolle zu. Burzios Generalisierung zufolge knnen sie demnach der Objekt-Position kei-nen Kasus zuweisen. Das bedeutet, dass die Subjekt-DPs der Schnee und der Baum in der D-Struktur die Objekt-Position einnehmen mssen. Von dort mssen sie aber in eine andere Position weiterbewegt werden, damit der Kasusfilter nicht ver-letzt wird. Die einzige Kasusposition, die in Frage kommt, ist die Subjekt-Position, die ihrerseits keine -Position ist.

    5) UntersuchenSieanhandderTests,welchesergativeundwelchesunergativeVerbensind.

    a) ertrinkenb) erkrankenc) trumend) verblhene) landen

    Perfekt:a) Sie *hat / ist ertrunken. Ergativb) Sie *hat / ist erkrankt. Ergativc) Sie hat / * ist getrumt. Unergativd) Sie *hat / ist verblht. Ergative) Sie *hat / ist gelandet. Ergativ

  • 30 Kapitel 6

    Partizip II:a) die ertrunkenen Khe Ergativb) die erkrankte Lehrerin Ergativc) *das getrumte Kind Unergativd) die verblhte Blume Ergative) ?das gelandete Flugzeug Ergativ

    Unpersnliches Passiv:a) *Es wird ertrunken. Ergativb) *Es wird erkrankt. Ergativc) Es wird getrumt. Unergativd) *Es wird verblht. Ergative) *Es wird gelandet. Ergativ

    Substantivierung auf -er:a) *Ertrinker Ergativb) *Erkranker Ergativc) Trumer Unergativd) *Verblher Ergative) *Lander Ergativ

    Abschnitt .

    1) StellenSiedieD-StrukturunddieS-StrukturderfolgendenStzedar:

    a) WerhatDumbledoregettet?b) WenhatDobbygewarnt?c) WelchemSchlerhatMoodygeholfen?d) WelchenBriefanFilchhatHarrygelesen?

  • 31Kapitel 6

    (a) D-Struktur:

    S-Struktur:

    CP

    C

    C'Spec

    IP

    I

    I'

    wer

    Dumbledore gettethat

    VP

    Spec

    CP

    C

    C'Spec

    IP

    I

    I'

    wer

    Dumbledore gettethat

    VP

    Spec

    CP

    C

    C'Spec

    IP

    I

    I'

    ti

    Dumbledore gettettj

    VP

    hatj Spec

    weri

    CP

    C

    C'Spec

    IP

    I

    I'

    ti

    Dumbledore gettettj

    VP

    hatj Spec

    weri

  • 3 Kapitel 6

    (b) D-Struktur

    S-Struktur:

    CP

    Dobby

    wen

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    hat

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    gewarnt

    V

    CP

    Dobby

    wen

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    hat

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    gewarnt

    V

    CP

    Dobby

    ti

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    tj

    I

    hatj

    weni IP

    Spec

    DP

    V'

    gewarnt

    V

    CP

    Dobby

    ti

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    tj

    I

    hatj

    weni IP

    Spec

    DP

    V'

    gewarnt

    V

  • 33Kapitel 6

    (c) D-Struktur:

    S-Struktur:

    CP

    Moody

    welchem Schler

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    hat

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    geholfen

    V

    CP

    Moody

    welchem Schler

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    hat

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    geholfen

    V

    CP

    Moody

    welchem Schleri

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    tj

    I

    ti

    hatj

    IP

    Spec

    DP

    V'

    geholfen

    V

    CP

    Moody

    welchem Schleri

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    tj

    I

    ti

    hatj

    IP

    Spec

    DP

    V'

    geholfen

    V

  • 3 Kapitel 6

    (d) D-Struktur:

    S-Struktur:

    CP

    Harry

    welchen Brief an Filch

    C'

    C

    88,639 Pt

    VP

    I'Spec

    hat

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    gelesen

    V

    CP

    Harry

    welchen Brief an Filch

    C'

    C

    88,639 Pt

    VP

    I'Spec

    hat

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    gelesen

    V

    CP

    Harry

    welchen Brief an Filchi

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    tj

    I

    ti

    hatj

    IP

    Spec

    DP

    V'

    gelesen

    V

    CP

    Harry

    welchen Brief an Filchi

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    tj

    I

    ti

    hatj

    IP

    Spec

    DP

    V'

    gelesen

    V

  • 3Kapitel 6

    2) WelchessinddieUnterschiedezwischenDP-BewegungundWh-Bewegung?

    A-Bewegung (DP-Bewegung) A-Bewegung (Wh-Bewegung)1) Der Landeplatz ist eine A-Position

    ([Spec IP]).Der Landeplatz ist eine A-Position ([Spec CP]).

