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ματικ Das Magazin der Studierenden Mathematik / Informatik Nr. 67 SS 2011 ISSN 1865-0546 Chaos und Veränderung Der neue Rat umzug nach „o“ ? ? ? ASta- sommerfestival 2011

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ματικDas Magazin der Studierenden Mathematik / Informatik

Nr. 67 SS 2011

ISS

N 1

865-

0546

Chaos und

Veränderung

Der neue Rat

umzug nach „o“

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ASta-sommerfestival

2011

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Meta

ImpressumHerausgeberFachschaftsrat Mathematik/InformatikUniversität Paderborn, Raum E1.311Warburger Straße 10033098 PaderbornB [email protected] 05251 60-3260v 05251 60-3978

V. i. S. d. P.Daniel Jans, Lucas Pauly

ISSNMit dieser Nummer wird die µατικ bei der Deut-schen Nationalbibliothek geführt. Vergriffene Ex-emplare können dort analog und digital eingese-hen werden. ISSN: 1865-0546

TextsatzMit LATEX und der hauseigenen Makro-Biblio-thek der Fachschaft.

Online

Über unsere Webseite www.die-matik.de stehtdie µατικ auch online kostenfrei zur Verfügung.

NachdruckDer Nachdruck einzelner Artikel ist i. A. kosten-frei möglich. Bitte kontaktiert hierzu die µατικ-Redaktion über [email protected].

Bilder und GrafikenSofern nicht anders angegeben halten die Au-toren der Artikel oder die µατικ-Redaktion dieLizenzrechte an den abgedruckten Bildern oderGrafiken. Mit gekennzeichnete Grafiken ste-hen unter der Creative Commons Lizenz, wel-che unter www.creativecommons.org eingesehenwerden kann. Die jeweiligen Autoren bzw. Künst-ler werden jeweils durch angegeben.

RedaktionLucas Pauly, Daniel Jans

Mit Beiträgen vonMarkus Bach, Gregor Best, Jannica Budde, c3pb e.V., Jens Janiuk, Daniel Jans, Nils Löken, Sebas-tian Meier, Lucas Pauly, Florian Rittmeier, Sarah Schauberger, Daniela Strotmann, Tacke, AlinaTezer, Jörn Tillmanns, David Westermann

Namentlich gekennzeichnete Artikel spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider.

Auflage: 400 ExemplareDruck: Canon, Universität Paderborn

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Vorwort

VorwortDie µατικ-Ausgabe 67 ist fertig. Und nie-mand geht in Rente.Dem Beispiel der Ausgabe 66 folgend haben

auch wir versucht, diese µατικ möglichst spät inden Druck zu geben. Wir widersetzen uns da-mit einer Gesellschaft, die uns mit unnötigemTermindruck in den verfrühten Tod treiben will.Zwar haben wir auch schon unsere Rentenausga-be erreicht und könnten endlich mit dem Quatschaufhören – die µατικ, wer liest die schon? Aberes ist trotzdem immer unterhaltsam, sie zusam-menzustellen. Nur eben nicht unter Termindruck.Und hier sind wir.

Diese µατικ erzählt von Veränderungen,Neuerungen und Chaos. Ob an der Uni, im Lebenunserer Autoren oder in ihrer Fiktion, das The-ma ist allgegenwärtig. Das ist es immer. Aberwir finden es dieses Mal besonders erwähnens-wert. Die Artikel sprechen dafür – mit Ausnah-men, denn hin und wieder muss man sich von allder Veränderung auch mal erholen und sich mitaltbekannten Dingen befassen.Wie auch immer Sie, werter Leser, diese µατικ

lesen, ob geordnet oder im Chaos, Sie werdennicht enttäuscht. Wir wünschen Ihnen viel Spaßund hoffen, dass diese µατικ Sie verändern wird.

Die Redaktion, Daniel Jans & Lucas Pauly

InhaltsverzeichnisMeta 1

Impressum 2Vorwort 3Inhaltsverzeichnis 3

Aktuelles 4Kurz notiert 4Was war, was wird 6

Bei uns im Fachbereich 7Der neue Rat stellt sich vor 7Juniorprofessor Steffen Becker 12Das O-Gebäude 14Ein Fachschaftswochenende im Funkloch 15KIF und KoMa 18Frag mich nicht nach meinen Geschäften 19Punkteübertragung im Stapelmodus 20

Studium 21Lehramtsstudiengänge 21Zweitiebericht 22

Unileben 23Das AStA Sommerfestival 23Interview mit Christoph Husemann 26Der Fotoapparat auf dem Festival 28

Vermischtes 30Universen und Chaos 30Brauchen wir Atomkraft? 32Vegetarische Ernährung für einen Monat 34Der subraum - dein lokaler Hackerspace 36That is what a Frauenprojekt looks like 38Wie man an einen Matikartikel kommt 40Hilfe! 41

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Aktuelles

Kurz notiertHier könnt ihr all das finden, was es nicht mehr in einen Artikel geschafft hat, aber trotzdemwichtig oder zumindest eine Erwähnung wert ist.

Herzlich willkommenDie Fachschaft begrüßt Prof. Marco Dorigoan der Universität Paderborn und beglück-wünscht die Fakultät, einen derart renom-mierten Wissenschaftler für die UniversitätPaderborn gewinnen zu können.

Breaking News0:40 Uhr: Gefangener der Fachschaft endlichfreigelassen. Erstes Statement der Entführer:„So schlimm kann die Gefangenschaft für ihnnicht gewesen sein – er ist einfach sitzen ge-blieben.“

Das Ei ist geschlüpftUnser kleines blaues Drachen-Ei ist endlichgeschlüpft, lernt das Kleine doch mal kennen.

Zum ersten MalGriechischer Buchstabensalat, auf der Rück-seite der µατικ.

Mensa, Mensa, MensaDie Mensa wird erweitert, wir hoffen, dass siegroß genug wird.

Die Fachschaft grüßtunsere wunderbaren Sekretärinnen unddankt ihnen dafür, dass sie die Uni funkti-onsfähig halten.

Streng geheim. . .Sehr oft wird kritisiert, dass Studierendenicht erfahren, was an der Uni passiert. DieBerufungszusage von Prof. Dorigo (s.o.) warso geheim, dass sogar der Prodekan der In-formatik davon erst aus der Pressemitteilungerfahren hat.

„O“, schaut das Gut ausDas O-Gebäude sieht schon sehr vollständigaus, so lange kann es also nicht mehr dauern,bis es fertig gestellt wird

So sieht das O-Gebäude aus

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Kurz notiert

Der Job-VerteilerWer auch immer einen Job sucht oder einenJob anbieten möchte – dazu gehört aucheine Suche nach Nachilfe – kann den Job-Verteiler der Fakultät EIM nutzen, der dalautet: [email protected]

KartoffeltaschenverschwörungEs ist einmal wieder so weit, die Mensaund der Palmengarten haben eine Kartoffel-taschenverschwörung am Laufen. In der Men-sa gibt es nur zwei Taschen, aber im Palmen-garten gibt es drei für den gleichen Preis. Wersich darüber informieren will, kommt einfachin die Fachschaft.

Computer lernenDie Kassen des Studentenwerks erlauben nunSpontanität: Eine Mahlzeit muss nun nichtmehr vollständig storniert werden, wenn manspontan doch lieber bar zahlen möchte alsmit der DeliCard.

Studiengebühren entfallenAb WS 2011/2012 müssen wir endlich keineStudiengebühren mehr zahlen.

LeserbriefeWir freuen uns immer über Leserbriefe, wennihr etwas zu meckern habt oder sonst etwaszu schreiben hat, schreibt uns einfach an:[email protected]

Hochschulwahlen 2011Die Wahlen haben im Foyer im AudiMaxstattgefunden. Die Wahlbeteiligung lag lei-der nur bei 10,44%.

LieferdiensteJedes Sommersemester lernen die Liefer-dienste aufgrund des SWTPras die Unikennen. https://fsmi.uni-paderborn.de/service/essen-und-trinken/lecker-essen/

Quelle:x

kcd.com

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Aktuelles

Was war, was wirdDas Jahr im Rückblick und was noch kommen wirdMit dem Ende dieses Semesters neigt sich auch die Amtsperiode des aktuellen Rates seinemEnde entgegen. Dies ist für uns aber natürlich kein Grund, die Hände in den Schoß zu legenund nichts mehr zu tun.

Was war...Im ersten Teil des Semesters haben wir

uns wieder viel Mühe gegeben, euch auf demNebenfach-Info-Abend sowie dem Auslands-Semester-Info-Abend mit vielen interessantenInformationen zu füttern. Wir haben uns sehrüber das positive Feedback gefreut und werdendiese Veranstaltungen im kommendem Jahr si-cherlich wiederholen.Wie jedes Semester haben KIF & KoMa statt-

gefunden und auch dieses mal waren wir dort ver-treten. Was dort Spannendes passiert ist, könntIhr in dieser µατικ in den jeweiligen Artikelnnachlesen.Wenn Ihr nun diese Matik in euren Händen

haltet, um sie zu lesen, wart Ihr hoffentlich be-reits alle brav wählen. Dieses Jahr hattet Ihr da-bei zum ersten mal die Möglichkeit, nicht wie ge-wohnt im B1-Flur, sondern im Audimax-Foyereure Stimme für die Hochschulwahlen abzuge-ben. Unsere diesjährige Wahlleitung hat sich da-bei besonders große Mühe gegeben, das Audimaxals Wahllokal zu präsentieren, unter anderem da-durch, dass sie über den Eingangstüren großeBanner mit der Aufschrift „Wahllokal“ aufgehan-gen hat.

Was gewesen worden sein wird...Während wir diese µατικ vollenden, stecken

wir mal wieder mitten in den Vorbereitungen fürdie nächste FB17-Party. Obwohl uns bei der Par-typlanung gleich zu Beginn große Steine in denWeg gelegt wurden, unter anderem dadurch, dassder AStA uns einen Partytermin gegeben hat, zudem das Mensa-Foyer gar nicht zur Verfügungstand, haben wir für alles Lösungen gefunden.Dies ist auch der Grund, weswegen wir seit lan-gem mal wieder eine FB17-Party an einem Mitt-

woch veranstalten werden. Die Party steht die-ses Mal übrigens unter dem Motto Glücklich?!!!!Wir freuen uns sehr darauf und hoffen, in einpaar Tagen viele glückliche Partygäste begrüßenzu können.

Was wird...Zuerst einmal eine sehr erfreuliche Neuerung

für das nächste Semester, die einfach noch ein-mal erwähnt werden muss: „Goodbye Studienge-bühren!“ Wir hoffen sehr, dass wir uns nicht soschnell wieder sehen.

Leider ist dies aber nicht der einzige Abschied,der auf uns zukommt. Die Außenstelle der Uni-versitätsbibliothek in der Fürstenallee soll aufGrund der geringen Nutzung geschlossen werden.Stattdessen werden in Zukunft weitere Büros andieser Stelle zu finden sein.

Dafür können wir uns in ferner Zukunft, al-so etwa 2013, auf eine größere Mensa freuen.Dass wir diese Mensaerweiterung wirklich brau-chen, wurde erst nach langem Hin und Her durchdie Studierenden auf der letzten Vollversamm-lung festgestellt. Auch wenn das Ministerium dieNotwendigkeit anerkennt, ist es nicht bereit, dieKosten in voller Höhe zu tragen. Das Präsidiumder Universität gibt sich selbst einen Kredit undbezuschusst damit die Erweiterung. Auf Empfeh-lung des StuPas werden weitere Mittel aus Kom-pensationsmittel des Landes aufgebracht. Damitist die Finanzierung der Mensaerweiterung si-chergestellt.

Daniela Strotmann

Fachschaftsratsvorsitzende

[email protected]

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Der neue Rat stellt sich vor

Der neue Rat stellt sich vorDer Beginn einer neuen ÄraAlles muss einmal enden; und so läutet die anstehende Hochschulwahl auch das Ende derAmtszeit des aktuellen Rates ein. Doch ihr müsst nicht verzagen, denn acht tapfere Reckenund eine holde Maid stellen sich der ehrenvollen Aufgabe seine Nachfolge anzutreten. Dochwer sind sie, diese neun dynamischen jungen Menschen, die sich nun ein Jahr lang derVerantwortung stellen und euch mit Rat und Tat zur Seite stehen werden? Fragen wir siedoch einfach mal selbst.

Philipp Korth

Ich bin Philipp Korth – Informatikstudent im2. Semester.

Nach einigen Jahren Berufstätigkeit hat michmein Weg zum Wintersemester 2010/11 hier andie Universität geführt. Derzeit engagiere ichmich bei der Veranstaltungskritik und dem täg-lichen Kaffeenachschub. Da ich im nächsten Se-mester etwas mehr Verantwortung übernehmenund so die Fachschaft weiter berreichern möchte,würde ich mich über viele Stimmen freuen.

Hallo, ich bin Felix und ich studiere seit 2009hier in Paderborn Informatik.

Von einem Kumpel habe ich mich damals mitdem Versprechen auf kühle Getränke und net-te Gesellschaft in die Fachschaft locken lassen.Da saß ich dann rum und ehe ich mich versah,wurde ich in Arbeit eingebunden. Vier Semes-ter später ließ ich mich dann auch noch dazuüberreden, Verantwortung zu übernehmen undfür den Fachschaftsrat zu kandidieren, und jetztsoll ich mir auch noch eine Selbstvorstellung ausden Fingern saugen. Schlimm ist das mit dieserFachschaft. Ach übrigens: Wenn ihr das hier lest,bedeutet das, dass dieser Text tatsächlich abge-druckt wurde.

Felix Korfmacher

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Bei uns im Fachbereich

Stefanie Kautz

Zwölf Mondzyklen, sechs Haarfarben unddiverse Haarschnitte sind durch die Pader-borner Hallen des Wissens geflossen und er-neut stelle ich mich zur Wahl für den künf-tigen Hohen Rat.

Nochmal so viele Mondzyklen wandere ich nundurch diesen Hain und so unglaublich die Märenwirken, es existieren Lehrlinge der Wissenschaf-ten, welche sich mit der systematischen Verar-beitung von Informationen beschäftigen, die demzarten Geschlecht angehören. Um der Welt zu be-weisen, dass es sie wirklich gibt, diese Wesen, wiesie sonst nur aus Legenden bekannt sind, stelleich sie ins Licht, an den Punkt, wo sie alle se-hen und bestaunen können. So kehre ich nichtzurück in die graue Menge und bleibe, für jedenerreichbar. Mein Name? Stefanie Kautz

Ich bin Nils Löken, Student der Informatikim sechsten Semester.

Nachdem ich bereits zwei Jahre im Fachschafts-rat mitgearbeitet habe, habe ich mich dazu ent-schlossen, ein drittes Mal für den Rat zu kan-didieren. Mein Ziel für die anstehende Legisla-turperiode ist die Ordnung der fachschaftsinter-nen Verwaltung. Wer Fragen dazu hat, kann sichjederzeit an mich wenden.

Nils Löken

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Der neue Rat stellt sich vor

Stefan PawlikIch bin Stefan Pawlik und studiere seit die-sem Semester Informatik mit Nebenfach Ma-schinenbau.

Nach meinem Wechsel zur Informatik lernte ichschnell viele neue Leute kennen, von denen schonviele in der Fachschaft aktiv sind und dann warfür mich klar, dass ich mir das mal anschauenmusste. So suchte ich immer häufiger das Büroder Fachschaft auf und stellte fest, dass dort im-mer hilfsbereite Leute zu finden sind. Da ich auchimmer gerne helfe, wo meine Hilfe gewünscht istund in der Fachschaft Unterstützung immer gerngesehen wird, hab ich mich dazu entschlossen,auch in der Fachschaft aktiv zu werden und fürden nächsten Fachschaftsrat zu kandidieren. So,wenn ihr Hilfe sucht, kommt einfach in der Fach-schaft vorbei, dort findet ihr mich oder einen deranderen Hilfsbereiten.

Moin allerseits, mein Name ist Simon Sta-witzke und ich studiere im vierten SemesterInformatik.

Seit dem ersten Semester vernimmt man meineStimme im Fachschaftsbüro, in dem ich hin undwieder auch mal aushelfe. Zur Wahl stelle ichmich, um diese nie versiegende Quelle von Kaf-fee, Mate und Zucker dabei zu unterstützen, denErsties und denen, die es mal waren, bei ihren all-täglichen Problemen im Studium unter die Armezu greifen.

Simon Stawitzke

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Bei uns im Fachbereich

Jörn Tillmanns

Moin, ich bin Jörn Tillmanns und studiereInformatik mit Nebenfach Psychologie im 4.Semester.

Nachdem ich in den letzten Semestern immer öf-ters in der Fachschaft war und derzeit über derPlanung der nächsten O-Phase sitze, habe ichmich in diesem Semester zur Wahl in den Fach-schaftsrat gestellt. Ich hoffe, in meiner Amts-periode die erfolgreiche Arbeit des letzten Ratesfortführen zu können. Falls ihr noch Fragen habt,kommt gerne auf mich zu.

Ich heiße Alex und studiere bereits im 4. Se-mester Informatik.

Irgendwann zwischen meinem 1. und 2. Semes-ter fing ich an, in der Fachschaft rumzuhängen.Nicht umsonst heißt es: Alles beginnt auf demSofa! Und nun heißt es: vom Sofa in den Rat.

Alex Wiens

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Der neue Rat stellt sich vor

David Westermann

Moin, mein Name ist David Westermann,aber die meisten nennen mich nur Dave. Ichstudiere seit sechs Semestern Informatik mitNebenfach WiWi.

Vor vier Semestern bin ich einem Aufruf gefolgt,Helfer bei der Organisation der FB17-Party zuwerden. Nach zwei Semestern als „Partyazubi“habe ich mit drei Freunden die erste Uniparty alsPartyteam organisiert. Da ich aber immer öfterauf Fachschaftssitzungen anwesend bin und michauch für andere Themen des Fachschaftsrates in-teressiere, habe ich beschlossen, selbst Mitglieddieser Runde zu werden. Ich freue mich natür-lich auf die neuen Aufgaben und Möglichkeitenmit zu gestalten.

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Bei uns im Fachbereich

Juniorprofessor Steffen BeckerSelbstvorstellungAls mich die Matikredaktion beim Kennenlernfrühstück bat, eine Selbstdarstellung übermich zu verfassen, sagte ich natürlich gerne zu. Seit April 2010 verstärke ich die Riege derNachwuchsprofessoren in der Informatik im traditionsgemäß starken Paderborner Softwa-retechnikbereich.

Das Licht der Welt erblickte ich in Weilburg ander Lahn – den meisten dürfte dieser verschlafeneOrt in Mittelhessen eher unbekannt sein. Nachdem Wehrdienst als Sanitäter in Rennerod imWesterwald ging ich an die Technische Univer-sität Darmstadt, um dort Wirtschaftsinformatikzu studieren. Das war zu einer Zeit, in der mancheiner glaubte, Softwareentwicklung werde in nä-herer Zukunft nur noch in Ländern wie Indienfinanzierbar sein und nur noch die Anforderungs-analyse werde im jeweiligen Auftragsland durch-geführt werden. Nach Dot-Com-Aufschwung und-Abschwung hatte sich diese Idee überholt. Nacheinem Industriepraktikum in Johannesburg inSüdafrika befasste ich mich im Studium inten-siv mit Softwarekomponenten, deren Spezifika-tion und Handel auf Märkten – heutzutage istdas Thema durch Serviceorientierung und CloudComputing wieder sehr aktuell. Im damals ent-worfenen „Spezifikationsrahmen für betrieblicheAnwendungskomponenten“ blieb aber die Fragenach der Spezifikation der Qualität von Kompo-nenten ein weitgehend offenes Thema, dem ichmich dann während meines nächsten akademi-schen Lebensabschnitts verschrieb.Ich wechselte nach dem Studium in die DFG

Nachwuchsforschergruppe Palladio unter der da-maligen Leitung von Jun.-Prof. Reussner nachOldenburg, deren Ziel es war, die Qualität vonkomponentenbasierten Softwareentwürfen vor-hersagbar zu machen. Die meisten Informatikerfragen an dieser Stelle übrigens, wofür das Akro-nym Palladio wohl stehen mag, da Informatik-projekte gerne mit vielsagenden Akronymen be-schrieben werden. Allerdings ist Palladio der Na-me eines italienischen Renaissance-Architektenaus dem 16. Jahrhundert. Sein Beitrag zur Ar-chitektur lag in der Erstellung von Architektur-handbüchern, die die Auswirkungen von Archi-

tekturentscheidungen auf die Gesamtästhetik be-schrieben. Hierdurch konnten fortan gezielte Ar-chitekturentscheidungen getroffen werden. Selbi-ges wollten wir für Softwareentwürfe erreichen.

Juniorprofessor Steffen Becker

Nach der Berufung von Prof. Reussner an dasKarlsruher Institut für Technologie 2006 mach-te das von uns inzwischen entwickelte „Palla-dio Component Model“ dann seine Runde. Mitihm kann man heutzutage die Performance, dieZuverlässigkeit und die Wartbarkeit von kom-ponentenbasierten Softwaresystemen bereits zurEntwurfszeit analysieren und vorhersagen. 2008beendete ich meine Dissertation im Kontextdes „Palladio Component Models“ und wechsel-te gleichzeitig ans FZI Forschungszentrum Infor-matik in Karlsruhe als Leiter der neugeründe-

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Juniorprofessor Steffen Becker

ten Abteilung für Softwareentwurf und -qualität.Das FZI ist ein sogenanntes Forschungstransfer-institut, finanziert vom Wirtschaftsministeriumin Baden-Württemberg, mit dem Auftrag, For-schungsergebnisse in die Industrie zu bringen. Inder Zusammenarbeit mit unseren Kunden, loka-le Unternehmen wie CAS, PTV oder 1&1 so-wie überregional tätige Unternehmen wie SAP,IBM, ABB oder Ericsson, lernte ich viel überdie industrielle Praxis und die dort vorhandenenHerausforderungen realer Softwarearchitekturen.Wer in meine Vorlesungen kommt, hört ab undan kleine Anekdoten aus dieser Zeit. Als Leitereines großen EU-Projekts lernte ich darüber hin-aus auch einiges über Personalführung, Projekt-management und Kostenschätzung. Mit der Be-werbung an die Universität Paderborn kehrte ichdann 2010 wieder in den universitären Alltag zu-rück, wo ich meine Industrieerfahrungen nach wievor gut auch in der aktuellen Zusammenarbeitmit Projektpartnern einbringen kann. Eine Pra-xisvorlesung mit Industriebeteiligung gehört da-bei in meinen Masterveranstaltungen zur Lehr-erfahrung in der Softwaretechnik dazu.In Paderborn haben mich viele von Euch be-

reits in der Vorlesung Grundlagen der Program-

mierung 2 erlebt – ich hoffe, dass dort mein Hin-tergrund ebenfalls zur Praxisnähe des Stoffs bei-getragen hat. In Forschung und Lehre befasseich mich auch weiterhin mit der Modellierungvon Software und deren Qualitätsanalyse. Insbe-sondere die Fragen aus meiner Zeit an der TUDarmstadt werden mich in Zukunft im geradevon der DFG bewilligten neuen Paderborner SFB901 „On-The-Fly Computing“ beschäftigen. DieFrage nach einer effizienten und trotzdem mög-lichst akkuraten Qualitätsanalyse von serviceori-entierten Anwendungen in der Cloud ist nachwie vor ein aktuelles, praxisrelevantes und span-nendes Forschungsfeld, in dem ich auch gerneBachelor- und Masterarbeiten vergebe. Falls IhrInteresse an oder Fragen zu den angesprochenenThemen habt, kommt einfach in meine Sprech-stunde (montags, 13 – 14 Uhr) oder schreibt mireine E-Mail.

Jun.-Prof. Steffen Becker

Institut für Informatik

[email protected]

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Bei uns im Fachbereich

Das O-GebäudeEine Geschichte voller MissverständnisseDas O-Gebäude ist noch nicht ganz fertiggestellt und doch hat es schon eine sehr bewegteGeschichte. Das Ergebnis dieser Geschichte ist, dass die am Campus ansässigen Informatik-AGs allesamt in das O-Gebäude ziehen werden. Doch fangen wir einmal am Anfang an. . .

Am Anfang war ein Parkplatz. Irgendwann istirgendjemand auf die Idee gekommen, dass dieUni mehr Raum benötigt, und jeder sah ein,dass die Idee gut war. Doch wer braucht denRaum? Und wo baut man ihn? Die Idee: Un-sere Ingenieure brauchen ein weiteres Gebäudeam Pohlweg. Und jeder sah ein, dass die Ideegut war. . . bis auf ein paar Autofahrer, denen einParkplatz weggenommen werden würde. Und ei-nige andere Fachrichtungen, deren Vertreter ger-ne auch ein schickes neues Gebäude haben woll-ten. Und viele Studierende, die lieber neue Hör-säle und Seminarräume anstelle von Mitarbeiter-büros haben wollten. Und. . .Aber die Idee war gut – zumindest im Prin-

zip. Irgendwann war dann auch die Grundstein-legung für das Gebäude, das für die Ingenieurs-wissenschaften geplant war. Am Pohlweg. Aufdem damals schon ehemaligen Parkplatz. Wie ge-sagt, das Gebäude wurde für die Ingenieurswis-senschaften geplant. Aber das war kein Grund,nicht auch andere Fachbereiche zu berücksichti-gen, wenn es um die Zuordnung des Gebäudes aneinen Fachbereich ging. Diese sogenannte OWE-Problematik – wer zieht nach O, wer nach W,wer nach E – stand nun auf der Agenda.Schlussendlich blieb nun noch die Frage, ob

die Maschinenbauer oder die Informatiker ins O-Gebäude ziehen würden. Nach mehr oder minder

spannenden Diskussionen zwischen Maschinen-bau, Informatik und Verwaltung gab es noch keinabschließendes Ergebnis. Schließlich waren allefachlichen Argumente ausgetauscht und emotio-nale Argumente mussten herhalten, um zu ent-scheiden, weshalb das eine oder andere Fachge-biet ins O-Gebäude ziehen sollte. Zum Schlussfiel die Wahl auf die Informatik.

Aber die Informatik wird nicht nur im Inne-ren des O-Gebäudes vertreten sein. Auch an derGestaltung der Fassade des O-Gebäudes war dieInformatik beteiligt, bereits jetzt zu sehen an derAufschrift:

„The best way to predict the future isto invent it.“

(Alan Kay, Träger eines Turing-Awards)

Wie die Präsentation der Informatik innerhalbdes Gebäudes aussehen wird, bleibt abzuwarten.Ebenfalls abzuwarten bleibt, ob das O-Gebäudeausreichen wird, alle am Campus verbleibendenArbeitsgruppen der Informatik zu beherbergen.