    2) DP-Spuren sind kasusunmarkiert. Wh-Spuren sind kasusmarkiert.3) Die DP-Spur ist eine Anapher, die in

    ihrer Rektionskategorie gebunden sein muss.

    Die Wh-Spur ist eine Variable, die innerhalb der Domne ihres Operators frei sein muss.

    4) DP-Bewegung ist ein lokaler Prozess. Wh-Bewegung ist ungebunden.

    3) WasbesagtdieSubjazenz-Bedingung?

    Eine Konstituente kann nicht ber mehr als zwei Grenzknoten hinweg bewegt wer-den. Grenzknoten sind IP und DP.

    4) WarumsinddiefolgendenStzeungrammatisch?

    a) *WelchenBriefanFilchglaubstduwerhatgelesen?b) *WerglaubstduwelchenZaubertrankhatgetrunken?c) *AnwemsagtNevillewerhatdenBeinklammerfluchausgebt?

    Um in ihre Zielposition, die [Spec CP]-Position des Matrixsatzes, zu gelangen, mssen die Wh-Phrasen zwei IP-Knoten berschreiten: den IP-Knoten des einge-betteten und den IP-Knoten des Matrixsatzes. Das ist der Subjazenz-Bedingung zufolge verboten. Die einzige Mglichkeit, die Stze zu retten, bestnde darin, die Wh-Phrasen welchen Brief, wer und an wem in der [Spec CP]-Position des jewei-ligen eingebetteten Satzes zwischenlanden zu lassen. Die [Spec CP] Positionen sind aber schon durch andere Wh-Phrasen besetzt. Die Ungrammatikalitt der Stze ist auf eine Subjazenz-Verletzung zurckzufhren.

    5) WieunterscheidensichdasDeutscheunddasItalienischebezglichderSub-jazenz-Bedingung?

    Im Deutschen sind IP und DP Grenzknoten, im Italienischen CP und DP.

  • 3 Kapitel 6

    6) Erklren Sie den Grammatikalittsunterschied zwischen den folgendenStzen:

    a) Wemglaubstdu,dassMollyeinenHeulergeschickthat?b) *Werglaubstdu,dassTantePetuniaeinenHeulergeschickthat?

    Das ECP besagt, dass Spuren streng regiert sein mssen. Eine Spur ist dann streng regiert, wenn ihr Regens eine lexikalische Kategorie ist oder aber wenn es ein Ante-zedens gibt, das sie bindet.

    In (a) regiert das Verb geschickt die Objekt-Spur. Verben sind lexikalische Kate-gorien; die Spur ist damit streng regiert. Der Satz gehorcht dem ECP und ist folglich grammatisch.

    In (b) regiert der Complementizer dass die Subjekt-Spur. Complementizer sind nicht lexikalische, sondern funktionale Kategorien. Prinzipiell kme auch die Spur in [Spec CP] als Regens in Frage. Der Minimalittsbedingung zufolge zhlt aber bei mehreren mglichen Regenten immer nur dasjenige Element, das der Spur am nchsten ist. Der Complementizer dass blockiert die Rektionsbeziehung zwischen den Spuren. Damit ist die Subjektspur nicht streng regiert; der Satz verletzt das ECP und ist ungrammatisch.

    Abschnitt .3

    1) GebenSiejezweiBeispielefrVerb-Erst,Verb-ZweitundVerb-Letzt-Stze.WhlenSiemglichstunterschiedlicheSatztypen.

    Verb-Erst:Strzt Gollum in den Schicksalsberg?Strzt Gollum einfach in den Schicksalsberg!Wre Gollum nur nicht in den Schicksalsberg gestrzt!Strzt Gollum in den Schicksalsberg, wird Saurons Macht gebrochen sein.Was ist mit Gollum geschehen? Ist in den Schicksalbsberg gestrzt.

    Verb-Zweit:Gollum strzt in den Schicksalsberg.Gollum strzt in den Schicksalsberg?Dann strzt Gollum in den Schicksalsberg.Wer strzt in den Schicksalsberg?Als strze Gollum in den Schicksalsberg.Gollum mge in den Schicksalsberg strzen.

  • 3Kapitel 6

    Verb-Letzt:weil Gollum in den Schicksalsberg strzt.

    2) GliedernSiedieStze.GebrauchenSiedastopologischeStellungsfeldermodellnachDrach.

    a) TrelawneyhatGreybackeineKristallkugelaufdenKopfgeworfen.b) HatTrelawneyGreybackeineKristallkugelaufdenKopfgeworfen?c) WirfGreybackeineKristallkugelaufdenKopf!d) EineKristallkugelhatTrelawneyGreybackaufdenKopfgeworfen.e) Harrysieht,dassTrelawneyGreybackeineKristallkugelaufdenKopf

    wirft.