Nils Löken

Mitglied des Fachschaftsrats

[email protected]

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Ein Fachschaftswochenende im Funkloch

Ein Fachschaftswochenende im FunklochErgebnis eines sozialen Experiments an NerdsWie jedes Jahr fuhren wir auf ein Tagungswochenende der Fachschaft (FSWE) in dieUmgebung von Paderborn. Ein Selbstverpflegerhaus und viel Zeit, um über das Semesterliegengebliebene Arbeit zu erledigen, versprachen ein konstruktives Wochenende und na-türlich auch viel Spaß. Doch diesmal stand das FSWE unter einem besonders schlechtenStern.

Diesmal führte uns unsere Reise in das nichtweit enfernte Gudenhagen-Petersborn bei Bri-lon. Das Jugendhaus Gudenhagen bestand ausdrei Etagen mit Gruppenräumen und einer rechtgroßen Küche im Erdgeschoss, einem Dachbo-den mit Tischtennisplatte und Kickertisch sowieviel Platz im ersten Stock. Im Erdgeschoss be-

fand sich darüber hinaus ein Highlight: Nebeneiner normalen Damentoilette war ein Pornoklofür die Jungs! In pinker Beleuchtung wurde dasstille Örtchen zu einem richtigen Erlebnis - undnach Verlassen des selbigen erblickte man einedurchgängig grüne Vision der Welt1.

1Nach Erzählungen, erleben durfte ich das selbst leider nicht

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Bei uns im Fachbereich

Im Gegensatz zum vorherigen Jahr fiel uns ins-besondere die Sauberkeit des Hauses auf. In derKüche, unter den Betten und in den Bädern wa-ren (nach der letzten Erfahrung) erstaunlich ge-ringe Schmutzlevel vorhanden. Wir haben unsteilweise sogar getraut, unter den dort vorhan-denen Bettdecken zu schlafen. Durch die ruhigeLage, den großen sonnigen Garten und die ent-spannten Menschen war die Atmosphäre sehr lo-cker.

Etwas Statistik: wer war denn so da?Die Besetzung diese FSWEs war extrem jung -

wir hatten nur zwei Alte Säcke 2, deren Anwesen-heitszeit in der Summe nicht mal die Dauer desFSWE erreichte. Insgesamt waren wir 17 FSWE-Teilnehmer, davon nur vier, die eine Semester-zahl größer als vier hatten und sieben FSWE-Ersties3. Mit vier Frauen (darunter eine Nicht-studentin) hatten wir eine vergleichsweise guteFrauenquote.

Fachschaftler ohne Internet - kanndas gut gehen?Was passiert denn nun, wenn man 17 Mathe-

und Informatiker vier Tage lang vom Internet ab-schneidet? Kein Chat, keine E-Mails, kein Surfen,kein Wikipedia. Dass dieser Umstand die Arbeitbeeinflusst, ist klar. Nur wenige hatten mit ih-ren Handys Empfang und auch dieser war ehergeringfügig. Recherche und E-Mails lesen oderschreiben war dadurch kaum möglich, insbeson-dere, da wir vorher nicht damit rechneten, so sehrvon der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Au-ßerdem fehlte die Kommunikation mit Kollegen.Wie soll man wissen, was man tun muss, wenneinem niemand etwas mitteilen kann? Einkaufs-fahrten in die Stadt waren dementsprechend be-liebt. Ein Teilnehmer machte sich sogar auf dielange Reise zu Fuß den Berg hinauf, auf demRücken ein Rucksack, vor Augen eine Vision sei-nes E-Mailaccounts.Aber in der Freizeit? Da darf ich berichten,

dass wir alle erstaunlich gut mit der Situation

zurecht kamen. Viele genossen sogar die Abge-schiedenheit und damit verbundene Ruhe sehr.Als Abwechslung zum immer erreichbar sein imAlltag ist so ein Wochenende doch sehr entspan-nend! Man konnte im Garten liegen, ohne dabeiimmer damit rechnen zu müssen, dass gleich dasTelefon klingelt. Handys konnten direkt im Zim-mer gelassen werden, da sie nicht verwendet wur-den und auch der oft mitgebrachte Laptop wur-de nur für Arbeitskreise (AKs) oder zum Lernenausgepackt. In dem Aspekt ist uns das spontaneExperiment also vollkommen geglückt.

Die Arbeit und das liebe Internet

An Arbeit für das Wochenende hatten wir unsvon Anfang an nur so viel vorgenommen, wiewir auch schaffen konnten. Von dem erstelltenZeitplan haben wir wirklich fast alles geschafft –nur ein AK fand nicht statt. Die Arbeit beganngleich an ersten Abend mit dem traditionellenAK „Unsere kleine Uni“. Dabei haben wir „Leh-rer Tacke“ auf seinen baldigen Job vorbereitet,indem wir bestes Schülerverhalten mimten. DasNiveau sank in kürzester Zeit unter den Fußbo-den, das geistige Alter in den Kindergarten, derSpaß schoss dafür in die Höhe. Mit diesem gran-diosen Start war für die restlichen Tage eine per-fekte Arbeitsatmosphäre gegeben.

Einzig hier machte uns das Fehlen von Kom-munikationswegen sehr zu schaffen. Glücklicher-weise waren wir bei dem geplanten AKs nichtsehr stark von äußeren Informationen abhängig.Aber einige Nichtfachschaftsarbeit, die währenddes FSWE erledigt werden sollte, musste leiderliegen bleiben. Das war in Hinsicht auf Abgabe-fristen sehr bedauerlich. Nächstes Mal sollten wiralso besser darauf vorbereitet sein, nicht mehr

2Ein Alter Sack ist jemand, der eine zweistellige Semesterzahl (Gesamtanzahl, somit ggf. Bachelor und Masterzusammen) erreicht hat und in seiner Laufbahn mindestens einmal im Fachschaftsrat war, dies aber nicht mehrist.

3FSWE-Teilnehmer, die dies zum ersten Mal sind

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Ein Fachschaftswochenende im Funkloch

kommunizieren zu können, dann kann auch mehrArbeit erledigt werden.

Unsere KüchenfeenKaum waren wir angekommen, okkupierten

zwei Teilnehmer, unsere beiden Feen, schondie Küche. Sie versorgten uns wunderbar undübernahmen das komplette Küchenmanagement.Mittwoch und Donnerstag gab es keine Mahlzeit,bei der sie nicht mithalfen. Um uns zu revan-chieren, „verbannten“ wir sie am kommenden Tagaus der Küche: Wir wollten sie bekochen undihnen auch zeigen, dass wir selbstständig sind.Das Ganze ging sehr in die Hose. Zwar warendie Produkte unserer Arbeit sehr schmackhaft,aber die Organisation, insbesondere die Säube-

rung der genutzen Utensilien und Plätze nachEnde der Arbeit, war mangelhaft. Entsprechendwaren die Feen nicht begeistert von der Aktionund scheuchten uns zum aufräumen. In der rest-lichen Zeit haben wir die Organisation dann dochwieder den beiden überlassen und fuhren damitgut: Essen für 17 Leute zu organisieren ist ebenkeine einfache Aufgabe. An dieser Stelle möchteich im Namen aller FSWE-Teilnehmer den bei-den danken =). Ohne euch wäre das FSWE sichernur halb so lecker geworden!

Der Fluch des FSWEDoch dieses FSWE hatte auch weniger ange-

nehme Seiten. Gleich am zweiten Tag verschwandein Teilnehmer auf eine Motorradtour und tauch-te stundenlang nicht wieder auf. Einige machtensich dann große Sorgen und suchten nach ihm.Gefunden wurde er am Ende im Krankenhaus.Dieser Unfall hatte natürlich eine starke Auswir-kung auf die Stimmung. Doch macht euch keineSorgen, er befindet sich bereits wieder auf demWeg der Besserung.Nachdem es beim letzten FSWE schon so vie-

le Verletzte gab, befürchten wir, dass unsere Ar-beitswochenenden verflucht sind. Die gesunkeneZahl der Verletzten lässt uns aber hoffen: Even-tuell verschwindet sie auf dem nächsten kom-plett? Wie die Fortsetzung dieser Folge ins Nega-tive aussähe überlasse ich aber vollkommen eurerImagination.

FazitDas FSWE war sehr durchwachsen. Wir hat-

ten definitiv Spaß und haben auch viel geschafft,doch die Stimmung litt an vielen Stellen. Den-noch hat jeder von uns wieder Lust, an einer sol-chen Veranstaltung teilzunehmen. Der Internet-mangel bot uns viel Entspannung und wir habentrotzdem fast die komplette liegengebliebene Ar-beit erledigen können, Fachschaftsarbeit kam al-so auch nicht zu kurz. Somit kann man es als eingelungenes FSWE bezeichnen.

Alina Tezer

Fachschaftsrat

[email protected]

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Bei uns im Fachbereich

KIF und KoMaKIF 39,0 in Hamburg

Wie jedes Semester fand mal wieder die Kon-ferenz der deutschen Informatik Fachschaften(kurz KIF ) statt. Mit 150 Teilnehmer, davonzwei Paderborner, aus fast 50 unterschiedlichenFachschaften wurde vier Tage in Hamburg kon-struktiv diskutiert und dennoch viel Spaß ge-habt. Die Konferenz lief unter dem Motto „Akti-on statt Resignation – studentisches Engagementtrotz Leistungsdruck“, das dann auch in entspre-chenden Arbeitskreisen wie dem AK „Bologna-Prozess“, der sich mit den gesellschaftlichen Aus-wirkungen des Bologna-Prozess befasste, oderder fachschaftsnäherem AK „Fachschaft motivie-ren“ wieder auftauchte. Die meisten Ergebnisseaus den Arbeitskreisen wurden im KIF-Wiki 1

festgehalten.Aber eine KIF besteht ja nicht nur aus Arbeit.

Dieses Mal sind schon einige Teilnehmer einenTag vorher angereist, um sich die Kultur undden Hafen von Hamburg, dem „Tor zur Welt“,

anzugucken, am Donnerstagabend waren 52 Per-sonen im Rabatzz, einem großem Kinderspiellandin Hamburg, und auch einige Kneipentouren fan-den während der vier Tage statt. Außerdem fehl-ten natürlich die langen Werwolfrunden in denkurzen Nächten nicht.

Der Höhepunkt dieser KIF war aber eindeutigdas Abschlussplenum. Während das Anfangsple-num mit einer Stunde Verspätung um 20 Uhr be-gann und sieben Stunden dauerte, waren wir mitdem Abschlussplenum schon, ihr glaubt es kaum,um 1 Uhr fertig (Also nach sechs Stunden!).

Zusammenfassend zurückblickend kann ichnun sagen: Eine super KIF in einer sehr schönenStadt, aber leider mit zu wenig Paderbornern.

Jörn Tillmanns

Fachschafts-Umfeld

[email protected]

KoMa 68 in Heidelberg

Auch dieses Semester fand die Konferenzder deutschsprachigen Mathematik-Fachschaften(kurz: KoMa) statt; dieses Mal im wunderschö-nen Heidelberg. Mit knapp über 50 Teilnehmernaus ganz Deutschland und sogar Österreich wardie KoMa68 sehr gut besucht; aus Paderborn ka-men drei Besucher. Es wurde sehr viel disku-tiert: Vom AK „Aktionen“ (Wie man viele Leu-te motivieren kann) bis zum AK „Zulassungsbe-schränkungen“ (Welche Beschränkungen zur Zu-lassung sinnvoll sind) war alles dabei, u.A. auchSpaß-AKs wie der AK Pella und der AK Mör-derspiel. Die Ergebnisse werden wie immer imKoMa-Kurier veröffentlicht.Auch das Rahmenprogramm war sehr sehens-

wert. Das Heidelberger Schloß ist einfach einenBesuch wert, die Kneipentour war wie immer

ein besonderes Erlebnis (Heidelberg hat eine sehrhohe Kneipendichte), die Stadtführung war sehrschön (wenn auch regenreich), und man konnte,wenn man wollte, auch das Uni-Gelände (und dieDächer) erkunden.

Die Plena verliefen ohne große Überraschun-gen, beim Anfangsplenum hat sich jede Fach-schaft vorgestellt (und die AKs wurden verteilt),und die anderen Plena boten viel Zeit und Platzfür Diskussionen rund um die AKs. Wir freuenuns schon auf die nächste KoMa, die gleichzeitigmit der KIF in Bremen stattfinden wird.

Lucas Pauly

µατικ-Redaktion

[email protected]

1http://kif.fsinf.de/wiki/KIF390:Hauptseite

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Frag mich nicht nach meinen Geschäften

Frag mich nicht nach meinen GeschäftenEine Uniparty die du nicht ablehnen kannst im RückblickDonnerstag, 13. Januar. Dunkle Gestalten sind auf dem Campus zu sehen. Sie haben Hüteauf und sehen verdächtig aus. Doch schnell wird klar, sie arbeiten für die Familie. Für eineUniparty, die du nicht ablehnen kannst!

Dieses Motto wurde ernst genommen. So führ-te es dazu, dass bereits nach wenigen Tagen alleKarten im Vorverkauf restlos ausverkauft waren.Auch die für die Abendkasse zurückgehaltenenKarten waren innerhalb von wenigen Minutenvergeben. Auf die ersten Partygäste musste alsonicht lange gewartet werden. Einige, die mit lee-ren Händen ausgingen, haben dennoch versucht,sich am Wachpersonal vorbei zu schmuggeln. Soetwas ist natürlich auf einer gut bewachten Ma-fiaparty nicht so einfach.

Natürlich waren auch die DJs vom DJ-Team„Turn The Table“ und die DJs aus dem Cubegeladen. So sorgte das „Turn The Table“ DJ-Team im Mensafoyer wie gewohnt für einen su-per Mainstream-Mix, während im Treff das DJ-Team aus dem Cube für einen großartigen Mixaus Rock, Hip Hop, Reggae und Alternative sorg-te. Einige Gäste bedankten sich mit elegantenTanzeinlagen auf wortwörtlich „Tischen und Bän-ken“.Neben Bier, Wein und Sekt gingen an der

Weizen-Theke den gesamten Abend Molotow-cocktails über den Tresen. Zum Wohle der Gästehandelte es sich hierbei allerdings nur um einenalkoholischen Cocktail, der vom Partyteam ei-gens kreiert wurde. Leider ist uns wie immerfrühzeitig der Sekt ausgegangen. Daran konnteauch die Tatsache nichts ändern, dass wir diedreifache Menge gekauft hatten.Da die Stimmung wie gewohnt hoch war und

wir durchweg positives Feedback bekommen ha-ben, ist das Partyteam sehr zufrieden mit derParty und schenkt an dieser Stelle noch ein Dankan alle fleißigen Helfer. In diesem Sinne blickenwir zuversichtlich auf die kommende „glücklichs-te Party des Semesters“.

Jens Janiuk

Party-Team

[email protected]

David Westermann

Party-Team

[email protected]

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Bei uns im Fachbereich

Punkteübertragung im StapelmodusWie eine StudInfo-Funktion ihren Weg nach KoaLA fandDie unter Studierenden beliebte Funktion, ihre in den Übungszetteln erreichten Bonus-punkte online nachschlagen zu können, wird voraussichtlich ab dem Wintersemester wiederaktiv angeboten werden.

Nachdem das StudiInfo-System seit Beginn desWintersemesters nicht mehr zur Verwaltung derÜbungszettelpunkte zur Verfügung stand, warfür Grundlagen der Programmierung 1 ursprüng-lich geplant, KoaLA als Ersatz-System zu nut-zen. Wie sich allerdings herausstellte, gestalte-te sich der Aufwand für die Tutoren bei Nut-zung von KoaLA deutlich höher als beim frühe-ren StudInfo-System.Der Grund hierfür lag darin, dass man in

KoaLA die Punkte des Übungszettel für jedenStudierenden einzeln buchen musste. Ein Tutormusste also für jeden Übungszettel für jeden Teil-nehmer seiner Übungsgruppe einzeln Matrikel-nummer und erreichte Punkte eintippen. Bei 20bis 30 Teilnehmern pro Gruppe eine durchausnervtötende Angelegenheit. Insbesondere wennman die Import-Funktion aus StudInfo gewöhntwar.Dieser Umstand wurde im November auch der

Fachschaft zugetragen. Ein lösbares Problem.Insbesondere, da zu diesem Zeitpunkt noch Mit-tel aus dem Studiengebührentopf des Institutsfür Informatik verfügbar waren. Wenige Wochenspäter trudelte ein Antrag auf Erweiterung derKoaLA-Plattform beim Institut für Informatikein. Nachdem sowohl Prodekan als auch Fach-schaftsrat zugestimmt hatten, wurde der KoaLA-Dienstleister coactum mit der Entwicklung deraus StudInfo bekannten Import-Funktion beauf-tragt.Im Rahmen zweier Treffen zwischen besagtem

Fachschaftler und Vertretern der coactum GmbHwurde zunächst besprochen, welche Anforderungan die Import-Funktion gestellt werden und wieder ungefähre Nutzungsablauf in KoaLA später

aussehen sollte. Hierbei wurde insbesondere Wertdarauf gelegt, dass zukünftig auch mindestens einoffenes Dateiformat unterstützt wird und dassauf Fehlerfälle deutlicher hingewiesen wird, alsdies bei StudInfo der Fall war.

Nachdem die Implementierung vorerst abge-schlossen war, fand Ende Juni ein Betateststatt, zu dem neben Vertretern der Fachschaftauch mehrere Studierende eingeladen waren, wel-che im November Verbesserungsvorschläge zuKoaLA bei der Fachschaft eingereicht hatten.

Die Betatest-Version des neuen KoaLA präsen-tierte sich beim Durchklicken mit verschiedens-ten Testdateien sehr überzeugend. So werden al-le möglichen Fehler in den Daten der Eingabeda-tei erkannt und diese bei der Vorschau des Im-ports farbig hervorgehoben, sodass kein defekterEintrag übersehen werden sollte. Zudem unter-stützt der Import neben den Microsoft Excel-Dateiformaten der 2003er-Version (.xls) und der2007er-Version (.xslx) auch das von Open OfficeCalc (.ods) bekannte Open-Document-Format.

Es müssen noch ein paar letzte Verbesserungs-wünsche vom Betatest umgesetzt werden unddann wird die Import-Funktion voraussichtlichab dem kommenden Semester im Live-Systemzur Verfügung stehen. So bleibt zu hoffen, dassdie nächsten GP1-Tutoren mit etwas Glück dieerreichten Übungszettelpunkte wieder online ver-fügbar machen werden.

Florian Rittmeier

Senat, StuPa u.v.m.

[email protected]

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Lehramtsstudiengänge

LehramtsstudiengängeBachelor / Master of Education

Wie bereits in den Matiken 64 und 65 1 ange-kündigt, wird es ab dem Wintersemester 2011/12an der Universität Paderborn eine neue Struk-tur der Lehramtsstudiengänge geben: Statt demErsten Staatsexamen werden die künftigen Lehr-amtsstudierenden die Abschlüsse Bachelor bzw.Master of Education (B. Ed. bzw. M. Ed.) an-streben.Informationen des PLAZ 2 zur neuen Lehrer-

ausbildung finden sich unter 3, beispielsweise eineÜbersicht der – nun akkreditierten – Lehramts-studiengänge und -fächer.In den bisherigen Studiengängen sind für das

Lehramt für HRGe, GyGe sowie BK 4 jeweilsmindestens zwei Fächer zu wählen – so auch fürdie neuen Lehramtsstudiengänge; davon muss fürdas Lehramt an HRGe bzw. GyGe mindestens ei-nes der Fächer aus einer fest definierten Mengevon Fächern stammen. Um welche Fächer es sichjeweils handelt, kann unter 5 in der Broschürezum neuen Lehramtsstudium, Punkte 3.2.1 bzw.3.3.1 nachgelesen werden. In beiden Fällen gehörtdas Fach Mathematik zur Menge der Pflichtfä-cher.Ebenso erfreulich – und überdies naheliegend

– ist, dass die Fächer Mathematik und Infor-matik im Zeitfensterkonzept verschiedenen Zeit-fenstern zugeordnet wurden. „Um ihren Studie-

renden ein möglichst zügiges Studium zu er-möglichen, hat die Universität Paderborn einZeitfenster-Konzept für die Pflichtveranstaltun-gen entwickelt“. 6 Bei der Einteilung der Fächer-gruppen wurden dabei Fächer, die häufig vonStudierenden kombiniert werden, unterschiedli-chen Fächergruppen (entsprechend Zeitfenstern)zugeordnet. Dies soll eine Überschneidungsfrei-heit der in den Fächern bzw. der Bildungswis-senschaft zu absolvierenden Pflichtveranstaltun-gen ermöglichen.Entsprechend sollte es auch im Rahmen der

neuen Lehramtsstudiengänge sehr gut möglichsein, die Fächer Informatik und Mathematik zukombinieren. Und dies – wie man der Übersichtder angebotenen Lehrämter und Fächer unter7 entnehmen kann – nicht mehr nur für dasLehramt GyGe, sondern zukünftig auch für dieLehrämter HRGe und BK!Weitere Informationen zu den neuen Lehr-

amtsstudiengängen bzw. der Umsetzung der Fä-cher Mathematik bzw. Informatik in diesen sollenzu gegebener Zeit unter 8 zu finden sein.

Anna Dröge

Fachschaftsumfeld

[email protected]

1https://fsmi.uni-paderborn.de/fachschaft/matik/archiv/60-bis/2PaderbornerLehrerAusbildungsZentrum3http://plaz.uni-paderborn.de/Lehrerbildung/Neues_Lehramt/index.html4HRGe – Haupt-, Realschule sowie entsprechende Klassen an der Gesamtschule; GyGe – Gymnasium sowie ent-sprechende Klassen an der Gesamtschule; BK – Berufskolleg

5Siehe [3]6vgl. [3], Broschüre zum neuen Lehramtsstudium, Punkt 97Siehe [3]8https://fsmi.uni-paderborn.de/studium/lehramt/

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Studium

ZweitieberichtDie Erfahrungen eines Zweitsemesters

Es ist Ende Juni. Kurz vor dem Druck die-ser µατικ. Fast neun Monate sind vergangen,seit ich erstmalig als Student auf den Cam-pus der Uni Paderborn getreten bin, kurz ver-harrt habe und dann in die O-Phase einge-taucht bin. Dabei war ich nicht allein, einKumpel aus der Schule, der mit mir zumStudieren nach Paderborn gekommen ist, hatmich begleitet.Ich bin nämlich ursprünglich Berliner. Im Gegen-satz zu meinem Kumpel ist Berlin für mich nichtnur mein Geburtsort, sondern ein riesiger Teilmeines Lebens. Die meiste Zeit meines Lebenswar ich Berliner. 20 Jahre. Seit Ende letzten Jah-res steht auf meinem Personalausweis „Wohnort:Paderborn“ und Berlin ist nur noch ganz kleinunter Geburtsort vermerkt. Und das, obwohl dieHauptstadt mich stark geprägt hat. Irgendwiemacht mich das traurig.

Warum Paderborn?Schon oft wurde mir diese Frage gestellt. Von

Paderbornern, von Berlinern, von Hamburgern,von Amerikanern, von Französinnen und wahr-scheinlich noch von einigen anderen. Meistensantwortete ich ganz salopp: „Warum nicht“? Aberda ich hier ein wenig Platz habe, könnte ich auchmal ganz ausführlich schreiben, warum ich michfür ein Studium in Paderborn entschieden habe...Ach nee, ich wollte doch über das Leben als Stu-dent schreiben.

Die erste UnterkunftNachdem ich auf Grund der Wohnungsknapp-

heit ein paar Nächte auf einer Luftmatratze inder 1-Zimmer-Wohnung meines Kumpels im Stu-dentenwohnheim verbrachte, fand ich durch dieMithilfe meiner Mutter und ihrer Kontakte einZimmerchen in einer WG am Arsch von Pader-born. Naja, besser als nichts.

Das erste Semester...... war anstrengend. Nachdem ich schon meine

letzten Schuljahre extrem entspannt nahm undmein Abi nur dank meiner netten Lehrer be-

kam, war es für mich anfangs recht schwer, immerschön aufzupassen und für die Klausuren zu ler-nen. Aber irgendwie hab ich die meisten Veran-staltungen geschafft. Also GP1 und MOD. Ana-lysis versuch ich nächstes Semester nochmal.

Das zweite Semester...... fing viel zu früh an. Hallo? Ich brauch schon

ein paar Monate Semesterferien. Naja, wenn dasmein einziges Problem gewesen wäre. Im Gegen-satz zum ersten Semester fing ich deutlich frü-her an, langweilige Vorlesungen nicht mehr zubesuchen. Inzwischen bereue ich das teilweise.Schließlich geht es in einem Monat mit den Klau-suren los und es gibt noch eine Menge Stoff zulernen. Aber jetzt schreib ich gerade diesen Ar-tikel, also fang ich morgen an mit lernen (jaja,gestern war die Begründung noch schlechter).

Die ZukunftDank meiner Lernfaulheit und diverser ande-

rer Faktoren hält die Zukunft viele bekannte Vor-lesungen bereit. Allerdings wird sich einiges än-dern. Seit einer Woche hab ich eine tolle SHK-Stelle und in einem Monat ziehe ich zusammenmit der aktuellen µατικ-Redaktion in eine neueWohnung, wo ich nur noch 12m2 anstatt der ak-tuellen 19m2 zur Verfügung habe. Außerdem sindbald wieder Semesterferien, also wieder Zeit, umnach Berlin zu fahren und Familie und alte Schul-freunde zu besuchen.

FazitAuch wenn ich Berlin immer noch vermisse,

denke ich, dass ich mit Paderborn eine gute Ent-scheidung getroffen habe. Den Entschluss zu Stu-dieren habe ich zwar sehr spontan getroffen, dochgenauso wie die Wahl nach Paderborn zu ziehen,nie bereut.

Markus Bach

Fachschaftsumfeld

[email protected]

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Das AStA Sommerfestival

Das AStA SommerfestivalAm 9. Juni dieses Jahres fand wieder einmal das AStA Sommerfestival statt. Seit 1998verwandelt es den Campus unserer Universität in den Schauplatz eines rauschenden Festsund so war es auch dieses Jahr, trotz des wie immer zu erwartenden Chaos, eine sehrgelungene Veranstaltung. Die µατικ war natürlich dabei.

Mit dem diesjährigen Headliner Culcha Can-dela und der auch sonst bestechenden Auswahlan Musikern konnte der AStA wieder etwa 14.000Gäste auf das Gelände der Universität Paderbornlocken. Diese konnten sich beinahe über den ge-samten Campus verteilen; so gab es drei Bühnen,zwei Innenbereiche und viel Platz für die obliga-torischen Getränke- und Imbissstände, aber auchsolche von Organisationen wie Greenpeace, Attacoder der WWF Jugend.