    Vorfeld r. Satzkl. Mittelfeld l. Satzkl. NachfeldTrelawney hat G. eine Kristallkugel auf den Kopf geworfen.

    Hat T. G. eine Kristallkugel auf den Kopf

    geworfen?

    Wirf G. eine Kristallkugel auf den Kopf!Eine K. hat T. G. auf den Kopf geworfen.

    dass T. G. eine Kristallkugel auf den Kopf

    wirft.

    3) WelchesistdieD-StrukturundwelchesdieS-StrukturderfolgendenStze?

    a) RonliebtHermine.b) HarryhatChogeksst.

  • 3 Kapitel 6

    (a) D-Struktur:

    S-Struktur

    CP

    Ron

    Hermine

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    -t

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    lieb-

    V

    CP

    Ron

    Hermine

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    -t

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    lieb-

    V

    CP

    ti

    Hermine

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    t'j

    I

    Roni IP

    Spec

    DP

    V'

    tj

    DP

    liebtj

    CP

    ti

    Hermine

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    t'j

    I

    Roni IP

    Spec

    DP

    V'

    tj

    DP

    liebtj

  • 3Kapitel 6

    (b) D-Struktur:

    S-Struktur:

    CP

    Harry

    Cho

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    -t

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    geksst ha-

    V

    CP

    Harry

    Cho

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    -t

    I

    IP

    Spec

    DP

    V'

    geksst ha-

    V

    CP

    ti

    Cho

    C'

    C

    VP

    I'Spec

    t'j

    I

    Harryi IP

    Spec

    DP

    V'

    geksst tj

    V

    hatj

    CP

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    Cho

    C'

    C

    VP

    I'Spec

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    I

    Harryi IP

    Spec

    DP

    V'

    geksst tj

    V

    hatj

  • 0 Kapitel 6

    4) Was sprichtdafr, dieVerb-Letzt-Struktur als die zugrunde liegende Satz-strukturdesDeutschenanzunehmen?

    Viele Verbformen werden diskontinuierlich gebildet. Nur der finite Teil des Verbs erscheint in der Verb-Zweit-Position. Der nicht-finite Teil (Infinitive oder Parti-zipien) oder auch abtrennbare Partikeln stehen in der Verb-Letzt-Position. Man sagt auch, dass nur der finite Teil nach C bewegt wird, die nicht-finiten Teile ver-bleiben in der Basisposition. Dies belegen die folgenden Beispielstze:

    a) Der Richter wird den Krterich einsperren.b) Der Richter hat den Krterich eingesperrt.c) Der Richter sperrt den Krterich ein.

    5) WarumsinddiefolgendenStzeungrammatisch?

    a) *dass Ron hat sich von Lavender getrennt.b) *Ron dass sich von Lavender getrennt hat.

    In (a) wird das Hilfsverb hat nach C bewegt, obwohl diese Position schon von dem Complementizer dass besetzt ist. Es kann aber nur jeweils ein Element in einer Position realisiert werden.

    In (b) wird die Subjekt-DP nach [Spec CP] bewegt. In C ist aber nicht ein Verb, sondern ein Complementizer realisiert. Dieser Bewegungsprozess ist laut Gre-wendorf (1988) nur dann erlaubt, wenn in C ein flektiertes Element realisiert ist. Im Standarddeutschen sind Complementizer anders als im Bairischen nicht flektiert.

    Abschnitt .

    1) WarumhatinderfolgendenStrukturkeinScramblingstattgefunden?

    weilFilchdasZaubernschwerfllt.

    Das Verb schwerfallen ist ein ergatives Verb. Die DP das Zaubern befindet sich in ihrer D-strukturellen Position, nmlich in der Komplement-Position des Verbs. Sie erbt ihren Kasus von einem phonetisch leeren Expletivpronomen in der Subjekt-Position.

  • 1Kapitel 6

    2) ZeichnenSieeinenBaumfrdiefolgendeSatzstruktur:

    weilHagriddieEuleHarrygeschenkthat.

    weil Hagrid

    3) WelcheArgumentesprechendafr,ScramblingalseinenFallvonDP-Bewe-gungzuanalysieren?GebenSieBeispiele.