Das Festival, wie es sein sollteIm Vordergrund des Festivals stand natürlich

neben dem Spaß die Musik. Auf den drei Bühnenspielten zeitlich leicht versetzt Bands verschiede-nen Bekanntheitsgrads, absteigend nach Bühnen-nummer. An Bühne 1, der Hauptbühne, bilde-te sich schnell ein großes Publikum; so musstenDrone, deren Auftritt zeitlich mit dem offiziel-len Einlass begann, nicht lange auf ein Publikumwarten, das als solches zu bezeichnen war.

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Unileben

Stetig wachsend wurde es anschließend von derMusik von Die So Fluid, Sondaschule, Broilersund Culcha Candela verwöhnt. Doch auch an denanderen Bühnen fand sich schnell ein großes Pu-blikum ein; der Publikumsbereich vor Bühne 2war unter anderem dank der Auftritte von Mr.Irish Bastard, Irie Révoltés und Bosse prall ge-füllt.Bühne 3 war den Newcommern gewidmet; dort

spielten hauptsächlich Bands von Studenten derUni Paderborn und Bands aus Paderborn undUmgebung. Die Spielzeiten der einzelnen Auf-tritte waren zwar deutlich kürzer als die dererauf den beiden anderen Bühnen, jedoch konntensich so mehr Neulinge präsentieren und auch sol-che Bands mitmischen, deren Material noch nichtfür längere Shows ausreichte.Allen Bühnen gemein war die für ein Festi-

val durchaus gelungene Akustik. Bedingt durchSchallreflektionen von Gebäudewänden und – wiees bei Konzerten auf fremdem Terrain üblich ist– nicht vollständig perfekt abgemischte Kanälekonnte man als Zuhörer jedoch den ein oder an-

deren Makel erkennen. Dass sich Musik auf ei-nem Festival aber immer anders anhört als ausder „Dose“ ist ein bekanntes Phänomen und so-mit fast schon notwendig.

Eine weitere Gemeinsamkeit stellten die Büh-nenshows dar. Ob groß oder klein, jede Bandgab ihr Bestes, um das Publikum zu beeindru-cken. Natürlich gelang das den Profis meist bes-ser, aber von Zeit zu Zeit überzeugten die Neu-linge durch ihren Einsatz und ihre Seele, die denalten Hasen in ihrer Gewohnheit abhanden ge-kommen zu sein schien.

Die PräsentationFür jemanden, der das Geschehen noch nicht

gewohnt ist, erschien das Sommerfestival er-staunlich professionell, insbesondere im Vergleichzu anderen Festivals. Von einzelnen Irritationenwie Gabelstaplern, die nach Einlass noch überdas Gelände flitzten, oder dem größten Teil derBesucher eher verborgen gebliebene Patzern wiefehlerhaften Einlasslisten am VIP-Bereich abge-sehen, wirkte der Ablauf des Festivals vor denKulissen sehr rund.

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Das AStA Sommerfestival

Auch das Gelände wurde gut Präsentiert, sowaren z.B. vorhandene große Baustellen gut hin-ter Bühnen versteckt und wurden aus dem Fes-tivalgelände herausgehalten.

Das Festival, wo es hakteNatürlich lief nicht alles problemlos. Ein wich-

tiges Beispiel dafür stellen die diversen Mängelbei der Security dar. So konnte die Redaktion derµατικ kurz vor Beginn des Festivals ohne Presse-bändchen über das Gelände schlendern; die Fra-ge nach der Position des Pressecontainers unddie Behauptung, zur Presse zu gehören, reichtevollkommen aus. Auch vor Bühne 2 kam es zuProblemen, als das Publikum die Absperrung vorder Bühne durchbrach und die wenigen Security-Kräfte völlig überrumpelte1.Auf den Auftritt der Headliner Culcha Can-

dela musste das Publikum sehr lang warten. Et-wa zwanzig Minuten Verspätung, während dererdie Bühne immernoch umgebaut werden mussteund zeitweise Fahrstuhlmusik anstelle der übli-chen Beschallung mit passender Musik die Pausezu überbrücken versuchte, standen vor dem Be-ginn der Show. Die verlorene Zeit konnte nichtangehängt werden; pünktlich um 23:30 Uhr wur-de das Festival im Außenbereich beendet und lieflediglich im Innenbereich noch bis spät in dieNacht weiter.Auch organisatorisch ist nicht alles glatt gelau-

fen; dem Informationschaos fielen auch CulchaCandela zum Opfer, die wegen falscher Beschil-derung von zwei Fachschaftlern zum Cateringgeführt werden mussten. Im Interview2 berich-tet Christoph Husemann, Vorsitzender des AStA,ein wenig über die Dinge, die nicht geklappt ha-ben.

Das kleinere FestivalTraditionell hat auch wieder die Party vor der

Party auf dem Gelände des StudentenwohnheimsVogeliusweg stattgefunden. Bereits früh am Tagfanden sich große Menschenmengen ein, die nichtnur aus Anwohnern und Studenten bestanden, da

das Ereignis im Vorfeld über Facebook angekün-digt worden war.

Der Stand gegen 14:30 Uhr (Vogeliusweg)

Im Zuge der Veranstaltung, die mit dem Stu-dentenwerk nicht abgesprochen war, wurdenmindestens zwei Personen verletzt; eine Personzog sich einen Beinbruch zu, nachdem sie von ei-nem Balkon im ersten Stock stürzte, eine anderezerstörte eine Scheibe, indem sie mit dem Kopfzuerst durch sie hindurchstürzte. Neben diesenZerstörungen und einem Treppenhaus voller Bierund Blut wurden auch einige andere Dinge be-schädigt; in Konsequenz lud das Studentenwerkzu einer Mietervollversammlung ein, auf der derUmgang mit dieser Problematik in den kommen-den Jahren diskutiert werden soll.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dasAStA-Sommerfestival einen sehr guten Eindruckgemacht hat. Aus Fehlern wird man lernen; wirfreuen uns auf das nächste Jahr und auf ein neu-es, schönes Festival, den kleinen Urlaub vom Uni-alltag.

Daniel Jans & Lucas Pauly

µατικ-Redaktion

[email protected]

1Siehe dazu auch den Artikel „Der Fotoapparat auf dem Festival“ in dieser µατικ.2Das Interview ist direkt nach diesem Artikel zu finden.

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Unileben

Interview mit Christoph HusemannDas AStA Sommerfestival ist vorbei, einigeFragen sind geblieben. Christoph Husemann,Vorsitzender des AStA, hat sich die Zeit ge-nommen, unsere zu beantworten.

µατικ: Glückwunsch zu einem wunder-baren Festival! Wie ist es euch als Veran-stalter dabei ergangen?

Christoph: Es war trotz der Abgabe an eineAgentur sehr stressig. Nach Erfahrungsberichtender letzten Jahre habe ich gehört, dass es diesesJahr auch in der Organisation deutlich bessergelaufen ist. Nichtsdestotrotz war ich gerade alsVeranstalter pausenlos unterwegs und habe vomFestival selbst nichts mitbekommen - ich konntemir drei Minuten Irie Révoltés ansehen.

µατικ: Wie viele Gäste waren denn vorOrt?

Christoph: Es waren 14.000 Gäste plus VIPund Personal, also 14.500-15.000 Leute auf demGelände.

µατικ: Vor dem Festival gab es eine Um-frage, welche Bands spielen sollen. Wie istdie Auswahl da gelaufen?

Christoph: Die Umfrage war ohne Vorgaben,d.h. man konnte seine Bands selber eingeben.Wir haben im „AStA luego“ eine Top-Ten veröf-fentlicht, auf dem ersten Platz waren die Beat-steaks, dann Fettes Brot, Sportfreunde Stillerund Clueso. Die ersten vier konnten wir alle nichtverpflichten, da sie alle zeitlich nicht gepasst ha-ben oder auch vom Budget, das dann in ganzanderen Größenordnungen gewesen ist. CulchaCandela auf Platz 5 waren die erste Band, diewir auch tatsächlich verpflichten konnten, dievom Budget und von der Zeit her gepasst hat.Und dann haben wir uns natürlich nach denWünschen der Studierenden gerichtet; es habenetwa 2.500 Studierende abgestimmt.

µατικ: Zur Organisation. Zu Beginn desFestivals gab es offenbar Verwirrung beider Security. Unsere Redaktion konnte dasGelände auf der Suche nach dem Presse-

container ohne Pressebändchen betreten.Auch beim VIP-Bereich gab es am AnfangSchwierigkeiten beim Einlass.

Christoph: Das war eines der Probleme, de-retwegen ich wenig vom Festival gesehen habe[lacht]. Ich habe das leider zu spät mitbekom-men, weil ich von 15 bis 16 Uhr die Pressefüh-rung gemacht habe. Gegen 16 Uhr habe ich dannmitbekommen, dass die Listen am VIP-Eingangnicht vernünftig sortiert waren und auch nichtkomplett vollständig. Wir mussten dann mög-lichst schnell neue Listen heranschaffen. Es gabauch Verwirrung, weil in den vergangenen Jah-ren die Presseakkreditierung am VIP-Empfang,dieses Jahr jedoch am Haupteingang war. Dasführte dazu, dass auch externe Presse, die inden letzten Jahren das Festival schon begleitetund berichtet hat, erst einmal zum VIP-Einganggegangen sind. Das hängt natürlich auch damitzusammen, dass wir dieses Mal eine neue Agen-tur gewählt und nicht mit derselben Agentur wiedie Jahre zuvor zusammengearbeitet haben.

µατικ: Es scheint auch vor den BühnenSchwierigkeiten gegeben zu haben bei derSecurity, zum Beispiel hat unser Fotografbeim Auftritt von Irie Révoltés der Secu-rity unter die Arme greifen müssen, weilsie zahlentechnisch Probleme hatte, als dasPublikum durch die Absperrung durchge-drungen ist. Gibt es einen Plan für dienächsten Jahre, um das in den Griff zu be-kommen?

Christoph: Ja. Bei Irie Révoltés war, nach al-lem, was ich gehört habe, der einzige Vorfall, woes problematisch wurde. Nach den Erfahrungenin diesem Jahr, auch was den Einlass betrifft,würde ich mich in den nächsten Jahren dafüreinsetzen, dass wir eine größere Anzahl von Se-curities haben. Wir haben jetzt auf grob 110Security-Kräfte gesetzt, was schon deutlich mehrist als in den Vorjahren, und haben dement-sprechend auch einen neuen Eingang eröffnenkönnen. Es hat auch am Eingang nicht ganz ge-klappt; durch die riesige Aktion beim Vogelius-

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Interview mit Christoph Husemann

weg mit Grillen und Vortrinken, die dieses Jahrdeutlich größer ausgefallen ist und deren Be-sucher alle zeitgleich rübergekommen sind, gabes dann auch am Einlass Probleme und langeSchlangen.

µατικ: Die Band Drone hat vor ih-rem Auftritt kein Catering bekommen undmusste mit leerem Magen auf die Büh-ne. Auch Culcha Candela hatten Proble-me, das Catering zu finden und musstenvon zweien unserer Fachschaftler dorthingeführt werden.

Christoph: Das sind tatsächlich Aufgaben, mitder die Agentur betraut war. Wir haben mit derOrganisation des Caterings und eigentlich auchdes ganzen Festivals relativ wenig zu tun. Ei-gentlich. Wir sind natürlich beim Festival undversuchen auszuhelfen, zu koordinieren und zuwirken, wenn es Probleme gibt, da wir natürlichauch die Uni besser kennen als die Agentur, diedas, wie schon gesagt, zum ersten Mal macht undaus Bremen kommt. Wir haben uns dementspre-chend entschieden, um die Getränkepreise senkenzu können und einen größeren Einfluss, auch be-züglich der Bands, zu haben. Es ist mehr Geldfür den AStA herausgekommen; das stecken wiruns natürlich nicht in die eigene Tasche. Es istja hochschulöffentlich bekannt und auch entspre-chend veröffentlicht, dass wir als AStA 12.500ebekommen. Das geht komplett in das neue Netz-werkdrucksystem, das gerade in der Testphase

angelaufen ist.

µατικ: Rückblickend auf das Festival,was ist dein Eindruck?

Christoph: Mein Eindruck ist, dass es insge-samt sehr gut gelaufen ist, von der Organisationauch besser als die letzten Jahre; das haben dieerfahrenen Gruppierungen, die Theken betrei-ben, entsprechend an mich herangetragen. Esgibt immernoch viel Verbesserungspotential. Ichhabe das mit den Eingängen angesprochen. Wirhaben in drei Minuten mit allen Prüfungen gut100 Leute durchschleusen können und zusätz-lich haben wir auch eingeführt, dass man zwi-schen 14 und 16 Jahren mit einem Elternscheinaufs Festival kommt. Das ist natürlich ein großerAufwand beim Einlass. Das reicht nicht, es gibtVerbesserungspotential, gerade auch, was denInnenbereich angeht. Es wird vielleicht dem einoder anderen aufgefallen sein, dass es in G keineTheke gab, da sie von der Agentur nicht mehrrechtzeitig aufgebaut wurde. Wir haben den In-nenbereich auch erst sehr spät öffnen können.Das wird in den nächsten Jahren ganz andersablaufen, solange ich mich noch einbringen kann.

Wir bedanken uns für das Interview!

Daniel Jans

µατικ-Redaktion

[email protected]

Quelle:x

kcd.com

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Unileben

Der Fotoapparat auf dem FestivalDas AStA-Sommerfestival aus der Sicht eines Pressefotogra-fenFestival und Profikamera? Das passt nicht zusammen. Es sei denn, man hat einen Fotopassund es handelt sich um das AStA-Sommerfestival an der Uni Paderborn.

Nachdem meine Kollegen und ich lange Zeitum und über das Festivalgelände wanderten, aufder Suche nach der Pressestelle, und viele Leutefragten, wo wir unsere Presseausweise herbekom-men würden, fanden wir irgendwann den Con-tainer auf dem Parkplatz. Nach einigen MinutenWartezeit waren wir endlich an der Reihe. Esdauerte eine Weile, bis die nette Mitarbeiterindie richtigen Zettel fand. Ich, als Fotograf, be-

kam einen sehr stylishen „Fotopass“. Auf diesembefand sich mein Name, leider falsch geschrie-ben, und ein Foto, dass wir einige Tage vorhergemacht hatten... völlig verzerrt. Dies soll keineKritik am AStA sein, denn für diese wunderschö-nen Fotopässe (die auch bei den anderen Fotogra-fen ähnlich gut gelungen sind) wurden von derentsprechenden Eventagentur angefertigt.

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Der Fotoapparat auf dem Festival

Das FestivalGegen 16:00 Uhr begannen die ersten Bands

zu spielen. Wir befanden uns zu dieser Zeit, vorallem auf Grund des eigenen musikalischen Ge-schmacks, vor der Hauptbühne, auf der die Me-talband Drone spielte. Mit einem Fotopass hat-te man natürlich Privilegien, die ich verständli-cherweise ausnutzen musste. Deshalb verbrachteich die meiste Zeit im Fotograben und im VIP-Bereich. Anfangs war der Fotograben noch sehrschwach frequentiert. Gut für mich, so mussteich mich nicht mit anderen um die besten Plätzestreiten. Bei den späteren Bands war dies leideranders... Teilweise standen bis zu 20 Fotografenim Fotograben und wir durften nur die erstendrei Songs vorne stehen. Natürlich ist dies ver-ständlich, schließlich ist man im Fotograben einHindernis für die Fans. Wo wir gerade beim The-ma sind...

Die FansJeder Fotograf fürchtet sich vor großen Men-

schenmengen. Schließlich trägt man eine Menge

teures Equipment mit sich rum. Darum ist derZaun vor dem Fotograben ein wichtiges Schutz-element, um die Bands und die Fotografen vorden Fans zu schützen. Vor der Bühne 2 brach-ten die Fans es fertig, diesen Zaun fast zum Um-kippen zu bringen, während Irie Révoltés spielte.Die Sicherheitskräfte schienen auf diese Situati-on nicht vorbereitet zu sein - es standen ledig-lich vier Leute vor der Bühne, die versuchten,die Menge zurückzudrängen und den Zaun wie-der aufzubauen. Kurzerhand half ich mit.

Der VIP-BereichViele wollten ihn von innen sehen, doch nur

wenige kamen rein. Auch wir von der µατικwurden anfangs nicht hereingelassen, doch nachRücksprache mit dem Veranstalter ließen uns dienetten Herren im Anzug rein und so konnten wirauch die High Society vom nahen sehen und gu-te Gespräche führen. Allerdings muss man auchsagen, dass hier viele Leute anzutreffen waren,von denen man nicht erwarten würde, dass sie„Very Important Persons“ sind. Ebenso nutztenscheinbar einige Festivalbesucher den Umstandaus, dass das Audimax-Foyer einen Notausgangbesitzt und ließen sich von Leuten, die bereitsdrinnen waren, die Tür öffnen.

FazitIm Großen und Ganzen war das Sommerfes-

tival für mich ein schönes Erlebnis. Ich konnteetliche Fotos schießen und viele interessante Ge-spräche führen. Hoffentlich wird das Festival imnächsten Jahr wieder so toll.

Markus Bach

Fachschaftsumfeld

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Vermischtes

Universen und ChaosIch hocke mal wieder einsam vor meinem Laptop und sinniere über das Leben, das Uni-versum und den ganzen Rest. Aber meine Gedanken lassen sich nicht ordnen, sondern tunmal wieder, was sie wollen, ohne gefragt zu haben. Aber durch dieses Chaos in meinemKopf kann ich teilweise Dinge verstehen, für die man normalerweise mehrere Jahre stu-dieren müsste. Also fasste ich den Entschluss, darüber nachzudenken, wie das Universumaufgebaut ist.

Ich las mir mehrere Artikel im Internet durch,die dieses Thema behandeln, wobei diese imNachhinein ganz schön langweilig und total wirrgeschrieben erscheinen. Aber ich habe sie durchdas Chaos in meinem Schädel verstanden. Da-nach verfasste ich meine eigene Idee vom Univer-sum, und hier sind meine Ideen:

1. Idee (sinnvolle Idee)Wir leben in einem sich immer noch ausdeh-

nenden 3-dimensionalen Raum, der sich in einervierten Dimension vorwärts bewegt, umgangs-sprachlich auch die Zeit genannt. Diese Theorieist bekannt, zumindest den meisten Menschen,die schon mal ein Wissenschaftsmagazin gele-sen haben. Ok, jetzt das Komische: Ich bin zudem Schluss gekommen, dass wir nicht von Zeit-punkt zu Zeitpunkt hin fließen, sondern wie einKänguru dorthin springen. D.h., dass die Zeitnicht fließt, sondern hüpft, dass könnte erklären,warum man Blackouts bekommt, wenn man vieltrinkt, man springt einfach nen Bissel zu viel,weil man voller Eifer ist und man landet ganzwoanders. Ok, dann hab ich mir gedacht, dass esevtl. auch parallele Universen geben müsste, diebei jeder einzelnen Situation entstehen, die meh-rere Ereignisse nach sich zieht; klingt komisch, istaber ganz einfach, passen Sie mal auf: Wir befin-den uns in China, in einem ganz bestimmten Mo-ment in der Zeit, und Springen in den nächsten.Aber nun gibt es zum nächsten Zeitpunkt meh-rere Möglichkeiten: Einmal, dass ein Sack Reisnach rechts fällt, ein anderes Mal nach links, odergar nicht, oder von einer Kuh erschlagen wirdund so weiter, und jedes Mal, wenn so etwas pas-siert, entsteht ein neues Universum. Dann wurdemir klar: „Oh mein Gott, wie viele parallele Uni-versen gibt es dann schon... wow...“, dachte ichmir, „dann müsste es ja auch ein Universum ge-

ben, wo ich rote Haare hab, oder ich eine Fraubin... wow... komische Sache“. Dann kam mir derGedanke, warum sollte man nicht in die einzelnenUniversen reisen können, dann könnte man vieleneue Sachen erfahren, oder man kann sich an-schauen, wie es anders hätte laufen können. Undwenn das schon geht, dann könnte man auch inder Zeit reisen und sich endlich mal darüber einigwerden, wie Dinosaurier wirklich klingen. Oder,oder, oder... darüber schreibe ich dann ein neuenText.

2. Idee (war schon spät)

Diese Idee ist mir dann eingefallen, als ichHunger hatte. Das Universum ist ein Bagel oderein Donut (mhhh, Donuts). Warum sollte es nichtein Donut sein, wer soll es mir widerlegen. Aberwie sollte das Loch dann aussehen, ist dort was -oder doch nicht? Diese Frage ist leider bis heutenoch nicht geklärt, deswegen ist diese Idee leidernoch nicht sehr weit.

3. Idee (das kann ja mal passieren)

Dann dachte ich mal darüber nach, dass wirevtl. nur ein Computerspiel sind, dass wir alle nurvon einem kleinen bepickelten Zocker gesteuertwerden, dass unsere Handlungen nur von Tas-tenkombinationen beeinflusst werden, dass wirnichts weiter sind als 1 und 0. Aber dann hättenwir ja mehr Leben als eins und man könnte spei-chern. Als mir das klar wurde, bin ich sofort los,um einen Speicherpunkt zu suchen. Leider fandich so einen bis heute nicht. Einen Upgrade-Shop,den habe ich gefunden, aber ich hatte noch nichtgenug Erfahrung gesammelt, deswegen wurde ichnicht reingelassen. Auf dem Weg zurück kam mirdann die

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Universen und Chaos

4. Idee (da kam das Chaos durch)

Ja, da kam das Chaos durch, und es hat sichnicht versteckt. Ich habe mir Überlegt, dass dasUniversum nur in mir existiert und ich Gott seiund alles ändern könnte. Als mir das bewusstwurde, stieg ich in die Luft auf, flog durch dieNacht und schaute mir die Welt an, dann ver-wandelte ich die Erde in das Schlaraffenland,mit fliegenden Brathähnchen und Schokoladen-fluss. Ich fühlte mich wohl, aß etwas und er-forschte dann das Universum. Ich sah mir dieAndromeda-Galaxie an, machte Pluto wieder zueinem Planeten und verwandelte das Universumin einen riesengroßen Donut. Ich war glücklich,dann kehrte ich zur Erde zurück und stolperteleider beim Landen ein wenig und fiel auf die

Fresse. Als ich aufwachte, war ich zu Hause undlag auf der Treppe. Ich hatte alles nur geträumt,weil ich beim Treppe-Hochlaufen gestolpert binund mich dabei selbst ausgeknockt habe.Naja, dann bin ich ins Bett gegangen und ha-

be den Tag für zu Ende erklärt. Ich hielt mirmeinen puckernden Kopf, schlief ein und ver-suchte wieder davon zu träumen, Gott zu sein,doch das Chaos war noch da und ich träum-te stattdessen über Gardinen und Wohnzim-mereinrichtungen. Mein Chaos hatte gesiegt.

Lucas Pauly

µατικ-Redaktion

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Quelle: x

kcd.com

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Vermischtes

Brauchen wir Atomkraft?Seit dem GAU im japanischen Kernkraft-werk Fukushima, welcher durch das Tohoku-Beben hervorgerufen wurde, ist die Diskussi-on über Atomkraft auf der ganzen Welt wie-der aufgeflammt. Dieser kurze Artikel solleinen kleinen Einblick in die Thematik bie-ten.

Auf Wunsch der Matik-Redaktion:Die Positionen der LobbyistenSeit über 40 Jahren hören wir von der Atom-

lobby immer wieder dieselben Argumente fürAtomkraft. Diese sind unter anderem, dassAtomstrom nötig sei, um den gewaltigen Strom-bedarf Deutschlands zu decken. Kernkraftwer-ke seien sicher, umweltfreundlich und erzeugtengünstigen Strom. Schon in den 70er Jahren sag-te Ministerpräsident Filbinger: „Ohne Atomkraftgehen bei uns die Licher aus“. Jedem, der dieThematik ein wenig in den Medien verfolgt, soll-te klar sein, das diese Aussage völliger Unfug ist.Durch das Atommoratorium und die jährlichenRevisionen sind momentan nur noch drei der 17deutschen Reaktorblöcke am Netz und trotzdemgibt es auch zu den Spitzenlastzeiten keine Black-outs.

Die bösen, bösen TerroristenDass deutsche Atomkraftwerke keinesfalls si-

cher sind, zeigt unter anderem der Bericht derReaktor-Sicherheitskommission vom Mai 2011.In diesem wurde unter anderem der Schutz gegenTerroranschläge aus der Luft untersucht. Dabeikam die Kommission zu dem Schluss, dass nursieben der 17 deutschen Kernreaktoren den Ab-sturz eines mittleren Verkehrsflugzeugs aushal-ten würden. Große Verkehrsflugzeuge hielte kei-nes der untersuchten Atomkraftwerke aus. Na-türlich lässt sich darüber streiten, wie realistischein solches Szenario ist, aber laut unserer Re-gierung müssen wir uns ja jeden Tag vor einemTerroranschlag fürchten. Deshalb brauchen wirja auch die Vorratsdatenspeicherung und Grenz-kontrollen. In deutschen Kernkraftwerken gibt esdurchschnittlich mehr als 100 meldepflichtige Er-

eignisse pro Jahr. Zudem gibt es immer wiederZwischenfälle, die von den Konzernen geheim ge-halten werden.

Unsere UmweltDie Umweltfreundlichkeit von Kernkraftwer-

ken begründen Befürworter mit der CO2-Neutralität bei der Stromerzeugung. Allerdingswird dabei gerne vergessen, dass das von Kernre-aktoren benötigte Uran aufwändig gefördert undaufbereitet werden muss. Zudem kommen dieTransporte und die Endlagerung, welche immernoch nicht geklärt ist. Leider lassen sich kaumnachvollziehbare Berechnungen zur CO2-Bilanzfinden. Es ist jedoch klar, dass Atomstrom nichtCO2-frei hergestellt werden kann.Momentan ist Strom aus Atomkraftwerken

günstiger als aus regenerativen Energiequellen.Dies liegt vor allem daran, dass unsere Re-gierung schon seit dem Bau des ersten Mei-lers die Atomkraft subventioniert und den Kon-zernen viele Kosten erspart. Zum Beispiel dieeiner Haftpflichtversicherung. In Deutschlandmuss jeder Autobesitzer eine Haftpflichtversi-cherung abschließen, um für Schäden, die erverursacht, haftbar gemacht werden zu können.AKW-Besitzer müssen keine Haftpflichtversiche-rung abschließen, diese wäre auch nach einer Stu-die der Versicherungsforen Leipzig unrealistisch,da das Risiko für die Versicherung zu hoch wä-re. Der Strompreis würde sich zudem um ca. vierEuro pro kWh erhöhen. Für Atomkonzerne reichtes, dass sie 2,5 Mrd. Euro für einen möglichenUnfall bereithalten. Eine Studie der Prognos AGaus dem Jahr 1992 zeigt jedoch, dass die Schädeneines Unfalls mit erheblicher Freisetzung von Ra-dioaktivität mindestens 5,6 Billionen Euro um-fassen würden.