    Fanselow (1990) zeigt, dass sich Scrambling-Spuren ebenso wie Spuren von DP-Bewegung wie Anaphern verhalten. Anaphern mssen innerhalb der kleinsten CP gebunden sein, die die Anaphern selbst, ihr Regens und ein Subjekt enthlt. Fanselow erklrt dies am Beispiel von ECM-Konstruktionen. Subjekte von ECM-Konstruktionen knnen im Matrix-Satz gebunden sein. Ebenso ist es mglich, das Subjekt einer ECM-Konstruktion an die Matrix-IP zu scrambeln:

    weil Frodoi [sichi singen] hrt.weil sichi Frodoi [ti singen] hrt.

    Objekt-Anaphern knnen auch in einer ECM-Konstruktion nicht auerhalb des Satzes gebunden sein. Genauso knnen Objekte aus ECM-Konstruktionen nicht an die Matrix-IP gescrambelt werden:

    *weil Gollumi [Bilbo sichi bestehlen] lsst.*weil Gollumi Gandalf [Bilbo ti bestehlen] lsst.

    Die Beschrnkung gilt aber nur, wenn das Subjekt bereits auf der D-Struktur vor-handen ist d.h., dass Objekte von ergativischen und Passivstrukturen sehr wohl an die Satzspitze bewegt werden knnen:

    weil Frodoi [sichi ein Stck Lembas schmecken] lsst.weil sichi Frodoi [ti ein Stck Lembas schmecken] lsst.

    VP2

    VP1

    DP

    ti

    V'

    V

    geschenkt hat

    Harryi

    die Eule

    DP

    Spec

    VP2

    VP1

    DP

    ti

    V'

    V

    geschenkt hat

    Harryi

    die Eule

    DP

    Spec

  • Kapitel 6

    4) Welche Argumente sprechen dagegen, Scrambling als einen Fall vonWh-Bewegungzuanalysieren?GebenSieBeispiele.

    Es gibt zwar viele Gemeinsamkeiten zwischen Scrambling und Wh-Bewegung, aber auch viele Unterschiede:

    Wh-Bewegung ist Bewegung nach [Spec CP]. Es gibt nur eine [Spec CP]-Position. Deshalb kann nur jeweils ein Element dorthin bewegt werden. Liegt eine multiple Wh-Frage vor, mssen alle anderen Wh-Phrasen in situ bleiben:*Ich frage mich, wem was Gollum abgebissen hat.Demgegenber ist mehrfaches Scrambling mglich:Ich hoffe, dass Frodo den Ring niemand wegnehmen wird.Scrambling ist nur innerhalb von IP mglich (Generalisierung 1):

    *weil [IP Sauroni [IP ich glaube [CP dass jeder Bewohner von Mittelerde ti frchtet]]]

    Das gilt nicht fr Wh-Bewegung:

    Weni lie Gandalf [Sam ti begleiten]?Weni glaubt Gandalf [CP dass jeder Bewohner von Mittelerde ti frchtet?]

    Es ist verboten, eine Phrase ber den Bereich des nchsthheren Subjekts hinaus-zuscrambeln (Generalisierung 7):

    *weil ihni Gandalf [Sam ti begleiten] lie.

    Auch diese Beschrnkung gilt nicht fr Wh-Phrasen.Generalisierung 4 besagt, dass gerade Wh-Phrasen nicht gescrambelt werden

    drfen:

    Wemi hat [IP Elrond ti welchen Hinweis gegeben]???Wemi hat [IP welchen Hinweisj [IP Elrond ti tj gegeben]]?

    5) Wassprichtdafr,Scrambling-Strukturenalsbasisgeneriertanzunehmen?

    Ein wesentliches Argument dafr, Scrambling als einen basisgenerierten Prozess anzunehmen, liegt in den sogenannten konomie-Prinzipien, denen zufolge Bewegung nur dann erlaubt ist, wenn sie motiviert ist, d.h., wenn ein gramma-tisches Prinzip verletzt wird, wenn sie nicht stattfindet. Dies ist bei den Bewegungsprozessen, die wir bisher kennengelernt haben, gegeben. Wenn in Passiv- und Anhebungskonstruktionen keine DP-Bewegung stattfindet, wird der

  • 3Kapitel 6

    Kasusfilter verletzt. Wh-Bewegung findet statt, weil die Wh-Phrase fr das Merkmal [+Wh] spezifiziert ist, das in [Spec CP] lizensiert werden muss. Scrambling hinge-gen ist ein optionaler Prozess, der nur aus stilistischen Grnden stattfindet, aber eben nicht obligatorisch ist. Da Bewegung immer Kosten verursachen, gramma-tische Prozesse aber so konomisch wie mglich sein sollen, ist es sinnvoll, Scrambling als einen basisgenerierten Prozess anzunehmen.

    6) WelchenLexikon-EintraghatdasVerbtten?

    tten: y x [x machen dass [y tot sein]] semantische Form| |f2 d,f1 syntaktische Form