Das RestrisikoIn den Medien hört man immer wieder vom

sogenannten Restrisiko. Hierbei handelt es sichum das nicht verhinderbare Risiko, das die Atom-kraft mit sich bringt. Es besteht aus einem be-rechenbaren und einem unbekannten Teil. 1978entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die

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Brauchen wir Atomkraft?

Bevölkerung dieses Restrisiko zu tragen hat. DenBegriff des Restrisikos nutzte Merkel auch für ihrteilweise umstrittenes Moratorium, die teilweiseAussetzung der Laufzeitverlängerung. Nach di-versen Studien kommt es alle 10.000 Jahre proReaktor zu einer Kernschmelze. Derzeit sind lautWorld Nuclear Association 443 Reaktoren in Be-trieb (Stand: März 2011). Das bedeutet, dass esrein rechnerisch rund alle 25 Jahre zu einer Kern-schmelze kommt. Leider bestätigt die Geschichtediese Rechnung (1979 Harrisburg, 1986 Tscher-nobyl, 2011 Fukushima). Falls es in Deutschlandzu einem GAU kommen sollte, hätte dies sehrschlimme Folgen. Dies liegt vor allem daran, dassdie Bundesrepublik eine siebenmal höhere Ein-wohnerdichte hat als das Gebiet um Tschernobyl.Bisher hatten wir eine Menge Glück, dass es in

Deutschland noch nicht zu einem GAU gekom-

men ist. Damit das so bleibt, müssen wir kämp-fen, bis auch das letzte Atomkraftwerk abgeschal-tet ist!Weiterführende Informationen sind zu finden

unter:

I http://ausgestrahlt.de

I http://100-gute-gruende.de

I http://anti-atom-owl.de

I http://x-tausendmalquer.de

Markus Bach

Fachschaftsumfeld

[email protected]

Quelle:p

hdcomics.com/

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Vermischtes

Vegetarische Ernährung für einen MonatEinen Monat lang kein Fleisch? Kinderspiel.Dachte ich... Am 3.5.2011 überlegte ich mir:„So schwer kann das ja nicht sein, ich pro-biers mal aus“. Ich wurde allerdings schon amAnfang auf eine harte Probe gestellt: Kaumhatte ich meine Entscheidung im Büro derFachschaft verkündet, kam ein Kommilitonedurch die Tür und verkündete, dass er „neMenge Fleisch mitgebracht“ habe und dieseszu grillen beabsichtige.

Scheinbar haben Grilldüfte die Fähigkeit,Menschen, die sich ihnen entziehen wollen, zuverfolgen...An die einzelnen Tage kann ich mich nicht

mehr genau erinnern (irgendwie liegt das alleshinter einem grauen Schleier verborgen...), daherhabe ich meine Erlebnisse ungefähr in Wocheneingeteilt:

Woche 1Die erste Woche war nicht so schlimm wie

ich mir das vorgestellt hatte. Das größte Pro-blem hatte ich damit, dass ich jedes Mal dieselbeReaktion bekam, wenn ich jemandem erzählte,dass ich für eine Weile kein Fleisch mehr essenwürde. Das Gespräch lief meisten ungefähr so ab:

A: Hey B, hast du Lust auf Grillen? Ich hab gradein paar Schnitzel gekauft...B : Ich würde ja gern, aber ich kann im Momentkein Fleisch essen.A: Warum nicht? Fleisch ist doch lecker!B : Japp, ich weiß. Ich teste im Moment, ob icheinen Monat lang auf Fleisch verzichten kann.A: Hehe, wie lang hast du denn noch? Ich kannja einen Tag bevor du fertig bist ne Grillpartymachen.B : Gna...

Mir wurde gegen Ende des Experiments voneinem Vollzeitvegetarier gesagt, dass ich mir danichts bei denken soll. Die „Fleisch ist dochlecker“-Argumente kommen offensichtlich auchnoch, wenn man schon seit mehreren Jahren keintotes Tier mehr gegessen hat.

Besonders oft kam dieser Dialog übrigens auf,wenn ich mit Freunden bei einem Burgerladendem Fastfood frönen wollte. Bei einem „Etablis-sement“ wurde ich auf die Frage, ob denn vegeta-rische Burger auf dem Menü stehen, merkwürdigangeguckt, beim anderen war die Reaktion we-nigstens nicht ganz so erstaunt. Vegetarier gehenscheinbar nicht oft Schnellfraß essen. Die verba-len Reaktionen reichten von „haben wir geradenicht da...“ (narf, schon wieder nur Pommes undeinen Salat essen) bis „ joa, wir haben hier so ’nenvegetarischen Burger, aber der ist im Endeffektauch nur ein normaler ohne Fleisch“. Ich hattealso die Wahl zwischen kein Fastfood essen (ver-mutlich nicht ganz ungesund) und zwei pappigeBrötchen mit homöopathischen Dosen von Ge-müse und Salat zu mir nehmen.

Die Prophezeiung von A sollte sich übrigens er-füllen. Am 2.6.2011, also einen Tag, bevor meinMonat herum war, wurde auf dem Fachschafts-wochenende zum Abendessen gegrillt.

Woche 2Langsam habe ich mir angewöhnt, nicht mehr

traurig am Dönerladen vorbeizulaufen. Das liegtunter anderem daran, dass mir in der Zwischen-zeit erklärt wurde, dass Falafel nichts mit totemViech zu tun hat. Man lernt halt nie aus. Mitt-lerweile haben sich auch die Leute, mit denenich öfter zu tun habe, darauf eingestellt, von mirkeine Sprüche wie „ich ess alles, was keinen Füh-rerschein hat“ oder Ähnliches zu hören. Schein-bar habe ich den Satz früher doch etwas häufigerverwendet.

Woche 3Die ersten beiden Wochen habe ich wohl ein

wenig in Schockstarre verbracht. Mir wird klar,dass ich nicht mehr einfach so zur Tüte Gum-mibären greifen kann. Um eine drohende aku-te Unterzuckerung und damit verbundene Nör-geligkeit zu verhindern, mache ich mich auf dieJagd (natürlich nicht nach Absolut NormalemViech). Scheinbar gibt es in gängigen Supermärk-ten nicht viele Kunden, die gleichzeitig schwerstglukoseabhängig und Vegetarier sind. In so gut

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Vegetarische Ernährung für einen Monat

wie allem ist Gelatine drin, die ja aus Haut undKnochen von Schwein und Rind (also Schlachtab-fall) gemacht wird. Eigentlich eine ganz schön wi-derliche Vorstellung... Die mickrige Ausbeute istalso eine Tüte fettfreie Joghurtgummiobjekte mitmerkwürdiger Konsistenz (irgendwie rauh undinstabil) und noch merkwürdigerem Geschmack(viel Joghurt, viel Milch, extrem viel Zucker undein leichter Anklang von Aroma), von denen ichnicht mehr als vier in zwei Stunden essen kann.Ich habe auch nicht wirklich Lust, in entspre-chenden Spezialgeschäften einzukaufen. Da istmir der Weg zu lang.

Woche 4Die Erlösung naht... So dachte ich jedenfalls

noch kurz am Anfang der Woche. Scheinbar ist esbeim Vegetarier-Werden ähnlich wie beim Eine-Nacht-Durchmachen. Bis zu einem gewissen Zeit-punkt denkt man, dass das ganze irgendwie einebescheuerte Idee war und man möchte einfachnur aufhören (tut es aber natürlich nicht, das wä-re ja vernünftig...). Sobald man dann „über denBerg“ ist, fragt man sich, wo das Problem war.Ich habe in den letzten vier Wochen kaum Sü-ßigkeiten gegessen (zumindest fast kein Gummi-zeugs außer blauen Schlümpfen, die ekelhaft anden Zähnen kleben und fettfreiem Industrieabfallin Form von kleinen bunten Klumpen) und na-türlich auch kein Fleisch. Der vorletzte Tag wargegen Ende nochmal ein wenig fies, da am Abendgegrillt wurde (wie in Woche 1 prophezeit). DerGeruch von saftig brutzelnden Steaks kann ei-nem ganz schön den Magen zum Rotieren brin-gen, wenn man ihn dann „nur“ mit vegetarischenBurgern (die auf viel Soße ausgelegt zu sein schei-nen) belohnt. Andererseits habe ich, als das Ve-getariersein sein vorzeitiges Ende fand, erst kurzgezögert, bevor ich ins Steak gebissen habe (ja,wir haben an zwei Tagen hintereinander gegrillt.Dekadent, oder?).

FazitAn und für sich kann der Mensch leben, oh-

ne totes Absolut Normales Viech zu essen. Aller-dings hat man (zumindest hier in Paderborn) dasProblem, dass das einzige gute Essen selbst ge-macht sein muss. Fast-Food ist nicht auf Fleisch-losigkeit ausgelegt und anderes Fertigzeug hatfast immer Fleisch zum Inhalt oder kostet bi-zarrerweise mehr als Essen ohne Fleisch. Schautbei Gelegenheit mal auf die Zutatenliste auf denDosen, die im Supermarkt unter „Fertiggerichte“stehen. Ich wäre überrascht, wenn ihr mehr alsfünf Gerichte findet, die nicht irgendeine Art vonHackfleisch oder Ähnlichem enthalten. Fleisch istoffensichtlich eine Art Universalstreckmittel.Ich werde übrigens immer noch ein wenig nass

in den Augen, wenn ich sehe, was es in der Men-sa so als vegetarisches Essen gibt. An einem Tag(ich glaube, es war ein Mittwoch) war die ein-zige „Hauptspeise“ auf dem Menü ohne FleischMilchreis. Nein, nicht Milchreis als Beilage zuirgendetwas Nahrhaftem. Einfach nur Milchreis.Als komplette Mahlzeit. Zum Glück gibt es janoch den Wok. Da gibt es eigentlich jeden Tagmindestens ein vegetarisches Gericht, das dazunoch nicht einmal schlecht schmeckt. Mein be-fürchteter Tod durch akute Milchreisvergiftungist damit ausgeblieben. Stattdessen gab’s Mango-zeugs mit Gemüsefoo und Karottenscheiben (ge-nauer konnte man das leider nicht identifizieren,es war irgendwie eine amorphe Masse von wun-derbarem Geschmack) auf Reis.

Gregor Best

Fachschaftsrat

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Vermischtes

Der subraum - dein lokaler HackerspaceWas passt nicht in diese Reihe: WLAN, buntes Licht, Sofa, Tageslicht, Lötkolben, OpenSource, WD-40, Chaos oder Kühlschrank? Richtig, das Tageslicht! Denn dieser unkontrol-lierte Zufluss von Photonen stört die empfindliche Atmosphäre unseres Hackerspaces mitdem tiefsinnigen Namen subraum.

Unser nicht zitierbares Lieblings-Nachschlage-werk beschreibt den „subraum“ als „eine Erwei-terung eines herkömmlichen Raumes“, als „eineKonstruktion, die über das bisherige Raumkon-zept hinausgeht“, als „höherdimensionalen Raum,der im Vergleich zu einem dreidimensionalenRaum über zusätzliche Freiheitsgrade verfügt“.Diese abstrakte Definition soll als Grundlage fürdie Beschreibung unserer Idee eines Hackerspacesherhalten, die wir dir in diesem Artikel etwas ge-nauer vorstellen wollen.Schließe die Augen und stelle dir Folgendes

vor: Ein dunkler Raum, blinkende Lichter, jedeMenge Technik, Werkzeuge, Sofas, eine Compu-terstimme, die dich persönlich begrüßt, sobald duden Raum betrittst und eine Menge interessan-ter Menschen, die viel Spaß an, mit und durchTechnik haben.Du hast kreative Ideen, aber keine eigene Elek-

trowerkstatt? Du planst abgedrehte Projekte,wie zum Beispiel mit einem Arduino fliegendeRoboterdrohnen zu bauen, oder die voll automa-tisierte Wohnung und suchst Leute, mit denendu gemeinsam solche Ideen umsetzen kannst? Dubrauchst eine Werkstatt zum Hacken, ein Wohn-zimmer zum Entspannen und einen Stammtischzum Diskutieren? All dies vereint sich in deinemlokalen Hackerspace, dem subraum!Wie es sich für eine ordentliche Werkstatt

gehört, sind vom Lötkolben über Oszilloskopbis hin zur Platinenätzanlage allerlei Werkzeu-ge vorhanden. Natürlich fehlen hier auch nichtSchraubstock, Dremel und das beliebteste allerHackerwerkzeuge – der Hammer. All das stehtgrundsätzlich jedem für (fast) alles zur Verfü-gung. Neben den genannten Tools bietet der sub-raum diverse Arbeitsplätze, einen Beamer, So-fas, gekühlte koffeinhaltige Getränke und eineunglaublich kreative Umgebung, die zu chilligerProkrastination, subversiver Reflexion und krea-tiver Aktion einlädt. Neben freiem WLAN und

verborgenen Netzen findest du in den unendli-chen Tiefen des subraums auch gelebte Chaos-Subkultur. Wir vernetzen ALLES und JEDENund wenn es nicht mit einem Kabel oder per Funkgeht, dann wird’s fnord eben mit Gaffer gelöst.

Betrittst du den subraum, wirst du von unse-rem Bot nicht nur begrüßt, er kümmert sich auchdarum, dass der Raum hochgefahren, die mu-sikalische Hintergrundbeschallung aktiviert unddie obligatorische Pizzabestellung aufgenommenwird. Arduinos, ein RFID Reader und eine Men-ge Python lassen dich via Jabber den gesamtenRaum steuern und auf https://c3pb.de nachse-hen, wer sich für den Abend angemeldet hat.Wenn der letzte Gast geht, schalten wir nicht ein-fach den Strom ab - der subraum fährt sich nacheinem Countdown selbst in den Energiesparmo-dus. ;-)

Der typische Besucher des subraums ist be-kennender Geek oder Nerd. Er nutzt vi, emacsoder TextMate. Lebt auf Linux, OSX oder An-droid. Und er liebt tiefgreifende Diskussionen,die sich meist sehr spannend gestalten und nurmanchmal in Flamewars enden. Laptops, Lötkol-ben und Club-Mate runden das Bild ab.

Wir verstehen uns als Teil der internationa-len Hackerspace-Bewegung und sind hochver-netzt. Der c3pb e.V. ist ein lebendiger Cha-ostreff und fühlt sich mit der Philosophie undden Idealen des Chaos Computer Clubs verbun-den. Entsprechend leben wir globales Chaos, wassich unter anderem in gemeinsamen Besuchenvon Events im CCC-Umfeld äußert. Als nächstegroße Events stehen das Chaos CommunicationCamp im August und der Chaos CommunicationCongress im Dezember auf dem Plan.

Der subraum hat sich temporär in der altenTöpferei der Kulturwerkstatt materialisiert undwird derzeit von den über 50 Mitgliedern desc3pb e.V. bewohnt, editiert, expandiert, rekon-figuriert, kompiliert und manchmal auch gefaltet

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Der subraum - dein lokaler Hackerspace

und gepflegt. Höheres Ziel ist nicht nur, die be-reits aufgespannten Dimensionen zu stabilisieren,erkunden und zu verstehen, sondern die umge-bende dynamische Hülle zu erweitern und neueFreiheitsgrade zu erschließen. Kurzum: Es han-delt sich um einen analogen Raum zur Erkun-dung digitaler Welten, einen Zufluchtsort für ver-rückte Ideen, abgedrehte Bastelprojekte und Da-tenreisende.Unser Hackerspace ist so gut, wie seine Bewoh-

ner ihn machen. Komm vorbei und gestalte ihnmit, z.B. in Form von kreativen Hacks, Vorträ-gen, Workshops oder der puren Bereicherung der

subraum-Athmosphäre durch deine Anwesenheit.Wage den Sprung in den subraum! Mindestensjeden Mittwoch ab 19:00 Uhr und jeden erstenSonntag im Monat ab 12:00 Uhr.

c3pb.de / @c3pb / #c3pb

c3pb e.V.Bahnhofstraße 6433102 Paderbornhttps://[email protected]° 42’ 49N, 8° 44’ 6Ë

Quelle:p

hdcomics.com

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Vermischtes

That is what a Frauenprojekt looks likeDer Frauenprojektbereich MIA der Universität stellt sich vor.Feministinnen sind alle graue Mäuse mit dicken Hornbrillen und Strickpulli? Wir, der Frau-enprojektbereich MIA der Uni Paderborn, wollen zeigen, dass dieses Klischee ganz und garnicht zutrifft und dass Feminismus viele unterschiedliche Facetten hat. Bei uns engagie-ren sich Studentinnen und Studenten (ja, auch Männer sind als Aktive willkommen) derUniversität Paderborn mit den unterschiedlichsten Vorstellungen und Hintergründen.

Unter dem Motto „That is what a feministlooks like“ vertrat MIA diese Diversität auchzum AStA-Sommerfestival 2011. Hier organisier-te der Frauenprojektbereich in Zusammenarbeitmit dem Radical Audio Pool und dem Cam-pusradio l’Unico die studentische Bühne am D-Gebäude. Der Unterrepräsentanz von Frauen als

Musikerinnen, vor allem als Instrumentalistin-nen, auf dem Festival galt es entgegenzusetzen.

Am Beispiel AStA-Sommerfestival 2010 wirddiese gut deutlich. Hier traten 17 Bands mit ins-gesamt 58 Musiker_innen auf. Von diesen warenlediglich vier Frauen, zwei Sängerinnen, eine Bas-sistin und eine Saxophonistin.

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That is what a Frauenprojekt looks like

Diese Diskrepanz lässt sich nicht mit bloßerBöswilligkeit der Booking-Agentur erklären, son-dern vielmehr mit der Strukturierung der Mu-sikindustrie insgesamt. In Zusammenarbeit mitdem Radical Audio Pool der Universität Pader-born hat MIA nun auch einen kleinen Beitragzur Sichtbarmachung des Problems der Unterre-präsentanz, Marginalisierung und Exklusion vonFrauen in der Musik geleistet und konnte zugleichjungen Musikerinnen eine Bühne bieten.

Bereits mit dem Lady-Slam hat sich MIA be-reits in ein kulturelles Terrain vorgewagt, um au-ßerhalb von Hörsälen auf die Unterrepräsentati-on von Frauen aufmerksam zu machen. Und dasmit vollem Erfolg, wenn man bedenkt, dass sichbeim großen Profs vs. Profis Slam an der UniPaderborn im Publikum gewundert wurde, dasskeine einzige Frau (als Slammerin) auf der Bühnestand.Angefangen hat alles in den 1980er Jahren,

als eine Gruppe von Frauen sich die Gründungund Anerkennung eines Autonomen Frauenpro-jektbereichs, aber auch den Raum des Frauen-projektbereichs erkämpften, um so Frauen einen

notwendigen Schutz- und Artikulationsraum zubieten. Und zwar durch eisernes Besetzen.Heute ist es uns, konfrontiert mit den

alltäglichen Vorurteilen gegen Feministinnen,dem zerstreuenden Postfeminismus, aber eben-so der Institutionalisierung der kritischen Män-nerforschung zusätzlich wichtig in den Dialogmit Männern und ’Männer’themen zu treten.Der Frauenprojektbereich setzt sich auch theo-retisch und politisch mit Fragen zu Gleichstel-lung und Genderthemen auseinander. Bei unse-rem wöchentlichen Café, das jeden Mittwoch inder Mittagspause stattfindet, und einem regelmä-ßig stattfindenden Gender-Talk ist jeder eingela-den, sich uns der Diskussion um Geschlechterrol-len, Chancengleichheit und Quote anzuschließen.Und wer behauptet eigentlich, dass Hornbril-

len und Strickpulli nicht stylisch sind?Mehr Infos zu uns und unseren Projekten

findet ihr auf unserer Website http://www.uni-paderborn.de/mia. Oder kommt vorbei,ihr findet uns in ME0.204.

Sarah Schauberger & Jannica Budde

MIA

[email protected]

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Vermischtes

Wie man an einen Matikartikel kommtNichts Böses ahnend verlasse ich den Bier-pool und gehe an der Fachschaft Mathema-tik / Informatik vorbei. „Hallo Sebi“, klingtes aus dem Raum, „hast du nicht Lust, nocheinen Artikel für die Matik zu schreiben?“Meine Antwort: „Zu welchem Thema?“„Wozu kannst du schreiben?“ Hmm... malüberlegen... „Hat schon jemand etwas übereinen Workshop vom KompetenzzentrumSchreiben geschrieben?“ „Nein, noch nicht.Willst du nicht darüber schreiben?“

Also schreibe ich als kreative Schreibübungeinen Artikel über einen Schreibworkshop mitdem Thema Abschlussarbeiten in den MINT-Fächern, in dem ich kreatives schreiben gelernthabe. Wie schwer kann es sein. Grammatik undRechtschreibung sind nicht so wichtig, soviel weißich noch. Und meine Dozentin war gnädig undich durfte den Stift absetzen. Hauptsache imFluss bleiben und weiterschreiben. Ihre Anwei-sung: „Wenn euch die Übung etwas bringt, ver-sucht einfach, sie erneut anzuwenden und zu wie-derholen. Wenn sie euch nicht hilft, dann vergesstsie wieder.“ Ich hoffe, meine Dozentin ist zufrie-den mit mir. Ich wiederhole diese Übung undich kann durch diesen Artikel andere dazu ani-mieren, an diesen Workshops teilzunehmen. Ei-ne wissenschaftliche Arbeit muss schließlich jedereinmal schreiben. Die Anmeldung ist auch denk-bar unkompliziert und auch noch ca. eine Stun-de vor Veranstaltungsbeginn möglich. Nebenbeiauch eine Anmerkung an die Korrekturwesen:„Den oberen Text einfach so lassen! Das ist krea-tives Schreiben, das muss so sein ;-)“. Wobei ichjetzt beim Abtippen schon wieder viele Fehlerkorrigiert habe, aber egal, weiter im Text... wowar ich noch gleich... jetzt habe ich mich vonden anderen in der Fachschaft ablenken lassen.Kreatives Schreiben in so einem Gewühle funk-tioniert offensichtlich nicht so gut. Dann kann ichauch gleich aufstehen. Geht später weiter...Bevor der Eindruck entsteht, die Intention

dieser Ausarbeitung liege allein in der Anreiche-

rung von zellulosebasierten, aneinander gefügtenQuasiebenen, nach der Deutschen IndustrienormA4 mit Druckerschwärze, der sei beruhigt, dennes geht hier vielmehr um das adäquate Aufzeigeneines negativen Belegs zu wissenschaflicher Spra-che und der Fassung von völlig verständniswider-sprechendem Satzbau, der offensichtlich daraufabzielt, den Leser durch sein augenscheinlichesUnvermögen, den Gedankengängen des Autorszu folgen, als mit weniger Intellekt ausgestattetund daher dümmer als den Verfasser dastehen zulassen.

Eine Bitte an die Leser, die ich bis hierhernoch nicht verloren habe. Niemals und unterkeinen Umständen solltet ihr einen solchen Satzwie den obigen in einer wissenschaftlichen Arbeitverwenden. Dem Kompetenzzentrum Schreibenstelle ich frei, den obigen Abschnitt als schlech-tes Beispiel zu nutzen. Zur Vertiefung wieder-hole ich eine der wichtigsten Erkenntnisse ausdem Workshop: „Keine Angst vor dem weißenBlatt Papier“. Wie man zu dieser Erkenntnisgelangt, kann der geneigte Leser in einem derWorkshops erfahren. Dort kann dann auch gleichgeschaut werden, welche Fehler in diesem Textstecken. Besonders empfehlen möchte ich denWorkshop für Bachelor- und Master-Arbeiten inden technischen und naturwissenschaftlichen Fä-chern (MINT-Fächer); dort sind wir quasi unteruns und es fällt viel leichter, ins Gespräch zukommen. Und wer noch nie eine wissenschaftli-che Arbeit geschrieben hat, der sollte an diesemoder einem ähnlichen Kurs teilnehmen.

Nützlicher Link:http://groups.uni-paderborn.de/schreiben/

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Sebastian Meier

Fachschaftsumfeld

[email protected]

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Hilfe!

Hilfe!Ich werde hier festgehalten!

Liebe Leser,

ich möchte hier einmal über die menschenverach-tenden Methoden informieren, welche die µατικ-Redaktion benutzt, um an Artikel zu kommen.Ich werde hier gegen meinen Willen festgehal-ten und genötigt, einen Artikel zu schreiben. Ihrmögt euch jetzt denken: „Ach, ein Artikel ist jawohl nicht so schlimm!“ Dazu muss ich sagen,dass ich mich seit Jahren erfolgreich wehre, einenArtikel zur µατικ beizusteuern. So stand z. B.das Schreiben eines Lehramt-Artikels über einJahr unter meinen ToDos in den Fachschaftsrats-Protokollen. Dass dieses ToDo nicht mehr in denheutigen Protokollen auftaucht liegt keinesfallsdaran, dass ich diesen Artikel dann irgendwanngeschrieben habe. Im Gegenteil: Der Rat hat re-signiert.Ihr seht also, ich erleide hier einen massi-

ven Eingriff in meine Rechte nach § 2 Absatz 1(Entfaltung der Persönlichkeit) und § 11 Absatz 1(Freizügigkeit) des Grundgesetzes. Zudem auchnoch unter massiver Gewaltanwendung, was demGrundgesetz § 1 (Menschenwürde) und § 2 Ab-satz 2 (körperliche Unversehrtheit) widerspricht.Diese despotischen Strukturen, die hier neuer-dings in der Fachschaft herrschen, wären zu

meiner Zeit nicht möglich gewesen. Als alter Sackverurteile ich diese aufs Schärfste!Des Weiteren wurde ich hier aufs Übelste dis-

kriminiert. Als ich anmerkte, dass ich nun in dieHeimat fahren müsse, wurde mir gesagt, dassdiese gar nicht existiere. Ich denke, in diesem Fallsollte auf jeden Fall die entsprechende Referen-tin im AStA aktiv werden und Maßnahmen er-greifen, um die Diskriminierung von Bielefeldern,besonders im Bereich der Informatik, einzudäm-men.Solltet ihr jetzt von meinem Schicksal ergriffen

sein und mir helfen wollen, dann gibt es verschie-dene Möglichkeiten. Ihr könnt spontane Demosvor dem Fachschaftsbüro veranstalten. Transpa-rente mit der Aufschrift „Freiheit für Tacke!“sind sicherlich angebracht. Ihr könnt aber auchE-Mails an den Fachschaftsverteiler schicken, Pe-titionen einreichen oder Unterschriften sammeln.Da mein Artikel nun vollendet ist, habe ich

große Hoffnung, nun freigelassen zu werden.

Tacke

Alter Sack, nun wieder in Freiheit

[email protected]

Quelle: x

kcd.com

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Zeichenkurs griechische Buchstaben

Dieses Mal: das Xi

ξ ΞSo soll er aussehen

und jetzt nachmalen

und nun Freihand

und nun können Sie das Xi perfekt zeichnen, viel Spaß damit in der Vorlesung!